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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von optisch
isotropem Pech, das sich als Rohmaterial für Kohlenstoffasern oder aktivierte
Kohlenstoffasern eignet.
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Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Herstellung von optisch
isotropem Pech, das sich als Rohmaterial für Kohlenstoffasern oder aktivierte
Kohlenstoffasern eignet, das eine gute Spinnbarkeit besitzt und bei dem keine Fusion von
Fasern im Verlauf des Schrittes des Unschmelzbarmachens befürchtet werden muß, indem
ein Pech (einschließlich eines Schweröls) einer Wärmebehandlung in zwei Schritten
unterzogen wird.
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Ein optisch isotropes Pech als Rohmaterial für Kohlenstoffasern darf keine primären
in Chinolin unlöslichen Bestandteile (primären QI-Bestandteile) enthalten, von denen man
annimmt, daß sie das Spinnen wegen ihrer Unschmelzbarkeit und Unlöslichkeit stören, und
muß einen hohen Erweichungspunkt aufweisen, damit die Behandlung zum
Unschmelzbarmachen nach dem Spinnen glatt durchgeführt werden kann.
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Folglich wird bis jetzt ein Pech mit einem hohem Erweichungspunnt erhalten, indem
primäre QI-Bestandteile aus einem Pech oder einem Schweröl mittels Filtration entfernt
werden und es dann unter den Bedingungen destilliert oder wärmebehandelt wird, unter
denen primäre QI-Bestandteile und optisch anisotrope Komponenten nicht gebildet werden.
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Der Erweichungspunkt des mit diesen Verfahren erhaltenen wärmebehandelten Pechs
ist jedoch bis jetzt nicht ausreichend, um das Spinnen der Fasern glatt durchzuführen.
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Es gibt aber eine Technik, bei der ein Schweröl oder Pech, aus dem die primären QI-
Bestandteile entfernt worden sind, wärmebehandelt wird, indem ein Sauerstoff enthaltendes
Gas eingeblasen wird (nachstehend als "Einblasen" bezeichnet), wodurch ein Pech mit einem
relativ hohen Erweichungspunkt und mit guten Eigenschaften bezüglich des Pechspinnens
erhalten wird (JP-A-61-28020).
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Obwohl es einen hohen Erweichungspunkt besitzt, ist es schwierig, bei dem auf diese
Weise erhaltenen Pech die Bildung optisch anisotroper Komponenten zu verhindern, und
wegen des hohen Gehalts an Komponenten mit niedrigem Siedepunkt ist es wahrscheinlich,
daß während des Schrittes zum Spinnen der Kohlenstoffasern Schwierigkeiten auftreten, daß
während des Schrittes zum Unschmelzbarmachen Fusion auftritt und daß nach dem
Sinterschritt eine geringe Karbonisierung erhalten wird.
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Es ist jedoch schwierig, irgendein durch das Verfahren des Standes der Technik
erhaltenes Pech mit einem hohen Erweichungspunkt auszustatten, ohne irgendwelche optisch
anisotrope Komponenten zu bilden. Da das Pech einen niedrigen Erweichungspunkt hat und
große Mengen an leichten Fraktionen mit niedrigem Siedepunkt enthält, wird folglich die
Fusion der Fasern im Verlauf des Unschmelzbarmachens bei einer hohen Aufheizrate
bewerkstelligt.
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Außerdem weist das Pech aufgrund von großen Mengen an leichten Komponenten
den Nachteil auf, daß es wegen der Verschmutzung der Düse schlechte Spinneigenschaften
besitzt.
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Um dies zu verbessern, wurden eine Technik, bei der ein Schweröl oder ein Pech, aus
denen die primären QI-Bestandteile entfernt sind, wärmebehandelt wird, während das
Einblasen unter einem reduzierten Druck durchgeführt wird, wobei ein optisch isotropes
Pech erhalten wird (JP-A-63-156886), und eine Technik, bei der ein optisch isotropes Pech
durch ein ähnliches Verfahren, bei dem ein Hochviskositätsreaktor verwendet wird, der
kontinuierlich unter einem reduzierten Druck gehalten werden kann (JP-A-63-156887),
entwickelt, aber beide Techniken haben das Problem, daß die Belastung durch die
Behandlung unter reduziertem Druck hoch ist, die Ausbeute des entstandenen optisch
isotropen Pechs niedrig ist, die vernetzte Bindung des Pechs mittels Einblasen nicht
voranschreitet, und eine Tendenz zur Bildung optisch anisotroper Komponenten vorliegt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein optisch isotropes Pech
bereitzustellen, das sich als Rohmaterial für Kohlenstoffasern oder aktivierte
Kohlenstoffasern eignet und das im wesentlichen keine optisch anisotrope Komponente
enthält und einen niedrigen QI-Gehalt aufweist. Diese Aufgabe konnte aufgrund des
Befundes gelöst werden, daß eine spezifische Wärmebehandlung in zwei Schritten, wobei
eine Wärmebehandlung mit Einblasen bei Raumdruck oder einem geringen Überdruck von
bis zu 0,3 kg/cm² G (130700 Pa) mit einer Wärmebehandlung mit Einblasen unter
vermindertem Druck kombiniert wird, die Herstellung von Pech mit den vorstehend
genannten Eigenschaften ermöglicht.
