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EINLEITUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung
von Ruß.
Die Erfindung ist insbesonders geeignet für die Herstellung von verschiedenen
Typen oder Sorten von Ruß,
die bei der Herstellung von Gummiartikeln wie Reifen etc., in der
Polygraphie, Elektrotechnik und Kabelummantelungen, zur Herstellung
von Firnissen und Farben verwendet werden, einschließlich solchen
Anwendungen, in denen eine Verstärkung
und/oder die Pigmenteigenschaften von Ruß notwendig sind.
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HINTERGRUND
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene unterschiedliche Verfahren
und Techniken zur Herstellung von Ruß bekannt. In einem dieser
Verfahren, welches manchmal auch als der Ofenprozess zur Rußherstellung
bezeichnet wird, wird ein Ofen eingesetzt, der eine Verbrennungs-
oder Veraschungskammer, der ein Reaktor folgt, aufweist. Ein Verbrennungs-
bzw. Veraschungsgasbeschickungsstrom, der typischerweise ein Kohlenwasserstoffgasstrom
wie ein natürliches
Gas oder ähnliches
ist, wird im Brennerbereich des Ofens unter Zufuhr eines oxidierenden
Gasstromes wie Luft oder Sauerstoff verbrannt, wobei heiße Verbrennungsgase entstehen,
welche dann dem Reaktorteil des Ofens zugeführt werden. Im Reaktor wird
das Kohlenwasserstoffausgangsmaterial den heißen Verbrennungsgasen ausgesetzt,
wobei ein Teil des Ausgangsmaterials verbrennt, während der
Rest sich zu Ruß zersetzt.
Die Reakti onsprodukte werden typischerweise auf eine Temperatur
von etwa 230°C
abgeschreckt, worauf der Gehalt an Ruß mittels verschiedener herkömmlicher
Methoden aufgefangen wird. Es ist allgemein bekannt, dass das Ofenverfahren
zur Herstellung von Ruß nicht
mit einem wünschenswerten
Wirkungsgrad durchführbar
ist. Werden Luft und natürliches
Gas dem Brenner zugeführt, überschreitet
im brennstoffarmen Betrieb, das ist ein Betriebsmodus, in dem das
natürliche
Gas in einer geringeren als der stöchiometrischen Menge bezogen
auf den Sauerstoffgehalt der Luftzufuhr eingespeist wird, der Wirkungsgrad
typischerweise die sechzig Prozent (60%) Marke nicht.
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Es
ist erstrebenswert, dass die heißen Verbrennungsgase im Brenner
bei Temperaturen erzeugt werden, die hoch genug sind, um eine wirkungsvolle
Pyrolyse des Kohlenwasserstoffausgangsmaterials, das auch als das „Herstellungskohlenwasserstoff" („make hydrocarbon") zur Herstellung
von Ruß bezeichnet
wird, zu erreichen, wobei jedoch die Temperatur des Verbrennungsgases
nicht übergebührlich hoch
sein soll, da dies zu Schäden
an der feuerfesten Verkleidung der Verbrennungs- und/oder der Reaktionszone
führen
kann. Beim Betrieb unter annähernd
stöchiometrischen
Bedingungen mit Zuführraten,
die groß genug
sind, um den geforderten Durchsatz und andere notwendige Betriebsbedingungen
zu erreichen, können
außergewöhnlich hohe Temperaturen
entstehen. Beim Betrieb unter brennstoffreichen Bedingungen, d.
h. bei Verwendung eines Überschusses
an natürlichem
Gas, bezogen auf die Luft oder eine andere oxidierende Gaszufuhr,
können
tolerierbare Verbrennungsgastemperaturen mit verbesserter Ausbeute
erreicht werden, sogar einer Ausbeute, welche sechzig Prozent (60%) übersteigt.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass unter solchen Betriebsbedingungen die
Kosten des Rohmaterials im Allgemeinen unökonomisch groß sind.
Aus diesem Grund wird die Verbrennung typischerweise mittels der
Strategie der brennstoffarmen Verbrennung durchgeführt, um
adäquate Durchsatzraten
und tolerierbare Rohmaterialkosten zu erreichen, trotz der daraus
resultierenden geringen Rußausbeute.
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Bekannte
Verfahren zur Herstellung von Ruß umfassen auch das Verfahren,
das in der US-A-5,527,518 beschrieben ist, und das die Zufuhr von
vorgeheiztem natürlichen
Gas und/oder Methanbrennstoffen zu einer Plasmafackel umfasst, um
die Temperatur des Brennmaterials in einer ersten Stufe auf etwa
1600°C zu
erhöhen
und dann in einer zweiten Stufe die Zersetzung des Brennmaterials
zu Ruß und
Wasserstoff zu vervollständigen,
wobei in der zweiten Stufe zusätzliches
Rohmaterial zugesetzt wird, um ein Abschrecken und eine Reaktion
mit bereits gebildetem Ruß zu
bewirken.
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Es
ist seit langem bekannt, dass das Abgas oder Restgas, das aufgrund
der Vorgehensweise beim Rußherstellungsverfahren
im Brennofen zusammen mit dem Ruß entsteht, noch einen hohen
Energiewert aufweist. So beschreibt z. B. die US-A-2,672,402 ein
Rußherstellungsverfahren,
bei dem das erzeugte Restgas getrocknet und dann dem Rußbrennofen
wieder zugeführt
wird. Beim Herstellungsverfahren von Ruß im Brennofen enthält das vom
Reaktorfiltersystem kommende Restgas, d. h. Restgas, von dem der
Ruß bereits abgetrennt
worden ist, typischerweise verbrennbare Gasbestandteile. Es ist
seit langem bekannt, dass es erstrebenswert ist, den Energiegehalt
eines solchen Abgases auszunutzen. Es wurde bereits verwendet, um
beispielsweise die Brenngaszufuhr für den Brenner im Ofenprozess
zur Herstellung von Ruß zu
erwärmen.
