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Schreibelement für Kugelschreiber Die bekannten Schreibgeräte, die
unter der Bezeichnung Kugelschreiber auf dem Markt anzutreffen sind, haben nicht
immer den Erwartungen entsprochen, die man auf derartige neuzeitliche Schreibgeräte
gesetzt hat. Insbesondere hat sich für den Benutzer störend bemerkbar gemacht, daß
der Zufluß der Tintenpaste zu der Kugel mitunter aussetzt oder aber daß zuviel Tintenpaste
zu der Kugel nachströmt. Den Grund hierfür wird man darin zu sehen haben. daß einmal
der Fassungsraum der die Schreibspitze tragenden Patrone oder Mine zu groß ist und
demzufolge die Tintenpaste über eine zu lange Zeit hinweg die Eigenschaften aufrechterhalten
muß, die unbedingt erforderlich sind, um ein ungestörtes Nachströmen der Tintenpaste
zu sichern. Zum andern ist die übliche Lagerung der Kugel in einer entsprechend
geformten halbkugelförmigen Ausnehmung der Schreibspitze, wie Versuche ergeben haben,
unvorteilhaft. Bei nicht genügendem Tintenpastenzufluß setzt sich die Kugel infolge
der großen Zuführungsfläche leicht fest und außerdem fehlt es an einem Ausgleichsbehälter
oder Ausgleichsraum für etwa überschüssige Tintenpaste.
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Schließlich ist ein Mangel der bekannten Schreibgeräte der hier in
Betracht kommenden Art, daß die Patrone oder Mine aus dem vollen mit Hilfe von spanabhebenden
Werkzeugen hergestellt wird. Dies wirkt sich insbesondere in bezug auf die Wandstärken
aus, die in der Nähe der Kugel noch immer so groß sind, daß man den Halter beim
Schreiben nicht in der üblichen Weise neigen kann,
sondern steiler
zu schreiben gezwungen ist. Auch sind naturgemäß durch eine derartige Herstellungsweise
sich ergebende hohe Herstellungskosten unerwünscht.
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Durch die Erfindung werden die genannten Nachteile sämtlich beseitigt,
und es ist ein Schreibgerät geschaffen, das allen neuzeitlichen Anforderungen an
Betriebssicherheit, Lebensdauer und niedrigen Herstellungskosten genügt.
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Ein für die Erfindung wesentlicher Gedanke besteht darin, daß Schreibspitze
und Tintenpastenraum eine Einheit sind, deren Ausmaß so gering gehalten ist, daß
der Vorrat an Tintenpaste einen unterbrechungsfreien Betrieb gewährleistet. Es ist
also bewußt der Weg beschritten worden, im Verhältnis zu den bekannten Patronen
kleine schreibminenartige Elemente oder Körper vorzusehen, die sowohl die Kugelspitze
als auch den Tintenpastenraum enthalten, so daß man mit Sicherheit auf einen ständigen
Nachfluß der Tintenpaste rechnen kann, um nach Verbrauch des genannten Elementes
dieses gegen ein anderes auszuwechseln. In dieser Hinsicht schafft die Erfindung
um so günstigere Voraussetzungen, als man infolge der räumlichen Kleinheit des Schreibelementes
in dem Halter Reserveelemente oder Minen unterbringen kann. Man kann sich also mit
den im Halter befindlichen Reserveminen behelfen, wenn die Schreibmine aufgebraucht
ist, und man hat es dann in der Hand, den Weggang an Minen durch Nachkauf in einem
Spezialgeschäft o. dgl. auszugleichen.
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Ein weiteres für die Erfindung charakteristisches Merkmal ist darin
zu sehen, daß das Schreibelement aus einem gezogenen Rohr mit durchgehend gleichem
Innendurchmesser besteht, dessen eines Ende durch Verformung das Lager für die Schreibkugel
bildet. Gegenüber der Herstellung mit Hilfe von spanabhebenden Werkzeugen ist das
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren wesentlich einfacher und insbesondere auch
für die Massenfertigung wesentlich geeigneter. Man hat es auch leicht in der Hand,
die Verformung der Spitze so zu wählen, daß die die Kugel haltenden Wandteile der
Spitze in eine schmale Zone auslaufen, die in ihrer Formgebung dem Kugelverlauf
entsprechen. Hierdurch ergibt sich der oben schon erwähnte Vorteil, daß man das
Schreibgerät beim Schreiben in üblicher Weise neigen kann, da die Kugel mit der
benetzten Tintenpaste stets zur Auswirkung kommt, im Gegensatz zu den bekannten
Ausführungen, bei denen die Haltezone der Spitze zu stark ist und der Schreibvorgang
nur bei steilerer Stellung des Schreibgerätes durchführbar ist.