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Das heißt, die vorliegende Erfindung ist
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(1) ein Verfahren zur Herstellung eines Pechs als Rohmaterial für Kohlenstoffasern oder
aktivierte Kohlenstoffasern, umfassend:
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(a) einen ersten Wärmebehandlungsschritt zur Wärmebehandlung eines Pechs
(einschließlich eines Schweröls) bei einer konstanten Temperatur und bei Raumdruck oder
einem geringen Überdruck von bis zu 0,3 kg/cm² G (130700 Pa), während ein Sauerstoff
enthaltendes Gas eingeblasen wird und diese Wärmebehandlung abgebrochen wird, gerade
bevor optisch anisotrope Komponenten gebildet werden, wodurch ein optisch isotropes Pech
als Zwischenprodukt mit einem niedrigen Gehalt an in Chinolin unlöslichen Bestandteilen,
QI, erhalten wird, und
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(b) einen zweiten Wärmebehandlungsschritt zur Wärmebehandlung des
Zwischenprodukt-Pechs unter vermindertem Druck und konstanter Temperatur, während ein
Sauerstoff enthaltendes Gas eingeblasen wird, wodurch ein optisch isotropes Pech mit
hohem Erweichungspukkt erhalten wird;
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(2) das Verfahren nach (1), wobei der erste Wärmebehandlungsschritt (a) bei 300 bis
370ºC für 5 bis 12 Stunden ausgeführt wird, während ein Sauerstoff enthaltendes Gas
eingeblasen wird, und der zweite Wärmebehandlungsschritt (b) bei einem verminderten
Druck von nicht mehr als 100 Torr (13330 Pa) bei bei 300 bis 370ºC für 10 Minuten bis 3
Stunden ausgeführt wird, während ein Sauerstoff enthaltendes Gas eingeblasen wird.
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(3) Ein optisch isotropes Pech wird in dem unter (1) genannten Verfahren erhalten, das
eine gute Spinnbarkeit besitzt, bei dem keine Fusion von Fasern während des Schritts zum
Unschmelzbarmachen befürchtet werden muß, das sich als Rohmaterial für Kohlenstoffasern
oder aktivierte Kohlenstoffasern eignet, in wesentlichen keine optisch anisotrope
Komponente enthält, einen QI-Gehalt von nur etwa 0 bis 25% aufweist und einen hohen
Erweichungspunkt im Bereich von 260 bis 300ºC besitzt.
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Ein Verfahren zur Herstellung einer aktivierten Kohlenstoffaser vom Typ eines
optisch isotropen Pechs, umfassend (i) einen Schritt zum Schmelzspinnen des unter (3)
genannten isotropen Pechs, wodurch eine Pechfaser erhalten wird, (ii) einen Schritt zum
Unschmelzbarmachen dieser Pechfaser und (iii) einen anschließenden Schritt, in dem diese
unschmelzbar gemachte Pechfaser einer Aktivierungsbehandlung oder einer
Aktivierungsbehandlung zusammen mit einer leichten Karbonisierungsbehandlung unterzogen wird; und
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ein Verfahren zur Herstellung einer Kohlenstoffaser vom Typ eines optisch isotropen
Pechs, umfassend (i) einen Schritt zum Schmelzspinnen des unter (3) genannten isotropen
Pechs, wodurch eine Pechfaser erhalten wird, (ii) einen Schritt zum Unschmelzbarmachen
dieser Pechfaser und (iii) einen anschließenden Schritt, in dem diese unschmelzbar gemachte
Pechfaser einer Karbonisierungsbehandlung, und, wenn nötig, einer
Graphitierungsbehandlung unterzogen wird, sind beschrieben. In spezifischen Ausführungsformen dieser
genannten Verfahren wird der Schritt zum Unschmelzbarmachen (ii) bei einer hohen
Heizrate von 6-13ºC/min bis zu einer Temperatur von 200-400ºC durchgeführt.
