DE829041C - Verfahren zur Herstellung von Struempfen und aehnlichen Arbeitsstuecken auf der flachen Kulierwirkmaschine und nach diesem Verfahren hergestellter Strumpf - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Struempfen und aehnlichen Arbeitsstuecken auf der flachen Kulierwirkmaschine und nach diesem Verfahren hergestellter StrumpfInfo
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Description
(WiGBL S. 175)
AUSGEGEBEN AM 21. JANUAR 1952
G 2844 VIl j2Sa
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Strümpfen, Kniestrümpfen,
Socken und ähnlichen Arbeitsstücken auf nach Art von Cottonwirkmaschinen arbeitenden Flachwirkmaschinen
und betrifft im besonderen die Herstellung der beiden seitlichen Flächenstreifen, die
die Ferse bilden.
Es ist bekannt, die Ferse von formgerecht gearbeiteten Damenstrümpfen auf Cottonwirkmaschinen
dadurch herzustellen, daß man zwei Flächenstreifen, die die gleiche Breite wie die herzustellende
Ferse haben, nach außen versetzt, d. h. weitert.
Bei einem zur Zeit ausgeübten Verfahren weitert man um eine Nadel bei jeder zweiten Maschenreihe
(es ist wegen der Zugunterschiede zwischen den geweiterten Teilen und dem Mittelteil des
Strumpfes schwierig, wenn nicht überhaupt unmög lich, schneller zu weitern), bis die Flächenstreifen
am Fersenende fast die Anfangsaußenbreite des so Strumpflängens erreicht haben. Man erhält auf
diese Weise eine Ferse, die zwei Maschenreihenlängen auf eine Nadelbreite hat, z. B. bei einer Ferse
von 50 Nadelbreiten beträgt die Länge 100 Maschenreihen. Nun ist bekannt, daß dieses Verhältnis as
nicht das beste ist. Die Ferse ist zu lang, verglichen mit der Breite, und man erhält entweder eine Ferse
guter Länge, die aber zu schmal ist, oder eine Ferse guter Breite, die aber zu lang ist. In diesem letzteren Falle besteht übrigens der zusätzliche Nachteil,
daß das Fußblatt zu lang wird, da das Strumpfstück während der Herstellung der Ferse im Fußblatt
weitergearbeitet werden muß.
Die Erfindung bezweckt die Behebung der obenerwähnten Nachteile durch Herstellung einer Ferse,
deren Breite zwangsweise nicht proportional zu ihrer Länge zu sein braucht, und besteht zu diesem
Zweck in Verbesserungen, die im wesentlichen durch die Kombination von Arbeitsstufen gekennzeichnet
sind, die darin bestehen, daß vor dem Beginn des Ausdeckens der ganzen Breite der
Fersenflächen oder Fersenläppchen Breitenweiterungen des Strumpflängens, jedoch nur auf einigen
Kantennadeln, erfolgen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgen die vor dem Ausdecken der ganzen Breite der
Fersenflächen vorgenommenen Breitenweiterungen des Strumpflängens auf zwei oder drei Kantenmaschen.
Zur Durchführung der Verbesserungen gemäß der Erfindung sind die beiden Nadeidecker, mittels
denen das Ausdecken der die Ferse bildenden Teile erfolgt, breiter als die üblichen Decker und tragen
eine Anzahl Nadeln, die wenigstens gleich der Zahl der Nadeln ist, die der Breite entspricht, die der
Ferse gegeben werden soll. Gegen Ende der Herstellung des Strumpflängens werden diese Decker
nach außen geschoben, so daß einige Nadeln jedes Deckers, z. B. zwei oder drei Nadeln, die entsprechenden
Kantenmaschen aufnehmen und die gewünschte Weiterung herstellen. Dann werden die
Decker nach innen um eine Anzahl Nadeln zurückgeschoben, die der Breite der Ferse entspricht, vermindert
um die Anzahl der Kantennadeln (zwei oder drei Nadeln). Dann wird in der üblichen Weise die
ganze Breite der Fersenflächen ausgedeckt und die Ferse darauf nach einem der bekannten Verfahren
fertiggestellt.
