DE8508931U1 - Reibungsdämpfer, insbesondere für Waschmaschinen mit Schleudergang - Google Patents
Reibungsdämpfer, insbesondere für Waschmaschinen mit SchleudergangInfo
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Description
VNR Io6984 Nürnberg, 25.o3.1985
R/St
Fritz Bauer + Söhne oHG, Industriestraße 12-14,
85o3 Altdorf
Reibungsdämpfer, insbesondere tür Waschmaschinen mit
Schleudergang
Die Erfindung betrifft einen Reibungsdämpfer nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei einem derartigen aus der DE-OS 29 42 716 bekannten Reibungsdämpfer besteht das Gehäuse aus einem zylindrischen
Metallrohr, während der Stößel einstückig aus einem geeigneten Kunststoff, beispielsweise Polyamid,
besteht. Dieser Reibungsdämpfer hat sich in der Praxis, d.h. primär beim Einsatz in Waschmaschinen mit Schleudergang
außerordentlich bewährt.
Waschmaschinen mit Schleudergang werden während des normalen Waschbetriebes mit unterkritischer Drehzahl
des schwingenden Systems der Waschmaschine angetrieben. Beim Schleudern wird die Trommel der Waschmaschine
mit überkritischer Drehzahl angetrieben, d.h. beim Hochfahren in die Schleuderdrehzahl durchläuft das
schwingende System die kritische Drehzahl. Die in der Trommel nach dem Waschen Und vor dem Schleudern
befindliche nasse Wäsche bildet eine erhebliche Unwucht, so daß beim Hochfahren in die Schleuderdrehzahl erhebliche
Unwuchtkräfte auftreten. Während des Hochlaufens in die Schleuderdrehzahl müssen also vom Dämpfer
gi'öfis Dämpfungskräfte erzeugt werden. Da mit dem
Abschleudern des Wassers die Unwucht stark abnimmt, und da ohnehin im überkritischen Drehzahlbereich
die Schwingungsamplituden des schwingenden Systems stark abnehmen, müssen nach Durchfahren der kritischen
Drehzahl nur noch geringe Dämpfungskräfte erzeugt werden. Es sind bereits hydraulische Dämpfer für
diesen Zweck bekannt geworden, die mit beträchtlichem Aufwand eine Reduktion der hydraulischen Dämpfungskräfte
zum Ende des Schleudervorganges hin ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reibungsdämpfer der gattungsgemäßen Art mit einfachen Mitteln
so auszugestalten, daß eine beträchtliche Reduktion der Dämpfungskräfte nach dem Durchlaufen der kritischen
Drehzahl erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 gelöst. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß das aus Kunststoff
bestehende Gehäuse aufgrund der beim Hochlauf zur Schleuderdrehzahl auf die stark vergrößerte Reibungsarbeit zurückgehenden Erwärmung seinen Innendurchmesser
so stark erweitert, daß dies zu einem beträchtlichen Abfall der Reibungskräfte zwischen Stößel und
Gehäuse führt. Es tritt also eine gewisse Teil-Selbst-Ab-
- 3
schältung der Dämpfungswirkung des Reibungsdämpfers
ein. Eine Restdämpfung bleibt noch erhalten, so daß die am Ende eines Schleudervorgangs noch erforderliche
Rest-Dämpfung gegeben ist. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen führen sogar noch zu einer Vereinfachung
der Herstellung des Reibungsdämpfers, da das Gehäuse - gleichermaßen wie der Stößel - gespritzt werden
kann, wobei entsprechend Anspruch 2 das gesamte Gehäuse einstückig gespritzt v/erden kann.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 einen Reibungsdämpfer gemäß der Erfindung im Längsschnitt,
Fig. 2 das Gehäuse des Reibungsdämpfers im Längsschnitt,
Fig. 3 den Stößel des Reibungsdämpfers im Längsschnitt und
Fig. 4 einen Teil des Reibungskolbens des Stößels und des Gehäuses des Reibungsdämpfers in demontiertem
Zustand in Explosionsdarstellung.
Der in der Zeichnung dargestellte Reibungsdämpfer weist ein Gehäuse 1 und einen Stößel 2 auf.
