DE72269C - Sandfilter - Google Patents
SandfilterInfo
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Classifications
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- B01D24/38—Feed or discharge devices
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- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Filtration Of Liquid (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAM
KLASSE 8S: Wasserleitung.
Sandfilter.
Mit Sandfiltern, welche unter Druck arbeiten, können bei relativ kleinen Filtrirfiä'chen bedeutende
Flüssigkeitsmassen filtrirt werden.
Lä'fst man ein stark schlammhaltiges Wasser
in ein Sandfilter treten, so findet man, dafs anfangs eine beträchliche Menge hindurchläuft,
dafs aber letztere schnell abnimmt und nach einigen Stunden nur noch einen ganz geringen
Bruchtheil der ursprünglichen Ausbeute ausmacht.
Dieser Rückgang in der Leistungsfähigkeit des Filters hat seinen Grund nicht in dem
gänzlichen Verschlammen, sondern vielmehr darin, dafs sich lediglich auf der Oberfläche
die im Wasser enthaltenen Unreinigkeiten absetzen.
Die so gebildete Schicht ist es nun, welche nach einem gewissen Zeitraum die Rolle des
Filters spielt. Die kleinen, die Schicht bildenden Theilchen setzen dem Durchgang selbst
der feinsten Substanzen, die von dem Wasser mitgeführt werden können, einen energischen
Widerstand entgegen. Das Sandfilter wirkt dann nur mittelst seiner Oberfläche, und der
Sand dient nur noch als Träger derselben. Bei dieser Sachlage ist nun ersichtlich, dafs das
Sandfilter einen beträchtlichen Theil seiner Vortheile einbüfst.
Um diesen Üebelstä'nden abzuhelfen, ist die
nachstehend beschriebene Einrichtung getroffen.
Das zu filtrirende Wasser tritt auf die Sandoberfläche dergestalt, dafs die gesammte den
Sand bedeckende Flüssigkeitsmasse in kreisender Bewegung gehalten wird. Dadurch werden ·
die Sandkörper gleichfalls beständig in Bewegung gehalten und gegen einander gerieben,
wobei diejenigen Theilchen, die von geringerer Dichtigkeit sind und beständig aus dem Wasser
sich niederschlagen, mit fortgenommen werden. Das Wasser hat das Bestreben, sich mit Schlamm
zn schwängern, aber die Oberfläche bleibt relativ rein und durchlässig. Wenn das Filter
in der auf beiliegender Zeichnung veranschaulichten Art und Weise angeordnet wird, so
dafs beispielsweise in einem centralen Trichter ein todter Punkt gebildet wird, so werden
durch Aufstauen die Unreinigkeiten dort hingeführt und alsdann durch einen Ablafshahn
abgeführt.
Auf beiliegender Zeichnung ist das Filter veranschaulicht, und zwar ist Fig. 1 ein Querschnitt,
Fig. 2 zeigt die Wasserzuführung, während .Fig. 3 eine abgeänderte Construction im
Querschnitt darstellt.
Dasselbe besteht aus einem Metallbehälter-R,
welcher mit feinem Sand 5 bis zur Höhe a b angefüllt ist. In der Mitte des Behälters ist
ein verticales Rohr T angeordnet, welches sich nach oben trichterförmig erweitert, während
an dem unteren Theil desselben ein Hahn D vorgesehen ist. Ein mit einem äufseren
Leitungsrohr E verbundenes Rohr A mündet in einen Hohlring, von welchem die alle nach
einer Richtung gekrümmten Vertheilungsrohre B auslaufen (Fig. 2). Das Rohr A dient zur Zuleitung
des zu filtrirenden Wassers.
An dem unteren Theil der Sandschicht ist in der Schicht selbst zwischen Traversen ein
Metallgewebe F F angeordnet. Das reine Wasser tritt durch das Rohr I aus dem Filter
und wird in der Wasserleitung J hochgeführt. Die Leitungen E und J sind mit einander ver-
bunden, um, wie weiter unten aus einander gesetzt werden soll, ein Auswaschen des Filters
vornehmen zu können. In diese Leitungen sind die Zweiweghähne GHK eingeschaltet.
Bei der beschriebenen Anordnung der Vertheilungsrohre B wird das zu filtrirende Wasser
in kreisende Bewegung versetzt, wodurch der Sand aufgerührt wird. Nachdem das Wasser
durch das Filter gegangen ist, gelangt es in das Rohr /, wobei die Hähne H G und K so
gestellt sind, dafs das filtrirte Wasser durch die Leitung J abläuft.
Um die Oberfläche des Filters zu reinigen, braucht man nur den Auslafshahn D zu öffnen,
wodurch der Druck auf die Filtrirflüssigkeit im oberen Theil des Filters aufgehoben wird.
