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Vorrichtung zum Fortschalten des Kettenbaumes von Webstühlen Bei den
bekannten Vorrichtungen zum Fortschalten des Kettenbaumes von Webstühlen wird der
sich infolge des sich stetig verringernden Durchmessers des Kettenbaumes verkleinernde
Schaltweg für die Steuerung des Schneckengetriebes über steuerbare heile ausgeglichen.
Dieser Ausgleich erfolgt aber in zu groben Abstufungen, so daß erhebliche und unerwünschte
Spannungsschwankungen in den Kettenfäden unvermeidlich sind.
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Der Zweck der Erfindung' besteht darin, eine Steuervorrichtung für
angetriebene Kettenbäume zu schaffen, die selbsttätig in Abhängigkeit von dem sich
stetig verkleinernden Durchmesser des Kettenbaumes die Drehgeschwindigkeit des Kettenbaumes
so allmählich erhöht, daß die Kettenablaufgeschwindigkeit gleichbleibt und etwa
auftretende Unterschiede in der Kettenspannung selbsttätig ausgeglichen werden.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß zum Ausgleich des Fortschalthubes
ein zweiarmiger Schwinghebel mit einem in einem Längsschlitz verschiebbar gelagerten
Drehzapfen dient, wobei das angetriebene Ende des Schwinghebels mit einem in einem
Lager des Maschinengestells schwenkbar angeordneten, als Gelenkstütze dienenden
einarmigen Hebel und sein anderes Ende mit der Fortschaltvorrichtung des Kettenbaumes
gelenkig verbunden ist, während der Drehzapfen von einer den Umfang des Kettenbaumes
abtastenden Hebelanordnung verschoben wird. Dabei besteht zweckmäßig die abtastende
Hebelanordnung aus einem um einen festen Drehpunkt schwenkbar gelagerten zweiarmigen
Hebel, dessen einer Arm den Umfang des Kettenbaumes abtastet und dessen anderer
Arm mit Mitteln zur Lagerung und Verschiebung des Drehzapfens versehen ist. Dieser
zweiarmige Hebel verschiebt dabei den Drehpunkt des Schwinghebels in Abhängigkeit
von
dem sich stetig verkleinernden Durchmesser des Kettenbaumes derart, daß der die
Fortschaltvorrichtung des Kettenbaumes antreibende Arm immer länger und der Antriebshub
immer größer wird. Zum Antrieb dieser in bekannter Weise aus Schaltrad, Schnecke
und Schneckenrad bestehenden Fortschaltvorrichtung dient eine drehbar gelagerte
Welle, an der ein mit einem Längsschlitz versehener Hebel befestigt ist, in welchem
eine mit dem Schwinghebel gelenkig verbundene .Schubstange radial verschiebbar gelagert
ist. Mit dieser Schubstange ist ein den Streichbaum um eine Welle schwenkbar tragender
Lagerhebel über eine Hebelanordnung zu ihrer radialen Verstellung in dem Längsschlitz
verbunden, so daß bei zu starker Spannung der Kettenfäden und damit zu großem Druck
auf den Streichbaum die Schubstange in dem Längsschlitz derart verschoben wird,
daß ihr Angriffspunkt näher.an den Drehpunkt der Welle gebracht wird, der Ausschlag
des Hebels und damit der Fortschalthub vergrößert wird. Auf diese Weise gelingt
es, zu große Kettenspannungen, die trotz der auf den Durchmesser des Kettenbaumes
genau abgestimmten Einregelung seiner Drehgeschwindigkeit auftreten sollten, zusätzlich
auszugleichen. ' In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Fig. i zeigt die Fortschaltvorrichtung von der Seite mit vollem Kettenbaum;
F ig. 2 ist eine Seitenansicht dieser Vorrichtung mit leerem Kettenbaum; Fig.3 zeigt
die Schwinghebelanordnung von vorn; Fig. 4 und 5 zeigen in schematischer Darstellung
die Hebelstellungen der Schwinghebelanordnung bei vollem und leerem Kettenbaum.
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An den im Rhythmus der Ladenstütze schwingenden Hebel i ist ein Verbindungshebel
2 angelenkt, der mit dem freien Ende eines einarmigen Hebels 3 durch einen Bolzen
8 gelenkig verbunden ist. Der Hebel 3 ist um einen Bolzen 4 eines am Maschinengestell
fest angeordneten Lagers 5 schwenkbar 'gelagert. Der Bolzen 4 wird von zwei parallelen
:Schenkeln 6 dieses Lagers 5 getragen. Zwischen diesen beiden Schenkeln 6 ist ein
Schwinghebel 7 angeordnet, der mit seinem oberen Ende ebenfalls um den Gelenkbolzen
8 drehbar gelagert- ist, der die beiden Hebel 2 und 3 gelenkig miteinander verbindet.
