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Elektrisches Folgeschaltwerk Bei elektrischen Steuerungen, vor allem
bei zum Teil vollautomatisch ablaufenden Bewegungsvorgängen, kommt häufig ein Schritt-
oder Folgeschaltwerk zur Anwendung, um entsprechend dem jeweils erforderlichen Bewegungsspiel
das eine oder andere Schütz, Relais oder einen ähnlichen Schaltapparat wirksam werden
zu lassen. Die übliche Ausführung derartiger Folgeschaltwerkebesteht aus einer Schaltwalze,
die durch einen oder zwei Magnete über ein Rastwerk angetrieben, d. h. von Stellung
zu Stellung weitergeschaltet wird. Der jeweilige Schaltmagnet erhält durch Betätigung
eines Druckknopfes oder eines Endschalters, durch Ablauf eines Zeitrelais, von einem
Tastfühler od. dgl. seinen Schaltimpuls. Im Gegensatz zu den magnetischen Schaltwerken
besteht das Folgeschaltwerk nach der Erfindung aus einer Schütz- oder Relaiskombination,
bei der für jede Schaltstufe ein Impulsrelais und ein Schaltschütz vorgesehen sind,
deren Stromkreise mit den Relais bzw. Schützen der anderen Stufen derart verriegelt
sind, daß bei aufeinanderfolgenden Impulsen immer das jeweils dem gerade an Spannung
liegenden Schütz benachbarte erregt wird.
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Ein solches Schützfolgeschaltwerk besitzt gegenüber einem elektromagnetischen
Folgeschaltwerk folgende Vorteile: a) Fortfall des mechanischen Schaltwerkteiles,
b) eine wesentlich höhere Schalthäufigkeit, da die Anzugs- und Abfallzeiten der
Schütze oder Relais
bedeutend kleinere sind wie bei Schaltmagneten,
durch die überdies noch ein Rastwerk betätigt werden muß.
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c) Während beim magnetischen Folgeschaltwerk auch in ausgeschaltetem
Zustand durch die Schaltwalze eine Schaltstellung vorhanden ist, ist dies beim Schützschaltwerk
nicht der Fall, falls durch die Schaltschütze nur Arbeitskontakte betätigt werden.
Da für die erste Schaltstellung ein besonderer Impuls gegeben werden muß, ist es
möglich, das Schütz- oder Schaltwerk erst zu einem späteren Zeitpunkt des Bewegungsablaufes
einzuschalten bzw. kann durch diesen Impuls gleich eine ganz bestimmte Schaltstellung
erzielt werden, ,was bei einem magnetischen Folgeschaltwerk nicht möglich ist, da,
sobald aus einem mehrstufigen Schaltwerk eine bestimmte Schaltstufe herausgegriffen
werden muß, immer nur von Stufe zu Stufe weitergeschaltet werden kann.
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d) Das Schützfolgeschaltwerk kann leicht für verschieden viele Stufen
ausgeführt werden, während bei einem magnetischen Schaltwerk immer erst der Rastmechanismus
umgebaut werden muß.
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e) Das Schützfolgeschaltwerk läßt sich gut in eine elektrische Schützsteuerung
einfügen.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Fig. i zeigt eine Ausführung, -bei der nur in einer Richtung von Stufe zu Stufe
weitergeschaltet werden kann, während nach Fig. 2 von einer beliebigen Schaltstufe
ausgehend in beiden Richtungen stufenweise weitergeschaltet werden kann.
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In Fig. i ist ein Folgeschaltwerk mit drei Schaltstufen dargestellt.
In jeder Schaftstufe sind ein Impulsrelais und ein Schaltrelais enthalten, und zwar
in der ersten Schaltstufe das Impulsrelais i und das Schaltschütz 2, in der zweiten
Schaltstufe das Impulsrelais 3 und das Schaltschütz 4 und schließlich in der Schaltstufe
III das Impulsrelais 5 und das Schaltschütz 6. Mit D i ist ein Druckknopf bezeichnet,
mit dem die aufeinanderfolgenden Impulse gegeben werden, während mit dem Druckknopf
D 2 der einleitende Impuls gegeben wird.
