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Selbsttragender Hohlleiter Es wurde schon vorgeschlagen, bei selbsttragenden
Hohlleitern aus zwei oder wenig mehr Bändern ringstückförmigen Querschnitts mit
in größeren Abständen als die Rillenbreite angeordneten, örtlich zusammenfallenden
bzw. zusammentreffenden Querrillen den Querrillen der benachbarten Bänder eine verschiedene
Form zu geben. Auf diese Weise wird das gegenseitige Übereinanderschieben der Seitenränder
der Bänder auch bei örtlichem Zusammentreffen der Ouerrillen verm i e den, ohne
daß es erforderlich ';-t, is im Bereich zwischen den Querrillen noch zusätzliche
Einkerbungen in den Seitenrändern vorzusehen. Das Zusammentreffen der Querrillen
hat für den gesamten selbsttragenden Hohlleiter die größte Biegsamkeit zur Folge.
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Als besondere Ausführungsform war dabei vorgeschlagen, von zwei benachbarten
Bändern an jeder Querrillenstelle -das eine Band mit einer einzigen Querrille und,
das andere Band mit einer doppelten Querrille zu versehen oder die Querrillen zweier
benachbarter Bänder spiegelbildlich zueinander auszubilden. Gegebenenfalls sollen
die in Längsrichtung aufeinanderfolgenden Querrillen jedes Bandes abwechselnd eine
verschiedene Querrillen.form erhalten.
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Es ist ein Nachteil dieser Ausführungsformen, d aß an den Enden der
aufeinanderstoßenden, verschieden
geformten Querrillen Lücken entstehen,
durch .die magnetische Felder ein- oder austreten . können, wodurch die Störanfälligkeit
des oder der innerhalb des Hohlleiters befindlichen elektrischen Leitungen erhöht
wird. Zur Vermeidung dieses Nachteils werden erfindungsgemäß .die in gleicher Richtung
eingeformten Querrillen der benachbarten Bänder zumindest an ihren Enden, d. h.
im Bereich der aneinanderstoßenden Seitenränder, verschieden tief ausgeführt, derart,
daß zwischen den aneinanderstoßenden, verschieden tiefen Rillen keine störenden
Lücken verbleiben. Zweckmäßig werden die tiefen Rillen gleichzeitig breiter als
die flachen Rillen ausgeführt.
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Die Erfindung ist mit besonderem Vorteil dann anwendbar, wenn an den
Enden der Querrillen Vorsprünge bzw. Nasen vorhanden sind, die über die Seitenkanten
der Bänder vorstehen. Diese Vorsprünge bzw. Nasen entstehen beim Einpressen der
Querrillen in die mit ringstückförmigem Querschnitt ausgeführten Bänder, da das
hierbei entstehende überschüssige Material nicht ausschließlich in radialer Richtung
und Längsrichtung weggedrückt wird. Damit die Nasen der flachen Rillen überall über
die Nasen der tiefen Rillen hinweggreifen, werden die tiefen Rillen nicht. nur um
einen genügenden Betrag breiter, sondern um mindestens,die Banddicke tiefer gemacht
als die flachen Rillen.
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Die Fig. i zeigt im Querschnitt (Schnitt an der tiefsten Stelle der
Querrille) und die Fig. 2 in perspektivischer Darstellung die beim Einpressen von
Querrillen in halbschalenförmige Bänder entstehende Querrillenform. In der Fig.
2 ist io das halbschalenförmige Band, in das -die Querrille i i mittels eines Preßstempels
und einer der Querrillenform angepaßten Matrize eingepreßt ist. Dadurch entstehen
die vorspringenden Nasen 12, die am stärksten an der tiefsten Stelle der Rille über
die durch die Seitenkanten des Bandes gebildete Ebene, die durch die gestrichelte
Linie a-a angedeutet ist, vorspringen. Wie ferner die gestrichelten Linien b an,-deuten,
bilden die äußeren Begrenzungslinien der Nasen Sehnen des äußeren Kreises des Hohlleiterquerschnitts.
Fallen die OOuerrillen von zwei zu einem Hohlleiter zusammengefügten halbschalenförmigen
Bändern örtlich zusammen, so entsteht im Bereich zwischen den Querrillen ein Schlitz
bzw. Luftspalt, der die Störanfälligkeit des Hohlleiters vielfach in, unerwünschtem
.Maße erhöht.