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Die vorliegende Erfindung wird nachstehend eingehend beschrieben.
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Die Peche (oder Schweröle), die zur Herstellung von Pech als Rohmaterial für
Kohlenstoffasern oder aktivierte Kohlenstoffasern verwendet werden können, sind nicht
beschränkt, solange sie ein Pech mit optischer Isotropie und einem hohen Erweichungspunkt
durch Wärmebehandlung mit Einblasen bereitstellen, und zu ihnen gehören beispielsweise
solche, die aus Rohöldestillations-Rückständen, Naphtha-Crackrückständen,
Ethylensumpföl, Kohleverflüssigungsöl oder Kohleteeren mittels Behandlungsschritten wie
Filtration, Destillation, Hydrierung und katalytischem Cracken hergestellt werden.
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Im Hinblick auf die Reaktivität mit Sauerstoff und einen hohen Erweichungspunkt
werden vorzugsweise Schweröle aus katalytischem Cracken auf Petroleum-Basis verwendet.
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In der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung einer spezifischen
Wärmebehandlung in zwei Schritten von Bedeutung, wobei eine Wärmebehandlung (a) unter
Raumdruck oder leichtem Überdruck von bis zu 130700 Pa mit Einblasen und eine
Wärmebehandlung (b) unter einem verminderten Druck mit Einblasen bei der
Wärmebehandlung des Pechs kombiniert werden.
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Insbesondere, wenn eine Wärmebehandlung (a) unter Raumdruck mit Einblasen, die
auch zum Stand der Technik gehört, allein angewendet wird, werden, auch wenn ein Pech
mit einem hohen Erweichungspunkt erhalten werden kann, gleichzeitig optisch anisotrope
Komponenten erhalten, und der Gehalt an niedrig siedenden Komponenten ist hoch.
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Folglich kommt es häufig zu Problemen im Spinnschritt und zu Fusion im Schritt des
Unschmelzbarmachens, so daß die Karbonisierungsausbeute nach der Sinterbehandlung
niedrig wird.
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Ebenso ist die einzelne Anwendung einer Wärmebehandlung (13) unter einem
verminderten Druck mit Einblasen unvorteilhaft, da die Belastung der Behandlung unter
vermindertem Druck zu hoch ist, die Ausbeute des erhaltenen optisch isotropen Pechs
niedrig ist, die vernetzte Bindung des Pechs durch Einblasen nicht voranschreitet und eine
Tendenz besteht, daß sich optisch anisotrope Komponenten bilden.
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Wenn die vorstehend beschriebene Wärmebehandlung in zwei Schritten durchgeführt
wird ist die Kontrolle der Zeit wichtig, während der der Wärmebehandlungsschritt (13)
anschließend an den Wärmebehandlungsschritt (a) durchgeführt wird. Der
Wärmebehandlungsschritt (a) muß abgebrochen werden, gerade bevor optisch anisotrope Komponenten
gebildet werden, und es muß zur Wärmebehandlung in Schritt (13) gewechselt werden.
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Konkret wird der Zeitpunkt, zu dem optisch anisotrope Komponenten gebildet
werden, zuvor bestätigt, beispielsweise durch Probeninspektion, und vom
Wärmebehandlungsschritt (a) kann unmittelbar vor der Bildung der optisch anisotropen Komponenten
chargenweise oder kontinuierlich (automatisch) zum Wärmebehandlungsschritt (13)
gewechselt werden.
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Der Vorteil des verminderten Drucks wird verringert, wenn der Wechsel zum
Wärmebehandlungsschritt (13) erfolgt, nachdem optisch anisotrope Komponenten beträchtlich
gebildet worden sind.
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Als Apparat zur Durchführung eines solchen Wärmebehandlung in zwei Schritten,
der nicht besonders beschränkt ist, solange er ein mit einer Entlüftungsöffnung ausgestatteter
Extruder ist, ist beispielsweise eine Körnungsmaschine zur Herstellung geformter
Kunststoffpartikel, ein Mischer und ein Knetapparat sowie ein Extruder vom
selbstreinigenden Typ zu nennen, der Vorrichtungen zur Entlüftung und zur Entfernung
verschiedener gebildeter Nebenprodukte aus der Polykondensation besitzt.
