DE69121772T2

DE69121772T2 - Strickfähiges Garn und Schutzkleidung

Info

Publication number: DE69121772T2
Application number: DE69121772T
Authority: DE
Inventors: Joseph Hummel
Original assignee: Bettcher Industries Inc
Current assignee: Whizard Protective Wear Corp (ndgesd Staates
Priority date: 1990-05-25
Filing date: 1991-05-23
Publication date: 1997-04-03
Anticipated expiration: 2011-05-24
Also published as: DE69121772D1; CA2043062C; EP0458343B1; EP0458343A1; CA2043062A1

Description

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft ein schneidfestes Garn, das sich zum Maschinenstricken gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 eignet und zum Beispiel bekannt ist aus US-A-4,912,781, und mit dem Garn hergestellte Schutzkleidungsstücke.

Stand der Technik

Schneidfestes Garn, bei dem Litzen aus nichtrostendem Stahldraht und Fadenstränge aus Aramid mit hoher Zugfestigkeit eingelegt werden, wie zum Beispiel aus Keviar, hergestellt von der E. I. duPont de Nemours Corp., und daraus hergestellte Handschuhe sind beschrieben in US-A-4,384,449 und in US-A-4,470,251. Diese Handschuhe haben sich als sehr gut geeignet erwiesen. Eine andere Faser, eine hochfeste gestreckte Polyethylenfaser, hergestellt und vertrieben von der Allied Corporation, Morris Township, Morris County, N.J., USA, zeigt bisher ebenfalls eine hohe Schneidfestigkeit, wenn sie anstelle von Aramidfaser eingesetzt wird. Die Faser von der Allied Corporation wird unter der Bezeichnung Spectra verkauft und ist ausführlich beschrieben in US-A-4,413,110. Andere Fasern weisen nicht die gleiche Schneidfestigkeit zusammen mit weiteren erwünschten Eigenschaften für solche Produkte auf.
Ein verbundgarn, das als schneidfest und geeignet zum Strikken von schneidfesten Handschuhen beschrieben wird, ist offenbart in US-A-4,912,781 und besteht aus einem multifilen Synthesegarn, vorzugsweise aus Nylon, das einen Kern bildet, und aus einem abrieb- und schneidfesten monofilen Hüllfaden, vorzugsweise aus rostfreiem Stahl, der auf das Kerngarn gestrickt wird und dieses in einer Reihe von schneidfesten Schlingen umhüllt. Die Umhüllung wird nicht um den Kern gewunden und besteht auch nicht aus einer multifilen Synthesefaser.

