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Fußballstiefel In dem Patent 817 699 ist ein Fußballstiefel beschrieben,
bei dem die Laufsohle anstatt aus Leder aus Gummi gefertigt ist. Bei der Benutzung
von Ledersohlen mit aufgenagelten Beschlagteilen, wie sie z. B. bei Fußballstiefeln
üblich sind, ergibt sich der Nachteil, daß die Beschlagteile sich schneller als
die zu ihrer Befestigung dienenden Nägel abnutzen und somit die Nägel nach einer
mehr oder weniger langen Benutzungsdauer der Schuhe über die Beschlagteile vorstehen
und zu Verletzungen Anlaß geben können. Bei der Benutzung von Gummisohlen fallen
diese Nachteile fort, da bei Gummisohlen die Beschlagteile durch Aufkleben oder
Aufvulkanisieren befestigt «-erden können und somit Nägel mit den geschilderten
Nachteilen nicht benötigt werden. Nun hat sich gezeigt, daß aufgeklebte oder aufvulkanisierte
Beschlagteile, die z. B. aus runden oder leistenförmigen Klötzchen bestehen können,
der Beanspruchung, wie sie bei Fußballstiefeln gegeben ist, auf die Dauer nicht
immer standhalten. Es kommt nach längerer Benutzung der Stiefel zu einem Lockern
oder gar Abreißen der Beschlagteile von der Gummisohle.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung die Laufsohle
mit den Beschlagteilen aus Gummimischung oder einem Kunststoff mit ähnlichen Eigenschaften
in einem Stück gegossen. Die Einheit zwischen Laufsohle und Beschlagteilen kann
auch in der Weise hergestellt werden, daß die Beschlagteile aus Gummi auf die Gummisohle
aufgegossen und dann beispielsweise
in einer Form vulkanisiert werden.
Auch können die Beschlagteile, wenn eine noch festere Verbindung mit der Laufsohle
wegen besonders hoher Beanspruchung der Schuhe beim Sport in Frage kommt, in Aussparungen,
die in der Gummisohle bei ihrer Formung vorgesehen wurden, eingegossen und dann
vulkanisiert werden. Wird dabei die Form der Aussparungen so gewählt, daß diese
sich nach der Brandsohle des Schuhes hin verbreitern, so können die eingegossenen
Beschlagteile auch bei stärkster Beanspruchung nicht aus der Sohle herausgerissen
werden. Die Form der Beschlagteile kann sehr verschieden sein. Sie können Leisten,
die über die ganze Sohlenbreite reichen, oder auch kürzere Leistenteile bilden,
die mit Zwischenräumen in gleicher Linie oder auch versetzt gegeneinander angeordnet
sind. Als besonders zweckmäßig haben sich runde Nocken als Beschlagteile erwiesen,
die auch konisch gestaltet sein können und in diesem Fall mit ihrer breiteren Grundfläche
der Sohle zugekehrt sind. Sie können entweder mit der Sohle gegossen oder auch zusammen
mit Leisten, mit denen sie dann eine Einheit bilden, auf die Sohle aufgegossen und
anschließend vulkanisiert sein. Auch die Zahl der auf einer Sohle angebrachten Beschlagteile
kann je nach Zweckmäßigkeit größer oder kleiner sein. Die so hergestellte Laufsohle,
die mit ihren Beschlagteilen zusammen ein gegossenes Stück bildet, wird in an sich
bekannter Weise durch Aufkleben oder -vulkanisieren mit der Brandsohle verbunden.
Das Aufvulkanisieren kann in an sich bekannter Weise beispielsweise so durchgeführt
werden, daß eine Schicht aus unvulkanisiertem Gummi zwischen die beiden Sohlen gebracht
und dann vulkanisiert wird. Bei der Vulkanisation tritt eine feste Verbindung zwischen
Brandsohle und Laufsohle ein. Selbstverständlich können Sohlen und Oberleder auch
miteinander verbunden werden.
