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Schleudergießmaschine Die Erfindung bezieht sich auf Schleudergießmaschinen,
bei denen das Gießen wahlweise mitwassergekühlter oder nicht wassergekühlter Gießform
durchgeführt werden kann. Bisher wurden zur Herstellung von Hohlkörpern durch Schleudergießen
ausschließlich Maschinen verwendet, bei denen entweder die Gießform wassergekühlt
wurde oder keine derartige Kühlung vorhanden war. Die verschiedenen Abmessungen
der Schleudergußhohlkörper, ihre unterschiedliche Materialbeschaffenheit und ihr
jeweiliges Gewicht lassen für die jeweils technisch und wirtschafthch beste Herstellung
die Verwendung der einen oder der anderen Bauart wünschenswert erscheinen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, in der
gleichen Gießmaschine wahlweise mit nichtgekühlter oder mit wassergekühlter Gießform
arbeiten zu können. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß das Gehäuse
der Schleudergießform mit einem abnehmbaren Oberteil versehen ist, der beim Gießen
mit Wasserkühlung der Form zusammen mit dem feststehenden Gehäuseunterteil den Kühlmantel
der Gießform bildet, während beim Gießen ohne Wasserkühlung der Form diese nach
Entfernen des Gehäuseoberteils durch einen einstellbaren Gegenhalter auf ihrer Lagerung
im Gehäuseunterteil gehalten wird. Beim Gießen ohne Wasserkühlung der Form liegt
diese nach Abnehmen des Gehäuseoberteils frei auf der Rollenlagerung des feststehenden
Gehäuseunterteils auf. Es besteht daher die Gefahr, daß die Gießform infolge der
an ihr wirkenden Fliehkräfte
oder aus irgendeinem anderen Grunde
aus der Rollenlagerung herausspringt. Diese Gefahr wird durch den erfindungsgemäßen
Gegenhalter mit Sicherheit beseitigt. Zweckmäßig wird der Gegenhalter als ein mit
Laufrollen versehener Arm ausgebildet, der an einer am Gehäuseunterteil vorgesehenen
Tragsäule schwenkbar und in der Höhe einstellbar angeordnet ist. Je nach der Länge
der zur Verwendung kommenden Gießformen können auch mehrere solcher Gegenhalter
vorgesehen werden.
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Eine weitere Ausbildung derErfindung besteht darin, daß im Gehäuseunterteil
ein Rohrsystem angeordnet ist, durch welches das zur Erwärmung oder Kühlung der
Gießform dienende Mittel zu- und abgeleitet wird. Bei Kühlung der Gießform mit Wasser
wird durch dieses Rohrsystem das Kühlwasser in den durch Unter= und Oberteil des
Gehäuses gebildeten Kühlmantel eingeführt. Bei Kühlung der Gießform mit Luft kann
das gleiche Rohrsystem verwendet oder auch ein besonderes Rohrsystem dafür vorgesehen
werden. Bei Luftkühlung der Gießform wird der durch das betreffende Rohrsystem zugeführten
Kühlluft vorzugsweise Wasser in Nebelform zugesetzt. In- einigen Fällen ist es umgekehrt
zweckmäßig, die Gießform nicht nur nicht zu kühlen, sondern im Gegenteil noch zu
erwärmen. Als Heizmittel der Gießform kann in der üblichen Weise Heizgas, Heißluft
od. dgl. verwendet werden. Zur Zuleitung des betreffenden Heizmittels kann ein besonderes
Rohrsystem oder aber das gleiche zur Kühlung der Gießform benutzte verwendet werden.
Da je nach Art der herzustellenden Schleudergußkörper Gießformen -von recht unterschiedlicher
Länge gebraucht werden, ist es zweckmäßig, das oder die Rohrsysteme, beispielsweise
in Form von Teleskoprohren, in der Länge veränderlich auszubilden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht,
und zwar zeigt Fig. i eine Schleudergießmaschine mit Wasserkühlung der Gießform
im Querschnitt, Fig. 2 die gleiche Maschine ohne Wasserkühlung der Gießform ebenfalls
im Querschnitt und Fig. 3 in größerem Maßstabe und in vereinfachter Darstellung
das Rohrsystem für das Kühl- oder Heizmittel der Gießform.