Offenbarung der Erfindung

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein schneidfestes Garn geschaffen, das sich zum Maschinenstricken eignet und eine Kernfaser und einen Hüllfaden umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der Hüllfaden eine spiralförmige Umhüllung aus einer multifilen Synthesefaser ist, die den Kern berührt und eine Reißfestigkeit von mehr als 9 Gramm pro dtex (10 Gramm pro Denier) besitzt, und eine der Synthesefasern des Hüllfadens bzw. die Faser des Kerns aus einem hochfesten Flüssigkristallpolymer besteht mit einem anfänglichen Zugmodul von mindestens 540 Gramm pro dtex (600 Gramm pro Denier) und einer Garnnummer von 222 dtex bis 1667 dtex (etwa 200 bis 1500 Denier).
Für das Garn kommt ein Faden oder ein Faserstrang oder ein hochfester Bestandteil zum Einsatz, der aus dem Flüssigkristailpolymer Vectran ersponnen wird, um eine hohe Schneidfestigkeit zu gewährleisten. Das Garn bzw. die Faser ist ein hochleistungsfähiger Filamentfaden, der von der Hoechst Celanese Corporation in Charlotte, North Carolina, unter der Bezeichnung Vectran HS verkauft wird. Dieses Garn bzw. diese Faser weist im wesentlichen die gleiche Festigkeit auf wie die unter der Bezeichnung Kevlar verkaufte Aramidfaser, besitzt jedoch bessere Abriebfestigkeit. Gleichzeitig weist sie sehr viel bessere Hitzebeständigkeit auf als hochf este gestreckte Polyethylenfaser und beseitigt dadurch einen anderen Mangel von Kevlar sowie von Spectra beim Einsatz in einem schneidfesten Garn, das für Kleidungsstücke und insbesondere für schneidfeste Handschuhe verwendet wird, und schafft damit die wesentlichen Vorteile, die diese beiden Materialien gegenüber anderen Materialien hinsichtlich von Schneidfestigkeit und anderen Eigenschaften in einem Verbundgarn aufweisen. Dadurch besitzt ein Gestrick, das sich für Handschuhe und andere Schutzkleidungsstücke mit Vectran HS-Faser eignet, eine größere Abriebfestigkeit als ähnlicher Textilstoff, der mit Aramidfaser oder einer Kombination aus Aramid- und Nylonfaser hergestellt ist, und ist trotzdem selbst abriebfest und bequem zu tragen, und ein solcher Textilstoff kann bei hohen Temperaturen gewaschen werden, die herkömmlicherweise bei technischen Textilstoffen auftreten, ohne daß der Textilstoff Schaden erleidet.
In bevorzugten Formen wird bei einer Ausführungsform der Erfindung ein Draht in den Kern eingelegt, bei einer anderen Ausführungsform nicht, sondern diese basiert auf einer begrenzten Anzahl von Filamenten mit sehr hohem Denier-Wert, die das Flüssigkristallpolymergarn bzw. die Faser des Kerns bilden.
Mit den Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung in ihren weitesten Ausgestaltungen, bei denen Draht in den Kern eingelegt ist, wird ein schneidfestes Garn geschaffen, das sich zum Maschinenstricken eignet und einen Kern mit mindestens einer Litze aus flexiblem Metalldraht umfaßt, der einen Durchmesser von etwa 0,051 mm bis etwa 0,25 mm (0,002 Zoll bis etwa 0,010 Zoll) aufweist, und mindestens einen Fadenstrang aus hochfester Flüssigkristallpolymerfaser, wie zum Beispiel aus Vectran HS-Faser, mit einem anfänglichen Zugmodul von mindestens 540 Gramm pro dtex (600 Gramm pro Denier) und einer Garnnummer zwischen 222 dtex und 1667 dtex (einem Denier-Wert zwischen