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Verfahren und Einrichtung zum Betrieb von Einphasenbahnfahrleitungen,
die von mindestens zwei Speisepunkten aus gespeist werden Es ist bekannt, daß eine
zweiseitige Speisung einer Bahnfahrleitung hinsichtlich der induzierenden Einwirkungen
auf benachbarte Schwachstromleitungen einer einseitigen Speisung gegenüber vorteilhaft
ist, da eine Kompensation der Induktionsstörungen erreicht wird. Dazu allerdings
besteht die Voraussetzung, daß die Spannungen an beiden aufeinanderfolgenden Speisepunkten
der Fahrleitung genau gleich sind. Die Erfindung sieht nun vor, eine derartige Gleichhaltung
der Spannungsvektoren an den Speisepunkten, die unter natürlichen Verhältnissen
nur sehr selten auftritt, durch Anwendung einer Vektorregelung zu erreichen. Gemäß
der Erfindung wird von den Vektoren der Fahrleitungsspannungen in den einzelnen
Speisepunkten einer als Vergleichsvektor auf die anderen Speisepunkte übertragen,
der dort jeweils durch Vergleichen mit dem dortigen Fahrleitungsspannungsvektor
(Standpunktvektor) auf die den Standpunktvektor beeinflussenden Betriebsgrößen des
speisenden Maschinensatzes im Sinne einer Einregelung des Standpunktvektors auf
gleiche Phasenlage mit dem Vergleichsvektor einwirkt.
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Die Regelung parallel arbeitender Maschinen mit Hilfe eines Vektorvergleichs
ist an sich bereits bekannt. Man benutzt sie, um an den Enden einer Kupplungsleitung
eine
Gleichhaltung der Lage und der Größe der Spannungsvektoren zu erreichen, damit in
der Kupplungsleitung keine Leistung fließt, oder um eine bestimmte, dem beabsichtigten
Leistungsaustausch zwischen den Netzen entsprechende gegenseitige Veränderung der
Lage. und Größe der beiden Vektoren zu erreichen. Dazu werden von einem selbsttätigen
Regler Beziehungen zwischen denWinkelabweichungen der Maschinen- oder Netzspannungsvektoren
von Normalspannungs- oder Richtvektoren und den Maschinen- oder Netzleistungen eingeregelt,
die durch Winkelabweichungs-Leistungskennlinien nach Art der Drehzahl-Leistungskennlinien
darstellbar sind. Bei diesem Verfahren wird zwischen den Endpunkten der Kupplungsleitung
keine Leistung entnommen.
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Dem Verfahren gemäß der Erfindung liegt jedoch im Gegensatz dazu die
Aufgabe zugrunde, den Leistungsbedarf eines am Fahrdraht ortsbeweglich angeschlossenen
Verbrauchers so auf die beiderseits des Verbrauchers liegenden Speisepunkte zu verteilen,
daß die auftretenden Leitungsverluste ein Minimum erreichen. Deshalb wird das Verfahren
gemäß der Erfindung mit besonderem Vorteil bei Anordnungen mit Bahnkraftwerken verwendet,
die nur über die Fahrleitungen gekuppelt miteinander parallel arbeiten. Die einphasige
Fahrleitung wird dabei zweckmäßigerweise von Synchrongeneratoren gespeist, die von
an einem starren Drehstromnetz liegenden Asynchronmotoren angetrieben werden. In
diesem Fall regelt man die Vektoren der Leitungsspannungen durch eine Änderung der
Neigung bzw. Verschiebung der Schlupfkennlinie der Asynchronmotoren ein.
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Man kann zur Durchführung des Regelverfahrens gemäß der Erfindung
durchaus bereits bekannte technische Einzelmaßnahmen verwenden, wie dies im Ausführungsbeispiel
gezeigt wird. Gemäß Fig. 1 der Zeichnung wird die Fahrleitung L mit einer Länge
von beispielsweise 105 km an den Punkten 1 und 2 mit einphasigem Wechselstrom von
162%g Hz gespeist. Der ungünstigste Betriebsfall, bei dem die Hauptlast bzw. der
Lastschwerpunkt in der Nähe einer der beiden Speisepunkte liegt, ist dadurch angedeutet,
daß ein Fahrzeug F in entsprechender Lage eingezeichnet ist. Die einphasigenSynchrongeneratorenGl
und G2, welche die beiden Speisepunkte über Transformatoren Tl bzw. T2 versorgen,
werden im vorliegenden Fall durch 5operiodige, in Fig. 1 nicht dargestellte Asynchronmotoren
angetrieben, die von einem starren Drehstromnetz gespeist und läufererregt werden.