Andere Kennzeichen und Vorteile der Erfindung ergeben sich übrigens deutlich aus der nachstehenden
Beschreibung an Hand der schematischen Darstellung.
In der Zeichnung ist
Fig. ι eine Teilansicht eines Strumpfes, wie er auf der Flachwirkmaschine erscheint, wobei diese
Ansicht die Flächenteile zeigt, die die Ferse bilden; Fig. 2 zeigt den fertiggestellten Fersenteil eines
Strumpfes.
In Fig. ι ist nur die rechte Hälfte des für die Erfindung in Betracht kommenden Strumpfteiles
dargestellt, und zur Vereinfachung ist die andere Hälfte, die symmetrisch zur Linie X-X' liegt, weggelassen.
In dieser Figur entspricht XA dem Strumpflängen, AC dem Strumpfblatt und CX' der Sohle.
Aus Fig. ι ist ersichtlich, daß bei einem üblichen
Verfahren, durch das ein Strumpfstück erzielt wird, dessen Umriß mit dünneren Linien dargestellt
wurde, die übliche Herstellung des Längens bis zur Linie A-A1 erfolgt, worauf bis B-B1 mittels der
Nadeidecker unter Veränderung des Fadenführerweges geweitert wird. Dann wird das Weitern fortgesetzt,
der Fadenführerweg jedoch unverändert gelassen, bis Linie C-C1 erreicht ist, um dadurch die
Rundung der Ferse zu erhalten. Die Breite wird dann plötzlich zu Beginn der Sohle um C1C3 vermindert.
Der Teil C1 Cs wird abgeschlagen, um dann
wieder aufgestoßen zu werden, wobei selbstverständlich noch eine Fläche C1-C3-D3-D1 gewirkt wird,
um das Strumpfstück beim Aufstoßen zu halten. Dann wird die Sohle durch Mindern unter Bildung
der Deckmarken FF gearbeitet.
Es ist bekannt, daß, wenn die Decker bei Cottonmaschinen mit Kulier- und Verteilplatinen sich um
eine oder zwei Nadeln verschieben können, die Fadenführer notwendigerweise um zwei Nadeln zu
gleicher Zeit sich verschieben müssen.
Mit Rücksicht auf diese Tatsache wird das Weitern von Maschenreihe AA1 ab in folgender
Weise ausgeführt: Bei der ersten Maschenreihe bewirken die Decker einen Versatz der die Ferse
bildenden Teile um eine Nadel nach außen, während die Fadenführerschienenanschläge stehenbleiben.
Bei der zweiten Maschenreihe erfolgt kein Versatz. Bei der dritten Maschenreihe versetzen die Decker
die Fersenflächen um eine Nadel nach außen, während die Fadenführerschienenanschläge um
zwei Nadeln nach außen sich verschieben. Bei der vierten Maschenreihe erfolgt kein Versatz. Das
Arbeiten erfolgt von der fünften Reihe an nach dem gleichen Zyklus weiter, der übrigens auch schon von
der dritten Reihe ab anfangen kann, während einer Anzahl Maschenreihen, die genügend groß ist, um
die ganze Fläche nach außen von der Ausgangskantennadel zu versetzen. In Wirklichkeit ist zu
Beginn der Sohle die gleiche Breite vorhanden, die der Längenunterteil hat, und zur guten Formbildung
der Ferse müssen die Flächen jedoch nach außen liegen.
Übrigens wurde die Auswärtsbewegung der Fadenführeranschläge bei BB1 unterbrochen, während
der Versatz oder das Ausdecken der Maschen eder der Maschenstäbchen weiter erfolgte, wodurch
die sog. Rundung der Ferse entsteht.
