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Die Erfindung betrifft eine elektrische Lampe mit einem
hermetisch verschlossenen Siegelbereich, in dem eine
Molybdän-Folie eingelagert ist, sowie ein Verfahren zu ihrer
Herstellung.
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Es ist allgemein bekannt, zum hermetischen Verschließen des
Quarzglaskolbens einer Glühlampe oder einer Entladungslampe
eine Folieversiegelung mit Metallfolie vorzunehmen.
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In Fig. 1 ist beispielsweise eine Quarzhalogenlampe
veranschaulicht. In den versiegelten Quetschfußbereichen 3, die
an den beiden Enden der Lampe 10 ausgebildet sind, sind
Molybdän-Folien 2 eingelagert. An den Außenseiten dieser
Molybdän-Folien 2 ist jeweils ein Sockelstift 4 als
Außenanschluß angelötet, dar sich vom Sockel 3a des Fußbereichs 2
nach außen hin erstreckt. In einer Hülle 1 ist ein
Leuchtfaden 5 angeordnet, dessen beide Enden über
Innenanschlüsse 6 an den Molybdän-Folien 2 angeschlossen sind.
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Fig. 2 stellt eine Vergrößerung des versiegelten
Fußbereichs 3 der vorstehend beschriebenen Glühlampe 10 dar. Vom
äußeren Ende 3a des versiegelten Fußbereichs 3 bis zum
äußeren Ende der Molybdän-Folie 2 erstreckt sich um den
Sockelstift 4 ein mikroskopisch kleiner Hohlraum G, der
aufgrund unterschiedlicher thermischer
Ausdehnungskoeffizienten zwischen dem Quarzglas, aus dem die Hülle 1 besteht,
und dem betreffenden Sockelstift 4 entsteht. Es ist deshalb
praktisch unmöglich, die Bildung eines derartigen
Hohlraumes G zu verhindern.
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In dem vorgenannten Hohlraum G um den Sockelstift 4, der
sich vom äußeren Ende 3a des versiegelten Fußbereichs 3 bis
zum äußeren Ende der Molybdän-Folie 2 erstreckt, gelangt
zusammen mit der Luft Sauerstoff, durch welchen die
Oxydation der Molybdän-Folie 2 beschleunigt wird. Diese
Oxydation führt bei der Molybdän-Folie 2 frühzeitig zu einer
Rißbildung, was die Lebensdauer der Lampe 10 verkürzt. Eine
derartige Oxydation wird insbesondere dann problematisch,
wenn die Temperatur des versiegelten Fußbereichs über
350º C ansteigt.
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Fig. 3 veranschaulicht eine bisher praktizierte Lösung, den
vorstehend beschriebenen Mangel zu beseitigen. Der
Sockelstift 4 am äußeren Ende 3a im versiegelten Fußbereich 3
wird mit einem klebrigen, glasartigen Material 15, das aus
Glaspulver mit niedrigem Schmelzpunkt besteht, verschmiert.
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Das glasartige Material, welches anschließend durch
Erhitzen geschmolzen wird, verschließt die Öffnung des Hohlraums
G. Eine solche Lösung wird z.B. in US-A-4,522,925
beschrieben.
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Im US-Patent Nr. 4,835,439 ist eine Anordnung eines
versiegelten Fußbereichs beschrieben, bei welcher eine Lösung von
Alkali-Metallsilikat in den Hohlraum G injiziert wird, um
den vorstehend beschriebenen Mangel zu beheben.
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Bei der vorstehend beschriebenen Anordnung des versiegelten
Fußbereichs, bei welcher die Öffnung des Hohlraums G mit
dem glasartigen Material 15 mit niedrigem Schmelzpunkt
verschlossen wird, erscheint nachteilig, daß das glasartige
Material beim Einschalten der Lampe schmilzt und beim
Ausschalten der Lampe erstarrt. Durch die Erstarrung des
glasartigen Materials treten viele kleine Risse auf, was bei
jedem Ausschalten der Lampe Luft in den Hohlraum G
eindringen läßt. Daraus folgt, daß das bisher vorgesehene
glasartige Material zum Verschließen des Hohlraums G nicht
wirksam genug ist, und daß man dadurch keine lange Haltbarkeit
der Lampe erhält. Außerdem ist es wegen der Klebrigkeit des
glasartigen Materials 15 schwierig, den Vorgang des
Aufschmierens zu automatisieren.
