DE94210C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Längste Dauer: 28. Mai 1911.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf Fahrradbremsen, wie sie im Patent Nr. 91560 beschrieben sind, und besteht in der Anordnung von verbesserten und leichteren Vorrichtungen, durch welche einerseits die Bremse daran verhindert werden soll, dafs sie aufser der Zeit zur Wirkung kommt, und durch welche andererseits die-Bremse, wenn sie angewendet wird, in Thätigkeit gehalten wird, bis ein angemessener Vorwärtsdruck auf das Kettenrad ausgeübt wird.

Demgemäfs wird an Stelle der Feder und des Bolzens, wie sie bei der Bremse nach dem Haupt - Patente vorhanden sind, ein gespaltener Ring angewendet, welcher sich beständig in Eingriff mit dem Kettenrade bezw. der Radnabe befindet und ■ auf dieselbe mit einer Kraft drückt, welche den Anforderungen entsprechend geregelt werden kann, indem die Enden des Ringes zu einander verstellt werden. Der Ring kann· aus weichem Stahl oder aus irgend einem anderen geeigneten Material hergestellt sein und erfordert für seine Anbringung keine besondere Erfahrung, wie die im Haupt - Patente angegebene Feder aus getempertem Stahl.

Die Fig. 1 bis 9 der beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen die Nabe des hinteren Treibrades eines Fahrrades, welches mit einer Bremse ausgerüstet ist, die der vorliegenden Erfindung gemäfs construirt und mit der Sicherungsvorrichtung versehen ist.

Fig. ι ist eine Ansicht der ganzen Vorrichtung.

Fig. 2 zeigt einen Verticalschnitt durch die Mitte derselben.

Fig. 3 ist eine Seitenansicht.

Fig. 4 bis 7 einschliefslich sind Seitenansichten nach Entfernung der Bremsscheibe H, der Bremsscheibe F, des Kettenrades bezw. des gespaltenen Ringes.

Fig. 8 und 9 sind Schnitte durch das Kettenrad bezw. die Bremsscheibe F.

-In diesen Zeichnungen sind diejenigen Theile, welche den in den Zeichnungen des Haupt-Patentes vorhandenen entsprechen, mit den gleichen Buchstaben wie diese bezeichnet.

A und A¹ sind die Achse bezw. die Radnabe, B ist das Kettenradende der Nabe und α² sind seine Vorsprünge. D ist das Kettenrad, und d¹ sind die Einschnitte, in welche die Vorsprünge <z² eintreten. E sind die Zähne der Bremsscheibe F, b (Fig. 9) sind deren Spitzen^ und f^l sind die Ausschnitte in der Bremsscheibe, in welche die Vorsprünge a² eintreten. E¹ sind die Zähne des Kettenrades D und Zi¹ deren Spitzen (Fig. 5 und 8). ^f ist die ä'ufsere Bremsscheibe, welche in dem veranschaulichten Beispiel durch zwei Vorsprünge R festgehalten wird, welche in den

Claims (1)

1. Schlitz des Gestelles S eintreten (wie dies durch die punktirten Linien in Fig. 3 angegeben ist), h¹ ist der Rand oder Kranz der Bremsscheibe H, und i ist das in ihr liegende Reibungsmaterial. Die Bremsscheibe H ist vortheilhaft innen mit Schraubengewinde versehen, um auf das entsprechend geformte, mit Schraubengewinde versehene Ende der Spindel A¹ aufgeschraubt zu werden, so dafs es bei eventueller Abnutzung durch eine oder mehrere halbe Drehungen auf der Spindel genau eingestellt werden kann.

   T ist der gespaltene Ring. In dem nachstehend beschriebenen Beispiel wird dieser Ring mit dem Kettenrad D durch Vorsprünge i¹, welche in einen Einschnitt d² des Rades D fassen, beständig in Eingriff gehalten. Der Ring T, welcher mit Reibungsmaterial i² (Fig. 2) bedeckt sein kann, drückt gegen einen Beschlag a³, welcher auf dem Nabenende B angebracht ist, mit einem Druck, der je nach Erfordernifs durch eine Stellschraube t³ geregelt werden kann. Die Stellschraube verbindet die beiden Lappen if⁴, welche an den Enden des gespaltenen Ringes T ausgebildet sind. Mit Hülfe der Stellschraube kann der Ring je nach Erfordernifs in einem solchen Mafse fest-· gespannt werden, dafs dadurch die Bethätigung der Bremse gänzlich verhindert wird. Wenn das Kettenrad D und die Bremsscheibe F in ihrer normalen Stellung für den wechselseitigen Eingriff sich befinden, verhindert die Reibung ,zwischen dem Ring T und dem Beschlag a³ das Kettenrad D daran, dafs es zufällig infolge eines leichten unbeabsichtigten Rückwärtsdruckes auf das Pedal in Bezug auf die Bremsscheibe sich bewegen könnte. Sie hält dasselbe in seiner Stellung fest, bis ein genügender Rückwärtsdruck auf das Kettenrad ausgeübt wird, um die Reibung zu überwinden. Die Stärke der Hemmung des Ringes T kann mittelst der Schraube i³ je nach der Art des Rades, an welchem der Apparat angewendet wird, nach dem Charakter des zu passirenden Weges und der Stärke und Erfahrung des Radfahrers regulirt werden.

   Fig. 10 zeigt einen Querschnitt einer abgeänderten Construction, bei welcher der Ring T an der Nabe d³ des Kettenrades D angeordnet ist, und bei welchem der Einschnitt d², in welchen der Vorsprung t¹ fafst, in der Bremsscheibe F hergestellt ist.

   Fig. 11 zeigt im Querschnitt eine weitere Abänderung, bei welcher der Ring T auf dem Beschlag a³ angeordnet ist, wie er in dem durch die Fig. 1 bis 9 veranschaulichten Beispiel wiedergegeben ist. Hier aber wird an Stelle der Lappen i⁴ und der Stellschraube t³ der äufsere Umfang des Ringes konisch hergestellt und mit Schraubengewinde versehen, auf welches ein mit entsprechendem Gewinde ausgestatteter ununterbrochener Ring t^s aufgesetzt wird, welcher mit einer Anzahl von Löchern i⁶ versehen ist. Mit Hülfe dieser Löcher f⁶ und eines geeigneten Werkzeuges kann der Ring t⁵ auf dem Ring T vor- oder zurückgeschraubt und so der letztere auf dem Beschlag a³ fester angespannt oder gelockert werden.

   Obgleich die Erfindung in ihrer Anwendung auf ein Kettenrad beschrieben ist, kann sie natürlich ebenso gut auch für ein Stirn-, Kegeloder anderes Getriebe verwendet werden.

   Patenτ-Ανspruch:

   Eine Ausführungsform der durch Patent Nr. 91560 geschützten, durch Gegentreten bethätigten Bremse für Fahrräder, bei welcher zwischen der Treibradnabe und einem gegen dieselbe beim Gegentreten sich begrenzt rückwärts drehenden Theile ein Klemmring (T) angeordnet ist, der mit dem einen Theil fest, mit dem anderen nur durch Reibung verbunden ist, zu dem Zwecke, eine unbeabsichtigte Wirkung der Bremse zu verhüten.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.