Die so erzielte Ferse wird von einer Reihe von Deckeröffnungen begrenzt (öffnungen A3C3), die
daher rühren, daß bei jedem Versatz der Decker nach außen die von der nach innen liegenden ersten
Nadel des Deckers aufgenommene Masche nicht ersetzt wird und sich deshalb auf der entsprechenden
Nadel eine öffnung bildet.
Die nach diesem üblichen Verfahren hergestellte Ferse hat den obenerwähnten schwerwiegenden
Nachteil, der daher kommt, daß, da ein Nadelversatz nur in jeder zweiten Maschenreihe erfolgt, die
Fläche der Ferse zweimal mehr Maschen in der Länge als in der Breite enthält.
Um eine Ferse einer vorbestimmten Breite zu erhalten, die nicht proportional abhängig von der
Länge der Ferse ist, arbeitet man gemäß der Erfindung vor dem Versatz der ganzen Breite der Fersenflächen
auf einer gewissen Zahl von Maschenreihen, die in dem Streifen von der Länge aA enthalten
sind, Breitenweiterungen des Längenunterteiles auf lediglich einigen Kantennadeln. Zu diesem Zweck
enthalten die Nadeidecker, die breiter als die ge-
wohnlichen Decker sind, wenigstens so viel Nadeln, wie die Anzahl der Maschen der Breite entspricht,
die man der Ferse zu geben wünscht. Beispielsweise enthält jeder 'Decker 60 Nadeln an Stelle der
50 Nadeln des obenerwähnten Zahlenbeispiels.
Von der durch die Linie a-a2 dargestellten Maschenreihe ab beginnt man mit Weitern in nur
einigen Kantenmaschen, z. B. in zwei oder drei Kantenstäbchen. Die Decker werden deshalb so aufgestellt,
daß lediglich beispielsweise zwei oder drei Nadeln die zwei oder drei Kantenmaschen aufnehmen.
Da das Gewirk zweimal um eine Nadel versetzt wird, ehe die Fadenführer einmal um zwei
Nadeln verlagert werden, ergibt sich, daß, wenn beim ersten Versatz zwei Nadeln arbeiten, beim
folgenden Versatz drei Nadeln, dann von neuem zwei Nadeln usw. arbeiten, was zu einer Breite AA2
in der letzten Reihe des Längenunterteiles führt. An diesem Zeitpunkt werden die Decker wieder eingesetzt,
d. h. nach dem Inneren zurückgeführt, und zwar mit 58 Nadeln (nämlich 60 — 2= 58 Nadeln)
und die Fersenflächen werden dann auf der ganzen Breite nach außen entsprechend dem üblichen vorbeschriebenen
Verfahren versetzt. Man erhält auf diese Weise einen die Ferse bildenden Teil, der
durch die Linie a2-A2-B2-C2-C3 begrenzt wird, wozu
noch die Fläche C'2-C3-D3-D2 kommt zum Erleichtern
des Anfassens beim Aufstoßen.
Es sei bemerkt, daß die Durchbrechungen O4^i4,
die durch das vorhergehende Weitern der Breite des Längenunterteiles entstehen, sehr wenig sichtbar
sind, weil sie nahe der Kante liegen und weil sie übrigens in die Naht mit hereingenommen werden.
Sie sind deshalb auf dem fertiggestellten Strumpf 'unsichtbar. Dies gibt genug Raum, um die Ferse
auf die gewünschte Breite zu vergrößern. Wenn man beispielsweise in der Kante 10 Weiterungen
um eine Nadel macht, wird die Ferse um 10 Nadeln erweitert, ohne daß die Fersenlänge geändert wird.
Eine Ferse, die sonst 50 Nadeln in der Breite und 100 Maschenreihen in der Länge haben würde, hätte
dann 60 Nadeln in der Breite und immer noch 100 Maschenreihen in der Länge.
Fig. 2 zeigt den fertigen Strumpf. Die Kanten a2-A2-B2-C2 sind genäht worden. Die Fersenenden
C3-Cl-C2 sind wieder aufgestoßen worden.