Die Lastverteilung erfolgt durch SchIupfregelung, indem Widerstände im Läuferstromlu-eis
oder die Erregung der Drehstromerregermaschinen der Asynchronmotoren geändert werden.
Besondere Hintermaschinen sind jedoch nicht vorgesehen. Bei gegebenen Maschinen-,
Leitungs- und Belastungsimpedanzen sind die Wirkleistungen nur vom Erregungszustand
der beiden Synchrongeneratoren und von deren Polradwinkel t9 abhängig.
%9 ist dabei der Winkel zwischen den Spannungsvektoren der Polräder bzw.
der Winkel zwischen den Polachsen der beiden Synchrongeneratoren G1 und G2. In Fig.
2 sind unter Annahme bestimmter Werte t9 bei einer Erregung der Synchrongeneratoren
mit einer Polradspannung El = 1,2 bzw. EZ = 2, d. h. dem 1,2- bzw. 1fachen der Leerlauferregung,
über dem Polradwinkel,& die Wirkleistungen (N"1 bzw. Nw2) der Synchrongeneratoren
und die Wirkleistung (Nw8) der Belastung sowie die Summe (Nwi -E- Nw2) aufgetragen.
Dabei sind alle Werte als Verhältniswerte ausgedrückt. In der Abszissenrichtung
ist der Polradwinkel z9, in der Ordinatenrichtung beispielsweise das Verhältnis
der Wirkleistung Nwl zur Nenn-kVA-Leistung N", des Synchrongenerators G2 usf. aufgetragen.
Mit zunehmendem Polradwinkel,0 nimmt die Wirkleistung Nwl des Synchrongenerators
G1 in der Station I zu und erreicht bei einem Polradwinkel 0 = 72,3° ihren Höchstwert.
Bei weiterer Vergrößerung des Polradwinkels nimmt die Wirkleistung Nwl wieder ab,
d. h. also, der Betrieb würde dann labil werden. Die Stabilitätsgrenze liegt also
bei 29 = 72,3°.
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Die Wirkleistung Nw2 des Synchrongenerators G2 in der Station II nimmt
mit zunehmendem Polradwinkel,& ab. Für den Generator G2 in Station II tritt
die Höchstleistung bei einem Polradwinkeliü = -72,3° auf. Der Bereich eines stabilen
Betriebes liegt also im vorliegendenFallzwischen-72,3und+72,3°. Eshängt vom Verhältnis
der von den Asynchronmotoren zurVerfügung gestellten Antriebsleistungen
NA 1 bzw. 1V A2 und von der Lage der Schlupfkennlinien der Asynchronmotoren
ab, auf welchen Polradw-inkel,& sich die Generatoren einstellen. Da die Generatoren
synchron laufen und die Asynchronmotoren beider Stationen vom gleichen 5o-Perioden-Netz
gespeist werden, ist der Schlupf beider Asynchronmotoren gleich. Die gewünschte
Antriebsleistung -VA, wird durch Änderung des Widerstandes im Läuferstromkreis des
Asynchronmotors erhalten, was einer Änderung der Neigung der Schlupfkennlinie bzw.
des Nennlastschlupfes entspricht.
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Der Fig. 2 ist zu entnehmen, daß sich günstige Verhältnisse dann ergeben,
wenn das Wirkleistungsverhältnis
klein gewählt wird. Das wird erreicht, wenn bei reiner Widerstandsschlupfregelung
der Nennlastschlupf sni erhöht, d. h. das Schlupfverhältnis
erniedrigt wird. s"2 ist dabei der Nennlastschlupf des zweiten Asynchronmotors.
Dadurch beteiligt sich der Synchrongenerator G2 stärker an der Energielieferung,
und der Synchrongenerator G1 verringert seine Leistungsabgabe. Die günstigsten Verhältnisse
werden hier bei dem Wirkleistungsverhältnis
bzw. bei einem Schlupfverhältnis
erreicht. Der Polradwinkel z9 ist dabei -34.,7°. Dann sind bei einer Nutzleistung
entsprechend einem Verhältnis -
= 1,138 und einer Gesamtleistung entsprechend einem Verhältnis
= 1,2o4 die
Verluste durch den Verhältniswert
gegeben, und der Wirkungsgrad beträgt
das entspricht 5,6 °/o Verlusten.