etwa 200 und 1500), sowie eine Umhüllung aus Synthesefaser, die um den Kern gewunden wird, wobei die Umhüllung eine Reißfestigkeit besitzt, die mehr als 9 Gramm pro dtex (10 Gramm pro Denier) beträgt und vorzugsweise größer ist als die Reißfestigkeit oder Zugfestigkeit des Metalidrahtes. Mit den Ausführungsformen der Erfindung in ihren weitesten Ausgestaltungen, bei denen kein Draht in den Kern eingelegt ist, wird ein schneidfestes Garn geschaffen, das sich zum Maschinenstricken eignet und einen Kern mit einem Fadenstrang aus einer hochfesten Flüssigkristallpolymerfaser umfaßt, wie zum Beispiel aus Vectran HS-Faser, mit einem anfänglichen Zugmodul von mindestens 540 Gramm pro dtex (600 Gramm pro Denier) und einer Garnnummer zwischen 222 dtex und 1667 dtex (einem Denier-Wert zwischen etwa 200 und 1500), und aus 1 bis 50 Filamenten oder sogenannten "Fäden" besteht.
Mit der Erfindung wird des weiteren ein schneidfestes, maschinengestricktes Kleidungsstück geschaffen, wobei ein solcher Artikel ein flexibler Handschuh ist, der zumindest teilweise aus Garn hergestellt ist, das die oben beschriebenen Konstruktionen aufweist.
Bei bevorzugten Konstruktionen kommen bei dem Garn entweder zwei Umhüllungen aus Vectran HS-Faser jeweils mit einer Garnnummer von etwa 222 dtex bis etwa 889 dtex (einem Denier-Wert von etwa 200 bis etwa 800) zur Anwendung, die eine hohe Schneidfestigkeit, Abriebfestigkeit und Hitzebeständigkeit bieten, oder zwei Umhüllungen, eine aus Kevlar oder anderem hochfestem Aramid und eine aus Spectra oder anderem hochfestem gestrecktem Polyethylen, jeweils mit einer Garnnummer von etwa 222 dtex bis etwa 889 dtex (etwa 200 bis etwa 800 Denier), die eine sehr hohe Schneidfestigkeit gewährleisten. Bei bevorzugten Konstruktionen der Ausführungsformen, die keinen Draht in dem Kern enthalten, weisen die Kernfilamente oder Fäden der Vectran HS-Faser jeweils eine Garnnummer zwischen 4,4 und 556 dtex (zwischen 4 und 500 Denier) auf. Bei einer solchen Konstruktion kann ebenfalls ein Fadenstrang aus einer anderen hochfesten Synthesefaser wie Spectra oder Kevlar zusammen mit der Vectran HS-Faser in dem Kern verwendet werden.
Ein Handschuh oder ein anderes Kleidungsstück, bei dem eine bevorzugte Garnkonstruktion zur Anwendung kommt, weist nicht nur hohe Schneidfestigkeit, sondern auch gute Trageeigenschaften und guten Tragekomfort auf, wird beim Tragen nicht hart, ist abriebfest, weist ein angenehmes Aussehen auf, läßt sich reinigen und ist strapazierfähig.
Die obigen sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden besser ersichtlich aus der nun folgenden Beschreibung.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Figur 1 ist eine fragmentarische schematische Ansicht eines Garns, in dem die vorliegende Erfindung verkörpert ist;
Figur 2 ist eine fragmentarische schematische Ansicht eines zweiten Garns, in dem die vorliegende Erfindung verkörpert ist;
Figur 3 ist eine fragmentarische schematische Ansicht eines dritten Garns, in dem die vorliegende Erfindung verkörpert ist;
Figur 4 ist eine schematische Ansicht eines Kleidungsstücks, d.h. eines gestrickten Handschuhs, der aus dem Garn besteht, in dem die vorliegende Erfindung verkörpert ist, zum Beispiel aus dem in den Figuren 1, 2 und 3 dargestellten Garn.

