DE73144C - Mitnehmer für Drehbänke - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Mitnehmer für Drehbänke.

Die bei Drehbänken bisher gebräuchlichen Mitnehmer sind mit dem Uebelstande behaftet, dafs sie eine nur sehr beschränkte Verwendung finden können, indem fast für jedes Arbeitsstück ein besonders gestalteter Mitnehmer erforderlich ist. Auch sind die bisher bekannten Mitnehmer sehr umständlich zu befestigen, so dafs ihre Anwendung viel Zeit in Anspruch nimmt und dieselben somit unnöthige Betriebs-" kosten verursachen.

Bei dem vorliegenden Mitnehmer sind diese Uebelstande nach Möglichkeit beseitigt. Durch Ein- und Ausschalten einzelner Glieder kann derselbe jeder Gröfse angepäfst werden, wobei er sich selbst jedem beliebig gestalteten Arbeitsstück derart fest anschliefst, dafs während der Bearbeitung jedes Gleiten, Verdrehen oder Verschieben des Mitnehmers ausgeschlossen ist.

In den Fig. 1 bis 4 sind zwei Ausführungsarten des Mitnehmers veranschaulicht. Bei der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsart besteht der Mitnehmer aus einer Kette, an welcher ein einstellbarer Mitnehmerarm vorgesehen ist.

Die einzelnen Kettenglieder α können eine beliebige Form erhalten; sie sind jedoch derart mit Zapfen b und Haken c versehen, dafs sie ohne Mühe ausgewechselt werden können.

Das erste Kettenglied wird in einen mit Gewinde versehenen Bolzen d eingehängt, dessen Kopf d¹ zu diesem Zwecke gleichfalls mit Zapfen b versehen ist. Das letzte Glied a¹ hat eine von den übrigen Gliedern abweichende Gestalt und ist besonders kräftig gebaut. Dasselbe ist mit einer geeigneten Durchbohrung e versehen, durch welche der Bolzen d durchgreift. Das durchragende Ende des letzteren erhält eine Mutter /, an welcher der Mitnehmerarm g angebracht ist. Letzterer ist hohl, ähnlich einer Hülse, und dient gleichzeitig als Schutz für den Schraubenbolzen d. Vortheilhaft erscheint es auch, das Gewinde der Mutter/ im Innern des Mitnehmerarmes g zu verlängern, da hierdurch die Reibungsfläche des Gewindes vergröfsert wird und sich dasselbe nicht so schnell abnutzt.

Um die Festigkeit des Mitnehmers zu erhöhen, kann das Ende des hohlen Mitnehmerarmes g, wie bei h, Fig. 4, auch geschlossen sein.

Das Anschlufsglied a¹ hat einen nach oben reichenden Ansatz i, welcher· beim Anziehen der Mutter/ sich gegen den Kopf d¹ des Bolzens d stützt und dem Mitnehmer einen Halt verleiht.

Nach Auflegen der Vorrichtung auf das Arbeitsstück s wird mittelst der Mutter g die Kette fest angezogen. Das Gewinde hat eine solche Länge, dafs ein Anzug von. mindestens einer vollen Kettengliederlänge möglich ist. Im Arbeitszustande zieht sich die Kette, indem das letzte Glied a¹ sich zu verkürzen strebt, immer fester, so dafs der Mitnehmer das Arbeitsstück unfehlbar mitnimmt.

Soll ein kleineres Arbeitsstück eingespannt werden, so genügt es, eine entsprechende Anzahl Kettenglieder zu entfernen, während für gröfsere Arbeitsstücke mehr Kettenglieder ein-

geschaltet werden können, so dafs ein Mitnehmer geschaffen ist, dessen Spannweite eine unbegrenzte ist. In Fig. 3 ist derselbe Mitnehmer wie in Fig. 1 dargestellt, an welchem, um ihn zu einem kleineren Stück s passend zu machen, vier Kettenglieder herausgenommen sind. Vergleicht man beide Figuren, so sieht man, dafs der Umfang des kleineren Stückes um eine gröfsere Länge kleiner als der des gröfseren Stückes ist, als gerade vier Kettenglieder ausmachen. Es ist daher die Mutter g weiter auf das Gewinde des Bolzens d aufgeschraubt, und der Ansatz i greift weiter an dem Bolzenkopf d vorbei. Bei der in Fig. 4 dargestellten Abart sind die Kettenglieder durch ein Stahlband a² ersetzt, dessen Enden so gestaltet sind, dafs sie wie ein Kettenglied a einerseits den Bolzenkopf d und andererseits das Kettenglied a^l erfassen können. Diese Abart eignet sich insbesondere da, wo an einer Drehbank vielfach Arbeitsstücke von gleicher Querschnittsgröfse bearbeitet werden sollen. Hat man es nur mit solchen zu thun, so kann die Befestigung der Enden des Stahlbandes d² mit dem Glied a¹ und dem Bolzenkopf d^l auch eine nicht lösbare sein.

Die gezeigte Abart eignet sich vortheilhaft für solche Fälle, bei welchen die Drehbank ein Arbeitsstück unter einer bestimmten Gröfse nicht aufnehmen soll. Für gröfsere Stücke als das kleinste zulässige Stück kann das Stahlband an dem einen oder anderen Ende durch besondere Kettenglieder α (wie in Fig. 1) verlängert werden. Auch in diesem Falle kann das Stahlband an dem einen oder anderen Ende mit dem Bolzenkopf d^l oder dem Glied α¹ unlösbar befestigt werden. Gewünschtenfalls können auch mehrere Stahlbänder in ähnlicher Weise an einander gereiht werden.

Claims (2)

Patent -Ansprüche:

1. Mitnehmer für Drehbänke, bestehend aus einem das Arbeitsstück umfassenden gelenkigen Band, dessen eines Ende ringförmig und dessen anderes Ende als Schraubenbolzen ausgebildet ist, wobei mit Hülfe einer Mutter, welche mit dem Mitnehmerarm aus einem Stück bestehen kann, beide Enden des Bandes einander genähert werden, derart, dafs das Band fest angezogen wird.

2. Ein Mitnehmer nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, dafs das gelenkige Band aus einer Kette besteht, welche aus auswechselbaren Gliedern zusammengesetzt ist und demgemäfs beliebig verlängert oder verkürzt werden kann.

Hierzu 1. Blatt Zeichnungen.