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Wenn es darauf ankommt, dem Fußballstiefel ein möglichst geringes
Gewicht zu geben, ohne auf eine feste Laufsohle zu verzichten, so wird nach der
weiteren Erfindung ein Teil der Sohle aus Leichtgummi oder aus einem leichten Kunststoff
mit gummiähnlichen Eigenschaften gefertigt. Dies geschieht entweder in der Weise,
daß zwischen die mit den Beschlagteilen versehene Laufsohle und die Brandsohle des
Schuhes eine Sohle aus Leichtgummi oder leichtem Kunststoff zwischengelegt und wiederum
durch Kleben oder Vulkanisieren mit den beiden anliegenden Sohlenteilen verbunden
wird oder daß auf die Vollgummisohle vor ihrer Verbindung mit der Brandsohle eine
Leichtgummi-oder Kunststoffschicht aufgegossen wird. Diese Zwischensohle braucht
sich nicht über die ganze Sohlenfläche zu erstrecken, sondern sie kann auch auf
einzelne Stellen, wie z. B. auf die über den Beschlagteilen liegenden Sohlenteile,
beschränkt sein, um hier die gewünschte weiche Abfederung zu ergeben. Auch kann
die leichte Zwischensohle durch Auflagen von Streifen oder Stücken aus festen Werkstoffen,
wie z. B. Vulkanfiber, Leder, Kunstleder usw., verstärkt sein, die beim Gießen der
Sohle mit eingegossen werden können. Solche Verstärkungen können z. B. zwischen
den Beschlagteilen und der Zwischensohle angebracht sein und können auch den Kern
der Beschlag-teile bilden. Die Zwischensohle wird, wenn sie über die ganze Sohlenfläche
erstreckt wird, zweckmäßig im vorderen und hinteren Teil des Stiefels dicker als
in der Mitte desselben ausgeführt, wo es auf eine weiche Federung weniger ankommt
als vorn und hinten. Hierdurch wird eine besonders gute Biegbarkeit der Stiefelsohle
erreicht. Da bei einem derartigen Schuh die Lauffläche aus Vollgummi besteht, so
ist der Schuh trotz der Verwendung der Leichtgummi- oder Kunststoffschicht auch
hohen Beanspruchungen gewachsen, wobei er aber den Vorteil des leichteren Gewichtes
und der besseren Biegbarkeit gegenüber einem Schuh ohne Leichtgummieinlage in der
Sohle bietet. Zudem schützt die durch die Zwischenlegung der Leichtgummisohle bewirkte
Federung den Stiefel, insbesondere dessen Sohle, wirksam gegen vorzeitige Abnutzung.
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Um ein Herausdrücken der Leichtgummisohle nach außen zu verhindern,
kann diese durch einen mit dem Oberleder und gegebenenfalls auch der Brandsohle
einerseits und der Vollgummisohle andererseits vernähten oder in anderer Weise befestigten
Lederstreifen umfaßt sein.
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An Stellen, die einer besonderen Beanspruchung gewachsen sein müssen,
wie z. B. an der Stiefelspitze, kann die Sohle abgesetzt und durch einen Ledervorstoß
abgeschlossen sein. Auch können die Sohle und gegebenenfalls die Beschlagteile an
der Seite abgeschrägt sein, um das gefürchtete Abstoppen des Fußes beim Spielen
zu vermeiden.
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Ein nach der Erfindung hergestellter Fußballstiefel ist frei von Nachteilen,
die die Verwendung von Nägeln bei solchen Schuhen mit sich bringt, und besitzt gegenüber
der in dem Hauptpatent beschriebenen Ausführungsart, bei welcher die Beschlagteile
aufgeklebt oder aufvulkanisiert sind, den Vorteil, daß infolge Gusses der Laufsohle
und der Beschlagteile zu einer Einheit ein Lockern oder gar Abreißen der Beschlagteile
ausgeschlossen ist. Im besonderen gewährt die Ausführung mit der eingelegten Leichtgummisohle
den Vorteil einer bedeutenden Gewichtsersparnis beim Stiefel, die- sich sowohl preislich
günstig auswirkt wie auch der Schuhsohle eine besonders gute Biegbarkeit verleiht
und den weiteren Vorteil mit sich bringt, daß der Fuß auf einer sehr elastischen
Unterlage ruht und somit Ermüdungserscheinungen beim Sport weniger leicht in Erscheinung
treten.
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Die Erfindung läßt sich bei Sportschuhen aller Art anwenden, bei denen
die Griffigkeit der Sohle durch Beschlagteile erhöht werden muß.
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Der Erfindungsgegenstand ist in beispielsweisen Ausführungsformen
in den Fig. i bis 12 dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen Fußballstiefel mit
nach oben gerichteter, aus einem Stück gegossener Sohle aus Vollgummi, Fig. 2 eine
Seitenansicht eines Fußballstiefels mit Gummisohle,
Fig. 3 die dazu
gehörige Sohle von unten gesehen mit anders geformten Beschlagteilen als in Fig.
i, Fig. 4 einen F pßballstiefel mit auf die Sohle aufgegossenen Stegen, Fig. 5 die
entsprechende Sohle von unten gesehen, Fig. 6 einen Fußballstiefel mit ebenfalls
auf die Sohle aufgegossenen Stegen und zwischengelegter Leichtgummisohle, Fig. 7
die dazu gehörige Sohle von unten gesehen, Fig.8 eine Seitenansicht eines Fußballstiefels
mit runden Nocken als Beschlag-teilen, Fig. 9 die dazu gehörige Sohle von unten
gesehen, Fig. io einen Schnitt nach der Linie X-X der Fig. 9, Fig. i i einen Schnitt
durch einen Sohlenteil mit Verstärkungen auf der Zwischensohle und Fig. 12 einen
Schnitt durch einen Sohlenteil mit Polstern über den Beschlagteilen.
