DE69331229T2 - Schuhsohlenaufbau - Google Patents
SchuhsohlenaufbauInfo
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- A43B13/00—Soles; Sole-and-heel integral units
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Description
- Die Erfindung betrifft allgemein eine Schuhsohle mit einer dynamischen, stoßabsorbierenden Struktur und vornehmlich eine Schuhsohle mit einer dynamischen Pronationsstütze. Die Schuhsohle ist insbesondere für Sportschuhe geeignet und kann beispielsweise zum Laufen auf hartem Untergrund verwendet werden. Sie kann ebenfalls z. B. in Laufschuhen, Arbeitsschuhen und grundsätzlich in beliebigem Schuhwerk eingesetzt werden. Desgleichen kann sie als separate Einlegesohle zum Einlegen in einen hierfür vorgesehenen Schuh vorgesehen sein.
- Während des Laufens und Rennens wirken auf den Fuß immer dann beträchtliche Kräfte, die einem Mehrfachen des Körpergewichtes entsprechen, wenn er mit dem Boden oder dem Untergrund in Kontakt tritt. Das z. B. in der Ferse vorhandene Fettpolster dämpft den Stoß beim Aufsetzen der Ferse, d. h. bei der Phase eines Laufzyklus, bei der die Ferse mit dem Untergrund in Kontakt tritt. In der mittleren Phase des Laufzyklus, bei der der gesamte Fuß mit dem Boden in Kontakt steht, sowie bei der Phase des Anhebens der Ferse, wenn der Fersenbereich angehoben wird, wirkt die Hauptbelastung auf das Längsgewölbe des Fußes (das Gewölbe, welches sich an der Innenseite des Fußes in Längsrichtung erstreckt), so daß das Gewölbe deformiert wird, was für die Absorption der Energie eine wichtige Rolle spielt.
- Während des Laufens und Rennens proniert der Fuß, d. h. der äußere Rand des Fußes wird auswärts nach oben gedreht, wenn der Fuß auf den Boden oder Untergrund aufgesetzt wird. Eine Erhöhung der Pronation resultiert in einer Erhöhung der Belastung des Längsgewölbes des Fußes und folglich in einer erhöhten Gefahr einer Überdehnung, die wiederum zu einer dauerhaften Deformierung des Gewölbes führen kann.
- Angeborene anatomische Bedingungen, wie eine erhöhte Pronation oder andere Schwächen des Fußes, bewirken eine Verschlechterung oder Schwächung der verschiedenen Funktionen des Fußes, die zu Insuffizienzsymptomen führen können, welche von dem Längsgewölbe ausgehen. Den durch ein schwaches Längsgewölbe verursachten Problemen kann häufig durch den Einsatz geeigneter Stützen für das Gewölbe begegnet werden. Auch ein ursprünglich normal ausgebildetes Längsgewölbe kann bei wiederholter hoher Belastung beim Laufen oder Rennen auf sehr hartem Untergrund seine gewölbte Form und somit seine lastverteilenden Eigenschaften verlieren, was ebenfalls zu Insuffizienzsymptomen führen kann.
- Probleme dieser Art sind verbreitet und werden beispielsweise durch ungeeignetes oder schlecht passendes Schuhwerk oder z. B. durch Aktivitäten auf hartem Untergrund, wie Asphalt oder Beton, verursacht. Präventive und therapeutische Maßnahmen sind daher zur Vermeidung von Insuffizienzzuständen sehr wichtig. Funktionsstörungen des Fußes und ungeeignetes oder schlecht geformtes Schuhwerk können insbesondere in den unteren Extremitäten, wie in den Füßen, Sprunggelenken, Unterschenkeln, Kniegelenken, im Hüftbereich und im Rücken, auch Verletzungen verursachen und zu Insuffizienzzuständen führen.
- Sportliche Aktivitäten verlangen dem Körper erhebliche Belastungen und Anstrengungen ab. Insbesondere bei sportlichen Aktivitäten, wie Rennen, Springen oder dergleichen, wirken auf einen Großteil des Skeletts beträchtliche Kräfte, wobei dieser Zustand z. B. im Falle einer erhöhten Pronation noch verschlimmert wird, was zu Verletzungen der unteren Extremitäten und des Rückens führen kann. Solche Verletzungen können als Folge einer fortwährenden und wiederholten Belastung, z. B. beim Langstreckenlauf, auftreten oder von kurzen Momenten starker und unnatürlicher Stoßbelastung, wie sie z. B. beim Dreisprung auftritt, hervorgerufen werden.
- Schuhe, die für sportliche Aktivitäten geeignet sind, sollten daher eine Sohle aufweisen, die zu einer bestmöglichen Absorption und Dämpfung von Stößen und Belastungen in der Lage ist, welche beim Inkontakttreten des Fußes mit dem Boden verursacht werden. Die Schuhsohle darf jedoch nicht zu dick sein, da der Schuh ansonsten zu schwer wäre und das von dem Wettkämpfer erzielte Resultat beeinträchtigt würde.