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Als konkretes Beispiel für einen Extruder, der bei der erfindungsgemäßen
Wärmebehandlung in Schritt (b) verwendet wird, wird gewöhnlich einer vom horizontalen
Typ eingesetzt. Als dieser Typ kann ein Extruder mit einer Bauweise mit Rührvorrichtungen,
wie einer Schraube, die an seinem Körper befestigt ist und das homogene Mischen, Kneten
oder die Polykondensation von Kunststoffen durchführt, mit einer Düsen zum Einblasen von
Luft und einer Düse zur Verringerung des Drucks und zur Entlüftung, die an seinem
geeigneten Teil angebracht sind, (falls nötig, kann eine Saugvorrichtung, wie eine
Vakuumpumpe, angeschlossen werden) erwähnt werden.
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Unter den vorstehend genannten Extrudern ist derjenige, der mit einer Düse zum
Einblasen von Luft und einer Düse zur Verringerung des Drucks und zur Entlüftung
ausgestattet ist, zur kontinuierlichen Behandlung in den Schritten (a) und (b) geeignet. Die
Wärmebehandlung in beiden Schritten kann jedoch auch chargenweise durchgeführt werden.
In diesem Fall wird die Wärmebehandlung in Schritt (a) in einem nur mit einer Düse zum
Einblasen von Luft ausgerüsteten Extruder ausgeführt, und die Wärmebehandlung von
Schritt (b) wird dann in einem Extruder ausgeführt, der mit beiden vorstehend erwähnten
Düsen ausgestattet ist.
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Das in beiden vorstehend erwähnten Wärmebehandlungen verwendete Einblasgas
muß Sauerstoff enthalten. Falls ein inertes Gas, wie Stickstoff, eingeblasen wird, sind
optisch isotrope Eigenschaften schwierig zu erzielen, und so bildet sich häufig eine optisch
anisotrope Struktur. Insbesondere in der Wärmebehandlung von Schritt (b) werden, wenn die
Behandlung unter vermindertem Druck in einer inerten Gasatmosphäre ausgeführt wird, trotz
der Umwandlung des Pechs in eines mit einem hohen Erweichungspunkt optisch anisotrope
Komponenten gebildet, wodurch es schwierig zu spinnen ist.
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Als Beispiele für Sauerstoff enthaltende Gase können Luft und mit Sauerstoff
angereicherte Gase erwähnt werden, wobei wegen seiner leichten Erhältlichkeit Luft
bevorzugt ist.
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Die verwendet Menge an Sauerstoff ist gewöhnlich 0,2 bis 5 NL/min, vorzugsweise
0,5 bis 2 NL/min pro kg Pech. In Fall von Luft beträgt die Menge etwa ein vierfaches der
Sauerstoffmenge.
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Der erste Wärmebehandlungsschritt (a) ist gewöhnlich eine Wärmebehandlung mit
Einblasen. Obwohl die Bedingungen nicht spezifisch beschränkt sind, ist es möglich, eine
Wärmebehandlung bei einem Druck von Raumdruck bis zu einem leichten Überdruck von
etwa 0,3 kg/cm² G (130700 Pa) bei 300-370ºC für 5 bis 12 Stunden unter Einblasen von Luft
anzuwenden.
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Diese Wärmebehandlung ergibt ein optisch isotropes Zwischenprodukt-Pech, das in
gewissem Ausmaß polymerisiert und vernetzt ist und dessen Erweichungspunkte relativ
erhöht sind.
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Das im ersten Wärmebehandlungsschritt (a) erhaltene optisch isotrope
Zwischenprodukt-Pech ist ein optisch isotropes Pech mit einem niedrigen QI-Gehalt im
Bereich von 0 bis 15% und einem Erweichungspunkt von 230-270ºC, das kaum optisch
anisotrope Komponenten enthält.
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Für den zweiten Wärmebehandlungsschritt (b) kann spezifisch eine
Wärmebehandlung bei einem verminderten Druck von nicht über 100 Torr (13330 Pa),
vorzugsweise von 5 bis 30 Torr (667 bis 4000 Pa) bei 300-370ºC für 10 Minuten bis 3
Stunden, vorzugsweise 20 Minuten bis 1 Stunde angewendet werden, wobei Luft in das aus
der ersten Wärmebehandlung (a) erhaltene optisch isotrope Zwischenprodukt-Pech
eingeblasen wird.