Es ist auch bereits verwendet worden, um das Kohlenwasserstoffausgangsmaterial
für den
Reaktor vorzuwärmen. Darüber hinaus
wurde das Restgas aus dem Ofenprozess zur Herstellung von Ruß verbrannt,
um einen Generator zur Erzeugung von Elektrizität zu betreiben, die in der
Rußherstellungsanlage
selbst gebraucht oder aus der Anlage exportiert wird.
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Es
ist auch bereits vorgeschlagen worden, ein solches Restgas als vollständige bzw.
alleinige Zufuhr an Verbrennungsgas oder als Teil davon zusammen
mit dem Oxidationsgasstrom in den Brenner des Ofens zur Rußherstellung
einzuleiten, d. h. es wurde vorgeschlagen, den Energiegehalt des
Abgases durch Zufuhr von Oxidationsgas in der Verbrennungskammer
des Rußofens
zu verbrennen, um so Verbrennungsgase für die Pyrolyse des Kohlenwasserstoffausgangsmaterials
zu erzeugen. Beim Versuch, Ruß in
einer Verbrennungskammer aus solchen Abgasen zu erzeugen, entsteht
eine Vielzahl von Problemen, einschließlich der Probleme bei der
Kontrolle der Verbrennungsgastemperatur, dem Sauerstoffgehalt der
Verbrennungsgase und der Strömgeschwindigkeit
der Verbrennungsgase. Diese Probleme haben dazu geführt, dass
die Herstellung von Ruß mittels
einem Brennofenverfahren, bei dem Brennofenabgase als Verbrennungsgaszufuhr
zum selben oder einem unterschiedlichen Ruß produzierenden Ofen verwendet
werden, bisher, sofern überhaupt,
nur geringfügig
kommerziell angewendet worden ist. Beispiele solcher Versuche des
Standes der Technik sind im US-Patent 2,796,332 von Pollock beschrieben,
worin ein Abgas aus einem Rußofen
in seine eigene Verbrennungskammer rückgeführt wird. Das Ab- oder Restgas
wird vorgewärmt
und zur Entfernung von Kohlendioxid behandelt. Die Entfernung von
Kohlendioxid erzeugt Kosten und macht das Herstellungsverfahren
komplexer. Im US-Patent 4,261,964 von Scott IV et al. werden aus
dem Abgas des Rußofens
Wasserstoffgas und Kohlenmonoxidgas entfernt und dazu verwendet,
die natürliche
Gaszufuhr zur Verbrennungskammer des selben Rußofens zu ersetzen. Im US-Patent
3,645,685 von Crouch wird Abgas aus einem Rußofen in den Reaktorteil des
selben Rußofens
zurückgeleitet.
Im US-Patent 4,315,894 von Austin wird Abgas aus dem gleichen oder einem
anderen Rußofen
als Fluid zum Abschrecken bzw. Quenchen verwendet. Gemäß der Lehre
eines solchen Standes der Technik wird typischerweise Abgas in einer
Verbrennungsstrategie mit einem brennstoffarmen Gemisch verwendet,
die offensichtlich der brennstoffarmen Strategie folgt, wie sie
mit natürlichem
Gas oder anderen hohen BTU-enthaltenden
Verbrennungsgasen angewendet wird. Ein Beispiel hierfür ist das US-Patent
4,393,034 von Smith, bei dem entwässertes Abgas in einer brennstoffarmen
Verbrennungsstrategie eingesetzt wird.
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Die
vorliegende Erfindung hat zum Ziel, einige der Probleme zu überwinden,
die bisher entstanden sind, wenn Abgas aus einem Ofen zur Herstellung
von Ruß als
Verbrennungsgaszufuhr bzw. Beschickungsgasstrom für die Verbrennungszone
im Rußofen
verwendet worden ist. Die Erfindung hat insbesonders zum Ziel, eine
kommerziell praktikable Verwendung von Abgasen aus einem Ruß erzeugenden
Ofen als Verbrennungsgas zum Brenner des selben oder eines verschiedenen
Rußofens
bereit zu stellen und so ein Rußherstellungsverfahren
mittels eines Ofens zu betreiben.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Ruß in
einem Brennofen gemäß Anspruch
1. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird Abgas aus einem Verfahren zur Herstellung von Ruß in einem
Brennofen als Verbrennungsgas in der Verbrennungszone des gleichen
oder eines anderen Ofens zur Herstellung von Ruß verwendet. Dabei bedeutet
der Ausdruck „Rückführung" oder „Abgasrückführung" oder ähnliche
Ausdrücke,
wie sie hier verwendet werden, das Einleiten des Ofenabgases in
die Verbrennungszone des gleichen oder eines anderen Ofens zur Rußherstellung,
sofern dies nicht im Kontext anders beschrieben ist. Diesbezüglich wird
gemäß einigen
bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
Abgas aus einem Rußofen
als Verbrennungsgaszufuhr in einem zweiten Ofen verwendet. Der Energiewert
des Ab- bzw. Restgases hängt
zum großen
Teil vom Rußtyp
ab, der im Ofen erzeugt wird. In verschiedenen Ausführungsformen ist
es daher ökonomisch
vorteilhaft, Abgas mit dem höchsten
Heizwert einzusetzen, wie es aus vielen verschiedenen Rußöfen erhältlich ist.
Gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein geeignetes Leitungs- und Ventilsystem bereitgestellt, um
Abgas (aus dem der Ruß im
Wesentlichen entfernt worden ist) aus einem oder mehreren multiplen
unterschiedlichen Rußöfen dem
Verbrennungsgaseinlass eines Rußofens bzw.
einer Brennkammer zuzuführen.
Die Auswahl der Abgase aus verschiedenen Öfen kann von Zeit zu Zeit, wenn
sinnvoll, geändert
werden, um jeweils dasjenige Abgas zu verwenden, das sich am besten
eignet. Durch das Ermöglichen,
Abgas aus mehreren verschiedenen Rußöfen auszuwählen und zu mischen, kann eine
wesentlich verbesserte Produktionsflexibilität und Wirtschaftlichkeit erreicht
werden, da der jeweilige, in vielen verschiedenen Öfen erzeugte
Rußtyp
von Zeit zu Zeit durch entsprechende Änderung im Energiewert des
Abgases geändert
werden kann.
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Erfindungsgemäß wird in
einem Verfahren zur Herstellung von Ruß in einem Ofen Abgas aus dem
gleichen oder einem verschiedenen Rußofen eingesetzt, wobei das
Abgas entwässert
und erhitzt wird und in einer brennstoffreichen Verbrennungsstrategie
eingesetzt wird. Es wurde nämlich
gefunden, dass ein ökonomischer Einsatz
der Abgasrückführung durch
diese Merkmalskombination erreicht werden kann. Die Kosten der Abtrennung
von Kohlendioxid und anderen Gasen im Abgas kann vermieden werden,
wodurch die Abgasrückführung noch
wirtschaftlicher wird. Hier und im Folgenden sollte unter der Rückführung von
Abgas als Verbrennungsgas ein Abgas verstanden werden, aus dem im
Wesentlichen der gesamte Ruß entfernt
worden ist.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zur Herstellung von Ruß in einem Ofen mit Abgas aus
dem gleichen oder einem verschiedenen Rußofen mittels einer brennstoffreichen
Verbrennungsstrategie durchgeführt. Im
Besonderen ist die Menge des Zustromes an Oxidationsgas, das mit
dem Zustrom von Verbrennungsgas kombiniert wird, weniger als achtzig
Prozent (80%) derjenigen Menge, die für die vollständige Verbrennung
der verbrennbaren Komponenten eines solchen Zustroms von Verbrennungsgas
benötigt
wird. Diese radikale brennstoffreiche Verbrennungsstrategie verwendet
Abgas, wie dies direkt zuvor beschrieben ist. D. h., es wird erwärmtes, entwässertes
Abgas eingesetzt, aus dem der Ruß im Wesentlichen entfernt
worden ist. Dabei werden durch den Verzicht auf das Entfernen von
Kohlendioxid und anderen Gasen aus dem erhitzten, entwässerten
Abgas erhöhte
Kostenvorteile erreicht.
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Gemäß einem
weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
wird ein Rußherstellungsverfahren
in einem Ofen mit Erhitzen eines Plasmas durchgeführt. Gemäß einigen
bevorzugten Ausführungsformen
wird das Erhitzen des Plasmas durchgeführt, um den zugeführten entflammbaren
Brennstoff zum Brenner vorzuwärmen.
Der entflammbare Brennstoff kann Abgas aus den gleichen oder verschiedenen
Rußöfen sein,
wobei das Abgas vor seiner Verwendung als Verbrennungsgaszufuhr
mittels Plasma erhitzt wird. Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen
wird das Erhitzen mittels Plasma verwendet, um das zum Brenner zugeführte Oxidationsgas
vorzuwärmen.
Gemäß weiteren
Ausführungsformen
wird das Heizen mittels Plasma verwendet, um den Kohlenwasserstoff
für die
Rußherstellung
(make hydrocarbon feedstock) vorzuwärmen. Gemäß weiteren Ausführungsformen
wird das Erhitzen mittels Plasma verwendet, um zwei oder mehrere
dieser Zufuhrströme
vorzuheizen. Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das Erhitzen mittels Plasma eingesetzt, um die Temperatur der
Verbrennungsgase zu erhöhen,
die im Brenner erzeugt werden, wenn diese zum Reaktor geleitet werden.
Das Heizen mittels Plasma kann mittels dem Fachmann bekannten Verfahren
durchgeführt
werden. Dabei kann im Allgemeinen eine Plasmafackel gemäß den Prinzipien
eingesetzt werden, wie sie im US-Patent Nr. 5,725,616 von Lynum
et al. und gemäß dem US-Patent
Nr. 5,486,674 ebenfalls von Lynum beschrieben sind. Darüber hinaus
sind andere Prinzipien der Verwendung von Plasmaheizungen in Verbindung
mit der Rußproduktion
im US-Patent Nr. 4,101,639 von Surovikin et al. beschrieben.
