DE807114C - Allseitig bewegliches Knoechelgelenk fuer Kunstbeine - Google Patents

Description

• Allseitig bewegliches Knöchelgelenk für Kunstbeine Allseitig bewegliche Kllöcllelgelenke für Kunstbeine, die eine freie Bewegung des Fußteiles in seiner Längsachse und eine genügende seitliche Bewegung des Fußteiles ermöglichen, sind bekannt. Zu diesem Zwecke werden meistens Kugelgelenke oder Kreuzkopfgelenke verwandt. Die praktische Einführung der meisten Gelenke scheiterte aber bislang daran, daß diese Konstruktionen zu kompliziert und empfindlich sind oder den Fuß derart schwächen, daß sehr bald ein Bruch dieser Teile eintritt. Es werden auch sehr oft die auftretenden hohen Torsionskräfte nicht genügend beachtet. Nur einzelne Konstruktionen haben dies vertieden. Dabei wird aller der Einbau so kompliziert, daß diese Gelenke nur mit dem dazugehörigen Fuß- und Knöchelteil zusammen geliefert werden können.
• Der Erfindungsgedanke erstreckt sich ebenfalls auf ein allseitig bewegliches Knöchelgelenk iiir Kunstleine, bei dem die geschilderten Nachteile nicht mehr auftreten können. Eründungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein Kreuzkopfgelenk. insllesondere an sich bekannter Ausbildung, in einem kastenartigen oder rahmenartigen, an seinen beiden Stirnseiten offenen oder geschlossenen Gehäuse derart angeordnet ist, daß das Gehäuse mit dem Kreuzkopfgelenk allseitig beweglich ist und das auf jeder Stirnfläche des Kreuzkopfgelenkes in Richtung der Seitenbewegung des Gelenkes iii dem Gehäuse gut passende, gleitende Führungsstücke vorgesehen sind, die der auftretenden Torsionsbeanspruchung des Gelenkes entsl>rechend dimensioniert und ausgebildet sind.
• Das neue Gelenk ist vor allem einfach und stabil in der Konstruktion. Sein Gewicht ist praktisch gleich dem eines einfachen Gelenkes. Alle seine Teile sind einzeln zu ersetzen, und der Einbau kann ohne \ orkenntnisse und besondere Erfahrung in jeden Fußteil, auch in bereits gebrauchte Fußteile erfolgen.
• Ein besonderer Vorteil besteht noch darin, daß das Kreuzkopfgelenk nicht mehr, wie bisher erforderlich, entsprechend den auftretenden hohen Torsionskräften dimensioniert werden muß, sondern aus Preßstoff, Leichtmetall 0. dgl. gefertigt werden kann, da nunmehr das Gehäuse bzw. vor allem die Führungsstücke diese Kräfte aufnehmen.
• Die Figuren stellen ein Ausführungsbeispiel nach dem Erfindungsgedanken dar und lassen weitere neue und fortschrittliche Merkmale desselben erkennen.
• Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt und Fig. 2 eine Ansicht von vorn; Fig. 3 ist eine Seitenansicht des eingebauten Gelenkes mit dem Knöchelstück und dem Fußteil eines Kunstbeines.
• Ein an sich bekanntes Kreuzkopfgelenk a ist in einem kastenartigen Gehäuse d, dessen Stirnseiten offen oder geschlossen sind, angeordnet. Die Befestigung des Gehäuses d mit dem Kreuzkopfgelenk a erfolgt durch den Seitenbolzen b des Gelenkes. uf den beiden Stirnflächen des Kreuzkopfgelenkes a, und zwar in den beiden hohlen Achsstummeln r desselben, ist je ein stopfenartiges Führungsstück e eingesetzt und mittels einer Schraube j befestigt. Diese Führungsstücke e sind an ihren unteren Teilen entsprechend der Wölbung der Lager-I,uchsenc des Kreuzkopfgelenkes a und in ihren oberen Teilen entsprechend dem U-förmigen Querschnitt des Gehäuses d ausgebildet. Bei der Seitenl>ewegung des Gelenkes gleiten die gut passenden Führungsstücke e in dem Gehäuse. Die bei derartigen allseitig beweglichen Knöchelgelenken auftretenden hohen Torsionsbeanspruchungen werden daher von dem Gehäuse d und insbesondere von den Führungsstücken e aufgenommen, während das Kreuzkopfgelenk a hiervon weitgehend frei ist. Aus diesem Grunde ist das Gehäuse d im Bereich n des 5 eitenbolzens b verstärkt ausgebildet, und die Führungsstücke e sind entsprechend dimensioniert. Das Kreuzkopfgelenk a selbst kann dagegen aus Preßstoff, Leichtmetall o. dgl. gefertigt sein. Die freie lSeweglichkeit des Gelenkes in Richtung der Längsachse des Fußteiles ist in an sich bekannter Weise durch den Drehbereich der drehbaren Lager-I>uchsen c gegeben.
• Der Befestigungsbolzen k des Gelenkes ist in der Kopffläche des Gehäuses d gelagert, z. B. mittels eines am Bolzenkopf vorgesehenen Nietkopfes. Bei Unterschenkeln mit durchgehenden Schienen können auf der Kopffläche des Gehäuses an beiden Seiten kurze \Vinkelstücke angebracht werden, welche zur Befestigung an den Schienen dienen. Der mittlere Befestigungsbolzen fällt hierbei fort. Um beim Auftreten einen metallischen Klang zu vermeiden, ist in der SIitte zwischen dem Gehäuse d und dem Gelenk a ein kleines Gummipolster g vorgesehen. Dies hat lediglich die Aufgabe, eine leichte Spannung zwischen diesen beiden Teilen zu schaffen, wodurch der metallische Klang vermieden wird und der Fußteil o ohne besonderes Geräusch auftreten kann.
• Ein Verschleiß findet hier nicht statt. Das Polster kann jederzeit durch ein anderes ersetzt werden.
• Zur Erleichterung des Einbaues und um eine einwandfreie Lagerung des Gelenkes im Fußteil 0 zu erreichen, ist zwischen Fuß und Gelenk eine kleine Lagerscheibe h aus Preßstoff oder Aluminium auf den Bolzen p vorgesehen. Durch ihre besondere Form gibt die Scheibe h den Raum frei, der zur allseitigen Bewegung des Gelenkes nötig ist.
• Die Montage des neuen Gelenkes erfolgt wie bei jedem anderen gebräuchlichen einfachen Gelenk.
• Anstatt einer halbrunden Nut wird eine rechteckige Aussparung i in das Knöchelteil t eingearbeitet, in welche das Gehäuse d schließend eingeführt und durch die Schraube k fest mit dem Knöchelteil t verbunden wird. Der Fußteil wird dann, wie bekannt, untergeschraubt. Hierzu ist lediglich eine flache Nut q in der Breite der Lagerscheibe h einzuarbeiten. Die üblichen Gummipuffer m bewirken, daß der Fußteil 0 bei einer seitlichen Verdrehung nach dem Abheben vom Boden in seine Normallage zurückgeht.
• Das Gelenk kann ganz oder zum Teil aus Preßstoff oder Leichtmetall gefertigt und die arheitenden Teile können gegebenenfalls noch mit einem dünnen Überzug aus einem härteren bzw. verschleißfesteren Werkstoff versehen werden.
• PATENTANSPRI CHE: 1. Allseitig bewegliches Knöchelgelenk für Kunstbeine, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kreuzkopfgelenk (a), insbesondere an sich bekannter Ausbildung, in einem kastenartigen oder rahmenartigen, an seinen beiden Stirnseiten offenen oder geschlossenen Gehäuse (d) derart angeordnet ist, daß das Gehäuse (d) mit dem Kreuzkopfgelenk (a) allseitig beweglich ist und daß auf jeder Stirnfläche des Kreuzkopfgelenkes (a) in Richtung der Seitenbewegung des Gelenkes in dem Gehäuse (d) gut passende, gleitende Führungsstücke (e) vorgesehen sind, die der auftretenden Torsionsbeanspruchung des Gelenkes entsprechend dimensioniert und ausgebildet sind.