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Zur Vermeidung dieses Nachteils ist es zweckmäßig, die tiefen Rillen
in dem Maße tiefer und gleichzeitig breiter als die flachen Rillen auszuführen,
daß die Nasen der flachen Rillen im gesamten Rillenbereich über die Nasen der tiefen
Rillen hinweggreifen. Die sich dann ergebende verschiedene Formgebung der Querrillen
ist aus der Fig. 3 ersichtlich, in der in vergrößertem Maßstab die ausgezogenen
Linien die Querrillenform einer flachen und schmalen Rille und die gestrichelten
Linien die Formgebung einer tieferen und breiteren Rille andeuten. Wie die Fig.3
erkennen läßt, ist es wichtig, die tiefen Rillen um wenig mehr als die doppelte
Dicke des Bandes breiter auszuführen, damit die Nase der flachen und schmalen Rille
zwar in ihrem gesamten Bereich über die tiefe breite Rille :des anderen Bandes hinweggreift,
aber der Schlitz d möglichst schmal wird.
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Es ist besonders zweckmäßig, je Band abwechselnd tiefe und
flache Querrillen aufeinander folgen zu lassen. Eine diesbezügliche Ausführungsform
eines Hohlleiters zeigt die Fig.4, nach der die beiden halbschalenförmigen Bänder
13 und 14 abwechselnd mit den schmalen Rillen 15 und den breiteren und tieferen
Rillen 16 versehen. sind, derart, daß jeweils eine flache Rille des einen Bandes
mit einer tiefen Rille des anderen Bandes zusammenfällt. Über den beiden Bändern
13 und 14 befindet sich in bekannter Weise die Haltebandwicklung 17, die vorzugsweise
aus einem gut leitenden Metall besteht.
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Die Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das sich von der
in der Fig. 4 dargestellten Konstruktion dadurch unterscheidet, daß die Rillen abwechselnd
nur in. ihren Endbereichen verschieden tief und verschieden breit ausgeführt sind.
Die beiden halbschalenförmigen Bänder des Hohlleiiers sind mit 18 und ig bezeichnet,
die in Abständen mit den Rillen 2o und 2.1 versehen sind. Die Rillen 2ö sind in
ihren Endbereichen. 22 gegenüber ihrem übrigen. Teil vertieft und verbreitert ausgeführt,
derart, daß im Sinne der Erfindung die Nasen der normal ausgeführten Rillen. 2o-
über .die Nasen der Rillenenden 22 hinweggreifen. 2'3 ist eine Haltebandwicklung
zum festen Zusammenhalten der Bänder 18 und i9.
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Um z. B. bei der Herstellung der Bänder 13 und 14 gemäß der Fig. 4
mit einem einzigen Preßwerkzeug auszukommen, könnte man - zwar zu gleicher Zeit
mit demselben Werkzeug eine tiefe und flache Rille einpressen, doch hätte dies eine
unerwünschte starke Reckung bzw. Dehnung des Materials zur Folge. Besser ist es
daher, abwechselnd eine Rille nach der anderen zu pressen, damit beim Pressen jeder
Rille das für die Rille benötigte Material von dem noch ungerillten Teil des Bandes
herangeholt wird. Zu diesem Zweck erhält die Einrichtung zur Formung der Bänder
zwei getrennte Vorrichtungen zum Einformen der Rillen, z. B. zwei getrennte Preßstempel
und Matrizen, wobei abwechselnd die eine und die andere Vorrichtung in Tätigkeit
tritt. Beispielsweise ist die Einrichtung so denkbar, daß zwei Rillenformungsvorrichtungen
nebeneinander arbeiten, und daß das zu formende Band abwechselnd der einen und der
anderen Vorrichtung zugeführt wird, um abwechselnd eine flache und tiefe Rille einzudrücken.
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Es ist naturgemäß auch möglich, das eine Band des Hohlleiters nur
mit flachen und das andere Band nur mit tiefen Rillen zu versehen. Dies hat den
Vorteil einer vereinfachten Herstellung der Bänder, da es dann möglich ist, in der
bisher üblichen Weise eine Rille nach der anderen in die
Bänder
einzudrücken. Es würde in diesem Falle bei Anwendung des Hohlleiters für konzentrische
Hochfrequenzkabel der Innenleiter zwar eine etwas von: der Mittellage abweichende
Lage bzw. eine exzentrische Lage einnehmen, doch kann dies durch entsprechende Formgebung
der Bänder ausgeglichen. werden, indem z. B. das Band: mit den flachen Rillen im
mittleren Bereich einen kleineren Radius erhält als das Band mit den tiefen Rillen.