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Gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird zur Herstellung von Ruß in
einem Brennofen eine tiefe, brennstoffreiche Verbrennungsstrategie
eingesetzt, d. h. die Verwendung eines Oxidationsgasstromes, der
weniger als achtzig Prozent (80%) der stöchiometrischen Sauerstoffmenge
bereit stellt, wobei die Verbrennungsgaszufuhr zur Verbrennungszone
im Ofen im Wesentlichen vollständig
aus Abgas des gleichen oder eines anderen Rußofens besteht und wobei das
Abgas (aus dem der Ruß im
Wesentlichen entfernt worden ist) entwässert und mittels einem Plasmaheizverfahren
vorerhitzt ist und wobei der Oxidationsgasstrom Luft ist und gegebenenfalls
sauerstoffangereichert ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird Ruß,
gegebenenfalls unter Erhitzen mit Plasma, mittels einem brennstoffreichen
Rückführungsverfahren
hergestellt, wobei Kontrolleinrichtungen verwendet werden, die eine Sonde
zum Überwachen
des Verbrennungswertes des Abgases umfassen, das der Verbrennungskammer oder
dem Brennraum des Rußofens
zugeführt
wird. Derartige Kontrolleinrichtungen umfassen vorzugsweise darüber hinaus
Kontrolleinrichtungen für
die Verbrennung, z. B. Einrichtungen zur Kontrolle des Gasstromes, die
durch ein Kontrollsignal gesteuert werden, das von der Sonde entsprechend
dem Verbrennungswert erzeugt wird, um das Verhältnis der Zufuhr von Abgas-
und/oder das Verhältnis
der Zufuhr des Oxidationsstromes einzustellen. Gemäß einiger
bevorzugter Ausführungsformen
steuern die Durchflusskontrolleinrichtungen die Zuführrate der
Sauerstoffanreicherung zum Brenner. Geeignete Sonden umfassen handelsüblich erhältliche
Vorrichtungen, die für
den Fachmann mittels dieser Beschreibung sofort ersichtlich sind.
Bevorzugte Sonden umfassen ein kommerziell erhältliches Wobble-Meter. Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
umfassen die Kontrolleinrichtungen, Temperaturfühler zum Bestimmen der Verbrennungstemperatur
im Brenner und/oder im Reaktor des Rußofens und Verbrennungskontrolleinrichtungen
zur Einstellung der Verbrennungsparameter als Antwort auf ein Temperaturkontrollsignal
des Temperaturfühlers.
Geeignete Verbrennungskontrolleinrichtungen, die mit dem Temperaturfühler verwendbar
sind umfassen z. B. Vorrichtungen zur Durchflussregelung wie sie
zuvor beschrieben sind. Geeignete kommerziell erhältliche
Temperaturfühler
umfassen ein Infrarotpyrometer (Infraview Pyrometer).
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Zusätzliche
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden dem Fachmann
durch die vorliegende Offenbarung ein schließlich der folgenden detaillierten
Beschreibung bestimmter bevorzugter Ausführungsformen offensichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein schematisches Diagramm eines Herstellungsverfahrens von Ruß in einem
Brennofen gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG BESTIMMTER BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
folgende detaillierte Beschreibung bestimmter bevorzugter Ausführungsformen
zeigt verschiedene Aspekte der im folgenden beschriebenen Erfindung
sowie Prinzipien der Handhabung der Erfindung. Mit Unterstützung der
vorhergehenden Offenbarung sowie der folgenden detaillierten Beschreibung
werden dem Fachmann eine Vielzahl alternativer oder modifizierter
Anwendungen des erfindungsgemäßen Gegenstandes offensichtlich.
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In 1 wird
die Rußherstellung
in einem Ofenprozess und eine Vorrichtung gemäß bestimmten Aspekten der vorliegenden
Erfindung gezeigt, einschließlich
bestimmter optionaler Elemente gemäß bevorzugten Ausführungsformen.
Dabei ist ein Rußofen 10 zu
sehen, der einen Brennerbereich bzw. Brennerabschnitt 12 und
einen Reaktorbereich 14 umfasst. Der Brennbereich bzw.
Brennerabschnitt 12 ist mit Gaszufuhrstutzen versehen,
um einen Oxidationsgasbeschickungsstrom aufzunehmen, und zwar im
Besonderen Verbrennungsluft via der Zufuhrleitung 16, sowie
einen Verbrennungsgasstrom, der in der Ausführungsform, wie sie in 1 dargestellt
ist, ein Abgas ist, das via der Zufuhrleitung 18 vom Brenner 10 und/oder
einem anderen Rußofen stammt,
wie dies weiter unten beschrieben ist und ggf. um via Zuleitung 20 zusätzlichen
Brennstoff, z. B. natürliches
Gas, Öl,
etc. und via Zuleitung 22 einen Sauerstoffanreicherungsstrom
aufzunehmen. Ventil 24 in Zufuhrleitung 22 ist
angepasst, um den Zufluss der Sauerstoffanreicherung via Zuleitung 28 von
einer Sauerstoffquelle 30 zu kontrollieren. Die Sauerstoffquelle 30 steuert
vorzugsweise einen Druck-Wechsel-Adsorptionsprozess (pressure-swing-adsorption,
PSA) unter Berücksichtigung
seiner relativ geringen Betriebskosten zur Herstellung von angereichertem
Sauerstoff für
die Oxidationsgaszufuhr. Wahlweise kann via Zuleitung 22 zusätzlicher
Sauerstoff mit der Verbrennungsluft in Zuleitung 16 gemischt
werden, anstatt separat in die Brennkammer 12 eingeleitet
zu werden.
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Die
im Brenner 12 erzeugten heißen Verbrennungsgase werden
durch die Passage 32 zum Reaktor 14 geleitet.
