DE9104934U1 - Matratze - Google Patents
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Description
- 3 - REH 9380.GDE
BESCHREIBUNG:
Die Erfindung betrifft eine Matratze oder Lagerungsmatratze, insbesondere für Betten mit Rahmen, Lattenrost oder Federholzrahmen
und Krankenhausbetten, bestehend aus Schaumstoff mit mehreren Lagen unterschiedlicher spezifischer Dichte.
Die Gesundheit des Menschen ist wesentlich davon abhängig, daß sich der Körper durch den Schlaf ausreichend regeneriert.
Hierzu ist ein physiologisch richtiges Liegen eine wichtige Voraussetzung, da ein körpergerechtes Liegen wichtige Körperfunktionen
unterstützt, wie beispielsweise die Durchblutung des Gewebes, die Stützung oder Entlastung des Wirbelsäule und
der Muskulatur. In entsprechender Weise bewirkt eine nicht körpergerechte Bettung Schäden des Körpers und seiner Funktionen.
Für eine körpergerechte Bettung sind zwei wesentliche Merkmale des Körper zu berücksichtigen, nämlich die bei einem
gesunden Menschen S-förmig ausgebildete Wirbelsäule und die unterschiedlichen Gewichte der einzelnen Körperbereiche. So
bilden der Kopfbereich sowie die Rücken- und Gesäßzonen die schweren Körperteile, welche bei den bekannten Liegesystemen
das gesamte Körpergewicht der Unterlage übertragen, während oftmals die Rückenpartien nicht unterstützt werden. Um diesen
Mangel auszugleichen, werden Latten und Federholzrahmen der S-förmigen Körperform angepaßt und lassen sich zusätzlich
verstellen, um eine individuelle Anpassung zu erreichen.
Die Federeigenschaften sind jedoch bei diesen Systemen der Latten und Federholzrahmen und auch der Federkernmatratzen über
die Länge der Liegefläche gleich, so daß trotz der geometrischen Anpassung an den Körper unterschiedliche Druckbelastungen
auftreten. Ist der äußere Auflagedruck größer als der Druck der Durchblutung, so ergeben sich Durchblutungsstörungen,
die bei einer gesunden Person während der Schlafphase von relativ kurzer Dauer sind, da im Schlaf eine fortdauernde
Umlagerung des Körpers stattfindet. Bei einer bettlägerigen Person, welche bewegungsbehindert ist, beispielsweise in einer
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Intensivstation oder nach einer Operation, ergeben sich Druckstellen, die sich zu erheblichen Körperschäden auswirken
können.
Die Ursachen dafür und die Mangel der bekannten Liegesysteme sind an sich bekannt und an deren Beseitigung wurden bereits
verschiedene Systeme erprobt, welche jedoch das bekannte Problem nicht einwandfrei lösen.
So wurden beispielsweise "Wassermatratzen11 entwickelt, welche
sich der Körperform weitgehend anpassen sollen. Da das Wasser jedoch unelastisch ist und die erforderliche Elastizität nur
von dem Wassersack erbracht werden kann, sind die Ergebnisse nicht befriedigend. Hinzu kommt auch, daß die Matratze eine
ausreichende Durchlüftung aufweisen soll, um eine Atmungsaktivität zu begünstigen. Dies ist besonders für Personen von
großer Bedeutung, welche unter Nachtschweißbildung leiden. Eine nicht atmungsaktive Matratze behindert die Verdunstung der Haut
und damit die Abführung des gebildeten Schweißes und verstärkt das Unwohlgefühl.
Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Matratze vorzuschlagen, welche ein in Abhängigkeit von der partiellen Belastung durch
den Körper progressives Federverhalten aufweist, welche gleichzeitig über die gesamte Liegefläche eine ausreichende Belüftung
und Atmungsaktivität bewirkt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung darin, daß die Liegefläche der oberen Lage durch Längs- und Quernuten
in Quader definierter, von der Körperbelastung abhängigen Größe aufgeteilt ist, und die untere Fläche der ersten Lage eine
Wellenstruktur aufweist, die sich in eine entsprechende Wellenstruktur der oberen Fläche einer unteren Lage unverklebt erstreckt
und mit dieser elastisch zusammenwirkt.
Nach der Erfindung ist die Oberfläche der Quader im Kopf-, Rücken- und Gesäßzonenbereich der Liegefläche größer als in
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den übrigen Bereichen. Hierdurch wird erreicht, daß schwere Körperteile keine Kulen bilden, sondern eine Eindringtiefe in
den Schaumstoff erzeugen, die der Eindringtiefe der leichteren Körperteile zwar nicht gleich ist, sondern ihr etwa entspricht.
