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Es sind Tintenleiter für Füllfederhalter mit längs verlaufenden Ausgleichskammern
für den Tintenüberschuß bekannt, die jedoch infolge der beschränkten Raumverhältnisse
keine genügende Tintenaufnahmefähigkeit aufweisen. Man hat deshalb schon vorgeschlagen,
die Aufnahmefähigkeit dadurch zu vergrößern, daß man an ihrem Boden geschlossene
Längskammern von der Unterseite her in den Tintenleiter einfräste und sie an der
Spitze des Tintenleiters mit der Tintenzuleitung verband. Da diese Kammern verhältnismäßig
weit von der Tintenführung abliegen und nur an einer oder einigen Stellen mit ihr
verbunden sind, kann es leicht vorkommen, daß sie austrocknen. Man hat deshalb weiter
vorgeschlagen, die zu beiden Seiten des Luft- und Tintenkanals längs verlaufenden
Ausgleichskammern durch sich daran unmittelbar nach unten anschließende, in die
untere Zylinderhälfte des Tintenleiters eingefräste taschenartige Aussparungen zu
vergrößern. Bei dieser Bauart wurden die Längskammern hinten nach dem Halter zu
durch weite luftdurchlassende Öffnungen mit der Außenluft verbunden, und es mußten
infolgedessen, um nicht die Kapillarwirkung herabzusetzen, die oberen Kanten der
Außenwand der Ausgleichskammer durch die Feder überfaßt werden. Es entstand hierdurch
der Nachteil, daß eine besondere Federbauart entwickelt werden mußte und außerdem
durch die Anbringung der die Luft durchlassenden Öffnungen an der Rückseite des
Tintenleiters in Verbindung mit den in die untere Zylinderhälfte des Tintenleiters
eingefrästen Aussparungen die Festigkeit des Tintenleiters stark litt.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachteile und gewährleistet eine genügend
stabile Bauart des Tintenleiters ohne Änderung der üblichen Federbauart trotz genügender
Größe der Ausgleichskammern. Zu diesem Zweck werden gemäß der Erfindung die an die
Ausgleichskammern sich anschließenden Aussparungen lediglich in der oberen Zylinderhälfte
des Tintenleiters angeordnet und sind auf der Rückseite, d. h. an ihrem Grunde,
vollkommen geschlossen, während die Feder, deren Wölbung in der üblichen Weise eine
schwächere Krümmung aufweist als der Zylinder an der der Feder zugekehrten Seite,
eine Verbindung der Aussparungen mit der Außenluft zuläßt.
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Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsformen der Erfindung, und zwar
ist Fig. i eine Seitenansicht des Tintenleiters mit der dazugehörigen Feder im Schnitt,
Fig. 2 ein Querschnitt durch Fig. i in Richtung der Linie @4-B, Fig. 3 ein Grundriß
zu Fig. i nach Entfernung der Feder, Fig.4 eine ähnliche Ausführungsform in Verbindung
mit einem Haltering, Fig. 5 ein Grundriß dazu, Fig. 6 ein Schnitt durch Fig. 4 in
Richtung der Linie C-D und Fig. 7 ein Schnitt durch Fig. 5 in Richtung der Linie
E-F.
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Der Tintenleiter i gemäß der Ausführung nach Fig. i bis 3 weist unterhalb
der Feder 2 in bekannter Weise einen Luftkanal 3 mit zu beiden Seiten sich an den
Luftkanal anschließenden Tintenrinnen 4 auf. Seitlich des Luft- und Tintenkanals
3, 4 sind die bekannten Seitenkammern 5 in der der Feder zugewandten Zylinderhälfte
angeordnet. Durch den Boden der Seitenkammern 5 hindurch sind parallel zur Symmetrieebene
Längskammern oder taschenartige Aussparungen 6 eingefräst, die vollständig in der
der Feder zugekehrten Zylinderhälfte des Tintenleiters liegen. Diese Kammern reichen
bis zur Spitze des Tintenleiters; sie sind bis auf die der Feder zugekehrte Seite
vollkommen geschlossen.
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Die Feder 2 hat die übliche Form, d. h. ihre Wölbung deckt sich nicht
mit der Krümmung des Zylinders, sondern ist schwächer, so daß seitlich unter der
Feder in die Ausgleichskammern 5 und die sich daran anschließenden Aussparungen
6 Luft eintreten kann.
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Durch die Aussparungen 6 sind die Ausgleichskammern so weit vergrößert,
daß sie vollkommen ausreichen, um die Überschußtinte aufzunehmen und so viel Tinte
zu halten, daß auch bei größerem Tintenverbrauch ein genügendes Nachfließen von
Tinte aus diesen Räumen stattfinden kann, ohne daß die Gefahr einer Austrocknung
besteht. Andererseits hat der Tintenleiter seine Stabilität vollkommen bewahrt,
und die Schaffung eines neuen Federmodells ist überflüssig.
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Die Ausführung nach Fig. 4 bis 6 deckt sich vollkommen mit der Ausführung
nach Fig. i bis 3, nur daß hier ein Ring 7 um den Tintenleiter angeordnet ist, mit
dem dieser in den Halter eingeschraubt wird. Der Tintenzufluß erfolgt hier durch
eine Bohrung 8, von der aus ein Kanal 9 nach dem Luft- und Tintenraum 3, 4 führt.