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Die im US-Patent Nr. 4,835,439 beschriebene Lösung aus
Alkali-Metall-Silikat ist wegen der guten Fließeigenschaften
relativ einfach in den Hohlraum G zu injizieren. Wenn
jedoch die Temperatur über 350º C ansteigt, ist die
praktisch erzielte Verhinderung der Oxydation jedoch nicht
wirksam genug, wie bereits erwähnt wurde.
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Ein anderer Nachteil ist darin zu sehen, daß es ziemlich
lange Zeit in Anspruch nimmt, bis die eingefüllte Lösung
getrocknet ist.
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Die Erfindung wurde ausgehend vom vorstehend beschriebenen
Sachverhalt gemacht. Eine erste Aufgabe der Erfindung
besteht darin, eine Lampe mit Foliesiegel-Anordnung
vorzusehen, die im versiegelten Bereich eine eingelagerte
Molybdänfolie aufweist, die sich durch eine lange Lebensdauer
auszeichnet.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein
einfaches Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Lampe
mit der neuen Foliesiegel-Anordnung anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
einer elektrischen Lampe mit Foliesiegel-Anordnung, die
einen Leuchtfaden bzw. eine Elektrode und eine Hülle umfaßt,
deren Enden mit einer Foliesiegel-Anordnung versiegelt
sind, an welcher ein Außenanschluß angeschlossen ist, und
daß die Oberfläche der Molybdänfolie in diesem versiegelten
Bereich mit Bleioxyd bzw. mit einem Siegelmaterial, dessen
Hauptbestandteil Bleioxyd ist, überzogen ist, wobei der
versiegelte Bereich einen mikrospisch kleinen Hohlraum
umfaßt, der sich vom äußeren Ende des versiegelten Bereichs
entlang dem Außenanschluß bis zum äußeren Ende der
Molybdänfolie erstreckt.
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Bezüglich des Herstellungsverfahrens der elektrischen Lampe
mit Foliesiegel-Anordnung wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im versiegelten Bereich der
Hülle, wo die Molybdänfolie eingelegt ist, an welcher ein
Außenanschluß angeschlossen ist, eine durch eine Auflösung
einer Siegelmasse entstandene Siegellösung, die durch eine
thermische Zersetzung von Bleioxyd generiert wird, in den
mikroskopisch kleinen Hohlraum injiziert wird, der sich
entlang des Außenanschlusses bis zum äußeren Ende der
Molybdänfolie erstreckt, und daß das Bleioxyd bzw. das
Siegelmaterial, dessen Hauptbestandteil Bleioxyd ist, durch
die thermische Zersetzung der Siegelmasse erzeugt wird.
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Die Wirkung der Erfindung besteht darin, daß an der
elektrischen Lampe mit Foliesiegel-Anordnung durch die
Oberflächenbeschichtung der Molybdänfolie, die in den Hohlraum
entlang des Außenanschlusses im versiegelten Bereich
hineinragt, mit Bleioxyd die Oxydation der Molybdänfolie
verhindert wird.
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Die in der vorliegenden Erfindung benutzte Siegel lösung ist
wegen ihrer hohen Leichtflüssigkeit, das heißt, geringen
Viskosität, auf einfache Weise in den Hohlraum entlang des
Außenanschlusses, des Leiters, des Drahtes oder der
Anschlußklemme im versiegelten Bereich einzubringen, was die
Herstellung einer elektrischen Lampe mit
FoliesiegelAnordnung mit der gewünschten Leistung vereinfacht.
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Fig. 1 zeigt schematisch eine Ansicht einer Halogen-
Glühlampe nach dem bisherigen Stand der Technik.
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Fig. 2 zeigt schematisch in einer vergrößerten Darstellung
einen Querschnitt durch einen versiegelten Bereich
der Halogen-Glühlampe gemäß Fig. 1.
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Fig. 3 zeigt schematisch einen Querschnitt durch einen
versiegelten Bereich einer Halogen-Glühlampe mit einer
üblichen Verschließung.
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Fig. 4 zeigt schematisch in einer vergrößerten
Querschnittsdarstellung des Siegelbereiches am Ende der
Halogen-Glühlampe anhand deren das
Herstellungsverfahren der vorliegenden Erfindung erläutert wird.
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Fig. 5 zeigt schematisch in einer vergrößerten
Querschnittsdarstellung diejenigen wesentlichen Teile,
mit welchen ein Herstellungsverfahren der
elektrischen Lampe mit der erfindungsgemäßen Foliesiegel-
Anordnung erläutert wird.
