-
Verfahren und Vorrichtung zur Belüftung von im wesentlichen luftdicht
abgeschlossenen Lagerräumen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Belüftung von im wesentlichen luftdicht abgeschlossenen Lagerräumen, wie z.
B.
-
Schiffsladeräumen oder Speichern.
-
Bekannt ist es, Klimaanlagen in Lagerräume einzubauen, bei denen
Feuchtigkeit und Temperatur geregelt wird. Abgesehen davon, daß derartige Anlagen
sowohl bezüglich der Herstellungskosten als auch der Betriebskosten außerordentlich
teuer sind, erreichen sie auch den Zweck vorliegender Erfindung, nämlich das Verhüten
eines Verderbens des eingelagerten Gutes, das Verhüten einer Korrosion der Lagerraumwandungen
und im Lagerraum befindlicher Gegenstände und das Niederschlagen von Schwitzwasser
beim Ausladen des Lagergutes, nicht.
-
Der Erfindung gemäß wird die Belüftung unter Anwendung einer Umwälzlüftung,
bei der der Feuchtigkeitsgehalt der Luft ohne besondere Beeinflussung ihrer Temperatur
gemindert wird, in der Weise durchgeführt, daß die Luft anAußenwandungen entlang
umgewälzt und so weit getrocknet wird, daß Kondensation an den Wandungen und den
Gütern sowie dem sonstigen Lagerrauminhalt nicht stattfindet. Es findet hierbei
ständig ein Angleichen von Außen- und Innentemperatur statt unter Aufrechterhaltung
eines solchen Taupunktes in der umgewälzten Luft, daß eine Bildung von Schwitzwasser
verhütet wird. Durch die Angleichung von Innen-und Außentemperatur wird, wie erwähnt,
auch beim Ausladen des Gutes Bildung von Schwitz-
wasser an demselben
verhütet. Bei einem derartigen Belüftungsverfahren bieten auch im Gegensatz zu bekannten
Verfahren die Spanten und quer liegenden Balken des Schiffes keinerlei Widerstand,
vielmehr tragen sie zur Durchführung der gestellten Aufgabe bei. Ein Herabtropfen
von Schwitzwasser gerade von Spanten und Balken, wie es bei bekannten Belüftungsarten
eintritt und zu weitgehender Schädigung des Lagergutes führt, kann nicht eintreten.
Die Herabminderung des Feuchtigkeitsgehaltes der Luft auf das jeweils erforderliche
Maß, also die Erzielung eines geeigneten Taupunktes, kann mit besonderem Vorteil
in der Weise erfolgen, daß der im Lagerraum zirkulierenden Luft eine verhältnismäßig
geringe Menge zuvor getrockneter atmosphärischer Luft zugesetzt wird.
-
Durch die Zuführung dieser Zusatzluft wird weiter vorteilhaft im Lagerraum
ein gewisser ttberdruck erzeugt, durch den das Einströmen von Luft durch Undichtigkeiten
in den Wandungen und damit eine unerwünschte Beeinflussung des Feuchtigkeitsgrades
der Innenluft verhütet wird. Die Menge der jeweils einzuführenden getrockneten Luft
kann durch Feststellung der Temperaturverhältnisse zwischen Innen- und Außenraum
und des Sättigungsgrades der Luft im Ismen-und Außenraum ermittelt werden. Die Schäden,
die insbesondere an in Schiffsräumen verladenen Gütern, aber auch an den Wandungen
der Schiffsräume selbst durch sogenanntes Schwitzwasser entstehen, sind gewaltig,
so daß der Vorteil, der sich durch Benutzung des der Erfindung entsprechenden Verfahrens
und der mit geringem Kostenaufwand zu erstellenden Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens ergibt, ganz erheblich ist. Zusätzliche Feuchtigkeit wird beispielsweise
beim Einlagern der Güter in den Laderaum zugeführt, z. B. als Schnee oder Regen
eindringende Feuchtigkeit. Auch die schädliche Einwirkung der zusätzlich eingebrachten
Feuchtigkeit läßt sich aber durch das der Erfindung entsprechende Verfahren ohne
weiteres beseitigen. Ein besonderer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß die
Lüftungsverhältnisse den gerade im Schiffsverkehr häufigen und plötzlich auftretenden
Schwankungen in den Arbeitsbedingungen leicht angepaßt werden können, so z. B. ändert
sich die Temperatur des die Schiffswände außen bespülenden Wassers plötzlich beim
Passieren von Meeresströmungen. Auch Temperatur und Feuchtigkeit der atmosphärischen
Luft ist auf See wesentlichen Schwankungen unterworfen. All diesen Schwankungen
wird ohne weiteres durch Bemessung der zugeführten Menge an getrockneter Luft entsprochen,
während die Hauptmenge der im Luftraum zirkulierenden Luft die der Belüftung mit
getrockneter Luft dienende Apparatur nicht durchströmt, so daß also die Apparatur
nur verhältnismäßig kleine Abmessungen aufzuweisen braucht. Zur Feststellung der
jeweiligen Einstellung der Apparatur genügen Temperatur- und Feuchtigkeitsmeßgeräte.