Das Gehäuse 1 besteht aus einem Rohr, das an einem Ende mittels eines Bodens 3 verschlossen ist. An
der Außenseite des Bodens 3 ist ein sogenanntes Auge 4, also eine Gelenkbüchse zum Anlenken des Reibungsdämpfers,
angebracht. Dieses Auge 4 weist demzufolge
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eine zylindrische Ausnehmung 5 auf, deren Symmetrie^
achse 6 die Mittel-Langs-Achse 7 des Reibüngsdämpfers
senkrecht schneidet.
Das Gehäuse 1 mit Boden 3 und Auge 4 ist einstückig ausgebildet.
Der Stößel 2 weist an seinem äußeren Ende ebenfalls ein Auge S, also eine Anlenkbüchse; ΒΧλΐ} <3p>s eine
zylindrische Ausnehmung 9 aufweist, deren Achse Io ebenfalls die Mittel-Längs-Achse 7 senkrecht schneidet.
Der Stößel selber besteht im wesentlichen aus einem sich zum Auge 8 hin verjüngenden Rohr 11, das auf
seiner Außenseite mittels Längsrippen 12 versteift ist. Am äußeren Ende dieses Rohres 11 ist das Auge 8
ausgebildet.
Das Rohr 11 weist eine Entlüftungsöffnung 13 auf.
Am im Gehäuse 1 befindlichen inneren Ende des Stößels 2 ist ein Reibungskolben 14 ausgebildet, der* ringförmige,
im Abstand voneinander ausgebildete und einander paarweise zugeordnete Gegenhalteflansehe 15, 16 und
17, 18 aufweist. Zwischen den einander jeweils zugeordneten Gegenhalteflanschen 15, 16 bzw. 17, 18 sind
kreiszylindrische Auflage-Abschnitte 19, 2o ausgebildet,
die ebenfalls konzentrisch zur Achse 7 angeordnet sind. Auf den Auflage-Abschnitten 19, 2o ist jeweils
eine an ihrem Umfang geschlossen ausgebildete Reibungshülse 21, 22 angeordnet. Diese Reibungshülsen bestehen
aus einem geschlossenzelligen, elastischen Schaumstoff.
Das im wesentlichen zylinderrohrförmige Gehäuse 1 weist einen Arbeitsabschnitt 23 auf, in dem die Innen-
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fläche 24 des Gehäuses 1 vollkommen kreiszylindrisch |
ausgebildet ist. Beiderseits dieses Arbeitsabschnit- |
tes 23 weist das Gehäuse 1 jeweils einen Endabschnitt (
25, 26 auf, wo die Innenfläche 24 des Gehäuses i ,
sich in Richtung vom Boden 3 weg zur Gehäuseöffnung 27
hin geringfügig erweitert, und zwar im Bereich von etwa Io'(Bogen-Minuten).Diese zeichnerisch nicht
darstellbare Durchmesserveränderung erfolgt aus fertigungstechnischen Gründen und führt bei einer Länge ;'
von beispielsweise etwa 3o mm pro Endabschnitt 25 bzw. \ 26 zu einer Durchmesserveränderung von etwas weniger , : :':-
als o,l mm. Im Bereich der GehäuseÖffnung 27 ist ; ein Einführtrichter 28 mit einer deutlichen Durchmesser
erweite rung der Innenfläche 24 ausgebildet.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, weist das Gehäuse 1 im Bereich des Arbeitsabschnitts 23 und über dessen
axiale Länge einen Innendurchmesser D auf, der etwa gleich ist dem Außendurchmesser D1 einer Reibungshülse 21 bzw. 22 in entspanntem, also unmontiertem
Zustand. Der Außendurchmesser d eines Auflage-Abschnitts 19 bzv/. 2o ist dagegen etwas größer als der Innendurchmesser
d1 einer solchen Reibungshülse 21 bzw. 22 in unmontiertem Zustand. Aufgrund dieser Durchrnesserunterschiede
werden die Reibungshülsen 21, 22 beim Aufschieben auf die Auflagen-Abschnitte 19 bzw. 2o
an ihrem Innenumfang elastisch gedehnt, und zwar um etwa 5 bis 15%. Durch diese Vorspannung auf ihrer
Innenseite erfolgt eine gewisse Selbstnachstellung bei Verschleiß. Der Aufbau und die Wirkung des Stößels 2
mit dem Reibungskolben 14 ist aus der DE-OS 29 42 716 bekannt. Wie sich im übrigen auch aus Fig. 4 ergibt,
ist der Außendurchmesser d" der Gegenhaiteflansche ^
15 bis 18 geringfügig kleiner als der Innendurchmesser D I
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des Gehäuses 1, so daß die Führung des Stößels 2 im Gehäuse 1 nicht von den Gegenhalteflanschen 15
bis 18, sondern von den elastisch an der Innenwand anliegenden Reibungshülsen 21, 22 bewirkt wird.
