DE763277C - Verfahren zur Herstellung von Faeden aus Filmen von Kunststoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Faeden aus Filmen von KunststoffenInfo
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- DE763277C DE763277C DEI72460D DEI0072460D DE763277C DE 763277 C DE763277 C DE 763277C DE I72460 D DEI72460 D DE I72460D DE I0072460 D DEI0072460 D DE I0072460D DE 763277 C DE763277 C DE 763277C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01D—MECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
- D01D5/00—Formation of filaments, threads, or the like
- D01D5/42—Formation of filaments, threads, or the like by cutting films into narrow ribbons or filaments or by fibrillation of films or filaments
- D01D5/423—Formation of filaments, threads, or the like by cutting films into narrow ribbons or filaments or by fibrillation of films or filaments by fibrillation of films or filaments
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Artificial Filaments (AREA)
- Yarns And Mechanical Finishing Of Yarns Or Ropes (AREA)
Description
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Ib IU
Es· ist bereits ein Verfahren zur Herstellung
von verspinnbaren Fasern und Fäden aus organischen thermoplastischen Massen unter
Ausschluß von Lösungsmitteln bekannt, welches darin besteht, derartige thermoplastische
Kunststoffe zu Filmen oder Bändern vorzuwagen und diese Walzerzeugtuisse anschließend
einer starken Streckung zu unterwerfen. Man erhält hierdurdh in der Längsrichtung
orientierte Bahnen:, die durch mechanische Behandlung im faserförmige Bruchstücke aufgeteilt
und nach anschließender Parallelisier'ung auf den bekannten Spinneinrichtungen wie
Naturfaser» oder Zellwolle zu Garn versponnen werden können·. Dieses'Verfahren, das technisch
leicht und mit einfachen Mitteln ausgeführt werden kann, ist jedoch bisher ausschließlich
für Kunststoffe benutzt worden, die sich ohne Verwendung von Lösungsmitteln verformen
lassen. Das bekannte Verfahren befriedigt technisch deshalb noch nicht vollkommen, weil
die erhaltenen Fasern durch besondere Vorrichtungen erst wieder parallelisiert und versponnen·
werden müssen, um zu fertigen, verarbeitungsfähigen Garnen zu gelangen.
Bei' der Beschäftigung mit dem Problem, Fäden aus schwerlöslichen und nur bei hoher
Temperatur erweichenden Kunststoffen, wie
den Polymeren des Acrylnitrils, des asymmetrischen Dichloräfchylens oder Athylidenchlorids
herzustellen, die sich wedsr thermoplastisch noch aus Mangel an geeigneten Lösungs-S
mitteln nach den bekannten Spinnverfahren erzeugen lassen, wurde gefunden, daß man
Fäden aus derartigen Kunststoffen· erhalten kann, die vielfältige Einsatzmöglichkeiten besitzen
und außerdem sehr billig anzufertigen ίο sind, indem man Lösungen dieser Stoffe zu
Filmen vergießt, diese nach Verstreckung in schmale Streifen schneidet und die Streifen
durch'Nitscheln in endlose Fibrillen zerlegt
und die parallel liegenden Fibrillen anschließend mittels· eines Flügelspinners· oder einer
ähnlichen Vorrichtung zu Fäden zusammendreht. Für die Fadenbildung nach der Erfindung
kommen in erster Linie Kunststoffe in Betracht, die auf thermoplastischem Wege wegen ihres hohen Erweichungspunktes und
ihrer leichten: Zersetzlichkeit überhaupt nicht verformbar sind und für die bisher nur Lösungsmittel
gefunden wurden, die so hohe Siedepunkte besitzen, daß infolge der vorauszusehenden
Schwierigkeiten bei der Rückgewinnung der Lösungsmittel eine Verspinnung
nach den üblichen Trocken- oder Naß spinnverfahren, nur schwierig durchführbar ist. Bei
dem Verfahren der Erfindung werden die Kunststoffe in Butyrolakton, a-Pyrrolidon, Dimethylformamid
und ähnlichen hochsiedenden; Lösungsmitteln gelöst, die Lösung auf einer
der üblichen Gießmaschinen zu Filmbahnen vergossen und den auf den Gießmaschinen geformten
Bahnen die Lösungsmittel durch Waschen oder Trocknen oder durch, beides entzogen.