Beste Ausführungsform der Erfindung

Der dargestellte Handschuh A ist beispielhaft für ein Schutzkleidungsstück, in dem die vorliegende Erfindung verkörpert ist, und ist ein Sicherheits- oder Schutzhandschuh, der von Arbeitern in der Lebensmittelindustrie und anderen Industriezweigen getragen werden kann, wo mit scharfen Werkzeugen oder Gegenständen, zum Beispiel Messern, oder mit Material mit scharfen Kanten gearbeitet wird, zum Beispiel mit Blech, Glas und dergleichen, und besteht aus einem Mehrfadenverbundgarn B, C oder D, das gemäß der vorliegenden Erfindung konstruiert ist. Der Handschuh A besitzt die üblichen Finger- und Daumenteile 4 bzw. 6 und ein Handgelenkteil 8, in den ein elastischer Faden oder ein elastisches Garn eingearbeitet ist. Der Handschuh wird mit herkömmlichen Verfahren und mit Handschuhstrickmaschinen hergestellt.
Das in dem Handschuh A verwendete Garn B umfaßt einen Kernteil 10 und zwei Hüllwicklungen 12, 14 aus Synthesefaser, die in einander entgegengesetzten Richtungen übereinander auf diesen gewunden sind. Dadurch, daß die Umhüllungen 12, 14 in verschiedenen Richtungen verlaufen, werden die auf die Umhüllungen einwirkenden Kräfte ausgeglichen, so daß das Garn keine ungewöhnliche Drehung oder Wickelneigung aufweist und dazu beiträgt, die Umhüllungen auf dem Kern 10 festzuhalten. Die Hüllwicklungen weisen zwischen vier und zwanzig Drehungen pro Zoll und vorzugsweise etwa acht bis zwölf Drehungen pro Zoll auf. Der Kernteil 10 des Garns B umfaßt zwei Litzen aus einem hochgeglühten Edelstahldraht 16 und 18 und einen Fadenstrang 20 aus Vectran HS-Faser, vertrieben von der Hoechst Celanese Corporation. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist nur eine Litze aus geglühtem Draht, die identisch ist mit der Litze 16, in dem Kern vorhanden.
Die Kernkonstruktion 10 ist so beschaffen, daß sie Schneidfestigkeit, Verstrickbarkeit, Flexibilität und Nutzungsdauer bei dem Garn herstellt, und die Umhüllungen 12, 14 halten den Kern fest und schaffen Substanz. Eine der Umhüllungen 10, 12 oder beide sind aus hochfester Synthesefaser und tragen sehr stark zur Schneidfestigkeit des Garns bei.
Der Draht 16 aus nichtrostendem Stahl in dem Kernteil des Garns B weist einen Durchmesser von etwa 0,076 mm (0,003 Zoll) auf. Wie angenommen wird, besitzt Edelstahldraht mit der genannten Nummer aus nichtrostendem Stahl 304 in hochgeglühtem Zustand, der eine Zugfestigkeit von etwa 7730 bis 9486 Kilogramm pro Quadratzentimeter (110 000 bis 135 000 Pounds pro Quadratzoll) aufweist, optimale Flexibilität und Nutzungsdauer.
Der Fadenstrang aus Synthesefaser 20 in dem Kern 10 des Garns B ist eine hochfeste, relativ unstreckbare multifile Synthesefaser aus Vectran HS mit einer höheren Zugfestigkeit als der Draht. Die Flüssigkristallpolymerfaser Vectran HS weist einen anfänglichen Zugmodul von mindestens etwa 540 Gramm pro dtex (600 Gramm pro Denier) auf. Sie weist eine Reißfestig keit (Zugbruchfestigkeit) von etwa 18 bis 23 Gramm pro dtex (20 bis 25 Gramm pro Denier) auf, ihre Reißdehnung beträgt etwa 2,2 bis 2,5 Prozent. Die Nummer des Strangs 20 beträgt 1000 dtex (900 Denier), andere Nummern eignen sich jedoch ebenfalls, von etwa 222 dtex bis etwa 1667 dtex (etwa 200 bis etwa 1500 Denier), mehr bevorzugt von etwa 556 dtex bis etwa 1333 dtex (etwa 500 bis etwa 1200 Denier) und am meisten bevorzugt von etwa 1000 dtex bis etwa 1333 dtex (etwa 900 bis etwa 1200 Denier).