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Um das Folgeschaltwerk in der ersten Schaltstufe wirksam werden zu
lassen, ist der Druckknopf D:2
zu drücken. Dann spricht über die Ruhekontakte
4r und 6 r das Impulsrelais i an. Das Impulsrelais i bringt durch Schließen seines
Arbeitskontaktes i ta das Schaltschütz 2 zum Ansprechen, das mittels nicht dargestellter
Hauptkontakte den zu steuernden Stromkreis in dem ablaufenden Bewegungsspiel schließt
und sich über seinen Arbeitskontakt 2 a und den Ruhekontakt 4r in einen vom Impulsrelais
i unabhängigen Haltestromkreis legt. Ferner bereitet das Schaltschütz :2 durch Schließen
seines Arbeitskontaktes 2 a i den Impulsstromkreis für das Impulsrelais 3 der zweiten
Schaltstufe vor. Solange der Druckknopf D 2 gedrückt gehalten wird, ist die Verbindung
des Impulsrelais 3 mit der Impulsleituhg J noch unterbrochen. Wenn der Druckknopf
D 2 losgelassen wird, fällt das Impulsrelais i ab und stellt nun die Verbindung
des Impulsrelais 3 mit der Impulsleitung J her. Wenn nun der Druckknopf D i zum
erstenmal gedrückt wird, wird der durch die Kontakte i r und 2 a i vorbareiteteErregerstromlzreis
für .das Impulsrelais 3 ;geschlassen, das über seinen Kontakt 3 a i das Schaltschütz
4 einschaltet, das sich über seinen Arbeitskontakt4a und den Ruhekontakt 6 r in
einen vom Impulsrelais 3 unabhängigen Haltestromkreis legt und durch seinen Kontakt
4r den Haltestromkreis für das Schaltschütz 2 der vorhergehenden Stufe unterbricht.
Das Schaltschütz 2 fällt daraufhin ab und unterbricht durch seinen Kontakt :2 a
i den Erregerstromkreis für das Impulsrelais 3. Damit nun während des Gedrückthaltens
des Druckknopfes D i über den Ruhekontakt des Impulsrelais 3 r und den Arbeitskontakt
4 a i das Impulsrelais 5 der dritten Schaltstufe nicht ansprechen kann, muß dafür
gesorgt werden, daß das Impulsrelais 3 trotz der Unterbrechung seines Erregerstromkreises
durch den Kontakt 2 ca i des Schaltschützes 2 so länge erregt gehalten wird,
wie der Druckknopf D z gedrückt wird. Zu diesem Zweck besitzt das Impulsrelais noch
einen Haltekontakt 3 a, der über die Halteleitung H und einen zweiten Kontakt am
Druckknopf D i einen vom Schaltschütz 2 unabhängigen Haltestromkreis für das Impulsrelais
3 schließt. Das Impulsrelais 3 hält also seinen Ruhekontakt 3 r im Stromkreis des
Impulsrelais 5 so lange offen, wie der Druckknopf D i gedrückt gehalten wird. Um
das Impulsrelais 5 und das Schaltschütz 6 der letzten Schaltstufe zum Ansprechen
zu bringen, muß also zunächst der Druckknopf D i losgelassen und von neuem gedrückt
werden. Beim Loslassen des Druckknopfes D i fällt nun das Impulsrelais 3 ab und
legt durch Schließen seines Ruhekontaktes 3 r das Impulsrelais 5 an die Impulsleitung
J. Beim Drücken des Druckknopfes D i spricht dann das Impulsrelais 5 an, das in
derselben Weise, wie für das Impulsrelais 3 beschrieben, den Erregerstromkreis für
das Schaltschütz 6 und einen eigenen Haltestromkreis über seinen Arbeitskontakt
5 a und die Halteleitung H schließt. Das Schaltschütz 6 legt sich in einen eigenen
Haltestromkreis und unterbricht durch öffnen seines Ruhekonfaktes 6 r den Haltestromkreis
des Schaltschützes 4 der vorangehenden Schaltstufe.
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In Fig. 2 ist ein elektrisches Schützfolgeschaltwerk nach der Erfindung
mit vier Schaltstufen daigestellt. Mittels des Druckknopfes D:2 kann nach Einstellen
des Wahlschalters W auf eine beliebige, zuerst einzuschaltende Wahlstufe der erste
Impuls gegeben werden und mittels der Druckknöpfe D i und,- D 3 die weiteren Fortschaltimpulse,
wobei der Drukknopf D i zur Fortschaltung nach rechts und der Druckknopf D 3 zur
Weiterschaltung nach links dient.
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Zur Erläuterung der Wirkungsweise sei angenommen, daß der Wahlschalter
W, wie dargestellt, auf die dritte Schaltstufe eingestellt ist. Beim Drükken des
Druckknopfes D 2 wird dann von der mit demPluspol verbundenenLeitungPüber denDruckknopf
D2, den Wahlschalter W, die Leitung L 3 und die Schützspule
15 zu der mit dem Minuspol der Stromquelle verbundenen Leitung N das Schütz 15 erregt.