Die derart erhaltenen trockenen und weitgehend lösungsmittelfreien Bahnen werden
dann einer kurzen Erwärmung auf Temperaturen über ioo°, vorzugsweise 140 bis· i8o°,
" unterworfen und in diesem heißen Zustand um mehr als 100 bis zu 1000% und darüber verstreckt,
worauf anschließend sofort eine Aufteilung durch Rundmesser zu mehr oder weniger
schmalen Streifen in Längsrichtung der Filme erfolgt. Diese Streifen passieren dann
in ununterbrochenem Lauf ein sogenanntes Nitschelwerk oder eine ähnliche Einrichtung,
worin sie einer rollenden und quetschenden Bewegung unterworfen werden·, die so abgemessen
ist, daß lediglich eine Aufteilung der Streifen in,· Fibrillen eintritt, die dann in diesem
Zustand sofort mittels eines Flügelspinners od. dgl. zusammengedreht, also verzwirnt werden1.
Das> Erzeugnis sind Fäden, die genau wie Kunstseide endlos durchlaufende Einzelfäden
oder Fibrillen besitzen und infolgedessen in ihrem äußeren Aussehen, nicht einem gespon-•
nenen Garn, sondern einem endlosen. Kunstseidenfadenbündel gleichen.
Das Verfahren der Erfindung unterscheidet sich grundsätzlich von dem eingangs erwähnten
Verfahren nach Patent 667 234, indem einmal nur aus Lösungen geformte Folien als
Ausgangsmaterial für die Fäden verwendet werden und außerdem die Herstellung der
Fäden in einem fortlaufenden Arbeitsgang ' unter Ausschaltung bzw. Vermeidung eines
besonderen Spinnprozesses durchgeführt wird, indem die gestreckten Filme nicht in einzelne
Faserbruchstücke nach Art der Zellwolle zerlegt werden, sondern lediglich eine Aufteilung
in endlos durchlaufende Fibrillen vorgenommen wird, die ohne Zwischenschaltung eines
besonderen Spinnprozesses sofort zu verarbeitungsfertigen Fäden verzwirnt werden.
Die Fäden nach der Erfindung besitzen hohe Reißfestigkeiten bis zu 27 Rkm und darüber.
Die zur Herstellung der Folien benutzten hochsiedenden Lösungsmittel würden bei der
Herstellung der Fäden oder Fasern direkt aus den Lösungen in solcher Verdünnung anfallen,
daß ihre Wiedergewinnung unrationell würde. Im Gegensatz hierzu kann bei dem Verfahren der Erfindung eine Gießapparatur
für Filmbahnen gebraucht werden, mit der es möglich ist, eine verhältnismäßig hochprozentige
Anreicherung der Lösungsmittel und damit eine rationelle Wiedergewinnung zu erreichen.
Eine I5%ige Lösung von Polyacrylnitril in Dimethylformamid wird bei ioo° auf einer
Gießmaschine zu einer Filmbahn vergossen und das lösungsmittel durch etwa ioo° heiße
Luft zum Verdunsten gebracht. Die trockene Filmbahn wird darauf über eine auf 170 bis
iSo° geheizte Walze geführt und anschließend um über 600% verstreckt, worauf die Bahn
mit Rollenmessern in Längsrichtung der Bahn in schmale Streifen aufgeteilt wird. Diese
Streifen durchlaufen dann kleine Nitschelwerke zum Zweck der Fibrillierung, und die
das Nitschelwerk verlassenden fibrillierten Fäden werden auf einem Flügelspinner gedrallt
oder verzwirnt. Je nach Dicke des Ausgangsfilms und der Schnittbreite der Streifen
können Fäden in den Stärken von unter too den. bis zu mehreren 1000 den. hergestellt
werden, die ohne jeden weiteren Spinnprozeß sofort zum Verweben oder zur anderweitigen
Verarbeitung gelangen können.