Zwischen den beiden mittleren einander benachbarten Gegenhalteflanschen 16, 17 ist ein Schmierfettspeicher
29 in Form einer Ringnut ausgebildet.
Die Reibungsdämpfer werden primär in Waschmaschinen mit Schleudergang eingesetzt, d.h. in Waschmaschinen,
die während des normalen Waschbetriebes mit unterkritischer Drehzahl laufen. Zum Schleudern werden die
Trommeln der Waschmaschinen auf eine erheblich höhere Drehzahl, beispielsweise über looo UpM beschleunigt.
Beim Hochlaufen in diese Schleuderdrehzahl durchläuft das schwingende System der Waschmaschine die kritische
Drehzahl, in der die Amplituden des schwingenden Systems am größten sind. Beim Hochlaufen zur kritischen
Drehzahl ist also der größte Dämpfungsbedarf vorhanden. Nach Durchlaufen der kritischen Drehzahl in höhere
Drehzahlbereiche sinkt der Dämpfungsbedarf wieder stark ab. Die Vergrößerung der Schwingungsamplituden
des schwingenden Systems der Waschmaschine ergeben sich daraus, daß die nasse in der Trommel der Waschmaschine
befindliche Wäsche eine erhebliche Unwucht bildet, die entsprechend zu den Schwingungsampli^uden
führt. Beim Hochlaufen von der normalen Waschdrehzahl in die Schleuderdrehzahl erhöht sich zum einen
die Schwingungsfrequenz des Reibungsdämpfers und zum anderen auch die Schwingungsamplitude, d.h. die
Reibungsarbeit zwischen den Reibungshülsen 21, 22 einerseits und der Innenfläche 24 des Gehäuses 1
nimmt stark zu. Dies führt wiederum zu einer erheblichen
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Erwärmung des Gehäuses 1, was wiederum zu einer Vergrößerung des Innendurchmessers D führt. Die üblichen
geeigneten Kunststoffe, beispielsweise Homopolymere
foder Polyacetal haben Wärmeausdehnungskoeffizienten
—4 in der Größenordnung von 1,1 χ Io /0C. Derartige
'I Wärmeausdehnungskoeffizienten sind etwa 9 mal so
groß wie der Wärmeausdehnuncskoeffizient von Eisen.
Bei einem Innendurchmesser des Gehäuses 1 von D=3o mm und einer Wandstärke des Gehäuses von 2,5 mm vergrößert
j sich der Innendurchmesser D bei einer Temperaturerhöhung
' um loo°C um etwa o,3 mm.
