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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein
aerodynamisches Leitblech für einen Scheibenwischer eines
Kraftfahrzeugs.
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Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein
Leitblech für die Ausrüstung eines Scheibenwischers in der
Ausführung mit einem Scheibenwischerarm, der ein
Scheibenwischerblatt haltert, das eine Glasfläche, wie
beispielsweise die Windschutzscheibe eines
Kraftfahrzeugs, wischen kann.
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Bekanntlich tendiert die Luftströmung auf der
Windschutzscheibe dazu, das Abheben des
Scheibenwischerblatts zu bewirken, und zwar trotz der Kraft, die
durch die elastischen Rückstellmittel darauf ausgeübt
wird, die normalerweise zwischen dem
Scheibenwischerarm und dem Scheibenwischerblatt vorgesehen sind, um
das Wischerblatt mit einem bestimmten Wischdruck auf
die zu wischenden Fläche anzudrücken. Das Abheben des
Wischerblatts verstärkt sich mit zunehmender
Geschwindigkeit des Fahrzeugs, das damit ausgerüstet ist.
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Um dieses Problem zu beseitigen, wird in der FR-A-2
505 754 ein Scheibenwischerblatt dargelegt, dessen
obere und untere Traversen einen profilierten Umriß
aufweisen und die in Richtung der zu wischenden Fläche
unterschiedlich geneigt sind.
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Ein aerodynamisches Leitblech, das in der Regel eine
aerodynamische Luftleitlamelle sowie Mittel zur
Verbindung und/oder Befestigung der Lamelle an
beweglichen Bestandteilen des Scheibenwischers umfaßt, hat
allgemein den Zweck, die auf das Scheibenwischerblatt
auftreffenden Luftströme so abzulenken, daß ein
Abheben des Wischerblatts vermieden wird. Das Abheben
wirkt sich insofern nachteilig aus, als es im Verlauf
des Wischens einen ungewischten Wasserfilm auf der zu
wischenden Fläche zurückläßt, durch den die Sicht des
Fahrers erheblich beeinträchtigt wird.
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Insbesondere aus der FR-A-2 556 297, in der ein
Leitblech nach Anspruch 1 beschrieben wird, ist es
bekannt, ein aerodynamisches Leitblech auf dem
Scheibenwischerblatt oder dem Scheibenwischerarm anzubringen,
um eine Kraft zu erzeugen, die auf den Scheibenwischer
einen Druck in Richtung der zu wischenden Scheibe
erzeugt, der sich aus dem aerodynamischen Anpreßeffekt
ergibt.
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Ein Leitblech dieser Art umfaßt Einsetzmittel zum
Einsetzen am Wischerarm oder am Wischerblatt und eine
profilierte Luftleitlamelle mit einer allgemein
konvexen Form, die zu der zu wischenden Fläche hin
gerichtet ist, um eine Kraft zu erzeugen, die das
Scheibenwischerblatt zu der zu wischenden Fläche hin drückt.
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Dieser profilierte Luftleitabschnitt weist eine
mittlere Krümmung auf, die es ermöglicht, dem Leitblech in
einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich des Fahrzeugs
eine maximale Effizienz verleihen.
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Die Anmelderin hat festgestellt, daß das Leitblech
außerhalb dieses Geschwindigkeitsbereichs eine
geringere Effizienz aufweist, was sich ungünstig auf die
Wischgualität der Glasfläche auswirkt.
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Um diesen Nachteil zu beseitigen, besteht der Zweck
der vorliegenden Erfindung darin, eine aerodynamische
Leitblechstruktur mit einem Luftleitabschnitt vor
zuschlagen, dessen Effizienz sich in Abhängigkeit von
der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und insbesondere von
der Geschwindigkeit des relativen Winds verändern
kann, der auf das Scheibenwischerblatt einwirkt.
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Zu diesem Zweck schlägt die Erfindung ein
aerodynamisches Leitblech für einen Scheibenwischer,
insbesondere für Kraftfahrzeuge, vor, in der Ausführung mit
einem Scheibenwischerarm, der ein Scheibenwischerblatt
haltert, das eine Glasfläche wischen kann, wobei das
besagte Leitblech eine aerodynamische Luftleitlamelle
sowie Mittel zur Verbindung und/oder Befestigung der
Lamelle an einem beweglichen Bestandteil des
Scheibenwischers umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lamelle mindestens zwei Abschnitte enthält, die im
Verhältnis zueinander um eine Gelenkachse angelenkt
sind, die in etwa parallel zur Hauptlängsrichtung der
Lamelle verläuft, daß ein erster feststehender
Abschnitt der Lamelle mit dem genannten beweglichen
Bestandteil verbunden und/oder daran befestigt ist und
ein zweiter Abschnitt im Verhältnis zu dem genannten
ersten feststehenden Abschnitt angelenkt ist und daß
sie elastische Rückstellmittel für den zweiten
Abschnitt umfaßt, die diesen zu einer Ruheposition hin
beanspruchen, in der sich die aerodynamisch aktiven
Luftleitflächen der beiden Abschnitte der Lamelle in
etwa in der Verlängerung zueinander erstrecken.