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Ein weiterer besonderer Belastungszustand liegt bei einem Höchstwert
der Wirkleistung Nu; B der Belastung vor. Das ist bei einem Verhältnis
der Fall, wobei der Polradwinkel 0 = -z6,43° beträgt. Die höchste erreichbare Wirkleistung
N"Bmax der Belastung entspricht dann einem Verhältnis
bei den eingangs erwähnten Erregungen.
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Die in Fig. 2 dargestellten Leistungskennlinien ermöglichen eine Beurteilung
der Stabilitätsverhältnisse, die hier trotz der besonders ungünstigen Belastungsannahme
noch sehr gut sind. Bewegt sich der Belastungsschwerpunkt mehr gegen die Mitte der
Fahrstrecke, dann nähert sich der Polradwinkel -6 dem Wert Null und wird bei weiterer
Annäherung des Belastungsschwerpunktes an die Station I etwa um den gleichen Betrag
nach der anderen Seite vom Nullwert abweichen als beim zuerst behandelten Belastungsfall.
Die Stabilität kann also bei ungestörtem Betrieb voll gewährleistet werden. Plötzliche
Wirklaststöße sind ungefährlich, weil die dynamische Stabilität infolge der starken
Dämpfung der Einphasen-Synchrongeneratoren und der hohen natürlichen Dämpfung der
Asynchronmotoren mindestens ebenso groß ist wie die statische Stabilität.
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Die besprochene Wirklasteinstellung durch eine Schlupfregelung mit
Hilfe von Widerständen im Läuferstromkreis der Asynchronmotoren ist nicht sehr wirtschaftlich
und erfordert auch bei stetiger Regelung der Widerstände einen erheblichen Aufwand
an Regelgeräten. Vor allem sind getrennte Verstellmotoren erforderlich. Ohne Regelung
der Wirklastverteilung kann jedoch nur unter Inkaufnahme großer Leitungsverluste
ausgekommen werden, denn die Größe des günstigsten Lastwinkels ist von der Erregung
der Synchrongeneratoren unabhängig. Sie kann also durch die Spannungsregelung der
Synchrongeneratoren nicht beeinflußt werden.
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Eine praktisch verlustlose Regelung der Wirklastverteilung auf die
Asynchronmotoren wird durch Änderung der Erregerspannungen der Drehstromerregermaschinen
der einzelnen Asynchronmotoren erreicht. Dabei ist die Wirkung auf den Schlupf der
Asynchronmotoren ähnlich wie die Wirkung der Drehzahlverstellung bei Turbinenreglern.
Die natürliche Schlupfkennlinie wird um einen bestimmten Betrag v, den sogenannten
»Verstellwert«, parallel zu sich selbst verschoben. Das kann der Fig.3 entnommen
werden. In dieser ist in der Ordinatenrichtung der Schlupf s in °/o, in der Abszissenrichtung
das Verhältnis -
- aufgetragen, wobei NA", die Nennwirkleistung des Asynchronmotors
der Station I ist. Nach Fig. 3 entspricht dann die jeweilig abgegebene Wirkleistung
von z. B. dem Asynchronmotor in Station I dem Verhältnis
Bei gleichbleibendem Schlupf kann die Wirkleistung bzw. bei gleichbleibender Wirkleistung
kann der Schlupf geändert werden. Ohne besondere Vergrößerung der Erregermaschine
ist bei großen Asynchronmotoren bei gleichbleibendem Schlupf eine Veränderung der
Wirkleistung um etwa ± 6o01, der Nennwirkleistung möglich. Die Einstellung eines
bestimmten Wirkleistungsverhältnisses, z. B. bei zwei Maschinen, ist nur von der
Differenz der Verstellwerte v1 und v2 abhängig. Denn es ist
wobei NA"?, die Nennwirkleistung des Asynchronmotors der Station II
und
NA = NA, -E- NA2 die gesamte abgegebene Wirkleistung der Asynchronmotoren
bedeuten. Für eine stabile Regelung ist dann noch eine bestimmte Richtgröße erforderlich.
