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Grubenausbau Durch das Patent 733 279 ist ein Grubenausbau für Abbau-
und Streckenbetriebe mit einerseits durch 'Stempel und Schalhölzer bzw. Kappen unterstützten
und andererseits im Stoß in Bohrlöchern eingebühnten Ausbau- oder Verzugselementen
geschützt, bei dem die Verspannungseisen einerseits mit den Kappen der Baue durch
Anschläge und andererseits durch Aufrauhung des eingebühnten Endes oder durch besondere
Klemmvorrichtungen mit dem Stoß verklammert sind.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung des im
Hauptpatent geschützten Grubenausbaues und bezweckt insbesondere, die bauseitige
Verklammerung durch Verteilung der Zugwirkung auf eine größere Angriffsfläche zu
verstärken und ihre Zuverlässigkeit zu erhöhen.
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Es ist zwar schon ein Grubenausbau bekannt, bei dem die im Streichen
angeordneten Klappen in der Längsrichtung durch Verhakungen miteinander verbunden
waren. Die dem Stoß zugekehrten Kappenenden waren jedoch bei diesem bekannten Ausbau
lediglich in die Kohle eingebühnt, so daß die Verhakung der einzelnen Baue untereinander
nicht wie bei der vorliegenden Erfindung die Wirkung der Verteilung einer aus dem
Kohlenstoß abgeleiteten Zugbeanspruchung hatte.
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Letzteres kann gemäß der Erfindung beispielsweise dadurch erreicht
werden, daß die im Stoß verklammerten Verspannungselemente zunächst
mit
den dem Stoß zunächst stehenden Bauen und diese darauf rnit den anschließenden Bauen
gegebenenfalls unter Vorspannung verbunden sind. Hierdurch wird das Widerlager für
die Verzugselemente auf der Bauseite insofern wesentlich verstärkt, als nicht nur
jeder einzelne dem Stoß zunächst stehende Ausbau als Widerlager benutzt wird, sondern
auch die daran anschließenden und gegebenenfalls der gesamte Ausbau des betreffenden
Betriebspunktes verklammert ist. Hierbei kann es zweckmäßig sein, die die stoßnahen
mit den anschließenden Bauen verbindenden Elemente gleichzeitig als Verzugselemente
auszubilden und deren Anzahl im Verhältnis zu den Verspannungselementen zu vergrößern.
Hierdurch wird nicht nur ein beliebig dichter Verzug des Hangenden geschaffen, sondern
auch die Kraftübertragung zwischen den einzelnen Bauen über eine größere Anzahl
von Ausbauelementen verteilt und dementsprechend besonders zuverlässig gestaltet.
Gemäß der Erfindung kann fernerhin der Anschluß der Verspannungs- und auch der Vermtgselemente
an die Kappen der einzelnen Baue über besondere auf den Kappen angeordnete Zwischenelemente
erfolgen. Diese werden zweckmäßig gemäß der Erfindung als auf den Kappen in deren
Achsrichtung verschiebbare Gleitschuhe ausgebildet, so daß eine weitgehende Freizügigkeit
in bezug auf die Anordnung der einzelnen Baue zu den Verzugs- und Verspannungselementen
erreicht wird. Ferner können gemäß der Erfindung die in der Fluchtlinie der Verspannungselemente
angeordneten Gleitschuhe verstärkt ausgebildet sein, so daß sie das Hangende mittelbar
oder unmittelbartragen und den nötigen Spielraum für die Verschiebung der übrigen
Gleitschuhe gewährleisten. Diese verstärkten Gleitschuhe werden dabei zweckmäßig
unmittelbar oberhalb des zugehörigen Stempels angeordnet.
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In allen Fällen kann die Erfindung in der Weise ihre bevorzugte Ausführungsform
finden, daß der Anschluß der Verzugselemente untereinander bzw. an die Gleitschuhe
in gelenkiger Ausbildung, gegebenenfalls unter Verwendung von besonderen Spannvorrichtungen
erfolgt.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind aus der
Zeichnung ersichtlich, in welcher die Erfindung an einigen Ausführungsbe spielen
erläutert ist.
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Es zeigen Abb.i einen Grubenausbau nach der Erfindung im Grundriß,
Abb. 2 einen Schnitt gemäß der Linie 11-II der Abb. i, Abb. 3 und q. zwei Ausführungsbeispiele
für die Ausbildung der Gleitschuhe.
