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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betriffi Verfahren zur Vergrößerung der Kopienanzahl einer
spezifischen Nucleinsäuresequenz
oder 'Zielsequenz', welche entweder
allein oder als ein, großer
oder kleiner, Bestandteil einer homogenen oder heterogenen Mischung
von Nucleinsäuren
vorhanden sein kann. Die Mischung von Nucleinsäuren kann diejenige sein, welche
in einer für
diagnostische Tests, Umwelttests, für Forschungsuntersuchungen,
für die
Herstellung von Reagenzien oder Materialien für andere Verfahren, wie Klonierung,
oder für
andere Zwecke entnommenen Probe zu finden ist.
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Die
selektive Vervielfältigung
spezifischer Nucleinsäuresequenzen
ist von Wert bei der Steigerung der Empfindlichkeit von Diagnose-
und Umwelt-Assays unter Beibehaltung der Spezifität; der Erhöhung der
Empfindlichkeit, Bequemlichkeit, Genauigkeit und Verlässlichkeit
einer Vielzahl von Forschungsverfahren; und der Bereitstellung umfangreicher
Vorräte
von spezischen Oligonucleotiden für verschiedene Zwecke.
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Die
vorliegende Erfindung ist aufgrund der Bequemlichkeit, mit welcher
sie ausgeübt
werden kann, besonders geeignet für die Anwendung in Umwelt-
und Diagnose-Tests.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Detektion und/oder Quantifizierung von spezifischen Nucleinsäuresequenzen
ist eine zunehmend bedeutende Technik zur Identifizierung und Klassifizierung
von Mikroorganismen, zur Diagnose von Infektionskrankheiten, zum
Nachweis und Charakterisieren von genetischen Abnormalitäten, zur
Identifizierung von mit Krebs verbun denen genetischen Veränderungen,
zur Untersuchung genetischer Anfälligkeit
gegenüber
Krankheiten und zur Messung der Antwort auf verschiedene Behandlungstypen.
Derartige Verfahren haben auch zunehmende Anwendungen beim Nachweis
und der Quantifizierung von Mikroorganismen in Nahrungsmitteln, Umweltproben,
Saatgutvorräten
und anderen Typen von Material gefunden, wo die Gegenwart von spezifischen
Mikroorganismen überwacht
werden können
muß. Andere
Anwendungen werden in den forensischen Wissenschaften, der Anthropologie,
Archäologie
und Biologie gefunden, wo die Messung der Verwandtschaft von Nucleinsäuresequenzen
verwendet worden ist, um Verdächtige
für Verbrechen
zu identifizieren, Vaterschaftsstreitigkeiten zu klären, genealogische
und phylogenetische Stammbäume
aufzustellen und bei der Klassifizierung einer Vielzahl von Lebensformen
zu helfen.
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Ein
verbreitetes Verfahren zum Nachweis und zur Quantifizierung spezifischer
Nucleinsäuresequenzen
ist die Nucleinsäurehybridisierung.
Dieses Verfahren beruht auf der Fähigkeit zweier Nucleinsäurestränge, welche
komplementäre
oder im wesentlichen komplementäre
Sequenzen enthalten, unter passenden Bedingungen, spezifisch zu
assoziieren, um eine doppeisträngige
Struktur zu bilden. Um eine spezifische Nucleinsäuresequenz (bekannt als die "Zielsequenz") nachzuweisen und/oder
zu quantifizieren, wird ein markiertes Oligonucleotid (bekannt als
eine "Sonde") hergestellt, welches
komplementäre
Sequenzen zu denjenigen der Zielsequenz enthält. Die Sonde wird mit einer
Probe, die im Verdacht steht, die Zielsequenz zu enthalten, vermischt,
und für
die Hybridbildung geeignete Bedingungen werden geschaffen. Die Sonde
hybridisiert an die Zielsequenz, wenn diese in der Probe vorhanden
ist. Die Sonde-Ziel-Hybride werden danach auf einem von vielen Wegen
von der einzeisträngigen
Sonde getrennt. Die mit den Hybriden assoziierte Menge an Markierung
wird gemessen.
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Die
Empfindlichkeit von Nucleinsäure-Hybridisierungsassays
wird hauptsächlich
durch die spezifische Aktivität
der Sonde, die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Hybridisierungsreaktion,
die Leistung des Verfahrens hinsichtlich der Trennung von hybridisierter
und nichthybridisierter Sonde und die Empfindlichkeit, mit der die
Markierung nachgewiesen werden kann, beschränkt. Unter den besten Bedingungen
können
direkte Hybridisierungsverfahren, wie die obenstehend beschriebenen,
etwa 1 × 105 bis 1 × 106 Zielmoleküle detektieren. Den empfindlichsten
Verfahren fehlen viele der für
routinemäßige klinische
Tests und Umwelt-Tests erforderlichen Merkmale, wie Schnelligkeit,
Bequemlichkeit und Wirtschaftlichkeit. Darüber hinaus könnte ihre Empfindlichkeit
für viele
gewünschte
Anwendungen nicht ausreichend sein. Infektionskrankheiten können mit so
wenig wie einem pathogenen Mikroorganismus pro 10 ml Blut oder einer
anderen Probe assoziiert sein. Forensischen Wissenschaftlern können nur
Spurenmengen an Gewebe, welche vom Schauplatz eines Verbrechens
erhältlich
sind, zur Verfügung
stehen. Forscher können
eine spezifische Gensequenz nachweisen und/oder quantifizieren müssen, welche
als ein nur winziger Bruchteil aller in dem genetischen Material
eines Organismus oder in der Boten-RNA-Population einer Gruppe von Zellen
vorhandenen Sequenzen vorliegt.
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Als
Ergebnis der Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Bestandteilen
und Teilschritten dieses Typs von Assay besteht fast immer ein entgegengesetztes
Verhältnis
zwischen Empfindlichkeit und Spezifität. Daher können zur Steigerung der Empfindlichkeit
des Assays unternommene Schritte (wie Erhöhen der spezifischen Aktivität der Sonde)
zu einem höheren
Prozentsatz falsch-positiver Testergebnisse führen. Die Verbindung zwischen
Empfindlichkeit und Spezifität
ist ein bedeutendes Hindernis für
die Verbesserung der Empfindlichkeit von Hybridisierungsassays gewesen.
Eine Lösung
für dieses
Problem wäre
die spezifische Erhöhung
der vorhandenen Zielsequenz unter Verwendung eines Vervielfältigungsverfahrens.
Die Vervielfältigung
eines einzelnen Abschnitts der Zielsequenz ohne das Erfordernis
der Vervielfältigung
eines bedeutenden Anteils der in den verbleibenden Sequenzen der
Probe codierten Information könnte
eine Steigerung der Empfindlichkeit ergeben, während gleichzeitig die Spezifität nicht
gefährdet
wird. Eine Nucleinsäuresequenz
von 25 Basen Länge
zum Beispiel weist eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 425 oder
1 zu 1015 auf, durch Zufall vorhanden zu
sein, da jede der 25 Positionen in der Sequenz von einem der vier
verschiedenen Nucleotide besetzt sein kann.
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Ein
als Polymerasekettenreaktion" oder "PCR" bezeichnetes Verfahren
zur spezifischen Vervielfältigung
von Nucleinsäuresequenzen
ist von Mullis et al. beschrieben worden (siehe die U.S.-Patente
4 683 195, 4 683 202 und 4 800 159 und die Europäischen Patentanmeldungen 86302298.4,
86302299.2 und 87300203.4 und Me thods in Enzmology, Band 155, 1987,
S. 335–350).
Das Verfahren verwendet sich wiederholende Zyklen von Primer-abhängiger Nucleinsäuresynthese,
welche unter Verwendung jedes Stranges einer komplementären Sequenz
als Matrize gleichzeitig stattfindet. Die Sequenz, die vervielfältigt wird,
ist durch die Lage der Primermoleküle, welche die Synthese initiieren,
eingegrenzt. Die Primer sind zu dem 3'-terminalen Abschnitt der Zielsequenz
oder dessen Komplement komplementär und müssen mit diesen Stellen komplexieren,
damit die Nucleinsauresynthese beginnt. Nach Synthese von Verlängerungsprodukten
werden die Stränge,
im allgemeinen durch Hitzedenaturierung, vor dem nächsten Syntheseschritt
getrennt. In dem PCR-Verfahren werden Kopien von beiden Strängen einer
komplementären
Sequenz synthetisiert.
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Der
zur Trennung der neu synthetisierten Stränge in der PCR verwendete Strangtrennungsschritt
am Ende jedes Zyklus der PCR-Reaktion ist häufig eine Hitzedenaturierung.
Als Ergebnis wird entweder ein hitzestabiles Enzym benötigt, oder
neues Enzym muß zwischen
den Hitzedenaturierungsschritten und der Initiation des nächsten Zyklus
der DNA-Synthese zugegeben werden. Das Erfordernis des wiederholten
Zirkulierens der Reaktionstemperatur zwischen mehreren verschiedenen
und extremen Temperaturen ist ein Nachteil des PCR-Verfahrens. Um
die PCR bequem zu machen, werden kostspielige programmierbare Thermocycler-Vorrichtungen
benötigt.
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Das
PCR-Verfahren ist durch Eingliedern einer Promotorsequenz in einen
der in der PCR-Reaktion verwendeten Primer, und danach, nach Vervielfältigung
durch das PCR-Verfahren für
mehrere Zyklen, durch Verwenden der doppeisträngigen DNA als Matrize für die Transkription
zu einzeisträngiger
RNA, an die RNA-Transkription gekoppelt worden (siehe z. B. Murakawa
et al., DNA 7: 287–295
(1988)).
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Andere
Verfahren zur Vervielfaltigung einer spezifischen Nucleinsäuresequenz
umfassen eine Serie von Primerhybridisierungs-, Verlängerungs-
und Denaturierungsschritten, um ein intermediäres doppelstrangiges DNA-Molekül mit einer
Promotorsequenz durch die Verwendung eines Primers bereitzustellen.
Die doppeisträngige
DNA wird verwendet, um mehrfache RNA-Kopien der Zielsequenz herzustellen.
Die resultierenden RNA-Kopien können
als Zielsequenzen verwendet werden, um weitere Kopien herzustellen,
und mehrere Zyklen können
durchgeführt
werden. (Siehe z. B. Burg, et al., WO 89/1050 und Gingeras, et al.,
WO 88/10315.
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Verfahren
zur chemischen Synthese verhältnismäßig großer Mengen
von DNA einer bestimmten Sequenz in vitro sind dem Fachmann gut
bekannt; die Herstellung von DNA auf diesem Wege ist jetzt alltäglich. Diese
Verfahren sind jedoch zeitaufwendig und können nicht einfach verwendet
werden, um Oligonucleotide von viel größerer Länge als etwa 100 Basen zu synthetisieren.
Auch muß die
ganze Basensequenz der zu synthetisierenden DNA bekannt sein. Diese
Verfahren machen eine kostspielige Vorrichtung erforderlich, welche nur
zur Synthese einer einzigen Sequenz zu einer Zeit fähig ist.
Der Betrieb dieser Vorrichtung erfordert ein beträchtliches
Training und beträchtliche
Erfahrung. Verfahren für
die chemische Synthese von RNA sind schwieriger zu entwickeln gewesen.
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Nucleinsäuren können durch
Techniken, welche die Klonierung oder Insertion von spezifischen
Nucleinsäuresequenzen
in das genetische Material von Mikroorganismen beinhalten, so synthetisiert
werden, daß die
inserierten Sequenzen repliziert werden, wenn sich der Organismus
repliziert. Wenn die Sequenzen nahe bei und stromabwärts von
einer geeigneten Promotorsequenz inseriert sind, können RNA-Kopien der Sequenz oder
von der Sequenz codierte Proteinprodukte hergestellt werden. Obwohl
die Klonierung die Herstellung von praktisch unbegrenzten Mengen
von spezifischen Nucleinsäuresequenzen
ermöglicht,
kann sie aufgrund der Anzahl von beinhalteten Arbeitsschritten für die Verwendung
in diagnostischen, Umwelt- oder forensischen Tests ungeeignet sein.
Die Verwendung von Klonierungstechniken macht ein beträchtliches
Training und beträchtliche
Erfahrung notwendig. Die Klonierung einer einzigen Sequenz kann
mehrere Mann-Monate an Aufwand oder mehr errfordern.
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Verhältnismäßig große Mengen
von bestimmten RNAs können
unter Verwendung eines rekombinanten einzeisträngigen RNA-Moleküls mit einer
Erkennungssequenz für
die Bindung einer RNA-gesteuerten Polymerase, bevorzugt Qß-Replikase,
hergestellt werden (siehe z. B. das U.S.-Patent Nr. 4 786 600 an
Kramer et al.). Eine An zahl von Schritten ist erforderlich, um die
spezifische Sequenz in eine DNA-Kopie des verschiedenen Moleküls zu inserieren,
es in einen Klonierungsvektor zu klonieren, es in RNA zu transkribieren
und dann mit Qß-Replikase
zu replizieren.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neuartige Verfahren zum Synthetisieren
mehrfacher Kopien einer Zielnucleinsäuresequenz, welche autokatalytisch
sind (d. h. zum automatischen Zyklieren fähig sind, ohne dass eine Modifikation
der Reaktionsbedingungen, wie z. B. Temperatur, pH oder Ionenstärke, erforderlich
wäre),
und Verwenden eines Produkts aus einem Zyklus im nächsten.
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Genauer
gesagt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Amplifizieren
einer Zielnucleinsäuresequenz,
welches die folgenden Schritte umfasst:
- (a)
Zusammenbringen einer Zielnucleinsäure, welche die Zielsequenz
umfasst, mit einem ersten Oligonucleotid-Primer, der eine Nucleotidsequenz
aufweist, die zum Hybridisieren an einen 3'-terminalen Bereich der Zielsequenz
fähig ist,
wodurch ein Oligonucleotid:Zielsequenz-Hybrid gebildet wird und
die DNA-Synthese eingeleitet werden kann;
- (b) Extendieren des Primers in einer Primer-Extensionsreaktion
unter Verwendung der Zielsequenz als einer Matrize, zum Erhalt eines
DNA-Primer-Extensionsprodukts, das eine komplementäre Zielsequenz
umfasst;
- (c) Verfügbarmachen
eines 3'-terminalen
Bereichs der komplementären
Zielsequenz zur Hybridisation mit einem zweiten Oligonucleotid,
welches als eine blockierte Spleißmatrize dient, welches zweite
Oligonucleotid eine erste Nucleotidsequenz, die zum Hybridisieren
an den 3'-terminalen
Bereich der komplementären Zielsequenz
fähig ist,
und eine Promotorsequenz, die, wenn doppelsträngig gemacht, durch eine RNA-Polymerase
erkannt wird, 5' zu
der ersten Nucleotidsequenz umfasst und ein blockiertes 3'-Ende zum Verhindern
der DNA-Extension davon aufweist;
- (d) Hybridisieren des zweiten Oligonucleotids an das DNA-Primer-Extensionsprodukt;
- (e) Extendieren des 3'-Endes
des Primer-Extensionsprodukts zum Erhalt eines dop pelsträngigen Promotors,
welcher die Promotorsequenz umfasst; und
- (f) Verwenden des in Schritt (e) gebildeten Promotors und der
RNA-Polymerase zur Erzeugung von RNA-Transkripten.
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Beschrieben
werden hierin Nucleinsäure-Amplifikationsmethoden,
welche umfassen: (a) Behandeln einer RNA-Zielsequenz mit einem ersten
Oligonucleotid, welches einen ersten Primer umfasst, der eine Komplexierungssequenz
aufweist, die ausreichend komplementär zum 3'-terminalen Bereich des Ziels ist, um
damit zu komplexieren, und der wahlweise eine Sequenz 5' zur Primersequenz
aufweist, die einen Promotor für eine
RNA-Polymerase enthält,
unter Bedingungen, bei denen ein Oligonucleotid/Zielsequenz-Komplex
gebildet wird und die DNA-Synthese eingeleitet werden kann; (b)
Verlängern
des ersten Primers in einer Extensionsreaktion unter Verwendung
des Ziels als einer Matrize, um ein erstes DNA-Primer-Extensionsprodukt
zu ergeben, das zum RNA-Ziel komplementär ist; (c) Abtrennen des DNA-Extensionsprodukts
vom RNA-Ziel unter Verwendung eines Enzyms, welches das RNA-Ziel
selektiv abbaut, (d) Behandeln des DNA-Primer-Extensionsprodukts
mit einem zweiten Oligonucleotid, welches einen Primer oder eine
Spleißmatrize
umfasst, und welches eine Komplexierungssequenz aufweist, die ausreichend
komplementär
zum 3'-terminalen
Bereich des DNA-Primer-Extensionsprodukts ist, um damit unter Bedingungen
zu komplexieren, bei denen ein Oligonucleotid/Zielsequenz-Komplex gebildet
wird und die DNA-Synthese eingeleitet werden kann, vorausgesetzt, dass
dann, wenn das erste Oligonucleotid keinen Promotor aufweist, das
zweite Oligonucleotid eine Spleißmatrize ist, die eine Sequenz
5' zur Komplexierungssequenz
aufweist, welche einen Promotor für eine RNA-Polymerase enthält; (e)
Verlängern
des 3'-Terminus
entweder des zweiten Oligonucleotids oder des ersten Primer-Extensionsprodukts,
oder von beidem, in einer DNA-Extensionsreaktion, um eine Matrize
für die RNA-Polymerase
zu erzeugen; und (f) Verwenden der Matrize zum Erzeugen mehrfacher
RNA-Kopien der Zielsequenz unter Verwendung einer RNA-Polymerase, welche
die Promotorsequenz erkennt. Das Oligonucleotid und die RNA-Kopien können zur
autokatalytischen Synthese von mehrfachen Kopien der Zielsequenz verwendet
werden.
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Bei
einer Ausführungsform
umfasst solch ein allgemeines Verfahren (a) das Behan deln einer RNA-Zielsequenz
mit einem ersten Oligonucleotid, welches einen ersten Primer umfasst,
der eine Komplexierungssequenz enthält, die ausreichend komplementär zum 3'-terminalen Bereich
des Ziels ist, um damit zu komplexieren, und die eine Sequenz 5' zur Komplexierungssequenz
aufweist, welche einen Promotor für eine RNA-Polymerase enthält, unter
Bedingungen, bei denen ein Oligonucleotid/Ziel-Komplex gebildet wird und die DNA-Synthese
eingeleitet werden kann, (b) Verlängern des ersten Primers in
einer Extensionsreaktion unter Verwendung des Ziels als einer Matrize,
um ein erstes DNA-Primer-Extensionsprodukt zu ergeben, das komplementär zum RNA-Ziel
ist, (c) Abtrennen des ersten DNA-Primer-Extensionsprodukts vom
RNA-Ziel unter Verwendung eines Enzyms, welches das RNA-Ziel selektiv
abbaut; (d) Behandeln des DNA-Primer-Extensionsprodukts mit einem
zweiten Oligonucleotid, welches einen zweiten Primer umfasst, der
eine Komplexierungssequenz aufweist, die ausreichend komplementär zum 3'-terminalen Bereich
des DNA-Primer-Extensionsprodukts
ist, um damit unter Bedingungen zu komplexieren, bei denen ein Oligonucleotid/Ziel-Komplex
gebildet wird und die DNA-Synthese eingeleitet werden kann; (e)
Verlängern
des 3'-Terminus
des zweiten Primers in einer DNA-Extensionsreaktion,
um ein zweites DNA-Primer-Extensionsprodukt zu ergeben, dabei Erzeugen
einer Matrize für
die RNA-Polymerase; und (f) Verwenden der Matrize, um mehrfache
RNA-Kopien der Zielsequenz unter Verwendung einer RNA-Polymerase zu erzeugen,
welche die Promotorsequenz erkennt. Das Oligonucleotid und die RNA-Kopien
können
zum autokatalytischen Synthetisieren mehrfacher Kopien der Zielsequenz
verwendet werden. Dieser Aspekt umfasst weiterhin: (g) Behandeln
einer RNA-Kopie aus Schritt (f) mit dem zweiten Primer unter Bedingungen,
bei denen ein Oligonucleotid/Zielsequenz-Komplex gebildet wird und
die DNA-Synthese eingeleitet werden kann; (h) Verlängern des
3'-Terminus des
zweiten Primers in einer DNA-Extensionsreaktion, um ein zweites
DNA-Primer-Extensionsprodukt unter Verwendung der RNA-Kopie als
einer Matrize zu ergeben; (i) Abtrennen des zweiten DNA-Primer-Extensionsprodukts
von der RNA-Kopie unter Verwendung eines Enzyms, welches die RNA-Kopie
selektiv abbaut; (j) Behandeln des zweiten DNA-Primer-Extensionsprodukts mit dem ersten
Primer unter Bedingungen, bei denen ein Oligonucleotid/Zielsequenz-Komplex
gebildet wird und die DNA-Synthese eingeleitet werden kann; (k)
Verlängern
des 3'-Terminus
des zweiten Primer-Extensionsprodukts in einer DNA-Extensionsreaktion,
um eine Matrize für eine
RNA- Polymerase zu
erzeugen; und (l) Verwenden der Matrize aus Schritt (k), um mehrfache
Kopien der Zielsequenz unter Verwendung einer RNA-Polymerase zu
erzeugen, die den Promotor erkennt. Unter Verwendung der RNA-Kopien
aus Schritt (l) können
die Schritte (g) bis (k) autokatalytisch wiederholt werden, um mehrfache
Kopien der Zielsequenz zu synthetisieren. Der erste Primer, der
in Schritt (k) als eine Spleißmatrize dient,
kann in der DNA-Extensionsreaktion aus Schritt (k) ebenfalls verlängert werden.
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Eine
Ausführungsform
solch eines allgemeinen Verfahrens stellt alternativ ein Verfahren
der Erfindung bereit, welches umfasst: (a) Behandeln einer RNA-Zielsequenz
mit einem ersten Primer, der eine Komplexierungssequenz aufweist,
die ausreichend komplementär
zum 3'-terminalen
Bereich der Zielsequenz ist, um damit unter Bedingungen zu komplexieren,
bei denen ein Oligonucleotid/Zielsequenz-Komplex gebildet wird und die
DNA-Synthese eingeleitet werden kann; (b) Verlängern des 3'-Terminus des Primers in einer Extensionsreaktion
unter Verwendung des Ziels als einer Matrize, um ein DNA-Primer-Extensionsprodukt
zu ergeben, das zum RNA-Ziel komplementär ist; (c) Abtrennen des DNA-Extensionsprodukts
vom RNA-Ziel unter Verwendung eines Enzyms, welches das RNA-Ziel
selektiv abbaut; (d) Behandeln des DNA-Primer-Extensionsprodukts mit einem
zweiten Oligonucleotid, welches eine Spleißmatrize umfasst, die eine
Komplexierungssequenz aufweist, die ausreichend komplementär zum 3'-Terminus des Primer-Extensionsprodukts
ist, um damit zu komplexieren, und eine Sequenz 5' zur Komplexierungssequenz,
welche einen Promotor für
eine RNA-Polymerase enthält,
unter Bedingungen, bei denen ein Oligonucleotid/Zielsequenz-Komplex
gebildet wird und die DNA-Synthese eingeleitet werden kann; (e)
Verlängern
des 3'-Terminus
des DNA-Primer-Extensionsprodukts, um eine Sequenz hinzuzufügen, die
zum Promotor komplementär
ist, dabei Erzeugen einer Matrize für eine RNA-Polymerase; (f)
Verwenden der Matrize zur Erzeugung mehrfacher RNA-Kopien der Zielsequenz
unter Verwendung einer RNA-Polymerase, welche die Promotorsequenz
erkennt; und (g) Verwenden der RNA-Kopien aus Schritt (f), autokatalytisches
Wiederholen der Schritte (a) bis (f), um die Zielsequenz zu amplifizieren. Wahlweise
kann die Spleißmatrize
aus Schritt (d) auch als ein Primer fungieren und in Schritt (e)
verlängert werden,
um ein zweites Primer-Extensionsprodukt zu ergeben, unter Verwendung
des ersten Primer-Extensionsprodukts als einer Ma trize.