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Nach weiteren Merkmalen der Erfindung ist folgendes
vorgesehen:
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- Ein freier Zwischenraum trennt die benachbarten
Kanten der beiden Abschnitte der Lamelle.
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- Die beiden Abschnitte der Lamelle sind in der Nähe
ihrer benachbarten Kanten im Verhältnis zueinander
angelenkt.
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- Die Gelenkachse der beiden Abschnitte ist in der
Nähe der Vorderkante der Lamelle angeordnet.
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- Das Leitblech umf aßt Betätigungsmittel für die
relative Verstellung der beiden Abschnitte der Lamelle
in Abhängigkeit von einem Betriebsparameter des
Fahrzeugs oder von einem für die Fahrbedingungen des
Fahrzeugs repräsentativen Parameter.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung, zu deren
Verständnis auf die beigefügten Zeichnungen Bezug
genommen wird, auf denen folgendes dargestellt ist:
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- Figur 1 zeigt eine schematische Schnittansicht eines
Scheibenwischers, der mit einem erfindungsgemäßen
aerodynamischen Leitblech in einer ersten
Ausführungsart ausgerüstet ist, wobei der bewegliche Abschnitt
der Lamelle in seiner Ruheposition veranschaulicht
wird.
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- Figur 2 zeigt eine Teilansicht entsprechend der
Ansicht von Figur 1, in welcher der bewegliche
Abschnitt der Lamelle in einer im Verhältnis zur
Ruheposition geneigten Position dargestellt ist.
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- Die Figuren 3 und 4 zeigen ähnliche Ansichten wie
die Figuren 1 und 2 zur Veranschaulichung einer
zweiten Ausführungsart eines erfinduungsgemäßen
aerodynamischen Leitblechs.
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In den Figuren ist schematisch ein Scheibenwischer 10
angedeutet, der im wesentlichen aus einem
Scheibenwischerarm 12 besteht, der mittels einer nicht
dargestellten Struktur ein Scheibenwischerblatt 14
haltert, an dem sich eine Wischerleiste 16 befindet, die
eine Glasfläche 18, beispielsweise die
Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs, wischen kann.
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Nach einem bekannten Prinzip, wie es zum Beispiel in
der FR-A-2 556 297 beschrieben und dargestellt wird,
ist der Scheibenwischer 10 mit einem aerodynamischen
Leitblech 20 bestückt, das seitlich iin Verhältnis zum
Scheibenwischer 10 angeordnet ist und das sich in
Längsrichtung, das heißt in einer zur Ebene der
Figuren senkrechten Richtung, entlang den Seitenflächen 13
des Scheibenwischerarms 12 und 15 des
Scheibenwischerblatts 14 erstreckt.
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Die Verbindung oder Befestigung des aerodynamischen
Leitblechs 20 erfolgt beispielsweise am
Scheibenwischerarm 12 und/oder am Scheibenwischerblatt 14
anhand von Verbindungs- und/oder Befestigungsmitteln,
die zwar in den Figuren nicht veranschaulicht werden,
die aber so gestaltet sind, daß das Leitblech 20
insgesamt die in den Figuren veranschaulichte relative
Position im Verhältnis zum Scheibenwischer 10
einnimmt.
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Erfindungsgemäß besteht der Luftleitabschnitt des
aerodynamischen Leitblechs 20, das auch als
aerodynamische Luftleitlamelle bezeichnet wird, aus zwei
Abschnitten 22 und 24, die im Verhältnis zueinander um
eine geometrische Gelenkachse X-X angelenkt sind,
welche sich in einer Richtung erstreckt, die in etwa
parallel zur Hauptlängsrichtung des Leitblechs 20
verläuft.
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Bei der ersten Ausführungsart, die in den Figuren 1
und 2 veranschaulicht wird, handelt es sich bei dem
ersten Abschnitt 22 der aerodynamischen
Luftleitlamelle um einen feststehenden Abschnitt, der mit dem
Scheibenwischer 10 verbunden oder daran befestigt ist,
während der zweite Abschnitt 24 mittels einer Achse 26
an dem ersten feststehenden Abschnitt 22 angelenkt
wird, so daß er um die Achse X-X schwenkbar ist.
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Die Gelenkachse 26 erstreckt sich in der Nähe der
beiden benachbarten Kanten 28 und 30 des ersten
feststehenden Abschnitts 22 bzw. des zweiten beweglichen
Abschnitts 24 der aerodynamischen Luftleitlamelle.
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Die in Figur 1 veranschaulichte Ruheposition des
beweglichen Abschnitts 24 wird durch das Anschlagen
der benachbarten Kanten 28 und 30 unter der Einwirkung
einer Torsionsrückzugfeder 32 definiert, die den
beweglichen Abschnitt 24 auf Drehung um die Achse X-X
gegen den Uhrzeigersinn mit Blick auf Figur 1
beansprucht.
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Der bewegliche Abschnitt 24 des Leitblechs 20 ist
daher mit Blick auf Figur 1 im Uhrzeigersinn um die
Achse X-X entgegen der elastischen Rückstellkraft
schwenkbar, die durch die Feder 32 auf ihn ausgeübt
wird, wenn er einer Kraft ausgesetzt ist, die zum
Beispiel aus der Wirkung des auf den Scheibenwischer
10 auftreffenden relativen Winds V resultiert.