Die Betriebskosten mindern sich bei Anwendung des Verfahrens auch dadurch wesentlich,
daß während verhältnismäßig häufiger und langer Perioden, in denen die Beschaffenheit
der atmosphärischen Luft an sich den erforderlichen Taupunktverhältnissen entspricht,
die Zuführung vorgetrockneter Luft entbehrlich ist.
-
Die Trocknung der Luft kann durch Absorption, gegebenenfalls natürlich
auch durch Adsorption, erfolgen. Die Ein- und Auslaßleitungen für die zuzusetzende
getrocknete Luft werden vorteilhaft z. B. am Boden des Raumes in der Nähe von zu
bespülenden Wandungen angeordnet, so daß sie die getrocknete Luft zusammen mit der
im Raum befindlichen Luft entlang den äußeren Wandungen des Raumes umwälzen.
-
Am Einlaß des Lufttrockenapparates kann ein Wechselventil angeordnet
werden, an das ein Rohr angeschlossen ist, das mit dem im Lagerraum angeordneten
Rohrsystem verbunden ist, und ein zweites Rohr, das zur Atmosphäre führt. Von dem
Auslaß der die Luft zu der Trockenvorrichtung fördernden Vorrichtung kann vor der
Trockenvorrichtung eine Nebenleitung abzweigen, die mit dem im Lagerraum angeordneten
Rohrsystem verbunden ist und ein Steuerventil besitzt, Der besondere Zweck und die
Wirkung dieser Vorrichtungen und sonstige vorteilhafte Ausbildungen werden nachfolgend
an Hand von Zeichnungen für einen Schiffsladeraum als Ausführungsbeispiel erläutert.
In den Zeichnungen ist Fig. I eine perspektivische Ansicht von übereinander angeordneten
Lagerräumen eines Schiffes. wobei Wandungsteile weggenommen sind, Fig. 2 ein Querschnitt
im wesentlichen nach der Linie 2-2 in der Fig. I unter Fortlassung einzelner Teile
und schematischer Darstellung anderer Teile, Fig. 3 eine perspektivische Ansicht
der Luftleitungen, Fig. 4 ein Längsschnitt der in der Fig. 3 gezeigten Luftleitung
entsprechend der Linie 4-4 in der Fig. 3 und Fig. 5 ein senkrechter Schnitt einer
Lufttrocknungsanlage gemäß der Erfindung.
-
In der Fig. I der Zeichnung ist der Schiffskörper allgemein mit 10
bezeichnet. Die Schiffswandung ist durch Spanten 1 1, Längsträger 12 und Balken
I3 versteift. Der Einfachheit halber sind nur zwei Laderäume dargestellt, welche
zwischen zwei wasserdichten Schottenwänden g eines Schiffes und zwei Decks des Schiffes
liegen. Die Leitungen I4, von denen die eine als Einlaß- und die andere als Auslaßleitung
dient, sind vorzugsweise an den Seiten jedes Raumes in Längsrichtung verlegt. Die
Bauart dieser Leitungen 14 ist aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich. Sie sind durch
Steigleitungen 15 mit -einer Verbindungsleitung I6 verbunden, in welche ein Flügelventilator
I7 (Fig. 2) eingebaut ist. Dieser dient zur Änderung der Geschwindigkeit und zur
Umsteuerung des Luftstromes, so daß dessen Richtung in der Verbindungsleitung I6
in jeweils gewünschten Zeitabständen umgekehrt werden kann.
-
In der Fig. 2 der Zeichnung ist ein elektrischer Widerstand 161 und
ein Umschalter 171 schematisch gezeigt, die dazu dienen, die vorerwähnten Aufgaben
durchzuführen. Ein Druckmesser I8 zeigt das
Druckgefälle im Ventilator
I7 an. Ein Temperaturmesser 19 und ein Feuchtigkeitsmesser 20 dienen zur Kontrolle
der aus dem Schiffsraum angesaugten Luft. Leitungen 2I und 22 sind mitLüftungsschächten
23 und 24 verbunden, welche gegen das Eindringen von Regen u. dgl. geschützt sind.