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Dort,
wo die zu amplifizierende Sequenz als DNA vorhanden ist, kann die
Anwendung eines geeigneten einleitenden Verfahrens RNA-Kopien erzeugen,
die dann gemäß einer
wie oben beschriebenen allgemeinen Methode, einschließlich eines
Verfahrens der vorliegenden Erfindung, amplifiziert werden können.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Erhöhung der Kopienzahl einer spezifischen
Zielnucleinsäuresequenz
in einer Probe. Bei einem Aspekt bezieht die vorliegende Erfindung
die gemeinsame Wirkung einer DNA-Polymerase (z. B. einer reversen
Transkriptase) und einer DNA-abhängigen
RNA-Polymerase (Transkriptase) mit einem enzymatischen Hybrid-Auftrennschritt
zum Erhalt von Produkten ein, die dann selbst zur Erzeugung von
zusätzlichem
Produkt verwendet werden können,
was zu einer autokatalytischen Reaktion führt, die keine Manipulation
der Reaktionsbedingungen, wie zum Beispiel eine Hitzezyklierung,
erfordert. Bei einigen Ausführungsformen
der Verfahren der vorliegenden Erfindung, die ein einleitendes Verfahren
einbeziehen, werden alle bis auf den/die anfänglichen Schritte) des einleitenden
Verfahrens bei einer Temperatur vorgenommen.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung können als Bestandteil von Assays
zum Nachweis und/oder der Quantifizierung von spezifischen Nucleinsäurezielsequenzen
in klinischen, Umwelt-, forensischen und ähnlichen Proben oder zur Herstellung
großer
Zahlen von Kopien von DNA und/oder RNA von einer spezifischen Zielsequenz
für eine
Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden. Diese Verfahren können auch
verwendet werden, um mehrfache DNA-Kopien einer DNA-Zielsequenz
zur Klonierung herzustellen oder Sonden zu erzeugen oder RNA- und
DNA-Kopien für
die Sequenzierung herzustellen.
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In
einem Beispiel eines typischen Assays wird eine zu vervielfältigende
Probe mit einem Pufferkonzentrat vermischt, welches den Puffer,
Salze, Magnesium, Nucleotidtriphosphate, Primer, einschließlich einer blockierten
Spleißmatrize,
Dithiothreitol und Spermidin enthält. Die Reaktion wird dann
gegebenenfalls zwei Minuten lang bei rund 100°C inkubiert, um jegliche Sekundärstruktur
zu denaturieren. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur
wird, wenn das Ziel ein DNA-Ziel ohne einen definierten 3-Terminus ist, reverse
Transkriptase zugegeben, und die Reaktionsmischung wird 12 Minuten
lang bei 42°C
inkubiert. Die Reaktion wird wieder bei rund 100°C denaturiert, dieses Mal um
das Primerverlängerungsprodukt
von der DNA-Matrize zu trennen. Nach Abkühlung werden reverse Transkriptase,
RNA-Polymerase und RNAse H zugegeben, und die Reaktion wird zwei
bis vier Stunden lang bei 37°C
inkubiert. Die Reaktion kann dann durch Denaturieren des Produkts, Zugeben
einer Sondenlösung,
20 Minuten langes Inkubieren bei 60°C, Zugeben einer Lösung zur
selektiven Hydrolyse der nicht-hybridisierten Sonde, sechs Minuten
langes Inkubieren der Reaktion bei 60°C und Messen der verbleibenden
Chemolumineszenz in einem Luminometer geassayt werden (siehe z.
B. Arnold., PCT US88/02746 (eingereicht am 21. September 1988, veröffentlicht
am 29. März
1989, worin der als "HPA" bezeichnet Assay
beschrieben ist). Die Produkte der Verfahren der vorliegenden Erfindung
können
in vielen anderen dem Fachmann bekannten Assaysystemen eingesetzt
werden.
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Wenn
das Ziel einen definierten 3-Terminus aufweist oder das Ziel eine
RNA ist, schließt
ein typischer Assay das Vermischen des Ziels mit dem obenstehend
erwähnten
Pufferkonzentrat und das Denaturieren jeglicher Sekundärstruktur
ein. Nach Abkühlung
werden reverse Transkriptase, RNA-Polymerase und RNAse H zugegeben,
und die Mischung wird zwei bis vier Stunden lang bei 37°C inkubiert.
Die Reaktion kann dann wie obenstehend beschrieben geassayt werden.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung und die darin verwendeten Materialien
können
als Teil von diagnostischen Kits zur Verwendung in Diagnoseverfahren
eingebunden werden.
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Definitionen
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Wie
hierin verwendet, besitzen die folgenden Ausdrücke die folgenden Bedeutungen,
es sei denn, es ist gegenteilig angegeben.
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1. Matrize
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Eine 'Matrize" ist ein Nucleinsäuremolekül, das von
einer Nucleinsäure-Polymerase
kopiert wird. Eine Matrize kann abhängig von der Polymerase entweder
einzelsträngig,
doppeisträngig
oder partiell doppeisträngig
sein. Die synthetisierte Kopie ist komplementär zu der Matrize oder zu mindestens
einem Strang einer doppelsträngigen
oder partiell doppelstrangigen Matrize. Sowohl RNA als auch DNA
werden immer in der 5'-
nach 3-Richtung synthetisiert und die zwei Stränge eines Nucleinsäuredoppelstranges
sind immer so angeordnet, daß die
5'-Enden der zwei
Stränge
an entgegengesetzten Enden des Doppelstranges liegen (und dann notwendigerweise
die 3-Enden ebenso).
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2. Primer, Spleißmatrize
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Ein "Primer" ist ein Oligonucleotid,
das komplementär
zu einer Matrize ist, welches (über
Wasserstofibrückenbindung
oder Hybridisierung) mit der Matrize komplexiert, um einen Primer/Matrize-Komplex
für die Initiation
der Synthese durch eine DNA-Polymerase
zu erhalten, und welches durch das Anfügen von an sein 3-Ende verknüpften kovalent
gebundenen Basen, welche komplementär zu der Matrize sind, in dem
Vorgang der DNA-Synthese verlängert
wird. Das Ergebnis ist ein Primerverlängerungsprodukt. Praktisch
alle DNA-Polymerasen (einschließlich
reversen Transkriptasen), die bekannt sind, erfordern die Komplexierung
eines Oligonucleotids an eine einzelsträngige Matrize ("priming"), um die DNA-Synthese
zu initiieren, wohingegen RNA-Replikation und -Transkription (Kopieren
der RNA von DNA) im allgemeinen keinen Primer erfordern. Unter geeigneten
Umständen
kann ein Primer ebenfalls als eine Spleißmatrize wirken (siehe die
Definition von "Spleißmatrize", die folgt).
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Eine "Spleißmatrize" ist ein Oligonucleotid,
das mit einer einzeisträngigen
Nucleinsäure
komplexiert und als eine Matrize verwendet wird, um den 3-Terminus
einer Zielnucleinsäure
unter Anfügen
einer spezifischen Sequenz zu verlängern. Die Spleißmatrize
ist genügend
komplementär
zu dem 3-Terminus des Zielnucleinsäuremoleküls, das verlängert werden
soll, um damit zu komplexieren. Eine DNA- oder RNA-abhängige Polymerase
wird dann verwendet, um das Zielnucleinsäuremolekül unter Verwendung der Sequenz
5' zu der komplementären Region
der Spleißmatrize
als Matrize zu verlängern.
Das Verlängerungsprodukt
des verlängerten
Moleküls
hat die spezifische Sequenz an seinem 3-Terminus, welche komplementär zu der
Se quenz am 5-Terminus der Spleißmatrize
ist.
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Wenn
der 3-Terminus der Spleißmatrize
nicht blockiert ist und komplementär zu der Zielnucleinsäure ist,
kann sie auch als ein Primer wirken und durch die DNA-Polymerase unter
Verwendung des Zielnucleinsäuremoleküls als Matrize
verlängert
werden. Der 3'-Terminus
der Spleißmatrize
kann auf verschiedenen Wegen, einschließlich des Aufweisens eines
3'-terminalen Didesoxynucleotids
oder einer zum Ziel nicht komplementären 3-terminalen Sequenz, oder
auf anderen dem Fachmann gut bekannten Wegen blockiert werden.
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Entweder
ein Primer oder eine Spleißmatrize
können
mit einer einzelsträngigen
Nucleinsäure
komplexieren und eine Priming-Funktion für eine DNA-Polymerase ausüben.
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3. Zielnucleinsäure, Zielsequenz
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Eine 'Zielnucleinsäure' besitzt eine zu
vervielfältigende 'Zielsequenz' und kann entweder
einzelsträngig
oder doppelsträngig
sein und kann andere Sequenzen neben der Zielsequenz einschließen, welche
nicht vervielfältigt
werden sollen.
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Der
Begriff "Zielsequenz" bezeichnet die besondere
Nucleotidsequenz der Zielnucleinsäure, welche vervielfaltigt
werden soll. Die "Zielsequenz" schließt die komplexierenden
Sequenzen ein, an welche die Oligonucleotide (Primer und/oder Spleißmatrize)
während
den Verfahren der vorliegenden Erfindung komplexieren. Wenn die
Zielnucleinsäure
ursprünglich
einzelsträngig
ist, wird der Begriff 'Zielsequenz
auch die zu der "Zielsequenz", wie sie in der
Zielnucleinsäure
vorhanden ist, komplementäre
Sequenz betreffen. Wenn die "Zielnucleinsäure" ursprünglich doppelsträngig ist,
bezeichnet der Begriff "Zielsequenz" sowohl den (+) als auch
den (–)-Strang.
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4. Promotor/Promotorsequenz
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Eine "Promotorsequenz" ist eine spezifische
Nucleinsäuresequenz,
die von einer DNA-abhängigen RNA-Polymerase
("Transkriptase") als ein Signal,
an die Nucleinsäure
zu binden und die Transkription von RNA an einer spezifischen Stelle
zu beginnen, erkannt wird. Für
die Bindung erfordern derartige Transkriptasen im allge meinen DNA,
die in dem die Promotorsequenz und ihr Komplement umfassenden Bereich
doppelsträngig
ist; der Matrizenbereich (zu transkribierende Sequenz) muß nicht
doppeisträngig
sein. Individuelle DNA-abhängige
RNA-Polymerasen erkennen eine Vielzahl von verschiedenen Promotorsequenzen,
welche in ihrer Wirksamkeit zur Förderung der Transkription deutlich
variieren können.
Wenn eine RNA-Polymerase
an eine Promotorsequenz bindet, um die Transkription zu initiieren,
ist diese Promotorsequenz nicht Teil der transkribierten Sequenz.
Deswegen werden die davon hergestellten RNA-Transkripte diese Sequenz
nicht einschließen.
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5. DNA-abhängige DNA-Polymerase
-
Eine "DNA-abhängige DNA-Polymerase" ist ein Enzym, das
eine komplementäre
DNA-Kopie von einer DNA-Matrize synthetisiert. Beispiele sind DNA-Polymerase
I aus E. coli und Bakteriophage T7-DNA-Polymerase. Alle bekannten
DNA-abhängigen DNA-Polymerasen
benötigen
einen komplementaren Primer, um die Synthese zu initiieren. Es ist
bekannt, daß unter
geeigneten Bedingungen eine DNA-abhängige DNA-Polymerase
eine komplementäre
DNA-Kopie von einer RNA-Matrize synthetisieren kann.
-
6. DNA-abhängige RNA-Polymerase
(Transkriptase)
-
Eine "DNA-abhängige RNA-Polymerase" oder "Transkriptase" ist ein Enzym, das
mehrfache RNA-Kopien von einem doppelsträngigen oder partiell doppelsträngigen DNA-Molekül mit einer
(gewöhnlich
doppelstrangigen) Promotorsequenz synthetisiert. Die RNA-Moleküle ("Transkripte") werden in der 5' → 3'-Richtung beginnend an einer spezifischen
Position etwas stromabwärts
des Promotors synthetisiert. Beispiele von Transkriptasen sind die
DNA- abhängige
RNA-Polymerase aus E. coli und den Bakteriophagen T7, T3 und SP6.
-
7. RNA-abhängige DNA-Polymerase
(Reverse Transkriptase)
-
Eine "RNA-abhängige DNA-Polymerase" oder "reverse Transkriptase" ist ein Enzym, das
eine komplementäre
DNA-Kopie von einer RNA-Matrize synthetisiert. Alle bekannten reversen
Transkriptasen besitzen auch die Fähigkeit, eine komplementäre DNA-Kopie
von einer DNA-Matrize herzustellen; somit sind sie beides, RNA-
als auch DNA-abhängige
Polymerasen. Ein Primer ist erforderlich, um die Synthese sowohl
mit RNA- als auch mit DNA-Matrizen zu initiieren.
-
8. RNAse H
-
Eine 'RNAse H" ist ein Enzym, das
den RNA-Teil eines RNA:DNA-Doppelstranges abbaut. RNAse H's können Endonucleasen
oder Exonucleasen sein. Die meisten reverse Transkriptase-Enzyme
enthalten normalerweise eine RNAse H-Aktivität zusätzlich zu ihrer Polymeraseaktivität. Jedoch
sind andere Quellen von RNAse H-Aktivität ohne eine
assoziierte Polymeraseaktivität
verfügbar.
RNA-Abbau durch eine RNAse H kann zur Abtrennung von RNA aus einem
RNA:DNA-Doppelstrang führen.
Alternativ dazu kann die RNAse H die RNA einfach an verschiedenen
Stellen schneiden, so daß diese
Teile der RNA abschmelzen oder es Enzymen ermöglichen, Abschnitte der RNA
zu entwinden.
-
9. Plus/Minus-Strang bzw.
-Stränge
-
Erörterungen
von Nucleinsäure-Synthese
werden in großem
Maße vereinfacht
und aufgeklärt,
indem Bezeichnungen angenommen werden, um die zwei komplementären Stränge eines
Nucleinsauredoppelstranges zu benennen. Herkömmlicherweise wurde der für die, zur
Herstellung von Proteinen oder von strukturellen RNAs verwendeten,
Sequenzen codierende Strang als der "Plus"-Strang
bezeichnet und sein Komplement als "Minus"-Strang bezeichnet. Es ist jetzt bekannt,
daß in
vielen Fällen
beide Stränge
funktional sind, und dann muß die
Zuordnung der Bezeichnung "Plus" an einen und "Minus" an den anderen willkürlich sein.
Nichtsdestoweniger sind die Bezeichnungen sehr nützlich zur Bezeichnung der
Sequenzorientierung von Nucleinsäuren und
werden hier zu diesem Zweck benutzt.
-
10. Hybridisieren. Hybridisierung
-
Die
Begriffe "Hybridisieren" und "Hybridisierung" bezeichnen die Bildung
von Komplexen zwischen Nucleotidsequenzen, welche genügend komplementär sind,
um über
Watson-Crick-Basenpaarung Komplexe zu bilden. Wenn ein Primer (oder
eine Spleißmatrize)
mit einem Ziel (Matrize) "hybridisiert", sind solche Komplexe
(oder Hybride) genügend
stabil, um die von der DNA-Polymerase erforderte Priming- Funktion bereitzustellen,
um die DNA-Synthese zu initiieren.
-
11. Primersequenzen
-
Die
Sequenzen der Primer, auf die hierin Bezug genommen wird, sind nachfolgend
dargestellt:
-
HBV-Region 2-Primer
-
- (+): 5'CACCAAATGCCCCTATCTATCAACACTTCCGG3'
- (–):
5'AATTTAATACGACTCACTATAGGGAGACCCGAGATTGAGATCTTCTGCGAC3'
-
Sonde
-
- (): 5'GGTCCCCTAGAAGAACTCCCTCG3'
-
HIV-Region 1-Primer
-
- (–):
5'AATTTAATACGACTCACTATAGGGAGACAAGGGACTTTCCGCTGGGGACTTTCC3'
- (–):
5'GTCTAACCAGAGAGACCCAGTACAGGC3'
-
Sondensequenz
-
- 5'GCAGCTGCTTATATGCAGGATCTGAGGG3'
-
HIV-Region 2-Primer
-
- (+): 5'AATTTAATACGACTCACTATAGGGAGACAAATGGCAGTATTCATCCACA3'
- (–)
5'CCCTTCACCTTTCCAGAG3'
-
Sondensequenz
-
- (–):
5'CTACTATTCTTTCCCCTGCACTGTACCCC3'
-
HIV-Region 3-Primer
-
- (+): 5'CTCGACGCAGGACTCGGCTTGCTG3'
- (–):
5'AATTTAATACGACTCACTATAGGGAGACTCCCCCGCTTAATACTGACGCT3'
-
Sonde
-
- (+–):
5'GACTAGCGGAGGCTAGAAGGAGAGAGATGGG3'
-
HIV-Region 4-Primer
-
- (+): 5'AATTTAATACGACTCACTATAGGGAGAGACCATCAATGAGGAAGCTGCAGAATG3'
- (–):
5'CCATCCTATTTGTTCCTGAAGGGTAC3'
-
Sonde
-
- (–):
5'CTTCCCCTTGGTTCTCTCATCTGGCC3'
-
HIV-Region 5-Primer
-
- (+): 5'GGCAAATGGTACATCAGGCCATATCACCTAG3'
- (–):
5'AATTTAATACGACTCACTATAGGGAGAGGGGTGGCTCCTTCTGATAATGCTG3'
-
Sonde
-
- 5'GAAGGCTTTCAGCCCAGAAGTAATACCCATG3'
-
Primer für den BCL-2
Chromosomentranslokations-Hauptbruchpunkt t(14; 18)
-
- (–):
5'GAATTAATACGACTCACTATAGGGAGACCTGAGGAGACGGTGACC3'
- (+): 5'TATGGTGGTTTGACCTTTAG3'
-
Sonden
-
- 5'GGCTTTCTCATGGCTGTCCTTCAG3'
- 5'GGTCTTCCTGAAATGCAGTGGTCG3'
-
Primer für die CML-Chromosomentranslokation
t(9; 22)
-
- (–):
5'GAATTAATACGACTCACTATAGGGAGACTCAGACCCTGAGGCTCAAAGTC3'
- (+) 5'GGAGCTGCAGATGCTGACCAAC3'
-
Sonde
-
- 5'GCAGAGTTCAAAAGCCCTTCAGCGG3'
-
12. Spezifität
-
Merkmal
einer Nucleinsäuresequenz,
welches deren Fähigkeit
beschreibt, zwischen Ziel- und Nicht-Ziel-Sequenzen in Abhängigkeit
von der Sequenz und den Assaybedingungen zu unterscheiden.
-
Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
-
Die 1a bis 10 zeigen die allgemeinen Verfahren zur
Vervielfältigung
von Nucleinsäure,
einschließlich
der hierin beanspruchten Verfahren unter Verwendung einer blockierten
Spleißmatrize.
-
Die 2a bis 2e zeigen
die als einleitendes Verfahren I bezeichneten Verfahrensweise.
-
Die 3 zeigt
die als einleitendes Verfahren II bezeichnete Verfahrensweise.
-
Die 4a bis 4d zeigen
das weiter verbesserte Vervielfältigungsverfahren.
-
4a
-
4a zeigt den autokatalytischen Zyklus, der während der
Vervielfältigungsreaktion
stattfindet. Das RNA-Produkt (–)
lagert sich an den ersten Primer (+) an, und eine DNA-Kopie der
RNA wird durch die RNA-abhängige
DNA-Polymeraseaktivtät
der in der Reaktionsmischung vorhandenen reversen Transkriptase
synthetisiert. Dann findet ein selektiver RNAse H-Abbau des RNA-Stranges
des RNA:DNA-Doppelstranges statt. Es sind nicht notwendigerweise
alle RNAse H-Schnittstellen in der Figur gezeigt; jedoch tritt ein
ausreichender Abbau in der zu der zweiten Primer/Spleißmatrize-Bindungsstelle
homologen Region auf, um RNA-Fragmente in dieser Region zu entfernen
(Struktur 4). Der zweite Primer/Spleißmatrize lagert sich dann an
den DNA-Strang an, und eine DNA-abhängige DNA-Synthese, ebenfalls
durch die in der Reaktionsmischung vorhandene reverse Transkriptase
vermittelt, kopiert einen Abschnitt des zweiten Primers/Spleißmatrize,
um eine doppelsträngige
Promotorregion herzustellen. Struktur 6 dient dann als eine Matrize
für die
Synthese von mehrfachen Kopien von RNA-Produkt (–) durch die in der Reaktionsmischung
vorhandene RNA-Polymerase.
-
4b
-
Die 4b zeigt die Vervielfältigung eines RNA-Ziels, wobei
das 5'-Ende der
RNA und das 5'-Ende der
Zielregion identisch sind. Der erste Primer (+) lagert sich an das
RNA-Ziel an, und eine komplementäre DNA-Kopie
von demjenigen Bereich der RNA stromabwärts des Primers wird durch
die RNA-abhängige DNA-Polymeraseaktivität der in
der Reaktionsmischung vorhandenen reversen Transkriptase synthetisiert. RNAse
H-Abbau des resultierenden RNA:DNA-Doppelstranges erzeugt die Struktur
3, in welcher ein ausreichender Abbau der RNA stattgefunden hat,
um die Bindungsregion für
den zweiten Primer/Spleißmatrize
(–) zu
exponieren. Andere RNAse H-Schnittstellen
können
vorhanden sein, aber werden in der Figur nicht gezeigt. Der zweite
Primer/Spleißmatrize
lagert sich an den komplementären
DNA- Strang an, um Struktur 4 zu erzeugen. Die DNA-abhängige DNA-Synthese,
vermittelt durch die in der Reaktionsmischung vorhandene DNA-abhängige DNA-Polymeraseaktivität, kopiert
eine Region der Spleißmatrize,
um eine doppelsträngige
DNA-Promotorregion herzustellen, wie gezeigt (Struktur 5). Die Struktur
5 dient als eine Matrize zur Herstellung eines RNA-Produktes (–), das
dann durch den gezeigten autokatalytischen Zyklus weiter vervielfältigt wird.
-
4c
-
Die 4c zeigt die Vervielfältigung eines RNA-Ziels, wobei
die Ziel-RNA zusätzliche
Sequenzen 5' zur
Zielregion enthält.
Der erste Primer, der Promotorsequenzen 5' zu den zur Ziel-RNA komplementären Sequenzen
enthält,
lagert sich an die Ziel-RNA
an und wird durch die in der Reaktionsmischung vorhandene RNA-abhängige DNA-Polymeraseaktivität verlängert, um
die Struktur 2 herzustellen. Es findet ein RNAse H-Abbau des RNA-Stranges
des RNA:DNA-Doppelstranges statt. In dieser Figur ist der RNAse
H-Abbau ausreichend, um Fragmente zu erzeugen, welche entweder schließlich alle
von der Zielregion dissoziieren werden oder von der DNA-abhängigen DNA-Synthese,
vermittelt durch die Anlagerung des zweiten Primers (–) verdrängt werden.
Die Verlängerung
des zweiten Primers (–)
erzeugt eine doppelsträngige
DNA-Struktur (Struktur 5), welche als eine Matrize für die RNA-Polymerare
dient, um mehrfache Kopien von RNA mit der Zielregionsequenz herzustellen.
Diese RNAs werden dann durch den autokatalytischen Zyklus wie gezeigt
weiter vervielfältigt.
-
4d
-
Die 4d zeigt die Vervielfältigung eines RNA-Ziels, wie
diejenige, die in der 4c gezeigt ist, außer daß hier die
durch RNAse H-Verdau hergestellten RNA-Fragmente nicht alle dissoziieren oder
von der DNA-abhängigen
Synthese verdrängt
werden. Stattdessen dienen einige oder alle der RNA-Fragmente als
Primer für
DNA-abhängige DNA-Synthese,
um die Struktur 5 herzustellen, welche als eine Matrize für die RNA-Polymerase
dienen kann, um DNA-Kopien herzustellen, welche über den autokatalytischen Zyklus
wie gezeigt vervielfältigt
werden.
-
Die 5 zeigt
die Ergebnisse von Experimenten, welche die Hypothese testen, daß RNAse
H aus AMV und MMLV und E. coli spezifische RNA-Schnittstellen besitzt.
-
Die 6 zeigt
die Ergebnisse des Einbaus von 32P-markierten
Primern während
der Vervielfältigung.
-
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden neue Verfahren und Zusammensetzun gen für die Vervielfältigung
von spezifischen Nucleinsäure-Zielsequenzen
für die
Anwendung in Assays zum Nachweis und/oder zur Quantifizierung von
spezifischen Nucleinsäure-Zielsequenzen
oder für
die Herstellung großer
Zahlen an Kopien von DNA und/oder RNA spezifischer Zielsequenzen
für eine
Vielzahl von Anwendungen zur Verfügung gestellt.
