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Elektrischer Kontakt mit längs geschlitztem federndem Rohrstück Zusatz
zum Patent 813 134 Die Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausbildung des durch
das Patent 817 174 geschützten elektrischen Kontaktes mit einem starren und einem
federnden Teil, welch letzterer aus einem oder mehreren ineinanderliegenden, längs
geschlitzten Rohren besteht. Gemäß dem Hauptpatent ist in unmittelbarer mechanischer
und elektrischer Verbindung mit dem Hauptkontakt an diesem in Richtung der Ausschaltbewegung
des Installationsgerätes ein Vorkontakt vorgesehen, der als Fußpunkt für den Schaltlichtbogen
dient. Die Erfindung bezweckt, den Kontakt nach dem Hauptpatent sowohl in elektrischer
als auch in baulicher Hinsicht noch weiter zu verbessern. Sie besteht im wesentlichen
darin, daß der dem zangenartigen Hauptkontakt zugeordnete Vorkontakt ein mit den
Breitseiten seiner Schenkel an die Breitseiten eines starren messerartigen Gegenkontaktes
federnd sich anlegender U- oder lyraförmger Flachmetallbügel ist, der wenigstens
mit einem Teil seiner Breite in den Querschnitt des Schlitzrohres des Hauptkontaktes
fällt und dessen Kontaktflächen an ihren über den Hauptkontakt hinausragenden Teilen
auswärts gekrümmt sind. Durch die neue Ausbildung wird zunächst ein besonders schnelles
Erlöschen von beim Trennen des starren Kontaktes vom federnden Kontakt gezogenen
Lichtbogen erreicht. Diese Wirkung beruht darauf, daß die an den Schenkeln des Vorkontaktes
gebildeten Fußpunkte des Lichtbogens nicht nur durch die gekrümmten Endflächen des
letzteren voneinander entfernt werden, sondern daß außerdem auch eine Ausdehnung
derselben über die Breite der genannten Endflächen stattfindet,
wodurch
der Oczerschnitt des Lichtbogens verbreitert und damit seine Stromdichte so herabgesetzt
wird, daß er sich nicht zu halten vermag. Hierzu kommt noch folgendes. Da der Vorkontakt
mit verhältnismäßig großen Flächen auf den Seitenflächen des messerartigen Gegenkontaktes
gleitet, tritt eine bemerkenswerte Scheuerwirkung an seinen Kontaktflächen nicht
auf. Es bildet sich deshalb an den Flächen des Vorkontaktes eine dauerhafte Oxydschicht;
wodurch die Leitfähigkeit des Vorkontaktes vermindert wird. Das hat eine selbsttätige
Herabsetzung der Stromstärke beim Abschaltvorgang zur Folge, was sich gleichfalls
auf das Löschen des Lichtbogens günstig auswirkt. Die verminderte Leitfähigkeit
des Vorkontaktes ist zugleich auch für den Einschaltvorgang vorteilhaft, In baulicher
Hinsicht hat die erfindungsgemäße Ausbildung den Vorteil, daß Haupt- und Vorkontakt
sich mit geringster Raumbeanspruchung ineinanderschachteln lassen. Dabei kann der
Hauptkontakt deshalb, weil er nicht vom Vorkontakt umfaßt wird, bei kleiner Grundfläche
des Gesamtkontaktes von einem verhältnismäßig weiten Rohr gebildet sein, was für
die Erzielung einer guten und dauerhaften Federung seiner Wand von wesentlicher
Bedeutung ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Dabei zeigt Fig. i einen federnden Kontakt nach dem ersten Beispiel in Draufsicht,
Fig.2 ebenfalls eine Draufsicht, jedoch mit waagerechtem Schnitt nach der Linie
A-A in Fig. 3, Fig. 3 eine Seitenansicht, Fig. 4 einen senkrechten Schnitt nach
der Linie B-B in Fig. 3, Fig. 5 einen federnden Kontakt nach dem zweiten Beispiel
in Draufsicht, Fig.6 und 7 zwei um 9o° gegeneinander versetzte Seitenansichten,
Fig. 8 einen senkrechten Schnitt nach der Linie C-C in Fig. 6.