So kann man beispielsweise alle Asynchronmotoren mit einem konstanten mittleren
Schlupf arbeiten lassen, den man etwa gleich dem halben mittleren Nennlastschlupf
sm aller Asynchronmotoren wählt. Die Regelung erfolgt dann in der Weise, daß der
Regler sowohl auf den festen Schlupf sm als auch auf den der gewünschten Wirkleistung
N" entsprechenden Verstellwert v einregelt. Die letztere Regelbedingung hinsichtlich
einer bestimmten Wirkleistung Nw bzw. eines bestimmten Verstellwertes v wird durch
die Vektorlage der Polradspannungen bzw. in einfacherer Weise durch die Vektorlage
der F ahrdrahtspannungen an den einzelnen Speisepunkten gesteuert. Bei empfindlichen
Regelungen, z. B. einer Fahrplanregelung, kann der Schlupffestwert sm auch abhängig
von der Summenwirkleistung gesteuert werden, indem mit zunehmender Last auch der
Schlupffestwert snz erhöht wird. Auf diese Weise kann verhindert werden, daß der
Verstellwert v zu weit auszusteuern ist. Die Erregermaschinen fallen dann kleiner
aus.
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Es ist noch zu beachten, daß der Polradwinkel @9 von der Erregung
der Synchrongeneratoren unabhängig ist. Er ist lediglich durch die Leitungs-, Maschinen-
und Lastimpedanzen bestimmt. Das gilt
auch für denjenigen PolradwinkeU,
bei dem bei gegebener Erregung der Synchrongeneratoren die Verbraucherwirkleistung
N, L einen Höchstwert annimmt.
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Da sich die Lage des Lastschwerpunktes auf der Strecke und damit auch
die Größe des günstigsten Polradwinkels 0 dauernd ändert, muß zur Einstellung auf
den günstigster. Polradvrinkel die Lage der Polradvektoren durch besondere Hilfseinrichtungen
nachgebildet werden. Die hiermit verbundenen Schwierigkeiten werden vermieden, wenn
an Stelle einer Regelung der Lage der Vektoren der Polradspannungen die Lage der
Vektoren der Fahrdrahtspannungen Ui bzw. UZ an den Speisepunkten geregelt wird,
denn für die von den Synchrongeneratoren abgegebenen Wirkleistungen IV" und Nr",2
und die an den Verbraucher abgegebene Wirkleistung N"; 1j gelten die Beziehungen
und
Dabei sind ZL1, ZL2 und ZLB irn folgenden näher definierte Leitungs- und Lastimpedanzwerte
und (pLi, (f-L2 und (fLL die zugehörigen Impedanzwinkel. Sind L1 und L2 die komplexen
Impedanzwerte der Leitungsabschnitte, L die gesamte Leitungsimpedanz und % die Lastimpedanz,
dann ist
Rb ist der Ohinsche Widerstand der Belastung uiid an der Phasenwinkel zwischen den
Spannungen U 1 und U2. Die Wirkleistungsverluste sind :N r
= @#r, -:@Trn1; .
Der Phasenwinkel ,il für kleinste Leitungsverluste ergibt
sich, wenn die Verlust;inderung in Abhängigkeit voin Phasenwinkel ,, Null wird,
d. h. wenn
Diese Bedingung ist für 11 = o° erfüllt, d. h. die geringsten Leitungsverluste treten
dann auf, wenn bei gegebenen Fahrdrahtspannungen in den Stationen I und II der Winkel
zwischen den zuletzt genannten Spannungsvektoren gleich Null ist. Das ist gleichzeitig
auch die günstigste Lage hinsichtlich der höchsten erreichbaren Nutzleistung; denn
nach der obigen Gleichung für die abgegebene Nutzleistung Nw B wird diese für x,
= o° bzw. cos ,-x, = i am größten. Nunmehr ist eine einfache Regelung der Asynchronmotoren
möglich: es sind nur die Erregertransformatoren der Asynchronmotoren durch die Differenzspannung
benachbarter Stationen, z. B. durch Fernsteuerung, zu regeln. Das geschieht in der
Weise, daß sich durch Verstellung am Regeltransformator die Verstellwerte v und
damit auch die Wirkleistungen der Asynchronmotoren so weit ändern, bis die Differenzspannungen
benachbarter Stationen einen Mindestwert annehmen, d. h. also, bis alle Stationsspannungen
phasengleich werden. Beim Betrieb mehrerer Stationen wird dann eine Station auf
einen Schlupffestwert snL gesteuert. Diese Station gibt dann mit ihrer Fahrdrahtspannung
auch den Richtvektor für die übrigen Stationen an. Es fährt dann der Asvnchromnotor
dieser Station nur mit fester Schlupffrequenz (Schlupffrequenzmaschine), und die
übrigen Maschinen werden durch die Fahrdrahtdifferenzspannung auf die richtige Belastung
eingeregelt (Lastmaschinen).