Die erste bzw. innere Umhüllung 12 auf dem Kern 10 des Garns B besteht aus einer hochfesten Synthesefaser, und vorzugsweise wird für den Strang 20 ein hochfestes multifiles Fasermaterial verwendet wie zum Beispiel Vectran HS. Da Fasermatenal aus Vectran HS neben seiner Schneidfestigkeit hohe Abriebfestigkeit und hohe Hitzebeständigkeit aufweist, wird es in vorteilhafter Weise für die äußere Umhüllung 14 sowie für die innere Umhüllung 12 verwendet. Dadurch ist die äußere Umhüllung 14 des Garns B in der dargestellten Ausführungsform identisch mit der inneren Umhüllung 12, nur daß diese in der Gegenrichtung gewunden ist. Wird für beide Umhüllungen 12 und 14 ein einziges hochfestes Fasermaterial eingesetzt, werden Lagerhaltungs- und Verarbeitungsverfahren vereinfacht und ergeben sich eine bessere Schneid- und Abriebfestigkeit gegenüber dem Einsatz von zwei Umhüllungen aus Aramid oder einer inneren Umhüllung aus Aramid und einer äußeren Umhüllung aus Nylon sowie bessere Hitzebeständigkeit gegenüber dem Einsatz von zwei hochfesten gestreckten Umhüllungen aus Polyethylen oder einer inneren hochfesten gestreckten Umhüllung aus Polyethylen und einer äußeren Umhüllung aus Nylon. Obwohl eine äußere Umhüllung aus Polyester anstelle der äußeren Umhüllung aus Vectran HS benutzt werden kann, kommt es zu einer Verminderung der Schneidfestigkeit. Jede Umhüllung 12 und 14 weist eine Garnnummer von etwa 222 dtex bis etwa 1667 dtex (einen Denier-Wert von etwa 200 bis etwa 1500), mehr bevorzugt von etwa 222 dtex bis etwa 1111 dtex (etwa 200 bis etwa 1000 Denier) und am meisten bevorzugt von etwa 222 dtex bis etwa 889 dtex (etwa 200 bis etwa 800 Denier) auf. Vorzugsweise weist jede Umhüllung eine Garnnummer von etwa 222 dtex (etwa 200 Denier) auf, wenn das Garn für einen Handschuh verwendet wird, der mit zwei Fadensträngen aus dem Garn gestrickt ist (d.h. wenn zwei Garnstränge nebeneinander durch eine Stricknadel gefädelt werden), oder wenn das Garn für einen leichteren Handschuh mit größerer Flexibilität und größerem Komfort verwendet wird. Für einen aus einem einzigen Fadenstrang gestrickten Handschuh oder ein Schutzkleidungsstück, der (das) auch hohe Schneidfestigkeit besitzt, weisen die innere und die äußere Umhüllung vorzugsweise eine höhere Garnnummer dtex bis etwa 667 dtex (400 bis 600 Denier). Der Gesamtdurchmesser des Garns B sollte nicht größer sein als 1,27 mm (0,05 Zoll) und vorzugsweise nicht größer als 0,76 mm (0,03 Zoll), um das Maschinenstricken zu erleichtern.
Die Schneidfestigkeit des Garns B und des Handschuhs A ist, wenn dieser aus dem Garn B hergestellt ist, zum Teil eine Funktion der Menge des Metalldrahtes in dem Garn. Mit Kernlitzen aus nichtrostendem Stahl von mehr als 0,102 mm (0,004 Zoll) Durchmesser werden jedoch die Flexibilität und die Verstrickbarkeit des Garns und die Trageeigenschaften von aus diesem Garn hergestellten Kleidungsstücken vermindert. Für die Flexibilität sind mehrere Stahllitzen von Vorteil gegenüber einer größeren Litze, wenn erhöhte Schnittfestigkeit erwünscht ist. Für typische Zwecke können zwei bis sechs Kernstränge aus nichtrostendem Stahl von etwa 0,051 mm bis etwa 0,152 mm(0,002 Zoll bis etwa 0,006 Zoll) Durchmesser eingesetzt werden. Litzen aus rostfreiem Stahl mit einem Durchmesser von weniger als etwa 0,051 mm (0,02 Zoll) weisen eine kürzere Nutzungsdauer auf, sind relativ teuer und wurden nicht als in anderer Weise vorteilhaft genug befunden, um die höheren Kosten zu rechtfertigen. Litzen aus nichtrostendem Stahl mit Durchmessern zwischen etwa 0,051 mm (0,002 Zoll) und etwa 0,102 mm (0,004 Zoll) wurden als am meisten befriedigend befunden. Für die Drahtlitzen, die in bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung verwendet werden, wird nichtrostender Stahl bevorzugt und ist wichtig zur Verwendung für Handschuhe und andere Kleidungsstücke, die in der Lebensmittelindustrie getragen werden. Bei Bedarf können zu Spezialzwecken auch andere Arten von Metalldrahtlitzen eingesetzt werden, zum Beispiel solche aus Aluminium, Kupfer, Bronze oder Stahl.