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Der Hauptkontakt besteht in beiden Ausführungsformen aus einem im
wesentlichen vierkantigen Rohr i-3 aus federndem Blech, dessen eine Wandung r. (Rückwand)
am unteren Ende eine zur Bildung einer Anschlußfahne dienende zungenförmige Verlängerung
4 hat, die winklig nach außen gebogen ist. Auf der dieser Zunge gegenüberliegenden
Seite (d. h. in seiner Vorderwand 3) enthält das Rohr einen durchgehenden Längsschlitz
5. Außerdem ist es beiderseits dieses Längsschlitzes mit mehreren, darin einmündenden
Querschlitzen 6 versehen, die sich über die vordere Wand und die Seitenwände 2 des
Rohres erstrecken. Die Querschlitze 6 unterteilen die Rohrwandung in mehrere einzeln
federnde Zungen. Die Stirnkanten dieser Zungen, das sind die Ränder des Längsschlitzes
4, bilden die Kontaktflächen des Hauptkontaktes, der mit diesen Kanten einen starren
Gegenkontakt zangenartig erfaßt.
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Der dem Hauptkontakt zugeordnete Vorkontakt besteht aus einem im wesentlichen
lyraförmig gebogenen Blechstreifen 7, 8 von zweckmäßig etwas größerer .Dicke als
die Wandstärke des Rohres 1-3-Die Schenkel 8 des mit seinem Mittelteil ? unten liegenden
Vorkontaktes erstrecken sich in Längsrichtung des Rohres i-3 und sind grundsätzlich
parallel zu dessen Seitenwänden :2 angeordnet. Im entspannten Zustand sind sie etwas
nach oben gegeneinandergeneigt, und ihre über das obere Ende des Rohres hinausragenden
Enden sind auswärts gekrümmt. Die beiden Schenkel 8 des Vorkontaktes fallen etwa
mit der Hälfte ihrer Breite in den Querschnitt des Rohres i-3 des Hauptkontaktes.
Um dies zu ermöglichen, haben die Schenkel 8 auf ihrer der Rückwand i des Rohres
i-3 benachbarten Hälfte je einen rechteckigen Ausschnitt 9, in den die unteren Teile
der Seitenwände 2 Und der Vorderwand 3 des nach unten sich erweiternden Rohres r-3
eingreifen. An den Ausschnitt 9 schließt sich oben ein kurzer Schlitz g' zum Eingriff
der oberen Teile der vorderen Rohrwand 3 an. Bei einem durchgehend gleich weiten
Rohr von etwas größerer Weite könnten die hinteren Hälften der Schenkel 8 des Lyrakontaktes
ganz zwischen den Rohrwänden liegen, und es könnten die Schenkel je einen Längsschlitz
zum Durchtritt der geschlitzten Vorderwand 3 des Rohres enthalten. An die auswärts
gekrümmten Teile der Schenkel des lyraförmigen Blechstreifens 7, 8 schließen sich
Verlängerungen io an, die etwa parallel zu den Leitwänden 2 des Rohres i-3 nach
unten abgebogen sind. Die Verlängerungen io decken die federnden Zungen der Rohrwandung
nach außen ab und schützten sie vor Beschädigungen.
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Der Mittelteil ? des Vorkontaktes hat auf der der Rückwand i des Zangenkontaktes
zugekehrten Seite eine zungenförmige Verbreiterung i i, auf der die Verlängerungszunge
4 des Vierkantrohres i-3 aufliegt. Die beiden Zungen 4 und I i dienen einerseits
dazu, den Vorkontakt mit dem Hauptkontakt mechanisch und elektrisch zu verbinden.
Anderseits bilden sie gemeinsam eine Anschlußfahne für die Zuleitung.. Es sind deshalb
eine in einem Gewindeloch der Verbreiterung i i verschraubbareDruckschraube 12 und
eine von dieser auf die Fahne niederzudrückende Klemmplatte 13
vorgesehen,-
Auf der der Anschlußfahne gegenüberliegenden Seite kann der Mittelteil 7 des Lyrakontaktes
7, 8 eine zweite Verbreiterung 14 haben, die entweder allein oder auch in Gemeinschaft
mit der Anschlußfahne 4, i i zur Befestigung des Kontaktes an seinem Sockel od.
dgl. dient.
