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DE881344C - Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung und Reinigung mindestens einer der Komponenten eines fluessigen, mehrere Komponenten ent-haltenden organischen Gemisches - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung und Reinigung mindestens einer der Komponenten eines fluessigen, mehrere Komponenten ent-haltenden organischen Gemisches

Info

Publication number
DE881344C
DE881344C DEP5682A DEP0005682A DE881344C DE 881344 C DE881344 C DE 881344C DE P5682 A DEP5682 A DE P5682A DE P0005682 A DEP0005682 A DE P0005682A DE 881344 C DE881344 C DE 881344C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
piston
melt
zone
crystal
column
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP5682A
Other languages
English (en)
Inventor
John Arbon Weedman
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Phillips Petroleum Co
Original Assignee
Phillips Petroleum Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Phillips Petroleum Co filed Critical Phillips Petroleum Co
Application granted granted Critical
Publication of DE881344C publication Critical patent/DE881344C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/14Purification; Separation; Use of additives by crystallisation; Purification or separation of the crystals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/38Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/38Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C17/392Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by crystallisation; Purification or separation of the crystals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/78Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C45/81Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung und Reinigung mindestens einer der Komponenten eines flüssigen, mehrere Komponenten enthaltenden organischen Gemisches Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Abtrennung und Reinigung von Kristallen aus flüssigen Gemischen organischer Verbindungen. Ein besonderer Zweck der Erfindung ist die Reinigung von Kristallen, die Verunreinigungen enthalten.
  • Eine Abtrennung von Verbindungen kann durch Destillation, Extraktion mit Lösungsmitteln oder Kristallisation erzielt werden. Wenn auch Destillation und Extraktion wegen ihrer Wirtschaftlichkeit und leichten Durchführbarkeit im allgemeinen bevorzugt werden, so sind sie doch nicht immer das Richtige. Viele chemische Isomeren haben gleiche oder ähnliche Siedepunkte und Löslichkeiten und können nur durch Kristallisation getrennt werden. Trennung durch Kristallisation hat vor den anderen Methoden den großen Vorteil als einzige Methode, die theoretisch mit einer einzigen Verfahrensmaßnahme ein reines Produkt ergibt. Während nämlich Destillation und Extraktion theoretisch eine Mehrzahl Arbeitsgänge für ein reines Produkt benötigen, erfordert die Kristallisation nur einen einzigen. Dies liegt an dem sich bei der Destillation und Extraktion einstellenden Gleichgewicht, während die aus einer Lösung sich ausscheidenden Kristalle rein sind, unabhängig von der Zusammensetzung der Flüssigkeit, und die einzige Verunreinigung in den Kristallzwischenräumen eingeschlossene Mutterlauge ist. Während daher die Abtrennung durch Destillation oder Extraktion sich um so schwieriger gestaltet, je reiner das Produkt sein " soll, ist die Abtrennung durch Kristallisation leichter. Kristallisation ist daher das gegebene Verfahren, nicht nur zur Trennung vieler chemischer Isomeren, die sich durch keine andere Maßnahme trennen lassen, sondern auch zur Reinigung vieler Verbindungen, die sich auf andere Weise wirtschaftlich nicht durchführen ließe. Wenn auch die Kristallisation schon als einzige .Maßnahme zu einem reinen Produkt führen müßte, so war dieser Idealzustand doch schwer zu erreichen. Eine restlose Entfernung der eingeschlossenen Verunreinigungen ohne Verlust an Ausbeute ist daher erforderlich. Die Erfindung beschreibt nun eine solche Methode, die dieser idealen Kristallisation ziemlich nahekommt.
  • Eine Abtrennung verhältnismäßig reiner organischer Verbindungen aus Verbindungsgemischen kann sonst durch chemische Methoden wie auch durch fraktionierte Destillation oder fraktionierte Kristallisation erreicht werden. Fraktionierte Destillation wird häufig angewendet, wenn sich die Siedepunkte genügend unterscheiden; liegen aber die Siedepunkte der einzelnen Komponenten des zu trennenden Gemisches verhältnismäßig nahe beieinander, so ist die fraktionierte Kristallisation geeigneter. Aber selbst nach diesen Methoden war es immer schwierig, Verbindungen von genügender Reinheit für Forschungszwecke zu erhalten. Nach einer neueren Methode zur Abtrennung und Reinigung organischer Verbindungen wird das zu trennende Gemisch in eine längere Kristallisier- und Reinigungskolonne mit einer Gefrierzone an einem Ende und einer Schmelzzone für den höherschmelzenden Bestandteil am entgegengesetzten Ende eingeführt. Die Kristalle werden langsam durch die Kolonne nach der Schmelzzone geleitet und dort geschmolzen. Die sich nach der Schmelze zu bewegenden Kristalle verdrängen die geschmolzene, reinere Substanz und verursachen so einen Rückfluß von Substanz höherer Reinheit nach der Gefrierzone. Aus der Schmelzzone der Kolonne wird kontinuierlich eine Fraktion der Schmelze als Endprodukt abgezogen. Diese Trenn- und Reinigungsmethode ergibt zwar ein verhältnismäßig reines Produkt, verläuft aber äußerst langsam, liefert sehr geringe Ausbeuten und hat deshalb auch bisher noch keine Anwendung in industriellem Ausmaß gefunden.