Durch diese Schächte hindurch können die Leitungen 21 und 22 nach Belieben mit der
Atmosphäre verbunden werden. Ventile oder Steuerungsklappen 25 und 26 können so
eingestellt werden, daß die Leitungen 21 und 22 mit der Verbindungsleitung I6 verbunden
oder von dieser getrennt sind. Durch entsprechende Einstellung dieser Ventile 25
und 26 kann die eine der Leitungen 21 oder 22 als Einlaßleitung für die äußere Luft
und die andere der Leitungen als Auslaß leitung für die Luft aus der Verbindungsleitung
I6 geschaltet werden. Die Ventile oder Klappen 25 und 26 werden im normalen Betrieb
so eingestellt, daß die Leitungen 21 und 22 von der Atmosphäre getrennt sind und
daß die Luft innerhalb des Ladungsraumes in einem geschlossenen Kreislauf umgewälzt
wird. Ventile 27 und 28 können dazu dienen, die Luft entweder nur in einem derLadungsräume
oder in beiden umzuwälzen. Die Luft wird in geschlossenem Kreislauf an den Seiten
und oben im Ladungsraum, und zwar zwischen den Wandungen und den äußeren Begrenzungsflächen
der Ladung umgewälzt. Eine Trocknung der Luft kann dadurch erfolgen, daß bestimmte
Mengen vorgetrockneter Luft in die Verbindungsleitung I6 z. B. über die Leitung
29 eingeführt werden. Eine verhältnismäßig kleine Menge an zusätzlich zugeführter
Trockenluft genügt nicht nur zu einer Absenkung des Taupunktes der Luft im Ladungsraum,
sondern auch dazu, einen Überdruck im Ladungsraum zu erzeugen, wodurch ein unerwünschtes
Einströmen von Außenluft in den Ladungsraum über Öffnungen an den Rändern der Lukendeckel
und an sonstigen Stellen verhindert wird; Eine Ausführungsform einer Lufttrocknungsanlage,
die sich ausgezeichnet beim Gebrauch an Bord von Schiffen bewährt hat, ist schematisch
in der Fig. I und näher in der Fig. 5 veranschaulicht.
-
Diese Anlage kann z. B. im Maschinenraum untergebracht werden, wo
sie leicht betätigt und gewartet werden kann. Die Zufuhr von im wesentlichen trockner
Luft aus dieser Anlage erfolgt über die Leitung 29 in die Verbindungsleitung I6
hinein.
-
Angenommen, der durch den umsteuerbaren, von einer nicht dargestellten
Kraftquelle angetriebenen Ventilator I7 erzeugte Luftstrom fließe in Richtung der
in der Fig. I eingezeichneten Pfeile, so wird die Luft von der Steuerbordseite (mit
30 bezeichnet) des Laderaumes durch die Leitungen I4, die Steigleitungen I5 mittels
des Ventilators I7 über die Verbindungsleitung I6 und die Steigleitungen I5 der
Backbordseite und die Leitungen 14 zur Backbordseite des Laderaumes gefördert. Da
die Luft in einem geschlossenen Kreislauf umläuft, kann der Taupunkt der Luft durch
Einleitung eines verhältnismäßig geringen Betrages relativ trockner Luft durch die
Leitung 29 hindurch herabgesetzt werden, und der Luftzustand im Laderaum ist damit
ein solcher, daß ein Verderben der Ladung oder eine Beschädigung des Schiffes durch
Niederschlag von Feuchtigkeit vermieden wird. Die zuzuführende Trockenluftmenge
hängt von der Arbeitsperiode, der relativen Trockenheit und der Größe der Anlage
ab. Gewöhnlich ist es wünschenswert, die Lufttrocknungsanlage so auszulegen, daß
sie unter normalen und im wesentlichen gleichmäßigen Betriebsbedingungen und bei
normalen klimatischen Verhältnissen ausreicht, um den geeigneten Taupunkt in der
Luft des Laderaumes hervorzubringen.
-
Je größer die Menge der in das Kreislaufsystem eingeführten Trockenluft
ist, um so kleiner ist die Zeit, die erforderlich ist, um den erwünschten Taupunkt
herbeizuführen. Wenn die Lufttrocknungsanlage zu groß ist, so werden die Betriebskosten
in unwirtschaftlicher Weise hoch. Es muß natürlich ein gewisser Sicherheitsfaktor
eingerechnet werden, so daß die Anlage ausreicht, wenn sie durchlaufend betrieben
wird.