Hierdurch wird erreicht, daß alle Körperteile sich an der Auflage beteiligen, so daß die spezifische Flächenbelastung
über den gesamten Körper ausgeglichen bzw. verringert wird und keine Druckstellen erzeugt werden.
In Weiterbildung der Erfindung ist die Oberfläche der Quader im Längs-Randbereich der Liegefläche größer als in den übrigen
Bereichen. Damit wird in den Randbereichen die Steifheit der Matratze in vorteilhafter Weise erhöht.
Die Querschnitte der Nuten sind rechteck-, und/oder birnen- und/oder tropfenförmig ausgebildet, so daß unterschiedlich
große Stützen eines Quaders und damit unterschiedliche Federkraftwirkungen vorhanden sind. Gleichzeitig entstehen unterschiedlich
große horizontale Luftkanäle, welche die Atmungsaktivität der Matratze begünstigen.
Gemäß der Erfindung weist die untere Lage der Matratze eine höhere spezifische Dichte und Festigkeit und damit eine geringere
Federelastizität als ihre obere Lage auf, so daß hierdurch eine progressive Zunahme der Federelastizität erzielt wird.
Diese wird durch die Wellenstruktur der beiden Lagen begünstigt, wobei die untere Fläche der ersten Lage eine Wellenstruktur
aufweist, die sich in eine entsprechende Wellenstruktur der oberen Fläche der unteren Lage unverklebt erstreckt
und mit dieser elastisch zusammenwirkt. Hierbei sind die Amplituden der Wellen der unteren Lage größer als die
Amplituden der Wellen der oberen Lage und die Wellenberge sind jeweils breiter als die sich jeweils gegenüberliegenden
Wellentäler, derart, daß die Wellen Luftkanäle bilden und sich bei Belastung gegenseitig beklemmen und eine progressive Federwirkung
erzeugen. Da die untere Schaumstofflage eine größere
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spezifische Dichte und Festigkeit und damit eine größere Steifigkeit
als die obere Lage aufweist, kann die Wellenstruktur der oberen Lage in die Wellenstruktur der unteren Lage mit
zunehmendem Druck eindringen, wobei das Wellensystem ebenfalls eine zunehmende Gegenkraft entwickelt und damit einen progressiven
Kraftverlauf entfaltet. Da die beiden Lagen miteinander nicht verklebt sind, wird eine Bewegung ermöglicht, welche
durch die ungleichen Wellenformen gebremst wird.
Der Schaumstoff der Matratze weist mindestens in einer Lage offenporige Zellen auf, womit neben den Luftkanälen eine
ausreichende Atmungsaktivität sichergestellt ist.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung, in der mehrere Ausf uhrugsbeispiele dargestellt sind, näher erläutert. Hierbei
zeigen:
FIG. 1 eine perspektivische Darstellung des oberen Teils einer Schaumstoff lage einer Matratze, und
20
FIG. 2 einen Teilschnitt durch eine obere und untere Schaumstofflage einer Matratze.
Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, ist die Liegefläche 1 der Schaumstofflage 2 in Längs- und Querrrichtung mit Nuten 3
durchzogen, wodurch Quader 10 gebildet sind. Während die Längsnuten 4 bis auf den Randbereich 5 untereinander einen gleichen
Abstand aufweisen, ist der Abstand der Nuten 6, die quer über die Liegefläche 1 verlaufen, unterschiedlich groß und zwar in
Abhängigkeit von der Körperbelastung. Im Bereich der schweren Körperteile, wie Kopf- Schulter- und Gesäßbereich ist der
Abstand der Quernuten größer, so daß größere Quader gebildet sind, während in den übrigen Bereichen der Liegefläche 1 der
Abstand der Quernuten 6 untereinander geringer ist und dadurch kleinere Quader vorliegen.
Die letzte Länsnut weist zum äußeren Rand der Matratze einen
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größeren Abstand auf als zur innenliegenden Nut, so daß die Randquader eine größere Fläche aufweisen und damit als Randverstärkung
wirken.
Mit die Konfiguration wird bereits erreicht, daß die Eindrucktiefe
in der Liegefläche 1 der schweren Körperteile nicht oder nur geringfügig größer als bei den leichteren Körperteilen
ist, so daß die gesamte Körperfläche zur Auflage kommt und der spezifische Flächendruck der schweren Körperteile verringert
wird.
Die Form der Nuten trägt wesentlich zur federelastischen Eingenschaft der gebildeten Quader 10 bei. Es lassen sich
birnen- oder tropfenförmige Nuten oder auch Nuten mit parallelen Seitenwänden bilden.
Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, bilden die birnen- und auch tropfenförmigen Nuten 7 und 8 einen Quader mit einem schmalen
Wurzel- oder Fußbereich 9, der eine entsprechend geringere Federkraft bewirkt. Hierdurch läßt sich in den erforderlichen
Bereichen jede erforderliche Federkraftvariation herstellen. Gleichzeitig aber ist ein entsprechend großer Luftkanal vorhanden,
der die Durchlüftung und damit die Atmungsaktivität
vorteilhaft begünstigt.
Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, besteht in diesem dargestellten Ausführungsbeispiel die Matratze aus zwei Teilen 2 und 11,
welche mittels einer wellenförmigen Struktur unverklebt verbunden sind. Die Wellenstruktur 12 der oberen Lage, die sich
auf der Gegenseite der Liegefläche 1 befindet, greift dabei in die Wellenstruktur 13, die sich auf der oberen Fläche der
unteren Lage 11 befindet. Die untere Lage 11 weist eine höhere spezifische Dichte und Festigkeit und damit eine geringere
Federelastizität auf als die obere Lage.
Die Wellenstrukturen 12 und 13 unterscheiden sich geometrisch derart voneinander, daß bei Druckbelastung noch ein ausreichen-
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der Federweg zur Verfügung steht. Dies wird dadurch erreicht, daß die Amplituden A der Wellen der unteren Lage 11 größer als
die Amplituden B der Wellen der oberen Lage 2 sind und die Wellenberge C jeweils breiter als die sich jeweils gegenüberliegenden
Wellentäler D sind, so daß die Wellen Luftkanäle 14 und 15 bilden und sich bei Belastung gegenseitig beklemmen.
Hierdurch wird eine progressive Federwirkung erzeugt, daß heißt eine stetige Zunahme der Federkraft bei zunehmender Belastung.
Da die beiden Lagen miteinander nicht verklebt sind, ist eine Bewegung bei Druckbelastung gegeben. Wegen der unterschiedlichen
Geometrien der Wellenstrukturen schließen sich bei Druckbelastung zuerst die Luftkanäle 15, wodurch die Berührungsflächen
und damit die Federkräfte sich vergrößern. Entsprechendes erfolgt bei weiterer Belastungs zunähme bis auch
die Kanäle 14 sich schließen.
Hierbei tragen auch diese Luftkanäle zur Steigerung der Atmungsaktivität bei.
Claims (7)
1. Matratze oder Lagerungsmatratze, insbesondere für Betten mit Rahmen, Lattenrost oder Federholzrahmen, oder Krankenhausbetten,
bestehend aus Schaumstoff mit mehreren Lagen unterschiedlicher spezifischer Dichte, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Liegefläche (1) der oberen Lage (2) durch Längs- und Quernuten (4 bzw. 6) in Quader (10) definierter,
von der Körperbelastung abhängigen Größe aufgeteilt ist, und die untere Fläche der ersten Lage (2) eine
Wellenstruktur (12) aufweist, die sich in eine entsprechende Wellenstruktur (13) der oberen Fläche einer unteren
Lage (11) unverklebt erstreckt und mit dieser elastisch zus ammenwi rkt.
2. Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberfläche der Quader (10) im Kopf-, Rücken- und Gesäßzonenbereich der Liegefläche (1) größer als in den übrigen
Bereichen ist.
3. Matratze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Quader (10) im Längs-Randbereich
der Liegefläche (1) größer als in den übrigen Bereichen ist.
4. Matratze nach Anspruch 1, 2 oder 3 , dadurch gekennzeich
net, daß die Querschnitte der Nuten (3) rechteck-, und/- oder birnen- und/oder tropfenförmig ausgebildet sind.
5. Matratze nach Anspruch 1 oder einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ihre untere Lage
(11) eine höhere spezifische Dichte und Festigkeit und damit eine geringere Federelastizität als die obere Lage
(2) aufweist.
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6. Matratze nach Anspruch 1 oder einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Amplituden A
der Wellen der unteren Lage (11) größer als die Amplituden B der Wellen der oberen Lage (2) sind und daß die Wellenberge
jeweils breiter als die sich jeweils gegenüberliegenden Wellentäler sind (C >
D), derart, daß die Wellen Luftkanäle (14,15) bilden und sich bei Belastung gegenseitig
beklemmen und eine progressive Federwirkung aufweisen.
7. Matratze nach Anspruch 1 oder einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoff mindestens einer Lage offenporige Zellen aufweist.
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