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Der mit dem beschriebenen federnden Kontakt zusammenwirkende starre
Kontakt hat im wesentlichen die Form eines Messers, das von oben her zwischen die
Schenkel 8 des lyraförmigen Kontaktes 7, 8 und in den Schlitz 5 des rohrförmigen
Kontaktes z-3 eingeschoben und umgekehrt nach oben wieder herausgezogen wird. Beim
Einschaltvorgang dient der Lyrakontakt als Vorkontakt, beim Ausschalten dagegen
als Funkenrißkontakt. Der Zangenkontakt, der von den Lichtbogenerscheinungen unberührt
bleibt, hat ausschließlich
die Aufgabe, einen guten Stromübergang
im eingeschalteten Zustand zu gewährleisten.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 bis 8 besteht der Vorkontakt
aus einem U-förmigen gebogenen Federblechstreifen 7, 8, 8', dessen Schenkel 8, 8',
gleichfalls in U-form, einwärts umgebogen sind, so daß seine Kontaktflächen von
den innenliegenden Schenkelendteilen 8' gebildet sind. Der Vorkontakt ist auf seiner
vollen Breite im Innern des Vierkantrohres i-3 des Hauptkontaktes angeordnet, wobei
seine Schenkel im wesentlichen parallel zu den Seitenwänden :2 des Vierkantrohres
verlaufen. Mit den etwa halbkreisförmig gekrümmten Teilen seiner Schenkel 8, 8'
ragt er nach oben aus dem Rohr 1-4 heraus. Die innenliegenden Endteile 8' der Schenkel
8, 8' des Vorkontaktes, die im entspannten Zustand nach unten etwas gegeneinander
geneigt sind, können gewünschtenfalls, wie gezeigt, unter dem Druck einer zusätzlichen
Feder 18 stehen, die an der Stromführung nicht beteiligt ist. Die Feder kann die
Form einer die beiden Schenkelendteile umfassenden Klammer haben. Der Vorkontakt
ist an die Rückwand i des Hauptkontaktes herangerückt, so daß zwischen ihm und der
längs geschlitzten Vorderwand 3 dieses Kontaktes ein verhältnismäßig breiter Zwischenraum
verbleibt. Beide Kontakte sind durch einen aus kräftigem Flachmetall, z. B. Flacheisen,
gebogenen Winkel 15, 16 verbunden, an dessen waagerechtem Schenkel 15 der U-förmige
Kontakt 7, 8, 8' mit seinem eine vordere Verbreiterung 14 aufweisenden Mittelteil
? befestigt ist, und an dessen, vorzugsweise längs geschlitzten, senkrechten Schenkel
16 das Rohr i-3 des Hauptkontaktes mit seiner Rückwand i befestigt ist. Die Befestigung
könnte durch Nieten erfolgen, vorzugsweise werden jedoch Schrauben 17 angewendet,
damit im Bedarfsfalle sowohl der Vorkontakt als auch der Hauptkontakt für sich ausgewechselt
werden kann. An der Rückseite sind der Mittelteil 7 des U-förmigen Kontaktes 7,
8, 8' und die Wandung i des Kontaktrohres i-3 ähnlich wie im ersten Beispiel mit
einer Zunge q. bzw. i i zur Bildung einer Anschlußfahne versehen. Der in Fig. 5
bis 8 gezeigte Kontakt wirkt in der schon mit Bezug auf das erste Beispiel beschriebenen
Weise mit einem messerartigen Gegenkontakt zusammen, jedoch besteht insofern ein
Unterschied als der Vorkontakt an anderen Flächenteilen des Messerkontaktes zur
Anlage kommt als der Hauptkontakt.
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Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf die dargestellten
und beschriebenen Beispiele, vielmehr sind Abänderungen derselben sowie andere Ausführungsformen
und Anwendungen möglich. So könnte der zangenartige Hauptkontakt aus zwei oder mehreren
ineinander angeordneten Schlitzrohren bestehen, die z. B. an ihrer Rückwand in mechanischer
und elektrischer Verbindung stehen. Ferner brauchen das oder die Rohre des Hauptkontaktes
nicht einstöckig zu sein, vielmehr könnten sie auch je aus zwei symmetrisch zu der
durch den Längsschlitz 5 gehenden Mittellinie liegenden Hälften bestehen, die an
einem gemeinsamen Träger, z. B. am aufrechten Schenkel eines Metallwinkels befestigt
sind. Endlich könnten die über dem Hauptkontakt hinausragenden, gekrümmten Teile
der Schenkel des Vorkontaktes gegenüber den anderen Teilen dieser Schenkel verbreitert
sein.