-
Die Längsleitungen I4, die je nach der Richtung des vom Ventilator
17 erzeugten Luftstromes als Einlaß- und als Auslaßleitungen dienen, sind bei der
praktischen Durchführung des Erfindungsgedankens außerordentlich wichtig.
-
Nach der Fig. 3 sind die Luftleitungen I4 derart ausgebildet, daß
sie vollkommen durch eine Schüttladung bedeckt sein können. Die Bodenplatte 3I der
Leitungen ist so angeordnet, daß die Seitenwände 32 über sie vorstehen. Längs der
Leitung 14 sind in der Bodenplatte 3I Öffnungen vorgesehen. Diese Öffnungen sind
vorzugsweise einstellbar. Sie können durch Einschneiden eines H-förmigen Schlitzes
in die Bodenwandung 3I erhalten werden. Einer der dabei gebildeten Lappen 33 wird
nach oben und der andere, 34, nach unten abgebogen. Die Schnittlinie zur Erzeugung
einer derartigen einstellbaren Öffnung ist in der Fig. 4 der Zeichnung dargestellt.
-
Die über die Bodenwand 31 überstehenden Seitenwände 32 bilden einen
im wesentlichen längs verlaufenden Kanal unterhalb der Bodenplatte 3I, so daß auch,
wenn eine Schiffladung wie Korn od. dgl. die Leitung bedeckt, ein längs verlaufender
Kanal für die Luft unterhalb dieser Bodenplatte 31 vorhanden ist. Die Luft dringt
aus einem derartigen Kanal nach außen in die Ladungsmasse ein oder wird durch die
Ladungsmasse hindurch eingesaugt, und zwar unter Wirkung des Ventilators I7. Durch
das Überstehen der Seitenwände 32 über die Bodenwand 3I wird auch verhindert, daß
loses Korn od. dgl. in das Leitungssystem eindringt und etwa zwischen den Teilen
33 und 34 der Leitung 14 vorgesehene Öffnungen verstopft.
-
Für den Fall, daß die verschiedenen Leitungsteile rechtwinklig miteinander
verbunden sind, werden vorzugsweise Leitflächen 55 vorgesehen, um den Luftwiderstand
an den rechtwinkligen Umführungen herabzusetzen.
-
Die in Fig. 5 beispielsweise dargestellte Lufttrocknungsanlage weist
ein Mittel zur Absorption von Feuchtigkeit auf. Beispielsweise kann als ein derartiges
Mittel das im Handel bekannte Kieselgel Verwendung finden. Dieses Mittel vermag
große
Mengen von Wasser zu absorbieren. Die Feuchtigkeit kann durch
Erhitzen aus dem Absorptionsmittel nach einem allgemein bekannten Verfahren zum
Reaktivieren des Absorptionsmittels wieder ausgetrieben werden. Als andere ähnliche
Absorptionsmittel, welche in der Anlage nach der Fig. 5 Verwendung finden könnten,
kommen Tonerdegel, Titangel, aktivierte Holzkohle oder ähnliche Stoffe in Frage.
-
Eine Leitung 35 dient zur Einführung der Luft in die Trocknungsanlage.
Vorzugsweise gelangt die Luft in die Leitung 35 durch die Leitung 37 hindurch, deren
Ende sich außerhalb des Lagerraumes, z. B. im Maschinenraum befindet. Zur Verbindung
der Leitung 35 mit der Leitung 37 dient ein Dreiwegehahn 36, der entsprechend der
Fig. 5 angeordnet ist. Die in die Leitung 35 einströmende Luft gelangt zunächst
durch ein Luftfilter 38 hindurch, welches dazu dient, die Luft von Unreinigkeiten,
wie festen Bestandteilen, Staub u. dgl., zu reinigen.
-
Das Filter 38 ist mit einem abnehmbaren Deckel 39 versehen, der den
Zugang zum Filter 38 zwecks periodischer Reinigung oder zur Einstellung ermöglicht.
Nach dem Verlassen des Filters 38 kommt die Luft in ein Gebläse 40. Dieses ist mit
einer Kraftquelle, wie einem Elektromotor 41 über einen Riemen 42 verbunden. Das
Gebläse 40 saugt die Luft aus dem Filter 38 an und drückt sie in die Leitung 43.
Vorzugsweise ist die Leitung 43 mit einem Sicherheitsventil 44 versehen, um das
Entstehen eines zu hohen Druckes zu verhüten. Aus der Leitung 43 strömt die Luft
in die Kammer 45. Ein Verteilerkegel oder eine Ablenkfläche 46 verteilt sie. Zum
Kühlen oder Erwärmen der Luft in der Kammer 45 kann Seewasser benutzt werden. Eine
Druckwasserquelle ist mit der Leitung 47 verbunden.
