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Verfahren zur Herstellung von Steigeisen Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung eines Steigeisens, das im wesentlichen aus zwei
durch Querstege miteinander verbundenen, die Zacken tragenden Längsstegen !besteht.
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Die bekannten Steigeisen wurden bisher durch Schmieden hergestellt.
Diese Steigeisen haben erhebliche Nachteile: Zum Schmieden kann nur Material verhältnismäßig
geringer Festigkeit (St 4z/47) verwendet werden. Beim Schmieden müssen die langen
Zacken der Eisen in mehreren Arbeitsvorgängen herausgearbeitet werden. Dies bedingt
nicht nur eine langwierige und teuere Herstellung, sondern auch eine Reihe von Werkzeugen
mit entsprechend hohen Werkzeugkosten.
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Bei diesem Herausschmieden der Zacken in mehreren Arbeitsstufen muß
das Eisen wiederholt hoch erhitzt werden, wobei die Schmieidetemperatur nicht immer
genau eingehalten werden kann. Die Folge ist eine Sprödigkeit und Bruchgefahr der
Steigeisen bzw. Zacken. DieSicherheit desEisgängers insbesondere bei steilem Gelände
wird daher bei geschmiedeten Steigeisen sehr gefährdet. Die bekannten geschmiedeten
Steigeisen. sind außerdem sehr schwer, so daß sie bei Bergfahrten nur ungern mitgenommen
werden und außerdem auch bei längerem Steigen mit den Eisen stark ermüden. Da die
geschmiedeten Steigeisen völlig starr sind, so werden sie meist zweiteilig ausgebildet
und durch Gelenk verbunden, um das Gehen zu erleichtern.
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Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, durch Verwendung eines anderen
Materials sowie auch eines neuen Herstellungsverfahrens ein Steigeisen zu schaffen,
das bei gleicher Festigkeit wesentlich leichter ist als die vorbekannten Steigeisen
und das auch deren sonstige Mängel vermeidet.
Bei dem Steigeisen
nach der Erfindung bestehen die durch Querstege miteinander verbundenen, die Zacken
tragenden Längsstege aus härt-oder vergütbarem Bandstahl, so daß sie sich in der
Längsrichtung federnd elastisch durchbiegen. können. Diese federnde Elastizität
des Steigeisens ist für den praktischen Gebrauch sehr wesentlich: Das neue Steigeisen
federt beim Gehen mit der Sohle etwas durch, so daß das Begehen auch eines Hanges
erleichtert wird und weniger Ermüdungserscheinungen eintreten. Andererseits wird
die Sohle des Bergschuhes durch die elastische Federung der aus Bandstahl bestehenden
Längsstege immer wieder gestreckt, so daß kein Aufrollen (Krummziehen) der Sohle
eintreten kann.
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Es hat sich ferner: gezeigt, daß bei dem neuen Steigeisen keine Stollenbildung
(Festbacken von Schneeballen zwischen den Zacken) eintritt, da die Zackenabstände
sehr groß sind und außerdem der sonst übliche Längsmittelsteg und ein Quersteg wegfällt.
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Das neue Steigeisen wird erfindungsgemäß vorteilhaft in der- Weise
hergestellt, daß aus einem hart- oder vergütbaren Bandstahl, dessen Breite der Längsstegbreite
plus Zackenlänge entspricht, die beiden Längsstege mit den Zacken und Ringhaltern
herausgestanzt, Längsstege, Zacken und Halter gebogen, die Längsstege durch Anschweißen
der Querstege miteinander zu einem Steigeisen verbunden werden, worauf schließlich
dieses Steigeisen noch gehärtet oder vergütet wird.
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Zur Herstellung der Längsstege mit Zacken nebst Ringhaltern wird vorteilhaft
Federbandstahl verwendet.
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Diese neue- Herstellung bietet wesentliche Vorteile: Das neue Verfahren
gestattet eine fabrikmäßige billige Herstellung von Steigeisen in stets gleichbleibender
Qualität, und es sind keine langwierigen Glüh- und Schmiedevorgänge erforderlich,
sondern lediglich einfache Stanz- und Biegewerkzeuge, wobei nur ein einmaliges Umbiegen
der durch Stanzen erzeugten Zacken und Ringhalter ezforderlich ist: Da dieses einmalige
Biegen warm erfolgt, so kann eine Beschädigung des Stahls nicht eintreten, so -daß
eine Bruchgefahr vermieden und damit die Sicherheit außerordentlich erhöht wird.