Es ist erkenntlich, daß bei dem üblichen Herstellungsverfahren die Fläche der Ferse die
Fläche A^A^B^C^-C3 ist, während bei dem Verfahren
gemäß der Erfindung die Fläche der Ferse um a2.A2_ß2-C2-Ci-B1-Ai vergrößert ist.
Außer dem besseren Aussehen des Strumpfes ergeben sich noch infolge des erfindungsgemäßen
Verfahrens folgende anderen Vorteile, und zwar im besonderen:
Eine größere Breite der Ferse und infolgedessen eine größere Dehnungsbreite. Es ist bekannt, daß
eine Wirkware elastisch in Breitenrichtung, aber nur wenig elastisch in Längsrichtung ist.
Eine größere Länge der hinteren Umrißlinie und, was wichtig ist, die Breitenweiterung erfolgt in
einem elastischen Teil.
Die Elastizität der Ferse und diejenige ihres aufgestoßenen Teiles sind notwendig, damit die
Strumpfferse auf der Fußferse der Dame richtig sich einstellen kann und sich dort während des
Ganges in der gegebenen Lage dauernd hält. Bei jeder Spann- und Entspannbewegung des Fußrückens
ändert sich die Länge des Fußunterteiles, und allein die Elastizität der Ferse kann diese
Längenunterschiede ausgleichen.
Es ist selbstverständlich, daß Änderungen, Vervollkommnungen der Einzelheiten und Ersatz durch
gleichwertige Mittel vorgenommen werden können, ohne das Bereich der Erfindung zu verlassen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung der Ferse von Strümpfen, Kniestrümpfen, Socken und ähnlichen
Arbeitsstücken auf der flachen Kulierwirkmaschine, gekennzeichnet durch folgende
Arbeitsstufen, die im wesentlichen darin bestehen, daß vor dem Beginn des Versatzes oder
des Ausdeckens der ganzen Breite der Fersenflächen nach außen Breitenweiterungen des
Strumpflängenteiles, jedoch nur auf einigen Kantennadeln, z. B. auf zwei oder drei Kantennadeln,
vorgenommen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Einzelheiten, die im wesentlichen
darin bestehen, daß breitere Nadeidecker als die gewöhnlichen Decker verwendet werden,
wobei diese' breiteren Decker eine Anzahl Nadeln tragen, die mindestens gleich der Zahl
der Nadeln ist, die der Breite entspricht, die der Ferse gegeben werden soll, daß diese Decker
gegen Ende der Herstellung des Längenunterteiles so gestellt werden, daß einige Nadeln
jedes Deckers, z. B. zwei oder drei Nadeln, die entsprechenden Maschen der Kanten aufnehmen
und die gewünschten Weiterungen herstellen, daß dann die Decker nach dem Inneren zu um
eine Anzahl Nadeln versetzt werden, die der Breite der Ferse weniger der Zahl der Kantennadeln,
zwei oder drei Kantennadeln, entspricht, und daß dann das übliche Ausdecken der ganzen
Breite der Flächen erfolgt, worauf die Ferse nach einem der bekannten Verfahren fertiggestellt
wird.
3. Strumpf, Kniestrumpf, Socken oder ähnliches Arbeitsstück, hergestellt nach dem in den
Ansprüchen 1 und 2 dargelegten Verfahren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
2857 1.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR673566X | 1949-09-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE829041C true DE829041C (de) | 1952-01-21 |
Family
ID=9018199
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG2844A Expired DE829041C (de) | 1949-09-07 | 1950-07-01 | Verfahren zur Herstellung von Struempfen und aehnlichen Arbeitsstuecken auf der flachen Kulierwirkmaschine und nach diesem Verfahren hergestellter Strumpf |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE829041C (de) |
GB (1) | GB673566A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1067964B (de) * | 1959-10-29 |
-
1950
- 1950-06-23 GB GB15786/50A patent/GB673566A/en not_active Expired
- 1950-07-01 DE DEG2844A patent/DE829041C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1067964B (de) * | 1959-10-29 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB673566A (en) | 1952-06-11 |
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