-
An diese ist über ein Ventil 48 die Leitung 49 angeschlossen, welche
in die Leitung 50 mündet, die ihrerseits wieder zu Rohren 51 führt, welche mit Strahlflächen
52 versehen sind. Aus diesen Rohren fließt das Wasser nach der Leitung 53, von der
aus es über das offene Ventil durch die Leitung 56 hindurch zur Leitung 57 gelangt.
Gegebenenfalls kann auch eine Rückkühlungsanlage verwendet werden.
-
Die aus der Kammer 45 kommende Luft strömt in die Trockenkammer 58.
Auf Trägern 59 ruht ein Rost 6o. Dieser kann aus mehreren Einzelsieben bestehen,
so daß verhältnismäßig feine Maschenöffnungen entstehen. Auf dem Rost 60 liegt Kieselgel
oder eine andere wasserabsorbierende Masse.
-
Angesichts der Tatsache, daß das Kieselgel bei niedrigen Temperaturen
wirkungsfähiger ist, wird vorteilhaft in dieser Kieselgelmasse ein Kühlrohrsystem
angeordnet. Dieses Kühlsystem kann mit einem gasförmigen oder flüssigen Mittel betrieben
werden. Im Beispiel wird durch ein Rohr 6I das Seewasser aus der Leitung 50 den
Rohren 62 zugeführt, die mit Strahlflächen 63 versehen sind.
-
Die Rohre 62 sind mit der Leitung 64 über das offene Ventil 65 verbunden.
Letztere führt zur Leitung 57. Wenn die Luft durch das Kieselgel hindurchstreicht,
welches auf dem Rost 60 liegt, wird die Feuchtigkeit aus der Luft entfernt. Die
Luft strömt dann weiter durch die Leitung 66 und über den Dreiwegehahn 67 zum Rohr
29 und von dort zu der Verbindungsleitung I6 (s. Fig. I). Die Leitung 29 besitzt
einen kleinen Durchmesser und ist verhältnismäßig kräftig bemessen, um bei der Hindurchführung
durch die Schottenwände, wie z. B. die Schottenwandg, eine hinreichende Abdichtung
gegen Eindringen von Wasser zu erzielen, so daß der Ladungsraum eine völlig abgeschlossene
Einheit bildet. Das gleiche wie für die Leitung 29 trifft auch für die Rohre 72,
76 und 84 zu, die im nachstehenden erwähnt werden.
-
Sobald das Kieselgel auf dem Sieb 60 im wesentlichen seinen Sättigungspunkt
erreicht hat, wird es wie folgt reaktiviert: Der Dreiwegehahn 67 wird so geschaltet,
daß die Leitung 66 mit der Leitung 68 verbunden und von der Leitung 29 abgeschaltet
ist.
-
Das Ventil 48 wird so eingestellt, daß die Leitung 49 von der Leitung
47, also der Wasserquelle, getrennt ist. Die Ventile 54 und 65 sind fast geschlossen
und dienen als Dampfventile. Das Ventil 69 ist geöffnet, und aus der Leitung 70
strömt unter Druck Dampf über die Leitung 50 durch die Rohre 5I und durch die Rohre
62. Dabei verdrängt er das Wasser in diesen Rohren, so daß sie und ihre Abstrahlflächen
als Heizvorrichtungen dienen statt vorher als Kühlvorrichtungen. Der Dampfstrom
wird durch die Ventile 54 und 65 geregelt, und das Kondensat wird zur Leitung 57
abgeführt. Bei der Erwärmung des Kieselgels wird die vorher absorbierte Feuchtigkeit
von der aufwärts strömenden Luft mitgenommen und über die Leitung 68 abgegeben.
Thermometer 7I zeigen den Zustand der Reaktivierung des Kieselgelbettes an. Wenn
das Kieselgel reaktiviert ist, so zeigt sich an den Thermometern 7I ein plötzlicher
Temperaturanstieg.
-
Nach Beendigung der Reaktivierung kann der Dreiwegehahn 67 wieder
umgeschaltet werden. Dadurch wird die Leitung 66 wieder von der Leitung 68 abgeschaltet
und mit der Leitung 29 verbunden.
-
Durch das Ventil 69 wird dann die Leitung 70, also die Dampfquelle,
von der Leitung 50 abgeschaltet.