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Jeder Asynchron-Synchron-Umformer wird zweckmäßigerweise mit zwei
Reglern ausgerüstet. Für die Einphasensynchrongeneratoren sindgewöhnlicheSpannungsregler
vorgesehen, die auf die gewünschte Stations- bzw. Fahrdrahtspannung einregem. Die
Asynchronmotoren sind mit einem Regler ausgestattet, der bei der schlupffrequenzhaltenden
Station als Schlupffrequenzregler den Regeltransformator der Drehstromerregermaschine
beeinflußt. Bei den Asynchronmotoren der übrigen Stationen ist dieser Regler als
Vektorregler ausgebildet.
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In Fig. 4 ist beispielsweise eine Anordnung dargestellt, bei der der
Fahrdraht F von drei Stationen I bis III aus mit einem Einphasenstrom von i62;3
Hz gespeist wird. Hierbei steht in der Station II die schlupfhaltende Asynchronmaschine,wäkrend
sich in den Stationen I und III die Lastmaschinen befinden. Die Asynchronmotoren
IM werden dabei jeweils von
dem 5operiodigen Netz N über
den Haupttransformator Tr gespeist. Die Läufererregung der Asynchronmotoren M erfolgt
jeweils über einen Regeltransformator RTr und die Drehstromerregermaschine
DE.
Der vom Asynchronmotor M angetriebene Synchrongenerator G wird von der
Gleichstromerregermaschine GE erregt, für die ein Spannungsregler SR vorgesehen
ist. Der Synchrongenerator G arbeitet über einen weiteren Transformator Tr' auf
den Fahrdraht F. Der Spannungsvergleich benachbarter Stationen erfolgt hier drahtlos
über Sender S und Empfänger E. Er kann jedoch auch unter Zuhilfenahme von Überlagerungsfrequenzen
über die Leitungen sowie auch über Hilfsleitungen durchgeführt werden. Von den Empfängern
E aus wird der Vektorregler VR für die Vektoren der Leitungsspannungen in den einzelnen
Speisepunkten betätigt. Für die schlupfhaltende Maschine in der Station II ist nur
ein Schlupfregler Sehr vorgesehen. Nach entsprechender Umschaltung kann die
Aufgabe der schlupfhaltenden Station einer Station mit Lastmaschinen übertragen
werden. Bei festliegendem Fahrplanbetrieb, bei dem also die Belastungen vorher bekannt
sind, können die Vektorregler VR fahrplanmäßig gesteuert werden. Dann kann auch
die Größe der Schlupffrequenz des Umformers je nach dem Grad der Gesamtbelastung
geändert werden, um eine Aussteuerung auf geringere Verstellwerte der Schlupfkennlinien
zu erreichen. Mit Rücksicht auf eine stabile Regelung wird man zweckmäßigerweise
stets dem Schlupffrequenzregler Schr eine bestimmte Statik geben. Bei asy nchronangetriebenen
Einphasenbahnumformern sind die Verhältnisse für einen stabilen Parallelbetrieb
der Einphasengeneratoren bei alleiniger Kupplung über die Fahrleitung sehr günstig,
und es ist eine einfache Regelung auf geringste Leitungsverluste möglich. Die schnelllaufenden
Antriebsmotoren großer Leistungen haben nämlich einen sehr kleinen Nennlastschlupf,
so daß selbst bei vollkommenemAußertrittfallen derSynchrongeneratoren diese nur
um höchstens etwa i bis 1,5 °/o in der Drehzahl auseinanderlaufen können. Die Wirklastregelung
der Antriebsmotoren ist bei dem geringen Schlupf der Asynchronmotoren außerordentlich
genau und wirkt, abgesehen von der Verstellzeit am Regeltransformator RTr der Drehstromerregermaschinen
DE, verzögerungsfrei. Weiterhin können die Einphasensynchrongeneratoren ohne
ins Gewicht fallende Vergrößerung mit hoher statischer und dynamischer Stabilität
durch hohes Leerlaufkurzschlußverhältnis und geringe Gesamtstreuung der Generatoren
gebaut werden. Dabei wirken die bei Einphasensynchrongeneratoren stark ausgebildeten
Dämpferwicklungen als ausgezeichnete Pendeldämpfung bei Wirklaststößen. Bei den
großen Polleistungen und Polflüssen der 162/3periodischeii Einphasensynchrongeneratoren
sind die magnetischen Zeitkonstanten sehr groß, so daß auch bei schweren Kurzschlüssen
das Gesamtfeld der Maschine über längere Kurzschlußzeiten nur wenig abnimmt. Die
Schwungmomente der Umformer sind sehr groß, so daß sie bei plötzlichen Laständerungen
nur langsame Pendelungen ausführen. Schließlich können die Synchrongeneratoren ohne
Schwierigkeiten mit starken Stoßerregungen versehen werden, so daß eine stabile
Spannungshaltung bei Kurzschlüssen möglich ist.