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Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung eines anderen
Beispiels einer Glühlampe, bei welcher die
vorliegende Erfindung angewendet wird.
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Fig. 7 zeigt schematisch eine Ansicht eines Beispiels
einer Entladungslampe, bei welcher die vorliegende
Erfindung angewendet wird.
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Fig. 8 zeigt schematisch ein Kurvendiagramm, welches das
Verhältnis zwischen einer Bleinitratskonzentration,
einer Siegel lösung und der Lebensdauer einer
elektrischen Lampe mit einer Foliesiegel-Anordnung mit
Bleioxid, das aus der Bleinitrat-Siegellösung
stammt, wiedergibt.
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Bezugnehmend auf die bevorzugten Ausbildungen wird
nachfolgend die Erfindung konkret beschrieben.
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Die erfindungsgemäße elektrische Lampe wird in Fig. 4
gezeigt. Sie besteht aus einer Quarzglashülle 21, in deren
versiegelten Bereich eine Molybdänfolie 2 eingelagert ist,
an welcher ein Außenanschluß 4 angeschlossen ist. Die
Oberfläche der Molybdänfolie 2, die in einen Hohlraum G
hineinragt, der sich am Außenanschluß 4 entlang erstreckt,
wird mit Bleioxyd bzw. einem Siegelmaterial, dessen
Hauptbestandteil Bleioxyd ist, überzogen. Die vorstehend
beschriebene elektrische Lampe mit FoliesiegelAnordnung wird
wie folgt hergestellt.
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Durch eine Auflösung einer bestimmten Siegelmasse in einem
geeigneten Lösungsmittel entsteht eine Siegellösung, die
durch eine thermische Zersetzung Bleioxyd bzw. ein
Siegelmaterial generiert, dessen Hauptbestandteil Bleioxyd ist.
Wie in der Figur 4 gezeigt wird, wird eine kleine Menge der
Siegellösung L mit einer geeigneten Injektionsspritze in
den Hohlraum G injiziert. Die Siegellösung gelangt am
äußeren Ende 3a entlang des Außenanschlusses 4 in den
Hohlraum G. Die Siegellösung L fließt wegen ihrer
Dünnflüssigkeit äußerst glatt in den Hohlraum G ein, der ohne
Zuhilfenahme eines besonderen Mittels oder Geräts außer der
Injektionsspritze von der Siegellösung L vollständig
ausgefüllt wird.
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Nachdem auf diese Weise in den Hohlraum G des versiegelten
Bereichs 3 die Siegellösung injiziert wurde und getrocknet
ist, wird der versiegelte Bereich 3 beispielsweise auf
500º C oder eine andere geeignete Temperatur erhitzt,
um die Siegelverbindung zu zersetzen und einen
Bleioxidüberzug der Folie 2 und des Anschlusses 4 durch thermische
Zersetzung der Siegellösung zu generieren.
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Das Siegelmaterial S, dessen Hauptbestandteil Bleioxid ist
überzieht die Oberfläche der Molybdänfolie 2 und des
Anschlusses 4, die in den Hohlraum G hineinragen, wie in Fig.
5 dargestellt.
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Ein geeignete Beispiele für die Siegelmasse ist Bleinitrat
und Bleiacetat. Wegen der hohen Löslichkeit dieser
Siegelmassen in Wasser kann als Lösungsmittel für die
Siegellösung L Wasser benutzt werden und ist bevorzugtes
Lösungsmittel für die Siegellösung. Es können auch andere
Lösungsmittel für Bleinitrat und Bleiacetat verwendet
werden. Wird als Lösungsmittel Wasser benutzt, kann das Wasser
beispielsweise etwas Alkohol enthalten, was die gute
Fließeigenschaft der Siegellösung noch verbessern kann.
Wird als Siegellösung L eine wässrige Lösung des
Bleinitrats oder Bleiacetats verwendet, ist die erwünschte
Konzentration größer gleich 0,2 mol/Liter. Bei einer kleineren
Konzentration als 0,2 mol/l der wässrigen Lösung ist in
vielen Fällen der Überzug mit dem Bleioxyd nicht dick
genug, um die Oxydation wirksam zu verhindern. Die wässrige
Lösung kann auch gesättigt sein.
