DE9115511U1 - Eine direkt im Ohr angefertigte Otoplastik - Google Patents
Eine direkt im Ohr angefertigte OtoplastikInfo
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Description
"Eine direkt im Ohr angefertigte Otoplastik"
Die Erfindung betrifft eine individuelle Otoplastik zum Einsetzen in den äußeren Gehörgang und in die Ohrmuschel
eines mit einem Hörgerät zu versorgenden Ohres, um eine Verbindung zwischen dem Hörorgan und dem elektronischen
Hörgerät zu schaffen oder zur Verwendung als Lärmschutz-Otoplastik, wobei die Otoplastik direkt im Ohr anfertigbar
ist .
Zur Anpassung eines elektronischen Hörgerätes an das
menschliche Hörorgan wird eine sogenannte Otoplastik
benötigt.
Diese muß individuell der Ohrform und den akustischen Bedingungen entsprechend hergestellt werden.
Sie wird vorzugsweise aus geeigneten Kunststoffen
gefertigt.
Dreve 10459/91
Da diese Otoplastiken auch nach den anatomischen
Gegebenheiten (Kieferbewegungen) so gut abdichten müssen,
daß keine akustische Rückkopplung entsteht, ist hier eine gewisse Problematik vorhanden.
Die Otoplastik muß möglichst ausreichend elastisch und sehr genau gearbeitet sein.
Diese Genauigkeit wird dadurch beeinträchtigt, daß die
meisten zur Verwendung kommenden Kunststoffe schrumpfen und eine Zwischenstation durch die erforderliche
Abdrucknahme während des Anfertigungsprozesses entsteht.
Hinzu kommen die physiologischen an eine solche Otoplastik gestellten Forderungen, und zwar nach den geläufigen
gesetzlichen Bestimmungen, da eine Otoplastik ein medizinisches Produkt ist.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Otoplastik zu schaffen, die direkt im
Ohr angefertigt werden kann, die physiologisch einwandfrei ist, äußerst einfach und genau herzustellen ist und eine
gute Lagebeständigkeit beim Einsatz in das Ohr bzw. den Gehörgang aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Otoplastik aus einem bei bis zu 40° C vernetzenden Zweikomponenten-Additionssilikon,
insbesondere Polyvinylpolysiloxan, besteht, das eine spritzfähige und in einer Mischkanüle mischbare Anfangsviskosität und nach
Aushärtung eine Endhärte von mindestens 45 Shore A, vorzugsweise mehr als 45 Shore A aufweist.
Die genannte Anfangskonsistenz ist die Voraussetzung
zum blasenfreien und genauen Vermischen (z.B. Komponente A + B 1:1) in einer Mischkanüle, die wiederum ohne große
Kraftanstrengung per Hand mittels Injektor zum Einspritzen benutzt werden kann.
Bevorzugt ist dabei vorgesehen, daß das Polyvinylpolysiloxan
frei von gewebereizenden und/oder schädigenden Bestandteilen ist.
Um eine glatte Oberfläche zu erreichen, kann die Oberfläche der Otoplastik geglättet werden, wobei
vorzugsweise ein Silikon-Lack auf die Oberfläche aufgetragen wird.
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-A-
Da die meisten weichen und elastischen Materialien Weichmacher besitzen, die nicht immer physiologisch
einwandfrei sind, ist für die Herstellung einer Otoplastik die Verwendung eines sogenannten additionsvernetzenden
Silikons (Polyvinylpolysiloxan) besonders vorteilhaft,
da dieses Material von Natur aus weich ist und durch ein hierfür abgestimmtes Härtesystem anerkannt
gewebefreundlich ist.
Bei indirekt, also außerhalb des Ohres, hergestellten Otoplastiken sind solche Materialien an sich bekannt.
Jedoch hat das erfindungsgemäße weichmacherfreie Material
eine Konsistenz, die es erlaubt, das Material direkt ins Ohr einzuspritzen.
Additionssilikone haben zudem den Vorteil, daß sie keinen
Schrumpf besitzen, so daß eine genaue Paßform der Plastik anzufertigen ist.
Das eingesetzte Material ist auch insofern vorteilhaft,
als es auch nach langzeitiger Verwendung beständig ist und eine ausreichende Reißfestigkeit besitzt.