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Die Vektorregler VR und die Schlupfregler SchR,
die auf die
Regeltransformatoren RTv der Drehstromerregermaschinen DE arbeiten, können
mit einem zweiten Steuerglied versehen werden, das bei Überschreitung bestimmter
einstellbarer cos q@-`Verte eingreift und dann unter Verzicht auf die Regelung auf
geringste Leitungsverluste auf der Fahrdrahtseite dafür sorgt, daß die Zuführung
der Energie zu den Umformerwerken praktisch mit cos (p = i erfolgt. Innerhalb
des einstellbaren Bereiches kann der Regler unabhärigigvon der cos q-.-Regelung
auf geringste Leitungsverluste regeln.
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An Stelle der in Fig. i dargestellten einzigen Belastung können naturgemäß
auch mehrere Belastungen bzw. es kann eine verteilte Last mit wanderndem Lastschwerpunkt
vorhanden sein. Die Erfindung kann auch dann mit Vorteil verwendet werden, wenn
die einzelnen Speisepunkte von Werken gespeist werden, die an voneinander getrennte
Drehstromquellen angeschlossen sind. Diese müssen also nicht durch ein gemeinsames
Netz untereinander verbunden oder miteinander vermascht sein.
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Die Erfindung kann auch bei Anordnungen Anwendung finden, bei denen
Wechselstromleitungen von durch Synchronmotoren angetriebenen Synchrongeneratoren
gespeist werden. In diesem Fall wird der Ständer der Synchronmotoren vierdrehbar
gemacht.
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Die Vektorregelung auf geringste Fahrleitungsverluste erfolgt, wie
dies in Fig. 5 für drei Stationen gezeichnet ist, wieder durch Vergleich der Stationsspannungen
Ui, UZ und U3. Dabei gibt die Station II den Richtvektor UZ an und sendet ihn über
den Sender S in Station II an die Empfänger E in den Staionen I und III. Die Übertragung
kann entweder drahtlos oder durch Mittel- oder Hochfrequenzüberlagerting über die
Fahrleitung oder eine Hilfsleitung erfolgen. Die Empfänger F_ geben nun die Spannung
Uz weiter an die Vektorregler VR der Stationen I und 11I. Die Vektorregler YR werden
außerdem von den eigenen Stationsspannungen Ui und U3 beeinflußt und bewirken über
im einzelnen nicht dargestellte V erstellmotoren die Verdrehung der Ständer der
Synchronmotoren M der Stationen I und III, und zwar so lange, bis die Differenz
der Spannungen Ui und UZ in Station I und der Spannungen U3 und U. in Station III
am kleinsten wird bzw. bis die Spannungen UI und UZ bzw. U3 und UZ miteinander
in Phase liegen. Für die gewünschte Größe der Fahrdrahtspannungen U1, U2 und U3
sorgen die Spannungsregler SR, die die Erregermaschinen E2 der Einphasensynchrongeneratoren
G beeinflussen. Für eine stabile Regelung ist es außerdem nötig, daß die Synchronmotoren
M auf einen bestimmten cos cp, am besten auf cos qg = i und damit auf geringste
Motorverluste, eingeregelt werden, was durch die strom- und spannungsabhängige Regelung
der Erregermaschinen Ei der Synchronmotoren durch einen cos q"-Regler (cos (p-R)
geschehen kann.
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Für einen stabilen Parallelbetrieb wird es stets zweckmäßig sein,
die Einphasensynchrongeneratoren und die Synchronmotoren mit besonderen Erregermaschinen
oder
getrennten Erregersätzen auszurüsten, die so groß bemessen sind, daß eine etwa 5o°/oige
Übererregung über die Nennerregung möglich ist (Stoßerregung).
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Die Erfindung kann auch bei Anordnungen Anwendung finden, bei denen
z. B. in dem einen Werk Synchronmotoren und in einem anderen Werk Asynchronmotoren
als Antrieb der Synchrongeneratoren dienen. Dabei ist es gleichgültig, ob das die
Synchronmotoren speisende Netz vernascht, also synchron, oder getrennt, also asynchron,
betrieben wird. ,