Das für
die Herstellung eingesetzte Kohlenwasserstoffausgangsmaterial (make
feedstock) wird via Zuleitung 34 zur Passage 32 geführt, wonach
es mittels den heißen
Verbrennungsgasen in den Reaktor 14 getragen und dort zu
Ruß und
Abgas umgesetzt wird. Wahlweise kann an einer geeigneten stromabwärts gelegenen
Stelle via der Quenchwasserzuleitung 36 zur Abschreckung
Wasser in den Reaktor 14 eingeleitet werden. Rußbeladenes
Abgas strömt
vom Reaktor 14 durch den Wärmetauscher 38, in
dem es vorzugsweise durch Vorheizen der Verbrennungsluft abgekühlt wird,
die dem Brenner via Zuleitung 16 zugeführt wird. Das noch mit Ruß beladene
Abgas wird vorzugsweise durch einen zweiten Wärmetauscher 40 geleitet,
in dem es durch Wärmeübertragung
auf das Kohlenwasserstoffausgangsmaterial abgekühlt wird, das dem Ofen 10 via Zuleitung 34 zu geführt wird.
Wahlweise wird dem Abgas via Zuleitung 32 beim Ventil 44 zusätzliches
Wasser zugesetzt. Ruß wird
mittels einem Rußfilter
in einem Gehäuse 46 oder
einer anderen dem Fachmann bekannten geeigneten Vorrichtung zur
Entfernung von Ruß abgetrennt.
Das nun gekühlte
Abgas, aus dem das Ruß im
Wesentlichen entfernt wurde, kann nun zur weiteren Behandlung oder
zur anderen Verwendung via Zuleitung 48 geleitet oder kann
alternativ via Zuleitung 50 zur weiteren Bearbeitung gemäß der vorliegenden
Erfindung geleitet werden. Im Besonderen führt die Abgaszuleitung 50 zur
Entwässerungseinrichtung 52.
In der bevorzugten dargestellten Ausführungsform umfasst die Entwässerungseinrichtung 52 eine
bepackte Säule
eines Sprühturmes 54 und
eines Kühlturmes 56,
die mit einem Föhn 58 gemäß üblichen
bekannten Anordnungen und Kühltechniken
ausgerüstet
ist. Wahlweise wird eine zweite Entwässerungseinheit verwendet,
um das Abgas vor seiner Weiterführung
zur Pumpe 70 oder zum Wärmetauscher 74 zu
entwässern.
Dem Fachmann werden hinsichtlich der vorliegenden Offenbarung alternative
Entwässerungsverfahren-
und -vorrichtungen sofort ersichtlich, insbesonders sog. „Fin-Fan-Kühler", alternative Wärmetauscher, etc.
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Gemäß einem
optionalen Aspekt der Erfindung wird in bestimmten besonders bevorzugten
Ausführungsformen
ein Ventilsystem 60 verwendet, das ausgestaltet ist, um
selektiv Abgas aus einem oder mehreren anderen Rußöfen zum
Brenner 12 des Rußofens 10 zu
leiten. Auf diese Weise können
Abgase aus anderen Rußöfen wahlweise
als Verbrennungsgaszufuhr zum Brenner 12 eingesetzt werden
und zwar zusammen mit oder anstatt dem Abgas des Brenners 10.
Wie dies in 1 ersichtlich ist, weist das
Ventilsystem 60 Abgaszuleitungen 62, 64 und 66 auf,
die jeweils Abgas aus einem zweiten, dritten oder vierten Rußofen führen. Solche
Abgase aus anderen Rußöfen werden gemäß der vorliegenden
Beschreibung behandelt, d. h. aus ihnen wird Ruß im Wesentlichen entfernt
und sie werden entwässert.
Darüber
hinaus wird das Abgas erwärmt,
wie dies in Bezug auf 1 nun beschrieben wird. Die
Pumpe 70 pumpt Abgas, das gekühlt und entwässert und von
dem der Ruß im
Wesentlichen entfernt worden ist, durch Zuleitung 70 zu
einer Schnellheizung 74 (booster heater). In der Schnellheizung 74 wird
das Ab- bzw. Restgas erhitzt, beispielsweise auf ungefähr 750°C. Vorzugsweise
wird ein Teil des Abgases via Zuleitung 76 zur Schnellheizung
geführt
und die Verbrennungsluft wird zur Schnellheizung via Zuleitung 78 geleitet,
wobei eine Verbrennungstemperatur von typischerweise etwa 1100°C erzeugt
wird. Das Austrittsgas des Schnellheizers 74 kann via Leitung 80 zu
einem Trockenkamin geführt
werden. Das erhitzte, entwässerte
Abgas, aus dem Ruß im
Wesentlichen entfernt worden ist, wird zum Brenner oder einer Verbrennungskammer 12 des
Ofens 10 geführt,
wie dies zuvor besprochen ist. Es ist ein signifikanter Vorteil
der vorliegenden Erfindung, dass die ökonomische Verwendung von Abgas
als Verbrennungsgaszufuhr zu einem Rußofen verwirklicht werden kann,
wenn der Ruß im
Wesentlichen hieraus entfernt wird, entwässert wird und erhitzt wird,
wie dies zuvor besprochen ist. Es wurde gefunden, dass eine kommerziell
akzeptable Wirtschaftlichkeit dadurch erreicht werden kann, dass
die Kosten und die Komplexität
der Entfernung von Kohlendioxid und anderen Gaskomponenten aus dem
entwässerten
Abgas vermieden werden können.