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In diesem Fall wird, falls der Druck 100 Torr (13330 Pa) übersteigt, der Nutzen der
Druckverminderung verringert und so muß die Temperatur der Wärmebehandlung
beträchtlich erhöht werden. Wenn der Druck dagegen zu weit vermindert wird auf einen
Druck von nicht mehr als 100 Torr (13330 Pa), entweichen nicht nur flüchtige
Komponenten, sondern auch unerwünschterweise die isotropen Komponenten, die die
wirksamen Komponenten sind. In der Regel ist bevorzugt, die Wärmebehandlung bei einem
verminderten Druck von 5 bis 30 Torr (667 bis 4000 Pa) auszuführen. Obwohl die
Temperatur der Wärmebehandlung je nach dem Grad der Druckverminderung variiert, ist sie
in der Regel wünschenswerterweise im Bereich von 300 bis 370ºC. Ist die Temperatur
niedriger als 300ºC, ist die ausreichende Vernetzung und Polymerisierung des in der ersten
Wärmebehandlung (a) erhaltenen optisch isotropen Zwischenprodukt-Pechs schwierig.
Übersteigt dagegen die Temperatur 370ºC, wird der Erweichungspunkt übermäßig hoch, und
gleichzeitig bilden sich nachteiligerweise optisch anisotrope Komponenten.
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In der vorliegenden Erfindung können, da die zweite Wärmebehandlung (b)
ausgeführt wird, in dem optisch isotropen Pech enthaltene leichte Komponenten effizient
entfernt werden (z. B. bis auf etwa 10%), die Bildung optisch anisotroper Komponenten
kann so weit wie möglich unterdrückt werden und gleichzeitig können Polymerisation und
Vernetzung durch Einblasen glatt stattfinden, wodurch ein optisch isotropes Pech mit einem
hohen Erweichungspunkt erhalten wird.
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Das in dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene optisch isotrope Pech enthält im
wesentlichen keine optisch anisotropen Komponenten, hat einen niedrigen QI-Gehalt von
etwa 0 bis 25%, vorzugsweise nicht mehr als 5%, und hat einen hohen Erweichungspunkt im
Bereich von etwa 260 bis 300ºC (bestimmt durch das Mettler-Verfahren). Es hat gute
Spinneigenschaften, und man braucht keine Fusionsbindung von Fasern im Verlauf des
Unschmelzbarmachens zu befürchten; folglich ist es als Pech geeignet, das als Rohmaterial
für Kohlenstoffasern oder aktivierte Kohlenstoffasern verwendet werden soll.
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Wenn der QI-Gehalt 25% übersteigt, verschlechtern sich die Spinneigenschaften
aufgrund der Koexistenz makromolekularer Substanzen, obwohl die Behandlung zum
Unschmelzbarmachen relativ leicht wird. Es ist auch wünschenswert, daß der QI-Gehalt Null
ist, d. h. daß im wesentlichen kein QI-Bestandteil enthalten ist, aber es ist in diesem Fall
notwendig, den Wärmebehandlungsschritt streng zu kontrollieren. In der Praxis kann der
Gehalt bei einer Menge liegen, die so niedrig wie möglich ist, beispielsweise werden die QI-
Bestandteile auf einen Gehalt von nicht mehr als 5% eingestellt.
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In diesem Fall kann der QI-Gehalt erniedrigt werden, indem die QI-Bestandteile
geeigneterweise entweder nach der ersten Wärmebehandlung (a) oder der zweiten
Wärmebehandlung (b) entfernt werden, z. B. mittels eines Filters.
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Wenn der Erweichungspunkt des in dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
optisch isotropen Pechs niedriger als 260ºC ist, ist es außerdem schwierig, ein Fasermaterial
mit einer hohen Festigkeit zu erhalten und das Unschmelzbarmachen glatt auszuführen,
obwohl wenig optisch anisotrope Komponenten gebildet werden. Wenn der
Erweichungspunkt 300ºC übersteigt, wird die Viskosität zu hoch, um das Spinnen
durchzuführen, und außerdem besteht eine Tendenz zum gleichzeitigen Vorliegen optisch
anisotroper Komponenten.
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Der Nachweis optisch anisotroper Komponenten wird visuell durch Betrachten des
Pechs mit einem Polarisationsmikroskop durchgeführt.
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Das in dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene optisch isotrope Pech ist als
Pech zur Herstellung von Kohlenstoffasern oder aktivierten Kohlenstoffasern verfügbar.