- Die EP 0 060 353 A1 beschreibt eine Schuhsohle mit einer ersten Kammer und einer zweiten Kammer, die in der Sohle angeordnet und vollständig mit einem Fluid gefüllt sind, und einem die Kammern verbindenden Kanal, durch den bei Zusammendrücken der ersten Kammer Fluid von der ersten Kammer zur zweiten Kammer übertragen wird, um die zweite Kammer auszudehnen oder umgekehrt, wobei die erste Kammer im wesentlichen nur unter dem Fersenabschnitt des Fußes eines Trägers und die zweite Kammer im wesentlichen nur unter dem Längsgewölbe des Fußes angeordnet ist angeordnet ist.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schuhsohle vorzuschlagen, deren Aufbau eine zufriedenstellende Stoßabsorption gewährleistet und die gleichzeitig dem Fuß eine dynamische Pronationsstütze verleiht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Schuhsohle gelöst, wie sie in dem unabhängigen Anspruch 3 definiert ist.
- Bei einer derart ausgestalteten Schuhsohle wird eine hervorragende Stoßabsorption erreicht, wenn der Fersenbereich auf den Boden aufgesetzt wird, während der Träger des Schuhs gleichzeitig eine dynamische Pronationsstütze im Fußmittelbereich erhält, d. h. wenn der gesamte Fuß mit dem Boden in Kontakt steht. Eine derart ausgebildete Schuhsohle verringert die Gefahr von Verletzungen und Insuffizienzzuständen, die vornehmlich am Längsgewölbe des Fußes und in den unteren Extremitäten auftreten, beträchtlich und erleichtert gleichzeitig sportliche Aktivitäten, wie Laufen, Springen oder ähnliche Sportarten.
- Nachstehend ist die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt eines mit einer erfindungsgemäßen Sohle ausgestatteten Schuhs während der Phase des Aufsetzens der Ferse beim Laufen oder Rennen, d. h. beim Inkontakttreten des Fersenbereichs mit dem Boden;
- Fig. 2 einen Querschnitt gemäß II-II der Fig. 1;
- Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht während der Phase des Anhebens der Ferse in einem Laufzyklus, d. h. wenn der Rest des Fußes mit dem Boden in Kontakt tritt und der Fersenbereich angehoben wird, und
- Fig. 4 eine schematische perspektivische Ansicht der Schuhsohle gemäß Fig. 1 und 3 von schräg oben zur näheren Veranschaulichung der in der Sohle vorgesehenen Kammern.
- Der in den Zeichnungen dargestellte Schuh 1 umfaßt eine nachfolgend näher erläuterte Sohle 2, ein Oberteil 3 und eine Innensohle 4. Der Schuh ist am Fuß 5 eines Trägers gezeigt.
- Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, ist die Sohle mit einer ersten Kammer 6 und einer zweiten Kammer 7 ausgestattet, von denen die erste Kammer 6 im wesentlichen nur unter dem Fersenabschnitt 8 des Fußes 5 angeordnet ist, während die zweite Kammer 7 im wesentlichen nur unter dem Längsgewölbe 9 des Fußes 5 angeordnet ist.
- Die erste und zweite Kammer 6, 7 sind jeweils vollständig oder teilweise mit einem geeigneten Fluid 10, wie einem Gas oder einer mehr oder minder viskosen Flüssigkeit, gefüllt. Die Kammern 6, 7 stehen über einen Verbindungskanal 11 miteinander in Verbindung, der im Innern der Sohle 2 angeordnet ist und aus zwei oder mehreren Abzweigen gebildet sein kann.
- Über den Verbindungskanal 11 ist das Fluid 10 von der einen Kammer in die andere, d. h. durch Zusammendrücken der Kammer 6 in die Kammer 7 überführbar, um letztere auszudehnen und umgekehrt. Während des Ausdehnens der zweiten Kammer 7 infolge Zusammendrücken der ersten Kammer 6, wenn auf letztere der Fersenbereich 8 des Fußes 5 einwirkt, wirkt die zweite Kammer 7 als dynamische Pronationsstütze unterhalb des Fußlängsgewölbes 9, wobei die zweite Kammer 7 zusammengedrückt wird, wenn das Fußgewölbe infolge Aufsetzen auf den Boden belastet wird, wodurch die erste Kammer über den Verbindungskanal 11 wieder ausgedehnt wird.
- Wie insbesondere Fig. 1, 2 und 4 zu entnehmen, verleiht die zweite Kammer 7 in ihrem ausgedehnten Zustand dem an das Längsgewölbe 9 angrenzenden Bereich 12 der Sohle 2 eine Konfiguration, die der natürlichen Form des Längsgewölbes 9 des Fußes im unbelasteten Zustand des Gewölbes entspricht.
- Um für eine gesteuerte Drosselung des Flusses des Fluids 10 zwischen den Kammern 6, 7 über den Verbindungskanal 11 zu sorgen, ist letzterer an einem oder mehreren seiner Abzweige mit einer Drosseleinrichtung (nicht dargestellt) in Form eines einstellbaren Drosselventils ausgestattet.