-
Darauf wird das Ventil 48 geöffnet, so daß das Kühlwasser aus der
Leitung 47 in die Leitung 49 strömt. Die Ventile 54 und 65 werden geöffnet, um einen
freien Umlauf der Kühlflüssigkeit zu ermöglichen.
-
Durch Einführung der getrockneten Zusatzluft in den Lagerraum wird
verhindert, daß Luft aus der Atmosphäre über irgendwelche Öffnungen in den Lagerraum
hineingelangt. Für den Fall, daß auf Grund der besonderen Betriebsbedingungen ein
überdruck nicht erwünscht ist, können die Ventile so eingestellt werden, daß die
Luft in dem abgeschlossenen Raum lediglich im Kreislauf umläuft und daß ein Teil
dieser Luft abgezweigt und getrocknet wird. Der in der Fig. 5 der Zeichnung gezeigte
Dreiwegehahn 36 wird dann so eingestellt, daß die Leitung 35 von der Leitung 37
abgeschaltet und mit der Leitung 72 verbunden wird. Wie in der Fig. I gezeigt, steht
die Leitung 72 mit der Verbindungsleitung I6 in Verbindung, so daß ein bestimmter
Teil der in der Verbindungsleitung I6 be-
findlichen Luft aus dieser
über die Leitung 72 abgesaugt wird und dann durch den Trocknungsapparat hindurchströmt.
Von diesem wird die getrocknete Luft über die Leitung 29 in die Verbindungsleitung
I6 geleitet. Zwischen den Enden der Leitungen 29 und 72 ist in der Verbindungsleitung
I6 ein Leitblech 73 vorgesehen, welches verhindern soll, daß die aus der Leitung
29 in die Verbindungsleitung I6 strömende Luft in die Leitung 72 hinein abgesaugt
wird. Im allgemeinen sind die Betriebsbedingungen so, daß die Leitung 72 nicht gebraucht
wird. Wenn sie jedoch vorgesehen ist, kann sie manchmal gebraucht werden.
-
Ein gewisser Teil der Feuchtigkeit wird bei Aufrechterhaltung eines
Überdrucks im Lagerraum aus diesem auch dadurch entfernt, daß sie mit der Luft infolge
des im Hinblick auf den Atmosphärendruck höheren Drucks durch Leckstellen nach außen
dringt. Vorteilhaft ist es, Einrichtungen vorzusehen, um die Zufuhr von Trockenluft
zu steuern, ohne dabei die Menge der zusätzlich in die Verbindungsleitung I6 durch
die Leitung 29 eingeführten Luft zu vermindern. Diese Einrichtung kann aus einem
in einer Leitung 75 angeordneten Ventil 74 bestehen. Die Leitung 75 stellt die Verbindung
zwischen den Leitungen 43 und 29 her. Durch entsprechende Einstellung des Ventils
74 kann ein bestimmter Teil der Luft aus der Leitung 43 unmittelbar in die Leitung
29 geleitet werden. Auf diese Weise ist es möglich, den Betrag an Trockenluft, der
dem Lagerraum zugeführt werden soll, zu regeln, ohne daß dadurch die Erzeugung eines
Uberdrucks im Ladungsraum beeinflußt wird.
-
Die der Erfindung entsprechende Anlage kann mit Einrichtungen versehen
werden, die es gestatten, der Luft im Ladungsraum Gase zuzufügen, z. B. für Räucherzwecke,
für die Feuerbekämpfung, für die Beeinflussung des Reifens von Früchten oder für
ähnliche Zwecke.
-
So können z. B. Gase, wie Äthylen oder Kohlendioxyd, zugefügt werden,
um den Reifungsvorgang zu steuern. Es ist eine bekannte Tatsache, daß Früchte, wie
Bananen; in einer mit Athylen behandelten Luft infolge der Anwesenheit dieses Äthylens
schneller reifen. Ebenso ist es bekannt, daß der Reifungsvorgang solcher Früchte
durch Zusatz anderer Gase, wie Kohlendioxyd, zur Luft, verlangsamt werden kann.
Die Leitung 76 (Fig. 1) stellt eine Verbindung zwischen der Verbindungsleitung I6
und einer bei 77 schematisch gezeigten, unter Druck stehenden Äthylenquelle dar.
Ein Ventil 78 in der Leitung 76 dient zur Regelung der in die Leitung6 geförderten
Äthylenmenge. Es ist auch eine unter Druck stehende Kohlendioxydquelle vorgesehen
(schematisch bei 79 dargestellt).