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Ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffasern oder aktivierten
Kohlenstoffasern unter Verwendung des vorstehend beschriebenen optisch isotropen Pechs
wird nachstehend beschrieben.
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Gewöhnlich wird, nach dem herkömmlichen Verfahren, das vorstehend beschriebene
optisch isotrope Pech (1) zu Pechfasern gesponnen, (2) werden diese Pechfasern
unschmelzbar gemacht, wobei unschmelzbare Fasern erhalten werden, und (3) werden sie
dann entweder karbonisiert und, falls nötig, graphitiert, um Kohlenstoffasern herzustellen,
oder alternativ (4) werden sie leicht karbonisiert, gefolgt von einer Aktivierungsbehandlung,
oder sie werden direkt aktiviert, um aktivierte Kohlenstoffasern herzustellen:
(1) Herstellung von Pechfasern
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Obwohl das Verfahren zur Herstellung von Pechfasern nicht spezifisch beschränkt
ist, kann gewöhnlich jedes geeignete Schmelzspinnen, wie Schmelzblasen,
Zentrifugalspinnen oder Schmelzextrusion, angewendet werden. Schmelzblasen ist im
Hinblick auf die Einheitlichkeit der gesponnen Fasern im Zustand von Vliesstoffen
bevorzugt.
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Beispielsweise kann das Spinnen durch Schmelzblasen gewöhnlich durchgeführt
werden, indem die Fasern von Spinnporen gesponnen werden, die in einem Schlitz oder
einer Düse bereitgestellt werden, aus dem/der ein Gas mit hoher Geschwindigkeit unter den
Spinnbedingungen einer Spinnpacktemperatur von 290 bis 360ºC, einer Gastemperatur von
310 bis 380ºC und einer Spritzrate von 100 bis 340 m/s eingespritzt wird.
(2) Herstellung unschmelzbarer Fasern
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Ein Verfahren zur Herstellung unschmelzbarer Fasern kann nach einem an sich
bekannten Verfahren durchgeführt werden.
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Es wird gewöhnlich ausgeführt, indem die Fasern bei einer Aufheizrate von 3-
13ºC/min, vorzugsweise 6-13ºC/min, und einer Temperatur von 200-400ºC, vorzugsweise
260-360ºC, wärmebehandelt werden.
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Wenn die Aufheizrate im Verlauf des Unschmelzbarmachens geringer als 3ºC/min
ist, wird dem Zweck, zu dem die vorliegende Erfindung angewendet wird, kaum gedient,
obwohl sicherlich keine Fusion der Fasern auftritt. Auch wenn sie 13ºC/min übersteigt,
erfolgt nachteiligerweise eine Fusion der Fasern.
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Als Atmosphäre zu diesem Zeitpunkt können Sauerstoff, eine mit Sauerstoff
angereicherte Luft oder Luft genannt werden.
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Bei der vorliegenden Erfindung sind, da ein spezifisches optisch isotropes Pech als
Rohmaterial für Kohlenstoffasern oder aktivierte Kohlenstoffasern verwendet wird, im
wesentlichen keine leichten Komponenten enthalten, die die Ursache für die Fusion der
Fasern während des Unschmelzbarmachens sind, und die Behandlung zum
Unschmelzbarmachen kann, sogar unter der Bedingung einer hohen angewendeten
Aufheizrate im Bereich von 3-13ºC/min, glatt ausgeführt werden. Folglich können die
Vorteile erzielt werden, daß die Fusion der Fäden miteinander verhindert wird und daß das
Unschmelzbarmachen ohne Anwendung einer übermäßigen Behandlung zum
Unschmelzbarmachen ausgeführt wird.
(3) Herstellung von Kohlenstoffasern durch Karbonisierung
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Diese wird nach einem herkömmlichen Verfahren durchgeführt, indem die
vorstehend beschriebenen unschmelzbar gemachten Fasern in Gegenwart eines inerten
Gases, wie Stickstoff, für eine bestimmte Dauer auf 900 bis 2000ºC erhitzt werden.
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In diesem Fall können, falls nötig, die Bedingungen der vorstehend beschriebenen
Behandlung variiert werden, und es kann ferner graphitiert werden.
(4) Herstellung aktivierter Kohlenstoffasern
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Nach einem herkömmlichen Verfahren wird die Aktivierungsbehandlung der
vorstehend beschriebenen unschmelzbar gemachten Fasern entweder nach einer leichten
Karbonisierung der Fasern oder direkt ausgeführt.