-
1. Allgemeines
Verfahren
-
Die
Erfindung, wie nun beansprucht, stellt eine Ausführungsform eines allgemeinen
Verfahrens dar, wobei eine autokatalytische Vervielfältigung
zur Synthese einer großen
Zahl von DNA- und RNA-Kopien einer RNA-Zielsequenz führt. Die
Zielnucleinsäure
enthält
die zu vervielfältigende
Zielsequenz. Die Zielsequenz ist diejenige Region der Zielnucleinsäure, welche
an jedem Ende von den Primern, Spleißmatrizen und/oder den natürlichen
Zielnucleinsäure-Enden
definiert wird, und schließt
sowohl den (+)- als auch den (–)-Strang
ein.
-
Gemäß einem
Aspekt umfaßt
solch ein allgemeines Verfahren das Behandeln einer Zielnucleinsäure, die
eine RNA-Zielsequenz umfaßt,
mit einem ersten Oligonucleotid, welches einen ersten Primer umfasst,
welcher eine zu dem 3-terminalen Abschnitt der Zielsequenz genügend komplementäre Komplexierungssequenz aufweist,
um damit zu complexieren, und welcher gegebenenfalls eine Sequenz
5' zu der Komplexierungssequenz
aufweist, welche eine Promotorsequenz für eine RNA-Polymerase einschließt, unter
Bedingungen, bei welchen ein Oligonucleotid/Zielsequenz-Komplex
gebildet wird und die DNA-Synthese initiiert werden kann. Der erste
Oligonucleotidprimer kann auch andere Sequenzen 5' zu der primenden
Sequenz aufweisen. Das 3-Ende des ersten Primers wird durch eine
geeignete DNA-Polymerase in einer Verlängerungsreaktion unter Verwendung
der RNA als Matrize verlängert,
um ein erstes DNA-Primerverlängerungsprodukt
zu erhalten, das komplementär
zu der RNA-Matrize
ist. Das erste Primerverlängerungsprodukt
wird unter Verwendung eines Enzyms, das die RNA-Matrize selektiv
abbaut, (wenigstens teilweise) von der RNA-Matrize abgetrennt.
-
Geeignete
Enzyme sind solche, die am RNA-Strang eines RNA-DNA-Duplex selektiv
wirken, was Enzyme einbezieht, die eine RNAse H-Aktivität umfassen.
Obschon ei nige reversen Transkriptasen eine RNAse H-Aktivität aufweisen,
kann das Zugeben von exogener RNAse H, z. B. einer E. coli-RNAse
H, vorzuziehen sein.
-
Das
einzelsträngige
erste Primerverlängerungsprodukt
wird mit einem zweiten Oligonucleotid, welches ein zweiter Primer
oder eine Spleißmatrize
ist und welches eine zu dem im ersten Primerverlängerungsprodukt enthaltenen
3'-terminalen Abschnitt
der Zielsequenz genügend
komplementäre
komplexierende Sequenz aufweist, um damit zu komplexieren, unter
Bedingungen, bei welchen ein Oligonucleotid/-Zielsequenz-Komplex gebildet wird und
die DNA-Synthese initiiert werden kann, behandelt. Wenn der erste
Primer keine Promotorsequenz besitzt, dann ist das zweite Oligonucleotid
eine Spleißmatrize,
welche eine Sequenz 5' zu
der komplexierenden Region besitzt, welche eine Promotorsequenz
für eine
RNA-Polymerase einschließt.
Gegebenenfalls kann die Spleißmatrize
an ihrem 3-Terminus blockiert sein. Der 3'-Terminus
des zweiten Oligonucleotids und/oder des Primerverlängerungsprodukts
wird in einer DNA-Verlängerungsreaktion
verlängert,
um eine Matrize für
eine RNA-Polymerase
herzustellen. Die hergestellten RNA-Kopien oder Transkripte können ohne
weiteres Eingreifen autokatalytisch vermehrt werden.
-
Wenn
ein Oligonucleotid als eine Spleißmatrize wirkt, wird seine
Primerfunktion nicht benötigt.
Daher kann der 3-Terminus der Spleißmatrize gemäß der beanspruchten
Verfahren blockiert sein. Die Bestandteile der resultierenden Reaktionsmischung
(d. h. ein RNA-Ziel, das die Herstellung eines ersten Primerverlängerungsproduktes
mit einem definierten 3'-Terminus
erlaubt, ein erster Primer und eine blockierte Spleißmatrize) wirken
dahingehend, große
Mengen an RNA und DNA autokatalytisch zu synthetisieren.
-
Gemäß des hierin
beschriebenen allgemeinen Verfahrens sind das erste und das zweite
Oligomer beide Primer. Der erste Primer weist eine Sequenz 5' zu der komplexierenden
Sequenz auf, welche einen Promotor für eine RNA-Polymerase einschließt und andere
Sequenzen einschließen
kann. Der zweite Primer kann auch eine Sequenz 5' zu der komplexierenden Sequenz einschließen, welche
einen Promotor für
eine RNA-Polymerase und gegebenenfalls andere Sequenzen einschließen kann.
Wenn beide Primer eine Promotorsequenz aufweisen, wird es bevorzugt,
daß beide
Sequenzen von derselben RNA-Polymerase erkannt werden, es sei denn,
es ist beabsichtigt, den zweiten Promotor für andere Zwecke, wie Klonierung,
einzuführen. Das
3-Ende des zweiten Primers wird durch eine geeignete DNA-Polymerase
in einer Verlängerungsreaktion verlängert, um
ein zu dem ersten Primerverlängerungsprodukt
komplementäres
zweites DNA-Primerverlängerungsprodukt
herzustellen. Man bemerke, daß,
so wie der erste Primer ein Ende der Zielsequenz definierte, der
zweite Primer nun das andere Ende definiert. Das doppelsträngige Produkt
der zweiten Verlängerungsreaktion
ist eine geeignete Matrize für
die Herstellung von RNA durch eine RNA-Polymerase. Wenn der zweite Primer
auch eine Promotorsequenz aufweist, werden zu beiden Strängen der
doppelsträngigen
Matrize komplementäre
Transkripte während
der autokatalytischen Reaktion hergestellt werden. Die RNA-Transkripte
können
nun unterschiedliche Termini als die Zielnucleinsäure besitzen,
aber die Sequenz zwischen dem ersten Primer und den zweiten Primer
bleibt intakt. Die so hergestellten RNA-Transkripte können ohne
weiteren Eingriff in dem obengenannten System automatisch recyclieren.
Somit ist diese Reaktion autokatalytisch.
-
Wenn
die komplexierende Sequenz des zweiten Primers mit dem 3-Terminus
des ersten Primerverlängerungsproduktes
komplexiert, kann der zweite Primer als eine Spleißmatrize
wirken, und das erste Primerverlängerungsprodukt
kann verlängert
werden, um irgendeine Sequenz des zweiten Primers 5' zu der primenden
Sequenz an das erste Primerverlängerungsprodukt
anzufügen
(siehe z. B. 1e und 1g).
Wenn der zweite Primer als eine Spleißmatrize wirkt und 5' zu der hybridisierenden
Sequenz eine Promotorsequenz einschließt, erzeugt die Verlängerung
des ersten Primerverlängerungsproduktes
unter Anfügung
der Promotorsequenz eine zusätzliche
Matrize für
eine RNA-Polymerase, die transkribiert werden kann, um RNA-Kopien von jedem
Strang herzustellen (siehe 1e und 1g).
Der Einschluß von
Promotoren in beide Primer kann die Anzahl von synthetisierten Kopien
der Zielsequenz steigern.
-
Ein
anderer Aspekt des allgemeinen Verfahrens der vorliegenden Erfindung
schließt
die Verwendung eines ersten Oligonucleotids, das einen Primer umfasst,
und eines zweiten Oligonucleotids, das eine Spleißmatrize
umfasst, und das fähig
sein kann, als ein Primer zu wirken (dadurch, daß es nicht selbst in einer
Primerverlängerungsreaktion
verlängert
wird), oder nicht, ein. Dieser Aspekt des allgemeinen Verfahrens
umfaßt das
Behandeln einer Zielnucleinsäure,
die eine RNA-Zielsequenz umfaßt,
mit einem ersten Oligonucleotidprimer, welcher eine zu dem 3-terminalen
Abschnitt der Zielsequenz genügend
komplementäre
komplexierende Sequenz aufweist, um damit zu komplexieren, unter
Bedingungen, bei welchen ein Oligonucleotid/Zielsequenz-Komplex gebildet
wird und die DNA-Synthese initiiert werden kann. Der erste Primer
kann andere Sequenzen 5' zu
der komplexierenden Sequenz aufweisen, wobei ein Promotor eingeschlossen
ist. Das 3'-Ende des
ersten Primers wird durch eine geeignete DNA-Polymerase in einer
Verlängerungsreaktion
unter Verwendung der RNA als Matrize verlängert, um ein erstes Primerverlängerungsprodukt
zu erhalten, das komplementär
zu der RNA-Matrize ist. Das erste Primerverlängerungsprodukt wird mittels
eines Enzyms, das die RNA-Matrize selektiv abbaut, von der RNA-Matrize
abgetrennt. Geeignete Enzyme sind solche, die am RNA-Strang eines
RNA-DNA-Duplex selektiv
wirken, was Enzyme einbezieht, die eine RNAse H-Aktivität umfassen.
Obschon einige reversen Transkriptasen eine RNAse H-Aktivität aufweisen,
kann das Zugeben von exogener RNAse H, z. B. einer E. coli-RNAse
H, vorzuziehen sein. Das einzelsträngige erste Primerverlängerungsprodukt
wird mit einer Spleißmatrize,
welche eine zu dem 3-Terminus des Primerverlängerungsproduktes genügend komplementäre komplexierende
Sequenz aufweist, um damit zu komplexieren, und eine Sequenz 5' zu der komplexierenden
Sequenz aufweist, welche eine Promotorsequenz für eine RNA-Polymerase einschließt, unter
Bedingungen, bei welchen ein Oligonucleotid/Zielsequenz-Komplex
gebildet wird und die DNA-Synthese initiiert werden kann, behandelt.
Der 3-Terminus der Spleißmatrize
kann entweder blockiert (wie durch das Anfügen eines Didesoxynucleotides)
oder nicht-komplementär
zu der Zielnucleinsäure
sein (so daß sie
nicht als Primer wirkt), oder alternativ dazu nicht blockiert sein.
Der 3-Terminus des ersten Primerverlängerungsproduktes wird unter
Verwendung einer geeigneten DNA-Polymerase in einer DNA-Verlängerungsreaktion
verlängert,
um an den 3-Terminus des ersten Primerverlängerungsproduktes eine zu der
Sequenz der Spleißmatrize
komplementäre
Sequenz 5' zu der
komplexierenden Sequenz anzufügen,
welche den Promotor einschließt.
Wenn der 3'-Terminus
nicht blockiert ist, kann die Spleißmatrize verlängert werden,
um ein zu dem ersten Primerverlängerungsprodukt
komplementäres
zweites Primerverlängerungsprodukt
zu erhalten. Das Produkt der Verlängerungsreaktion mit der Spleißmatrize
(ob blockiert oder nicht blockiert) kann als eine Matrize für die RNA-Synthese
unter Verwendung einer RNA-Polymerase fungieren, welche den Promotor
erkennt. Wie obenstehend bemerkt, können die so hergestellten RNA-Transkripte
ohne weiteren Eingriff in dem obengenannten System automatisch recyclieren.
Somit ist die Reaktion autokatalytisch.
-
In
manchen Ausführungsformen
wird die zu vervielfältigende
Zielsequenz an beiden Enden durch die Lage der zu den verwendeten
Primern (oder Spleißmatrizen)
komplementären
spezifischen Sequenzen definiert. In anderen Ausführungsformen
wird die Zielsequenz an einer Stelle von einer spezifischen Sequenz
definiert, die komplementär
zu einem verwendeten Primermolekül
ist, und, am entgegengesetzten Ende, von der Lage einer spezifischen
Sequenz, die durch eine spezifische Restriktionsendonuclease, oder
mittels anderer geeigneter Methoden, geschnitten wird, welche einen
natürlichen
3'-Terminus einschließen kann.
In anderen Ausführungsformen
wird die Zielsequenz an beiden Enden durch die Lage von spezifischen
Sequenzen definiert, welche durch eine oder mehrere spezifische
Restriktionsendonucleasen) geschnitten werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des allgemeinen Verfahrens wird die RNA-Zielsequenz bestimmt und dann analysiert,
um festzustellen, wo der RNAse H-Abbau Schnitte oder die Entfernung
von RNA-Abschnitten aus dem Duplex verursachen wird. Es können Analysen
vorgenommen werden, um die Wirkung des RNAse-Abbaus der Zielsequenz durch RNAse H,
die in AMV-reverser Transkriptase und MMLV-reverser Transkriptase
vorhanden ist, durch E. coli-RNAse H oder andere Quellen und durch
Kombinationen davon zu bestimmen.
-
Bei
der Auswahl eines Satzes an Primern wird es bevorzugt, daß einer
der Primer so gewählt
wird, daß er
an einen Bereich von RNA hybridisieren wird, welcher durch die in
der Reaktionsmischung vorhandene RNAse H im wesentlichen nicht-abgebaut
vorliegt. Wenn ein wesentlicher Abbau besteht, können die Schnitte in dem RNA-Strang in der Region
des Primers die Initiation der DNA-Synthese inhibieren und die Verlängerung des
Primers verhindern. Daher wird es bevorzugt, einen Primer zu wählen, der
mit einer Sequenz des RNA-Ziels hybridisieren wird, die so gelegen
ist, daß wenn
die RNA der RNAse H unterzogen wird, dort kein wesentlicher Abbau
vorliegt, welcher die Bildung des Primerverlängerungsproduktes verhindern
würde.
-
Die
Stelle für
die Hybridisierung des Promotor-Primers wird so ausgewählt, daß ein ausreichender
Abbau des RNA-Stranges auftritt, um die Entfernung des Abschnitts
des RNA-Strangs zu ermöglichen,
welcher an den Bereich des DNA-Stranges hybridisiert ist, an welchen
der Promotor-Primer hybridisieren wird. Typischerweise werden nur
Teile der RNA aus dem RNA:DNA-Doppelstrang durch RNAse H-Abbau entfernt,
und ein wesentlicher Teil des RNA-Stranges bleibt in dem Doppelstrang.
-
Die
Bildung des den Promotor enthaltenden doppelsträngigen Produktes für die RNA-Synthese
wird in der 4 veranschaulicht. Wie
in der 4 dargestellt, hybridisiert
der Ziel-RNA-Strang an einen Primer, der so gewählt ist, daß er mit einer Region des RNA-Strangs
hybridisiert, welche nicht wesentlich durch die in der Reaktionsmischung
vorhandene RNAse H abgebaut wird. Der Primer wird dann verlängert, um
einen zu dem RNA-Strang komplementären DNA-Strang zu bilden. Danach
wird der RNA-Strang von der in der Reaktionsmischung vorhandenen
RNAse H an verschiedenen Stellen geschnitten oder abgebaut. Es sollte
verstanden werden, daß dieses
Schneiden oder Abbauen an diesem Punkt oder zu anderen Zeiten während dem
Verlauf der Reaktion stattfinden kann. Dann dissoziieren die RNA-Fragmente
von dem DNA-Strang in Regionen, wo Schnitte oder Abbau signifikant
auftreten. Der Promotor-Primer hybridisiert dann mit dem DNA-Strang
an dessen 3-Ende, wo der RNA-Strang im wesentlichen abgebaut und
vom DNA-Strang abgetrennt worden ist. Als nächstes wird der DNA-Strang
verlängert,
um eine doppelsträngige
DNA-Promotorsequenz
zu bilden, wodurch eine Matrize für die RNA-Synthese gebildet
wird. Es ist zu erkennen, dass diese Matrize eine doppelsträngige DNA-Promotorsequenz enthält. Wenn
diese Matrize mit RNA-Polymerase behandelt wird, werden mehrere
Stränge
von RNA erzeugt.
-
Obwohl
die exakte Beschaffenheit des aus der RNAse-H resultierenden RNA-Abbaus nicht bekannt ist,
ist gezeigt worden, daß das
Ergebnis des RNAse H-Abbaus
auf den RNA-Strang eines RNA:DNA-Hybrids zur Dissoziation kleiner
Stücke von
RNA aus dem Hybrid führt.
Es ist ebenfalls gezeigt worden, daß Promotor-Primer ausgewahlt werden können, die
nach einem solchen RNAse H-Abbau an die DNA in dem Bereich binden
werden, wo die kleinen Fragmente entfernt sind.
-
Die 1 und 2 zeigen,
wie sie dargestellt sind, nicht die RNA, welche nach einem RNAse
H-Abbau verbleiben wird. Es soll verstanden werden, daß obwohl
diese Figuren im allgemeinen die vollständige Entfernung der RNA aus
dem RNA:DNA-Doppelstrang
zeigen, unter den bevorzugten Bedingungen nur ein partieller Abbau
auftritt, wie in der 3 veranschaulicht. Unter Bezug
auf 1A, kann ersehen werden, daß der vorgeschlagene Mechanismus
nicht stattfinden könnte,
wenn ein wesentlicher Teil des RNA-Strangs von 1 nicht-abgebaut
bleibt, womit die Hybridisierung des zweiten Primers oder die Verlängerung
des hybridisierten zweiten Primers zur Herstellung eines zur Promotorsequenz
komplementären
DNA-Strangs verhindert wird. Auf der Grundlage der entdeckten und
in dieser Anmeldung offenbarten Syntheseprinzipien, können jedoch Routinemodifikationen
durch den Fachmann gemäß den Erkenntnissen
dieser Erfindung vorgenommen werden, um ein effektives und wirksames
Vorgehen für
die Vervielfältigung
von RNA vorzusehen.
-
Wie
aus den Beschreibungen hierin und den 1a bis 1o ersehen werden kann, umfaßt das Verfahren der vorliegenden
Erfindung wahlfreie Variationen. Die 1a zeigt
ein Verfahren, worin die Zielnucleinsäure zusätzliche Sequenzen 3' zur Zielsequenz
aufweist. Das erste Oligonucleotid umfasst einen ersten Primer mit
einer Promotorsequenz 5' zu
seiner komplexierenden Sequenz, welcher mit dem 3'-terminalen Bereich
der Zielsequenz einer Zielnucleinsäure (RNA) komplexiert, die
zusätzliche
Sequenzen 3' zum
Ende der Zielsequenz aufweist. Das zweite Oligonucleotid umfasst
einen zweiten Primer, der mit dem 3'-terminalen Abschnitt des ersten Primerverlängerungsproduktes
komplexiert, welcher mit dem 3-Terminus des ersten Primerverlängerungsproduktes
zusammenfällt.
In Schritt (1) wirkt der erste Primer wegen der zusätzlichen
Sequenzen 3' zur
Zielsequenz nicht als eine Spleißmatrize; in Schritt (10) jedoch
kann der erste Primer als eine Spleißmatrize wirken, da das zweite
Primerverlängerungsprodukt
keine zusätzlichen
Sequenzen 3' zur
Zielsequenz besitzt.
-
Die 1b zeigt
ein Verfahren, worin die Zielnucleinsäure (RNA) zusätzliche
Sequenzen sowohl 5' als auch
3' zur Zielsequenz
aufweist. Das erste Oligonucleotid ist wie das in der 1a abgebildete
beschaffen. Das zweite Oligonucleotid umfasst ein Primer, der mit
dem 3'-terminalen
Abschnitt der Zielsequenz des ersten Primerverlängerungsproduktes hybridisiert,
welches zusätzliche
Sequenzen 3' zur
Zielsequenz besitzt.
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Die 1c zeigt
eine Zielnucleinsäure
(RNA), welche definierte 5'-
und 3'-Enden besitzt,
und somit keine zusätzlichen
Sequenzen entweder 5' oder
3' zur Zielsequenz
aufweist. Das erste Oligonucleotid ist wie in den 1a und 1b gezeigt,
aber da es mit dem 3-Terminus der Zielnucleinsäure komplexiert, wirkt es in
Schritt 1 sowohl als ein Primer als auch als Spleißmatrize.
Das zweite Oligonucleotid ist wie in der 1a gezeigt
beschaffen.
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Die 1d zeigt
eine Zielnucleinsäure
(RNA), welche ein definiertes 3-Ende besitzt und daher keine zusätzlichen
Sequenzen 3' zur
Zielsequenz aufweist, aber zusätzliche
Sequenzen 5' zur
Zielsequenz besitzt. Das erste Oligonucleotid ist wie das in der 1c gezeigte
und fungiert sowohl als ein Primer als auch als Spleißmatrize.
Das zweite Oligonucleotid ist wie in der 1b gezeigt
beschaffen.
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Die 1e zeigt
eine Zielnucleinsäure
(RNA), welche ein definiertes 5-Ende besitzt, aber zusätzliche Sequenzen
3' zu der Zielsequenz
aufweist. Das erste Oligonucleotid ist wie in der 1a gezeigt
beschalten. Das zweite Oligonucleotid ist ein zweiter Primer, welcher,
da er mit dem 3'-Terminus
des ersten Primerverlängerungsproduktes
komplexiert, ebenfalls eine Spleißmatrize umfasst. Das zweite
Oligonucleotid weist ebenfalls einen Promotor 5' zu seiner komplexierenden Sequenz auf.
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Die 1f zeigt
eine Zielnucleinsäure
(RNA) mit zusätzlichen
Sequenzen sowohl 5' als
auch 3' zur Zielsequenz.
Das erste Oligonucleotid ist wie in der 1a gezeigt
beschaffen. Das zweite Oligonucleotid ist wie in der 1e gezeigt
beschaffen, außer
daß es
nicht als eine Spleißmatrize
in Schritt (4) wirken kann, da das erste Primerverlängerungsprodukt
zusätzliche
Sequenzen 3' zur
Zielsequenz aufweist.
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Die 1g zeigt
eine Zielnucleinsaure (RNA), welche sowohl definierte 5'- als auch 3-Enden
mit keinen Sequenzen neben der Zielsequenz aufweist. Das erste Oligonucleotid
ist wie in der 1c gezeigt beschaffen, und das
zweite Oligonucleotid ist wie in der 1e beschaffen.
Da das Ziel keine zusätzlichen
Sequenzen aufweist, wirken beide Oligonucleotide auch als Spleißmatrizen.
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Die 1h zeigt
eine Zielnucleinsäure
(RNA), welche ein definiertes 3'-Ende
mit keinen Sequenzen 3' zur
Zielsequenz aufweist, aber zusatzliche Sequenzen 5' zu der Zielsequenz
besitzt. Das erste Oligonucleotid ist wie in den 1c und 1g gezeigt
beschaffen und wirkt sowohl als Primer als auch als Spleißmatrize.
Das zweite Oligonucleotid ist wie in der 1f abgebildet
beschaffen.
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Die 1i zeigt
eine Zielnucleinsäure
(RNA), welche einen definierten 5 '-Terminus aufweist und keine zusätzlichen
Sequenzen 5' zur
Zielsequenz besitzt, aber zusätzliche
Sequenzen 3' zur
Zielseqeuenz aufweist. Das erste Oligonucleotid umfasst einen Primer
ohne einen Promotor. Das zweite Oligonucleotid umfasst eine nicht
blockierte Spleißmatrize,
welche 5' zu ihrer
komplexierenden Sequenz einen Promotor aufweist.
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Die 1j zeigt
eine Zielnucleinsäure
(RNA), welche einen definierten 5'- und 3-Terminus und keine Sequenzen neben der
Zielsequenz aufweist. Das erste Oligonucleotid umfasst einen Primer
ohne einen Promotor. Das zweite Oligonucleotid ist wie in der 1l gezeigt
beschaffen.
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Die 1k zeigt
eine Zielnucleinsäure
(RNA), welche einen definierten 5'-Terminus ohne zusätzliche Sequenzen 5' zur Zielsequenz
aufweist, aber welche zusätzliche
Sequenzen 3' zur
Zielsequenz besitzt. Das zweite Oligonucleotid umfasst eine Spleißmatrize
mit einem Promotor 5' zu
ihrer komplexierenden Sequenz, welche jedoch an ihrem 3-Terminus
blockiert ist. Das zweite Oligonucleotid ist unfähig dazu, als ein Primer zu wirken.
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Die 1l zeigt
eine Zielnucleinsäure
(RNA), welche definierte 5'-
und 3'-Enden und
keine zusätzlichen
Sequenzen neben der Zielsequenz aufweist. Das erste Oli gonucleotid
wirkt sowohl als ein Primer als auch als eine Spleißmatrize.
Das zweite Oligonucleotid ist eine blockierte Spleißmatrize
und ist wie in der 1k gezeigt beschaffen.