Im übrigen wird eine exzentrische Lagerung des Innenleiters praktisch dann vermieden;
wenn im Sinne der Erfindung nur die Endbereiche der Rillen eine verschiedene Tiefe
erhalten.
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Werden die Rillen nur in ihren Endbereichen verschieden tief ausgeführt,
erhält die Vorrichtung zur Herstellung der Rillen vorteilhaft zwei parallel arbeitende
Pressen, von denen die eine Presse aufeinanderfolgend Rillen gleicher Tiefe und
Breite preßt und die andere Presse die zusätzliche Vertiefung und Verbreiterung
der Rillen in ihren Endbereichen herbeiführt. Um dabei die zusätzliche Vertiefung
und Verbreiterung der Rillen zu erleichtern, ist es zweckmäßig, die durch den ersten
Preßvorgang erzeugten Rillen kurz vor Einwirkung des zweiten Preßvorgangs zu erwärmen,
und zwar vorzugsweise nur in ihren Endbereichen, z. B. durch Gasbrenner, elektrische
Heizkörper od. dgl. Dabei können gleichzeitig mehrere der zusätzlich zu vertiefenden
Rillen erwärmt werden. Die Einrichtung kann so gestaltet werden, daß die Erhitzungseinrichtung
automatisch während des Bandvorschubs ein Stück mitläuft, bis die Rille die gewünschte
Temperatur erreicht hat, undi dann wieder automatisch zurückläuft, um eine oder
mehrere der folgenden Rillen zu erhitzen.
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Die zusätzliche Vertiefung und Verbreiterung der Rillen in ihren Endbereichen
wird vorteilhaft durch eine zweckentsprechende Formgebung des Druckstempels und
der Matrize erreicht, z. B. in der Weise, daß der Druckstempel zuerst das Bandmaterial
an den beiden seitlichen Rundungen der Rille andrückt, d. h. in den mit c bezeichneten
Bereichen der Fig. 3, und erst darauf die Vertiefung der Rille vornimmt. Die Fig.
6 zeigt im unteren Teil in vergrößertem Maßstab einen O_uerschnitt durch die tiefste
Stelle der im ersten Preßvorgang erzeugten Querrille eines halbschalenförm,igen
Bandes 24. Wie ersichtlich, weist die Querrille nach dem ersten Preßvorgang einen
lialblcreisförmigen Querschnitt auf. Durch einen zusätzlichen Preßvorgang mittels
des Preß- bzw. Druckstempels 25 werden die Querrillen in ihren Endbereichen zusätzlich
vertieft und verbreitert, so daß die Endbereiche der Rillen im OOuerschnitt etwa
die gestrichelt dargestellte Form erhalten.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorgeschlagenen Ausführungsmöglichkeiten
beschränkt. Beispielsweise kann der Hohlleiter anstatt aus zwei Bändern aus vier
Bändern bestehen. Ferner ist die Erfindung sinngemäß anwendbar für Hohlleiter aus
nur einem einzigen Band, dessen Seitenränder stumpf aneinanderstoßen. In diesem
Falle werden die einzelnen Ouerrillen nur in ihren Endbereichen verschiOeden. tief
und vorzugsweise auch verschieden breit ausgeführt. Zur Erhöhung der Biegsamkeit
kann jedes Hohlleiterband aus mehreren: übereinanderliegenden dünnen Bändern bestehen.
Zum gleichen Zweck können die den selbsttragenden Hohlleiter bildenden Bänder miteinander
verdrallt werden. Als Material für den Hohlleiter kommen in erster Linie gut leitende
Stoffe, wie Kupfer oder Aluminium, in Frage. Die erfindungsgemäß hergestellten Hohlleiter
sind anstatt als Außenleiter für konzentrische Hochfrequenzkabel mit Vorteil auch
als Schirm für symmetrische Hochfrequenzkabel und als äußere Metallhülle für dielektrische
Ultrakurzwellenkabel verwendbar.