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Einrichtung zum gleichzeitigen Schleifen oder Polieren beider Flächen
eines ununterbrochen fortbewegten Glasbandes In der Patentschrift 8 i i 669 ist
eine Einrichtung zum gleichzeitigen Schleifen oder Polieren beider Flächen eines
ununterbrochen fortb,e%@-egten Glasbandes beschriebet, deren Hauptmerkmal darin
besteht, daß Mittel vorgesehen sind, die es gestatten, die Schleif- oder Polierwerkzeuge
oder bestimmte derselben durch eine parallel oder im wesentlichen parallel zur (.lcisbandel)ene
erfolgende Bewegung in die Arbeitslinie hiiieiii- und .aus ihr herauszubringen,
ohne die Fortbewegung des Glasbandes unterbrechen zu müssen. Die Bewegung des Ein-und
Ausfahrens der Werkzeuge kann beispielsweise quer zur Laufrichtung des Glasbandes
erfolgen.
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In dein genannten Patent ist ebenfalls vorgesehen, die Bewegungen
des oberen und unteren Werkzeuges einer Arbeitseinheit so zu verbinden bzw. synchron
zu gestalten, daß ihre Stellung zueinander unverändert bleibt. Zu diesem Zweck ist
vorgeschlagen worden, die beiden Werkzeuge auf einem gemeinsamen Block oder Gestell
anzubringen, welches beispielsweise C-Form hat und parallel zum Glasband quer zu
dessen Laufrichtung verschoben werden kann.
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Es wurde festgestellt, daß bei Anwendung einer derartigen Anordnung,
die für Glasbänder verhältnismäßig geringer Breite vorzüglich geeignet ist, zur
Bearbeitung von Glasbändern größerer Breite sich gewisse Schwierigkeiten vergeben.
In diesem
Fall vergrößert sich nämlich die Ausladung der Arme des
C-Gestells wie auch das Gewicht der an den Enden der Arme zu lagernden Werkzeuge.
Um in einem solchen Fall dem- Gestell die nötige Steifheit zu geben, muß sein Gewicht
beträchtlich erhöht werden, wodurch es aber an Beweglichkeit entsprechend verliert.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Ausführungen der Einrichtung
des vorgenannten Patentes, durch die das Ein- und Ausfahren der Werkzeuge erleichtert
wird und sich auch anderes wesentliche Vorteile ergeben, die im nachstehenden näher
erläutert sind.
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Im wesentlichen besteht die Erfindung darin, daß jedes der beiden
Werkzeuge einer Einheit auf einem gesonderten Schlitten angeordnet ist, der parallel
zur Glasbandebene in der Querrichtung des Glasbandes bewegbar ist, wobei die Querbewegungen
der Schlitten sowohl synchronisiert als auch unabhängig voneinander sein können.
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Gemäß der Erfindung ist weiter vorgesehen, die Anordnung so zu treffen,
daß die Querbewegung der Schlitten die Werkzeuge auch aus der Arbeitszone herausbringt.
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Gemäß der Erfindung ist es hiernach möglich, die beiden Werkzeuge
einer Arbeitseinheit, wenigstens in ihrer Arbeitsstellung, eine Reibbewegung ausführen
zu lassen, welche die Resultante aus ihrer Eigendrehung und einer hin und her gehenden
Bewegung ist, wobei die beiden Achsen der Werkzeuge genau oder im wesentlichen in
einer Linie gehalten werden können.
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Es ist bekannt, daß derartige zusammengesetzte Bewegungen für die
Erzielung einer guten Oberflächenbearbeitung günstig sind, weil durch die Hinundherbewegüng
ein Kreuzen der Arbeitsbahnen erfolgt, die jedes Schleifkorn auf dem Glas beschreibt.
Es ergibt sich hierdurch ein regelmäßigeres Abtragen der Oberfläche, und vor allem
beim Polieren wird dadurch der als Strichpolitur bekannte Fehler vermieden.
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Durch die in der Erfindung vorgesehene Möglichkeit, jedes der. Werkzeuge
unabhängig von dem anderen seitlich zu bewegen, ist es auch möglich, nur eines der
Werkzeuge seitlich aus der Arbeitsstellung herauszubringen, wenn man ein Reinigen
oder Ausbesssern der Einrichtung oder ein Ausbessern bzw. Auswechseln dieses Werkzeuges
vornehmen will, ohne den Arbeitsprozeß zu unterbrechen.
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Die Möglichkeit des gesonderten Ausbringens des unteren Werkzeuges
aus der Arbeitszone gestattet es insbesondere, dieses Werkzeug auszubauen, ohne
das andere Werkzeug zu verschieben, während, wenn die beiden Werkzeuge einer Einheit
starr miteinander verbunden sind, zuerst das obere Werkzeug angehoben werden muß,
bevor man an das andere heran kann.