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Die 1m zeigt eine Zielnucleinsäure (RNA), welche einen definierten
5-Terminus und somit keine zusätzlichen
Sequenzen 5' zur
Zielsequenz aufweist, aber welche zusätzliche Sequenzen 3' zur Zielsequenz besitzt.
Das erste Oligonucleotid ist ein Primer wie in der 1l gezeigt.
Das zweite Oligonucleotid ist eine blockierte Spleißmatrize
mit einem Promotor, wie in den 1k und 1l gezeigt.
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Die 1n zeigt eine Zielnucleinsäure (RNA), welche sowohl definierte
5'- als auch 3'-Sequenzen ohne zusätzliche
Sequenzen neben der Zielsequenz aufweist. Das erste Oligonucleotid
umfasst einen Primer ohne einen Promotor, wie in der 1j gezeigt.
Das zweite Oligonucleotid umfasst eine blockierte Spleißmatrize
mit einem Promotor, wie in den 1k, 1l und 1m gezeigt.
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Die 10 zeigt eine Zielnucleinsäure (RNA),
welche einen definierten 5-Terminus ohne zusätzliche Sequenzen 5' zur Zielsequenz
aufweist, aber welche zusätzliche
Sequenzen 3' zur
Zielsequenz besitzt. Es wird ein Oligonucleotid sowohl als das erste
als auch als das zweite Oligonucleotid verwendet. Das Oligonucleotid
besitzt eine 3'-Primersequenz,
welche, wie in Schritt (1) gezeigt, mit dem 3'-terminalen Abschnitt der Zielsequenz
komplexiert, und weist eine 5'-Spleißmatrizensequenz
mit einem Promotor auf, welche mit dem 3'-Terminus des Primerverlängerungsproduktes,
wie in Schritt (4) gezeigt, komplexiert.
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Zusammengefaßt stellen
die hierin beschriebenen Verfahren ein Verfahren zur autokatalytischen
Synthese mehrfacher Kopien einer Zielnucleinsäuresequenz ohne wiederkehrende
Manipulation der Reaktionsbedingungen, wie Temperatur, Ionenstärke und
pH, zur Verfügung,
welches (a) das Vereinigen in einer Reaktionsmischung von einer
Zielnucleinsäure,
die eine RNA-Zielsequenz umfaßt;
von zwei Oligonucleotidprimern, eines ersten Oligonucleotids mit
einer zum 3'-terminalen
Abschnitt der RNA-Zielsequenz
(zum Beispiel dem (+)-Strang) genügend komplementären komplexierenden
Sequenz, um damit zu komplexierenden, und eines zweiten Oligonucleotids mit
einer zum 3'-terminalen
Abschnitt der Zielsequenz von ihrem Komplement (zum Beispiel dem
(–)-Strang)
genügend
komplementären
Sequenz, um damit zu komplexierenden, wobei das erste Oligonucleotid
einen ersten Primer umfasst, welcher gegebenenfalls eine Sequenz
5' zur komplexierenden
Sequenz besitzt, welche eine Promotorsequenz einschließt, und
das zweite Oligonucleotid ein Primer oder eine Spleißmatrize
umfasst; mit der Maßgabe,
daß dann,
wenn das erste Oligonucleotid keinen Promotor aufweist, das zweite
Oligonucleotid eine Spleißmatrize
ist, welche eine Sequenz 5' zu
der primenden Sequenz besitzt, welche einen Promotor für eine RNA-Polymerase;
eine DNA-Polymerase; eine Enzymaktivität, welche den RNA-Strang eines RNA-DNA-Komplexes
selektiv abbaut (z. B. eine RNAse H) und eine RNA-Polymerase, welche
den Promotor erkennt, einschließt.
Die Bestandteile der Reaktionsmischung können schrittweise oder auf
einmal vereinigt werden. Die Reaktionsmischung wird unter Bedingungen,
bei welchen ein Oligonucleotid/Zielsequenz-Komplex gebildet wird, einschließlich Bedingungen
für das
DNA-Priming und die Nucleinsäuresynthese
(wobei Ribonucleotidtriphosphate und Desoxyribonucleotidtriphosphate
eingeschlossen werden), für
eine ausreichende Zeitdauer inkubiert, wodurch mehrfache Kopien
der Zielsequenz hergestellt werden. Die Reaktion findet vorteilhafterweise
unter für
die Aufrechterhaltung der Stabilität der Reaktionsbestandteile,
wie den Enzymbestandteilen, geeigneten Bedingungen und ohne die
Notwendigkeit einer Modifikation oder Manipulation von Reaktionsbedingungen
während
des Verlaufs der Vervielfaltigungsreaktion statt. Folglich wird
die Reaktion unter Bedingungen stattfinden, welche im wesentlichen
isothermisch sind und im wesentlichen konstante Ionenstärke und
konstanten pH-Wert einschließen.
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Die
vorliegende Reaktion erfordert keinen Denaturierungsschritt, um
den durch die erste DNA-Verlängerungsreaktion
hergestellten RNA-DNA-Komplex zu trennen. Solche Schritte erfordern
die Manipulation von Reaktionsbedingungen, wie durch eine wesentliche
Erhöhung
der Temperatur der Reaktionsmischung (im allgemeinen von Umgebungstemperatur
auf etwa 80°C
bis etwa 105°C),
eine Verringerung ihrer Ionenstärke
(im allgemeinen um 10× oder
mehr) oder eine Veränderung
des pH (gewöhnlich
Anheben des pH auf 10 oder mehr). Derartige Manipulationen der Reaktionsbedingungen
beeinträchtigen
oft in verschlechternder Weise die Enzymaktivitäten, was die Zugabe von zusätzlichem
Enzym erforderlich macht und ebenfalls weite re Manipulationen der
Reaktionsmischung notwendig macht, um diese wieder auf für eine weitere
Nucleinsäuresynthese
geeignete Bedingungen zu bringen.
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Zu
geeigneten DNA-Polymerasen zählen
reverse Transkriptasen. Zu besonders bevorzugten DNA-Polymerasen
zählen
AMV-reverse Transkriptase und MMLV-reverse Transkriptase.
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Für den Einbau
in die bei den hierin beschriebenen Verfahren verwendeten Primer
und/oder Spleißmatrizen
geeignete Promotorsequenzen sind Nucleinsäuresequenzen (entweder natürlich vorkommende,
synthetisch hergestellte oder ein Produkt eines Restriktionsverdaus),
die von einer RNA-Polymerase spezifisch erkannt werden, die diese
Sequenz erkennt und daran bindet und den Vorgang der Transkription
initiiert, wodurch RNA-Transkripte hergestellt werden. Die Sequenz
kann gegebenenfalls über
die tatsächliche
Erkennungsstelle für
die RNA-Polymerase hinausgehende Nucleotidbasen einschließen, welche
zusätzliche
Stabilität
oder Anfälligkeit
gegenüber
Abbauvorgängen
oder erhöhte
Transkriptionseffizienz vermitteln können. Promotorsequenzen, für die eine
bekannte und verfügbare
Polymerase vorliegt, welche dazu fähig ist, die Initiationssequenz
zu erkennen, sind für
die Verwendung besonders geeignet. Typischerweise schließen bekannte und
brauchbare Promotoren solche, welche von bestimmten Bakteriophagenpolymerasen
erkannt werden, wie denjenigen aus Bakteriophage T3, T7 oder SP6,
oder einen Promotor aus E. coli, ein.
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Obschon
einige der reversen Transkriptasen, die zur Verwendung bei den Verfahren
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, eine RNAse H-Aktivität aufweisen,
wie etwa AMV-reverse Transkriptase, kann der Zusatz von exogener
RNAse H, z. B. einer E. coli-RNAse H, bevorzugt sein. Obschon, wie
die Beispiele zeigen, die Zugabe von exogener RNAse H nicht erfolderlich
ist, kann unter bestimmten Bedingungen die in AMV-reverser Transkriptase
vorhandene RNAse H-Aktivität
durch im Reaktionsgemisch vorhandene Komponenten gehemmt werden.
In solchen Situationen kann die Zugabe von exogener RNAse H wünschenswert
sein. Wo relativ große
Mengen an heterologer DANN im Reaktionsgemisch vorhanden sind, kann
die native RNAse H-Aktivität
der AMV-reversen Transkriptase etwas gehemmt sein (siehe z. B. Beispiel
8) und dementsprechend die Zahl der erzeugten Kopien der Zielsequenz reduziert
sein. In Situtationen, bei denen die Zielsequenz lediglich einen
kleinen Abschnitt der vorhandenen DNA umfasst (z. B. wo die Probe
beträchtliche
Mengen an heterologer DNA enthält),
ist der Zusatz von exogener RNAse H besonders bevorzugt. Eine solche
bevorzugte RNAse H ist E. coli-Rnase H. Von der Zugabe dieser exogenen
RNAse H wurde gezeigt, dass sie die durch große Mengen der DNA bewirkte
Hemmung überwinden
kann. (Siehe z. B. Beispiel 8)
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Die
durch diese Verfahren hergestellten RNA-Transkripte können als
Matrizen dienen, um weitere Kopien der Zielsequenz durch die obenstehend
beschriebenen Mechanismen herzustellen. Das System ist autokatalytisch
und die Amplifikation durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung
erfolgt autokatalytisch ohne die Notwendigkeit wiederholter Modifizierung
oder Veränderung
der Reaktionsbedingungen, wie Temperatur, pH, Ionenstärke oder
dergleichen. Das Verfahren erfordert keine kostspielige Thermocycier-Vorrichtung
noch erfordert es mehrere Zugaben von Enzymen oder anderen Reagenzien
während
des Verlaufs einer Vervielfältigungsreaktion.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung können als ein Bestandteil von
Assays verwendet werden, um spezifische Nucleinsäurezielsequenzen in klinischen,
Umwelt-, forensischen und ähnlichen
Proben nachzuweisen und/oder zu quantifizieren oder große Zahlen
an Kopien von DNA und/oder RNA einer spezifischen Zielsequenz für eine Vielzahl
von Anwendungen herzustellen.
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In
einem typischen Assay der Erfindung wird eine zu vervielfältigende
Probe mit einem Pufferkonzentrat mit dem Puffer, Salzen, Magnesium,
Triphosphaten, Primern, einschließlich einer blockierten Spleißmatrize,
Dithiothreitol und Spermidin gemischt. Die Reaktion kann gegebenenfalls
bei um die 100°C
zwei 10 Minuten lang inkubiert werden, um jegliche Sekundärstrukturen
in der Nucleinsäure
zu denaturieren. Nach Abkühlen
wird, wenn das Ziel ein DNA-Ziel ohne einen definierten 3-Terminus
ist, reverse Transkriptase zugegeben und die Reaktionsmischung wird
12 Minuten lang bei etwa 42°C
inkubiert. Die Reaktion wird wieder bei um die 100°C denaturiert,
diesesmal zur Trennung des Primerverlängerungsprodukts von der DNA-Matrize.
Nach Abkühlen,
werden reverse Transkriptase, RNA-Polymerase und RNAse H zugegeben,
und die Reaktion wird zwei bis vier Stunden lang bei 37°C inkubiert.
Die Reakti on kann dann durch Denaturieren des Produktes, Zugeben einer
Sondenlösung,
20 Minuten langes Inkubieren bei 60°C, Zugeben einer Lösung, um
die Markierung der nicht-hybridisierten Sonde selektiv zu hydrolysieren,
sechs Minuten langes Inkubieren der Reaktion bei 60°C und Messen
der verbleibenden chemolumineszenten Markierung in einem Luminometer
geassayt werden. Die obenstehend angegebenen Verfahren der HPA-Anwendung
sind hierbei inbegriffen. Mehrere andere Verfahren zur Produktbestimmung
können
anstatt der Sondenhybridisierung in Lösung angewandt werden.
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Wenn
das Ziel einen definierten 3-Terminus besitzt und eines der Oligonucleotide
eine Spleißmatrize ist,
welche eine zu dem 3-Terminus genügend komplementäre hybridisierende
Sequenz, um damit zu hybridisieren, und eine Promotorsequenz 5' zu der hybridisierenden
Sequenz aufweist, oder das Ziel RNA ist, schließt ein typischer Assay das
Mischen des Ziels mit dem obenstehend erwähnten Pufferkonzentrat und
das Denaturieren jeglicher Sekundärstruktur ein. Nach Abkühlen werden
reverse Transkriptase, RNA-Polymerase, und sofern erwünscht, RNAse
H zugegeben, und die Mischung wird zwei bis vier Stunden lang bei
37°C inkubiert. Die
Reaktion kann dann wie obenstehend beschrieben geassayt werden.
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II. Einleitende Verfahren
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Es
folgen mehrere Ausführungsformen
von einleitenden Verfahren, welche gegebenenfalls in Verbindung
mit einem bevorzugten Verfahren der vorliegenden Erfindung angewandt
werden können.
Da manche Zielnucleinsäuren
eine Modifikation vor der autokatalytischen Vervielfältigung
erfordern, können
diese Verfahren verwendet werden, um die Modifikationen vorzunehmen.
Wenn die Zielnucleinsäure
(und die Zielsequenz) ursprünglich
DNA ist, können
diese Verfahren angewandt werden, um RNA-Kopien der Zielsequenz
zur Verwendung in dem allgemeinen Verfahren herzustellen. Es sollte
erkannt werden, daß diese
einleitenden Verfahren selbst wiederholt werden können, und
deshalb von sich selbst aus als Vervielfältigungsverfahren eingesetzt
werden können.
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Einleitendes Verfahren
1
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Dieses
Verfahren liefert RNA-Kopien einer Zielsequenz einer Zielnucleinsäure, welche
eine (einzelsträngige)
DNA mit einem definierten 3'-Terminus
umfaßt.
Das einleitende Verfahren 1 wendet zwei Nucleinsäurebestandteile an: ein Zielnucleinsäuremolekül und eine
Oligonucleotidspleißmatrize.
Dieses Verfahren erfordert eine DNA-Zielnucleinsäure mit einem definierten 3-Ende.
Wenn der native 3-Terminus nicht bekannt ist oder aus irgendeinem
Grunde nicht zufriedenstellend ist, kann ein neuer definierter 3-Terminus
durch Verwenden einer Restriktionsnuclease, Ligation an eine andere
Sequenz oder einige andere Methoden erzeugt werden.
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In
der folgenden Beschreibung (siehe 2A bis 2C)
wird die Zielnucleinsäure
willkürlicherweise den "Minus"-Sinn aufweisen.
Daher wird die Spleißmatrize
den "Plus-Sinn besitzen, so
daß sie
zu dem Ziel genügend
komplementär
ist, um damit zu komplexieren. Die Spleißmatrize weist eine zum 3'-Terminus des Ziels
genügend
komplementäre
komplexierende Sequenz auf, um damit zu komplexieren. Die Spleißmatrize weist
ebenfalls eine Sequenz 5' zur
komplexierenden Sequenz auf, welche eine Promotorsequenz für eine RNA-Polymerase
einschließt.
Die Spleißmatrize
kann gegebenenfalls andere Sequenzen 5' zum Promotor, zwischen dem Promotor
und den komplexierenden Seqenzen und/oder 3' zur komplexierenden Sequenz besitzen.
Gemäß der beanspruchten
Erfindung kann die Spleißmatrize
auch am 3'-Terminus
modifiziert werden, um "blockiert" zu werden, so daß sie nicht
durch Anfügen
zusätzlicher
Nucleotide in einer Verlängerungsreaktion
verlängert
werden kann und dazu unfähig
gemacht wird, zusätzlich
zur Wirkung als eine Spleißmatrize, als
ein Primer zu wirken.
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Das
einleitende Verfahren 1 verwendet zwei Enzymaktivitäten: eine
DNA-abhängige
DANN-Polymerase und eine DNA-abhängige
RNA-Polymerase.
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Die
Zielnucleinsäure
wird mit der Spleißmatrize
unter Bedingungen behandelt, bei welchen ein Oligonucleotid/Zielsequenz-Komplex
gebildet wird und die DNA-Synthese
initiiert werden kann. In einer DNA-Verlängerungsreaktion wird unter
Verwendung einer geeigneten DNA-Polymerase eine zu der Sequenz der Spleißmatrize
5' zur komplexierenden
Sequenz komplementare Sequenz an den 3'-Terminus der Ziel-DNA angefügt. Die
Spleißmatrize,
wenn am 3'-Terminus
nicht blockiert, kann ebenfalls als ein Primer für die DNA-Polymerase dienen
und verlängert
werden, um ein Primerverlängerungsprodukt
zu ergeben. Das Produkt der Verlängerungsreaktion,
ob doppelsträngig
oder partiell doppelsträngig,
der Ziel/Spleißmatrizen-Komplex,
wirkt als eine Matrize für
die Synthese von RNA-Transkripten unter Verwendung einer RNA-Polymerase,
welche den Promotor erkennt. Die RNA-Transkripte können dann
für das
allgemeine Verfahren verwendet werden oder verwendet werden, um
wie folgt DNA-Kopien der RNA zu erzeugen:
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Ein
die Zielsequenz (mit dem "Plus-Sinn)
umfassendes RNA-Transkript wird mit einem Primer (welcher nominell
den "Minus-Sinn
hat), der eine zum 3'-Ende
der Zielsequenz des RNA-Transkripts genügend komplementäre Sequenz
aufweist, um damit zu komplexieren, unter Bedingungen behandelt,
bei welchen ein Oligonucleotid/Zielsequenz-Komplex gebildet wird
und die DNA-Synthese initiiert werden kann. Der Primer wird dann
in einer DANN-Verlängerungsreaktion
unter Verwendung des RNA-Transkripts als Matrize verlängert, um
ein die Zielsequenz besitzendes DNA-Primerverlängerungsprodukt zu erzeugen.
Die DNA-Zielsequenz wird vom RNA-Transkript
entweder durch Denaturieren oder durch Abbau der RNA abgetrennt,
und der Zyklus wird, beginnend mit der Spleißmatrize, wiederholt. Gegebenenfalls
kann der Primer auch zusätzliche Sequenzen
5' zu der primenden
Sequenz aufweisen. Die Spleißmatrize
kann auch zusätzliche
Sequenzen 3' zu
ihrer komplexierenden Sequenz aufweisen.
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In
einer Ausführungsform
kann das obenstehende Verfahren unter Verwendung eines Oligonucleotids ausgeführt werden,
indem ein Oligonucleotid verwendet wird, das eine Sequenz besitzt,
die den Primer 3' zur Sequenz
umfasst, welche die Spleißmatrize
umfassen würde.
(siehe z. B. 2c).
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Das
einleitende Verfahren 1 wird weiter unter Bezugnahme auf die 2a bis 2e beschrieben. Die 2a zeigt eine Zielnucleinsäure (DNA), welche einen definierten
3'-Terminus ohne
zusätzliche
Sequenzen 3' zur
Zielsequenz aufweist. Das erste Oligonucleotid umfasst sowohl einen
Primer als auch als eine Spleißmatrize
und besitzt einen Promotor 5' zu
seiner komplexierenden Sequenz.
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Die 2b zeigt eine Zielnucleinsäure (DNA), wie in der 2a gezeigt. Das erste Oligonucleotid umfasst eine
Spleißmatrize,
welche an ihrem 3'-Ende
blockiert ist und daher unfähig
dazu ist, als ein Primer zu wirken.
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Die 2c zeigt eine Ziel-DNA, wie in den 2a und 2b gezeigt.
Die 2c zeigt die Verwendung von
einem Oligonucleotid, welches eine Spleißmatrizensequenz (mit einem
Promotor) 5' zu
einer Primersequenz an seinem 3'-Ende
aufweist. Somit wirkt das Oligonucleotid als eine blockierte Spleißmatrize
in den Schritten (1) und (7) und als ein Primer (und eine Spleißmatrize)
in Schritt (4).
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Die 2d zeigt eine Zielnucleinsäure (DNA), welche ein definiertes
5'-Ende und zusätzliche
Sequenzen 3' zur
Zielsequenz aufweist, welche die einleitenden Komplexier-, Primerverlängerungs-
und Abtrennschritte (Schritte 1 und 2) vollzieht, um ein komplementäres DNA-Ziel
mit einem definierten 3-Terminus zu erzeugen. Das in den Schritten
(1) und (7) verwendete Oligonucleotid ist ein Primer, welcher mit
dem 3'-terminalen Abschnitt
der Zielsequenz der ursprünglichen
Ziel-DNA (hier nominell (+)) komplexiert. Das andere Oligonucleotid
(aus den Schritten (4) und (10)) umfasst eine unblockierte Spleißmatrize,
welche mit dem 3'-Ende des
Komplementes des ursprünglichen
Ziels komplexiert.
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Die 2e zeigt eine Zielnucleinsäure (DNA), welche einen definierten
5-Terminus und zusätzliche Sequenzen
3' zur Zielsequenz
aufweist, welche die einleitenden Komplexier-, Verlängerungs-
und Abtrennschritte (Schritte (1) und (2)) vollzieht, um ein komplementäres DNA-Ziel
mit einem definierten 3'-Terminus
zu erzeugen. Das in den Schritten (1) und (7) verwendete Oligonucleotid
umfasst einen Primer, welcher mit dem 3'-tenninalen Abschnitt der Zielsequenz
der ursprünglichen
Ziel-DNA (hier nominell (+)) komplexiert. Das in den Schritten (4)
und (10) verwendete Oligonucleotid umfasst eine blockierte Spleißmatrize,
welche mit dem 3'-terminalen
Abschnitt der Zielsequenz des Komplements des ursprünglichen
Ziels komplexiert.
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Die
Spleißmatrize
wird mit dem 3'-Terminus
der Zielnucleinsäure
unter komplexbildenden Bedingungen komplexiert, so daß ein Ziel/Spleißmatrizen-Komplex
gebildet wird und die DNA-Synthese initiiert werden kann (Schritt
1). Eine geeignete DNA- Polymerase
wird zur Verlängerung
des 3'-Terminus
der Zielnucleinsäure eingesetzt,
um eine zu der 5' zur
komplexierenden Sequenz gelegenen Sequenz der Spleißmatrize
komplementäre
Sequenz anzufügen.
Wenn der 3'-Terminus
der Spleißmatrize
nicht blockiert worden ist und genügend komplementär zur Zielnucleinsäure ist,
kann die Spleißmatrize
als ein Primer wirken, so daß der
3'-Terminus der
Spleißmatrize
ebenfalls verlängert
werden kann (2a). Der resultierende Ziel/Spleißmatrizen-Komplex kann entweder
teilweise oder vollständig
doppelsträngig
sein (siehe 2a im Vergleich zu 2b und 2c).
Die doppelsträngige
Region umfaßt
im Minimum die Promotorsequenz und die primende Sequenz, welche
mit der Zielnucleinsäure
komplexiert hat.
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Die
Matrize aus Schritt 2 wird von einer geeigneten RNA-Polymerase transkribiert.
Die RNA-Polymerase erzeugt etwa 5–1000 Kopien an RNA für jede Matrize.
In den 2a bis 2c weist
die hergestellte RNA nominell den "Plus-Sinn auf und schließt die Sequenz
vom 3'-Ende des
Promotors bis zum 5'-Ende
der Zielnucleinsäure
ein.
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Das
RNA-Produkt von Schritt 3 kann gemäß dem allgemeinen Verfahren
verwendet werden, um die Zielsequenz autokatalytisch zu vervielfältigen,
oder kann alternativ dazu unter komplexierenden und primenden Bedingungen
mit einem Primer behandelt werden, welcher an seinem 3'-Terminus eine zum
3'-terminalen Abschnitt
der Zielsequenz in der RNA genügend
komplementäre
komplexierende Sequenz aufweist, um damit zu komplexieren, und gegebenenfalls
andere Sequenzen 5' zur
komplexierenden Sequenz einschließt. Der Primer wird unter Verwendung
der RNA als einer Matrize durch eine RNA-abhängige DNA-Polymerase in einer Primerverlängerungsreaktion
verlängert.
Dies ergibt ein Produkt, das zumindest teilweise doppelsträngig ist und
das zumindest teilweise einzelsträngig gemacht werden muss für eine weitere
Synthese durch Abbau des RNA-Abschnitts, z. B. durch eine RNAse
H (Schritt 5) oder durch irgendeine andere Methode, wie etwa der Denaturierung.