Wie dies im Folgenden weiter besprochen ist, wird gemäß der vorliegenden
Erfindung das Abgas in einer tiefen oder sehr brennstoffreichen
Verbrennungsstrategie benutzt. Wie zuvor schon erwähnt, wird
der Ausdruck „tief
brennstoffreich" bzw. „sehr brennstoffreich" verwendet, um die
großen
vorteilhaften Bedingungen zu bezeichnen, in denen Abgas verwendet
wird, und zwar vorzugsweise ohne natürliches Gas und anderer zusätzlicher
Brenngaszufuhr, mit einer Oxidationsgaszufuhr, die Sauerstoff in
einer Menge bereitstellt, die weniger als achtzig Prozent (80%)
der stöchiometrischen
Menge bereitstellt. Vorzugsweise werden die tiefen bzw. sehr brennstoffreichen
Prozesse erfindungsgemäß bei einer
Menge von fünfzig
Prozent (50%) bis weniger als achtzig Prozent (80%) der stöchiometrischen
Sauerstoffmenge betrieben, im Besonderen von zweiundsechzig Prozent
(62%) bis achtundsiebzig (78%). Bei solchen ganz besonders bevorzugten
Ausführungsformen
kann ein wirtschaftlicher Gebrauch des Abgases eines Rußofens zusammen
mit der Herstellung von kommerziell wertvollen Rußsorten
bzw. -arten erreicht werden. Gemäß bestimmter
bevorzugter Ausführungsformen
wird Ruß unter
Verwendung von vorerhitzter, entwässerter Abgase in einem tiefen
brennstoffreichen Verbrennungsprozess in einem Primärverbrennungsverhältnis (PC)
von siebzig Prozent (70%) bis weniger als achtzig Prozent (80%)
hergestellt. Es wurde gefunden, dass mit solchen bevorzugten Ausführungsformen
wahlweise auch geringe Rohmaterialkosten erreicht werden können.
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Gemäß weiterer
bevorzugter Ausführungsformen
wird Ruß unter
Verwendung von vorerwärmtem
bzw. vorerhitztem Abgas, das vorzugsweise entwässert ist, mittels eines tiefen
brennstoffreichen Verbrennungsprozess bei einem PC-Verhältnis von
weniger als siebzig Prozent (70%) hergestellt. Es wurde gefunden,
dass mit solchen bevorzugten Ausführungsformen ein optimaler
Produktdurchsatz bei geringsten handhabbaren PC-Verhältnissen
erreicht werden kann.
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Es
wurde gefunden, dass die erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren von
Brennkammmerruß bzw. Ofenruß mit einer
vorgegebenen Oberfläche
bei einer besseren Produktionsökonomie höhere Rußausbeuten erzeugen,
und zwar durch Vorwärmen
bzw. Vorerhitzen einiger oder sämtlicher
Reaktorgasströme
auf die höchste
handhabbare Temperatur, einschließlich z. B. der Luft und jeglicher
Sauerstoff erhöhender
Zufuhrströme
zum Brenner, jegliches natürliches
Gas oder andere zusätzliche
Verbrennungsgaszufuhrströme,
jeglicher Abgaszufuhr zum Brenner, der Verbrennungsgase, die innerhalb
der Brennkammer vom Brenner in den Reaktor geleitet werden und/oder
des Kohlenwasserstoffausgangsmaterials. Solche zusätzliche
Wärme kann mittels
eines Brennstoffheizers, Wärmetauschers,
elektrischer Heizelemente und/oder gemäß einer ganz besonders bevorzugten
erfindungsgemäßen Ausführungsform
eines Elektrobogens oder einer Plasmaheizeinheit erreicht werden.
Gemäß bestimmten
bevorzugter Ausführungsformen
wird somit eine Plasmaheizung eingesetzt, um den ökonomischen
Betrieb des Rußofens
zu verbessern, wobei erhitzte, entwässerte Abgase aus der Verbrennungsgaszufuhr
eingesetzt wird. Plasmaheizen wird am meisten bevorzugt, um Abgase,
die bereits bis zu einem gewissen Grad mittels geeigneten Wärmetauschern
erhitzt worden sind, noch stärker
zu erhitzen, wie Hochtemperaturwärmetauscher,
die am oder nahe an der Austrittstemperatur des Abgases des Rußofens bzw.
der Rußbrennkammer
betrieben werden. Bezugnehmend auf 1 wird eine
Plasmaheizeinheit 84 zum Erhitzen von Abgas in der Zuleitung 42 gezeigt,
ehe das Abgas in die Verbrennungskammer 12 eingeleitet
wird. Die Plasmaheizeinheit 84 kann zusammen mit oder anstatt
einem Schnellheizers (booster heater) 74 eingesetzt werden.
Eine Plasmaheizeinheit 86 wird in der Zufuhrleitung 16 zum
Erhitzen der Verbrennungsluftzufuhr zur Verbrennungszone 12 gezeigt.
In bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen, in
denen eine Plasmaheizung zum Aufheizen von Verbrennungsluft eingesetzt
wird, kann die Plasmaheizung entweder anstatt oder zusätzlich zum
Erhitzen via eines Wärmetauschers 38 eingesetzt
werden. In jedem Fall ist es erstrebenswert, einen Wärmetauscher 38 zum
Erwärmen
der Verbrennungsluftzufuhr via Leitung 88 zum Schnellheizer 74 einzusetzen.
Gemäß bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
wird eine Plasmaheizeinheit 90 zum Vorheizen der zusätzlichen
Verbrennungsgaszufuhr via Leitung 20 zur Verbrennungskammer 12 bereitgestellt.
