EP0042843A1

EP0042843A1 - Vorrichtung zur zubereitung von kaffee

Info

Publication number: EP0042843A1
Application number: EP19810900058
Authority: EP
Inventors: Romeo Marinoni; Arthur Schmed
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1980-01-03
Filing date: 1980-12-31
Publication date: 1982-01-06
Also published as: WO1981001951A1; DE3000105C2; DE3000105A1

Description

VORRICHTUNG ZUR ZUBEREITUNG VON HEISSGETRAENKEN UND VERFAHREN ZU IHREM BETRIEB

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zubereiten von Heissgetränken, insbesondere von Kaffee, sowie auf ein Verfahren zu ihrem Betrieb.

Zur Kaffeezubereitung sind die sogenannten Espresso-Maschinen bekannt, welche ein Gehäuse besitzen, das einen Wasservorratsbehälter, eine mittels einer Pumpe mit Wasser gespiesene Heizkanmer sowie eine Getränkepulverkammer aufnimmt, die über ein Ueberdruckventil an die Heizkanmer angeschlossen ist. Es wird dabei in die Getränkepulverkammer beispielsweise Kaffeepulver eingefüllt. Die Pumpe saugt Wasser aus dem Vorratsbehälter an und presst dieses in die Heizkanmer. Dort wird es aufgeheizt und gelangt durch das Ueberdruckventil in die Pulverkammer , durchströmt das darin befindliche Pulver und tritt als Kaffee unten aus der Pulverkammer aus. Zuweilen ist neben der Pulverkammer ncch ein separater Heisswasserauslass vorhanden, z.B. zur Zubereitung von Tee mittels der bekannten Teebeutel.

Diese Maschinen erlauben ein schnelles und bequemes Zubereiten insbesondere einer einzelnen oder einiger weniger Tassen Kaffee. Oftmals wird es aber als Nachteil empfunden, dass jede Tasse Kaffee einzeln zubereitet werden muss, besonders wenn Bedarf an einer grösseren Menge dieses Getränkes besteht, die innerhalb relativ kurzer Zeit konsumiert wird. In solchen Fällen wird dann auf die bekannte Filtriermethode zurückgegriffen, bei der das Wasser separat erwärmt wird und dann das in einem Filter befindliche Kaffeepulver durchläuft. Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der wahlweise einzelne Portionen eines Heissgetränkes, insbesondere Kaffee, cder aber eine grössere Menge von Kaffee zubereitet werden kann, oh ne dass separat Wasser erhitzt werden muss. Es wird dabei von einer Vorrich tung ausgegangen, die ein Gehäuse besitzt, welches einen Wasservorratsbehäl ter, eine mittels einer Pumpe vom Vorratsbehälter mit Wasser gespiesene Heizkanmer sowie eine Getränkepulverkammer aufnimmt, welche über ein Ueberdruckventil an die Heizkamner angeschlossen ist, wobei gegebenenfalls noch ein neben der Geträhkepulverkarimer mündender Heisswasserauslass vorgesehen sein kann.

Gemäss der Erfindung zeichnet sich diese Vorrichtung dadurch aus,dass die Heizkanmer einen weiteren, durch ein Ventil absperrbaren Auslass besitzt, a welchen eine aus dem Gehäuse herausgeführte Heisswasserleitung angeschlosse ist, die in einen seitlich am Gehäuse in einer Halterung gelagerten Kaffeefilter mündet, unter welchen auf einer Absteilfläche ein Auffangbehälter angeordnet ist, wobei die Pumpe mit einem Steuerorgan zur Drosselung der Pumpen-Förderleistung in Verbindung steht, welches beim Oeffnen des Ventils betätigt wird.

Damit das Heisswasser beguen in einen neben die Vorrichtung gestellten Krug mit aufgesetztem Filter gelangen kann, ist die Heisswasserleitung zweck mässigerweise an der Oberseite des Gehäuses herausgeführt, erstreckt sich seitlich über das Gehäuse hinaus und mündet gegen unten.

Eine vereinfachte Handhabung wird erreicht, wenn die Heisswasserleitung um eine vertikale und/oder horizontale Achse schwenkbar ist.

Bei einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung kann die Abstellfläche für den Auffangbehälter mit einer eingebauten, thermostatisch geregelten Heizung zur Warmhaltung des zubereiteten Kaffees versehen sein.

Zweckmässigerweise ist seitlich am Gehäuse, im Bereich der herausgeführten Heisswasserleitung, eine Halterung für den Kaffeefilter angebracht. Dies vereinfacht die Handhabung und erlaubt das Entfernen des Auffangbehälters, ohne dass der Filter abgenommen werden muss.

Um die Menge des zuzubereitenden Filterkaffees vorzuwählen, kann das Steuergerät für die Pumpe mit einem einstellbaren Timer versehen sein, der die Pumpe nach einer vorgewählten Zeit abstellt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass das Steuerorgan für die Pumpe mit einer einstellbaren NiveauMesseinrichtung versehen ist, die bei Erreichen eines vor gewählten Flüssigkeitsniveaus im Auffangbehälter ein Abschalten der Pumpe bewirkt.

