DE823320C

DE823320C - Katheter, insbesondere Intratracheal-Katheter und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE823320C
Application number: DER3307A
Authority: DE
Inventors: Willy Ruesch
Original assignee: Willy Ruesch GmbH
Current assignee: Willy Ruesch GmbH
Priority date: 1950-08-15
Filing date: 1950-08-15
Publication date: 1951-12-03
Also published as: DE867144C

Description

Katheter, insbesondere Intratracheal-Katheter und Verfahren zu seiner Herstellung Es siiid bereits Katheter bekatlnt, die zur Einführung von Gasen, beisl)ielsweise Lachgas, in die Zunge zu Zweck der Narkose bei Lungen- und l-lerzol)erationen u. dgl. dienen. Diese sog. Intratracheal-Katheter wurden bisher entweder mit ge-I>obenem Rohr aus mineralisiertem Gummi mit oder ohne Ballon hergestellt oder als Spezialkatheter aus Polyvinylchlorid, also einem kunstharzähnlichen plastischen Stoff. Ein Nachteil dieser bekannten Katheter besteht darin, daß die Wand des Katheterschlauches aus irgendwelchen, nicht vorhersehbaren Gründen während der Behandlung an irgendeiner Stelle zusammengedrückt werden kann, was unter Umständen den Tod des Patienten durch Erstickung zur Folge halten kann.
Gegenstand der Erfindung ist ein Katheter dieser Art, dessen Querschnitt unabhängig von äußerem Druck stets unverändert bleibt, also seinen vollen Durchgangsquerschnitt behält, so daß die Einführung und Benutzung dieses Katheters vollständig gefahrlos ist, und zwar wird zu diesem Zweck die Wandung des Katheterschlauches durch eine in Gummi oder Kunststoff eingebettete schraubenförmige Feder gebildet, ie aus Nickeldraht, Edelstahldraht oder anderem Metalldraht oder auch aus einem genügend elastischen Kunststoff bestehen kann. Katheter mit durch eine Drahteinlage verstärkter Wandung wurden bereits früher vorgeschlagen, konnten aber keinen Zugang in die Praxis finden, weil der Gesamtaufhau des Katheters dabei nicht befriedigend gelöst war. Erfindungsgemäß ist an das eine Ende des Katheterschlauches eine Spitze, vorzugsweise nach Art einer Flötenspitze, angesetzt, deren Grundstoff vorzugsweise aus einem gummierten Gewebe, beispielsweise Leinwand, oder aus Weich- bzw. Hartgummi, besteht und die durch einen gemeinsamen Überzug mit dem Drahtschlauch verbunden ist. An das andere Ende des Schlauches wird vorzugsweise ein Anschlußstück aus dickwandigem Gummi angesetzt, das gleichfalls durch den gemeinsamen Überzug mit dem Schlauch verbunden ist. Man erhält auf diese Weise einen Katheter, der auf seiner ganzen Außenfläche vollständig glatt mit gleichem Durchmesser verläuft, so daß jede Störung beim Einführen oder Herausnehmen aus der menschlichen Körperhöhlung mit Sicherheit vermieden ist. Der Katheter ist elastisch biegsam und kann sich daher jeder beliebigen Krümmung und Biegung leicht anpassen, ohne daß dabei an irgendeiner Stelle eine Verengung des Durclsgangsquerschnittes eintreten kann. Die bisher bestehende Gefahr eines Abknickens und Ver-. formens des Schlauches durch äußeren Druck ist daher vollständig ausgeschaltet.
Je nach Bedarf kann hinter der Flötenspitze des Katheters zum Zweck der Abdichtung ein sog.
Ballon, gegebenenfalls mit Kontrollballon, übergeschoben werden bzw. mit dem Katheter fest verhunden sein.
Ein Ausführungsbeispiel eines Katheters nach der Erfindung ist in der Zeichnung in schematischer Form gezeigt. Zugleich ist nachstehend an Hand der Zeichnung das Herstellungsverfahren dieses Katheters näher beschrieben.
Fig. I zeigt den fertigen Katheter ohne Ballon, bestehend aus dem Katheterrohr I, das durch eine in Gummi eingebettete Schraubenfeder 7 mit gleichen Windungsabständen gebildet wird, aus der flötenartigen Spitze 2 und dem durch ein verhältnismäßig starkwandiges Gummirohr 3 gebildeten hinteren Ende.
Zur Herstellung dieses Katheters wird zunächst gemäß Fig. 2 auf einem stabförmigen Dorn 4 aus Holz oder einem anderen geeigneten Werkstoff durch Eintauchen in eine Kautschuk- bzw. Kunststoffdispersion oder Lösung und anschließendes Trocknen ein dünner Film 5 gebildet. Dieser Film wird nach der Trocknung abgezogen, daran anschließend der Dorn gepudert und der Film wieder -aufgeschoben und äußerlich vom Puder befreit.
Zur Bildung der Spitze dient ein ungefähr dreieckförmig ausgestanztes Stück 6 aus gummierter Leinwand (Fig. 3), das gemäß Fig. 4 auf dem auf den Dorn aufgezogenen Gummiüberzug aufgeklebt wird, bzw. eine vorgefertigte Flötenspitze aus Gummi oder Kunststoff.
Daran anschließend wind der auf dem Dorn aufgezogene Film mit der aufgeklebten Spitze in eine Salzlösung getaucht und dann gemäß Fig. 5 über die auf dem Dorn befindliche Gummihülle 5 die Schraubendrahtfeder 7 mit offenen Windungen mit gleichmäßigem Abstand geschoben. Nun wird der Dorn mit dem Überzug, der Spitze und der Feder ein oder mehrere hlale in eine Gummi- oder Kunststoffdispersion bzw. Lösung getaucht, wodurch die Feder vollständig von innen und außen und zwischen den Windungen in Gummi- bzw. Kunststoff eingebettet und zugleich der Zusammenhang mit der Spitze hergestellt wird. Schließlich wird auf das hintere Ende des Dornes ein Schlauchstück 3 aus Gummi oder Kunststoff von entsprechender Wandstärke aufgeschoben und dann das Ganze nochmals mehrere Male getaucht, bis alle Teile durch einen vollständig glatten, gleichmäßigen äußeren Überzug miteinander verbunden sind.
Dann wird der Dorn herausgenommen und die Spitze in an sich bekannter Weise schräg abgeschnitten, worauf die scharfen Kanten der Spitze in geeigneter Weise abgerundet werden.
Das hintere Ende des Katheters kann sodann erforderlichenfalls auf die gewiinschte Länge zurechtgeschnitten werden.
PATENTANSIRE CHE I. Katheter, insbesondere Intratrachealkatheter, mit durch eine Drahteinlage verstärkter Wandung, dadurch gekennzeichnet, daß an ein Ende des durch eine in Gummi oder Kunststoff eingebettete, schraubenförmige Drahtfeder (7) gebildeten Katheterschlauches (I) eine Spitze (2) nach Art einer Flötenspitze angesetzt ist, die durch einen gemeinsamen glatten Überzug aus Kautschuk oder elastischem Kunststoff mit dem Schlauch zu einer Einheit verbunden ist.