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Der vorbeschriebenen Siegel lösung L aus der wässrigen
Lösung des Bleinitrats bzw. des Bleiacetats kann auch
Alkali-Metallsalz bzw. Borsäure bzw. eine Metaborsäure
hinzugefügt werden. Dieses Füllmaterial löst sich einfach in der
wässrigen Lösung des Bleinitrats oder Bleiacetats, ohne die
Viskosität zu erhöhen, was dazu führt, daß die Siegellösung
L einfach in den Hohlraum G des versiegelten Bereichs
eingebracht werden kann. Im Siegelmaterial, welches aus
Bleioxyd besteht, das aus der wässrigen Lösung des Bleinitrats
bzw. Bleiacetats generiert wird, bleibt als restlicher
Spurenbestandteil Alkali-Metallsalz bzw. Borsäure bzw.
Metaborsäure übrig, wodurch die Wirkung des Überziehens der
Molybdänfolie, die in den Hohlraum G hineinragt, vergrößert
werden kann.
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Als geeignetes Alkali-Metallsalz kann kann wasserlösliches
Salz wie Nitrat, Hydrooxyd, Chlorid oder
Alkali-Metallnitrat z.B. Lithium, Natrium, Kalium, Hydrooxyd verwendet
werden. Das erwünschte Verhältnis zwischen dem Zusatz aus
dem vorbeschriebenen Füllmaterial zur Siegellösung in der
vorliegenden Erfindung ist 1 mol von in der Siegellösung
enthaltenem Blei (Pb) zu kleiner gleich 0,12 mol vom
Alkali-Metallsalz bzw. zu kleiner gleich 0,02 mol von der
Borsäure bzw. der Metaborsäure. Ist der Anteil des
Füllmaterials in der Siegellösung zu groß, besteht die Gefahr,
daß die Molybdänfolie geätzt wird.
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In der vorbeschriebenen erfindungsgemäßen Siegel lösung kann
auch Farbstoff gelöst werden. In der Siegellösung, die aus
der wässrigen Lösung des Bleinitrats oder des Bleiacetats
besteht, kann wasserlöslicher Farbstoff gut verwendet
werden, beispielsweise Amarance (rot), Indigo-karmin (blau),
Asid-violett 6 B (violett), Rodamin B (hellrot). Die
Siegellösung mit einem Farbstoff läßt sich durch die Farbe
visuell nachweisen, was den visuellen Nachweis des durch die
Injektion der vorstehend beschriebenen Siegellösung
erzeugten Füllzustand des Hohlraums im versiegelten Bereich und
die Inspektion der Unversehrtheit auf einfache Weise
ermöglicht.
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Die Injektion der Siegellösung in den Hohlraum wird wegen
der hohen Leichtflüssigkeit der vorstehend beschriebenen
Siegel lösung mit einem Glasstäbchen oder mit einer Spritze
auf einfache Weise ausgeführt.
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Bei der Lampe, auf welche sich die vorstehenden
Ausführungsbeispiele beziehen, handelt es sich um eine Glühlampe,
die mit einer Hülle versehen ist, welche an den beiden
Enden einen versiegelten Bereich aufweist. Die vorliegende
Erfindung kann aber auch bei einer Lampe mit einem anderen
konstruktiven Aufbau Anwendung finden, sofern die Lampe
einen versiegelten Bereich aufweist, in welchem eine
Molybdänfolie eingelagert ist. Die Erfindung kann, wie in
Fig. 6 dargestellt, bei einer Glühlampe 20 angewandt
werden, welche eine Hülle 1 umfaßt, die an einem Ende einen
versiegelten Bereich 3 aufweist, in welchen zwei oder mehr
Molybdänfolien 2 eingelagert sind. Die vorliegende
Erfindung kann aber in gleicher Weise auch, wie in Fig. 7
dargestellt, bei einer Entladungslampe 30 angewendet werden, die
eine kugelförmige Hülle 31 aufweist, die zwei an den
gegenüberliegenden Enden der Molybdänfolien 2 angeschlossene
Außenanschlüsse 4 und eine Entladungselektrode 25 sowie
eine Entladungselektrode 26 umfaßt. In Fig. 6 ist ein
Glühfaden mit 5 und ein Innenanschluß mit 6 bezeichnet.
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Nachfolgend werden die Ausführungsbeispiele der
vorliegenden Erfindung weiter erläutert.