Claims (1)

1. 2. Gelenk nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung des Gelenkes (d) mit dem Kreuzkopfgelenk (a) durch den Seitenbolzen (b) des Gelenkes erfolgt und daß das Gehäuse (d) im Bereich des Seitenbolzens (b) verstärkt ausgebildet ist.

   3. Gelenk nach Anspruch I oder Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsbolzen (k) des Gelenkes in der Kopffläche des Gehäuses (d) gelagert ist, z. B. mittels eines Nietkopfes am Bolzenkopf oder durch Einschrauben.

   4. Gelenk nach Anspruch 1 oder Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Kopffläche des Gehäuses (d) an beiden Seiten kurze Winkelstücke angeordnet sind, die zur Befestigung an den Schienen eines Unterschenkels dienen.

   5. Gelenk nach Anspruch I oder Anspruch I bis 3 oder Anspruch I und 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem verschleißfesten Material, z. B. Rotguß, Preßstoff, Kunstharz, gefertigten Führungsstücke (e) stopfenartig und in ihrem unteren Teil entsprechend der Wölbung der Lagerbuchsen (c) des Kreuzkopfgelenkes (a) und in ihrem oberen Teil entsprechend dem Querschnitt des Gehäuses (d) ausgebildet und mit der Gelenkachse fest verbunden sind.

   6. Gelenk nach Anspruch I oder Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (d) U-förmigen Querschnitt besitzt.

   7. Gelenk nach Anspruch I oder Anspruch I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kreuzkopfgelenk (a) und dem Gehäuse (d) oberhalb des Seitenbolzens (b) ein elastisches Polster (g), z. B. aus Gummi, vorgesehen ist.

   8. Gelenk nach Anspruch 1 oder Anspruch I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kreuzkopfgelenk (a) aus Preßstoff, Leichtmetall o. dgl. gefertigt sein kann.

   9. Gelenk nach Anspruch I oder Anspruch I bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk ganz oder zum Teil aus Preßstoff, Leichtmetall o. dgl. hergestellt und die arbeitenden Flächen des Gelenkes gegebenenfalls mit einem Überzug aus einem härteren oder verschleißfesteren Werkstoff versehen sind.

   10. Gelenk nach Anspruch 1 oder Anspruch I bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Fußteil (o) auf den Bolzen (p) eine ein- oder mehrteilige Lagerscheibe (lt), z.B. aus Preßstoff, Kunstharz, Aluminium, angeordnet ist, die derart ausgebildet ist, daß das Gelenk in seiner allseitigen Bewegung nicht gehindert ist.