Auch kann eine Plasmaheizeinheit 92 verwendet werden, um
die Zufuhr der Sauerstoffanreicherung zur Verbrennungskammer 12 via
Zuleitung 22 und Ventil 24 aufzuheizen. Auch kann
die Plasmaheizeinheit 94 vorgesehen sein, um Verbrennungsgase,
die von der Verbrennungskammer 12 zum Reaktor 14 geleitet werden,
noch weiter zu erhitzen. Gemäß bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
wird die Plasmaheizeinheit 96 eingesetzt, um das Kohlenwasserstoffausgangsmaterial
(make hydrocarbon feedstock) zu erhitzen, das via Zuleitung 34 zur
Brennkammer 10 geleitet wird.
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Wie
bereits zuvor bemerkt, sind in der Vergangenheit viele Versuche
unternommen worden, um die Wirtschaftlichkeit der Herstellung von
Ofenruß durch
die Verwendung von Abgasen aus der gleichen oder einer verschiedenen
Brennkammer als Verbrennungsgas im Brennbereich des Ofens zu verwenden.
In den meisten Fällen
wurde dabei vorgeschlagen, das Abgas in einer Menge einzusetzen,
die bis zum Punkt der stöchiometrischen
Mischung mit dem Oxidationsgasstrom reicht. Bislang ist keine kommerziell
erfolgreiche Umsetzung bekannt, bei der Abgas in einem brennstoffarmen
Verbrennungsprozess eingesetzt wird. Es ist auch nicht bekannt,
dass die wenigen Vorschläge,
welche die Verwendung von Abgas in einer brennstoffreichen Verbrennung,
die auch manchmal als substöchiometrisch
bezeichnet wird, zu kommerziell erfolgreichen Verfahren geführt haben.
Ein solcher Vorschlag aus dem bereits zuvor erwähnten US-Patent Nr. 3,645,685
von Crouch schlägt
die Rückführung von
Abgas vor, aus dem der Ruß zuvor
noch nicht entfernt worden ist. Im US-Patent Nr. 4,490,346 von Cheng
wird vorgeschlagen, Oxidationsgase in Mengen zu verwenden, die nahe
dem stöchiometrischen
Verhältnis
liegen, die durch Zugabe von Verdünnungsgasen, ausgewählt aus
Luft und zusätzlichen
Abgasen, temperiert werden. Das Cheng-Patent lehrt, dass der Begriff „nahe dem
stöchiometrischen
Verhältnis" bedeutet, dass die
Menge an Oxidationsmittel, das mit dem Brenngasstrom zusammengeführt wird,
im Bereich von etwa zwanzig Prozent (20%) derjenigen Menge beträgt, die
notwendig ist, um die brennbaren Komponenten im Brenngas vollständig zu
verbrennen. Im Gegensatz zu diesen bisherigen erfolglosen Strategien
wird nun erfindungsgemäß entwässertes,
erhitztes Abgas in einer tiefen brennstoffreichen Verbrennungsstrategie
eingesetzt. Tief oder auch sehr brennstoffreich bedeutet, dass die
Menge an Oxidationsmittel, das mit dem erhitzten, entwässerten
Abgasstrom zusammengeführt
wird, weniger als achtzig Prozent (80%) derjenigen Menge entspricht,
die zur vollständigen
Verbrennung der verbrennbaren Komponenten des Abgases zusammen mit
jeglichem zusätzlichen
Brenngas verbrannt wird, das zusammen zur Brennkammer des Rußofens eingeleitet
wird. Gemäß diesen
bevorzugten Ausführungsformen
wird ein verbesserter wirtschaftlicher Nutzen erreicht, der für eine erfolgreiche
wirtschaftliche Durchführung
ausreicht, und zwar durch die Verwendung einer tiefen brennstoffreichen
Verbrennungsstrategie, in der ausschließlich Abgase aus dem Rußofen des
gleichen oder einer oder mehreren verschiedenen Rußöfen eingesetzt
werden, wobei die Abgase erhitzt und entwässert werden, wie dies zuvor
offenbart und beschrieben ist und wobei die Abgase wenig oder kein Kohlendioxid
enthalten. Im Gegensatz zu bisherigen Vorschlägen, die Kosten und die Komplexität dadurch
zu erhöhen,
indem Abgase vor der Rückführung in
den Brenner einem Ver fahren zur Abtrennung von Kohlendioxid unterworfen
werden, wurde nun gefunden, dass die erfindungsgemäße tief
brennstoffreiche Verbrennungsstrategie Abgase erzeugt, welche im
Wesentlichen kohlendioxidfrei sind. Ohne an die Theorie gebunden
zu sein, wird derzeit angenommen, dass Kohlendioxid und Wasser das
Kohlenwasserstoffausgangsmaterial unter Bildung von Kohlenmonoxid
und Wasserstoff oxidieren. Die Verwendung von Abgas in einer tief
brennstoffreichen Verbrennungsstrategie reduziert die Konzentration
dieser Spezies im Ofenabgas substantiell. Ebenso wird der gesamte
Sauerstoff aus der Verbrennungsluft und der Sauerstoffanreicherung
im Wesentlichen verbraucht. Folglich wurde nun gefunden, dass die
Anwendung von erhitztem, entwässertem
Abgas in einer tief brennstoffreichen Verbrennungsstrategie die
Konzentration von Kohlendioxid und Wasser wesentlich verringert
und die Ausbeute an Ruß aus
dem Kohlenwasserstoffausgangsmaterial wesentlich erhöht.
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Vorzugsweise
wird das stärkste
erhältliche
Abgas, d. h. Abgas, welches den höchsten Heiz- oder Energiewert
aufweist, als Verbrennungsgas verwendet. Typischerweise wird z.