f Die während des Hochlaufens verstärkte Reibungsarbeit
™ führt nicht in gleichem Maße zu einer Frwärmung des
Reibungskolbens 14, da dieser während der schwingenden Bewegungen des Stößels 2 an seiner Innenseite verhältnismäßig
stark gekühlt wird. Durch die Entlüftungsöffnung strömt bei jedem Eindringen des Stößels 2 in das
Gehäuse 1 Luft hinaus, während bei jeder Bewegung des Stößels 2 aus dem Gehäuse 1 hinaus kühle Umgehungsluft in den Stößel 2 hineingesaugt wird. Das Temperaturniveau
des Stößels 2 bleibt also deutlich unterhalb des Temperaturniveaus der Innenwand 24 des Gehäuses
Hinzu kommt, daß der Außendurchmesser d eines Auflage-Abschnitts 19 bzw. 2o ohnehin kleiner ist als der Innendurchmesser
D des Gehäuses 1. Umgekehrt führt diese während des Hochlaufens verstärkte Reibungsarbeit
nicht in gleichem Maße zu einer Erwärmung des Reibungskolbens 14, d.h. es tritt keine vergleichbare Durchmesservergrößerung
der Auflage-Abschnitte 19, 2o auf. Diese Effekte führen dazu, daß am Ende des Hochlaufens
der Waschmaschine in die Schleuderdrehzahl die Dämpfungskraft stark nachläßt, d.h. es tritt eine Art Teil-Selbstabschaltung
der Reibungsdämpfung ein. Dieser Effekt wird dadurch unterstützt, daß - wie sich aus dem
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Vorstehenden bereits ergab - eine geschmierte Reibung angewendet wird, d.h. zwischen den Reibungshülsen 21,
und der Innenwand 24 des Gehäuses 1 ist ein dünner Schmierfilm aus Schmierfett, das unter anderem in
dem Schmierfettspeicher 29 gespeichert ist. Die Viskosität dieses Schmierfetts nimmt mit steigender Temperatur
ab, so daß auch hierdurch eine Absenkung der Reibungskraft und damit eine Reduktion der Dämpfungskraft
erreicht wird. Diesem letztgenannten Effekt kommt aber nur unterstützende Bedeutung zu.
Da bereits während des Hochlaufens in die Schleuderdrehzahl und gerade zu Beginn des Schleuderns der
größte Teil des Wassers aus der nassen Wäsche ausgeschleudert wird, verringert sich die Unwuchtkraft
zu Beginn des Schleuderns sehr stark, so daß auch die erforderlichen Dämpfungskräfte stark nachlassen.
Obwohl also auch während des Schleuderns mit der weit überkritischen Schleuderdrehzahl noch eine
Dämpfungskraft im Reibungsdämpfer auftreten muß, kann diese deutlich kleiner sein als bei der normalen
Dämpfung im unterkritischen Bereich und insbesondere während des Hochlaufens in die Schleuderdrehzahl.
Es wurde festgestellt, daß bei einem erfindungsgemäß
ausgestalteten Reibungsdämpfer mit Reibungs-Zug- bzw. Druck-Kräften von je loo N in kaltem Zustand am
Ende des Schleudervorganges noch eine Restdämpfung von etwa 4o N vorhanden war. Nach d<=r Abkühlung,
d,h. nach der Reduktion des Innendurchmessers D der Innenfläche 24 auf das Ausgangsmaß ist die eingangs
erwähnte Ausgangs-Reibungs-Kraft wieder vorhanden.
— 9 —
Die Arbeitsbewegungen zwischen Stößel 2 und Gehäuse 1
erfolgen im wesentlichen im Bereich des Arbeitsabschnittes 23.
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Claims (5)
1. Reibungsdämpfer, insbesondere für Waschmaschinen mit Schleudergang, bestehend aus einem Gehäuse mit
im wesentlichen kreiszylindrischer Innenfläche und einem koaxial in diesem verschiebbaren, mit einem
Ende aus dem Gehäuse herausgeführten und am anderen Ende mit einem Reibungskolben versehenen Stößel,
wobei der Reibungskolben mit elastisch gegen die Innenfläche des Gehäuses angedrückten Reibungselementen
versehen ist, und wobei am jeweiligen Ende des Stößels und des Gehäuses Befestigungselemente ausgebildet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) aus Kunststoff besteht.
2. Reibungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß
das Gehäuse (l) einschließlich des Befestigungselementes (Auge 4) einstückig ausgebildet ist.
D'8500 NDRNBERG 1 ■ KBHIGSJ pÄSS,!; ?! ' ;, «'TELEFON,^ 11 ^2 45 37 · TELEX «23945 - POSTSCHECKAMT NDRNBERG 1843 52'«57
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3. Reibungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandstärke des Gehäuses (1) 2,ο bis 3,ο mm,
vorzugsweise 2,5 mm, beträgt.
4. Reibungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (1) aus einem Homopolymer besteht.
5. Reibungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (1) aus einem Polyacetal besteht.
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