DE956551C - Kolbenbolzen fuer Verbrennungskraftmaschinen - Google Patents

Description

Der Einbau von Kolbenbolzen in die Kolben von Verbrennungskraf!maschinen u, dgl. geschieht meistens in der Weise, daß der Kolben erwärmt wird, um infolge seiner Ausdehnung das Einziehen 5 oder auch Einschlagen des Kolbenbolzens zu erleichtern.

Dieses Verfahren ist nicht immer einwandfrei durchführbar, da, abgesehen von der umständlichen Erhitzung des Kolbens die Wärmeübertragung auf den Bolzen beim Eintreiben recht schnell erfolgt und dadurch häufig das vollständige Einziehen erschwert oder unmöglich gemacht wird. Auch können leicht Beschädigungen hervorgerufen werden, wenn versucht wird, den zu warm gewordenen Bolzen dann gewaltsam einzuschlagen. Dies ist besonders der Fall, wenn entsprechende maschinelle Einrichtungen für das Einziehen der Kolbenbolzen nicht zur Verfügung stehen, wie z. B. in den meisten Reparaturwerkstätten. Durch die vorstehende Erfindung soll nun der Einbau von Kolbenbolzen in Verbrennungskraftmaschinen u. dgl. ganz wesentlich vereinfacht werden. Es soll damit ermöglicht werden, Kolbenbolzen einwandfrei und betriebssicher einzuziehen, ohne daß eine Zuhilfenahme von besonderen maschinellen Vorrichtungen und das umständliche Erwärmen erforderlich ist. Es schließt das natürlich nicht aus, daß das Eintreiben der nachstehend beschriebenen Kolbenbolzen auch maschinell erfolgen kann.

Erfindungsgemäß wird für den genannten Zweck nun ein Kolbenbolzen verwandt, der aus einer gehärteten und geschliffenen, längs geschlitzten Stahlbüchse sowie einem ungehärteten Kernbolzen besteht. Der äußere Durchmesser der geschlitzten Stahlbüchse soll so groß sein, daß die Büchse noch von Hand in die Kolbenbohrung eingeführt werden kann. Der Durchmesser des Kolbenbolzens ist so zu wählen, daß die Büchse beim Eintreiben des Kernbolzens leicht geweitet wird. Dadurch wird erreicht, daß Büchse und Bolzen fest im Kolben sitzen. Es erleichtert die Einführung des Kernbolzens in die Stahlbüchse, wenn dieser in geringem Maße an einem Ende konisch verläuft. Der Kernbolzen kann hohl oder auch massiv sein. Der Einbau des Kolbenbolzens in den Kolben erfolgt in der Weise, daß die Stahlbüchse in die Kolbenbohrung gedrückt wird und anschließend der Kernbolzen mit dem konischen Ende zuerst in die eingelegte Stahlbüchse eingetrieben wird, wobei das Eintreiben in üblicher Weise, z. B. durch Einschlagen oder auch durch Einziehen mit Hilfe einer Schraube, erfolgt. Ein Erwärmen des Kolbens ist nicht erforderlich.

In der Zeichnung ist der oben beschriebene Kolbenbolzen sowohl in seinen Einzelheiten als auch in eingebauter Form dargestellt.

Fig. ι und 2 zeigen in der Vorder- bzw. Seitenansicht die geschlitzte Stahlbüchse und den Kernbolzen, wobei die konische Spitze des Kernbolzens zur besseren Sichtbarmachung in der Zeichnung erheblich verstärkt dargestellt ist;

Fig. 3 zeigt im Querschnitt einen Kolben a, der mit einer Pleuelstange b durch den aus der geschlitzten Stahlbüchse c und dem Kernbolzen d bestehenden Kolbenbolzen fest verbunden ist.

Es sei vermerkt, daß für Leichtmetallkolben von Brennkraftmaschinen eine Kolbenbolzenlagerung unter Verwendung zweier separater, geschlitzter Lagerbüchsen an sich bekannt ist. Diese Büchsen hatten jedoch nicht den Zweck und die Wirkung, eine gute axiale Führung des Bolzens bei dessen Einziehen zu gewährleisten.

Weiterhin hat man bereits für Leichtmetallkolben vorgeschlagen, einen hohlen Bolzen zu verwenden, der von jeder Seite durch je einen eingetriebenen konischen Pfropfen aufgeweitet wird, wobei die Wärmeausdehnung der Pfropfen größer als die des Bolzenbaustoffs sein soll. Die Pfropfen sollen weiterhin in dem hohlen Bolzen durch eine Distanzschraube fixiert werden.

Der erfindungsgemäße Kolbenbolzen unterscheidet sich auch hiervon wesentlich, indem bei der Erfindung nur ein Kernbolzen und eine Stahlbüchse, welche durchgehend mit einem Schlitz versehen ist, verwendet wird. Auch erfolgt bei dem bekannten Bolzen mit zwei Pfropfen die Ausweitung lediglich an den Enden des hohlen Bolzens, also ungleichmäßig, womit somit Anlaß für eine unigleichmäßige Spannungim Material, insbesondere bei Erwärmung gegeben ist. Derartige Schwierigkeiten können hingegen bei dem erfindungsgemäßen Kolbenbolzen nicht auftreten. Auch ist bei der Erfindung keine über das übliche Maß hinausgehende Fixierung erforderlich, da die Pfropfen nicht, wie bei der bekannten Ausführungsform, zur Mitte wandern können. Der erfindungsgemäße Kolbenbolzen ist somit nicht nur andersartig, sondern besitzt auch gegenüber dieser bekannten Ausführungsform technische Vorteile.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Kolbenbolzen für Verbrennungskraftrnaschinen u. dgl., bestehend aus einer geschlitzten Stahlbüchse (c) und einem Kernbolzen (d), dessen Durchmesser etwas größer als der Innendurchmesser der Stahlbüchse ist und der gegebenenfalls an einem Ende in geringem Maße konisch verläuft.