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Die
in Schritt 6 erzeugte DNA kann als ein Zielmolekül für Schritt 1 verwendet und wie
obenstehend beschrieben mit einer Spleißmatrize behandelt werden,
um mehr RNA und DNA herzustellen. Diese Schritte können zyklisch
wiederholt werden, um jedes gewünschte
Ausmaß an
Vervielfältigung
zu bewirken. Es sollte ebenfalls bemerkt werden, daß durch
geeignete Wahl der Spleißmatrize
und des(der) Primer dieses neue Zielmolekül (Schritt 6) unterschiedliche
Termini besitzen kann als das Originalmolekül. Darüber hinaus kann, wenn das Primerverlängerungsprodukt
von der RNA eine Promotorsequenz 5' zur komplexierenden Sequenz aufweist,
ein zweiter Primer mit einer komplexierenden Sequenz vom "Plus-Sinn und gegebenenfalls
anderen Sequenzen 5' zur
komplexierenden Sequenz verwendet werden, um das verlängerte Primerprodukt
zur Herstellung einer doppelsträngigen
Matrize für
eine RNA-Polymerase
zu kopieren. Eine so hergestellte Matrize ermöglicht der RNA-Polymerase, "Minus"-Sinn-RNA herzustellen,
welche unter Verwendung des allgemeinen Verfahrens vervielfältigt werden
kann oder unter Verwendung der hierin beschriebenen Verfahren weiter
vervielfältigt
werden kann.
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Einleitendes Verfahren
II
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Das
einleitende Verfahren II unterscheidet sich von dem einleitenden
Verfahren 1 hinsichtlich der Weise, auf welche die autokatalytische
Spezies erzeugt wird. Die DNA-Zielnucleinsäure muß keinen definierten 3'-Terminus besitzen.
Gemäß einem
Aspekt wird ein Primer mit einer Promotorsequenz 5' zur komplexierenden
Sequenz anstelle einer Spleißmatrize
verwendet, um die Promotorsequenz in die Matrize für die RNA-Polymerase
einzuführen.
Der Primer besitzt eine zum 3'-terminalen
Abschnitt der Zielsequenz genügend
komplementäre
komplexierende Sequenz, um damit zu komplexieren, und 5' zu der komplexierenden
Sequenz eine Sequenz, welche einen Promotor für eine RNA-Polymerase einschließt. Der
Primer wird mittels einer DNA-Polymerase verlängert, um ein Primerverlängerungsprodukt
zu erhalten.
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Nach
der Trennung der Stränge,
gewöhnlich
durch Hitzedenaturierung, wird ein zweites Oligonucleotid von gleichem
Sinn wie das Zielmolekül
als ein Primer verwendet, um ein DNA-Komplement zum ersten Primerverlängerungsprodukt
zu synthetisieren. Der zweite Primer kann zusätzliche Sequenzen 5' zur komplexierenden
Region aufweisen, welche einen Promotor einschließen können. Der
Einschluß einer
Promotorsequenz in den zweiten Primer kann die Vervielfältigung
verbessern. Der zweite Primer kann auch eine Spleißmatrize
sein.
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Das
einleitende Verfahren II wird weiter unter Bezug auf die 3 beschrieben.
Die 3 zeigt eine Ziel-DNA, welche zusätzliche
Sequenzen sowohl 5' als
auch 3' zur Zielsequenz
besitzt. Der erste Primer besitzt eine komplexierende Sequenz an
seinem 3'-Terminus
und eine Sequenz 5' zur
komplexierenden Sequenz, welche eine Promotorsequenz einschließt und genügend mit
dem Ziel hybridisiert, um eine Priming-Funktion auszuüben und
die DNA-Synthese zu intiieren. Eine geeignete DNA-Polymerase verlängert den Primer,
um ein Primerverlängerungsprodukt
zu erhalten. Die Stränge
werden durch Denaturierung oder auf anderem Wege getrennt, um ein
einzelsträngiges,
den Promotor enthaltendes Primerverlängerungsprodukt zu ergeben.
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Ein
zweiter Primer wird verwendet, welcher an seinem 3'-Terminus eine zum
3'-terminalen Abschnitt der
Zielsequenz des ersten Primerverlängerungsprodukts genügend komplementäre komplexierende
Sequenz und gegebenenfalls andere Sequenzen 5' zur komplexierenden Sequenz besitzt,
welche eine Promotorsequenz einschließen können. Der zweite Primer wird
ausreichend mit dem Primerverlängerungsprodukt von
Schritt 3 komplexiert, um eine primende Funktion auszuüben und
die DNA-Synthese zu initiieren. Die DNA-Polymerase verlängert den
zweiten Primer, um ein zweites Primerverlängerungsprodukt zu erhalten.
Das resultierende doppelsträngige
DNA-Molekül
kann nun als eine Matrize für
die RNA-Polymerase dienen, um RNA-Transkripte für das allgemeine Verfahren
zu erzeugen. Wie in der 3 gezeigt, sind die hergestellten RNA-Moleküle nominell
vom "Plus-Sinn und
können
unter Verwendung des allgemeinen Verfahrens der vorliegenden Erfindung
vermehrt werden.
-
Wenn
die komplexierende Sequenz des zweiten Primers komplementar zum
3'-Terminus des ersten Primerverlängerungsproduktes
aus Schritt 3 ist und der zweite Primer eine Promotorsequenz 5' zur komplexierenden
Sequenz einschließt,
kann der zweite Primer als eine Spleißmatrize dienen, so daß der 3'-Terminus des ersten
Primerverlängerungsproduktes
aus Schritt 3 weiter verlängert
werden kann, um die Promotorsequenz anzufügen und eine Matrize für die RNA-Polymerase
herzustellen, welche RNA-Transkripte von beiderlei Sinn herstellt.
Die so hergestellten RNA-Moleküle können unter
Anwendung des allgemeinen Verfahrens vervielfältigt werden.
-
Bei
einer anderen Variation wirkt der zweite Primer als eine Spleißmatrize
und besitzt einen Promotor 5' zur
komplexierenden Sequenz, so daß der
erste Primer keinen Promotor aufweisen muß. In diesem Fall wird das
erste Primerverlängerungsprodukt
aus Schritt 2 weiter verlängert,
um ein Komplement zu der Promotorsequenz herzustellen, wodurch eine
Matrize für
die Herstellung von "Minus"-Sinn-RNA durch die
RNA-Polymerase erzeugt wird.
-
Durch
Wiederholen der obenstehend beschriebenen Schritte können zusätzliche
RNA- und DNA-Kopien der Zielsequenz hergestellt werden.
-
Beispiele
-
Vorbemerkung
-
Die
folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der zuvor beschriebenen
Verfahren, einschließlich
der beanspruchten Methoden unter Verwendung einer blockierten Spleißmatrize.
-
Viele
der in einem oder mehreren der Beispiele verwendeten Materialien
sind gleich. Um die Beschreibungen in den Beispielen zu vereinfachen,
werden einige der Materialien abgekürzt und hier beschrieben.
-
Die
als "frag 1" bezeichnete Matrize
ist ein doppelsträngiges
Segment von DNA, welches homolog zu einer Region der DNA aus dem
Hepatitis B-Genom ist. Es wurde mittels Restriktionsnucleasen-Verdau
aus einem Plasmid heraugeschnitten und von der verbleibenden Nucleinsäure durch
chromatographische Verfahren gereinigt. Anschließend an die Reinigung ist das
Fragment mit einer Restriktionsendonuclease geschnitten und über Phenolextraktion
und Ethanolfällung
gereinigt worden, um das gewünschte
Ziel zu erhalten.
-
Die
als "M13L(–)" bezeichnete Matrize
ist ein gereinigtes einzelsträngiges
DNA-Ziel, das als kleinen Bruchteil der Gesamtsequenz die Minus-Strang-Zielsequenz
enthält.
-
In
den hier beschriebenen Beispielen wurden mehrere verschiedene Primer
und Spleißmatrizen
verwendet. Das als T7(pro)+ bezeichnete Oligonucleotid enthält nahe
dem 5'-Terminus
einen T7-RNA-Polymerasepromotor und nahe dem 3'-Terminus eine zum 3'-Terminus der Minus-Strang-Zielsequenz
der zwei obenstehend beschriebenen Matrizen komplementäre Sequenz;
T7pro(+) enthält
auch andere Sequenzinformation zur Steigerung der Leistung. Die
Sequenz für
T7pro(+) ist 5'-AATTT AATAC GACTC
ACTAT AGGGA GAGGT TATCG C*TGGA* TGTGT CTGCG GC*GT3.
-
Ein
anderes zu T7pro(+) ähnliches
Oligonucleotid ist ddT7pro(+). Es unterscheidet sich von T7pro(+) dadurch,
daß der
3'-Terminus mit
einem Didesoxynucleotid unter Verwendung von terminaler Desoxynucleotidyltransferase
verlängert
worden ist. Im Unterschied zu T7pro(+) ist ddT7pro(+) nicht dazu
fähig,
als ein Primer für
DNA-Synthese durch
reverse Transkriptase zu dienen, kann aber als eine Spleißmatrize
wirken.
-
HBV(–)Pr ist
ein Primer, welcher an den Plus-Strang der frag 1-Matrize hybridisieren
wird und homolog zu einer Sequenz innerhalb des M13L(–) ist.
[HBV(–)Pr
ist komplementär
zu einer Sequenz 3' von
der zu T7pro(+) homologen Plus-Strangsequenz.] Die Sequenz für HBV(–)Pr ist
5'-GAGGA CAAAC GGGCA
ACATA CCTTG-3'.
-
Ein
anderes Oligonucleotid mit einer Promotorregion ist T7pro(–). Dieser
Promotor-Primer
enthält
eine zu T7pro(+) identische Sequenz, aber ersetzt die zum Minus-Ziel
komplementäre
Sequenz mit einer zum Plus-Ziel komplementären Sequenz. Der 3'-Terminus von T7pro(–) ist komplementär zum 3'-Terminus des Plus-Stranges
von frag 1. Die Sequenz für
T7pro(–)
ist 5'-AATTT AATAC
GACTC ACTAT AGGGA GATCC TGGAA TTAGA GGACA AACGG GC-3'. Wie ddT7pro(+)
ist ddT7pro(–)
ein 3'-blockiertes
Oligonucleotid, welches durch Verlängern des 3'-Terminus mit einem Didesoxynucleotid
unter Verwendung von terminaler Desoxynucleotidyltransferase hergestellt
wurde. Das ddT7pro(–)
kann nicht als ein Primer dienen, aber ist ansonsten ähnlich zu
T7pro(–).
-
Die
in diesen Beispielen verwendeten Matrizen enthalten erhebliche Sequenz
zwischen den zu den obenstehend beschriebenen Primern und Spleißmatrizen
homolo gen oder komplementären
Regionen. Da die Sequenz zwischen den Oligonucleotiden als ein Ergebnis
der Erfindung vervielfältigt
werden wird, stellt die Quantifizierung dieser Sequenz einen spezifischen
Weg zur Messung der Vervielfältigung
zur Verfügung.
Es ist angemessen gewesen, die Produkte durch Hybridisierungstechniken
unter Verwendung von für
die zwischen den Oligonucleotidprimern und Spleißmatrizen codierten Sequenzen
spezifischen DNA-Sonden zu assayen. In den nachfolgend vorgestellten
Beispielen werden zwei Sonden verwendet: Sonde (+) und Sonde (–). Die
Sonde (+) ist komplementär
zu dem Minus-Sinn-Produkt und die Sonde (–) ist komplementär zu dem Plus-Sinn-Produkt.
Die Sequenz für
die Sonde (+) ist 5'-CCTCT TCATC CTGCT
GCTAT GCCTC-3' und
die Sequenz für
die Sonde (–)
ist 5'-GAGC ATAGC AGCAG
GATGA AGAGG-3'.
Die hier eingesetzten Sonden sind mit einer chemolumineszenten Markierung
markiert worden. In dem Assay sendet die Markierung auf der hybridisierten
Sonde Licht aus, welches in einem Luminometer gemessen wird.
-
In
den folgenden Beispielen wurde die relative Vervielfältigung
wie folgt gemessen. Eine Probe der Vervielfaltigungsreaktionsmischung
(gewöhnlich
10 μl) wurde
mit 10 mM Tris-HCl, pH 8,3, auf 50 μl verdünnt und zwei Minuten lang bei
95°C denaturiert.
Nach Abkühlen
auf Eis wurden 50 μl
einer Sondenlösung
mit etwa 75 fmol Sonde (+) oder Sonde (–), 0,2 M Lithiumsuccinat,
pH 5,2, 21% (w/v) Lithiumlaurylsulfat, 2 mM EDTA und 2 mM EGTA zu
der Probe zugegeben und vermischt. Die Reaktionen wurden dann 20
Minuten lang bei 60°C
inkubiert und abgekühlt.
Zu jeder Hybridisierungsreaktion wurden 500 μl einer Lösung zugegeben, welche durch
Einstellen einer gesättigten
Natriumboratlösung
auf pH 8,5 mit Chlorwasserstoffsäure,
dann Verdünnen,
um die Borat-Endkonzentration auf 0,8 M zu bringen, und Zugeben
von Triton®X-100
auf letztlich 5% (v/v) hergestellt wurde. Die Reaktionen wurden
danach gemischt und sechs Minuten lang bei 60°C inkubiert, um die chemilumineszente
Markierung der nicht-hybridisierten Sonde zu zerstören. Dieses
Verfahren zur Zerstörung der
chemolumineszenten Markierung der nicht-hybridisierten Sonde ist
ziemlich spezifisch; nur ein sehr kleiner Bruchteil der nicht-hybridisierten
Sonde bleibt chemilumineszent. Die Reaktionen wurden abgekühlt und
die verbleibende Chemilumineszenz wurde in einem Luminometer nach
Zugeben von 200 μl
an 1,5 M Natriumhydroxid, 0,1% (v/v) Wasserstoffperoxid, quantifiziert.
In dem Assay emittiert die hybri disierte Sonde Licht, welches in
einem Luminometer gemessen wird. Da die Reaktion, welche die chemilumineszente
Markierung der nicht hybridisierten Sonde zerstört, nicht zu 100% wirksam ist,
ist im allgemeinen ein Hintergrundswert des Signals im Bereich von
300 bis 1300 relativen Lichteinheiten (RLU) vorhanden.
-
Es
sind ebenfalls viele andere Assayverfahren anwendbar, wobei Assays,
welche Hybridisierung an mit Isotopen markierte Sonden verwenden,
Blottingtechniken und Elektrophorese eingeschlossen sind.
-
Die
in den folgenden Beispielen verwendeten Enzyme sind reverse Transkriptase
aus Geflügel-Myeloblastosis-Virus
von Seikagaku America, Inc., T7-RNA-Polymerase von New England Biolabs oder
Epicentre und reverse Transkriptase aus Moloney-Maus-Leukämie-Virus
(MMLV) und E. coli-RNAse H von Bethesda Research Laboratories. Andere
Enzyme mit ähnlichen
Aktivitäten
und Enzyme von anderen Quellen können verwendet
werden; und andere RNA-Polymerasen mit unterschiedlichen Promotorspezifitäten können ebenfalls
für den
Einsatz geeignet sein.
-
Falls
nicht anderweitig angegeben, bestanden die in den folgenden Beispielen
verwendeten Reaktionsbedingungen in 40 mM Tris-HCl, 25 mM NaCl,
8 mM MgCl2, 5 mM Dithiothreitol, 2 mM Spermidintrihydrochlorid,
1 mM rATP, 1 mM rCTP, 1 mM rGTP, 1 mM rUTP, 0,2 mM dATP, 0,2 mM
dCTP, 0,2 mM dGTP, 0,2 mM dTTP, jeweils 0,15 μM Primer oder Spleißmatrize,
und die angegebenen Mengen an Matrize und Enzymen in Volumina von
100 μl.
-
Diese
Reaktionsbedingungen sind nicht notwendigerweise optimiert, und
sind für
manche Systeme wie angegeben verändert
worden. Die verwendeten Oligonucleotidsequenzen sind beispielhaft
und nicht als einschränkend
beabsichtigt, zumal andere Sequenzen für diese und andere Zielsequenzen
verwendet worden sind.
-
Beispiel 1
-
Einleitendes Verfahren
1
-
Um
zu demonstrieren, daß dieses
System funktioniert hat, wurde jedes der obenste hend beschriebenen
vier Promotor-enthaltenden Oligonucleotide jeweils in Reaktionen
mit oder 4 fmol Ziel (frag 1) eingebracht. Die Reaktion wurde 2
Minuten lang bei 95°C
inkubiert, um das Ziel zu denaturieren, dann abgekühlt, um
den Oligonucleotiden zu ermöglichen,
sich an das Ziel anzulagern. Reverse Transkriptase, 13 Units, und T7-RNA-Polymerase,
100 Units, wurden zugegeben und die Reaktion wurde 30 Minuten lang
bei 37°C
inkubiert. Ein Zehntel der Reaktion wurde unter Verwendung des Hybridisierungsverfahrens
geassayt. Die in der Tabelle 1 dargestellten Ergebnisse (in relativen
Lichteinheiten oder "RLU(s)' und fmol) zeigen,
dass sowohl die blokkierten als auch die nicht blockierten Oligonucleotide
als Spleißmatrizen
zur Herstellung von Produkt dienen. Die bei Reaktionen ohne Ziel
gemessenen Signale stellen typische Signalhintergrundswerte für diesen Typ
von Assay dar.
-
Tabelle
1. Vergleich von Spleißmatrizen
im einleitenden Verfahren 1
-
Beispiel 2
-
Zyklisches Wiederholen
des einleitenden Verfahrens 1
-
Das
Vervielfältigungssystem
wurde mit ddT7pro(+) und T7pro(+) zyklisch durchge führt. In
diesem Experiment wurden 4 amol frag 1, HBV(–)Pr und ddT7pro(+) oder T7pro(+)
in Standardreaktionen vermischt und bei 95°C inkubiert. Nach Abkühlen wurden
13 Units reverse Transkriptase und 100 Units T7-RNA-Polymerase zugegeben
und die Mischung wurde 30 Minuten lang bei 37°C inkubiert. Ein Zehntel der
Reaktion wurde für den
Assay entnommen, und der Zyklus wurde mit dem Rest wiederholt. Nach
dem Wiederholen des Zyklus für ein
drittes Mal, wurden die 10 μl-Aliquots mittels
des Hybridisierungsverfahrens unter Verwendung von Sonde (–) geassayt.
Die in der Tabelle 2 dargestellten Ergebnisse zeigen, daß das Produkt
durch zirkulierende Durchführung
sowohl mit blockierten als auch nicht-blockierten Spleißmatrizen
vervielfaltigt wird.
-
Tabelle
2. Zyklische Wiederholung des einleitenden Verfahrens 1
-
Beispiel 3
-
Empfindlichkeit des einleitenden
Verfahrens 1
-
In
diesem Beispiel wurden die nicht-blockierte Spleißmatrize,
T7pro(+)' und der
Primer, HBV(–)Pr,
verwendet, um die Empfindlichkeit des Vervielfältigungsverfahrens zu testen.
Sechs Zyklen des einleitenden Verfahrens 1 wurden wie im Beispiel
2 beschrieben bei abnehmenden Mengen von frag 1 durchgeführt. Nach
der Vervielfältigung
wurde das Produkt unter Verwendung des in der ausführlichen
Beschreibung der Erfindung beschriebenen Hybridisierungsverfahrens
geassayt. Unter Verwendung dieses Verfahrens konnten 4 × 10–21 Mol frag
1 nachgewiesen werden (siehe Tabelle 3).
-
Tabelle
3. Empfindlichkeit des einleitenden Verfahrens 1 bei Verwendung
von 6 Zyklen
-
Beispiel 4
-
Vervielfältigung
unter Einschluß des
einleitenden Verfahrens 1
-
In
dem folgenden Beispiel war das zu vervielfältigende Ziel frag 1. Im ersten
Satz von Reaktionen wurden verschiedene Kombinationen von Ziel und
Spleißmatrizen
bei 95°C
zwei Minuten lang inkubiert und danach abgekühlt, bevor 13 Units reverse
Transkriptase und 100 Units T7-RNA-Polymerase zugegeben wurden. Die
Reaktionen wurden 30 Minuten lang bei 37°C inkubiert, danach wurden 5 μl-Aliquots
der Reaktionen mit beiden Sonden geassayt, um die Produkte zu quantifizieren.
Anschließend
an diesen Assay wurden Reaktionen unter Verwendung von 5 μl der Reaktionen
1 und 2 und der T7pro(–)-Spleißmatrize
zubereitet. Die Mischungen wurden 2 Minuten lang bei 95°C inkubiert,
danach abgekühlt,
bevor 13 Units reverse Transkriptase und 100 Units T7-RNA-Polymerase
zugegeben wurden. Die neuen Reaktionen wurden dann gemischt und
2 Stunden lang bei 37°C
inkubiert. Aliquots von 10 μl
wurden zu den nachfolgend in der Tabelle 4 angegebenen Zeitpunkten
in ein Eisbad überführt. Die
Produkte wurden unter Verwendung des vorhergehend beschriebenen Hybridisierungsverfahren
geassayt. Die Daten zeigen, daß beide
Spleißmatrizen
die Herstellung von RNA von frag 1 ermöglichen. Die Daten zeigen ebenfalls,
daß signifikant
mehr Minus- und Plus-Sinn-Produkte in den Reaktionen hergestellt
werden, welche RNA und die zu dieser RNA komplementäre Spleißmatrize
enthalten. Und schließlich
zeigen die Reaktionskinetiken für
die Reaktion 1B eine geome trische Zunahme des Produkts, wohingegen
die Kinetiken für
die Reaktion 2B von einer mehr linearen Form sind. Dieser Unterschied
zeigt, daß das
Produkt in der Reaktion 1B als Substrat für die Herstellung von mehr
Produkt dient; somit ist die Reaktion autokatalytisch.
-
Tabelle
4. Einleitendes Verfahren 1
-
Beispiel 5
-
Reaktionskinetiken für die Vervielfältigung
unter Einschluß des
einleitenden Verfahrens 1
-
Das
folgende Beispiel demonstriert weiter das Potential dieser Ausführungsform
der Verfahren der Erfindung. Eine kleine Menge an frag 1 (10 amol)
wurde in Reaktionen mit verschiedenen Kombinationen von T7pro(+),
T7pro(–)
und HBV(–)Pr
eingesetzt. Die Reaktionsmischungen wurden zwei Minuten lang bei
95°C inkubiert,
um das DNA-Ziel zu denaturieren, und abgekuhlt, bevor reverse Transkriptase
und T7-RNA-Polymerase
zugegeben wurden. Nach dem Vermischen wurden die Reaktionen 30 min
lang bei 37°C
inkubiert. Fühnfzehn
Mikroliter große
Aliquots wurden zu verschiedenen Zeitpunkten entfernt und bei 0°C aufbewahrt,
bis sie geassayt wurden. Der Hybridisierungsassay wurde angewandt,
um die Produkte der Reaktionen zu quantifizieren. Die in der Tabelle
5 dargestellten Daten zeigen, daß die Erfindung eine Spleißmatrize
und einen Primer benötigt.
Eine zweite Spleißmatrize
ist jedoch vorteilhaft. Die Ergebnisse mit nur einem Primer oder
nur einer Spleißmatrize
lagen unterhalb der Nachweisgrenzen des Assays. Wie in dem vorhergehenden
Beispiel sind die Reaktionskinetiken geometrisch, was ein autokatalytisches
System anzeigt.
-
Tabelle
5. Einleitendes Verfahren II, Reaktionskinetiken
-
Unsere
anschließende
Arbeit hat eine über
5,0 Stunden lange kontinuierliche Produktsynthese aufgezeigt, was
wesentlich besser ist als bei Verfahren nach dem Stand der Technik.
Wir haben auch eine gesteigerte Empfindlichkeit gezeigt.
-
Beispiel 6
-
Vervielfältigung
unter Einschluß des
einleitenden Verfahrens II
-
In
diesem Beispiel wurden verschiedene Kombinationen von Primern verwendet,
um 500 amol eines DNA-Ziels ohne definierte Termini zu vervielfältigen.
Das Ziel war das obenstehend erwähnte
M13L(–).
Nach Zubereitung der Reaktion wurden die Proben zwei Minuten lang
bei 95°C
inkubiert, danach abgekühlt,
bevor 13 Units reverse Transkriptase zugegeben wurden. Die Reaktionen
wurden dann zwölf
Minuten lang bei 42°C inkubiert.
Als nächstes
wurden die Reaktionen wieder zwei Minuten lang auf 95°C erwärmt und
abgekühlt.
Reverse Transkriptase und T7-RNA-Polymerase
wurden zugegeben und die Reaktionen wurden zwei Stunden lang bei
37°C inkubiert.
Zehn Mikroliter große
Aliquots der Reaktion wurden sowohl mit Sonde(+) als auch mit Sonde(–) geassayt.