  • Es wurde nun ein Verfahren und eine dafür geeignete Vorrichtung entwickelt zur Trennung und Reinigung organischer Verbindungen, nach welchen Verbindungen von 99,99°/oiger Reinheit in hohen und dauernden Ausbeuten erhalten werden. Das Verfahren ist anwendbar auf zwei und mehr Komponenten enthaltende flüssige, organische Gemische, die fähig sind, ein Eutektikum zu bilden. Die einzigen Gemische, auf die es nicht anwendbar ist, sind Gemische von Verbindungen, die miteinander feste Lösungen bilden. Das Verfahren besteht darin, daß das Gemisch, aus dem die Abtrennung erfolgen soll, so gekühlt wird, daß sich Kristalle zumindest der höherschmelzenden Verbindung bilden, während sich die Zusammensetzung des Gemisches auf der Seite des Eutektikums befindet, auf der die Kristallisation der höherschmelzenden Verbindung bevorzugt erfolgt. Diese Kristalle werden dann abfiltriert oder auf andere Weise von der Mutterlauge abgetrennt und unter Druck in eine Reinigungskolonne eingeführt, in der an einem Ende eine Schmelzzone aufrechterhalten wird. Die Kristallsäule wird als kompakte Masse kontinuierlich oder intermittierend nach der Schmelzzone der Reinigungskolonne bewegt. Es wurde gefunden, daß es wesentlich ist, die Kristallmasse in kompakter Form zu erhalten und aus der Schmelzzone nur einen Teil der Schmelze abzuleiten, so daß der übrige Teil der Schmelze durch die Kristallsäule zurückgedrückt wird, um .ein Produkt äußerster Reinheit in technisch wirtschaftlichen Mengen zu erhalten.
  • Mit einer gemäß einer Ausführungsform der Erfindung entwickelten kleinen und einfachen Vorrichtung, die ein mit einem Kolben an einem und einer Heizschlange am anderen Ende versehenes Rohr von etwa 5 cm Durchmesser und etwa 46 cm Länge enthält, ist man in der Lage, Benzol mit einer Reinheit von über 99 °/a aus einem nur 50 °/o Benzol enthaltenen Gemisch abzutrennen in einer Menge von 4,11 je Stunde. Ebenso wird im wesentlichen reines p-Xylol aus einem Gemisch von m- und p-Xylol gewonnen. Das Verfahren der Erfindung erreicht eine fast vollkommene Kristallisation und gestattet die Trennung aller Eutektika bildender organischer Gemische.
  • Das Verfahren der Erfindung kann sowohl in einer horizontalen wie in einer vertikalen Reinigungskolonne durchgeführt werden, vorzugsweise jedoch in der letzten. Die abzutrennende und zu reinigende Komponente kann durch irgendwelche geeignete Maßnahmen ausgefroren werden, z. B. in einem Kälteaustauscher, der mit einem Schaber zum Loslösen der Kristalle von den Wänden des Austauschers versehen ist. Die Kristalle werden dann von der Mutterlauge auf irgendeine übliche Weise, z. B. mittels Dreh-oder Saugfilter, abgetrennt oder aus der Mutterlauge mittels gelochter Schaufeln oder Eimer herausgehoben und mittels eines festen oder gelochten Kolbens in die Reinigungskolonne eingeführt oder eingepreßt. Es ist selbstverständlich, in beliebiger Weise an Mutterlauge verhältnismäßig arme Kristalle zu gewinnen. Die Kristalle werden in Form einer festgepackten Masse entweder. über oder unter dem Kolben in die Reinigungskolonne eingeführt. Im ersten Falle hat der Kolben ein gelenkig befestigtes Segment, das beim Einlaßhub auf der Kompressionsseite des Kolbens nach der Achse der Kolonne klappt, so daß Kristalle den Kolben passieren und die während eines Hubes geschmolzenen Kristalle ersetzen können. Bei der Ausführungsart der Erfindung, bei der die Kristalle unter dem vom Kolben am Ende des Kompressionshubes erreichten Niveau in die Kolonne eingeführt werden, empfiehlt es sich, die Kristalle mittels einer Schnecke oder eines Kolbens in die Kolonne zu drücken. Bei dieser Ausführungsart kann der Kolben der Reinigungskolonne fest oder gelocht sein. Wird ein gelochter Kolben benutzt, dann dringt die zurückfließende Flüssigkeit durch den Kolben und wird an irgendeinem Punkt über dem Kolben aus der Kolonne abgeleitet. Bei Vorrichtungen mit festem Kolben in der Reinigungskolonne muß die zurückfließende Schmelze durch die Seitenwand der Kolonne an einem Punkt unter dem vom Kolben am Ende des Kompressionshubes erreichten Niveau abgeleitet werden. Dies kann erreicht werden, indem der Rückfluß durch eine flüssigkeitsdurchlässige, für Kristalle aber undurchlässige Zone der Kolonnenwand kurz unter dem Kolbenniveau abgeleitet wird.
  • Durch kontinuierliches Wegschmelzen des Endes der kompakten Kristallsäule in der Schmelzzone der Kolonne, Ableiten nur eines Teiles der Schmelze und Ausüben eines Druckes auf das andere Ende der Kristallsäule wird der übrige Teil der Schmelze in Gegenrichtung zur Bewegung der Kristalle und in inniger Berührung mit diesen zurückgedrückt, so daß alle in der Kristallmasse eingeschlossenen Verunreinigungen herausgespült werden. Es ist anzunehmen, daß die erreichte hohe Reinheit mindestens zum Teil die Folge dieses nachdrücklichen Auswaschens mittels der die Kristallsäule durchspülenden, verhältnismäßig reinen Schmelze ist. Es wurde festgestellt, daß, wie bei dieser Arbeitsmethode auch zu erwarten ist, die Reinheit der Kristalle vom Kolbenende bis zur Schmelzzone der Kolonne fortlaufend ansteigt. Die zum Erreichen einer Schmelze 9g°/oiger Reinheit erforderliche Rückflußmenge hängt von den physikalischen und chemischen Eigenschaften der Kristalle und der Menge der von ihnen eingeschlossenen Verunreinigungen ab. Wenn auch die Rückflußmenge vorzugsweise im Bereich von ro bis 50 °/o der Schmelze gehalten wird, so ist es doch in manchen Fällen tunlich, mit so geringen Mengen wie 5 °/o oder so hohen Mengen wie 6o °/a zti arbeiten.