Es ist sehr vorteilhaft, einen multifilen Faden aus hochfester Flüssigkristallpolymerfaser, wie zum Beispiel einen Faden aus Vectran HS-Faser, in dem Kern einzusetzen. Ein multifiler Faden ist sehr linear und gleitet und/oder läuft gut im Vergleich zu den anderen Teilen des Kerns bei der Herstellung und dem anschließenden Gebrauch eines daraus hergestellten Kleidungsstücks. Der hochfeste multifile Kernfaden, der relativ unstreckbar ist, nimmt einen großen Teil, wenn nicht den Hauptanteil, der Zugbelastung auf, der beim Stricken auf das Garn wirkt. Er scheint auch die Flexibilität des Kernteils des Garns gegenüber einem Kern ganz aus Metall zu erhöhen und macht seinerseits das Garn leichter verstrickbar, d.h. verleiht dem Garn eine bessere Verstrickbarkeit. Ebenso verbessert er die Schneidfestigkeit. Die synthetischen Umhüllungen 12, 14 aus hochfester multifiler Flüssigkristallpolymerfaser, wie zum Beispiel aus Vectran HS-Faser, verbessern die Schneidfestigkeit des Garns. Durch die Umhüllung 12 wird eine erwünschte steife Stützfläche für die äußere Umhüllung 14 geschaffen, die dazu neigt, die Talbereiche der Umhüllung unmittelbar darunter auszufüllen. Die multifilen Umhüllungen 12, 14, die flach um den Kern gewunden sind, lassen ein Garn mit einer glatten Oberfläche entstehen, die für das Stricken nützlich ist und ein gutes Aussehen aufweist, eine abriebfeste Oberfläche besitzt und Hitzebeständigkeit und maximalen Komfort bietet.
Ein Alternativgarn C, das bei dem Handschuh A verwendet wird, weist einen Kern 30 und drei Umhüllungen 32, 34 und 36 aus Synthesefaser um den Kern herum auf, die übereinander und in einander entgegengesetzten Richtungen liegen. Die Umhüllungen weisen zwischen vier und zwanzig Drehungen pro 25,4 mm (Zoll) und vorzugsweise acht bis zwölf Drehungen auf.
Der Kern 30 ist ein Fadenstrang aus Vectran HS-Faser und weist eine Garnnummer von etwa 222 bis etwa 1667 dtex (einen Denier-Wert von etwa 200 bis etwa 1500) auf und besteht aus einem bis 50 Filamenten oder Fäden, die jeweils eine Garnnummer von etwa 4,4 dtex bis etwa 556 dtex (einen Denier-Wert von etwa 4 bis etwa 500 aufweisen). Werden relativ wenige Filamente mit relativ hoher Garnnummer (hohem Denier-Wert) eingesetzt, vorzugsweise mit einer Garnnummer (einem Denier- Wert) von mindestens 13 dtex (12 Denier) und mehr bevorzugt von mindestens 22 dtex (20 Denier), führt dies dazu, daß sich der Kernfaden etwa wie ein monofiler Kern verhält und die Vectran HS-Faser als Ersatzmaterial für den Stahldraht in dem Kern fungiert, ohne daß jedoch nebeij dieser eine weitere hochfeste Synthesefaser notwendig ist, wie das bei dem Draht der Fall ist. Natürlich kann bei Bedarf eine zusätzliche hochfeste Synthesefaser eingesetzt werden.