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Die Abb. i und 2 zeigen den Ausbau nach der Erfindung in dem Zustande,
wo die Arbeitsphase für die nun anschließende Hereingewinnung der Kohle an der gestrichelten
Linie A-B erreicht ist. In gleicher Weise wie bei dem Hauptpatent sind in diesem
Zeitpunkt die Verspannungs-und Verzugselemente a1, die beispielsweise aus einfachen
Rundeisen bestehen, in im Abbaustoß hergestellte Bohrlöcher eingebracht und durch
Klemmvorrichtungen g mit dem Stoß verklammert. Wie aus den Darstellungen der Abb.
i und -2 ersichtlich, sind die Verspannungselemente und Verzugselemente a1 beispielsweise
über Spannschlösser f1 an den nächst dem Abbaustoß A, B angeordneten Ausbau angeschlossen,
der aus den beispielsweise als Doppel-T-Eisen ausgebildeten eisernen Kappen b und
den Stempeln c besteht. Der stoßnahe Ausbau ist an dem nächsten Ausbau wiederum
über besondere Elemente a. angeschlossen, die zweckmäßig gleichzeitig als Verzugselemente
ausgebildet sind und einen beliebig dichten Verzug bilden. Infolgedessen sind die
Verspannungselemente a1 nicht nur an den stoßnahen Ausbau als Widerlager angeschlossen,
sondern auch an die weiter nachfolgenden Ausbaureihen. Wie aus der Zeichnung ersichtlich,
können im Zuge der Verzugselemente a. gleichfalls Spannschlösser f.-, angeordnet
sein, welche es ermöglichen, den Anschluß zwischen den einzelnen Bauen unter der
notwendigen Vorspannung herzustellen. Auf den Kappen h der einzelnen Baue sind Gleitschuhe
cf und e angeordnet, die beiderseits vorspringende Lappen und Augen besitzen, in
die die hakenförmigen Enden der Verspannungs- und Verzugselemente a1 und a. bzw.
die Enden der Spannschlösser f1, f@ eingehakt werden können.
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Die über den Stempeln c angeordneten Gleitschuhe d erhalten dabei,
wie aus Abb. 4 ersichtlich, eine verstärkte Ausbildung, so daß sie den Druck des
Hangenden aufnehmen und auf die unmittelbar unter ihnen angeordneten Stempel c übertragen.
Sie ersetzen also die sonst zu diesem Zwecke benutzten Pfandhölzer und sind stärker
als die in Abb.3 dargestellten Gleitlaschen e ausgebildet. Die Gleitlaschen d können
ferner auf ihrer Hangendseite mit Höckern oder sonstigen Vorsprüngen versehen sein,
mit denen sie sich in das Hangende eindrücken.
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Nach dem Straffziehen aller Verspannungseisen kann die Hereingewinnung
der Kohle beginnen und etwa so weit ungestört und ohne Stoßstempel durchgeführt
werden, bis die Linie C-D erreicht ist. Ist diese Linie erreicht, so wird das Hangende
erneut vorausgesichert. Es werden zunächst in den frischen Stoß neue Bohrlöcher
zwischen den noch im einzelnen Stoß befindlichen Verspannungseisen bzw. Klemmvorrichtungen
dicht unter dem Hangenden angesetzt und auf eine Tiefe gebracht, die der Breite
des Bauabschnittes von Kappe zu Kappe der reichlichen Länge der Klemmvorrichtungen
entspricht. In diese Bohrlöcher
werden mittels Verspannungseisen
ecl Klemmvorrichtungen g eingebracht und hier durch die Ausübung des entsprechenden
Zuges oder auf sonstige Weise im Stoß verankert. Nachdem sodann das Strebfördermittel
umgelegt und, wie in Abb. r und 2 in gestrichelten Linien angedeutet, ein neuer
Bau gestellt ist, werden die Gleitlaschen der Kappe durch Spannschlösser durch Einfügen
weiterer Verzugselemente a2 zwischen den beiden letzten Bauen verbunden. Nachdem
auch die entsprechenden neuen Verspannungseisen a1 an den neuen Bau angeschlagen
sind, kann der nächste Bauabschnitt in der geschilderten Weise in Angriff genommen
werden.
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Wie aus der Darstellung der Abb. r und 2 ersichtlich, wird bei der
Erfindung jeweils der letzte Ausbau bzw. die in fallender Richtung angeordneten
Ausbaureihen gegenüber dem Kohlenstoß versetzt angeordnet, d. h. es wird bei jedem
Abbauabschnitt jeweils so viel Kohle hereingewonnen, daß hinter dem letzten Ausbau
noch das Fördermittel vor den frischen Stoß verlegt wird, ehe die neue Stempelreihe
gesetzt wird. Hierdurch wird der große Vorteil eines schnellen unbehinderten Umlegens
des Fördermittels erreicht und auch die Hereingewinnung infolge Fehlens von Stoßstempeln
wesentlich erleichtert.
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Die Erfindung ist im gesamten mit den dargestellten Ausführungsbeispielen
keineswegs erschöpft, vielmehr können die ihr zugrunde liegenden Vorschläge konstruktiv
in beliebig anderer Weise verwirklicht werden. Beispielsweise kann der gelenkige
Anschluß der einzelnen Elemente untereinander und die Anspannung durch alle Mittel
erreicht werden, die sonst in der Technik üblich sind. Die Erfindung ist überall
dort mit gleichem Vorteil anwendbar, wo gleiche oder ähnliche Verhältnisse vorliegen,
wie bei Abbau- und Streckenbetrieben.