- Zum Zusetzen und Ablassen von Fluid 10, um die dynamische Pronationsstütze auf diese Weise nach Belieben an die jeweiligen Anforderungen anzupassen, kann ein externes Anschlußstück (nicht gezeigt) für wenigstens eine Kammern 6, 7 und/oder den Verbindungskanal 11 vorgesehen sein. Der externe Anschluß kann ein Sperrventil oder ähnliche Mittel im Randabschnitt der Sohle 2 aufweisen, wobei das Sperrventil mit der angeschlossenen Kammer 6, 7 und/oder dem Verbindungskanal 11 über einen Durchlaß in Verbindung steht.
- Während der Verbindungskanal 11, wie bereits erwähnt, aus zwei oder mehreren Abzweigen gebildet sein kann, können selbstverständlich auch die erste und/oder zweite Kammer 6, 7 jeweils in zwei oder mehrere Teilkammern unterteilt sein, um die Eigenschaften des Schuhs 1 oder der Sohle 2 zu variieren. Die Sohle 2 kann folglich z. B. mehr oder minder elastisch ausgebildet sein, wobei ihre stoßabsorbierende und ihre stützende Wirkung erhöht oder vermindert werden kann.
- Die Erfindung beschränkt sich selbstverständlich nicht nur auf die in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsform, auf die vorstehend Bezug genommen worden ist, sondern kann im Umfang der beigefügten Ansprüche auf verschiedene Weise modifiziert werden.
Claims (3)
1. Schuh (1), der mit einer Schuhsohle (2) ausgestattet
ist, die eine erste Kammer (6) und eine zweite Kammer
(7), die in der Sohle (2) angeordnet und vollständig
oder teilweise mit einem Fluid (10) gefüllt sind, und
einen die Kammern (6, 7) verbindenden Kanal (11)
aufweist, durch den bei Zusammendrücken der ersten Kammer
(6) Fluid (10) von der ersten Kammer (6) zur zweiten
Kammer (7) überführt wird, um die zweite Kammer (7)
auszudehnen oder umgekehrt, wobei die erste Kammer (6)
im wesentlichen nur unter dem Fersenabschnitt (8) des
Fußes (5) eines Trägers und die zweite Kammer (7) im
wesentlichen nur unter dem Längsgewölbe (9) des Fußes
(5) angeordnet ist und der verbindende Kanal (11) eine
einstellbare Drosseleinrichtung zum gesteuerten
Drosseln des Flusses des Fluids (10) zwischen den Kammern
(6, 7) aufweist, so daß sich die zweite Kammer (7)
infolge Zusammendrücken der ersten Kammer (6), wenn der
Fersenabschnitt (8) des Fußes (5) auf diese einwirkt,
mit Fluid (10) füllt und ausdehnt, um das Längsgewölbe
(9) des Fußes (5) unmittelbar vor Aufnahme der
Belastung anzuheben, wobei das Gewölbe (9) dann deformiert
wird, wodurch das Längsgewölbe (9) des Fußes (5) eine
dynamische Pronationsstütze während der Deformierung
erhält, die allmählich gedämpft wird.
2. Schuh (1) nach Anspruch 1, wobei die zweite Kammer (7)
in ihrem ausgedehnten Zustand dem Abschnitt (12) der
Sohle (2), der an das Längsgewölbe (9) des Fußes (5)
angrenzt, eine Konfiguration verleiht, die der
natürlichen Form des Längsgewölbes (9) des Fußes (5) im
unbelasteten Zustand des Gewölbes (9) entspricht.
3. Schuhsohle (2) mit einer ersten Kammer (6) und einer
zweiten Kammer (7), die in der Sohle (2) angeordnet und
vollständig oder teilweise mit einem Fluid (10) gefüllt
sind, und einem die Kammern (6, 7) verbindenden Kanal
(11), durch den bei Zusammendrücken der ersten Kammer
(6) Fluid (10) von der ersten Kammer (6) zur zweiten
Kammer (7) überführt wird, um die zweite Kammer (7)
auszudehnen oder umgekehrt, wobei die erste Kammer (6)
im wesentlichen nur unter dem Fersenabschnitt (8) des
Fußes (5) eines Trägers und die zweite Kammer (7) im
wesentlichen nur unter dem Längsgewölbe (9) des Fußes
(5) angeordnet ist angeordnet ist und der verbindende
Kanal (11) eine einstellbare Drosseleinrichtung zum
gesteuerten Drosseln des Flusses des Fluids (10) zwischen
den Kammern (6, 7) aufweist, so daß sich die zweite
Kammer (7) infolge Zusammendrücken der ersten Kammer
(6), wenn der Fersenabschnitt (8) des Fußes (5) auf
diese einwirkt, mit Fluid (10) gefüllt und ausdehnt, um
das Längsgewölbe (9) des Fußes (5) unmittelbar vor
Aufnahme der Belastung anzuheben, wobei das Gewölbe (9)
dann deformiert wird, wodurch das Längsgewölbe (9) des
Fußes (5) eine dynamische Pronationsstütze während der
Deformierung erhält, die allmählich gedämpft wird.
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