Die in der Tabelle 6 gezeigten Ergebnisse zeigen, daß die Synthese
von großen
Mengen an Nucleinsäure
nur stattfindet, wenn zwei Primer verwendet werden. Sie zeigen auch
den Vorteil von zwei Promotor-Primern
gegenüber
einem Promotor-Primer und einem Primer. Die geringwertige Synthese
in den Reaktionen 4 und 5 entsprechen der Synthese von etwa einer
Kopie an DNA von der ursprunglichen Matrize. Das System verwendet
einen anfänglichen
95°C-Denaturierungsschritt,
welcher dazu dienen kann, doppelsträngige Ziele oder doppelsträngige Regionen
eines einzelsträngigen
Ziels zu denaturieren, als auch unerwünschte Nuclease- und Proteaseaktivitäten zu inaktivieren.
-
Tabelle
6. Einleitendes Verfahren II-System
-
Beispiel 7
-
Wirkung von RNAse H
-
Um
zu zeigen, daß die
Zugabe von exogener RNAse H die Vervielfältigung in den durch die vorliegende
Erfindung beschriebenen autokatalytischen Systemen verbessert sein
kann, wurden mehrere Reaktionen unter Verwendung verschiedener Mengen
an Ziel, M13L(–)
und entweder 0 oder 2 Units an exogener RNAse H präpariert.
Die verwendete exogene RNAse H stammte von E. coli. Alle Reaktionen
wurden mit T7pro(+) und T7pro(–)
präpariert.
Die Reaktionen wurden der Denaturierung bei 95°C unterzogen und vor Zugabe
von reverser Transkriptase abgekühlt.
Nach einer 12-minütigen Inkubation
bei 42°C
wurden die Reaktionen wiederum bei 95°C denaturiert. Nach dem Abkühlen wurde
reverse Transkriptase, T7 RNA-Polymerase und, sofern angegeben (siehe
Tabelle 7), RNAse H zugegeben und die Reaktionen 3 Stunden lang
bei 37°C
inkubiert. Aliquots von 10 μl
wurden aus jeder Reaktion in stündlichen
Intervallen zur Untersuchung mittels der Hybridisierungsmethode
entnommen. Die Daten in Tabelle 7 zeigen, daß exogene RNAse H die Reaktionskinetiken
signifikant steigert und die Empfindichkeit der Erfindung erhöht. Signale
von weniger als 600 RLUs wurden als typische Hintergrundwerte interpretiert.
-
Tabelle
7. Wirkung von exogener RNAse H auf die Vervielfältigung, einschließlich der
Empfindlichkeit des einleitenden Verfahrens II
-
Beispiel 8
-
Wirkung von exogener DNA
-
Es
wurde gezeigt, daß die
Zugabe von exogener DNA dieses autokatalytische Vervielfältigungssystem wesentlich
hemmen kann. Um weiter den Nutzen von endogener RNAse H nachzuweisen,
wurden Vervielfältigungsreaktionen
mit oder ohne 2 μg
Kälberthymus-DNA
zum Nachweis dieser Hemmung präpariert.
In Reaktionen mit der Kälberthymus-DNA
wurden 2 Konzentrationen der reversen Transkriptase verwendet, um
zu testen, ob zusätzliche
AMV RNAse H die Hemmung überwinden
könnte.
Auch wurde RNAse H von E. coli einigen der Reaktionen aus denselben
Grün-den
zugegeben. Die Reaktionen weichen von den Standardreaktionen darin
ab, daß die
Konzentration für
jedes der Ribonucleotide auf 2,5 mM erhöht war und die Konzentration
an Magnesiumchlorid auf 12,8 mM erhöht war. Die Reaktionen wurden
unter Verwendung von 100 amol an M13L(–) als einem Ziel und T7pro(+)
und T7pro(–)
präpariert.
Nach 2-minütigem
Denaturieren bei 95°C
wurden die Reaktionen abgekühlt
und 13 oder 39 Units der reversen Transkriptase zugegeben, und die
Reaktionen wurden 12 Min. lang bei 37°C inkubiert. Die Reaktionen
wurden nochmals bei 95°C
denaturiert und vor Zugabe von 13 oder 39 Units an reverser Transkriptase,
100 oder 300 Units an T7 RNA-Polymerase, und entweder 0 oder 2 Units
von E. coli-RNAse
H abgekühlt.
Nach 1-stündigem
Inkubieren bei 37°C
wurden 10 μl
jeder Reaktion unter Anwendung des Hybridisierungsassays untersucht.
Die in Tabelle 8 dargestellten Ergebnisse zeigen, daß die Kälberthymus-DNA
die Reaktion um 90% hemmte, im Vergleich zu einem Reaktionssystem ohne
exogener DNA, und daß zusätzliche
reverse Transkriptase (und ihre assoziierte RNAse H) die Produktvervielfältigung
nicht wesentlich beeinflusste. Die Zugabe von mehr T7 RNA-Polymerase
zeigte eine signifikante Wirkung auf die Produktausbeute, doch war
relativ zur Zunahme aufgrund der Zugabe von exogener RNAse H gering.
Nicht nur war die Hemmung ausgeschaltet, sondern die Vervielfältigung
war auch über
5-fach erhöht,
relativ zur Reaktion ohne die Kälberthymus-DNA
und E. coli-RNAse H. Die mit der höheren Menge an E. coli-RNAse
H beobachteten Signale waren für
die Menge an Sonde, die im Hybridisierungsassay verwendet wurde,
sättigend.
Um diese Proben exakt zu quantifizieren, wäre eine Verdünnung des
vervielfältigten
Produkts vor der Untersuchung erforderlich.
-
Tabelle
8. Wirkung von RNAse H auf die Vervielfältigung, Hemmung durch exogener
DNA
-
Beispiel 9
-
Vervielfältigung
durch das allgemeine Verfahren
-
Dieses
System erfordert keine anfängliche
Transkription und Denaturierung; ein DNA-Komplement des RNA-Ziels
wird hergestellt, und das ursprüngliche
Ziel wird durch die RNAse H entfernt. Die DNA kann sich dann an
einen zweiten Primer oder Promotor-Primer und durch DNA-Synthese
eine Matrize für
die RNA-Polymerase herstellen. Ist die RNAse H nicht aktiv, so wird
der zunächst
erzeugte DNA:RNA-Hybrid
die Reaktion beendigen und, ohne eine Matrize für die RNA-Polymerase erzeugt
zu haben. Bei einem Versuch, das Verfahren dieser Erfindung zu demonstrieren,
wurde ein Plasmid mit einem RNA-Polymerase-Promotor und der Zielnucleinsäure verwendet,
um große
Mengen von einzelsträngigen
RNA-Transkripten mit der Zielsequenz innerhalb anderer Sequenzen
herzustellen. Es wurden auch zwei ähnliche Reaktionen präpariert: eine
mit dem Plasmid ohne die RNA-Polymerase und die andere mit der RNA-Polymerase
ohne das Plasmid. Verdünnungen
von jeder dieser Reaktionen wurden geassayt, um die Produkte zu
quantifizieren. Äquivalente Ver dünnungen
von allen drei Reaktionen wurden verwendet, um Vervielfältigungsreaktionen
zu präparieren, welche
die zwei Promotor-Primer T7pro(+) und T7pro(–) enthielten. Die Reaktion
1 aus Tabelle 9 enthielt 60 amol RNA und 0,6 amol des Ausgangsplasmids.
Die Reaktion 2 enthielt 0,6 amol Ausgangsplasmid, aber keine RNA.
Die Reaktion 3 enthielt kein Ziel. Die Reaktionen wurden nicht bei
95°C denaturiert,
stattdessen wurden reverse Transkriptase und T7 RNA-Polymerase zugegeben,
und die Reaktion wurde 4 Stunden lang bei 37°C inkubiert. Aliquots wurden
stündlich
für den
späteren
Assay durch das Hybridisierungsverfahren entnommen. Wie in der Tabelle
9 gezeigt, ergaben Reaktionen mit dem Plasmid und der von dem Plasmid
hergestellten RNA große
Hybridisierungssignale; die Reaktion mit dem Plasmid allein erzeugte
in signifikantem Ausmaß Produkt,
da die T7 RNA-Polymerase RNA von dem Plasmid herstellen konnte,
welche dann gemäß dem allgemeinen
Verfahren verwendet werden konnte, um mehr Nucleinsäure von
beiderlei Sinn herzustellen; und schließlich stellte die Kontrolle
(Reaktion 3), die kein Ziel enthielt, nichts her. Tabelle
9. Einleitendes Verfahren IV, Reaktionskinetiken
- Reaktion 1
- Plasmid plus RNA.
- Reaktion 2
- Plasmid.
- Reaktion 3
- kein Ziel.
-
Beispiel 10
-
Vervielfältigung
durch das allgemeine Verfahren
-
Das
folgende Experiment wurde zur Bestimmung dessen vorgenommen, ob
andere Verfahren der Initiation bei der Erfindung möglich wären, die
das Erfordernis der ersten Primerverlängerung und des Denaturierungsschritts
für die
DNA-Ziele ohne definierte Termini erleichtern könnten. Bei diesem Experiment
werden die angegebenen Mengen an Ziel mit oder ohne den ersten Schritt
mit reverser Transkriptase verviel fältigt, wie in Tabelle 10 angegeben.
Die Vervielfältigungsdauer,
sobald alle Enzyme zugegeben waren, betrug 4 Stunden. Das verwendete
Ziel war M13(+), verdünnt
in normaler Salzlösung.
T7pro(+) und T7pro(–)
wurden verwendet. 20 μl
jeder Verdünnung
wurden 25 μl
an 0,1 N KOH zugegeben. Die Proben wurden 10 Minuten lang bei 98°C inkubiert
und dann abgekühlt.
Jede Probe wurde auf 100 μl
und Endkonzentrationen von 50 mM Trizma-Base, 40 mM Glutaminsäure, 25
mM Kaliumhydroxid, 12,8 mM Magnesiumchlorid, 5 mM Dithiothreitol,
2 mM Spermidintrihydrochlorid, 2,5 mM jedes Ribonucleotidtriphoshats,
0,2 mM jedes Deoxyribonucleotidtriphosphats und 0,15 μM jedes Primers
gebracht. Den Standardprotokoll-Röhrchen wurden 13 U reverse
Transkriptase zugegeben, und die Reaktion wurden 12 Minuten lang
bei 42°C,
dann 2 Minuten lang bei 95°C,
inkubiert und abgekühlt.
Dann wurde allen Röhrchen
13 U reverse Transkriptase, 100 U T7 RNA-Polymerase und 0,5 U RNAse
H zugegeben. Die Reaktionen wurden dann 4 Stunden lang bei 37°C inkubiert,
und 10 μl-Aliquots
wurden unter Anwendung des chemilumineszenten Sondenassays untersucht.
Die in Tabelle 10 dargestellten Ergebnisse zeigen, daß eine gewisse
Vervielfältigung
unter Verwendung des abgekürzten
Protokolls erkennbar war. Obschon die Menge an beobachteter Vervielfältigung
signifikant geringer war als die beim Standardprotokoll, so kann
dies weiterentwickelt werden, um ebenso wirksam zu sein, oder kann
in Fällen
nützlich
sein, bei denen beträchtliche
Mengen an Zielnucleinsäure
vorhanden sind.
-
Tabelle
10. Vervielfältigung
ohne vorherige Primerverlängerung
-
Die
wahrscheinliche Erklärung
für diese
Daten ist die, daß T7
RNA-Polymerase nicht völlig
spezifisch ist. Es gibt einen geringen Grad an willkürlicher
RNA-Synthese, die kleine Anzahlen an RNA-Kopien der Zielregionen
erzeugt. Diese Kopien werden über
das standardmäßige Verfahren
vervielfältigt.
-
Unsere
anfängliche
Arbeit demonstrierte eine hervorragende Vervielfältigung mit bestimmten Primersätzen und
Zielen ohne Zugabe von exogener RNAse H. In unserer weiteren Arbeit
hat die Aufklärung
des Mechanismus der Reaktion es möglich gemacht, das Verfahren
effektiv auf eine breitere Auswahl von Zielen anzuwenden. Wir beschreiben
und beanspruchen hierin Verfahren, die sowohl exogene RNAse H verwenden
als auch auf der mit reverser Transkriptase assoziierten RNAse H-Aktivität beruhen.
-
Wir
haben herausgefunden, daß E.
coli-RNAse nicht routinemäßig zugegeben
werden sollte, da sie die Vervielfältigung nicht immer verbessert.
Wir haben bestimmt, daß manche
Formen von RNAse H sequenzspezifisch in Bezug darauf sind, wo sie
die RNA von RNA:DNA-Hybriden schneiden. Bei der Vervielfältigungsreaktion
haben wir den Promotor-enthaltenden Primer in Vollängen-Produkt-DNA
nicht nachgewiesen. In Ausführungsformen,
welche zwei Promotor-Primer anwenden, wird lediglich einer der Promotor-Primer
nachweisbar in Vollängen-Produkt-DNA
eingebaut. Alle anderen Mechanismen, die von Fachleuten des Gebiets
postuliert worden sind, zeigen eine Vollängen-Produkt-DNA, die beide
Primer enthält.
Wir schreiben diese Feststellungen der Wahrscheinlichkeit zu, daß RNAse
H die während
der Vervielfältigung
synthetisierten Haupt-RNA-Spezies nicht vollständig abbaut. Basierend auf
diesen Befunden wird hier ein neuartiger Vervielfältigungsmechanismus
dargestellt, der unsere Befunde bezüglich der RNAse H-Sequenzspezifität einbezieht. Neue
und nützliche
Entwurfskriterien für
Promotor-Primer werden beschrieben. Weiterhin beanspruchen wir hier
neuartige Verfahren zum Synthetisieren von mehrfachen Kopien einer
Zielnucleinsäuresequenz,
welche umfasst:
- 1) Auswählen eines Primers, der zu
einem Abschnitt der RNA-Zielsequenz komplementär ist, welcher mit dem Abschnitt
des RNA-Ziels komplexiert, welcher Ab schnitt des Ziels so lokalisiert
ist, daß er
zum Bilden eines Primerverlängerungsprodukts
in der Lage bleibt, nachdem er einem Abbau durch eine ausgewählte RNAse
H ausgesetzt wurde;
- 2) Auswählen
eines Promotor-Primers, der zu einem Abschnitt der DNA, die durch
Verlängerung
des Primers zu erhalten ist, komplementär ist, welcher mit der DNA
in einem Bereich komplexiert, wo im wesentlichen die ganze komplementäre RNA aus
dem Doppelstrang durch den Abbau der RNAse H entfernt ist; und
- 3) Kombinieren des RNA-Ziels mit dem Primer, Promotor-Primer,
RNAse H, reverse Transkriptase und Transkriptase, und Bilden mehrfacher
Kopien der RNA und mehrfache Kopien der zu der RNA komplementären DNA.
Die hierin beschriebenen neuartigen Verfahren stellen nicht eine
im wesentlichen äquivalente Kopienzahl
von DNA der gleichen Polarität
(oder „Sinn") wie die RNA-Zielsequenz
her.
-
Diese
Vorgehensweise liefert ein Verfahren, welches den Entwurf effizienter
Promotor-Primer und Primer für
neue Zielstellen erlaubt. Wir beschreiben und beanspruchen hierin
solche Promotor-Primer und Primer-Kombinationen und Entwurfkriterien
für dieselben.
Der hierin beschriebene Mechanismus beinhaltet ein neuartiges Reaktionsintermediat
für die
Transkription der RNA-Stränge.
Dieses Intermediat ist ein doppelsträngiger Komplex aus RNA und
DNA, welcher eine doppelsträngige
DNA-Promotorregion
enthält.
Nichts derartiges ist nach unserer Kenntnis bisher in der Literatur
beschrieben worden. Tatsächlich
ist bei keinem der Systeme nach dem Stand der Technik, insbesondere
weder bei Guatell, J. C. et al., 87 PNAS 1874–1878 (1990), nocht in der
PCT-Anm. der lauf. Nr. 88/10315 an Gingeras, T. R. et al., die geeignete
Auswahl der Primer und Promotor-Primersequenz auf der Grundlage
der Lokalisation der RNAse H-Abbaustellen beschrieben. Daher sind
die hierin beschriebenen Verfahren neuartig und aus keinem der bisher
beschriebenen erkennbar.
-
Die
Erkennung der Bedeutung der RNAse H-Sequenzspezifität und ein
Verständnis
des Reaktionsmechanismus sind der Schlüssel für die effiziente Anwendung
dieses Ziel-Vervielfältigungsverfahrens
auf eine breite Auswahl von Zielsequenzen. Darüber hinaus gingen die Fachleute
bisher davon aus, daß RNAse
H den RNA-Strang eines RNA:DNA-Komplexes vollständig und systematisch abbauen
würde.
-
I. Der Mechanismus der
Vervielfältigungsverfahren
-
Das
Testen der Vervielfältigungseffizienz
mit Verfahren nach dem Stand der Technik enthüllte ein großes Maß an Variabilität in der
Vervielfältigungseffizienz
bei kleinen Veränderungen
in den verwendeten Primersätzen.
Die im Stand der Technik allgemein angenommen Reaktionsverfahren
stellten unserer Ansicht nach keine vernünftige Erklärung zur Verfügung, warum
ein Primersatz so viel besser funktionierte als ein anderer.
-
Versuche,
die Vervielfältigung
unter Verwendung von Verfahren nach den Stand der Technik zu verbessern,
ergaben keine zufriedenstellenden Ergebnisse. Die Effizienz des
Primings wurde untersucht, um zu ersehen, ob Unterschiede in der
Fähigkeit,
DNA-Ketten zu initiieren, für
die beobachteten Unterschiede in der Wirksamkeit der Primersätze verantwortlich
waren. Es konnte keine Korrelation zwischen der Primingwirksamkeit
und der Gesamt-Vervielfältigung
gefunden werden. Die Analyse von Primersätzen hinsichtlich der Fähigkeit,
selbst-komplementäre
Strukturen und kreuzkomplementäre
Strukturen zu bilden, zeigte, daß Unterschiede in der Primerwirksamkeit
auch nicht lediglich diesen Faktoren zuzuschreiben waren.
-
Wir
haben ebenfalls festgestellt, daß die Zugabe von E. coli-RNAse
H nicht gleichmäßig die
Vervielfältigung
verbesserte. Wie die hier angegebenen Daten zeigen, variierten die
erhaltenen Ergebnisse von Ziel zu Ziel und von Primersatz zu Primersatz.
Die Menge der zugegebenen E. coli-RNAse H ist auch sehr bedeutsam
und muß innerhalb
eines eng definierten Bereichs liegen. Bei einem gegebenen Ziel
und Primersatz ist die Zugabe von E. coli-RNAse H in manchen Fällen hilfreich,
wenn die reverse Transkriptase diejenige aus Geflügel-Myeloblastosis-Virus
("AMV") ist, aber nicht,
wenn die reverse Transkriptase diejenige aus Moloney-Maus-Leukämie-Virus
("MMLV') ist. Daten, welche
diese Schlußfolgerungen
veranschaulichen, werden hierin zur Verfügung gestellt.
-
Frühere Arbeiten
legen nahe, daß AMV-reverse
Transkriptase relativ große
Fragmente übrig
läßt, wenn
sie die RNA von einem während
der Virusreplikation gebilde ten RNA:DNA-Hybrid verdaut. Diese Fragmente
dienen als Primer, um die Synthese des zweiten DNA-Stranges zu intiieren.
Wir berichten hier über
unsere Feststellungen, daß es
Beweise für
die Sequenzspezifität
der AMV- und MMLV-RNAse H-Aktivitäten gibt.
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Um
den Mechanismus der Reaktion aufzuklären, wurden individuelle Primer
terminal mit 32P markiert, und der Einbau
von jedem Primer in DNA-Produkte wurde mittels Polyacrylamidgelelektrophorese
untersucht. Nach dem allgemein angenommen Mechanismus des Stands
der Technik würden
beide Primer in Vollängen-DNA-Produkte
eingebaut werden. Unsere Experimente zeigten allerdings, daß nur der
zu der während
der Vervielfältigung
synthetisierten hauptsächlichen
RNA-Spezies komplementäre
Primer in das Vollängen-Produkt
eingebaut wurde. Der Primer mit derselben Polarität wie der
hauptsächliche
RNA-Strang wurde nie in Vollängen-DNA-Produkt
nachgewiesen. Tatsächlich
blieb er ziemlich klein. Diese Ergebnisse wurden mit einer Anzahl
von verschiedenen Zielen und Primersätzen bestätigt.
-
Der
Fehlschlag, die Verlängerung
eines der Primer nachzuweisen, zeigte, daß sich während der Vervielfältigung
ein vollständig
doppelsträngiges
DNA-Intermediat nicht anhäufte
und für
die autokatalytische Vervielfältigung
nicht erforderlich war. Diese Beobachtungen zeigen einen Mechanismus
für die
Vervielfältigungssysteme
dieser Erfindung, welcher mögliche
Sequenzspezifitäten
der RNAse H in Betracht zieht. Der Mechanismus ist im allgemeinen
in der 4 abgebildet.
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Experimente
haben gezeigt, daß das
Enzym die RNA eines RNA:DNA-Hybrides in spezifische Stücke schneidet.
Darüber
hinaus wurde gezeigt, daß sich
die Lagen der Schnittstellen in spezifischen Regionen befinden.
Um den Mechanismus zu bestätigen,
wurde ein RNA:DNA-Hybrid hergestellt, welches die Plus-Strang-RNA
enthält,
die von unserer Kombination aus T7pro+/T7pro–-Ziel
und Primersatz erzeugt werden würde.
Die 32P-markierte RNA wurde an komplementäre DNA hybridisiert,
mit AMV-reverser
Transkriptase (mit ihrer assoziierten RNAse H-Aktivität) inkubiert,
und die Reaktionsprodukte wurden mittels Polyacrylamidgelelektrophorese
analysiert (5). Die Fragmentgröße zeigte,
daß mehrere
kleine Stücke
erzeugt wurden und daß diese
durch Schnitte nahe einem oder beiden Enden hergestellt wurden.
Die innere Region des Moleküls wurde
nicht geschnitten. Dieses Experiment zeigt, daß das Enzym unter den verwendeten
Reaktions bedingungen Sequenz- oder Strukturspezifität besitzt.
Die Ergebnisse waren vollständig
konsistent mit dem Reaktionsmechanismus von 4.
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Es
wurden weitere Experimente durchgeführt, um zu ermitteln, wo die
Schnittstellen auftraten. Es wird bevorzugt, daß mehrere Schnittstellen in
der zu dem Promotor-enthaltenden
Primer homologen Region und nicht in der den anderen Primer bindenden
Region auftreten. Durch individuelles Markieren der Termini der RNA
und Analysieren der Produkte des Verdaus wurde festgestellt, daß unter
den verwendeten Bedingungen die Schnitte nur am 5'-Ende der RNA nachgewiesen
wurden. Dies ist konsistent mit dem Mechanismus aus 4.
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Sequenzierungsexperimente
wurden durchgeführt,
um die Sequenzen zu bestimmen, an welchen die RNAse H-Aktivitäten von
AMV- und MMLV-reverser Transkriptase schneiden. Es wurden Sequenzen
identifiziert, die spezifisch von jedem Enzym geschnitten wurden.
Wie vorhergesagt, sind die Sequenzspezifitäten der zwei Enzyme unterschiedlich
und davon wird angenommen, zu erklären, warum manche Primersätze mit
dem einen Enzym besser arbeiten und manche mit dem anderen. Die
für das
MMLV-Enzym unter unseren Reaktionsbedingungen erhaltenen Sequenzspezifitäten entsprechen
nicht denjenigen, über
welche in der Literatur unter einem anderen Satz von Reaktionsbedingungen
berichtet wurde, was zeigt, daß die
Spezifität
durch die Reaktionsbedingungen beeinflußt werden kann.
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Die
genaue Prüfung
der Rolle der RNAse H in dem Vervielfältigungsmechanismus hat zu
unserer Feststellung geführt,
daß die
vollständige
Entfernung des Promotorgesteuerten Transkriptes von seiner cDNA-Kopie
nicht notwendig oder nicht einmal wünschenswert für die Bildung
einer neuen transkriptionell aktiven Matrize sein muß. Somit
wird bei manchen Anwendungen selbst ein sehr niedriger Spiegel an
RNAse H-Aktivität, stammend
von der der reversen Transkriptase innewohnenden RNAse H, für eine wirksame
Vervielfältigung ausreichend
sein, wenn die RNAse H stellenselektiver beim Ermöglichen
der Anlagerung des Promotor-Primers an das Erststrang-cDNA-Produkt ist,
oder wenn sie die Anlagerung des anderen Primers an das Tran skript
weniger stört.