Unter dem Einflufs des Gegendruckes des filtrirten Wassers im Rohre J wird ein leichtes
Aufsteigen der Masse hervorgerufen. Der obere Theil des Sandes wird dann energisch
von dem durch E eintretenden Wasserstrahl in Bewegung erhalten und die leichteren, im
Wasser suspendirten Unreinigkeiten treten durch den Trichter und das Rohr D nach aufsen.
Der schwerere Sand kann sich aber nicht genügend heben, um mit fortgerissen zu werden,
wenn das Ganze in geeigneter Weise angeordnet ist.
Diese Reinigung der Oberfläche, welche eine sehr kurze Zeit in Anspruch nimmt, erfordert
nur das einfache Oeffnen eines Hahnes, was
entweder von Hand oder auf mechanischem Wege selbstthätig geschehen kann.
Dieses Reinigen genügt, um dem Filter den gröfsten Theil seiner ursprünglichen Leistungsfähigkeit
wieder zu geben, und zwar für einen ziemlich langen Zeitraum.
Will man das Filter einer durchgreifenden Reinigung unterwerfen, so werden die Hähne
GHK so gestellt, dafs das Wasser nicht mehr
von E nach A, sondern von E nach / strömt und durch den unteren Theil in das Filter
tritt. Durch den Hahn K wird die Reinwasserleitung J ausgeschaltet. Während des
Waschens bleibt der Hahn D in jedem Falle offen.
Durch das reichlich unter der von feinem Sand gebildeten Filterschicht eintretende und
unter der ganzen Fläche der Schicht sich vertheilende Wasser wird der Sand etwas hochgehoben,
um dann wieder zurückzufallen, wobei sich die Sandkörnchen gegen einander reiben und auf diese Weise gründlich gereinigt
werden. Die weniger dichten, von dem Strom mit fortgerissenen Unreinigkeiten treten in den
Trichter und werden nach aufsen fortgeschafft.
Der normale Gang des Filters wird dadurch wieder hergestellt, dafs der Hahn D geschlossen
und durch den Hahn G das zu reinigende Wasser in den oberen Theil des Filters geleitet
wird. Der Zweiweghahn H gestattet eine Reinigung vorzunehmen, ehe das filtrirte Wasser
in die Leitung / geleitet wird.
Anstatt die Waschung mit gewöhnlichem Wasser vorzunehmen, kann man auch filtrirtes
Wasser hierzu verwenden. In diesem Falle bleibt der Hahn K offen, während der Hahn G
geschlossen ist.
Die Wirkung des Filters kann in Bezug auf Reinigung des Wassers dadurch unterstützt
werden, dafs man letzteres, bevor es in das Filter eintritt, in ein Gefäfs leitet, wo es mit
Reagentien, z. B. Thonerde- oder eisenhaltigen Salzen, gemischt wird, wodurch ein Theil der
Unreinigkeiten gefällt wird. Den entstehenden Niederschlag lä'fst man erst absetzen, bevor
man das Wasser in das Filter leitet.
Um eine vollständige Klärung zu erzielen, kann die Sandfläche mit einem feinen Pulver
oder einer Substanz bedeckt werden, die energisch auf das Wasser wirkt, z. B. Eisenoxyd,
vegetabilische oder animalische Kohle etc.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Construction ist der den Sand enthaltende Behälter r von
einem gröfseren Behälter r1 umgeben. Die centrale Röhre /, sowie auch der Trichter C
sind in Wegfall gekommen und die Unreinigkeiten treten an den Seiten von r durch die
Räume tl t1 zwischen r und r1 aus.
Claims (3)
1. Ein Sandfilter, welchem das Wasser durch ein Rohr zugeführt wird, welches in gebogenen
Vertheilungsröhren B endet, wodurch dem Wasser eine kreisende Bewegung ertheilt und ein Verstopfen der oberen
Sandschicht durch sich absetzende Unreinigkeiten verhindert wird.
2. Ein Sandfilter'der in Anspruch 1. gekennzeichneten Art, bei welchem in der Mitte
ein verticales Rohr T angeordnet ist, das einen Trichter C und einen Auslafshahn D
besitzt, wobei das Filter mit einer Rohrleitung versehen ist, in welcher Hähne GHK so angeordnet sind, dafs, um das
Filter zu reinigen, man in den unteren Theil desselben durch das Rohr / einen
Gegenstrom von gewöhnlichem oder schon filtrirtem'-Wasser eintreten lassen kann.
3. Ein Filter der in Anspruch 1. gekennzeichneten Art, in welchem zwei Behälter so
angeordnet sind, dafs Zwischenräume il t1
gebildet werden, in welche die Unreinigkeiten aus dem Filter treten können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE72269C true DE72269C (de) |
Family
ID=345501
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT72269D Expired - Lifetime DE72269C (de) | Sandfilter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE72269C (de) |
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0
- DE DENDAT72269D patent/DE72269C/de not_active Expired - Lifetime
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