Beispiel 1
Herstellung der Siegellösung
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Die nachfolgenden Siegellösungen 1 bis 6 wurden aus
folgenden Materialien, die jeweils in Wasser gelöst wurden, und
aus dem roten wasserlöslichen Farbstoff Amarance
zusammengestellt.
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Siegellösung 1: Bleinitrat 0,5 mol/l
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Siegellösung 2: Bleinitrat 0,5 mol/l
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Kaliumnitrat 0,01 mol/l
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Siegellösung 3: Bleinitrat 0,5 mol/l
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Kaliumnitrat 0,01 mol/l
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Kaliumnitrat-Borsäure 0,003 mol/l
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Siegellösung 4: Bleiacetat 0,3 mol/l
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Siegellösung 5: Bleiacetat 0,3 mol/l
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Kaliumacetat 0,01 mol/l
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Siegellösung 6: Bleiacetat 0,3 mol/l
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Kaliumacetat 0,01 mol/l
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Metaborsäure 0,003 mol/l
Herstellungsverfahren für eine Lampe mit
Foliesiegel-Anordnung
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Glühlampentypen mit einer oder mehr versiegelten Bereichen,
in dem eine Molybdänfolie eingelagert ist, wurden mit
herkömmlichen und bekannten Verfahren hergestellt. Um den
Außenanschluß in jedem versiegelten Bereich wurden die
vorstehend beschriebenen Siegellösungen 1 bis 6 jeweils mit
einer Spritze injiziert. Es wurde visuell sichergestellt,
daß die injizierte Siegellösung in den Hohlraum glatt
einfließt und den gesamten Bereich des Hohlraums ausfüllt.
Anschließend wurden die vorstehend beschriebenen
Siegellösungen in einem Ofen unter 500 Grad Celsius getrocknet,
erhitzt und thermisch zersetzt, wobei der wasserlösliche
Farbstoff zersetzt wurde und die Farbe der Siegellösungen
verschwand.
Brenndauerprüfung
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Die auf die vorstehende Weise mit den Siegellösungen 1 bis
6 behandelten Lampen 1 bis 6 (siehe Tabelle 1) wurden
jeweils einer Serie von Haltbarkeitsprüfungen unter
verschiedenen Bedingungen unterzogen. Zu Vergleichszwecken wurden
auch Lampen, bei welchen die Öffnungen des Hohlraums im
versiegelten Bereich nicht zugestopft (gefüllt) sind,
ferner Lampen, bei welchen als Siegelmasse Glas mit niedrigem
Schmelzpunkt verwendet wird, sowie Lampen, bei welchen als
Siegelmasse eine wässrige Lösung von Kaliumsilikat
verwendet wird, den gleichen Prüfungen unterzogen.
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Die Einzelheiten der für die Prüfungen der Brenndauer
benutzten Lampentypen und die Bedingungen, unter welchen der
Leuchtbetrieb stattfanden, sind wie folgt:
Lampentyp
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DYS: Eine Lampe derselben Bauart wie Ushio ordering code
JCP 120 V/60O WC,
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einseitige Sockelung
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runde Birne
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Nennverbrauchsleistung 600 W
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DXW: Eine Lampe derselben Bauart wie Ushio ordering code
JPD 230 V/1000 WC, unterer Index 5
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zweiseitige Sockelung
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stabförmiger Röhrenkolben
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Nennverbrauchsleistung 1 KW
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FCR: Eine Lampe derselben Bauform wie Ushio ordering code
JC 12 V-1OO W
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einseitige Sockelung
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stabförmiger Röhrenkolben
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Nennverbrauchsleistung 100 W
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H3: Eine Lampe derselben Bauart wie Ushio ordering code
JA 12 V-55 W, die insbesondere für Autos entwickelt
sind
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einseitige Sockelung
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stabförmiger Röhrenkolben
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Nennverbrauchsleistung 55 W
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"Einseitig" bedeutet hier eine Lampe, die einen Kolben
umfaßt, der an einem Ende einen versiegelten Bereich
aufweist,
in dem zwei Molybdänfolien eingelagert sind.
"Zweiseitig" bedeutet hier eine Lampe, die einen Kolben aufweist,
der an beiden Enden jeweils einen versiegelten Bereich
enthält, in welchem eine Molybdänfolie eingelagert ist.
Betriebsbedingungen
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I. Eine Stunde lang Betrieb der Lampe, anschließend
Ausschalten, 30 Minuten Pause. Dieser Vorgang wird in
einem Lampenhaus wiederholt.