  • Verfahren und Vorrichtung nach der Erfindung sind auf eine große Zahl einfacher binärer und komplexer, mehr Komponenten enthaltender Gemische anwendbar. Sie ist gleicherweise anwendbar auf Gemische von Verbindungen, die praktisch gleichen Siedepunkt, wie auch solche, die gleichen Gefrierpunkt haben und auf Gemische mit sehr unterschiedlichen Siede- und Gefrierpunkten. Aus Überlegungen an Hand des Phasendiagramms eines binären Gemisches, das fähig ist, ein Eutektikum zu bilden, geht klar hervor, daß jede Komponente (je nach der Lage des betreffenden Gemisches im Diagramm) durch Ausfrieren abgetrennt werden kann, bis die Zusammensetzung der Mutterlauge ungefähr den eutektischen Punkt erreicht. Ebenso ersichtlich ist, daß eine Trennung der Komponenten von Gemischen gleicherweise möglich ist, ob nun die Konzentration der einen Komponente verhältnismäßig hoch, z. B. 97 oder 98 °/o, ist oder ob die Konzentration der Komponenten ungefähr gleich ist. Eine besonders vorteilhafte Anwendung des Verfahrens liegt in der Steigerung der Reinheit einer Komponente von z. B. 95 bis 98 °/o auf bis 99,9 0/a. Um einige Beispiele von Gemischen zu geben, auf die die Erfindung anwendbar ist, seien die folgenden Verbindungen im Hinblick auf ihre nahe beieinander liegenden Siedepunkte angeführt:
    Siedepunkt Gefrierpunkt
    Gruppe A °C °C
    Benzol .................. 8o 5,5
    n-Hexan ................. 69 - 94
    n-Heptan ................ 98,52 - 9015
    Tetrachlorkohlenstoff ...... 77 - 22
    Acrylnitril . . . . . . . . . . . . . . . 79 - 82
    Siedepunkt Gefrierpunkt
    Noch: Gruppe A ° C ° C
    Äthylalkohol.............. 78,5 -I17,3
    2, 2-Dimethylpentan ....... 79 -125
    3, 3-Dimethylpentan ....... 86 -
    Methyläthylketon ......... 79,6 - 86,4
    Methylpropionat ..... . . .. . 79,9 - 87,5
    Methylacrylat............. 80,5 -
    I, 3-Cyclohexadien . . . . . . . . 8o,5 - 98
    2, 4-Dimethylpentan ....... 8o,8 -123,4
    2, 2, 3-Trimethylbutan ..... 8o,9 - 25
    Cyclohexan . . . . . . . . . . . . . . . 81,4 6,5
    Acetonitril ............... 82 - 42
    Cyclohexen . . . . . . . . . . . . . . 83 -1o3,7
    2-Methylhexan............ go - iig
    3-Methylhexan............ 89,4 -119,4
    Gruppe B
    Methylcyclohexan . . . . . . . . . 100,3 -126,3
    Cyclohexan . . . . . . . . . . . . . . . S1,4 6,5
    n-Heptan ................ 98,52 - 90,5
    2, 2, 4-Trimethylpentan
    (Isooctan).............. 99,3 -107,4
    Nitromethan..... . ...... Ioi - 29
    p-Dioxan ................ =01,5 11,7
    2-Pentanon............... ioi,7 - 77,8
    2-Methyl-2-butanol........ ioi,8 - ii,g
    2, 3-Dimethylpentan ....... 89,4 -
    3-Äthylpentan ............ 93,23 - 94,5
    Gruppe C
    Toluol ................... iio,8 - 95
    Methylcyclohexan . . . . . . . . . 100,3 - i26,
    2, 2, 3, 3-Tetramethylbutan. i06,8 -1o4
    2, 5-Dimethylhexan........ 108,25 - gi
    2, 4-Dimethylhexan . . . . . . . . i io -
    2, 3-Dimethylhexan........ 1139 -
    3, "4-Äthyl. . . . . . . 116,5 -
    3-Athyl-2-methylpentan .... 114 -
    3-Äthyl-3-methylpentan .... iig -
    Gruppe D
    Anilin ..................: 184,4 - 6,2
    Toluol ................... iio,8 - 95
    Benzol .................. 80,o 5,5
    Gruppe E
    Tetrachlorkohlenstoff ...... 77 - 22,8
    Chloroform . . . . . . . . . . . . . . . 61 - 63,5
    Schwefelkohlenstoff. . . . . . . . 46,3 - i08,6
    Aceton .................. 56,5 - 95
    Gruppe F
    o-Xylol ........... ..... 144 - 27,1
    m-Xylol ................. 138,8 - 47,4
    p-Xylol ................. 138,5 - i3,2
    Gruppe G Siedepunkt Gefrierpunkt
    °C °C
    o-Cymol ................ 175,0 --, 73,5
    m-Cymol . . . . . . . . . . . . . . . . 175,7 - 25
    p-Cymol ................ 176,o - 73,5
    Gemische, die aus zwei oder mehr Komponenten einer beliebigen Gruppe bestehen, können nach dem Verfahren getrennt werden, aber ebensogut können die Komponenten auch aus verschiedenen Gruppen sein, z. B. kann Benzol aus einem Benzol-n-Hexan-Gemisch oder Benzol-n-Heptan-Gemisch gewonnen werden, in denen Benzol in einer höheren als der eutektischen Konzentration enthalten ist. In gleicher Weise kann, p-Xylol @ leicht aus einem Gemisch von p- und m- oder von p-, m- und o-Xylol gewonnen werden. Benzol kann ebenso aus seinen Gemischen mit Toluol und bzw. oder Anilin abgetrennt werden. Viele Komponenten enthaltende Gemische, die sich unter Gewinnung einer oder mehrerer Komponenten in im wesentlichen reiner Form trennen lassen, sind z. B. 2, 2-Dimethylpentan, 2, 4-Dimethylpentan und 2, 2, 3-Trimethylbutan oder Methylcyclohexan und 2, 2, 4-Trimethylpentan oder Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform und Aceton. Die Erfindung läßt sich auch zur Trennung von Cymol- oder Xylolgemischen in die einzelnen o-, m-, p-Komponenten verwenden.