Claims

2. Katheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze (2) durch ein gummiertes Gewel)esttick (6) gebildet wird.

3. Katheter nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an das hintere Ende des Katheterschlauches (I) ein schlauchförmiges Anschlußstück (3) aus Gummi oder Kunststoff angesetzt ist, das gleichfalls durch den gemeinsamen Überzug mit dem Rohr verbunden ist.

4. Verfahren zur Herstellung von Kathetern nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem stabförmigen Dorn (4) zunächst durch Eintauchen in eine Kautschuk-oder Kunststofflösung eine dünne Haut (5) gebildet, nach dem Trocknen am vorderen Ende die aus einem gummierten Gewebestück (6) bestehende Spitze (2) aufgeschoben, dann die beispielsweise aus Nickeldraht bestehende Schraubenfeder (7) aufgeschoben und sodann der ganze Körper ein oder mehrere Male in eine Kautschuk- oder Kunststofflösung oder -dispersion getaucht und dadurch die Feder vollständig eingebettet und der Zusammenhang mit der Spitze hergestellt wird, worauf schließlich ein Schlauchstück (3) von entsprechender Wandstärke auf die erste Gummihaut (5) aufgeschoben und zuletzt das Ganze nochmals mehrere Male getaucht wird, bis der gewünschte gleichmäßige Außendurchmesser erreicht ist.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Dorn (4) mit dem übergezogenen Kautschuk- bzw. Kunststoffilm (5) und der Spitze vor der weiteren Bearbeitung in eine Salzlösung getaucht wird.

6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß nach Fertigstellung des Überzuges der Dorn (4) herausgenommen und die Spitze (2) in an sich bekannter Weise schräg abgeschnitten und die Schnittkanten abgerundet werden.