Falls die Vorrichtung mit einem Heisswasserauslass für Teezubereitung versehen ist, kann dieser und die aus dem Gehäuse herausgeführte, weitere Heisswasserleitung über ein Dreiwegventil an die Heizkammer angeschlossen sein.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäs sen Vorrichtung, unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen, näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 Eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungs beispiels,

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels,

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels,

Fig. 4 einen schematischen Schnitt durch die Ausführung nach Fig. 3, und

Fig. 5 einen schematischen Schnitt durch die Ausführung nach Fig. 1.

Die Ausführung gemäss Fig. 1 und 5 besitzt ein Gehäuse 1, welches einen Wasservorratsbehälter 2 aufnimmt. Eine Wasser standsanzeige 3 orientiert über den noch vorhandenen Wasservorrat. Im Inneren des Gehäuses ist ferner eine Pumpe (nicht dargestellt) eingebaut, die Frischwasser aus dem Vorratsbehälter 2 ansaugt und in eine Heizkammer 4 fördert. Direkt unterhalb dieser Heizkammer 4 und mit dieser über ein Ueberdruckventil verbunden befindet sich die Getränkepulverkammer 5, die mittels eines Bajonettverschlusses befestigt ist und zum Entfernen und Festhalten einen Handgriff 6 besitzt. Zum Einschalten der Heizung in der Heizkammer 4 und zum Einschalten der Pumpe sind elektrische Schalter 7 und 8 vorhanden.

An die Heizkammer 4 ist ein Dreiwegventil 9 angeschlossen, welches mit zwei Heisswasserleitungen versehen ist. Eine erste Heisswasserleitung 10 mündet unten neben der Pulverkammer 5 und dient zum Zubereiten von Tee oder dgl. Die zweite Heisswasserleitung 11 tritt oben aus dem Gehäuse 1 aus, erstreckt sich seitlich über dieses hinaus und mündet gegen unten. Das Dreiwegventil 9 besitzt einen Betätigungsknopf 12, mit dem wahlweise drei verschiedene Betriebsarten des Ventils 9 eingestellt werden können:

1) Ventil geschlossen

2) Leitung 10 offen

3) Leitung 11 offen

Das Ventil 9 bzw. der Einstellknopf 12 ist ausserdem mit einem Steuerorgan für die Pumpe gekoppelt, in der Weise, dass in Stellung 3), d.h. wenn Heisswasser durch die Leitung 11 gefördert wird, die Förderleistung der Pumpe gedrosselt wird. Dies kann z.B. mit einer an sich bekannten Phasenanschnitt-Steuerung realisiert werden. Diese Massnahme verhindert, dass ein neben dem Gehäuse 1 auf einem Auffangbehälter 13 aufgesetzter Kaffeefilter 14 überläuft.

Das Steuergerät für die Pumpe kann ausserdem mit einem Timer ausgerüstet sein. Dieser wird dann auf eine vorbestimmte Zeit eingestellt und bewirkt, dass die Pumpe nach Ablauf dieser Zeitspanne selbstätig abschaltet. Da die Förderzeit der Pumpe mit guter Näherung zur hergestellten Kaffeemenge proportional ist, kann der Einstellknopf 15 für den Timer in Anzahl zuzubereitender Tassen Kaffee, z.B. von 1 bis 10, geeicht sein.

Neben dem Gehäuse 1 befindet sich eine Absteilfläche 16 für den Auffangbehälter 13. Diese Absteilfläche 16 kann mit einer eingebauten, thermostatisch geregelten Heizung 17 versehen sein, um den im Krug. 13 befindlichen, zubereiteten Kaffee warmzuhalten. Die Verbindung zwischen Absteilfläche 16 und Gehäuse 1 kann durch Anstecken oder Anschrauben erfolgen, wobei die erforderlichen elektrischen Verbindungen für Heizung 17 und Timereinstellung 15 ebenfalls über Steckkontakte erfolgen können

Die Ausführung gemäss Fig. 2 entspricht im wesentlichen der zuvor beschriebenen Ausführung. Die Heisswasserleitung 11 ist etwas anders gestaltet und kann schwenkbar sein, damit das Hinstellen und Entfernen des Krugs 13 mit Filteraufsatz 14 erleichtert ist.

Die Ausführung gemäss Fig. 3 und 4 entspricht im Prinzip ebenfalls der Ausführung nach Fig. 1, doch ist hier seitlich oben am Gehäuse eine Halterung 18 zur Aufnahme des Kaffeefilters 14 vorgesehen. Auf eine Heizung in der Absteilfläche 16 kann verzichtet werden, wenn als Auffangbehälter ein Isolierkrug 13a verwendet wird. Der Einstellknopf 15 für die Vorwahl der Menge des zuzubereitenden Kaffees befindet sich mit Vorteil an der Halterung 18, da durch das Fehlen der Heizung im Unterteil keine elektrischen Verbindungen erforderlich sind.

Wie in Fig. 4 schematisch angedeutet, kann zur Steuerung der Pumpe auch eine Niveau-Messeinrichtung 19 herangezogen werden. Diese misst laufend das Niveau des zubereiteten Kaffees 20 und stellt die Pumpe ab, wenn das am Knopf 15 vorgewählte Niveau erreicht ist.