  • Selbstverständlich enthalten viele der sogenannten binären Gemische noch eine oder mehrere Verbindungen in geringen Prozentsätzen als Verunreinigungen, die praktisch unberücksichtigt bleiben können, sofern sie im Arbeitsgang nicht zusammen mit den Kristallen ausfrieren, sondern in der Mutterlauge bleiben. So sind die meisten binären Gemische in Wahrheit mehrkomponentige Systeme, in denen eine oder mehrere Komponenten in so geringer Menge enthalten sind, daß sich die Trennung des Gemisches praktisch nicht von der eines binären Gemisches unterscheidet.
  • Zum besseren Verständnis der Erfindung sei auf die Abbildungen verwiesen. Es zeigt Fig. i schematisch einen Aufriß, zum Teil im Schnitt, einer Ausführungsform der Vorrichtung der Erfindung, Fig.2 einen Längsschnitt durch einen gelochten Kolben für die Vorrichtung in Fig. i, Fig.3 einen Querschnitt durch eine Reinigungskolonne mit einer anderen Ausführungsform eines gelochten Kolbens, Fig. 4 einen Teil eines Längsschnittes durch eine Reinigungskolonne. entlang der Linie 4-4 in Fig. 3 und Fig. 5 einen Aufriß einer anderen Ausführungsart der Vorrichtung nach der Erfindung; Fig. d ist ein Fest-Flüssig-Phasendiagramm eines aus p-, o-' und m-Xylol bestehenden temären Gemisches.
  • In Fig. i bezeichnet i1 eine senkrechte, längere Kristallreinigungskolonne, ausgestattet mit einem hin und zurück schiebbaren gelochten Kolben 12, der durch die mit Kolben 12 und einem (nicht eingezeichneten) Kolben im Luftzylinder verbundene, hin und zurück bewegliche Stange 13 geführt wird. In den Luftzylinder 14 wird Druckluft abwechselnd durch die Rohrleitungen 16 und 17 eingelassen, so daß der Druck abwechselnd auf die beiden Seiten des darin befindlichen Kolbens wirkt, wodurch auch der Kolben 12 bewegt wird.
  • Kolben 12 ist mit einem Dichtungsring 18 ausgestattet. Kolonne ix enthält außerdem in ihrem unteren Teil eine Heizschlange i9. Eine Rohrleitung ,i mit einem Ventil 22 zum Ableiten des Endprodukts ist an das untere Ende der Kolonne ix angeschlossen. Die an das obere Ende der Kolonne ii angeschlossene Rohrleitung 23 dient zum Ableiten der Rückflußschmelze, die von unten nach oben durch die Kolonne ix und die Durchbohrungen in Kolben 12 gedrungen ist. Ein Kälteaustauscher 24 ist mit einem im Zylinder 27 durch Motor 28 über Exzenter 32, Pleuelstange 29 und Kolbenstange 31 hin und zurück bewegten Kolben 26 ausgestattet, der einen Kristallbrei durch Zylinder z7 in ein Filter 33 drückt. Eine mit dem Innern des Zylinders 27 verbundene Speiseleitung 34 dient zum Zuführen des Ausgangsstoffes. Die Rückflußschmelze aus Kolonne ii kann durch Rohrleitung 23 in die Speiseleitung 34 zurückgeleitet werden.
  • Filter 33 trennt aus dem durch Zylinder 27 zugeführten Brei die Kristalle von dem flüssigen Anteil, der durch Rohrleitung 36 abfließt, während die Kristalle durch Leitung 37 in die Kolonne ii gedrückt werden.
  • Fig. 2 zeigt einen Kolben 41 mit einem Kolbenring 42 zum dichten Abschluß gegen die Innenwand der Reinigungskolonne. Der Kolben 41 ist innen mit einem feststeckenden Ring 43 ausgestattet, der ein Filtersieb 44 hält, das quer in der unteren Öffnung des Kolbens liegt. Eine Platte oder ein Diaphragma 46, das quer in der oberen Öffnung des Kolbens sitzt, enthält Durchbohrungen oder Öffnungen 47, um flüssigen Rückfluß oder Schmelze beim Kompressionshub des Kolbens durch diesen hindurchzulassen. Die Kolbenstange 48 reicht durch Platte oder Diaphragma 46, in das sie mit Gewinde eingeschraubt und darüber hinaus durch eine Mutter 49 gesichert ist. Filtersieb 44 ist aus Messing oder einem anderen korrosionsfesten Material und kann noch mit einem Filtertuch aus geeignetem Material bedeckt sein, jedoch genügen Siebe von 3o bis i5o Maschen, um praktisch bei allen Kristallreinigungen Flüssigkeit durchzulassen, die Kristalle aber in der Kolonne zurückzuhalten. Das Haupterfordernis für den durchbohrten Kolben ist, daß er unter den Arbeitsbedingungen flüssigkeitsdurchlässig, aber für Kristalle undurchlässig ist.
  • In Fig. 3 bezeichnet ix die Wand der in Fig. i dargestellten Reinigungskolonne. Die Kolbenstange 13 ist durch Speichen 52 mit dem festen Ring 53 verbunden, der dicht, aber gleitend an der Kolonnenwand liegt. Der siebartige oder durchbohrte Teil des Kolbens besteht aus zwei klappbaren Segmenten, die ihrerseits aus halbkreisförmigen Ringen 56 und Sieben 57 bestehen. Die Enden der halbkreisförmigen Ringe oder Rahmen 56 sind beweglich um die beiden Enden der Speichen geschlungen, so daß sie sich beim Einlaßhub des Kolbens nach innen bis an den Anschlagriegel 58 klappen. Am Ring 53 befestigte Anschlagzapfen,59 halten die Segmente während des Kompressionshubes des Kolbens- in der geschlossenen Stellung. In Fig. 4, die einen Längsschnitt der in Fig. 3 dargestellten Kolonne mit Kolben entlang der Linie 4-4 zeigt, sind die einzelnen Vorrichtungsteile mit den gleichen Zahlen wie in Fig.3 bezeichnet. Bei Benutzung dieser Ausführungsart des Kolbens ist es nötig, die Kolbenstange auf der Kompressionsseite des Kolbens ein kurzes Stück zu verlängern, um daran den Anschlagriegel 58 anzubringen. Der Anschlagriegel 58 erlaubt den schwenkbaren Segmenten des Kolbens nach innen zu klappen, bis sie parallel zueinander stehen. Diese schwenkbaren Segmente schließen sich wieder automatisch, wenn sie beim Kompressionshub gegen die Kristallsäule gepreßt werden, und legen sich gegen die Anschlagzapfen 59 an, öffnen sich aber wieder leicht beim Einlaßhub, um Kristalle nach der Kompressionsseite des Kolbens in die Kolonne treten zu lassen.