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Wenn die leichte Karbonisierung durchgeführt wird, wird sie spezifisch nach einem
herkömmlichen Verfahren durchgeführt, beispielsweise in einer inerten Gasatmosphäre, z. B.
einer Stickstoffatmosphäre, bei einer Aufheizrate von 5-100ºC bis auf 1000ºC, vorzugsweise
auf 800ºC. Die leichte Karbonisierung vor der Aktivierungsbehandlung ermöglicht die
Aktivierung der Fasern, die sich im Zustand verschiedener Formen, wie Vliesstoffe und
Textilien, befinden.
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Die Aktivierung wird nach einem herkömmlichen Verfahren durchgeführt,
beispielsweise in einer Dampf- oder Kohlendioxidatmosphäre bei 600-1500ºC für 10
Minuten bis 5 Stunden.
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Damit das Pech zur Herstellung von Kohlenstoffasern oder aktivierten
Kohlenstoffasern in den Schritten des Spinnens und Unschmelzbarmachens keine Probleme
verursacht, ist die Verwendung eines optisch isotropen Pechs, das weder QI-Bestandteile
noch optisch anisotrope Komponenten enthält, erwünscht; in der gegenwärtigen Situation ist
es jedoch schwierig, ein solches Pech in der Praxis zu erhalten.
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Beispielsweise wird ein Schweröl oder Pech, aus dem die primären QI-Bestandteile
entfernt sind, unter Einblasen thermisch behandelt, wodurch ein Pech mit einem relativ
hohen Erweichungspunkt und mit guten Eigenschaften als Spinnpech erhalten wird (JP-A-
61-28020). Obwohl es einen hohen Erweichungspunkt besitzt, ist es schwierig, bei diesem
Pech die Bildung optisch anisotroper Komponenten zu unterdrücken, und es kommt zu
Fusion gesponnener Fasern im Schritt des Unschmelzbarmachens, und die Spinndüsen
neigen dazu, sich aufgrund des hohen Gehalts an leichten Komponenten zu färben.
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Um dies zu verbessern, werden Techniken vorgeschlagen, bei denen ein Schweröl
oder ein Pech, aus dem die primären QI-Bestandteile entfernt sind, wärmebehandelt wird,
wobei das Einblasen unter einem verminderten Druck durchgeführt wird, so daß ein optisch
isotropes Pech erhalten wird (JP-A-63-156886 und 63-156887). Diese Techniken haben
Probleme, weil die Belastung der Behandlung unter einem verminderten Druck hoch ist, die
Ausbeute des erhaltenen optisch isotropen Pechs niedrig ist, die vernetzte Bindung des Pechs
durch Einblasen nicht voranschreitet und eine Tendenz zur Bildung optisch anisotroper
Komponenten vorliegt.
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Erfindungsgemäß werden dagegen durch Anwendung der Wärmebehandlung in zwei
Schritten, wobei die Wärmebehandlung mit Einblasen unter Raumdruck mit der
Wärmebehandlung mit Einblasen unter einem verminderten Druck kombiniert wird, im
wesentlichen keine optisch anisotropen Komponenten gebildet, und leichte Komponenten
können ausreichend entfernt werden, wodurch ein als Rohmaterial für Kohlenstoffasern oder
aktivierte Kohlenstoffasern geeignetes optisch isotropes Pech erhalten werden kann, das im
wesentlichen keine optisch anisotrope Komponente enthält und einen niedrigen QI-Gehalt
hat.
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Außerdem kann, sogar wenn die Bedingung einer hohen Aufreizrate von etwa
10ºC/min während des Unschmelzbarmachens angewendet wird, die Fusion der Fäden
miteinander verhindert werden, und das Unschmelzbarmachen kann durchgeführt werden,
ohne eine übermäßige Behandlung zum Unschmelzbarmachen anzuwenden, wodurch die
Ökonomie des Verfahrens signifikant erhöht wird. Da den Fasern aufgrund des
Unschmelzbarmachens wenig Schaden zugefügt wird, kann außerdem erwartet werden, daß
die Eigenschaften der Kohlenstoffasern oder aktivierten Kohlenstoffasern verbessert sind.
Auch die Färbung der Düse aufgrund von leichten Komponenten, die im herkömmlichen
Pech unweigerlich enthalten sind, kann verhindert werden, so daß die Spinneigenschaften
verbessert werden.