-
Zur Verbindung dieser Kohlendioxydquelle 79 mit der Leitung I6 dient
eine Leitung 80. Zwecks Regelung der von der Kohlendioxydquelle 79 zur Leitung r6
strömenden Kohlensäuremenge ist in der Leitung 80 ein Ventil 8I vorgesehen.
-
Für den Fall, daß der Reifungsvorgang von Früchten im Ladungsraum
verlangsamt werden soll, kann das Ventil 8I geöffnet werden, so daß ein gewünschter
Betrag an Kohlendioxyd in die Leitung I6 strömt. Natürlich wird dabei das Ventil
78 geschlossen gehalten, so daß kein Äthylen in die Leitung I6 geliefert wird. Wenn
andererseits eine Beschleunigung oder Erleichterung des Reifungsvorganges von Früchten
im Ladungsraum gewünscht wird, wird das Ventil 8I geschlossen und das Ventil 78
geöffnet und auf den erwünschten zuzusetzenden Betrag an Äthylen eingestellt. Angesichts
der Tatsache, daß die Gesamtanlage das Vorhandensein eines abgeschlossenen Ladungsraumes
und den Umlauf der Luft oder der Gase in diesem abgeschlossenen Raum in sich schließt,
kann der Gehalt der jeweils erwünschten Gase in der Luft herbeigeführt werden mit
einem Kleinstmaß an Verlusten, da jedes zugefügte Gas mit der Luft im Kreislauf
umströmt und immer wieder Verwendung findet.
-
Auf der Grundlage der Erfindung können Feuerlöschanordnungen, welche
jetzt an Schiffen Verwendung finden, wirksamer zur Geltung kommen.
-
Der Feueranzeiger 82 entnimmt über eine Leitung 83 eine Luftprobe
aus der Verbindungsleitung I6.
-
In üblicher Weise, die nichts mit der Erfindung zu tun hat, zeigt
der Anzeiger das Vorhandensein von Rauch in der Luft sichtbar an. Da die Luft in
der Verbindungsleitung I6 umgewälzt wird, wird Rauch, welcher sich an irgendeiner
Stelle der Lagerhaltung gebildet hat, durch diesen Anzeiger 82 angezeigt. Als Beispiel
für ein Feuerlöschmittel ist Kohlensäure angenommen, welche im Behälter 79 zur Verfügung
steht. Dieser steht über die Leitung 8o mit der Verbindungsleitung I6 in Verbindung,
und ein Ventil in der Leitung 80 dient zur Steuerung der Kohlensäuremenge. Kohlensäure
ist ein außerordentlich schweres Gas und hat die Neigung, schnell niederzusinken,
wenn es nicht sehr innig mit der Luft gemischt wird. Bei der früheren Anwendungsweise
von Kohlendioxvd als Feuerlöschmittel an Bord von Schiffen wurde das Kohlendioxyd
in den Lagerraum geleitet, ohne daß irgendwelche Mittel zur gleichmäßigen Verteilung
vorgesehen waren. Daher sank das Kohlendioxyd in einer Schicht nieder und setzte
sich unterhalb der Luft ab. Das war sehr unzweckmäßig, wenn nicht gerade das Feuer
sich in der Nähe des Bodens des Ladungsraumes befand. Wenn im Unterschied davon
das Kohlendioxyd sich mit in Bewegung befindlicher Luft, wie z. B. in der Verbindungsleitung
I6, mischt, so verteilt sie sich sehr innig in dieser bewegten Luft und wird auf
Grund des zuvor beschriebenen Leitungssystems im wesentlichen gleichmäßig über den
ganzen Ladungsraum verteilt. Bei einer derartigen gleichmäßigen Verteilung von Feuerlöschmitteln,
wie Kohlendioxyd, können diese wirksamer ausgenutzt werden, und die jeweilige Lage
des Feuerherdes imLadungsraum ist weniger von Bedeutung als bei den früheren Feuerlöschanlagen.
-
Auch die Räucherung kann in den Ladungsräumen eines Schiffes wirtschaftlicher
und wirksamer auf der Grundlage der Erfindung durchgeführt werden.
-
Bei 84 ist in der Zeichnung eine Rauchquelle dar-
gestellt.
In ihr befindet sich der Rauch unter Druck und wird durch eine Verbindungsleitung
86 zur Leitung I6 geführt. Zur Regelung der Menge des unter Druck befindlichen Räuchermittels
dient das Ventil85. Auf diese Weise kann jedes beliebige Räuchermittel in die Verbindungsleitung
16 gebracht und von dieser ausgehend umgewälzt werden, bis die erwünschte Räucherwirkung
erzielt ist.