Eine der Umhüllungen 32, 34 ist aus einer hochfesten Aramidfaser, wie zum Beispiel aus Kevlar, und die andere ist aus einer hochfesten gestreckten Polyethylenfaser, wie zum Beispiel aus Spectra. Bei der dargestellten Ausführungsform besteht die Umhüllung 32 aus Kevlar, und die Umhüllung 34 besteht aus Spectra. Die Umhüllungen weisen jeweils eine Garnnummer von etwa 222 dtex bis etwa 1667 dtex (einen Denier- Wert von etwa 200 bis etwa 1500) und vorzugsweise von 222 dtex bis 889 dtex (einen Denier-Wert von etwa 200 bis 800) auf. Wie festgestellt wurde, ergibt sich durch Einsatz einer Kombination von Spectra und Kevlar eine größere Festigkeit als dann, wenn zwei Umhüllungen mit gleichwertiger Nummer von nur einem der beiden Materialien eingesetzt werden. Die dritte und äußere Umhüllung 36 ist aus einer weichen Synthesefaser, zum Beispiel aus Polyester oder Nylon, mit einer Garnnummer von etwa 222 dtex bis etwa 1111 dtex (einem Denier- Wert von etwa 200 bis etwa 1000). Der Durchmesser des Garns C beträgt zwischen etwa 0,25 mm und etwa 1,27 mm (0,01 und etwa 0,05 Zoll) und vorzugsweise nicht mehr als 0,76 mm (0,03 Zoll).
In Figur 3 ist eine Konstruktion D zu sehen, die identisch ist mit der in Figur 2 dargestellten Konstruktion C (wobei identische Teile mit identischen Bezugsziffern, jedoch mit einem Index, bezeichnet sind), nur daß ein zusätzlicher Kernfaden 37 aus gestrecktem hochfestem Polyethylen, wie zum Beispiel aus Spectra, oder aus hochfestem Aramid, wie zum Beispiel aus Kevlar, mit einer Garnnummer von 222 dtex bis 1333 dtex (200 bis 1200 Denier) vorhanden ist.
Der dargestellte Handschuh A ist ein Schutzhandschuh, der insbesondere zum Tragen in der Lebensmittelindustrie geeignet ist und sehr schneidfest, abriebfest, leicht bei hohen Temperaturen zu reinigen, bequem zu tragen, angenehm aussehend, flexibel und relativ aufsaugfest ist. Die letztere Eigenschaft des Handschuhs ist sehr wichtig in der Lebensmittelindustrie. Der Handschuh ist auch chemikalien-, abrieb- und ermüdungsfest, ist auch wärme- oder kälteübertragungsfest und anpassungsfähig, wird beim Tragen nicht hart, schrumpft nicht, hat leichtes Gewicht und sorgt für einen festen Griff.
Handschuhe, die aus dem oben beschriebenen Garn gestrickt sind und hochfeste Flüssigkristallpolymerfasern enthalten, wie zum Beispiel Vectran HS-Fasern, besitzen einer höhere Schneidfestigkeit gegenüber Garn, das vergleichbare Mengen an Aramidfaser enthält, und besitzt eine bessere Abriebfestigkeit. Wie Wasch- und Trocknungstests zeigen, weist dieses wesentlich weniger Schrumpfung auf als gestrecktes hochfestes Polyethylengarn
Das Garn gemäß der Erfindung wurde zwar beschrieben und in einen gestrickten Schutzhandschuh eingearbeitet dargestellt, es versteht sich jedoch, daß das Garn gemäß der vorliegenden Erfindung auch dazu dienen kann, andere Textilstoffe und Kleidungsstücke, Schutzkleidung oder andere, wie zum Beispiel Handgelenkschoner, Schutzmanschetten, Gamaschen, Schutzschürzen usw. herzustellen, die in der fleischverarbeitenden Industrie und in anderen Industriezweigen verwendet werden.
Es können zwar Variationen an bestimmten der Materialien und der Nummern der bei bevorzugten Ausführungsformen der hierin beschriebenen Erfindung verwendeten Fadenstränge vorgenommen werden, die bevorzugten Ausführungsformen des Garns gemäß der vorliegenden Erfindung stellen jedoch wohl das optimale Gleichgewicht zwischen Festigkeit, Schneidfestigkeit, Hitzebeständigkeit, Aussehen, Komfort, Verstrickbarkeit, Tragbarkeit, Reinigungsfähigkeit und Kosten her.
Aus der soeben erfolgten Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird ersichtlich, daß die bisher aufgezählten Vorteile der Erfindung sowie weitere zustandegebracht werden, und daß ein verbessertes Garn zum Stricken und aus diesem hergestellte verbesserte Schutzkleidungsstücke mit besseren Qualitäten geschaffen werden.