Der einarmige Hebel 3 dient damit als Gelenkstütze für den Hebel 2 und den Schwinghebel
?. Der Schwinghebel ? ist mit einem Längsschlitz 9 versehen, in welchem sein Drehbolzen
io verschiebbar gelagert ist. Die Lagerschenkel 6 sind mit gleichen Längsschlitzen
i i versehen, so daß sich der Bolzen io frei nach oben und unten verschieben kann.
In der Höhe des Lagerbolzens ¢ des Hebels 3 ist der Schwinghebel 7 mit einem Querschlitz
12 versehen, so daß eine Bewegung in der Querrichtung nicht behindert wird. Der
Drehbolzen io des' Schwinghebels 7 ist in einer Gabel 13 des einen Armes 14 eines
zweiarmigen Hebels gelagert, dessen anderer Arm 15 vorzugsweise mit einer Rolle
16 den Umfang des Kettenbaumes 17 abtastet. Der zweiarmige Hebel 14, 15 ist bei
18 am Maschinengestell schwenkbar gelagert. An das untere Ende des Schwinghebels
7 ist um einen Bolzen i9 eine Schubstange 2o angelenkt, die mit ihrem freien Ende
in einen Längsschlitz zi eines Hebels 22 eingreift, der auf der drehbar gelagerten
Welle 23 befestigt ist, die mittels bekannter nicht dargestellter Elemente, wie
Schaltrad, Schnecke und Schneckenrad, die Fortschaltbeyvegung auf den Kettenbaum
17 überträgt. An die Schubstange 2o ist bei 24 eine Zugstange 25 angelenkt, die
bei 26 mit einem um den Bolzen 27 drehbar gelagerten Stufenhebel 28 gelenkig
verbunden ist. Au den Stufenhebel 28 ist bei 29 eine weitere Zugstange 3o angelenlct,
die mit dem einen Arin 31 eines zweiarmigen Lagerhebels gelenkig verbunden ist.
Der andere Arm 32 trägt den Streichbaum 33, über den die Webkette 34 läuft. Der
Lagerhebel 31, 32 ist an der drehbar gelagerten Welle 35 befestigt.
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Die Vorrichtung wirkt folgendermaßen: Der Schwinghebel 7 schwingt
um den Drehbolzen io und wird von dem Hebel i über den Verbindungshebel 2 im Rhythmus
der Ladenstütze hin und her bewegt. Bei der Schwingbewegung des Hebels 7 um seinen
Drehpunkt io wird der Hebel 22 von der Schubstange 2o hin und her'be"vegt. Dabei
wird der Kettenbaum 17 von der durch den Hebel 22 hin und her bewegten Welle 23
über die nur in einer Richtung wirkenden Schaltglieder entsprechend dem Hub der
Schubstange 2o und der Entfernung ihres Angriffspunktes in dem Längsschlitz 21 des
Hebels 22 von der Welle 23 fortgeschaltet. Bei vollem Kettenbaum 17 befindet sich
der Drehbolzen io des Schwinghebels 7 infolge der Lage des Abtasthebels 14, 15 nahe
dem Gelenkpunkt i9 der Schubstange 20, so daß der Fortschalthub klein ist. Mit abnehmendem
Durchmesser des Kettenbaumes wandert der Drehbolzen io in dem Längsschlitz 9 des
Schwinghebels 7 nach oben. Der Fortschalthub wird also entsprechend der Abnahme
des Durchmessers des Kettenbaumes 17 größer und der Kettenbaum wird mit immer größer
werdenden Schritten weitergedreht, so daß dieAblaufgeschwindigkeit der Kettenfäden
stets gleichbleibt. Tritt trotzdem in der Kette 34 eine zu hohe Spannung auf, drückt
diese den Streichbaum 33 um den Drehpunkt 35 des Lagerhebels 31, 32 nach unten.
Durch den dabei von dem Arm 31 des Hebels ausgeübten Zug werden die Zugstangen 30,
25 etwas gehoben. Damit wird die Schubstange 2o angehoben und der Angriffspunkt
dieses Hebels wandert in demLängsschlitz 2i des Hebels 22 nach oben in Richtung
auf seinen Drehpunkt 23-zu. Durch den dadurch kleiner werdenden Angriffsradius führt
der Hebel 2a einen größeren Hub aus, und der Kettenbaum wird mit einem größeren
Fortschalthub angetrieben.