Das Schütz 15 schaltet durch Schließen
seines Arbeitskontaktes 15
a das Schaltschütz 16 ein, das mittels nicht dargestellter Hauptkontakte den zu
steuernden Stromkreis schließt und sich über die Ruhekontakte 14r und 18r
und seinen Arbeitskontakt 16a in einen eigenen Haltestromkreis legt. Solange der
Druckknopf D:2 gedrückt gehalten wird, bleibt das Impulsrelais 15 erregt und verhindert
durch Offenhalten seiner Kontakte 15r und 15 r i die Schließung der durch die Arbeitskontakte
16 a i bzw. 16a vorbereiteten Erregerstromkreise für die Impulsrelais
17 bzw. 13 der benachbarten Schaltstufen.
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Nach dem Loslassen des Druckknopfes D 2 fällt das Impulsrelais 15
ab; und nun kann durchDrücken des Druckknopfes D i oder D 3 die folgende
oder vorangehende Schaltstufe einsgeschaltet werden. Wenn der Druckknopf D i gedrückt
wird, wird über die Impulsleitung J i und den Ruhekontakt 15 r sowie den Arbeitskontakt
16 a i das Impulsrelais 17 eingeschaltet, das durch Schließen seines Arbeitskontaktes
17a das Schaltschütz 18 einschaltet, das sich über seinen Arbeitskontakt i8 a und
die Ruhekontakte 12 r i und 16 r in einen vom Impulsrelais 17 unabhängigen Haltestromkreis
legt. Damit während des Gedrückthaltens des Druckknopfes D i das Impulsrelais der
vorangehenden oder nachfolgenden Schaltstufe nicht eingeschaltet werden kann, wird
über den unteren Kontakt des Druckknopfes D i und die Halteleitung H sowie den Arbeitskontakt
i7 a i das Impulsrelais 17 in einen vom Druckknopf D i unabhängigen Haltestromkreis
gelegt. Beim Ansprechen des Schaltschützes 18 hat dieses durch Offnen seines Ruhekontaktes
i8r den Haltestromkreis für das Schaltschütz 16 der vorangehenden Schaltstufe unterbrochen
und dieses Schaltschütz zum Abfallen gebracht. Das Schaltschütz 18 ist noch mit
einem Ruhekontakt 18r im Stromkreis des Schaltschützes 12 der ersten Schaltstufe
versehen, mit dem für den Fall, daß vor der Einschaltung der Schaltstufe 4. die
Schaltstufe i eingeschaltet gewesen war, der Haltestromkreis des Schaltschützes
12 unterbrochen wird. Solange der Druckknopf D i gedrückt gehalten wird, wird durch
die Ruhekontakte 17 r i und 17 r der durch die Kontakte 18a bzw. i 8 a i
vorbereitete Erregerstromkreis für die Impulsrelais 15 bzw. i i der vorangehenden
und nachfolgenden Schaltstufe unterbrochen gehalten.
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Wenn nun von der Schaltstufe q. nicht auf die folgende Schaltstufe
i, sondern auf die vorangehende Schaltstufe 3 übergegangen werden soll, ist statt
des Druckknopfes D i der Druckknopf D 3 zu
drücken. Über die Impulsleitung
J2 am Ruhekontakt 17 r i und den Arbeitskontakt 18a wird dann das Impulsrelais
i5 erregt, das die bereits oben beschriebenen Funktionen auslöst. In derselben Weise
kann von jeder Schaltstufe aus durchDrücken des Druckknopfes D i die nächstfolgende
und durch Drücken des Druckknopfes D 3 die jeweils vorangehende Schaltstufe eingeschaltet
werden, wobei jedesmal durch den Druckknopf D i über die Impulsleitung J i und einen
Ruhekontakt des Impulsrelais der vorangehenden Schaltstufe und einen Arbeitskontakt
des Schaltschützes der vorangehenden Schaltstufe das Impulsrelais der nächstfolgenden
Schaltstufe erregt wird, während durch Drücken des Druckknopfes D 3 über die Impulsleitung
J 2 und einen Ruhekontakt des Impulsrelais der folgenden Schaltstufe und einen Arbeitskontakt
des Schaltschützes der folgenden Schaltstufe das Impulsrelais der vorangehenden
Schaltstufe eingeschaltet wird.