DE923036C - Verfahren zum Herstellen von Bahnen aus thermoplastischen Kunststoffen mit marmorartiger Musterung - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Bahnen aus thermoplastischen Kunststoffen mit marmorartiger MusterungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Bahnen aus thermoplastischen Kunststoffen,
die als Bodenbelag Verwendung· finden sollen, und sie befaßt sich insbesondere mit einem
kontinuierlichen Kalandrierverfahren zur Einführung von farbigen: Kunststoffen in eine Bahn
aus thermoplastischen Kunststoffen, um in dieser einen gemaserten Effekt zu erzeugen, der einem
gefleckten, buntfarbigen Marmor ähnelt.
Es ist schon vorgeschlagen worden, Platten, oder Bahnen aus plastischen Kunststoffen mit einer
marmorartigen Musterung in verhältnismäßig kleinen Größen herzustellen, indem ein gefärbter
plastischer Kunststoff zu einer Bahn ausgewalzt, die Bahn in Abschnitte zerschnitten, letztere um
einen rechten Winkel gedreht und diiese dann einer
zweiten Kalandrierung in einer Richtung quer zur ersten Kalandrierung unterworfen werden. Dieses
bekannte Verfahren, ist nicht nur langwierig, sondern für das fortlaufende Herstellen von
plastischen Bahnen mit einer farbigen marmorartigen Musterung unter Anwendung einer einzigen
Kalandrierung auch, unbrauchbar.
Es ist auch schon versucht worden, Bahnen aus plastischen Kunststoffen, mit einer marmorartigen
Musterung dadurch herzustellen, daß man Schnitzel oder Abfälle von farbigen plastischen Kunststoffen
auf eine plastische Bahn auflegt und die so belegte Bahn ausgewalzt hat; auf diese Weise werden jedoch
nur langgestreckte, gestreifte oder ver-
schmierte Farbflächen erhalten, bei denen die. Musterung nur in einer Richtung verläuft, die
etwa der Längsfaserung von Holz, aber keiner marmorartigen Musterung ähnelt. Bei dem Auswalzverfahren
wird gewöhnlich dim zweiten Walzenmund
der Kalanderwalzen ein sich umwälzender Massewulist gebildet. In diesem sich umwälzenden
Wulst wird das farbige Material etwas aufgebrochen und zerteilt, aber in der Hauptsache nur
ίο in Richtung der Auswalzung, wodurch längere-Farbstreifen
erzeugt werden, die jedoch im Aussehen keinem buntfarbigen Marmor ähneln.
Das Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Bahnen aus thermoplastischen. Kunststoffen mit
is einer farbigen marmorartiiigen Musterung besteht
gemäß der Erfindung nun darin, daß heißes, körniges, thermoplastisches Kunststoffmaterial und
kalte kurze Streifen aus andersfarbigem thermoplastischem
Kunstmaterial getrennt dem ersten Walzenmund des Mehrwalzenkalanders zugeführt werden, hierbei die Längsachsen jedes Streifens
so angeordnet werden, daß sie praktisch parallel mit den Längsachsen der den Walzenmund bildenden
Kalanderwalzen verlaufen und die erhaltene gefärbte thermoplastische Bahn dann in einen
faltenbildenden Wulst der plastischen Masse geführt
wird, der in dem zweiten Walzenmund des Kalanders aufrechterhalten: wird.
Die plastischen Bahnen .mit einem farbig gemusterten
marmorartigen Aussehen können ganz allgemein hergestellt werden., indem kurze dünne
Streifen oder Schnitzel aus farbigem plastischem Kunststoffmaterial auf eine der beiden Oberwalzen
eines üblichen F-Kalanderis derart aufgelegt werden,
daß die Längsachse jedes Streifens oder Schnitzels parallel zur LaHg1SaChSe der den Walzenmund
bildenden Kalanderwalzen verläuft. In diesem Walzenmund werden diie andersfarbigen
Streifen oder Schnitzel in die plastische Kunststoff maisse eingebettet und damit verbunden, wodurch
langgestreckte Farbstreifen erzeugt werden. In dem zweiten Walzenmund zwischen, den Oberwalzen
und der mittleren Walze des Kalanders wird das gefärbte Material in einem. FaIt- oder Umbugwulst
aus plastischem Kunststoffmateri.al in einer Richtung parallel zur Längsachse der Walzen gequetscht,
wie es noch näher unten beschrieben wird, um die Farbstreifen aufzubrechen und den gewünschten
marmorartigen Effekt zu erzeugen, Dieser faltenbildende Wulst bewirkt ein" völlig
anderes Ergebnis als ein üblicher, sich auewälzender Wulst, und er wird am zweiten Walzenmund durch
Regelung der Temperatur des plastischen Kunststoffes, der Temperaturdifferenz zwischen der
oberen und mittleren Walze, der Auswalzgeschwindigkeit und auch der Zusammensetzung
des zu kalandrierenden plastischen Materials erhalten.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. In der Zeichnung
veranschaulicht
Fig. ι eine schematische Anisdcht eines Vierwalzenkalanders
vom Typ eines umgekehrten L, wie er für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendet werden kann,
Fig. 2 eins vergrößerte Ansicht durch den faltenbildenden
Wulst,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die fertige plastische Bahn, wie sie die untere Bahn verläßt.
Obgleich das erfindungsgemäße Verfahren für das Herstellen von Bahnen aus thermoplastischen
Kunststoffen benutzt werden kann, so eignet es sich doch insbesondere für das Herstellen von Bodenbelag
mit harter Oberfläche, die als wesentliches thermoplastisches Material ein Vinylchloridharz
oider ein solches· aus einem Mischpolymerisat von Vinylchlorid und Vinylacetat enthalten. Die Vinylharze
besitzen eine ausgezeichnete Abtriebfestigkeit und chemische Widerstandsfähigkeit. Die fertiggestellte
plastische Bahn kann in üblicher Weise auch mit einer Rückenschicht aus einem Faserstoff
oder Filz versehen werden.
Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Verfahrensbedingungen beschrieben, die für
eine besondere plastische Masse erforderlich sind, die als wesentliches thermoplastisches Material ein
harzartiges Mischpolymerisat aus Vinylchlorid und Vinylacetat enthält. Dieses harzartige Mischpolymerisat
wird in üblicher Weise mit Füllstoffen, Weichmachern und Farbstoffen gemischt. Das gewalzte,
noch heiße Mischungsfell wird granuliert, worauf die heißen Körner dann bei einer Temperatur
nicht unter iio° dem ersten Walzenmund eines wie in Fig. 1 veranschaulichten Vierwalzenkalanders
zugeführt werden. Zwischen beiden Oberwalzen ist ein Leitblech angeordnet, durch das
die heißen Körnchen in Kontakt mit einer der Ober walzen bleiben. Das Leitblech erstreckt sich
so weit nach unten, daß ein Fließen der Körnchen in den Walzenmund verhindert wird. Ferner wird
eine Anzahl kurzer dünner Streifen oder Schnitzel aus andersfarbigem plastischem Kunststoffmaterial,
vorzugsweise von verschiedener Länge und Breite und praktisch bei Zimmertemperatur, auf die Oberfläche
einer der Oberwalzen derart aufgelegt, daß die Längsachse jedes Streifens oder Schnitzels
praktisch parallel zur Längsachse der Oberwalze verläuft. Die Größe und Gestalt der Streifen oder
Schnitzel aus dem gefärbten plastischen Kunststoffmaterial bestimmt in weitem Ausmaße die Art der
erhaltenen marmorartigen Musterung. Die Streifen oder Schnitzel werden, wenn sie in die plastische
Bahn eingebettet sind, sofort durch den im ersten Walzenmund entwickelten Druck verbreitert, so
daß ein Farbstreifen gebildet wird, der sich in Richtung parallel zur Walznichtung erstreckt. Die
den ersten Walzenmund verlassende plastische Bahn geht dann nach unten in einen faltenbildenden
Wulst, der an dem zweiten Walzenmund zwischen der oberen Walze und der mittleren Walze aufrechterhalten
wird und bildet hier in mehrfacher Dicke übereinanderliegende Falten (Fig. 2). Der
in diesen Falten entwickelte Druck breitet das farbige plastische Kunis*stoffmaterial nach der
Seite oder parallel zur Längsachse der Walzen aus, wodurch der Farbströifen aufgebrochen und die
gewünschte marmoirartige Musterung gebildet wird (Fig. 3). Es ist für die gewünschte marmorartige
Musterung wesentlich, daß an Stelle eines sich umwälzenden Wulstes ein faltenbildender Wulst an
dem zweiten Walzenmund des Kalanders aufrechterhalten wird. Im allgemeinen bestimmt die Größe
und Form des faltenbildenden Wulstes in, gewissem Ausmaße die Art der erzielten marmorartigen
Musterung. Dieser Wulst muß groß genug sein,
ίο damit sich überlappende Falten bilden, die sich
dann, allmählich, vom Kopf nach dem Fuß des
Wulstes bewegen, doch muß er auch klein genug gehalten werden, damit keine Unregelmäßigkeiten
in den Falten auftreten.; wird der Wulst nämlich zu groß, so' besteht die Neigung zur Bildung unregelmäßiger,
überhängender Massen aus plastischem Stoff, die zur Zerstörung der erhaltenen Musterung neigen. Es wurde gefunden, daß bei
einem Kalander mit Walzen eines Durchmessers von 46 cm und einer Länge von 1,2 m ein. brauchbarer
faltenbildender Wulst bei einer Umlaufgeschwindigkeit des Kalanders von 3 m/Min, aufrechterhalten
werden kamm. Wird die Umlaufgeschwindigkeit
auf 5 m/Min, ohne Änderung der Walzentemperaturen erhöht, so wird aus dem erwünschten
faltenbildenden Wulst ein schlechtes marmorartiges Muster erhalten. Die Bedingungen
für die Erzielung eines faltenbildenden. Wulstes erfordern einige Vorversuche in Abhängigkeit von
der Größe und der Umlaufgeschwindigkeit der Kalanderwalzen. Auch sind die Temperaturen der
Walzen in. Übereinstimmung mit ihrer Umlaufgeschwindigkeit zu bringen, um die gerwünschte
Faltung des Materials zu gewährleisten.
Nach dem Verlassen des faltenbildenden Wulstes
gelangt das Material über die mittlere Walze zur unteren Walze, wo es auf eine Temperatur unterhalb
ihres Erweichungspunktes abgekühlt wird.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zum Herstellen von Bahnen aus thermoplastischen Kunststoffen mit einer farbigen marmorartigen Musterung durch. Auswalzen in kontinuierlicher Arbeitsweise1, dadurch gekennzeichnet, daß heißes, körniges, thermoplastisches Kunststoffmaterial und kalte kurze Streifen aus andersfarbigem plastischem Kunststoffmaterial dem ersten Walzenmund eines Mehrwalzenkalanders getrennt zugeführt und hierbei die Längsachse jedes Streifens so> angeordnet wird, daß sie praktisch parallel zum Walzenmund liegt, worauf die erhaltene gefärbte plastische Bahn in einen faltenbildenden Wulst aus dem plastischen Material geführt wird, der im zweiten Walzenmund des Kalanders aufrechterhalten wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 9585 1.
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