DE9010051U1 - Knochenplatte für den distalen Oberarmknochen - Google Patents

Description

Knochenplatte für den distalen Oberarmknochen

Die Erfindung betrifft eine Y-förmige Knochenplatte für den distalen Oberarmknochen mit einem dorsal am Knochenschaft anzulegenden Hauptteil und zwei sich daran anschließenden, zu den Ellenbogenkondylen hin anzulegenden Gabelteilen.

Eine bekannte Knochenplatte dieser Art ist eben gestaltet und aus breiteren, die Schraubenlöcher enthaltenden und schmaleren Zwischenbereichen zusammengesetzt, die sich gut in jede Richtung biegen lassen. Dies hat aber nicht nur den Nachteil, daß die Stützfestigkeit der Knochenplatte verringert wird. Vor allem ist es auch sehr schwierig, die sehr komplizierte Form des natürlichen Knochenverlaufs im individuellen Fall durch Biegung an der Platte nachzuvollziehen, zumal wenn die ursprünglich vorhandene Form infolge unübersichtlicher Fraktur nicht mehr erkennbar ist. Es kommt daher leicht vor, daß bei der Schienung der Fraktur Repositionsfehler stattfinden, weil die Knochenplatte unanatomisch ist.

Die Erfindung schafft Abhilfe dadurch, daß die Platte standardmäßig gebogen ist, indem der laterale Gabelteil konvex und

der mediale Gabelteil oder der Übergangsbereich vom Hauptteil zum medialen Gabelteil konkav gebogen sind. Der Hauptteil ist zweckmäßigerweise konvex gebogen. Der gesamte Übergangsbereich vom Hauptteil zu den Gabelteilen ist zweckmäßigerweise konkav gebogen. Schließlich ist es vorteilhaft, wenn der Hauptteil bis einschließlich des Übergangsbereichs nach lateral-anterior tordiert ist. Schließlich ist es vorteilhaft, wenn die Platte oder einige Teile davon auch im Querschnitt konvex gebogen sind.

Die erfindungsgemäße Knochenplatte gibt eine anatomische Form vor, die dem statistischen Mittel entspricht, so daß im Einzelfall nur mit geringfügigen Abweichungen von der Form des individuellen Knochen gerechnet werden muß. Es sind daher keine oder nur noch geringe Biegekorrekturen an der Platte erforderlich. Durch die Plattenform bedingte Repositionsfehler beschränken sich somit auf den geringen Unterschxedsbetrag zwischen der individuellen und der statistisch mittleren Knochenform.

Die Ausdrücke konvex und konkav beziehen sich auf die Blickrichtung auf die Außenseite der Platte.

Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel einer für den rechten Oberarm bestimmten Knochenplatte veranschaulicht. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf die Außenseite der Platte,

Fig. 2 eine Seitenansicht auf die Lateralseite,

Fig. 3 eine Seitenansicht auf die Medialseite und

Fig. 4 eine Endansicht auf das gegabelte Ende der Platte.

Der Hauptteil 1 der Platte ist in der Draufsicht Fig. 1 etwa gerade. In Fig. 2 und 3 erkennt man, daß er über seine Gesamtlänge vom proximalen Ende 2 bis zum Übergangsbereich 3 um etwa 5 bis 15° gekrümmt ist. Im selben Bereich ist er tordiert, und

zwar in solcher Weise, daß der Übergangsbereich 3 um etwa 5 bis 15° gegen Uhrzeigersinn gegenüber dem distalen Ende 2 in Fig. 4 verdreht ist. Ferner erkennt man in Fig. 4 in Verbindung mit der dort gestrichelt angegebenen Kontur der Unterseite des Hauptteilquerschnitts, daß dieser auch in Querrichtung gebogen ist. Dies gilt zweckmäßigerweise auch für die Gabelteile 4 und 5, die sich an den Übergangsbereich 3 anschließen. Der Hauptteil 1 und die Gabelteile 4, 5 haben jeweils konstante Breite.

Der laterale Gabelteil 4 ist über seine Länge konvex gekrümmt, wobei sich zwischen dem Hauptteil und dem Gabelteil 4 eine gerade bis schwach konkav verlaufende Strecke im Übergangsbereich 3 vorgesehen sein kann. Außerdem ist der Gabelteil 4 zu seinem Ende hin nach lateral anterior tordiert.

Der mediale Gabelteil 5 ist hingegen ein wenig konkav gestaltet, wobei diese Biegung sich kontinuierlich anschließt an die schwach konkave Ausbildung des Übergangsbereichs 3.

Die Platte ist in üblicher Weise mit Schraublöchern 6 versehen. Ein Langloch 7 ist so weit proximal angeordnet, daß dadurch normalerweise das proximale Hauptfragment mit zentral liegender Schraube erfaßt werden kann, um ggf. eine interfragmentäre Kompression vornehmen zu können. An den Enden der Gabelteile sind Bohrungen 8 für Spick- oder Leitdrähte vorgesehen.

Bei der für den linken Oberarm vorgesehenen Platte sind die Seitenverhältnisse entsprechend umgekehrt.

Die Platte kann in mehreren Größenmodellen angeboten werden, die es dem Operateur ermöglichen, für jeden Fall das geeignetste Implantat aus dem Sortiment zu wählen.

Claims (4)

Schutzansprüche

1. Y-förmige Knochenplatte für den distalen Oberarmknochen mit einem dorsal am Knochenschaft anzulegenden Hauptteil und zwei sich daran anschließenden, zu den Ellenbogenkondylen hin anzulegenden Gabelteilen, dadurch gekennzeichnet, daß der laterale Gabelteil (4) konvex und der mediale Gabelteil oder der Übergangsbereich vom Hauptteil zum medialen Gabelteil konkav gebogen sind.

2. Knochenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptteil (1) konvex gebogen ist.

3. Knochenplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Übergangsbereich (3) vom Hauptteil

(1) zu den Gabelteilen (4, 5) konkav gebogen ist.

4. Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptteil (1) vom distalen Ende

(2) zum Übergangsbereich (3) nach lateral-anterior tordiert ist.