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Behälter für flüchtige brennbare Flüssigkeiten Behälter, in denen
brennbare flüchtige Flüssigkeiten aufbewahrt «-erden, sollen neben anderen Eigenschaften
vornehmlich zwei Bedingungen genügen: Die Behälter müssen erstens im Falle einer
Explosion oder Verpuffung <1rn Dach aufreißen, um ein Auslaufen brennbarer Flüssigkeiten
zu vermeiden, zweitens sollen die Behälter möglichst dicht sein und auch im Betrieb
dicht bleiben, um Vergasungsverluste auszuschließen.
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Es ist bereits bekannt, die Dachhaut derartiger Behälter auf das Dachgespärre
lose aufzulegen und nur am Rande mit dem Behältermantel durch eine Reißnaht, z.
B. eine Blei- oder Aluminiumnietung, zu verbinden, die so leicht ausgeführt ist,
daß sie unbedingt zuerst aufreißt. Da aber innerhalb der Behälter durch Temperaturunterschiede,
Pumpvorgänge usw. sowohl Überdrücke als auch Unterdrücke entstehen, werden schon
bei sehr niedrigen inneren Überdrücken die Eckverbindungen zwischen der Behälterdecke
und dem Behältermantel sehr hoch beansprucht, so daß ein Dichthalten der Reißnaht
nicht möglich ist. Die Reif)naht darf aber nicht schon bei gewöhnlicher Beanspruchung
reißen, da sonst starke Vergasungsverluste eintreten.
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Die Beanspruchung der Eckverbindungen kann zwar vermieden werden,
wenn die Dachhaut in bekannter Weise am Dachgespärre angenietet wird. Dann genügen
aber die Behälter nicht mehr der Forderung, daß sie im Falle einer Explosion oder
Verpuffung am Dach aufreißen.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, zut-Vermeidung von Vergasungsverlusten
eine elastische Verbindung von Dachabdeckung und Behältermantel vorzunehmen, um
eine # ' c rschiebbarkeit der Dachabdeckun t' II gegenüber dem Behältermantel
zu erreichen. Aber auch hierdurch wird es nicht ermöglicht, ein genügend freies
Aufreißen am Dach bei Explosionen und gleichzeitig ein Dichthalten des Behälters
bei gewöhnlichen Beanspruchungen sicherzustellen.
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Diese Nachteile lassen sich gemäß der Erfindung vermeiden, wenn bei
Behältern, deren Dachabdeckung mit der Behälterwand durch eine Reißnaht verbunden
ist, die Dachabdekkung nur an dem mittleren Abschnitt fest mi-i dem Sparrenwerk
verbunden ist, nährend der
äußere Teil derselben mit der Behältertt.lnd
unter Vermittlung eines elastischen Zwischenstückes durch eine Reißnaht verbunden
ist. Dadurch wird ermöglicht, daß Verschiebungen der Dachbekleidung gegenüber der
Behälterwand elastisch möglich sind, ohne die Dichtheit des Behälters zu gefährden.
Hierbei kann die Dachabdeckung auf dem Behältermantel frei aufliegen und an einem
mit dem Behältermantel durch ,eine Reißnaht verbundenen federnden Hilfsmantel befestigt
sein. Der Raum des Hilfsmantels steht dann durch i iffnungen mit dem eigentlichen
Behälterraum in Verbindung. Gegebenenfalls kann aber das elastische Zwischenstück
auch in der Dachabdeckung selbst untergebracht sein.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist ein Behälter gemäß der Erfindung
in zwei beispielsweisen Ausführungsformen dargestellt. Es zeigt Fig. i einen Schnitt
durch den Behälter, Fig.2 einen Grundriß und Fig. ; einen Schnitt durch einen Teil
des Behälters'in etwas größerem Maßstab; Fig. 4. zeigt einen Schnitt durch den Behälter
bei einer anderen Ausführungsform. Bei der in den Fig. i bis 3 dargestellten Ausführungsform
ist die Dachhaut 5 nur an dein mittleren Abschnitt in fest, z. B. durch Nieten 12,
mit dem Sparrenwerk 4. verbunden. Der nicht mit dem Sparrenwerk verbundene äußere
Teil a der Dachhaut liegt lose auf dem Sparrenwerk und dem Behälter i bzw. auf einem
an diesem befestigten Eck-%vinl-elring 3 und ist mittels eines Eckwinkels 6 an einem
Hilfsmantel ; befestigt, der aus Blech, Wellblech oder anderem federnden Material
besteht, das zur Erhöhung der elastischen Nachgiebigkeit gewellt sein kann. Der
Hilfsmantel ; ist mit dem Behältermantel i über einen Träger 2 verbunden, wobei
die Verbindung zwischen dem Hilfsmantel und dem Träger 2 durch eine Reißnaht r gebildet
wird, die z. $. aus einer Blei- oder Aluminiumnietung besteht.
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Der Raum 7 des Hilfsmäntels ; steht durch C)ffnungen io mit dem Behälterinnenraum
in Verbindung, um eine Ableitung der im Raum des Hilfsmantels sich ansammelnden
Kondensate und einen Gasausgleich zu ermöglichen.
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Bei der in Fig,.f dargestellten Ausführungsform ist in der Dachhaut
5 ein elastisches Zwischenstück 8, z. B. ein Dehnstück aus Cellophanmembran, Wellblech
o. dgl., untergebracht, das eine Verschiebung der Dachbekleidung gegenüber der Behälterwand
ermöglicht. Die Dachbekleidung ist ain Ecktvinkel 9 finit dem Behältermantel i durch
eine Reibnaht r verbunden.
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Bei der Ausbildung des Behälters gemäß der Erfindung wird die Entlastung
der Eckverbindungen zwischen der Dachabdeckung und dem Behältermantel dadurch ermöglicht,
daß die `Dachabdeckung an dem Sparrenwerk. das beliebig ausgeführt sein kann, nur
in einem mittleren Teil fest verbunden ist. Die Breite dieses mittleren Teiles kann
je nach den vorliegenden Verhältnissen bestimmt werden. Durch diese Ausführungsart
«-erden die Deckenkräfte auf das Sparrenwerk und damit auf den Behältermantel i
übertragen. Da die Reißnaht der schwächste Teil des ganzen Behälters ist, wird im
Falle einer Explosion die Decke hier vom :Mantel abgelöst und dadurch der Weg für
die Verbrennungsgase freigegeben, wie in Fig. i in punktierten Linien dargestellt
ist. Durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung werden einerseits bei gewöhnlicher
Beanspruchung L-ndichtheiten des Behälters und damit Vergasungsverluste verhindert
und anderseits im Falle einer Explosion ein richtiges Arbeiten der Reißnaht und
ein aufreißen am Dach ermöglicht.