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Unter der Einwirkung dieser aerodynamischen
Anpreßkraft kann der bewegliche Abschnitt 24 um die Achse X-
X schwenken, um beispielsweise die Zwischenposition
einzunehmen, die in Figur 2 veranschaulicht wird, in
der zu erkennen ist, daß die benachbarten Kanten 28
und 30 nicht mehr in Berührung stehen.
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Die Geschwindigkeit des relativen Winds V, ab der das
Schwenken des beweglichen Abschnitts 24 erfolgt, ist
somit direkt von der Einstellung der Rückzugfeder 32
abhängig.
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Es folgt nun eine Beschreibung der zweiten
Ausführungsart des aerodynamischen Leitblechs, wie es in den
Figuren 3 und 3 veranschaulicht wird, in denen
identische oder gleichwertige Elemente wie in den Figuren 1
und 2 jeweils durch die gleichen Bezugsnummern
bezeichnet werden.
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Der feststehende Abschnitt 22 des aerodynamischen
Leitblechs 20 ist hier der Hauptabschnitt der
aerodynamischen Lamelle, der sich in etwa über ihre
gesamte Höhe erstreckt, das heißt von ihrer abgerundeten
unteren Vorderkante 40 bis zu ihrer oberen
Abschlußkante 42.
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Der an dem feststehenden Abschnitt 22 angelenkte
bewegliche Abschnitt 24 ist ein Abschnitt, der an der
Unterseite des feststehenden Abschnitts 22 angeordnet
ist, wobei sich die Gelenkachse X-X in unmittelbarer
Nähe der Vorderkante 40 des aerodynamischen Leitblechs
befindet.
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Der bewegliche Abschnitt 24 kann sich in etwa über die
gesamte Länge der aerodynamischen Luftleitlamelle
erstrecken und an dem feststehenden Abschnitt 22 in
der Nähe seiner beiden (nicht dargestellten) freien
Enden angelenkt werden.
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In der Ruheposition, die in Figur 3 dargestellt wird,
ist festzustellen, daß ein freier Zwischenraum 44
zwischen den benachbarten Kanten 28 und 30 des
feststehenden Abschnitts 22 und des beweglichen Abschnitts
24 besteht.
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Genauer gesagt besteht die benachbarte Kante 28 des
feststehenden Abschnitts aus der gekrümmten Unterkante
der Öffnung, die die an der Unterseite des Leitblechs
20 gebildet wird und in die der bewegliche Abschnitt
24 einschwenken kann, während die Kante 30 aus der
oberen freien Abschlußkante des angelenkten
beweglichen Abschnitts 24 besteht.
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Der bewegliche Abschnitt 24 enthält außerdem ein oder
mehrere Wasserablauflöcher 46.
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Der bewegliche Abschnitt 24 kann natürlich durch
Mittel, die in den Figuren nicht dargestellt sind,
elastisch zu seiner Ruheposition zurückgestellt
werden, wobei es sich zum Beispiel um Mittel handeln
kann, die der Torsionsfeder 32 der Figuren 1 und 2
entsprechen.
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Bei dieser zweiten Ausführungsart, die in den Figuren
3 und 4 veranschaulicht wird, hat die Schwenkbewegung
des beweglichen Abschnitts 24 im Verhältnis zum
feststehenden Abschnitt 22, beispielsweise unter der
Einwirkung des relativen Winds V, eine Veränderung der
aerodynamische Gestaltung der aktiven Luftleitf lächen
des Leitblechs 20 und außerdem eine Vergrößerung des
Querschnitts des freien Durchgangs 44 zur Folge.
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Nach Varianten, die nicht in den Figuren dargestellt
sind, ist es möglich, vorzusehen, daß die
Verstellbewegungen des beweglichen Abschnitts 24 der Lamelle
im Verhältnis zum feststehenden Abschnitt 22
beispielsweise durch Mittel mit Gleitführung und
Führungsnasen in Abhängigkeit von verschiedenen
Betriebsparametern des Fahrzeugs gesteuert werden, wie
beispielsweise von einem Betriebsparameter des Motors,
oder in Abhängigkeit von Parametern, die für das
Verhalten des Fahrzeugs repräsentativ sind, wobei zum
Beispiel die Fahrgeschwindigkeit, die Straßenlage des
Fahrzeugs usw. zu berücksichtigen sind.
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Desweiteren wurde das Prinzip der Erfindung nur mit
einem einzigen Abschnitt, der im Verhältnis zu einem
feststehenden Abschnitt beweglich ausgeführt ist,
veranschaulicht, wobei es jedoch natürlich auch
möglich ist, mehrere im Verhältnis zueinander angelenkte
bewegliche Abschnitte vorzusehen, um dem
aerodynamischen Leitblech größere Formänderungsmöglichkeiten zu
verleihen, so daß eine ideale Anpassung seiner
aerodynamischen Leistungen, insbesondere in Abhängigkeit
von der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs, erzielt
werden kann.