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II. Ununterbrochene Prüfung bei 600º C in einem
Elektroofen
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III. Ununterbrochene Prüfung bei 500º C in einem
Elektroofen
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Das Ergebnis ist in Tabelle 1 auf der letzten Seite dieser
ausführlichen Beschreibung wiedergegeben.
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Die einzelnen Ziffern in der Tabelle bedeuten die Dauer,
bis zu welcher die Folie durch Oxydation zu einem Riß
führte, wobei "größer gleich 180", "größer gleich 220" und
"größer gleich 440" bedeutet, daß die Molybdänfolie der
betreffenden Lampe nach einer Leuchtdauer von 180 Stunden,
220 Stunden und 440 Stunden zwar durch Oxydation keine
Rißbildung zeigte,die betreffende Lampe aber aus einem
anderen Grund nicht mehr brauchbar war. Aus Tabelle 1 folgt,
daß die Erfindung unter den Beleuchtungsbedingungen I, II
und III der bisherigen Technik überlegen ist, wobei sich
insbesondere aus II und III eine beträchtliche
Überlegenheit ergibt.
Beispiel 2:
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Es wurden wässrige Lösungen von Bleinitrat mit
verschiedenen Konzentrationen hergestellt. Jede einzelne wurde in
gleicher Weise wie im Versuch A des Ausführungsbeispiels 1
zur Behandlung des versiegelten Bereichs einer Lampe mit
Foliesiegel-Anordnung (Lampentyp DYS) zum Zweck des
Verstopfens benutzt. Prüfungen wurden unter den
Betriebsbedingungen I durchgeführt. Das durch die vorstehende Prüfung zu
ermittelnde Verhältnis zwischen der Konzentration des
Bleinitrats in der verwendeten Siegel lösung und der Lebensdauer
der betreffenden Lampe ist durch den Kurvenverlauf in Fig.
8 dargestellt, wo über der Ordinatenachse prozentual der
Quotient aus der projektierten Soll-Lebensdauer des
Glühfadens als Nenner und der Dauer der Beleuchtung als Zähler
aufgetragen ist, bis die betreffende Lampe aufgrund einer
Rißbildung der Folie nicht mehr brauchbar ist. 100 %
bedeutet beispielsweise, daß während der Beleuchtungen die Folie
nicht gerissen ist, bis die Soll-Lebensdauer des Fadens
erreicht wurde. 50 % bedeutet beispielsweise, daß während der
Beleuchtung eine Rißbildung an der Folie auftrat, nachdem
nur die halbe Soll-Lebensdauer des Fadens erreicht wurde.
Aus Fig. 8 wird ersichtlich, daß eine Rißbildung in der
Folie desto früher auftritt, je schwächer die Konzentration
des Bleinitrates ist. Wie oben bereits erwähnt wurde, ist
der Grund hierfür darin zu sehen, daß sich bei einer
schwachen Konzentration die Schichtdicke des Überzugs des
Bleinitrats nicht dick genug ausbildet, um die Oxydation
wirksam zu verhindern. Aus Fig. 8 folgt, daß man eine genügend
lange Lebensdauer der Lampe dann erhält, wenn die
Bleinitratkonzentration in der Siegellösung größer gleich 0,2
mol/l ist.
Wirkung der Erfindung
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In der vorliegenden Erfindung sind die exponierte Folie und
der Anschluß mit Bleioxid oder mit einem Siegelmaterial,
dessen Hauptbestandteil Bleioxid ist, überzogen. Dies
verbessert die Korrosionsbeständigkeit der Molybdänfolie
erhöht und dadurch die Oxydation durch Sauerstoff aus der
Luft genügend verhindert. Mit der vorliegenden Erfindung
kann deshalb eine elektrische Lampe mit
Foliesiegel-Anordnung angegebenen werden, die über eine lange Lebensdauer
verfügt.
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Die erfindungsgemäß verwendete Siegellösung dringt wegen
ihrer geringen Viskosität leicht in den Hohlraum entlang
des Außenanschlusses im versiegelten Bereich ein, was die
Arbeit des Injizierens der Siegellösung vereinfacht und
eine Automatisierung der Arbeit ausreichend unterstützt. Mit
der vorliegenden Erfindung wird deshalb ein einfaches
Herstellungsverfahren für eine elektrische Lampe mit
Foliesiegel-Anordnung angegeben, die über eine lange Lebensdauer
verfügt.