Dreve 10459/91
Da weichelastische Otoplastiken den erheblichen Nachteil haben, daß sie insbesondere bei älteren -mehr
unbeholfenen- Menschen sehr schwer oder gar nicht in den Gehörgang einzusetzen sind und außerdem bei dieser
Materialkonsistenz ein unangenehmer Wärmestau entsteht,
wird durch die erfindungsgemäße Lösung erreicht, daß eine bestimmte Härte des Materials trotz der Elastizität
eingestellt ist.
Solche Eigenschaften sind bisher nur aus Plastiken aus
Silikon erreicht worden, die heiß-vulkanisierbar sind.
Bei den heißvulkanisierten Plastiken, die wohl die gewünschte Endkonsistenz besitzen, ist wegen der hohen
bei der Verarbeitung auftretenden Temperaturen eine Verwendung im Ohr ausgeschlossen.
Außerdem haben die Heißvulkanisate eine hohe Anfangskonsistenz und sie besitzen einen hohen Schrumpf.
Hinzu kommt, daß diese bisher benutzten Heißvulkanisate zwangsläufig ein Peroxid aufweisen, welches
gewebeunfreundlich ist.
Dreve 10459/91
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird erreicht,
daß die aufgezeigten Probleme in Verbindung mit diesem Additionssilikon überwunden werden können, sofern die
Otoplastiken mindestens eine Härte von 45 Shore A aufweisen.
Es muß dazu ein additionsvernetzendes Silikon benutzt
werden, welches durch ein entsprechendes Härtersystem kalthärtend oder nur mit geringer Wärme härtend ist und
welches auch bei der genannten Shore~Härte eine Qualität bezüglich der Zerreißfestigkeit zeigt, die für eine
Dauerverwendung für diesen Zweck ausreichend ist.
Bei der erfindungsgemäßen Auswahl wird die erforderliche
Genauigkeit erreicht, indem die Anfertigung der Otoplastik direkt im Ohr, d.h. ohne Zwischenstation mit Abdrucknahme,
erfolgt .
Bei einer entsprechend eingestellten Anfangskonsistenz
(spritzfähige Anfangsviskosität) ist ein solches Zweikomponentensilikonmaterial
direkt mittels eines Injektors und Mischkanüle ins Ohr einzuspritzen und härtet dort
praktisch ohne Wärmeentwicklung aus, wodurch eine äußerlich fertige und perfekt paßgenaue Otoplastik
gefertigt ist.
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Die Kombination eines medizinisch und qualitätsmäßig
entsprechenden Silikons, welches die angegebene Shorehärte erreicht und eine entsprechende Zerreißfestigkeit
besitzt und mit der genannten Anfertigungsmöglichkeit
(Verarbeitung direkt im Ohr) erzeugt eine Otoplastik für den vorgezeichneten Zweck, die leicht zu fertigen
und hinsichtlich der gewünschten Eigenschaften hervorragend ist.
Solche Otoplastiken können nicht nur zur Verbindung des elektronischen Hörgerätes mit dem Hörorgan dienen, sondern
sie können auch als Lärmschutz-0toplastiken (vergleichbar
Ohrstopfen) ausgearbeitet und benutzt werden.
Zur Herstellung einer solchen Otoplastik wird das bei bis zu 400C vernetzende Zweikomponenten-Additionssilikon
(Polyvinylpolysiloxan) direkt in das Ohr gespritzt, um
den Rohrling der Otoplastik zu erzeugen.
Nach Aushärtung des Rohlings erreicht die Otoplastik eine Konsistenz, die über 45 Shore A liegt.
Bei der Herstellung ist darauf zu achten, daß die nach außen freiliegende Seite der Otoplastik weitgehend oder
vollständig modelliert bzw. formlich gestaltet wird.
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Die Otoplastik kann aus einem Polyvinylpolysiloxan im
1 : 1 Mischungsverhältnis aus Zweikomponentenmaterial bestehen, welches durch einen statischen Mischer direkt
im Ohr eingesetzt wird.
Die Oberflächenbearbeitung ist beispielsweise mittels
eines Silikonlackes möglich, um eine glatte Oberfläche zu erzeugen, was für guten Paßsitz und das leichte
Einsetzen im Ohr vorteilhaft ist.