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Da
E. coli-RNAse_H nach Berichten weniger spezifisch ist als die retroviralen
Enzyme, kann sie in der Region schneiden, an welche der den Promotor
nicht enthaltende Primer bindet, insbesondere wenn die Konzentrationen
dieses Primers, des Ziels, der E. coli-RNAse H und der Bestandteile,
welche die Enzymaktivität beeinflußen, nicht
sorgfältig
ausgeglichen werden. Nach unserer Ansicht veranlassen diese Ergebnisse
dazu, die Verwendung von E. coli-RNAse H in kommerziellen Anwendungen
nicht zu bevorzugen. Die Zugabe einer anderen RNAse H-Aktivität, einer
mit verschiedenen Spezifitaten, kann in den Fällen nützlich sein, in denen die reverse
Transkriptase-RNAse
H nicht in den gewünschten
Regionen schneidet oder nicht unter angemessenen Bedingungen schneidet.
Die Arbeit mit MMLV-reverser Transkriptase zum Beispiel hat gezeigt,
daß dieses
Enzym gegenüber
Inhibition durch Proben-DNA weniger empfindlich ist als das AMV-Enzym.
Es ist für
viele Systeme die beste Vorgehensweise.
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Es
wurden neue Primersätze
entworfen, und diese sind hierin basiernd auf dem Modell und der
RNAse H-Sequenzspezifitätsinformation,
welche wir bis heute erhalten haben, dargestellt. Eine bedeutend
bessere Synthese wurde mit diesen Primersätzen erhalten als sie mit denjenigen
erhalten wurde, welche zuvor ohne die Kenntnis des Mechanismus und
der Sequenzspezifitäten,
entworfen wurden. Die hier beschriebene Erfindung macht den Entwurf
von funktionellen Primersätzen
für spezifische
Zielregionen möglich.
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Der
neue Mechanismus, den wir entdeckt haben, beinhaltet ein neues Reaktionsintermediat
für die Transkription
von RNA-Strängen.
Dieses Intermediat ist ein doppelsträngiger Komplex aus RNA und
DNA, welcher auch eine doppelsträngige
DNA-Promotorregion
enthält.
Nach unserer Kenntnis ist die Reaktion aufzeigbar unterschiedlich
von jeglicher zuvor offenbarten.
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Ein
Verständnis
des Reaktionsmechanismus ist für
die Verwendung dieser Ziel-Vervielfältigungsverfahren
ausschlaggebend. Das Erkennen der Bedeutung der RNAse H-Sequenzspezifität ist der
Schlüssel
für die
effiziente Anwendung dieses Ziel-Vervielfältigungsverfahrens auf eine
breite Auswahl von Zielsequenzen. Andererseits ist das empirische
Vorgehen zum Promotor-Primer-Entwurf sehr aufwendig, kostspielig
und weist eine geringe Erfolgsfrequenz auf, was diese Erfindung
zu einem nützlichen
Fortschritt auf dem Fachgebiet macht.
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A. Enger Bereich der Aktivität für RNAse
H-Konzentration
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Das
Vervielfältigungssystem
mit E. coli-RNAse H wurde anfänglich
als die bevorzugte Ausführungsform
angesehen, weil eine größere Synthese
mit dem jeweiligen untersuchten Ziel und Primersatz erzielt wurde
und festgestellt wurde, daß die
E. coli-RNAse H
brauchbar ist, dabei zu helfen, die Inhibition durch Proben-DNA
zu überwinden.
Die Analyse der Reaktion zeigt jedoch, daß die Zugabe von E. coli-RNAse
H der Vervielfältigung
in vielen Fällen
abträglich
ist. Darüber
hinaus müssen
die zugegebenen Mengen von E. coli-RNAse H sorgfältig über einen engen Bereich kontrolliert
werden, da die Gegenwart von zuviel oder zu wenig davon schädlich ist.
Für die
praktische kommerzielle Anwendung des Verfahrens ist dies ein bedeutender
Nachteil, insbesondere da das Enzym bei Lagerung nicht vollständig stabil
sein kann. Zusätzlich
fügt die
Verwendung von E. coli-RNAse H dem System bedeutende Kosten und
Komplexität
hinzu. Der Kostenaufwand kann für viele
handelsübliche
Anwendungen hinderlich sein. Die Verwendung von E. coli-RNAse H
macht den Assay komplexer, was wiederum die Forschungs- und Entwicklungskosten
steigert und den Assay zu schwierig für die breite kommerzielle Anwendung
machen kann. Somit hat unsere Aufklärung des Assay-Mechanismus
zu Verfahren für
einen breit anwendbaren Assay, sowohl hinsichtlich technischer Durchführbarkeit
(Anwendbarkeit auf Zielstellen) als auch dahingehend, ein kostengünstigeres
und robusteres Verfahren zu sein, geführt.
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Beispiel 11
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Optimierung der E. coli-RNAse
H-Konzentration
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Experimente
wurden durchgeführt,
um die Menge an E. coli-RNAse H zu bestimmen, die für eine optimale
Vervielfältigung
in Serum erforderlich ist. Im folgenden Experiment wurde diese Vervielfältigung
mit dem T7pro(+)/T7pro(–)-Primerpaar
in Gegenwart von 0, 0,25, 0,5 und 1 U RNAse H pro Assay verglichen.
HBV + Plasma, die zu den in HBV-Humanserum oder HBV-Serum allein
gezeigten Mengen verdünnt
wurden, wurden getestet.
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Zehn μl Serum wurden
einem gleichen Volumen an 0,1 N KOH zugegeben und mit einer Schicht Öl bedeckt,
um die Verdampfung zu verhindern. Die Proben wurden gemischt, bei
95°C erhitzt,
und durften sich dann auf Raumtemperatur abkühlen. Die Proben wurden auf
ein Reaktionsvolumen von 90 μl
mit einer Endkonzentration von 50 mM Trisacetat, pH 7,6, 20,8 mM
MgCl2, 5 mM Dithiotheritol, 2 mM Spermidinhydrochlorid, 0,15 μM jedes Primers,
6,25 mM GTP, 6,25 mMATP, 2,5 mM UTP, 2,5 mM CTP, 0,2 mM jeweils
von dTTP, dATP, dGTP, dCTP und 13 U an AMV-reverser Transkriptase
gebracht. Die Proben wurden gemischt und bei 37°C für 12 Minuten erhitzt, dann
auf 95°C
erhitzt und auf Raumtemperatur abgekühlt. 13 Units an RT und 100 U
an T7 RNA-Polymerase wurden zugegeben und die Reaktionen 3 Stunden
lang bei 37°C
inkubiert. 25 μl jeder
Reaktion wurden untersucht.
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Die
Daten zeigen, daß es
einen engen Optimalbereich der Konzentration von E. coli-RNAse H gibt, der
sich um 0,25 U E. coli-RNAse H pro Reaktion bei diesem System zentriert.
Obschon E. coli-RNAse H schwer verwendbar ist, erwies sich etwas
dazuaddierte RNAse H-Aktivität
bei diesem Experiment als vorteilhaft.
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Beispiel 12
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Als
nächstes
wurde die Menge an E. coli-RNAse H, die zur optimalen Vervielfältigung
eines HIV-Primerpaars erforderlich war, in Gegenwart oder Abwesenheit
eines Lysats bestimmt, daß 8 μg an humaner
DNA enthielt. 2 × 10–18 Mol
des viralen Ziels waren in jeder Reaktion vorhanden. Das DNA-Ziel
wurde mit 50 pmol jedes Primers in 40 mM Tris-HCl, pH 8,3, 25 mM
NaCl, 20,8 mM MgCl2, 5 mM Dithiothreitol,
2 mM Spermidinhydrochlorid und Nucleotidtriphosphaten, wie in Tabelle
11 beschrieben, gemischt, auf 95°C
erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. 13 Units der AMV-reversen
Transkriptase wurden zugegeben, und die Reaktion wurde auf 42°C für 12 Minuten
erhitzt, dann auf 95°C
erhitzt und wiederum auf Raumtemperatur ab gekühlt. 13 Units der AMV-reversen
Transkriptase und 100 Units der T7 RNA-Polymerase wurden zugegeben und die Reaktion
auf 37°C
für 3,5
Stunden vor dem Assay erhitzt.
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Diese
Ergebnisse veranschaulichen, daß die
E. coli-RNAse H-Mengen vorsichtig kontrolliert worden sind, da zuviel
E. coli-RNAse H für
die Vervielfältigung
abträglich
war. Außerdem
wurde die optimale Konzentration durch das Vorhandensein von nicht-spezifischer
humaner DNA verändert,
und die Hemmung durch humane DNA war bei allen RNAse H-Mengen signifikant.
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Beispiel 13
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Wir
untersuchten die Wirkung von E. coli-RNAse H auf die Vervielfältigung
einer zweiten Region, bezeichnet als HIV-Region 2. Die folgenden
Daten zeigen, daß E.
coli-RNAse H die Vervielfältigung
eines engen Konzentrationsbereichs erhöht. Die HIV-Region 2-Primer
wurden wie in Tabelle 12 beschrieben in Gegenwart verschiedener
Konzentrationen von E. coli-RNAse H vervielfältigt. 10 μl jeder Reaktion wur den untersucht,
und es wurden, wo erforderlich, Verdünnung vorgenommen. Die Signale
wurden mit einer Standardkurve zur Bestimmung der Menge an erzeugtem
Ziel verglichen.
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Diese
Daten zeigen, daß die
Vervielfältigung
ohne Zugabe von E. coli-RNAse H erreicht werden kann, was im Gegensatz
zu den Behauptungen von Guatelli, et al., 87 PNAS 1874–1878, steht.
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Wir
untersuchten die Verwendung von E. coli-RNAse H mit MMLV-reverser
Transkriptase in mehreren Zielregionen. Die Reaktionen wurden in
Gegenwart oder Abwesenheit von 8 μg
humaner DNA unter Verwendung von wie obenstehend in Beispiel 12
beschriebenen Bedingungen mit einem dreistündigen Autokatalyseschritt
durchgeführt.
Es wurden Primersätze
aus den HIV-Regionen 1, 3 und 4 getestet. Die Menge an viraler Matrize
wurde gewählt,
um RLUs im linearen Bereich des Hybridisierungsassay zu ergeben.
MMLV-reverse Transkriptase wurde bei 400 U während der Initiation und bei
800 U für
die Vervielfältigung
verwendet. 400 U T7 RNA-Polymerase
wurden eingeschlossen, und 1 U E. coli-RNAse H wurde zugegeben,
wie angegeben. Die unter den Spaltenüberschriften +RNAse H, –RNAse H
gezeigten Werte sind aus einem Assay von 10 μl der Reaktionen erhaltene RLUs.
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In
Gegenwart von DNA stimulierte E. coli-RNAse H scheinbar die von
den HIV-Region 4-Primern
gesteuerte Vervielfältigung.
In den meisten Fällen,
die wir getestet haben, ist die Vervielfältigung unter Verwendung von
MMLV-reverser Transkriptase allein mindestens so gut, wie wenn MMLV-reverse
Transkriptase mit E. coli-RNAse H verwendet wird. Im Gegensatz zu
den Behauptungen von Guatelli et al., 87 PNAS 1874–1878, wird
E. coli-RNAse H nicht für
eine effiziente Vervielfältigung
benötigt.
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Sequenzspezifität der reversen
Transkriptase
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Wir
haben auch herausgefunden, daß manche
Primersätze
am besten mit AMV-reverser
Transkriptase funktionieren, während
andere am besten mit MMLV-reverser Transkriptase oder mit einer
der reversen Transkriptasen und zugegebener E. coli-RNAse H funktionieren.
Das beobachtete Ausmaß an
Variabilität
in der Vervielfältigungseffizienz
bei kleinen Veränderungen
in den Promotor-Primern und Primern oder der Quelle der RNAse H
unterstützt
unseren vorgeschlagenen Mechanismus. Wir stellen im folgenden unsere
auführlichen
Daten dar, welche diese Ergebnisse unterstützen.
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MMLV-reverse
Transkriptase ist kloniert worden und ist im Handel von BRL (Bethesda
Research Labs), US. Biochemicals und anderen in einer sehr konzentrierten
Form (mehr als 300 Units pro μl)
erhältlich. Es
sollte bemerkt werden, daß ein
vergleichbare DNASyntheseaktivität
auf natürliche
Nucleinsäure-Matrizen bei
etwa 10-fach größerer Unit-Konzentration
von MMLV-reverser Transkriptase im Vergleich zu AMV-reverser Transkriptase
erhalten wird. Das Fehlen der Vergleichbarkeit hinsichtlich der Unit-Aktivität beruht
auf der Tatsache, daß die
Enzyme verschiedene relative Aktivitäten aufweisen, wenn sie mit
Homopolymer-Matrizen (in dem Unit-Aktivitätsassay verwendet) und heteropolymeren
Nucleinsäure-Matrizen
getestet werden. Wir haben den Einsatz von MMLV-reverser Transkriptase
bei verschiedenen Höhen
in unseren Vervielfältigungsreaktionen
getestet. Beispiele dieser Ergebnisse sind in den nachfolgenden
Tabellen gezeigt. In den Proben mit AMV-reverse Transkriptase wurde
die reverse Transkriptase bei 14 U während des Initiationsschritts
und bei 56 U während
des Vervielfältigungschritts
verwendet. Die Menge von MMLV-reverser Transkriptase wurde sowohl
für die
Initiations- als auch die Vervielfaltigungsschritte titriert. Die
verwendeten Inkubationsbedingungen waren wie in Beispiel 12 beschrieben,
außer
daß 15
pmol jedes HIV-Region 2-Primers verwendet wurden und 25 mM KCl das
NaCl ersetzte. Während
der Vervielfältigung
wurde T7-Polymerase bei 400 U verwendet. Die folgende Tabelle zeigt
die Leistung in Gegenwart oder Abwesenheit von 8 μg humaner
DNA. Spalten, welche als Überschrift
die Bezeichnung AMV oder MMLV tragen, zeigen die Ergebnisse von
mit AMV-reverser Transkriptase bzw. MMLV-reverser Transkriptase durchgeführten Vervielfältigungen.
Die Zahlen betreffen die Anzahl von Units, welche während Initiation
bzw. Autokatalyse verwendet worden sind. Die in der Tabelle enthaltenen Werte
sind RLUs. Man bemerke, daß Verdünnungnen
der Vervielfältigungsprodukte
nicht vorgenommen wurden, und Werte > 200 000 RLU das Ausmaß der Vervielfältigung
bedeutend unterschätzen
können,
da eine Signalsättigung
bei einem Wert der Ziel-Hybridisierung auftritt, welcher ausreichend
ist, um bei den verwendeten Bedingungen etwa 250 000 RLU zu ergeben.
-
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Obwohl
die Empfindlichkeit der von MMLV-reverser Transkriptase gesteuerten
Vervielfältigung
in Abwesenheit von humaner DNA bedeutend geringer war als bei AMV-gesteuerter Vervielfältigung,
war die MMLV in Gegenwart von exogener DNA viel effektiver.
-
Nach
der Beobachtung der in hohem Ausmaß erfolgten Vervielfältigung
der HIV-Region 2
haben wir die anderen Zielregionen in der Gegenwart von humaner
DNA getestet und herausgefunden, daß bei Verwendung von AMV-reverser
Transkriptase E. coli-RNAse H für
die effektivste Vervielfältigung
bei diesen Regionen noch benötigt
wurde. Wir haben dann jede Zielregion unter Verwendung von MMLV-reverser
Transkriptase ohne E. coli-RNAse H getestet, um die Vervielfältigungsleistung
mit Reaktionen zu vergleichen, welche AMV-reverse Transkriptase
+ E. coli-RNAse H enthielten. Ein Beispiel dieser Ergebnisse für zwei Zielregionen ist
in der folgenden Tabelle gezeigt. Die HIV-Region 3 und 4-Primer
wurden wie für
Beispiel 12 beschrieben verwendet (50 pmol pro Reaktion). In AMV-reverse
Transkriptase verwendenden Reaktionen wurden 14 U bei der Initiation
verwendet, 56 U reverse Transkriptase + 1 U E. coli-RNAse H wurden
für die
Vervielfältigung
zugegeben. In MMLV-reverse Transkriptase verwendenden Reaktionen
wurden 400 U bei der Initiation zugegeben und 800 U für die Vervielfältigung.
Alle Reaktionen enthielten 400 U T7-RNA-Polymerase während der vierstündigen Vervielfaltigungs-Inkubation.
Die Werte in den Tabellen sind aus dem homogenen Protektions-Assay,
welcher unter Verwendung von 10 μl
der Vervielfaltigungsreaktionen durchgeführt wurde, erhaltene RLUs.
In manchen Fällen
wurden vor dem Assay Verdünnungen
der Reaktionen vorgenommen.
-
-
Wie
bei der HIV-Region 2 beobachtet, ist bei Abwesenheit von humaner
DNA die Vervielfältigung
mit MMLV bedeutend niedriger als mit AMV-reverser Transkriptase
+ RNAse H, aber in Gegenwart von DNA ist die MMLV-gesteuerte Vervielfältigung
mindestens so gut, wie dies durch AMV-reverse Transkriptase + RNAse H
erzielt wird.
-
Beispiel 14
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Primer für die zweite
Region des HBV-Genoms
-
Das
folgende Experiment wurde mit Primersätzen durchgeführt, welche
gegen zwei Regionen des HBV-Genoms gerichtet sind. Die Daten zeigen,
daß die
Primersätze
mit AMV-RT nicht zum selben Ausmaß eine Vervielfältigung
bewirken. Das Experiment wurde wie in Beispiel 11 beschrieben unter
Verwendung von HBV-positivem Plasma in Verdünnung in negativem Serum durchgeführt. Zehn
Mikroliter der Vervielfältigungsreaktion
wurden im Hybridisierungsassay getestet.
-
Tabelle
18
Beobachtete RLUs
-
Diese
Ergebnisse wurden durch zusätzliche
Experimente unter Verwendung von Standardprotokollen bestätigt. Die
Region 1-Primer ergaben konsistent höhere RLUs in diesen Experimenten.
-
Wenn
im Gegensatz dazu 800 U MMLV-Enzym verwendet wurden, um dieselben
beiden Primerpaare zu vervielfältigen,
wurde, wie im folgenden gezeigt, der entgegengesetzte Effekt gesehen.
-
Tabelle
19
Beobachtete RLUs
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In
diesem Experiment enthielt jede Reaktion 5 μl Serum.
-
Somit
wurde das Vervielfältigungspotential
von jedem Primerpaar von der während
der Vervielfältigung
gegenwärtigen
reversen Transkriptase beeinflußt.
Faktoren, wie die Verfügbarkeit
von Matrizensequenzen, die Fähigkeit
der Primer, spezifisch zu hybridisieren, und die Effizienz der RNA-Synthese
sollten nicht signifikant durch den Typ von vorhandener reverser
Transkriptase beeinflußt
werden. Faktoren, wie die RNAse H-Spezifität und -Aktivität und die
DNA-Polymerisierungsaktivität
könnten
beeinflußt
werden.
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Die
folgenden Daten veranschaulichen, daß bei den passenden Bedingungen
verwendete Promotor-Primer-Kombinationen entworfen werden können, um
die Vervielfältigung
zu erhöhen.
-
Tabelle 21
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Dieses
Experiment wurde mit den wie obenstehend beschriebenen HBV-Region
2-Primern wie für Tabelle
11 beschrieben durchgeführt,
außer
daß die
gesamte Vervielfältigungreaktion
mittels Hybridisierung analysiert wurde.
-
-
Beispiel 15
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Vergleich von AMV-reverser
Transkriptase und MMLV-reverser Transkriptase
-
Das
folgende Experiment verglich die Vervielfältigung von Primern für einen
BCL-2-Chromosomentranslokations-Hauptbruchpunkt
humaner Chromosomen t(14; 18), der in Patienten mit CML gefunden
wird, unter Verwendung von MMLV (300 Units) oder AMV (39 Units).
Der Effekt von E. coli-RNAse H wurde mit jedem Enzym ausgewertet.
Vervielfältigungen
wurden wie für
Beispiel 12 beschrieben durchgeführt,
außer
daß 24
mM MgCl2 und 50 pmol jedes Primers verwendet
wurden. In Reaktionen, die Lysat enthielten, waren 4 μg DNA aus
weißen
Blutzellen vorhanden. Alle Reaktionen entielten 300 Units T7-RNA-Polymerase
und 10 amol des doppelsträngigen
Eingangs-DNA-Ziels.
-
-
Die
Ergebnisse zeigen, daß MMLV-
und AMV-RT diesen Primersatz nicht in gleichem Ausmaß vervielfältigen,
insbesondere bei Abwesenheit von E. coli-RNAse H. In Reaktionen
mit AMV-reverser Transkriptase zugegebene E. coli-RNAse H verbesserte
merklich die Vervielfältigung;
dies zeigt, daß die
RNAse H-Aktivität in
diesen Reaktionen limitierend war. Im Gegensatz dazu steigerte E.
coli-RNAse H die Vervielfältigung
nicht, wenn sie zu Reaktionen mit MMLV-RT zugegeben wurde. Die Daten
bestätigen
auch einen Punkt, welcher bereits betreffend die Fähigkeit
der MIVILV-RT, eine bedeutende Vervielfältigung in Gegenwart großer Mengen nicht-spezifischer
humaner DNA aufrecht zu erhalten, angesprochen wurde.
-
C. Ein Primer wurde nicht
in Vollängen-Produkt
eingebaut
-
Eines
unserer bedeutsamsten Ergebnisse ist, daß der Primer von der gleichen
Polarität
wie die Haupt-RNA-Spezies nicht nachweisbar in das Vollängen-DNA-Produkt
eingebaut wurde. Um dies zu zeigen, wurden individuelle Primer terminal
mit 32P markiert, und der Einbau jedes Primers
in DNA-Produkte wurde durch Polyacrylamidgelelektrophorese untersucht.
Wir erwarteten anfänglich,
daß beide
Primer in Vollängen-DNA-Produkte
eingebaut werden würden.
Jedoch wurde der den Promotor enthaltende Primer nicht in Vollängen-DNA-Produkt
beobachtet. Tatsächlich
blieb er ziemlich klein. Diese Ergebnisse wurden mit einer Anzahl
von verschiedenen Zielen und Primersätzen bestätigt. Unser Verfahren ist nachfolgend
erklärt.
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Um
die während
der Autokatalyse akkumulierte Spezies von cDNA zu identifizieren,
wurden Primer am 5'-Ende
mit Polynucleotidkinase 32P markiert und
in Vervielfältigungsreaktionen
untergemischt. Die folgenden Beispiele zeigen, daß cDNA einer
Polarität
sich während
der Vervielfältigung
präferentiell
ansammelte, und daß der akkumulierte
Strang immer komplementär
zu der vorherrschenden, während
der Autokatalyse synthetisierten RNA-Spezies ist. Die 5 zeigt
das Ergebnis des Einbaus von 32P-markierten
HIV-Region 2-Primern während
der Vervielfältigung.
Dieser Primersatz resultierte in der Synthese einer 214 Basen großen RNA
des (+)-Sinns. Der zu der RNA komplementäre Primer wurde in zwei größere Banden
von 235 und 214 Basen Länge
eingebaut, wenn Zielsequenzen vorhanden waren (Spur 3). Keine Vollängenfragmente
wurden bei Abwesenheit des Ziels gesehen (Spur 4). Das 214 Basen
große
Fragment repräsentiert
cDNA von gleicher Länge
wie die RNA, wohingegen das 235 Basen große Fragment von gleicher Länge ist
wie die RNA + 21 Basen der T7-Promotorsequenz. Im Gegensatz dazu
wurde der Promotor-Primer nicht in Vollängen-DNA-Produkt bei Gegenwart
oder Abwesenheit des Ziels beobachtet (Spur 1 bzw. 2).
-
Die
Spuren 5–8
von 5 zeigen das Ergebnis des Einbaus von 32P-markierten HBV-Region 1-Primern während der
Vervielfältigung.
Diese sind als T7pro+ und T7pro– bekannt.
Dieser Primersatz ist fähig
zur Herstellung von 132 Basen großer RNA von zwei Polaritäten, aber
die (+)-Strang-RNA überwiegt.