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Ferner ist für die Erfindung charakteristisch, daß das verformte Ende
des Schreibelementes im Innern eine Absatzbildung, eine Schulter, eine Ausnehmung
o. dgl., aufweist, so daß die an der Spitze gelagerte Kugel nur an schmalen Ringflächen
oder Ringlinien eine Auflage erhält und der so gebildete Hohlraum zwischen der Kugel
und der Schreibspitze als Ausgleichskammer für etwa überschüssige Tintenpaste dient.
Da die Kugel gleichsam nur durch zwei Ringzonen oder Ringlinien geführt wird, tritt
ein Festklemmen der Kugel während des Betriebes nicht auf, zumal die in dem Hohlraum
vorhandene Tintenpastenmenge ausreicht, um das für die leichte Drehung der Kugel
in der Spitze erforderliche Schmiermittel zu liefern.
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Die in der Schreibspitze vorgesehene Schulterfläche kann entweder
senkrecht oder aber auch stumpfwinklig zur Längsachse des Schreibelementes verlaufen,
auch wird man die Querschnittsform der die Spitze tragenden Mine oder Hülse nicht
nur rund, sondern auch oval, rechtwinklig o. dgl., wählen können. Damit das Schreibelement
in dem eigentlichen Schreibgerät sicher untergebracht werden kann, erhält es erfindungsgemäß
vorteilhaft entweder ein Gewinde in der Nähe der Spitze oder am hinteren Ende entsprechend
den im Schreibgerät jeweils vorgesehenen Gewindeabschnitten.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung zweier in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiele. Es zeigt
Fig. i einen Schnitt durch einen Teil des Schreibelementes gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen ähnlichen Schnitt, nur durch ein Element etwas anderer Ausführung,
Fig. 3 eine Ansicht des Schreibelementes. Das Schreibelement besteht aus einem gezogenen
Rohr i, dessen Spitze 2 verformt ist. In der Spitze 2 wird die Kugel 3 gehalten.
Zu diesem Zweck besitzt die Spitze 2 eine Ausnehmung 4, die schulterartig o. dgl.
ausgebildet ist. Gemäß Fig. i verläuft die Schulterfläche senkrecht zur Längsachse
des Schreibelementes, gemäß Fig. 2 dagegen unter einem stumpfen Winkel. In beiden
Fällen wird die Kugel abgestützt einmal durch Ringfläche oder Ringlinie 5, die du;rch
die auslaufende Umfassungsfläche der Spitze gebildet wird, zum andern durch die
Ringfläche oder Ringlinie 6, die an der Berührungsstelle zwischen Schulterabsatz
und Spitze und der Kugel sich befindet. Der zwischen Kugel und Ausnehmung gebildete
Hohlraum 7 ist hervorragend geeignet, als Ausgleichskammer füi etwa überschüssige
Tintenpaste zu dienen bzw. gleichsam als Schmiermittelreservoir für die Kugellagerung.
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In der gezeichneten Stellung erkennt man am hinteren Ende des Schreibelementes
bei 8 einen Gewindeabschnitt, der zum Zusammenwirken mit einem entsprechenden Gewindeabschnitt
in dem zur Verwendung gelangenden Schreibgerät bestimmt ist.
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Durch diese Maßnahme besteht auch die Möglichkeit, das Schreibelement
gegenüber dem Schreibgerät in axialer Richtung zu verstellen. An Stelle des Gewindeabschnittes
im Schreibelement könnte man auch eine oder zwei Nasen. herausdrücken, die nun ihrerseits
wieder in einem im Schreibgerät angebrachten Gewindegang laufen würden. Auch auf
diese Art läßt sich ein Versenken des Schreibelementes nach Benutzen des Schreibgerätes
erreichen.
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Durch die kleine und handliche Ausführung des Schreibelementes ergeben
sich, wie schon erwähnt,
günstige Voraussetzungen dafür, in dem
eigentlichen Schreibgerät neben der Schreibmine noch weitere Reser@,eminen unterzubringen.