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Der feststehende Unterteil i des Gießmaschinengehäuses trägt einen
abnehmbaren Oberteil e, der durch nicht gezeichnete Schrauben od. dgl. in seiner
Lage zum Unterteil i gehalten wird. Die beiden Teile i und 2 des Gehäuses bilden
je einen Halbzylinder, dessen Längsachse mit der Mittellängsachse der Gießform parallel
ist. Die Gießform 3 ist drehbar auf Laufrollen 4 gelagert, die ihrerseits in Lagern
5 des feststehenden Unterteils i laufen. Zum Antrieb der Laufrollen ¢ dient ein
Riementrieb 6 mit Motor 7. An einer Seite des Unterteils i ist ferner eine senkrechte
Tragsäule 8 angebracht, an der ein Arm 9 schwenkbar und in der Höhe einstellbar
angeordnet ist. Zum Schwenken des mit Druckrollen zo ausgerüsteten Armes 9 um die
Säule 8 dient ein Handgriff ix. Zum Einstellen der von dem Außendurchmesser der
Gießform 3 abhängigen Höhenlage des Armes 9 dient einemitHandrad versehene Spindel
12, die in Säule 8 drehbar, aber unverschiebbar gelagert ist. Auf der Spindel 12
ist ferner eine mit Handrad versehene Gegenmutter 13
angeordnet, mit deren
Hilfe der Arm 9 in seiner jeweiligen Höhenlage festgestellt werden kann. Sowohl
in seiner Ruhestellung (Fig. _) wie auch in seiner Arbeitsstellung (Fig. 2) wird
Arm 9 durch einen federbelasteten Druckknopf 14 gehalten, der in entsprechende Nuten
der* Säule 8 eingreift. Wie bereits eingangs erwähnt ist, werden bei größeren Längen
der Gießformen 3 mehrere als Gegenhalter dienende Arme 9 mit den entsprechenden
Einrichtungen vorgesehen.
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Im Gehäuseunterteil x ist ein Rohrsystem 16 vorgesehen, das wahlweise
zur Zuleitung und Ableitung des Kühl- oder Heizmittels der Gießform 3 dient. Wie
insbesondere Abb.3 zeigt, besteht das Rohrsystem 16 aus zwei sich in Längsrichtung
der Gießform 3 erstreckenden Düsenrohren. Diese sind durch eine gemeinsame Leitung
17, 18 an die Kühlwasserzuleitung i9, die Luftzuleitung 2o und die Gaszuleitung
21 angeschlossen. Ferner ist Leitung 18 mit dem Wasserablaß 22 verbunden. In der
Wasserzuleitung i9 ist ein Düsenventil 23 angeordnet, mit dessen Hilfe bei Luftkühlung
der Gießform 3 der aus Ausfluß 2o kommenden Kühlluft Wasser aus Leitung i9 in Nebelform
zugesetzt werden kann.
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Bei aufgesetztem Gehäuseoberteil :z bildet dieser zusammen mit dem
feststehenden Unterteil i einen die Gießform 3 umgebenden ringförmigen Kühlmantel,
der durch das Rohrsystem 16 mit Kühlwasser gespeist wird. Arm 9 befindet sich dabei
nach Ausschwenken mit Hilfe des Handgriffes ii in Ruhestellung (Fig. i). Soll mit
nicht wassergekühlter Gießform 3 gegossen werden, so wird Gehäuseoberteil e abgenommen
und Arm 9 in seine Arbeitsstellung geschwenkt (Fig. 2). Dieser bildet mit seinen
Druckrollen io den Gegenhalter, welcher ein Herausspringen der Gießform 3 aus den
Laufrollen 4 verhindert. Das Rohrsystem 16 kann in diesem Fall zur Zuführung von
Kühlluft, gegebenenfalls mit Wasserzusatz; oder von dem gewünschten Heizmittel für
die Gießform 3 benutzt werden.