Claims

1. Schneidfestes Garn (C, D), das sich zum Maschinenstricken eignet und einen Kern (10, 30, 30', 37), eine Faser (20, 30, 30', 37) und einen Hüllfaden (12, 32, 32') umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der Hüllfaden eine spiralförmige Umhüllung aus einer multifilen Synthesefaser ist, die den Kern berührt und eine Reißfestigkeit von mehr als 9 Gramm pro dtex (10 Gramm pro Denier) besitzt, und eine der Synthesefasern des Hüllfadens bzw. die Faser des Kerns aus einem hochfesten Flüssigkristallpolymer besteht mit einem anfänglichen Zugmodul von mindestens 540 Gramm pro dtex (600 Gramm pro Denier) und einer Garnnummer von 222 dtex bis 1667 dtex (etwa 200 bis 1500 Denier).

2. Schneidfestes Garn (C, D) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine zusätzliche Umhüllung (14, 34, 34') aus Synthesefaser, wobei die Hüllfäden eine Garnnummer von etwa 222 dtex bis 1111 dtex (etwa 200 bis 1000 Denier) und eine Zugfestigkeit von mehr als 7730 Kilogramm pro Quadratzentimeter besitzen, und wobei die Kernfaser nicht mehr als 50 Filamente umfaßt.

3. Schneidfestes Garn (C, D) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch drei Umhüllungen (32, 34, 36; 32', 34', 36'), von denen eine (32, 32') aus einer hochfesten Aramidfaser mit einer Garnnummer von 222 dtex bis 1667 dtex (etwa 200 bis 1500 Denier), eine andere aus einer hochfesten gestreckten Polyethylenfaser mit einer Garnnummer von 222 dtex bis 1667 dtex (etwa 200 bis 1500 Denier), und eine äußere Umhüllung (36, 36') aus einer Synthesefaser mit einer Garnnummer von etwa 222 dtex bis 1111 dtex (etwa 200 bis 1000 Denier) besteht, und wobei der Gesamtdurchmesser des Garns nicht mehr als etwa 1,27 mm (0,05 Zoll) beträgt.

4. Schneidfestes Garn (B) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (10) einen flexiblen Metalldraht (16, 18) mit einem Durchmesser zwischen etwa 0,051 mm und 0,254 mm umfaßt, und die Umhüllung (12 oder 14) aus Synthesefaser aus einer Faser aus einem hochfesten Flüssigkristallpolymer mit einer Garnnummer von 222 dtex bis 1333 dtex (etwa 200 bis 1200 Denier besteht).

5. Schneidfestes Garn (B) nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine zweite Umhüllung (14) aus einer hochfesten Faser aus Flüssigkristallpolymer, wobei beide Umhüllungen einen anfänglichen Zugmodul von mindestens 540 Gramm pro dtex (600 Gramm pro Denier) besitzen.

6. Schneidfestes Garn (B) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (10) mindestens zwei und hchstens sechs Litzen (16, 18) aus einem hochgeglühten Edelstahldraht mit einem Durchmesser von etwa 0,051 mm bis etwa 0,152 mm besitzt.

7. Schneidfestes Garn (B) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtdurchmesser des Garns nicht mehr als etwa 1,27 mm beträgt.

8. Schneidfestes Garn (B) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Faser aus hochfestem Flüssigkristallpolymer im Kern (10) liegt und einen anfänglichen Zugmodul von mindestens 540 Gramm pro dtex (600 Gramm pro Denier) und eine Garnnummer von etwa 1000 dtex bis 1333 dtex (etwa 900 bis 1200 Denier) besitzt, und daß zwei Umhüllungen (12, 14) aus Synthesefaser um den Kern gewickelt sind, wobei eine Umhüllung (12) zusätzlich eine Faser aus hochfestem Flüssigkristallpolymer enthält mit einem anfänglichen Zugmodul von mindestens 540 Gramm pro dtex (600 Gramm pro Denier) und einer Garnnummer zwischen etwa 222 dtex und 889 dtex (zwischen etwa 200 und 800 Denier), und der Gesamtdurchmesser des Garns nicht mehr als etwa 1,27 mm beträgt.

9. Schneidfestes Garn nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der Filamente der Kernfaser (20, 30, 30') eine Garnnummer von 4,4 dtex bis 556 dtex (4 bis 500 Denier) besitzt.

10. Schneidfestes Kleidungsstück (A), das aus dem Garn (B, C, D) nach einem der Ansprüche 1-9 gestrickt ist.

11. Schneidfester Handschuh (A), der aus dem Garn (B, C, D) nach einem der Ansprüche 1-9 gestrickt ist.