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Schließlich kann durch die erfindungsgemäße Anordnung das obere Werkzeug
ohne Anwendung von Hebezeugen ausgefahren werden, während das untere Werkzeug in
seiner Arbeitsstellung verbleiben kann. Infolgedessen ist es nicht notwendig, unter
das Glasband eine Stütze zu schieben, wie dies sonst der Fall ist, wenn die beiden
Werkzeugträger ein Stück miteinander bilden und vor allem, wenn -es sich um die
Bearbeitung eines Glasbandes geringer Stärke handelt.
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Gemäß einer Ausführung der Erfindung rollen oder gleiten die beiden
Träger (Schlitten) der Werkzeuge eileer Arbeitseinheit in der Querrichtung des Glasbandes
auf parallelen geraden Bahnen, die von beidseitig des Glasbandes angeordneten Traversen
getragen werden. Nach einer anderen Ausführung der Erfindung erfolgt die Verschiebung
der beiden Träger der Werkzeuge cin°r Arbeitseinheit durch Drehen um eine gemeinsame
Achse, die senkrecht zur Ebene des Glasbandes steht.
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Mit Bezug .auf die Zeichnungen wird nachstehend ein Beispiel der erstgenannten
Ausführung der Erfindung in Anwendung auf eine Schleifeinheit beschrieben. Die gleiche
Ausführung ist, bei Vornahme bestimmter Änderungen an einigen Bauteilen, auch für
das Polieren verwendbar. Bei dieser Ausführung ist- .die Bewegung der Werkzeugträger
parallel zur Glasbandebene eine Verschiebungsünkr ec 'ht zur Längsachse des Glasbandes.
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In den Zeichnungen zeigt Abb. i die Einrichtung teils in Ansicht und
teils in einem Querschnitt nach Linie A-A der Abb. 2, Abb. 2 eine der Abb. t entsprechende
Draufsicht zum Teil im Schnitt nach Linie B-B der Abb. i und Abb. 3 einen Schnitt
nach Linie C-C der Abb. =, der zwei aufeinanderfolgende Abteile der Einrichtung
.veranschaulicht.
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Das untere Werkzeug i und das obere Werkzeug 2 ein und derselben Arbeitseinheit
befinden sich gemäß den Zeichnungen in ihrer Arbeitsstellung auf entgegengesetzten
Seiten des Glasbandes, dessen Mittelebene in Abb. i durch die strichpunktierte Line
X-Y und in Abb. 3 durch die strichpunktierte Linie Z-Z dargestellt ist. Das Glasband
wird in üblicher Weise durch Rollenpaare mitgenommen, die schematisch durch ihre
Achsen 3, 3' dargestellt sind. Die Rollen drehen sich in entgegengesetzten Richtungen
und üben einen gewissen Druck auf das Glasband aus.
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4 ist der Schlitten des Werkzeuges i und 5 derjenige des Werkzeuges
z. Bei 4' und 5' in Abb. 3 sind in einem benachbarten Abschnitt der Anlage die Schlitten
der nächstfolgenden Arbeitseinheit dargestellt, wobei die Werkzeuge der Deutlichkeit
halber weggelassen sind. Das Werkzeug i wird von dem Schlitten 4 durch ein Gehäuse
6 getragen. Auf diesem Gehäuse sind die Vorrichtung für die Höheneinstellung des
Werkzeuges sowie die Antriebsvorrichtung 7 angebracht, durch welche die Welle 5
des Werkzeuges i ihre Drehung erhält. In ähnlicher Weise wird das obere Werkzeug
2 vom Schlitten 5 mittels eines Gehäuses 9 getragen, an dem die Antriebsvorrichtung
i o, welche die Welle i i des Werkzeuges 2 in Drehung versetzt, sowie die Organe
angebracht sind, durch welche der von diesem Werkzeug ausgeübte Druck geregelt und
gemessen wird. Eine weitere Erläuterung dieser Vorrichtungsteile erscheint nicht
erforderlich, da
sie keinen Teil der I:rliiiduii" bilden. i 2 ist
ein bei dun Querbe@t-cgungen des unteren Werkzetigcs sich mit diesem mitl@e« egendes
gebogenes Bh ch, welches dazu dient, die während der Bearbeitung abgeschl('tidcrtcn
Sclilcif- oder Policrmatcrialicnund andere Unreinigkeiten aufzufangen und abzuleiten
und die unteren Maschinenteile gegen diese Abschleudcrungen zu scliützeti.
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Der Schlitten 4 des unteren Werkzeuges i ruht durch Kufen 13 (Abl).