-
Dann werden die Ventile 25 und 26 geöffnet, und die Zufuhr von Räuchermitteln
wird abgestoppt.
-
Danach wird durch einen der Lüftungsschächte 23 oder 24 frische Luft
eingesaugt und die im Lagerraum befindliche Luft auf dem Wege über den anderen der
Schächte 23 und 24 ausgetrieben. Der Wirkungsgrad des Räuchervorganges übersteigt
auf diese Weise erheblich die heute üblichen Wirkungsgrade bei Räucherverfahren,
und zwar sowohl was die gewünschte Räucherwirkung im Ladungsraum als auch das schnelle
und vollständige Entfernen jeglicher Spuren des Räuchermittels aus dem Ladungsraum
nach Beendigung des Räucherns anbelangt.
-
Das Arbeitsverfahren gemäß der Erfindung kann kurz wie folgt zusammengefaßt
werden: Die Schiffsladeräume werden im wesentlichen geschlossen gehalten, um den
Eintritt äußerer Luft zu unterbinden. Dann werden Mittel vorgesehen, um die Luft
innerhalb eines solchen geschlossenenLadungsraumes in Umlauf zu versetzen, und zwar
imwesentlichen zwischen den Wandungen des Ladungsraumes und den Begrenzungsflächen
des Ladegutes. Diese Mittel sind vorzugsweise mit einer Vorrichtung für veränderliche
Geschwindigkeit ausgestattet, so daß der Luftstrom geregelt werden kann. Der Umlauf
der Luft führt zu einem Temperaturausgleich der Ladung und zu einer Anpassung der
Temperatur der Ladung an diejenige des Schiffes, die ihrerseits der Temperatur der
Atmosphäre folgt, da die Wandungen des allgemeinen Ladungsraumes verhältnismäßig
unisoliert sind und die Temperatur von außen nach dem Ladungsinnenraum überleiten.
Die Steuerung des Luftstromes ermöglicht es, denVorgangdesTemperaturausgleiches
zwischen Ladungs- und Schiffstemperatur zu regeln. Auf diese Weise folgt die Temperatur
der Ladung der Atmosphärentemperatur, und die Ladung wird allmählich für die Löschung
vorbereitet, und zwar durch Anpassung an die Taupunktbedingungen, welche in den
verschiedenen Löschungshäfen herrschen. Zu den Einrichtungen zum Umwälzen der Luft
gehört ein Leitungssystem, welches die Luft vorzugsweise entlang einer Seite des
Ladungsraumes ansaugt und sie entlang einer gegenüberliegenden Seite wieder zuführt.
Es ermöglicht einen Umlauf der Luft an den Wandungen auf der einen Seite des Raumes
über den oberen Teil des Raumes hinweg und dann zu den Wandungen an der gegenüberliegenden
Seite.
-
Dies erlaubt eine maximale Ausnutzung des verfügbaren Ladungsraumes
und führt zu einer wirksamen Umwälzung der Luft.
-
Gemäß der Erfindung erfolgt der Luftumlauf im Lagerraum vorzugsweise
in Querrichtung, so daß die Spanten und Querbalken kein Hindernis, sondern eine
Unterstützung beim Umlauf im Lagerraum darstellen.
-
Weiterhin strömt an den Wandungsflächen des Ladungsraumes und an
den Begrenzungsflächen der Ladung trockne Luft um. Angesichts der Tatsache, daß
die Wandungsflächen im allgemeinen aus Metall bestehen, welches zu gewissen Zeiten
außerordentlich kalt ist, wird gemäß der Erfindung ein niedriger Taupunkt der diese
Metallflächen berührenden inneren Luft vorgesehen und auf diese Weise ein Niederschlag
von Feuchtigkeit infolge der Berührung verhindert. Die Erfindung umfaßt auch eine
besondere Bauart von Leitungen, so daß Schüttladung um diese Leitungen herum verstaut
werden kann, ohne die Betriebsfähigkeit des Leitungssystems nachteilig zu beeinflussen.
-
Um den genauen gewünschten Feuchtigkeitsgehalt in der Luft des Ladungsraumes
hervorzubringen, wird verhältnismäßig trockne Luft in die in dem System umlaufende
Luft eingeführt und dadurch der Feuchtigkeitszustand beeinflußt. Vorzugsweise befindet
sich die Erzeugungsstelle für die Trockenluft außerhalb des Ladungsraumes, so daß
ein Überdruck in bezug zum äußeren Atmosphären- -druck hergestellt wird und auf
diese Weise ein Eindringen von Luft durch Leckstellen um den Lukendeckel herum od.
dgl. vermieden wird.