  • Fig. 5 zeigt schematisch eine andere Ausführungsform der Erfindung als die in Fig. i dargestellte. Kolben 12 ist fest oder flüssigkeitsundurchlässig, und die zurückfließende Schmelze wird durch eine durchbrochene Filterzone 61 der Kolonnenwand abgeleitet, die an dieser Stelle mit einem flüssigkeitsundurchlässigen Ringkanal 62 ummantelt ist, an den die Rückflußableitung 23 angeschlossen ist. Bei dieser Ausführungsart wird ein Teil der Schmelze als höherschmelzendes Produkt durch die Rohrleitung 21 abgeleitet, der andere Teil aber während des Niedergehens oder Kompressionshubes des Kolbens durch Filterzone 61 in den Sammelringkanal 62 gedrückt. Statt eines hin und her gehenden Kolbens benutzt diese Ausführungsform eine von Motor 64 angetriebene Transportschnecke 63, um die Kristalle in die Kolonne il zu drücken. Das Ausfrieren der Kristalle erfolgt im Kälteaustauscher 24, ähnlich dem in Fig. i dargestellten. Dieser Kälteaustauscher ist mit einer von Motor 67 angetriebenen Zufuhrschnecke 66 ausgestattet, die den Kristallbrei nach dem Drehfilter 33 befördert. Filter 33 ist zur Weiterleitung der im wesentlichen von der Mutterlauge befreiteA Kristalle durch Leitung 68 mit der Transportschnecke 63 verbunden. Der in Filter 33 abgetrennte flüssige Anteil läuft durch Rohrleitung 36 ab.
  • Heizvorrichtung 19 kann ein direkter oder indirekter Wärmeaustauscher irgendwelcher Art sein, z. B. eine elektrische Heizung oder eine von einem Heizmedium durchflossene Rohrschlange. Die Heizschlange kann außen um die Kolonne gewunden sein, aber in technischen Anlagen sind Innenheizer vor-, zuziehen, da diese so angeordnet werden können, daß sie die Wärme über die gesamte horizontale Querschnittsfläche der Kolonne verteilen. Beim Fließen durch die Heizschlange gibt das Heizmedium seine Wärme zum Teil ab und schmilzt die Kristalle.
  • Fig. 6 ist ein Fest-Flüssig-Phasendiagramm der drei Xylole. Der Wärmeeinfluß müßte eigentlich durch eine vierte Koordinate wiedergegeben werden, so daß sich ein Tetraederkörper ergäbe. Aber wegen der Unbequemlichkeit eines dreidimensionalen Diagramms für die Praxis ist die Temperatur auf die Grundfläche des Tetraeders projiziert, um ein flächiges Diagramm zu erhalten. Die Benutzung eines solchen Diagramms erfordert die Hinzufügung der Gefrierpunkttemperaturen zu den betreffenden Gemischen. Kokereixylole haben folgende Zusammensetzung:
    Volumprozent Spezifisches
    der Flüssigkeit Gewicht
    p-Xylol...... 2o,1 o,8611
    m-Xylol ..... 45,0 o,8684
    o-Xylol...... 26,2 o,8745
    Äthylbenzol .. 1,7 o,8669
    Paraffine .... 7,o -
    ioo,o
    Der Gehalt an Äthylbenzol und Paraffinen, die ziemlich tiefliegende Gefrierpunkte haben, kann zum m-Xylolgehalt addiert werden. Dies ergibt dann folgende Zusammensetzung
    p-Xylol . . . . . . . . . . 20,1
    m-Xylol . . . . . . . . . . 53,7
    o-Xylol . . . . . . . . . . 26,2
    100, 0
    Da die Dichten ungefähr gleich sind, können die Volumprozentwerte der Flüssigkeit auch als Molprozent oder Gewichtsprozent angesehen werden.
  • Obige Zusammensetzung ist der Fig. 6 zugrunde gelegt. Das Diagramm gibt an, daß p-Xylol auszufrieren beginnt, wenn das Gemisch auf - 40° abgekühlt ist und fortfährt, sich auszuscheiden, wie die ausgezogene Linie A-B zeigt, bis das p-m-Eutektikum bei etwa - 64° erreicht ist. Bei dieser Temperatur friert ein Gemisch von m- und p-Xylol aus. Wird nur p-Xylol gewünscht, so ist nur bis etwa - 62° zu kühlen. Um die ausgefrorene, gewonnene Menge p-Xylol zu berechnen, wird folgende Zusammensetzung des Ausgangsmaterials zugrunde gelegt
    p-Xylol . . . . . . . . . . 20,1
    m-Xylol.......... 53,7
    o-Xylol . . . . . . . . . . 26,2
    ioo,o kg
    Das Diagramm zeigt an, daß durch Abkühlen dieses Gemisches auf - 62° festes p-Xylol und ein flüssiges Gemisch folgender Zusammensetzung erhalten wird:
    p-Xylol . . . . . . . . . . 8,0
    m-Xylol . . . . . . . . . . 62,o
    0-Xylol . . . . . . . . . . 30,0
    100,0
    Die flüssige Phase enthält noch die 53,7 kg m-Xylol, da keines ausgefroren wurde. m-Xylol beträgt jetzt 62 °@o der flüssigen Phase, deren Menge ist demnach ioo oder 86,5 kg. Die Differenz (ioo - 86,5) ist das Gewicht des ausgefrorenen p-Xylols, d. h. aus ioo kg des Ausgangsgemisches wurden 13,5 kg p-Xylol gewonnen. Auf diese Weise kann reines p-Xylol kontinuierlich aus einem Kokereixylolgemisch gewonnen werden.
