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Gerät zum naturgetreuen Nachahmen der Maserung von Hölzern Die Erfindung
bezieht sich auf ein Gerät zum naturgetreuen Nachahmen der Maserung von Hölzern,
insbesondere tiefporigen Hölzern, z. B. Eichenholz.
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Die Imitation von Holzmaserungen geschieht häufig noch mit der Ritznadel
von Hand. Das Einritzen der Maserung in die noch nicht ganz trockene Farbschicht
ist sehr mühsam und langwierig. Diese Arbeit ist zudem nur von erfahrenen Fachleuten
mit beachtlicher manueller Geschicklichkeit durchführbar. Deshalb wird manchmal
die Ritzschablone zu Hilfe genommen, welche auf die nicht ganz trockene Farbschicht
aufgelegt wird, worauf mit einem Stahlkamm die freien Schablonenteile überfahren,
gewissermaßen überkämmt werden, um das Maserungsmuster zu erzielen. Mit dieser Schablone
läßt sich aber die Anschlußpartie des Maserungsmusters nicht sauber erreichen.
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Es ist deshalb erhebliche Nacharbeit von Hand notwendig. Außerdem
ergibt sich oft der Mißstand, daß die Schablone unter dem Druck des sie auch erfassenden
Stahlkamms. zu sehr an die Farbschicht angepreßt wird und dann beim Abheben den
Farbfilm mehr oder weniger mitnimmt, also beschädigt. Auch insoweit ist dann nachträgliche
Handarbeit unerläßlich.
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Es gibt auch den sog. Ritzmotor, der mittels drehbarer Ritzglieder
die Farbschicht bearbeitet. Dabei ereignet es sich aber oft, daß die Farbschicht
und ihr Untergrund, namentlich bei Flächen mit altem Farbanstrich, infolge der Vibrationswirkung
des Ritzmotors gelockert, sozusagen aufgehämmert werden und in der Folge abspringen.
Abgesehen davon, daß auch bei der Anwendung des Ritzmotors daher oft manuelle Nacharbeit
nötig ist, zeigen sich an den abgesprungenen Stellen nach dem Lasieren unschöne
Flecken.
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Hier schafft die Erfindung dadurch Abhilfe, daß das Gerät zum Nachahmen
von Holzmaserungen durch eine Arbeitsfläche gekennzeichnet ist, auf
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das Muster der nachzuahmenden Maserung mittels die Arbeitsfläche überragender, im
Abstand hinter- und nebeneinander angeordneter, dünner Leisten einmal oder mehrmals
wiedergegeben ist, welche bei der Handhabung des Geräts in die zu behandelnde Farbschicht
vorübergehend eingepreßt werden. Vorzugsweise sind die das Maserungsmuster ergebenden
Preßleisten von dünnen, messerartigen Plättchen gebildet, welche hochkant in eine
Tragschicht eingesetzt sind.
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Ein derart ausgebildetes Gerät ermöglicht die naturgetreue Nachahmung
einer Holzmaserung in einwandfreier Weise ohne Beschädigung der Farbschicht. Auf
diese wird das Maserungsmuster, das auf der Arbeitsfläche des Geräts durch die messerartigen
Plättchen vorhanden ist, in einem zügigen Arbeitsgang übertragen, der ohne manuelle
Geschicklichkeit und ohne Spezialkenntnisse, also auch von Hilfskräften, ausgeführt
werden kann. Dabei wird, darin liegt ein besonderer Vorteil, die Farbschicht nur
an den für die Hervorbringung der Maserungsimitation notwendigen Stellen beeinflußt.
Eine nachteilige Einwirkung auf die übrigen Stellen der Farbschicht findet nicht
statt. Die Gefahr einer Beschädigung der Farbschicht ist daher zuverlässig hintangehalten.
Infolgedessen ist keine manuelle Nacharbeit erforderlich.
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Die Erfindung ist außerdem auf die vorteilhafte Ausbildung der Tragschicht
und auf die einwandfreie Halterung der Plättchen in dieser Schicht gerichtet. Es
besteht deshalb ein weiteres Merkmal der Erfindung darin, daß als Tragschicht eine
Matte aus parallelen, dicht nebeneinanderliegenden Fäden dient, zwischen welche
:die Plättchen eingesteckt und an denen diese Plättchen festgelegt sind. Vorzugsweise
untergreifen die Plättchen die Fäden der Matte hakenartig. Als besonders vorteilhaft
erweist es sich, eine U-förmig gebogene Platte zu benutzen, zwischen deren beiden
Schenkeln, von denen jeder ein Plättchen bildet, sich ein Faden der Matte einlegt.
Es brauchen in diesem Falle nur von unten her solche U-förmigen Plättchen mustergerecht
über die Fäden der Matte geschoben zu werden. Diese ist zweckvoll zu ihrer Versteifung
und zur gegenseitigen Festlegung der Fäden und der Plättchen mit Leim getränkt.