Wesentlich ist ferner, däß für die Steigeisen, auch bedingt durch die neue Herstellungsart,
ein Material mit sehr hoher Festigkeit verwendet werden kann. Dies gestattet wiederum,
den Querschnitt der Stege und Zacken erheblich zu verrhindern, so daß das nach dem.
neuen Verfahren hergestellte Steigeisen leicht ist und praktisch nur das halbe Gewicht
der bekannten Steigeisen hat. Ein weiterer Vorteil ist die größere Verschleißfestigkeit
!der Steigeisen. Die Verwendung von Federbandstahl gestattet ferner die Ausbildung
der Steigeisen ohne Gelenk mit durchgehenden Längsstegen, die federnd elastisch
sind, so daß beim Begehen von steilen Eiswänden eine geringere Ermüdung eintritt.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt Fig. i einen ausgestanzten Längssteg
mit Zacken und Ringhaltern, Fig. 2 eine Seitenansicht eines Steigeisens, Fig. 3
eire Aufsicht,.
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Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 3 in größerem (annähernd
natürlichem) Maßstab. Das, in der Zeichnung dargestellte Steigeisen besteht aus
zwei die Zacken i und Ringhalter 2 tragenden Längsstegen 3, die durch Querstege
4, 5 und 6, 7 miteinander verbunden sind. Die Stege haben eine gleichmäßige Breite
b und gleichmäßige Stärke s. Die vorderen Stegenden bilden die Vorderzacken 8, während
die hinteren umgebogenem. Stegenden die Zacken g bilden. Die Querstege 4, 5 und
6, 7, die sich überlappen und durch in Längsschlitzen sitzende Schrauben io miteinander
verbunden sind, gestatten eine Breitenverstellung der Längsstege 3 und damit eine
Anpassung an den Berg- oder Skistiefel.
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Als Ausgangsmaterial für das neue Steigeisen wird einBandstahl verwendet,
der aus Vergütungsstahl (zweckmäßig legiert) oderFederstahl besteht.
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Es wird beispielsweise ein Bandstahl in einer Stärke s von etwa 3
mm und einer Breite B (Fig. r) von etwa 5o mm (für langzackige Steigeisen) verwendet.
Ein Stück eines solchen Stahlbandes ist in Fig. i mit strichpunktierten Linien umrissen.
Dabei entspricht die Breite B der Längsstegbreite b und der Zackenlänge
1. Nach Fig. i wird aus diesem Bandstahl ein Teil 3a (entsprechend dem Längssteg
3) mit daran sitzenden Teilen 1a und 2a ausgestanzt, die den Zacken i und den Ringhaltern
2 entsprechen. Dann werden im warmen Zustand die Zacken ia nach unten und die Ringhalter
?ä nach oben gebogen und gerollt, wobei zugleich auch der geradlinige Teil 3a in
die etwas gekrümmte Form 3 gebogen wird. Dabei kann der Steg an den Vorderzacken
8 bei c seitlich etwas zusammengestaucht werden, um an dieser Stelle eine etwas
größere Stärke und damit größere Biegefestigkeit zu erhalten. Die wesentlichen Steig
eisenteile haben mit dem Ausstanzen und dem anschließenden Biegevorgang bereits
ihre endgültige Form erhalten. Zur Fertigstellung eines Steigeisens ist nur noch
die Verbindung der beiden Längsstege durch die Querstege 4 bis 7 erforderlich, die
an die Längsstege angeschweißt werden. Schließlich wird das Steigeisen noch in bekannter
Weise vergütet oder gehärtet. Je nach dem Ausgangsmaterial können sehr große Festigkeiten
erzielt werden, d. h. eine Zugfestigkeit von etwa 95
bis i30 kg/cm2. Diese
beträgt also das Mehrfache der Festigkeit eines' geschmiedeten Steigeisens. Demzufolge
können auch die Stege, Zacken und Ringhalter im Querschnitt entsprechend verkleinert
Werden, wobei, wie vorerwähnt, die Stärke von Steg und Zacken nur etwa 3 mm und
die Breite b etwa 8 mm betragen kann. Das Steigeisen ist also außerordentlich leicht
und, bedingt durch Federstahl und geringen Längsstegquerschnitt, auch federnd elastisch,
so daß auf eine zweiteilige Ausbildung der Steigeisen mit Gelenk verzichtet werden
kann.
Wie aus Fig. 3 der Zeichnung hervorgeht, sind die Abstände
der paarweise gegenüberliegenden Zacken verschieden groß, d. h. die Zackenspitzen
befinden sich in verschiedenem Abstand von der Längsmittellinie des Steigeisens.
Durch diese Versetzung der Zacken ergibt sich in Längsrichtung eine bessere Angriffswirkung
des Steigeisens, d. h. eine größere Sicherung gegen Gleiten in Längsrichtung, insbesondere
bei Firnschnee.