BEISPIELE
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Die vorliegende Erfindung wird nachstehend bezogen auf die Arbeitsbeispiele
eingehender beschrieben.
Beispiel 1
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Ein Schweröl (Anfangsfraktion: 460ºC, Endfraktion: 560ºC; Erweichungspunkt:
72ºC), das durch Filtrieren von Schweröl aus katalytischem Cracken von Petroleum,
Entfernen des Katalysators und anschließender Destillation erhalten wurde, wurde als
Rohmaterial-Pech verwendet. Es wurde in einer Menge von 140 kg in einen Reaktor mit 200
l Volumen gefüllt und bei 350ºC für 8 Stunden unter Einblasen bei einer Luftzufuhrrate von
1,3 NL/kg min wärmebehandelt, wobei ein optisch isotropes Zwischenprodukt-Pech
(Erweichungspunkt: 250ºC; QI = 8,6 Gew.-%) in einer Ausbeute von 63,1 Gew.-% erhalten
wurde.
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Bei der Betrachtung des Pechs mit einem Polarisationsmikroskop wurde im
wesentlichen kein optisch anisotropes Pech gefunden.
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Anschließend wurden 2,0 kg des wie vorstehend beschrieben erhaltenen optisch
isotropen Zwischenprodukt-Pechs in einen Reaktor mit 10 l Volumen gefüllt und unter
einem verminderten Druck von 5,0 Torr (667 Pa) bei 350ºC für 0,5 Stunden unter Einblasen
bei einer Luftzufuhrrate von 1 NL/kg min wärmebehandelt, wobei ein optisch isotropes
Zwischenprodukt-Pech (Erweichungspunkt: 291ºC; QI = 17 Gew.-%) in einer Ausbeute von
91 Gew.-% erhalten wurde.
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Bei der Betrachtung des Pechs mit einem Polarisationsmikroskop wurde im
wesentlichen keine optisch anisotrope Komponente gefunden.
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Dieses Pech wurde von einer Düse mit einem Innendurchmesser von 0,3 mm bei
einer Spinntemperatur von 360ºC mittels Schmelzblasen gesponnen, wobei Pechfasern von
18-20 u erhalten wurden.
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Die entstandenen Pechfasern wurden ferner in einer Luftatmosphäre bei einer
Anfangstemperatur von 120ºC unschmelzbar gemacht, wobei mit einer Aufheizrate von
10ºC/min auf 320ºC aufgeheizt wurde.
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Die Ausbeute der erhaltenen unschmelzbaren Fasern war 105,2 Gew.-% , und es trat
keine Fusion der Fasern miteinander auf.
Beispiele 2 und 3
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Das gleiche Verfahren, wie bei Beispiel 1, wurde wiederholt, aber die Temperaturen
und die Dauer der ersten und der zweiten Wärmebehandlung wurden variiert, wie in Tabelle
1 gezeigt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammen mit denjenigen von Beispiel 1
dargestellt.
Tabelle 1
Vergleichsbeispiel 1
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Es wurde mittels Betrachtung in einem Polarisationsmikroskop gefünden, daß das
Pech (Erweichungspunkt: 260ºC; QI = 12 Gew.-%), das erhalten wurde, indem nur die
Wärmebehandlung unter Einblasen wie bei Beispiel 1 für 10 Stunden durchgeführt wurde,
7% an optisch anisotropen Komponenten enthielt.
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Aufgrund der häufigen Fusion der Fasern miteinander konnten die durch Spinnen und
Unschmelzbarmachen erhaltenen unschmelzbaren Fasern nicht verwirklicht werden.
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Um die Fusion zwischen Fasern zu verhindern, muß ein ähnliches
Unschmelzbarmachen, wie das vorstehend erwähnte, langsamer, bei einer Rate von nicht
mehr als 0,5ºC/min, ausgeführt werden.
Vergleichsbeispiel 2
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Wenn die Wärmebehandlung unter einem verminderten Druck mit Einblasen für 2
Stunden durchgeführt wurde, wie zuerst bei Beispiel 1, war die Belastung der Behandlung
unter einem verminderten Druck zu groß und führte zu einer geringen Ausbeute von etwa 20
Gew.-%.
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Die Vernetzungs- und Polymerisationsumsetzung aufgrund von Einblasen schritt
nicht ausreichend voran, und es wurde gefünden, daß dieses Pech eine hohen Gehalt, etwa
10%, an optisch anisotropen Komponenten und schlechte Spinneigenschafien hatte.