  • Es ist leicht ersichtlich, daß nach dem Ausfrieren von etwa 13,5 kg p-Xylol eine zweite Trennung durch weiteres Abkühlen der Mutterlauge unter Ausfrieren eines p- und m-Xylolgemischs durchgeführt werden kann. Um die P-rfmdüng noch verständlicher zu machen, seien die folgenden, bestimmten Beispiele gegeben: Beispiel r Eine senkrechte Kristallisiervorrichtung, bestehend aus einer 2,44 m langen Kolonne aus 3o mm dickem Pyrexglas mit einer Gefrierzone am oberen und einer SchmeIzzone am unteren Ende und einem spiralförmigen Schaber zum Abstreifen der Kristalle von der Wand der Kolonne, wurde durch einen Materialeinlaß in der Nähe des oberen Endes der zwischen der Gefrier- und Schmelzzone liegenden Zone, in der kein Wärmegewinn bzw. -verlust eintritt, mit einem aus je etwa 5o Gewichtsprozent Benzol und n-Hexan bestehenden, zwei Komponenten enthaltenden Kohlenwasserstoffgemisch beschickt, während die Temperatur der Gefrierzone auf etwa - 68° gehalten wurde. Durch die zwischen Gefrier- und Schmelzzone liegende Zone, in der kein Wärmegewinn bzw. -verlust eintritt, sanken Kristalle ab und wurden durch die dem Boden der Kolonne zugeführte Wärme wieder geschmolzen. Durch das freie Absinken der Kristalle wurde durch Schmelzen bereits vorher abgesunkener Kristalle entstandene Flüssigkeit verdrängt, so daß ein Strom von Schmelze aufwärts durch die herabsinkenden Kristalle und somit ein Gegenstrom von Kristallen und Schmelze entstand. Von der durch Schmelzen der Kristalle entstandenen Flüssigkeit wurde ständig eine bestimmte Menge am Boden der Kolonne abgezogen, während der übrige Teil durch einen Ablauf über der- Gefrierzone äbfloß. Eine Zusammenstellung der Versuchsergebnisse gibt die
    - Tabelle 1 -
    Ver- Zulauf Gewichtsprozent Benzol im
    such in cm' Kristall- flüssigen
    Nr. je Minute Produkt I Produkt
    V-3 6,0 94 12
    V-5 4,0 96 20
    V-6 4,0 96 10
    Infolge des langsamen Absinkens der Benzolkristalle verzögerte sich die Einstellung des Gleichgewichts, und es konnte nur eine bescheidene Menge Kristallprodukt gewonnen werden.
  • Beispiel 2 Eine waagerechte Kristallisiervorrichtung, bestehend aus einem 1,52 m langen Messingrohr mit einem Kühlmantel am einen und einem Heizmantel am anderen Ende und einer o,79 m langen isolierten, zwischen Gefrier- und Schmelzzone liegenden Zone, in der kein Wärmegewinn bzw. -verlust eintritt, zwischen den zwei ummantelten Zonen wurde an einer Stelle zwischen der Gefrier- und der Schmelzzone mit verschiedenen Bepzöl-n-Hexan-Gemischen, die zu 48 bis 64 °/o aus Benzol bestanden, beschickt. Durch Ablaufen von Flüssigkeit durch einen Überlauf am Gefrierzönenende der Kristallisiervorrichtung wurde in dieser ein konstantes Flüssigkeitsniveau während der Dauer der einzelnen Versuche aufrechterhalten. Durchlässige, mit 5o-Maschen-Siebgewebe aus Messing bespannte Schaufelblätter, an einem Keilriemen befestigt, bewegten sich vom Kopf der Vorrichtung aus langsam durch die Gefrierzone nach dem warmen Ende durch einen über die ganze Länge des Rohres verlaufenden, etwa 2 cm breiten Schlitz. Die in der Gefrierzone entstandenen Kristalle wurden durch die Schaufeln durch die zwischen der Gefrier- und Schmelzzone liegenden Zone, in der kein Wärmegewinn bzw. -verlust eintritt, nach dem warmen Ende gebracht und dort geschmolzen. Von dem durch Schmelzen der Kristalle entstandenen Produkt wurde durch ein Rohr am Schmelzzonenende der Vorrichtung ein bestimmter, kleiner, durch ein Nadelventil einstellbarer Teil abgeleitet, während der größere Teil, durch die Bewegung der Kristalle verdrängt, im Gegenstrom zu diesen als flüssiger Rückfluß strömte. Die Versuchsergebnisse sind folgende
    Tabelle 2
    Flüs-
    Kristall- siges Gewichtsprozent Schaufel-
    Ver- Pro- geschwin-
    such Produkt
    in cm 3 dukt flus- digkeit
    Nr. in cm3 Zu- Benzol im siges in cm
    e Minute
    1 je lauf Kristall- pro_ jemnute
    Mill. Produkt dukt
    H-32 o,8 6,8 4o,2 96,2 17,5 10
    H-29 oß 3,8 447 97,0 15,3 10
    H-14 1,4 2,3 56,o 96,0 35,0 43
    H-1o 1,6 3,o 64,o 97,0 36,0 20
    Beispiel 3 Versuche zur Gewinnung von p-Xylol aus p- und m-Xylolgemischen wurden in der 1,52 m langen, waagerechten Kristallisiervorrichtung des Beispiels 2 in der gleichen Weise durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind folgende:
    Tabelle 3
    p-Xylolgehalt im Kristall- Schaufel-
    Ver- .Zulauf Produkt geschwin-
    such in cm3 1 Kristallprodukt in em3 digkeit
    Nr. je Min. Zu- Maxi Durch- e Minute in cm
    lauf mum I schnitt 1 je Minute
    H-33
    46
    46,5 4,0 484 0,2 10