Es ist auch vorteilhaft, die Fadenmatte unterseitig mit einer nachgiebigen, vorzugsweise
textilen Unterlage zu versehen, z. B. zu bekleben. Auch ist es ratsam, auf die Fadenmatte
oberseitig einen Deckbelag, z. B. aus Kunstharzlack, aufzubringen, vorzugsweise
aufzugießen, welcher die Plättchen der Höhe nach teilweise erfaßt. Die Plättchen
sind daher in diesem Belag so eingebettet, daß sie in der Fadenmatte unverrückbar
festsitzen und auch gegen seitliches Kippen gesichert sind.
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Zur erleichterten Handhabung wird die Fadenmatte vorteilhafterweise
unter Zwischenschaltung einer etwas nachgiebigen Einlage, z. B. aus Kork, auf einer
Trägerplatte befestigt. Diese kann ebenflächig sein. Vorzugsweise findet jedoch
als Trägerplatte der Mantel einer Walze Verwendung, welche auf der zu behandelnden
Farbschicht abrollbar ist. Diese Walze sitzt auf einer Welle, die mit ihren beiden
Enden in den Schenkeln eines Bügels gelagert sein kann, an .dessen Quersteg ein
Handgriff angebracht ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind in der nachstehenden
Beschreibung der Zeichnung erläutert, welche die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigt Fig. i eine Draufsicht eines Teils einer Fadenmatte mit eingesetzten, mustergerecht
angebrachten Kerbleisten, Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Faden mit zwei Plättchen,
welche die Schenkel einer :U-förmig gebogenen Platte sind, in vergrößerter Darstellung,
Fig. 3 den gleichen Querschnitt mit einem hakenartig ausgebildeten Plättchen, Fig.
q. einen Querschnitt durch mehrere Fäden mit angebrachten Plättchen, Fig. 5 eine
Draufsicht dazu, Fig. 6 einen Teilquerschnitt durch die auf einer Trägerplatte angebrachte
Fadenmatte, Fig. 7 eine Seitenansicht eines Walzgeräts, Fig. 8 eine Draufsicht dazu,
Fig.9 einen Querschnitt durch den Mantel des Walzgeräts in vergrößerter Darstellung.
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Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel ist als Tragschicht für die
die Preßleisten bildenden Plättchen eine Fadenmatte vorgesehen, welche aus zahlreichen
parallel und dicht nebeneinander verlaufenden Fäden i besteht. An diesen Fäden sind
die Plättchen 2 entsprechend dem zu erzielenden Maserungsmuster angeordnet. Wie
schon erwähnt, untergreifen die Plättchen hakenartig die Fäden i, wie dies .namentlich
Fig. 2 bis 4 zeigen. Mit besonderem Vorteil finden U-förmige Doppelplättchen gemäß
Fig. 2 und d. Verwendung. Diese sind dort, wo sie nebeneinanderliegen, auf jeden
zweiten Faden, also unter Freilassung eines Fadens, aufgesteckt.
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Die Fadenmatte ist mit Leim getränkt, welcher die einzelnen Fäden
aneinander festlegt, mithin den Zusammenhalt der Matte gewährleistet, aber auch
zugleich das Festlegen der Plättchen an den Fäden bewirkt. Um die Festigkeit der
:Matte zu steigern, ist sie auf ihrer Unterseite mit einer Unterlage 3, z. B. aus
Leinw=and, beklebt.
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Auf die so erzeugte Matte wird ein Belag 4, z. B. aus Kunstharzlack,
aufgegossen, der eine dichte Deckschicht ergibt. Diese Schicht ist auch nach ihrer
Trocknung elastisch. Sie erfaßt die Plättchen 2 zu einem Teil ihrer Höhe. Diese
Plättchen sind also in den Belag q. so eingebettet, daß sie ihre Lage zuverlässig
beibehalten und auch nicht seitlich ausweichen können.
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Um ein bequem zu handhabendes Rollgerät zu erreichen, ist erfindungsgemäß
die Fadenmatte auf eine Trägerplatte aufgebracht, welche bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
von dem Mantels einer Wälze 6 gebildet wird. Zwischen dem Mantel 5 und :der Fadenmatte
kann eine Einlage 7 aus Kork oder dergleichen nachgiebigem Werkstoff eingelassen
sein. Infolgedessen werden die Plättchen,- renn die Walze auf der zu behandelnden
Farbschicht
abgerollt wird, zwar mit dem notwendigen Druck, jedoch sanft in die Farbschicht
eingepreßt.
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Der Walzenkörper 6 sitzt drehbar auf einer Welle B. Diese ist mit
ihren beiden Enden in den Schenkeln eines Bügels g gelagert und durch zwei Muttern
io gehalten. Der Bügel ist an seinem Quersteg mit einem Handgriff i i versehen.
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Damit beim Abstellen des Walzengeräts die Plättchen 2 keiner nachteiligen
Belastung ausgesetzt sind, empfiehlt es sich, das Gerät mit einem Aufstellständer
zu versehen. Zu diesem Zwecke sind beim gezeichneten Ausführungsbeispiel auf die
Welle 8 zwei Böcke 12 aufgebracht, welche zweckvoll Spreizfüße 13 aufweisen. Bei
Nichtgebrauch des Geräts befindet sich somit seine Arbeitsfläche stets in einem
gewissen Abstand von der betreffenden Tisch- oder sonstigen Aufstellfläche.