T7pro+, welcher komplementär zu der
vorherrschenden RNA ist, wurde in Fragmente von 132 Basen und 153
Basen eingebaut, was mit unserem vorgeschlagenen Mechanismus in Übereinstimmung
steht (Spur 7, (+)-Ziel, Spur 8, (–)-Ziel). Das 153 Basen große Fragment
ist von gleicher Länge
wie die RNA + 21 Basen der T7-Promotorsequenz des T7pro+. Im Gegensatz
dazu wurde der 32P-markierte T7pro+-Primer nicht in Fragmente irgendeiner Länge eingebaut
(Spur 5, (+)-Ziel, Spur 6, (–)-Ziel).
-
Die
mittels Gelelektrophorese analysierten Reaktionen wurden auch mittels
HPA analysiert, um festzustellen, ob cDNA der gleichen Polarität wie die
vorherrschende RNA durch ein anderes Verfahren nachgewiesen werden
konnte. Plus- und Minus-Strangsonden
wurden verwendet, um das relative Verhältnis der hergestellten Stränge zu bestimmen,
und ein Teil jeder Reaktion wurde mit RNAse A behandelt, um das
Verhältnis von
RNA zu DNA zu ermitteln. Die Ergebnisse sind im folgenden dargestellt.
-
-
Diese
Ergebnisse zeigen, daß die
Vervielfältigungen
gut funktionierten, selbst wenn Vollängen-Produkt nicht mit dem
Promotor-Primer beobachtet wurde. Diese Ergebnisse korrelieren mit
dem, was in der vorhergehenden Untersuchung beobachtet wurde, daß heißt, der
Großteil
des mit einer Sonde eines Sinns beobachteten Signals rührt von
RNA her, und das Komplementärstrang-Signal
stammt wie erwartet von der DNA. Dies war selbst für den HBV-Region
1-Primersatz gültig,
welcher RNA von beiden Polaritäten
hergestellt haben sollte.
-
D. Bestätigung des
Mechanismus, zeigend, daß das
Enzym RNA aus dem RNA/DNA-Hybrid an spezifischen Stellen schneidet
-
Auf
Grundlage der hier obenstehend berichteten Experimente und Beobachtungen
ist der Mechanismus für
die Vervielfältigungssysteme,
welcher mögliche
Sequenzspezifitäten
in der RNAse H in Betracht zieht, in der 4 abgebildet.
Da die RNAse H-Sequenzspezifität
ein Schlüsselelement
ist, ist es in Unterstützung dieses
Mechanismus notwendig, zu zeigen, daß die Enzyme die RNA eines
RNA:DNA-Hybrids
tatsächlich
an spezifischen Stellen schneiden. Weiterhin mußten die Lagen der Schnittstelllen
in spezifischen Regionen gemäß dem Modell
sein, damit eine gute Vervielfältigung
erhalten wird. Um diese Frage zu untersuchen, wurde ein RNA:DNA-Hybrid hergestellt,
das die RNA enthielt, welche aus einer bekannten Kombination von
Ziel und Primersatz erzeugt werden würde. Die RNA wurde mit 32P markiert, mit AMV-reverser Transkriptase
(mit ihrer assoziierten RNAse H-Aktivität) inkubiert, und die Reaktionsprodukte
wurden mittels Polyacrylamidgelelektrophorese analysiert. Die Ergebnisse
waren vollständig
konsistent mit dem neuen Reaktionsmechanismus, namentlich zeigte
die Fragmentgröße, daß mehrere
kleine Stücke
erzeugt wurden, und daß diese
durch Schnitte nahe einem oder beiden Enden hergestellt wurden.
Die innere Region des Moleküls
wurde nicht geschnitten. Dieses Experiment bestätigte, daß das Enzym Sequenz- oder Strukturspezifität unter
den verwendeten Reaktionsbedingungen aufweist.
-
Weitere
Experimente wurden durchgeführt,
um zu bestimmen, wo die Schnitte auftraten, da der vorgeschlagene
Mechanismus erfordert, daß mehrere
Schnitte in der den Promotor enthaltenden Primer-bindenden Region
auftreten. Durch individuelles Markieren der Termini der RNA und
Analysieren der Verdauprodukte wurde gezeigt, daß die Schnitte nur am 5'-Ende der RNA vorgenommen
wurden. Dies ist ebenfalls mit dem vorgeschlagenen Mechanismus konsistent.
-
Beispiel 16
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Die 6 zeigt,
daß die
RNAse H-Aktivitäten
von AMV, MMLV und E. coli an spezifischen RNAse H-Spaltstellen schneiden.
Die Pfeile in der Figur zeigen die Position von Vollängen-RNA.
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Die 6 zeigt
das Ergebnis eines Experiments, in dem die HIV-Region 2-RNA intern
mit 32P markiert, an eine einzelsträngige Zielsequenz
hybridisiert, und mit RNAse H von AMV 45 Minuten lang (Spur 2),
von MMLV 5, 15, 45 oder 120 Minuten lang (Spur 3–6) oder mit E. coli-RNAse
H 5 Minuten lang (Spur 7) genickt wurde. Die Größen der hergestellten Fragmente
waren diskret und unterschiedlich bei jedem Enzym, was die Spezifität der Spaltung
der Enzyme und variierende Spezifitat bei dieser Matrize unter den
Enzymen anzeigt. Der rascheste Abbau wurde in Gegenwart von E. coli-RNAse
H beobachtet, was geringere Spezifität oder größere Aktivität des Schneidens
mit diesem Enzym zeigt.
-
Die 6b zeigt die Ergebnisse der Hybridisierung
von HBV-Region 1-RNA an eine synthetische Zielsequenz, gefolgt von
Nicking mit RNAse H aus AMV-reverser Transkriptase für 5, 30,
60 oder 120 Ivlinuten (Spur 2–5)
oder E. coli-RNAse H für
1, 3, 15 oder 60 Minuten (Spur 6–9). Es wurden Fragmente verschiedener Größe mit den
zwei Enzymen hergestellt, was die Spezifität der Spaltung zeigt. Wenn
die HBV-RNA am 3'-Terminus
markiert und mit AMV-reverser Transkriptase genickt wurde, wurden
Fragmente der gleichen Größe erhalten,
was zeigt, daß die
Schnittstellen nahe dem 5'-Ende
der RNA lagen.
-
Diese
Daten zeigen, daß mit
RNAse H aus AMV, MMLV und E. coli spezifische Stellen geschnitten werden,
und daß mit
den drei Enzymen wenigstens einige Stellen unterschiedlich sind.
Die Gegenwart spezifischer Stellen innerhalb der zu vervielfältigenden
Region erlaubt, daß die
RNA in einem RNA:DNA-Hybrid geschnitten wird, was es der Autokatalyse
ermöglicht,
effizient stattzufinden. Unter Verwendung der Schnittstelleninformation
entworfene Primer zeigen eine verbesserte Vervielfältigungseffizienz.
Dies ist konsistent mit unseren Beobachtungen, daß gewisse
Primersätze
in Abhängigkeit
von der RNAse H-Quelle in verschiedenen Ausmaßen eine Vervielfältigung
bewirkten.
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E. Identifizierung von
MMLV- und AMV-RNAse H-Schnittstellen
-
Beispiel 17
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Um
die von AMV-RNAse H verdauten Stellen zu identifizieren, wurde RNA
mit einer komplementären Sequenz
hybridisiert und mit AMV-RNAse H genickt. Im Anschluß an eine
Denaturierung wurde ein zum 3'-Ende
der zu sequenzierenden Region komplementärer Primer hybridisiert und
in Gegenwart von Didesoxynucleotiden mittels des Sanger-Sequenzierungsverfahrens
verlängert.
Eine Beendigung der cDNA-Synthese,
welche eine Spaltung der RNA anzeigt, wurde für die HBV-RNA an den folgenden
Stellen beobachtet:
5'-GGGAGAGGUUAUCGC*UGGA*UGUGUCUGCGGCGUUUUAUCA*UAUUCCUCUUCA*UCCUG
... -3'
-
Um
die von MMLV-RNAse H-verdauten Stellen zu identifizieren, wurde
RNA mit einer komplementären Sequenz
hybridisiert und mit MMLV-RNAse H genickt. Im An schluß an eine
Denaturierung wurde ein zum 3'-Ende
der zu sequenzierenden Region komplementärer Primer hybridisiert und
in Gegenwart von Didesoxynucleotiden mittels des Sanger-Sequenzierungsverfahrens
verlängert.
Eine Beendigung der cDNA-Synthese wurde für die HBV-RNA an den folgenden
Stellen beobachtet:
5'-GGGAGAGGUUAUCGC*UGGA*UGUGUCUGCGGC*GUUUUAUCA*UAUUCCUCUUCAUCCUGC*UGCUAUGCCUCA*UCUUC
... -3'
-
Die
folgenden Stellen wurden für
eine zweite HBV-RNA-Sequenz identifiziert:
5'-GGGAGACCCGAGAU*UGA*GAUCUUCUGCGACGCGGCGAU*UGA*GAUCUGCGUCU*GCGAGGCGAGGGAGU*UCU*UCUU*CUAGGGGACCUGCCUCGGUCCCGUC*GUCUA
... -3'
-
Die
folgenden Stellen wurden für
eine HIV-RNA-Sequenz identifiziert:
5'-GGGAGACAAA*UGGCAGUA*UUCAUCCACAAUUUUAAAAGAAAAGGGGGGAUUGGGGGGUACAGUGCAGGGGAAAGAAUAGUAGACAUAAUAGCAACAGACAUAC*AAACUAAAGAAUUACAAAAACAAAUUAC*AAAAAUUCAAAAUUUUCGGGUUUAUUACAGGGAC*AGC*AGAAA
... 3'
-
Die
meisten Spaltstellen traten nahe den Dinucleotiden CA oder UG auf.
Das zum Nachweis der Spaltstellen verwendete Verfahren identifizierte
nur Stellen, die sich während
der Spaltreaktion akkumulierten. Es wird erwartet, daß zusätzliche
Stellen geschnitten werden könnten,
welche durch das verwendete Verfahren nicht erkannt wurden.
-
F. Primer für Vervielfältigungssysteme
-
Auf
Grundlage von Ergebnissen, daß die
verschiedenen RNAse H-Enzyme Sequenzspezifität aufweisen, haben wir verschiedene
Primer/Ziel-Kombinationen getestet und versucht, ihre Leistung in
Vervielfältigungssystemen
zu optimieren. Die bis jetzt erhaltenen Daten zeigen, daß die Stückgröße der hergestellten RNA-Fragmente
relativ groß ist,
und daß die
Fragmente wahrscheinlich nicht spontan aus dem Doppelstrang dissoziieren.
Dies ist nicht unerwartet, da Arbeiten mit AMV-reverser Transkriptase,
welche AMV-RNA oder Poliovirus-RNA kopierte, zeigten, daß die RNA-Fragmente, welche
von der RNAse H hergestellt wurden, von dem Enzym verwendet wurden,
um die Synthese von cDNA von dem anfänglich synthetisierten cDNA-Strang zu primen.
-
Wenn
die RNAse H-Enzyme Sequenzspezifität besitzen, verläuft die
Vervielfältigungsreaktion
wie folgt (beginnend mit dem RNA-Intermediat in der Reaktion):
-
Der
zu der während
der Vervielfältigung
hergestellten hauptsächlichen
RNA-Spezies komplementäre Primer
bindet am 3'-Terminus
der RNA. Da die Konzentration des Primers in der Reaktion hoch ist,
erzeugt überschüßiger Primer
RNA:DNA-Doppelstränge, welche
von der RNAse H-Aktivität
geschnitten werden können,
bevor sie dazu fähig
sind, eine Synthese zu intiieren. Deshalb wird es bevorzugt, daß die Primer-bindende Region
keine große
Anzahl von Sequenzen enthält,
welche von dem in der Reaktion verwendeten RNAse H-Enzym erkannt
werden.
-
Da
die Schnittstellen häufig
vorkommen, kann es in manchen Fällen
nicht durchführbar
sein, einen RNA-komplementären
Primer ohne erkannte Schnittstellen zu entwerfen. In diesem Fall
sollten die Schnittstellen so nahe wie möglich am 5'-Terminus liegen, um dem 3'-terminalen Bereich
des Primers zu ermöglichen,
an der RNA angelagert zu bleiben.
-
Nach
Verlängerung
des Primers durch eine geeignete DNA-Polymerase, muß nun die
Bindestelle für den
zweiten Primer, welcher den RNA-Polymerase-Promotor enthält, exponiert
werden. Es ist ausreichend, nur einen Teil der RNA zu entfernen,
um die Nucleation bzw. Anlagerung und das Zippering (Ausbilden von Wasserstoffbrükken) des
Primers zu ermöglichen,
wenn er an die cDNA hybridisiert, um die durch reverse Transkriptase
vermittelte Bindung des Primers und die Initiation der Synthese
zu ermöglichen,
oder die RNA lediglich zu nicken, so daß das RNA-Fragment, das resultiert,
verdrängt
werden kann. Da unsere Daten zeigen, daß relativ große RNA-Stücke hergestellt
werden, und daß der
Promotor-enthaltende Primer nicht in die Vollängen-DNA eingebaut wird, können die
folgenden Ereignisse stattfinden:
- 1. Es besteht
ein ausreichendes Nicking der RNA, um die Bindung des Promotor-Primers zu erlauben.
Ob ein Nick an der geeigneten Stelle nur ein genügend kleines RNA-Fragment erzeugt,
um abzuschmelzen und die Primerbindestelle oder einen Abschnitt
davon freizusetzen, oder ob ein Nick eine mit einem oder mehreren
der Enzyme assoziierte Entwindungsaktivität ermöglicht, um das RNA-Fragment
zu verdrängen, ist
zu dieser Zeit nicht bekannt.
- 2. Der cDNA-3'-Terminus
wird durch die reverse Transkriptase verlängert, um die Promotorregion
zu doppelsträngiger
DNA zu machen.
- 3. RNA wird von dem so hergestellten Komplex synthetisiert.
Dieser Komplex würde
aus einer an RNA gebundenen cDNA bestehen und einen doppelsträngigen DNA-Promotor enthalten.
-
Somit
muß eine
von der in der Reaktion vorhandenen RNAse H-Aktivität erkannte
Sequenz irgendwo in oder nahe der Bindestelle für den Primer vorkommen, welcher
den RNA-Polymerase-Promotor enthält.
-
In
manchen Anwendungen kann es auch erwünscht sein, keine RNAse H-Erkennungsstellen
innerhalb der Zielsequenz zu haben. Stellen innerhalb des Ziels
können
geschnitten und verwendet werden, um RNA-Primer für die Synthese
von doppelsträngigen
cDNA-Regionen herzustellen. Es kann zu bevorzugen sein, die Möglichkeit
dieser enzymatischen Aktivität
zu elimineren.
-
Auf
Grundlage des Modells und der RNAse H-Sequenzspezifitätsinformation,
die wir erhalten haben, wurden neue Primersätze entworfen. Unsere Entwurfskriterien
sind wie folgt:
-
Für den T7-Promotor-Primer
-
- 1) Die Primerregion sollte eine oder mehrere
Schnittstellen pro 10 Basen aufweisen.
- 2) Die Primerregion sollte eine Schnittstelle nahe dem 5'-Ende besitzen.
- 3) Die Primerregion sollte eine Schnittstelle nahe dem 3'-Ende und möglicherweise
eine partielle Stelle am 3'-Ende
besitzen.
- 4) Die Primerlänge
sollte > 18 Basen
sein.
- 5) Die Tm est. sollte etwa 55–65°C betragen.
-
Für den anderen Primer
-
- 1) Der Primer sollte wenige oder keine RNAse
H-Schnittstellen aufweisen.
- 2) Jegliche Schnittstellen in dem Primer sollten nahe dem 5'-Ende sein.
- 3) Die Primerlänge
sollte etwa 18–28
Basen lang sein.
- 4) Die Tm est. sollte etwa 55–65°C betragen.
-
Es
wurde eine signifikant bessere Synthese von Primersätzen aus
erhalten, welche unter Verwendung dieser Kriterien und der Kenntnis
des Mechanismus und der Sequenzspezifitäten entworfen wurden. Dies
zeigt die Nützlichkeit
der Erfindung bei der Ermöglichung
des Entwurfs von funktionellen Primersätzen für spezifische Zielregionen.
Diese werden im folgenden vollständiger
erklärt.
-
Beispiel 18
-
Unsere
Ergebnisse hinsichtlich der RNAse H-Spezifität sind verwendet worden, um
effiziente Promotor-Primer-Kombinationen zu entwerten. Die Verfahren
nach dem Stand der Technik fügten
einfach unselektiv Promotoren an Primersequenzen an. Wir sind in
der Lage gewesen, Promotor-Primer-Kombinationen zu entwerfen und
zu optimieren, um die Ausbeute an vervielfältigtem Produkt zu steigern.
Das folgende Experiment zeigt, daß kleine Veränderungen
in der Promotor-Primer-Sequenz zu großen Veränderungen der Vervielfältigungseffizienz
führen.
-
Die
folgenden Beispiele zeigen Primer aus ähnlichen Regionen, welche hinsichtlich
RNAse H-Schnittstellen und GP-III-Vervielfältigungseffizienz verglichen
wurden. In jedem Beispiel wurden Vervielfältigungen in doppelter Ausführung unter
Verwendung gebräuchlicher
Reagenzien, außer
den zu testenden Primern, durchgeführt.
-
1. Nicht-Promotor-Primer
-
In
dem ersten Beispiel wurde die Nicht-Promotor-Primer-Stelle für die CML-Haupt-t(14; 18)-Bruchpunkt-Vervielfältigungsregion
um 15 Basen verschoben, was zu einer Verminderung der Anzahl möglicher RNAse
H-Schnittstellen von 4 auf 1, wobei eine 4 Basen große Erkennungssequenz
angenommen wurde, oder von 5 auf 2, wobei eine 3 Basen große Erkennungssequenz
angenommen wurde, führte.
Die Reaktion wurde wie für
Beispiel 15 beschrieben durchgeführt,
außer
daß 2,5
mM ATP, 16,5 mM MgCl2 und 50 mM KCl eingeschlossen
wurden. Diese Veränderung
in der Primersequenz hatte einen dramatisch positiven Effekt auf die
Vervielfältigungseffizienz Im
zweiten Fall wurde eine beabsichtige Fehlpaarung intern in den Nicht
Promotor-Primer
der HBV-Region 1 gesetzt, um die einzige mögliche RNAse H-Schnittstelle
zu entfernen, wobei eine 4 Basen große Erkennungsstelle angenommen
wurde. Im Fall einer 3 Basen großen Schnittstelle würde der Fachmann
erkennen, daß die
Fehlpaarung die dem 3'-Ende
nächstgelegene
Schnittstelle entfernt hätte.
Diese Veränderung
wies ebenfalls eine definitiv positive Auswirkung auf die Vervielfältigungseffizienz
auf. Die Daten zeigen, daß zwei
Verfahren, das Verändern
der Position des Primers oder der Einschluß von Fehlpaarungen verwendet
werden können,
um die Vervielfältigung
zu verbessern. Schätzungsweise
führt die
Entfernung von RNAse H-Schnittstellen
aus dem Nicht-Promotor-Primer zu einer wirksameren Einleitung der
cDNA-Synthese während
der Autokatalyse.
-
-
2. Promotor-Primer
-
Die
folgenden Beispiele zeigen Promotor-Primer, welche aus ähnlichen
Regionen stammen, aber sich in der Zahl möglicher RNAse H-Schnittstellen
unterscheiden. Im ersten Fall werden die zwei Promotor-Primerstellen
für die
HIV-Region 5 um 10 Basen verschoben, was die Anzahl möglicher
RNAse H-Schnittstellen von zwei auf drei verändert, wobei eine vier Basen
große
Erkennungsstelle angenommen wurde, oder von drei auf fünf verändert, wobei
eine drei Basen große
Erkennungsstelle angenommen wurde. Dies weist einen positiven Effekt
auf die Vervielfältigungseffizienz
auf Im zweiten Fall wurde eine, mögliche RNAse H-Schnittstellen
enthaltende, Sequenz stromaufwärts
des Promotor-Primers für
die Haupt-Bruchpunkt-(14; 18)-Translokation
eingefügt,
und eine Fehipaarung zum Ziel wurde eingeführt, um eine Schnittstelle
innerhalb der Primerregion zu erzeugen. Dies hatte ebenfalls eine
positive Auswirkung auf die Vervielfältigungseffizienz. Dies zeigt,
daß die Einfügung von
RNAse H-Schnittstellen in den Promotor-Primer verwendet werden kann,
um die Vervielfältigungseffizienz
zu verbessern. Schätzungsweise
ist der Einschluß von
RNAse H-Schnittstellen bei der Verdrängung des RNA-Strangs behilflich,
was die Effizienz des Kopierens der Promotorregion steigert, wodurch
eine wirksamere Autokatalyse erzielt wird.
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-
Die
Sequenzen der obenstehenden Primer sind;
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Primer A
-
- AATTTTAATACGACTCACTATAGGGAGAAATCTTGTGGGGTGGCTCCTTCT-3'
-
Primer B
-
- AATTTAATACGACTCACTATAGGGAGAGGGGTGGCTCCTTCTGATAATGCTG-3'
-
Primer C
-
- ATTTAATACGACTCACTATAGGGAGACGGTGACCGTGGTCCCTTG-3'
-
Primer D
-
- TAAATTAATACGACTCACTATAGGGAGATCAGTTACAATCGC TGGTATCAACGCTGAGCAGACGCTGACCGTGGTCCCTTG-3'
-
In
den obenstehenden Beispielen resultierte die Entfernung von RNAse
H-Schnittstellen aus dem Nicht-Promotor-Primer in einer verbesserten
Vervielfältigung,
selbst wenn die Entfernung der Schnittstelle die Einbindung einer
Fehlpaarung zum ursprünglichen
Ziel beinhaltete. Der Entwurf des Promotor-enthaltenden Primers,
um zusätzliche
RNAse H-Schnittstellen einzuschließen, verbesserte ebenfalls
die Vervielfältigung, wiederum
selbst wenn der Einschluß von
Schnittstellen die Einbindung von Fehlpaarungen zum ursprünglichen
Ziel beinhaltete. Die Anzahl, Verteilung und Position von möglichen
RNAse H-Schnittstellen bestimmen teilweise die Nützlichkeit eines gegebenen
Primers.
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Die
Verbesserung der Vervielfältigung
durch Einschluß beabsichtigter
Fehlpaarungen oder Einfügung von
Sequenzen zwischen den Promotor und den Primer sind nicht-offensichtliche Verbesserungen
an dem Vervielfaltigungsverfahren.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die RNA-Zielsequenz bestimmt und dann analysiert,
um festzustellen, wo der RNAse H-Abbau Schnitte oder die Entfernung
von Abschnitten der RNA aus dem Doppelstrang verursachen wird. Es
können
Experimente durchgeführt
werden, um den Effekt des RNAse-Abbaus der Zielsequenz durch die
vorhandene RNAse H in AMV-reverser Transkriptase oder MMLV-reverser
Transkriptase, z. B. durch E. coli-RNAse H oder durch Kombinationen
davon, zu bestimmen.
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Bei
der Auswahl eines Primers ist es zu bevorzugen, daß der Primer
so gewählt
wird, daß er
an einen RNA-Abschnitt hybridisieren wird, welcher im wesentlichen
durch die in der Reaktionsmischung vorhandene RNase H unabgebaut
bleibt. Wenn ein wesentlicher Abbau vorliegt, können die Schnitte im RNA-Strang
in der Region des Primers die DNA-Synthese stoppen oder inhibieren
und die Verlängerung
des Primers verhindern. Daher ist es wünschenswert, einen Primer zu
wählen,
welcher mit einer Sequenz des RNA-Ziels hybridisieren wird, die
so gelegen ist, daß,
wenn die RNA der RNAse H unterzogen wird, dort kein wesentlicher
Abbau stattfindet, der die Bildung des Primerverlängerungsprodukts
verhindern würde.
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Die
Stelle für
die Hybridisierung des Promotor-Primers wird so gewählt, daß ein ausreichender
Abbau des RNA-Stranges auftritt, um die Entfernung des an den Bereich
des DNA-Stranges, an den der Promotor-Primer hybridisieren wird,
hybridisierten Abschnitts des RNA-Stranges zu ermöglichen.
Typischerweise werden durch RNAse H-Abbau lediglich Abschnitte der
RNA aus dem RNA:DNA-Doppelstrang entfernt, und ein wesentlicher
Teil des RNA-Strangs verbleibt im Doppelstrang. Es resultiert ein
RNA:DNA-Doppelstrang, welcher einen doppelsträngigen DNA-Promotor enthält.