    -34 4 #5 5-" o 0,3 10
    Beispiel .4 Eine unisolierte, gläserne Kolonne von 5 cm Durchmesser und 61 cm Länge, ausgestattet mit einem um den unteren Teil der Kolonne gewundenen elektrischen Widerstandserhitzer, wurde zur Abtrennung von p-Xylol aus einem p- und m-Xylolgemisch benutzt nach einem Verfahren, das man als chargenweisen Betrieb ansehen kann. Das vorgefrorene und filtrierte Ausgangsmaterial wurde in den Kopf der Kolonne in der erforderlichen. Menge eingeführt, um die Kolonne fast völlig mit Kristallen anzufüllen. In der Kolonne wurden die Kristalle mittels eines mit Filtertuch bespannten Kolbens zusammengepreßt. Am Boden der Kolonne wurden Kristalle durch den Erhitzer geschmolzen. Ein Teil der Schmelze wurde als ein Produkt hoher Reinheit direkt aus der Schmelzzone abgeleitet, während der Rest aufwärts im Gegenstrom zum Kristallbett gedrängt wurde, durch das Kolbenfilter drang und durch Vakuum mit einem Saugrohr aus der Kolonne abgezogen wurde. Das Ausgangsgemisch wurde in einer kleinen, chargenweise betriebenen Kristallisiervorrichtung unter Benutzung einer Kältemischung aus Trockeneis, Heptan und Aceton vorgefroren. Die in zwei Versuchen erhaltenen Ergebnisse zeigt
    Tabelle 4
    Gewichtsprozent
    p-Xylol im Zulauf Ausbeute an
    Versuch in Litern höherschmeIzen-
    dem Produkt in
    #r. lZu- höher- auf II schmelzen- je Stunde Gewichtsprozent
    den Produkt
    FM-3 80,0 99,17 1o,9 16,7
    FM-4
    77,0 99,64
    6,8
    27,1
    Beispiel 5 Unter Anwendung des Verfahrens und der Vorrichtung von Beispiel 4 wurde Benzol aus einem Benzol-n-Heptan-Gemisch abgetrennt. Der Benzolgehalt des Ausgangsmaterials betrug 79,5 Gewichtsprozent, der des gereinigten Produkts 9g Gewichtsprozent. In dieser Reinheit von 9g a/, wurden stündlich 4,1 1 Benzol gewonnen.
  • Beispiel 6 Eine waagerechte, isolierte Messingkolonne von 5 cm Durchmesser und 46 cm Länge, am Ende über eine Strecke von 1o cm mit einer elektrischen Widerstandsheizung umwickelt, wurde zur Abtrennung von Benzol aus Benzol-n-Heptan-Gemischen verschiedener Zusammensetzungen, von denen aber alle im Phasendiagramm auf der Benzolseite vom eutektischen Punkt lagen, benutzt. Arbeitsweise und Art der Messingkolonne waren die gleichen wie im Beispiel 4, jedoch mit der Änderung, daß der siebartige Kolben durch einen hin und her gehenden Luftzylinder angetrieben und das vorkristallisierte und filtrierte Ausgangsmaterial durch einen seitlichen Ansatz zugeführt wurde. Der Luftzylinder von 7,6 cm Durchmesser und 46 cm Hublänge wurde mittels eines Vierwegeluftventils gesteuert. Mit Druckluft betrieben entwickelte er eine Kraft von etwa g1 kg. Der seitliche Zuführungsansatz von 5 cm Durchmesser war mit einem Trichter zum Einfüllen des vorkristallisierten Ausgangsmaterials und einem festen Kolben, um die Kristalle in die Kolonne zu drücken, versehen. Diese Kristalle wurden vorher durch Kühlen einer für den betreffenden Versuch genügenden Menge Ausgangsmaterial in einem Kältebad gewonnen. Nach dem Vollpacken der Kolonne mit Kristallen verkürzte sich die Hublänge des siebartigen Kolbens um 15 bis 2o cm. Der Druck des mit Filtertuch bespannten Kolbens trieb Flüssigkeit nach oben durch das Kristallbett und das Filtertuch. Durch das Filtertuch wurde bei dem Benzol-n-Heptan-Gemisch eine befriedigende Trennung der flüssigen und der festen Phase erzielt. Der größte Teil der Flüssigkeit stieg über den siebartigen Kolben und floß beim Rückwärtshub des Kolbens durch einen Überlauf am Kopf der Kolonne ab. Dann wurde eine weitere Kristallmenge mittels des festen Zuführkolbens in den durch den Rückwärtshub des siebartigen Kolbens in der Kolonne frei gewordenen Raum gepreßt. Die in den verschiedenen Versuchen erhaltenen Ergebnisse zeigt
    Tabelle 5
    Gewichtsprozent Ausbeute an
    Benzol im Zulauf böherschmel-
    Versuch zendem
    Kr. höherschmel- in Litern Produkt
    Zu zenden je Stunde in Litern
    lauf Produkt je Stunde
    FM-7 70,0 ' 9g+ 11,8 1,4
    FM-8 76,7i 99-4- 10,0 2,7
    FM-9 69,4 99 23,2 4,1
    FM-1o 48,o 99 (a)
    FM-13 (b) 53,7 99-I- 30,4 4,1
    (a) Dieser Versuch wurde durchgeführt, um festzustellen, ob
    ein Benzol hoher Reinheit auch aus Ausgangsmaterial mit
    niedrigerem Benzolgehalt gewonnen werden kann.
    (b) In Versuch FM-i3 wurde der feste Zuführkolben durch
    einen hohlen, mit einem 5o-Maschen-Siebgewebe be-
    spannten Kolben, an den ein Vakuum angelegt wurde,
    ersetzt. Auf diese `'reise wurde das Ausgangsmaterial vor-
    filtriert, um eine halbfeste Kristallmasse in die Kolonne
    einzuführen.