Eine 200/oige Lösung eines Mischpolymerisats
aus 90 Teilen Acrylnitril und 10 Teilen Acrylsäuremethylester wird, wie im Beispiel 1
beschrieben, auf Fäden verarbeitet. Man erhält Fäden mit Festigkeiten bis zu 3 g/den, bei
8% Bruchdehnung, die nach kurzem Dämpfen oder Erwärmen unter Spannung bügelfest
Claims (3)
- sind und im Gebrauch Temperaturen bis zu 1500 und darüber ausgesetzt werden können.Beispiel 3Eine io%ige Lösung eines Alischpolymerisats von 20% asymmetrischem Dichloräthylen und 8o°/o Acrylnitril in Butvrolakton wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, verarbeitet. Man erhält auch hier synthetische Fasern von hoher Temperaturbeständigkeit und Festigkeiten bis zu 27 Rkm, die sich besonders zur Herstellung von · Tauwerk für Seefahrtzwecke eignen.1S PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung von Fäden aus Filmen von Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Filme aus Lösungen ao von auf thermoplastischem Wege nicht verarbeitbaren Kunststoffen vergossen, diese nach Verstrecken in schmale Streifen zerschnitten,, die Streifen durch Xitschehi in endlos durchlaufende Fibrillcn zerlegt und die parallel liegenden Fibrillen anschließend mittels eines Flügelspinners oder einer ähnlichen Vorrichtung zu Fäden zusammengedreht werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Polymeren des Acrylnitril oder des asymmetrischen Dichloräthylens oder den Mischpolymerisaten aus diesen Stoffen unter sich oder mit anderen ungesättigten Verbindungen.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung der Fäden vom Vergießen der Lösung bis zum Verzwirnen der fertigen Fäden im fortlaufenden Arbeitsprozeß auf ein und derselben Maschine durchgeführt wird.O 5517 10.52
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI72460D DE763277C (de) | 1942-06-09 | 1942-06-10 | Verfahren zur Herstellung von Faeden aus Filmen von Kunststoffen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE235269X | 1942-06-09 | ||
DEI72460D DE763277C (de) | 1942-06-09 | 1942-06-10 | Verfahren zur Herstellung von Faeden aus Filmen von Kunststoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE763277C true DE763277C (de) | 1952-11-10 |
Family
ID=25765978
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI72460D Expired DE763277C (de) | 1942-06-09 | 1942-06-10 | Verfahren zur Herstellung von Faeden aus Filmen von Kunststoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE763277C (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1127535B (de) * | 1958-09-24 | 1962-04-12 | Hermann Becker | Verfahren zum Herstellen eines Kunststoffadens |
DE1142987B (de) * | 1954-05-29 | 1963-01-31 | Felix Schleuter | Verfahren zur Herstellung von faden- oder faserfoermigen Gebilden |
DE1175385B (de) * | 1957-06-11 | 1964-08-06 | Du Pont | Verfahren zur Herstellung voluminoeser garnartiger Gebilde aus einem molekular orientierten Filmstreifen eines synthetischen, organischen Polymerisates |
DE1660620B1 (de) * | 1967-08-29 | 1970-11-19 | Shell Int Research | Verfahren zur Herstellung von Kraeuselfasern oder -faeden aus thermoplastischen makromolekularen Stoffen |
DE1660552A1 (de) * | 1964-03-16 | 1972-04-06 | Plasticisers Ltd | Garn,Kordel bzw. Schnur und Verfahren zur Herstellung dieser Produkte |
-
1942
- 1942-06-10 DE DEI72460D patent/DE763277C/de not_active Expired
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1142987B (de) * | 1954-05-29 | 1963-01-31 | Felix Schleuter | Verfahren zur Herstellung von faden- oder faserfoermigen Gebilden |
DE1175385B (de) * | 1957-06-11 | 1964-08-06 | Du Pont | Verfahren zur Herstellung voluminoeser garnartiger Gebilde aus einem molekular orientierten Filmstreifen eines synthetischen, organischen Polymerisates |
DE1127535B (de) * | 1958-09-24 | 1962-04-12 | Hermann Becker | Verfahren zum Herstellen eines Kunststoffadens |
DE1660552A1 (de) * | 1964-03-16 | 1972-04-06 | Plasticisers Ltd | Garn,Kordel bzw. Schnur und Verfahren zur Herstellung dieser Produkte |
DE1660620B1 (de) * | 1967-08-29 | 1970-11-19 | Shell Int Research | Verfahren zur Herstellung von Kraeuselfasern oder -faeden aus thermoplastischen makromolekularen Stoffen |
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