Mit der vorgeschlagenen Vorrichtung ist eine Maschine geschaffen, bei der auf einfachste Weise entweder einzelne Tassen Kaffee direkt oder eine grössere Menge Filterkaffee zubereitet werden kann. Für die praktische Ausführung stehen zwei Möglichkeiten offen: a) Die Vorrichtung kann komplett als Einheit ausgebildet werden, etwa in der Art, wie es in Fig. 3 dargestellt ist, wobei die Absteilfläche 16 und die Halterung 18 auch einstückig mit dem Gehäuse 1 ausgebildet werden können.

b) Die Einrichtung zur Zubereitung von Filterkaffee kann als Zusatzteil zur Espresso-Maschine angeboten werden, wobei letztere natürlich entsprechend vorbereitet sein muss, um den nachträglichen Anschluss der Leitung 11, der elektrischen Verbindungen usw. zu erlauben.

Schliesslich soll noch auf einen besonderen Vorteil der erfindungsgemässen Vorrichtung hingewiesen werden: Da das Wasser nur auf ca. 90ºC aufgeheizt, keinesfalls aber zum Sieden gebracht wird., und von der Pumpe zum Kaffeefilter gefördert wird, werden die Aromastoffe wesentlich besser aus dem Kaffeepulver herausgelöst, während gleichzeitig weniger Bitterstoffe und weniger Koffein in das Getränk gelangen. Dies im Gegensatz zu den meisten, gebräuchlichen Kaffeemaschinen, bei denen das Wasser bis zum Siedepunkt erhitzt und mittels Dampfdruck zum Kaffeefilter transportiert wird. Somit ergibt sich, wie Versuche gezeigt haben, mit der erfindungsgemässen Vorrichtung ein wesentlich wohlschmeckenderes Getränk.

Claims

PATENTANSPRUECHE:

1) Vorrichtung zur Zubereitung von Heissgetränken, insbesondere Kaffee, mit einen Gehäuse, das einen Frischwasser-Vorratsbehälter, eine mittels einer Pumpe vcm Vorratsbehälter mit Frischwasser gespiesene Heizkanmer sowie eine Getränkepulverkammer aufniirmt, die über ein Ueberdruckventil an die Heizkanmer angeschlossen ist, wobei gegebenenfalls noch ein neben der Ge tränkepulverkammer mündender Heisswasserauslass vorgesehen ist, d adu rc h g ek e nn z e i c hn e t, dass die Heizkammer (4) einen weiteren, durch ein Ventil (9) absperrbaren Auslass besitzt, an welchen eine aus dem Gehäuse (1) herausgeführte Heisswasserleitung (11) angeschlossen ist, die in einen seitlich am Gehäuse (1) in einer Halterung (18) gelagerten Kaffeefilter (14) mündet, unter welchen auf einer Absteilfläche (16) ein Auffangbehälter (13) angeordet ist, wcbei die Pumpe mit einem Steuerorgan zur Drosselung der Pumpen-Förderleistung in Verbindung steht, welches beim Oeffnen des Ventils (9) betätigt wird.

2) Vorrichtung nach Anspruch 1, d adurc h g ekenn z e ic hn e t, dass die Heisswasserleitung (11) an der Oberseite des Gehäuses (1) herausgeführt ist, sich seitlich über das Gehäuse hinaus erstreckt und gegen unten mündet. 3) Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch g ekenn z e ic hn e t, dass die Heisswasserleitung (11) um eine vertikale und/oder horizontale Achse schwenkbar ist.

4) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadu rch g ek enn z e i c hn e t, dass die Abstellflache (16) mit einer eingebauten Heizung (17) versehen ist, die von einem Thermostaten gesteuert ist.

5) Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennz eichnet, dass das Steuerorgan für die Pumpe mit einem einstellbaren Timer versehen ist, der die Pumpe nach einer vorgewählten Zeit abstellt.

6) Vorrichtung nach einen oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Steuerorgan für die Pumpe mit einer einstellbaren Niveau-Mess einrichtung (19) versehen ist, die bei Erreichen eines vorgewählten Flüssigkeitsniveaus im Auffangbehälter (13a) ein Abschalten der Pumpe bewirkt.

7) Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der neben der Getränkepulverkammer (5) mündende Heisswasseraus lass (10) und der weitere, aus dem Gehäuse (1) herausgeführte Heiss wasserauslass (11) über ein Dreiwegventil (9) an die Heizkanmer (4) angeschlossen sind.

8) Verfahren zum Zubereiten vcn Kaffee mittels der Vorrichtung gemäss Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass Frischwasser vcm Vorratsbehälter durch die Heizkammer (4) gefördert, dort im Durchlauf auf höchstens 90ºC erhitzt und schliesslich durch die herausgeführte Heisswasserleitung (11) einen Kaffee-Filter (14) zugeleitet wird, wobei die Förderleistung der Pumpe auf den Wert der Durchflussmenge der Flüssigkeit durch den Filter (14) reduziert wird.