Es ist auch möglich, das Material farbig zu gestalten bzw. den natürlichen Farben der Haut anzupassen.
Desweiteren ist es möglich, Aderstrukturen oder dergleichen in die Sichtfläche der Otoplastik
einzuarbeiten.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles kurz erläutert.
Es zeigt :
Es zeigt :
Fig. 1 eine Otoplastik in Ansicht; Fig. 2 eine in ein menschliches Ohr eingesetzte
Otoplastik .
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Die Otoplastik 1 besteht aus Kunststoff, insbesondere aus einem bei bis zu 40° C vernetzenden Zweikomponenten-Additionssilikon,
insbesondere Polyvinylpolysiloxan, welches ein-e spritzfähige Anfangsviskosität aufweist
und nach Aushärtung eine Endhärte von mindestens 45 Shore A erreicht.
Das eingesetzte Polyvinylpolysiloxan ist frei von gewebereizenden
und/oder schädigenden Bestandteilen. Oberflächlich ist die Otoplastik 1 geglättet, indem
beispielsweise ein Silikonlack auf die Oberfläche aufgetragen ist.
Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach
variabel.
Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden
als erfindungswesentlich angesehen.
Claims (3)
1. Individuelle Otoplastik zum Einsetzen in den äußeren Gehörgang und in die Ohrmuschel eines mit einem
Hörgerät zu versorgenden Ohres, um eine Verbindung zwischen dem Hörorgan und dem elektronischen Hörgerät
zu schaffen oder zur Verwendung als Lärmschutz-Otoplastik, wobei die Otoplastik direkt im Ohr
anfertigbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Otoplastik (1) aus einem bei bis zu AO0C vernetzenden Zweikomponenten-Additionssilikon,
insbesondere Polyvinylpolysiloxan, besteht, das eine spritzfähige und in einer Mischkanüle
mischfähige Anfangskonsistenz und nach Aushärtung eine Endhärte von mindestens
45 Shore A aufweist.
2. Individuelle Otoplastik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyvinylpolysiloxan
frei von gewebereizenden und/oder schädigenden Bestandteilen ist.
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3. Individuelle Otoplastik nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der freiliegende Teil
der Qtoplastik vormodelliert und/oder ohrmuschelarti &igr;
angeglichen geformt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9115511U DE9115511U1 (de) | 1991-12-14 | 1991-12-14 | Eine direkt im Ohr angefertigte Otoplastik |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9115511U DE9115511U1 (de) | 1991-12-14 | 1991-12-14 | Eine direkt im Ohr angefertigte Otoplastik |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9115511U1 true DE9115511U1 (de) | 1992-04-02 |
Family
ID=6874210
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9115511U Expired - Lifetime DE9115511U1 (de) | 1991-12-14 | 1991-12-14 | Eine direkt im Ohr angefertigte Otoplastik |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9115511U1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4233651A1 (de) * | 1992-10-07 | 1994-04-14 | Wolfgang Dreve | Verfahren zur Herstellung von Hörgeräten |
DE4339899A1 (de) * | 1993-11-23 | 1995-06-01 | Lux Wellenhof Gabriele | Im Ohr zu tragendes Teil eines Hörgeräts oder im Ohr zu tragendes Hörgerät |
DE29506858U1 (de) * | 1995-04-22 | 1996-08-22 | Türk, Hellmuth J., 51067 Köln | Im-Ohr-Hörgerät |
-
1991
- 1991-12-14 DE DE9115511U patent/DE9115511U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4233651A1 (de) * | 1992-10-07 | 1994-04-14 | Wolfgang Dreve | Verfahren zur Herstellung von Hörgeräten |
DE4339899A1 (de) * | 1993-11-23 | 1995-06-01 | Lux Wellenhof Gabriele | Im Ohr zu tragendes Teil eines Hörgeräts oder im Ohr zu tragendes Hörgerät |
DE4339899C2 (de) * | 1993-11-23 | 1998-04-09 | Lux Wellenhof Gabriele | Im Ohr zu tragendes Teil eines Hörgeräts oder im Ohr zu tragendes Hörgerät und Verfahren zur individuellen Anpassung eines Hörgeräts |
DE29506858U1 (de) * | 1995-04-22 | 1996-08-22 | Türk, Hellmuth J., 51067 Köln | Im-Ohr-Hörgerät |
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