-
Maschine zum Biegen von dünnwandigen offenen Metallprofilen Es ist
vorgeschlagen worden, verhältnismäßig dickwandige offene Metallprofile, beispielsweise
U-Profile, in einer Ebene mit Hilfe einer Preßrolle zu biegen, die an dem Profil
entlang geführt wird und dieses nacheinander in eine in einer Schablone vorgesehene
Nut bzw. über eine aus einer Schablone hervorstehende Leiste im Zusammenwirken mit
einer die Schablone stützenden Gegendruckrolle preßt. Die Erfindung bezweckt, die
vorgeschlagenen Biegemaschinen dieser Art in solcher Weise zu verbessern, daß dieselben
auch zum Biegen sehr dünnwandiger offener Profile verwendet werden können, beispielsweise
kaltgezogener Stahlprofile mit einer Wanddicke von etwa 0,75 mm, sowohl auf
einfach gekrümmte als auf doppelt gekrümmte Form. Gemäß der Erfindung werden zu
diesem Zweck die Preßrolle und die Nut in bzw. die Leiste auf der Schablone mit
solcher Querprofilform ausgeführt, daß in der Pressungsebene das offene Metallprofil
gänzlich zwischen der Preßrolle und der Schablone eingeklemmt wird, so daß die auf
hohe Kante gebogenen Flansche, in welchen das Material der größten Formveränderung
unterworfen wird, von den Seiten her sicher gestützt werden, wobei zur Vermeidung
von Brüchen in der Schablone bzw. des Festklemmens der Preßrolle diese auf ihrer
Drehachse mittels eines sphärischen oder eines damit äquivalenten Lagers gelagert
ist, das der Preßrolle erlaubt, sich in jedem Punkt längs der Schablone an diese
bzw. an das Profil anzupassen.
-
Die Maschine gemäß der Erfindung ist in erster Linie zum Biegen von
solchen offenen; dünnwandigen Metallprofilen bestimmt, welche dazu bestimmt sind,
nach vollendeter Biegung paarweise mit ihren Flanschen gegeneinandergelegt und den
Flanschen
entlang zu einfach gekrümmten oder doppelt gekrümmten dünnwandigen Röhren zusammengeschweißt
zu werden. Solche aus im voraus gebogenen offenen Profilen zusammengesetzten Rohrprofile
können beispielsweise als Elemente in einem tragenden Gerippe für Kraftwagenkarosserien
verwendet werden.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen, welche eine
zweckmäßige Ausführungsform einer Maschine zum Biegen von offenen lfetallprofilen
in mehreren Ebenen darstellen, noch näher erläutert.
-
Fig. i ist eine Draufsicht der Maschine mit zugehörigem Führungstisch
für die Schablone; Fig. 2 ist eine. Draufsicht der eigentlichen Biegemaschine in
vergrößertem Maßstab; Fig. 3 zeigt im selben Maßstab einen Querschnitt durch die
Biegemaschine nach der Linie III-III in Fig. 2, mit einer mit einer Nut für das
Profil versehenen Schablone in Arbeitsstellung; Fig..I bis 6 zeigen das fertig gebogene
Profil in Seitenansicht, Vorderansicht und Querschnitt nach der Linie VI-VI in Fig.
5; Fig.7 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Querschnitt durch die in Fig. 2 dargestellte
Schablone, versehen mit einer in die Nut lösbar eingelegten Leiste, welche die gleiche
Schablone zum Biegen der äußeren Hälfte des rohrförmigen Profils verwendbar macht.
-
In den Zeichnungen bezeichnet io eine in das Maschinengestell eingesetzte
Tischplatte und i i eine durch diese hindurchsagende, an einen nicht gezeichneten
Motor angeschlossene Antriebswelle, die in zwei festen Kugellagern 12 und 13 gelagert
ist, welche auf der Tischplatte io bzw. auf einer mit dieser verbundenen Lagerkonsole
14 montiert sind. Auf der Antriebswelle i i ist zwischen den Lagern 12 und 13 die
Preßrolle 15 mittels eines sphärischen Kugellagers 16 montiert, so daß die Preßrolle
jede gewünschte Winkellage in bezug auf die Antriebswelle einnehmen kann.
-
Gerade gegenüber der Preßrolle 15 ist eine Gegendruckrolle 17 auf
einer vertikalen Welle 18 mittels zweier Kugellager ig drehbar gelagert. Die Welle
18 ist zwischen den Schenkeln eines gabelförmigen Rollenhalters 2o befestigt, welcher
gleitbar in einer gegen die Antriebswelle i i der Preßrolle 15 gerichteten, mit
der Tischplatte 14 fest verbundenen geraden Führung 21 angeordnet ist. Der Rollenhalter
2o wird dabei in der Führung 21 verschoben mit Hilfe einer in einer Endwand der
Führung drehbar, aber nicht axial verschiebbar angeordneten Schraube 22, die in
ein mit einem Schraubengewinde versehenes Bohrloch 23 in dein Rollenhalter eingreift
und von der vorderen Seite der Maschine mittels eines Handrades 2.1. über die Handrädwelle
25 und die Ketttenradwelle 26 gedreht werden kann.