    Ein Vergleich der in den Beispielen 1, z und 3 mit den in den Beispielen 4, 5 und 6 wiedergegebenen Ergebnissen zeigt ohne weiteres, daß Verfahren und Vorrichtung nach der Erfindung, obwohl eine wesentlich kleinere Vorrichtung benutzt wurde, zu beträchtlich reineren Produkten und in weit höherer Ausbeute führen. Eine Ausbeute von etwa 4,11 je Stunde entspricht mindestens 6o cm3 je Minute. Daraus ergibt sich, daß die Ausbeute mindestens 38mal bis zu 300mal so groß ist als bei den Verfahren, bei denen ein Kristallbrei allmählich durch den flüssigen Rückfluß bewegt wird, ohne die Kristallmasse im Zustand einer festen Säule zu halten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Abtrennung und Reinigung mindestens einer der Komponenten eines flüssigen, mehrere Komponenten enthaltenden organischen Gemisches, das ein Eutektikum zu bilden vermag, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch so gekühlt wird, daß mindestens eine, aber nicht alle Komponenten auskristallisieren, die von der Mutterlauge abgetrennte Kristallmasse in eine längere, geschlossene Reinigungszone eingeführt, in Form einer festen Säule nach dem einen Ende dieser Zone gepreßt, das auf einer solchen Temperatur über dem Schmelzpunkt der Kristallmasse gehalten wird, daß diese schmelzen und ein Teil dieser Schmelze an dieser Endzone als Endprodukt abgezogen, der übrige Teil der Schmelze aber als Rückfluß im Gegenstrom durch die feste Säule in inniger Berührung mit deren Kristallmasse so gedrückt wird, daß die von den Kristallen eingeschlossenen Verunreinigungen ausgewaschen werden. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristallmasse in, eine senkrechte, geschlossene Reinigungszone eingeführt wird. 3. Verfahren nach Anspruch = und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Kristallmasse in der Reinigungszone mittels eines flüssigkeitsdurchlässigen, für feste Körper aber undurchlässigen Kolbens nach unten ein solcher Druck ausgeübt wird, daß die Kristallmasse zu einer festen Säule zusammengepreßt wird und nur ein Teil der Schmelze am. unteren Ende der Zone abgezogen wird, so daß bei dauerndem Druck der übrige Teil der Schmelze als Rückfluß nach oben durch die zusammengepreßte Kristallmasse und anschließend durch den flüssigkeitsdurchlässigen Kolben gedrückt wird. 4. Kontinuierliches Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch so gekühlt wird, daß mindestens eine, aber nicht alle Komponenten auskristallisieren, die erhaltene Kristallmasse von der Mutterlauge abgetrennt und die verhältnismäßig flüssigkeitsfreien Kristalle in eine senkrechte, längere, geschlossene ReiDigUngszone so eingeführt werden, daß die Kristallmasse dauernd eine feste, zusammenhängende Kristallsäule bildet, dauernd das untere Ende der Kristallsäule so erwärmt wird, daß sich dauernd im unteren Ende der Zone eine Schmelze befindet, im oberen Ende der Zone ein hin und zurück gehender Kolben dauernd so betätigt wird, daß bei seinem Kompressionshub die Kristallsäule in Richtung der Schmelze zusammengepreßt wird und nur ein Teil der Schmelze als gereinigtes Produkt am unteren Ende der Zone abgezogen, der übrige Teil der Schmelze aber als Rückfluß aufwärts durch die feste Kristallmasse in inniger Berührung mit deren Kristallen gedrückt und am oberen Ende der Zone abgeleitet wird. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristallnasse an einer Stelle unter dem Kolben von der Seite in die Reinigungszone eingeführt wird. 6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristallmasse während des Aufwärtshubes des Kolbens um diesen herum in die Zone eingeführt wird. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückflußschmelze zur Kristalhsationsstufe zurückgeführt wird. B. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein undurchlässiger, dichtschließender Kolben verwendet und die Rückflußschmelze an einer Stelle unter dem Kolben aus der Zone abgeleitet wird. g. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsgemisch eine Mischung aus p-, o- und m-Xylol, p-, o- und m-Cymol, 2, 2-Dimethylpentan, 2, 4-Dimethylpentan und 2, 2, 3-Trimethylbutau, Methylcyclohexan, n-Heptan und Benzol, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform und Aceton, Benzol und n-Heptan, Benzol und n-Hexan oder p- und m-Xylol verwendet wird. io. Vorrichtung nach einem der Ansprüche i bis g, bestehend aus einer längeren, geschlossenen Kammer (ix), einer mit dem einen Ende der Kammer verbundenen Heizvorrichtung (ig) zum Schmelzen der Kristallmasse und Aufrechterhalten einer Schmelze an dieser Stelle, einem hin und zurück gehenden Kolben (i2) im anderen Ende der Kammer zum Zusammenpressen der Kristallmasse in der Kammer in der Richtung der Schmelze, einem Einlaß (37) in die Kammer für die Kristallmasse, einem flüssigkeitsdurchlässigen, für Kristalle aber undurchlässigen Auslaß (23) im oberen Teil der Kammer zum Ableiten von flüssigem, im wesentlichen kristallfreiem Rückfluß und einem Auslaß (2i) für das geschmolzene Produkt im unteren Teil der Kammer. ii. Vorrichtung nach Anspruch io, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (iz) einen klappbaren Teil enthält, der sich nur beim Aufwärtshub des Kolbens öffnet, so daß Kristalle an der Oberseite des Teiles vorbeigelangen können, und der Materialeinlaß (37) über dem von dem Kolben am Ende seines Aufwärtshubes erreichten Niveau angebracht ist. 12. Vorrichtung nach Anspruch io, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (ii) mit einem Kälteaustauscher (24) zur Kristallisation über ein Filter (33) und eine Kristalltransportvorrichtung (26) verbunden ist. 13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche io bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaß (23) zur Ableitung von flüssigem Rücklauf aus einem durchbrochenen Wandteil besteht, der mit einem flüssigkeitsdurchlässigen, Kristalle aber in der Kammer zurückhaltenden Filtermaterial bedeckt ist.
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