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Fig. i stellt einen Fußballstiefel dar, dessen Laufsohle aus Gummi
oder einem ähnlichen Kunststoff besteht und mit den griffigen Beschlagteilen 2 aus
einem Stück gegossen ist. Sie ist mit der Brandsohle des Stiefels durch Aufkleben
oder Aufvulkanisieren fest verbunden. 4 bezeichnet das Oberleder des Fußballstiefels.
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Fig.2 zeigt einen Fußballstiefel von der Seite gesehen, auf dessen
Sohle i Beschlagteile 3 aufgegossen sind. Bei diesem Stiefel haben die Beschlagteile
3 eine etwas andere Form als bei dem in Fig. i dargestellten Fußballstiefel. Das
Oberleder ist wieder mit 4 bezeichnet. Die Laufsohle ist auch bei diesem Schuh durch
Verkleben oder Vulkanisieren mit der Brandsohle verbunden.
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h) Fig.3 ist die Sohle des Stiefels von unten gesehen dargestellt.
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Bei dem in Fig.4 dargestellten Stiefel ist die Sohle mit den am Absatz
und an ihrem Spitzenteil sichtbaren Beschlagteilen 7 und 5 aus einem Stück gegossen,
während andere Beschlagteile 6, die wiederum aus Gummi oder einem geeigneten Kunststoff
bestehen, in Aussparungen 8 eingegossen sind, die zu diesem Zweck in der Laufsohle
i vorgesehen wurden. Wie aus der Figur ersichtlich, verbreitern sich die Aussparungen
nach der Brandsohle zu, so daß die eingegossenen und dann vulkanisierten Beschlagteile
6 auch bei stärkster Beanspruchung nicht aus der Sohle gerissen werden können. Die
Sohle i ist, wie an der aufgebrochenen Stelle ersichtlich, mit der Brandsohle 9
durch eine aufgetragene uiid vulkanisierte Gummischicht io verbunden.
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Fig. 5 zeigt die zugehörige Sohle von unten gesehen.
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Der in Fig.6 abgebildete Fußballstiefel unterscheidet sich von den
in Fig. i und 2 dargestellten dadurch, daß eine Leichtgummisohle i i zwischen Brandsohle
9 und Laufsohle i liegt. Die Leichtgummisohle i i kann auf die Vollgummisohle i
aufgegossen sein. An der Kappe des Stiefels ist die Sohle i durch einen Ledervorstoß
12 abgeschlossen, um den Stiefel für stärkere Beanspruchung an der Spitze geeignet
zu machen. Dieser Stiefel zeichnet sich infolge der Zwischenlegung einer Leichtgummisohle
i i durch besonders geringes Gewicht aus. , Die zugehörige Sohle ist in Fig.7 dargestellt
und läßt die bei den Beschlagteilen und der Sohle vorgesehene Abschrägung
17 erkennen, die zum Schutze gegen ein Abstoppen des Fußes beim Sport dient.
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Auch der in Fig. 8 dargestellte Fußballstiefel ist mit einer Zwischensohle
i i aus Leichtgummi oder einem leichten Kunststoff versehen. Auf diese ist eine
Sohle i aus festem Gummi aufvulkanisiert, die wiederum mit ihren gegossenen Beschlagteilen
13, 14 eine Einheit bildet. Die Beschlagteile 13 haben hier die Form runder konischer
Nocken, die zürn Teil unmittelbar auf der Sohle i, zum Teil auf an den Seiten bei
17 abgeschrägten, flachen Leisten 14 sitzen.
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Die Leichtgummisohle ist in ihrer Mitte 15 dünner gehalten als im
vorderen und hinteren Teil des Stiefels. Sie kann zum Schutze gegen ein Herausdrücken
nach der Seite von einem Lederstreifen 16 umfaßt sein, der mit dem Oberleder 4 und
gegebenenfalls auch mit der Brandsohle 9 einerseits und mit der Sohle i anderseits
vernäht oder in anderer Weise verbunden ist (s. Fig. io).
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Fig. i i zeigt einen Teil einer Gummisohle mit Beschlagteilen 3 und
Zwischensohle i i im Schnitt, bei der die Zwischensohle i i durch Lederstreifen
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verstärkt ist, die in die Beschlagteile 3 eingegossen sind und Fig. 12
einen Schnitt durch eine Gummisohle i mit Beschlagteilen 3, bei der zwischen Laufsohle
i und Brandsohle 9 über den Beschlagteilen 3 Polster i9 aus Leichtgummi oder leichtem
Kunststoff angebracht sind.