3) auf Gleitschienen 14, die an `N'inkelciscii r 5 "(,bildet sind. Diese Winkeleisen
15 werden von \t-aagerechten Trägern 16 getragen, clic die ein entgegengesetzten
S;iten der Einrichttuig vorgesehenen Säulen 17 miteinander verliindcii. Das
in der ()ucrrichtung erfolgende I_in- und Ausfahren des Sclilittetis 4 mit dem von
ihm getrahcncn Werkzeug i findet in folgender Weise statt: auf dein Schlitten 4
sitzt ein Motor 18, der scinc Druhung durch eine Kette i 9 auf eine \Vclle 20 überträgt;
letztere besitzt eine Schnecke, die mit einem Schneckenrad 2 i im Eingriff steht,
@t-clches auf eine voti I_a"crn 23 gehaltenc \\-c11<# 22 atifgckeilt ist. Diese
Welle endet in Schnecken 24, die mit den Schneckenrädern 25 im Eingriff stehen,
%\-clclie ihrerseits Wellen 26 in Drehung vcrsctzen- Die Wellen 26 sind an ihren
unteren I:uden mit Zahnrädern 27 versehen, die in Zalinstitiigen 28 cingrcifen,
welche von den Winkclcisen 15 getragen werden. Durch dieses Getriebe, ucclches die
Drehbeueguti" des Motors schließlich auf die Zahnräder 27 mit erheblich vermindertet-
Gcschu-indigkcit überträgt, erhält man eine langsanic Be« egung des Schlittens 4
auf seinen Kufen in der Ouerrichtuttg des Glasbandes. Durch Endumschalter «-ird
die Drehrichtung des Motors Und dementsprechend die Bewegungsrichtung des Schlittuns
4 periodisch umgekehrt, wodurch sich eine "lcichmä13ige Bearbeitung der unteren
Glasbandfläche durch das Werkzeug i ergibt.
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Soll ein Ausbessern oder ein Auswechseln des Werkzeuges i stattfinden,
so läßt man den Motor 18 in dem Prchsintt weiterlaufen, bei dem der Schlitten
4. aus der Arbeitsbahn der Einrichtung herausgebracht @@ird, bis das Gehäuse 6 in
die Stellung gelangt ist, die bei 6R schematisch in Abb. i gezeigt ist. In dieser
Stellung kann das Werkzeug bequem ausgcl>aut und durch ein anderes ersetzt bzw.
an Ort und Stelle ausgebessert «-erden, ohne den Arbeitsprozeß zu unterbrechen.
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Die ()uerbc«cgung des oberen Werkzeuges 2 erfolgt in ähnlicher Weise.
Auf dem Schlitten 5 ist ' 1 2o au-cordnet, der durch eine Kette 30
C 11 Mot01 LI eint (@c@@indespindel 3 1 (Abb. 3) treibt, die mit einem auf
eine Welle 33 aufgckeilten Rad 32 im ringrilY steht. Diese Welle, die von am Schlitten
5 sitzenden Lagern 34 getragen wird, endet in zwei Schnecken 35, die in z«-ei Schneckenräder
36 eingreifen, ttclchc fest auf z\\-ci senkrechten Wellen 37 sitzen. Diese tragen
an ihren unteren Enden zwei Zahnräder 38, die ihrerseits in zwei Zahnstangen 39
ciiigreifen. Diese Zahnstangen sitzen an Trägern 40 aus Kastenprofil, «-elche die
einander gegenüberlieunden Säulen i 7 miteinander verbinden. Der Motor 29, der seine
Drehbewegung mit untersetzter Geschwindigkeit auf die Zahnräder 38 überträgt, erteilt
also dem Schlitten 5 eine Bewegung quer zum Glasband. Dabei läuft der Schlitten
mittels Kufen auf Gleitschienen 42, die an den Trägern 4o sitzen. Wie beim Werkzeug
i kann auch die Bewegung des Werkzeuges 2 durch Endumschalter als Hi-nundhcrbewegung
ausgeführt @verden.
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Will man das obere Werkzeug 2 auswechseln oder ausbessern, so läßt
man den Motor 29 in der entsprechenden Richtung weiterlaufen, bei der der Werkzeugschlitten
5 aus der Einrichtung heraus in die bei 5' in Abb. i gezeigte Lage gelangt. Dieses
Ausfahren kann vor sich gehen, während das untere Werkzeug i in seiner Arbeitsstellung
belassen wird.
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Sollen die Werkzeuge einer Arbeitseinheit ltci den beschriebenen Bewegungen
ihre Lage einander gegenüber beibehalten, wie dies «°iinschcuswert ist, so werden
die Bewegungen der beiden We rkzetigc durch irgend\@,elche für derartige Zwecke
bekannte, vorzugsweise elektrische Mittel synchronisiert.