-
Zwischen der Preßrolle 15 und der Gegendruckrolle 17 wird die aus
Stahl gefertigte Schablone 27 vorgeführt. Bei der gezeichneten Ausführungsform ist
die Schablone zum Biegen des inneren offenen Profils 28 einer aus zwei zusammengelegten
offenen Profilen gebildeten Röhre eingerichtet, die die Türöffnung in einer Kraftwagenkarosserie
einrahmen soll. Die Form des inneren offenen Profils 28 in fertig gebogenem Zustand
geht aus Fig.4 bis 6 hervor, welche Figuren zeigen, daß das Profil doppelt, d. h.
in verschiedenen Ebenen gekrümmt ist. Die Form der Schablone 27 ist in Seitenansicht
aus Fig. i ersichtlich. Die Schablone 27 hat an ihrer -Außenseite eine Nut 29, welche
eine Querschnittsform hat; die genau mit der Querschnittsform der entsprechenden
Oberfläche des offenen Profils 28 übereinstimmt, während die Preßrolle 15 im Axialschnitt
eine der anderen Oberflächedes offenen Profils entsprechende Form aufweist, so daß
in der Preßzone das offene Profil 28 genau zwischen Schablone und Preßrolle 15 paßt.
In der Preßzone stützt sich die Schablone 27 gegen eine im Maschinentisch io drehbar
montierte Rolle 30. Zum Vorschieben der Schablone 27 und des anfänglich geraden
offenen Profils 28 sind auf der Antriebswelle i i an entgegengesetzten Seiten der
Preßrolle 15 zwei Kettenräder 31 und 32 fest montiert, welche je in eine längs der
Schablone verlaufende Kette 33 bzw. 34 eingreifen. Zum Ausgleich der durch
-die Ketten 33 und 34 auf die Schablone 27 übertragenen Zugkräfte können
die Ketten zweckmäßig je an einem Ende eines nicht gezeichneten zweiarmigen Hebels
befestigt sein, der zwischen seinen Enden um einen an der Schablone befestigten
Zapfen drehbar ist.
-
Damit die doppelt gekrümmte Schablone 27 in der Preßzone immer in
einer Ebene liegt, die zur Drehachse i i der Preßrolle senkrecht steht, und um zu
verhindern, daß sich die Schablone auf Grund ihres Gewichts in der Preßzone dreht,
wird die Schablone an den Enden durch nicht gezeichnete Rollen auf einer sich an
den Tisch io anschließenden Führungsplatte 35 abgestützt, die eine der Krümmung
der Schablone in der Querrichtung des Profils entsprechende Form hat. Ist die Schablone
einfach gekrümmt, so ist also die Führungsfläche eben; ist die Schablone dagegen
doppelt gekrümmt, wie in der gezeichneten Ausführungsform, so ist die Führungsfläche
krumm. Im Hinblick auf unvermeidliche Toleranzen wäre es jedoch trotz der Führung
der Schablone nicht möglich, Brüche in einer festen Preßrolle zu vermeiden, welche
wegen der ungeheuer großen Preßkräfte schnell zu einer Zerstörung der Maschine führen
würden. Dadurch, däß gemäß der Erfindung die Preßrolle 15 in allen Richtungen in
bezug auf die feste Antriebswelle ii drehbar ist, paßt sich jedoch die Antriebsrolle
selbsttätig der wirklichen Lage der Schablone und der.Form des offenen Profils in
der Preßzone an, wodurch jede Tendenz zum Festklemmen der Preßrolle in dem Profil
vermieden wird.
-
Um die Maschine zum Biegen von verschiedenartigen offenen Profilen
verwenden zu können, ist die Preßrolle 15 auf der Antriebswelle i i auswechselbar
montiert.
-
Zum Biegen des äußeren offenen Profils 36, das mit dem in Fig.4 bis
6 dargestellten, unter Verwendung der Schablone 27 gebogenen inneren
Profil
28 zusammengelegt werden soll, kann die gleiche Schablone verwendet werden, wenn
in die Nut 29 derselben eine passende Leiste 37 gemäß Fig.7 eingelegt wird. Die
Leiste 37 kann dabei aus mehreren Stücken bestehen, die je für sich mittels Schrauben
38 in der Nut befestigt werden. Da die Schablonen in ihrer Herstellung außerordentlich
teuer sind, wird durch diese Anordnung eine wesentliche Ersparnis an Kosten für
die Schablonen erreicht, während gleichzeitig volle Sicherheit besteht, daß die
inneren und äußeren offenen Profile nach ihrer Biegung genau zueinander passen.