B. Abgas mit einem hohen Verbrennungswert aus einem Rußofen erhalten,
der Ruß mit
einer geringen Oberfläche
erzeugt, im Besonderen Ruß,
welches eine Iodabsorptionszahl von weniger als 60 aufweist.
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Dementsprechend
wird in bestimmten besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
erhitztes, entwässertes
Abgas aus der Produktion von Ruß mit
geringer Oberfläche
als die alleinige Verbrennungsgaszufuhr zum Brenner eines anderen
verschiedenen Rußofens
in einer tief brennstoffreichen Verbrennungsstrategie verwendet.
Wahlweise wird gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
eine Menge eines zusätz lichen
Brennstoffes wie natürliches
Gas etc. eingesetzt, um die Verbrennungswärme der gesamten Brennstoffmischung
im Brennraum zu erhöhen.
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Gemäß bestimmten
alternativen Ausführungsformen
kann das Kohlendioxid aus dem rückgeführten Abgas
entfernt werden. Wahlweise kann eine Druckwechselabsorptionseinheit
(pressure swing absorption, PSA) für ein derartiges Entfernen
bzw. für
ein solches Strippen eingesetzt werden. Wie bereits zuvor festgestellt,
ist es ein signifikanter Vorteil bestimmter bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungsformen,
die unter einer tief brennstoffreichen Verbrennungsstrategie durchgeführt werden,
dass geringe Menge an Kohlendioxid im entstehenden Abgas vorliegen.
Durch die Verwendung eines solchen Abgases wird im Rußherstellungsverfahren
eine vorteilhafte Verbesserung erreicht, ohne dass die Entfernung
von Kohlendioxid aus einem derartigen Abgas notwendig ist.
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Eine
analytische Berechnung der bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
zeigen eine Verringerung der Rohmaterialkosten (RMC) mit einer guten
Ausbeute und einer gewünschten
Rußoberfläche und
gutem Durchsatz. Es wurde gefunden, dass ganz allgemein die Zufuhr
von Wärme
zum Verbrennungsprozess, wie dies zuvor offenbart ist, in praktisch
allen Ausführungsformen
die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens verbessert. Es wurde gefunden,
dass die Zufuhr von Wärme
mittels elektrischem Heizen oder einem Plasmabogen zu einem vorteilhaft
hohen Produktdurchsatz bei geringfügig höheren Rohmaterialkosten führt. Eine Serie
von berechneten Herstellungsverfahren für Ofenruß ist in der Tabelle 1 weiter
unten angegeben. Insbesonders sind sechs Prozesse gezeigt, einschließlich eines
Kontrollprozesses „NG", bei dem nur natürliches Gas
als Brenngaszufuhr zum Brennofen eingesetzt wur de. Ebenfalls sind
fünf erfindungsgemäße Verfahren gezeigt,
die erwärmtes,
entwässertes
Abgas aus einem Brennofen einsetzen, der Ruß einer geringen Oberfläche erzeugt.
Vier von diesen fünf
Beispielen verwenden eine tief brennstoffreiche Verbrennungsstrategie
ohne zusätzliches
natürliches
Gas. Diese vier Verfahren sind als „DFROG-1" bis „DFROG-4" aufgelistet. Im letzten der fünf erfindungsgemäßen Verfahren,
das als FROG-5 aufgelistet ist, wird erhitztes, entwässertes
Abgas aus einem Brennofen verwendet, der Ruß mit niedriger Oberfläche erzeugt,
wobei auch hier kein zusätzliches
natürliches
Gas eingesetzt wird. Alle relevanten Prozess- bzw. Verfahrensparameter
sind für
die in Tabelle 1 verglichenen sechs Verfahren gleich. In allen Fällen wird
das Abgas bis auf einen Wassergehalt von fünf Prozent (5%) entwässert. Bei
den in Tabelle 1 angegebenen Verfahren wird davon ausgegangen, dass
sie Ruß des Typus
N339 erzeugen. In allen in Tabelle 1 angegebenen Verfahren wird
als Oxidationsgas auf 550°C
vorerwärmte
Luft eingesetzt. Höhere
Vorwärmtemperaturen,
wie sie zuvor beschrieben sind, werden vorzugsweise unter Verwendung
kommerziell erhältlicher
Heizeinrichtungen erzeugt. In den tief brennstoffreichen Abgasverfahren
wird der Luft zur Anreicherung Sauerstoff zugesetzt, um die in Tabelle
1 angegebenen Sauerstoffprozentgehalte zu erreichen. Wie daraus
entnommen werden kann, erhöhen
sich die Rohmaterialkosten bei steigendem Sauerstoffgehalt. In Tabelle
1 (ebenso wie in Tabelle 2) sind die angegebenen Rohmaterialkosten (RMC)
in Werten angegeben, die bezüglich
der Rohmaterialkosten des Vergleichprozesses „NG" normalisiert sind. Somit betragen die
Rohmaterialkosten des Kontrollbeispieles „NG" 100% und beispielsweise die Rohmaterialkosten
für DROG-4 (bei einer primären Verbrennungsrate
von achtundsiebzig Prozent (78%)) betragen nur 69,6% der Rohmaterialkosten
im Vergleich zum Kontrollbeispiel „NG". Jedes der vier tief brennstoffreichen Abgasverfahren
und des FROG-5-Verfahrens zeigen Rohmaterialkosten, die wesentlich
geringer sind als die Rohmaterialkosten des Verfahrens mit natürlichem
Gas. Das primäre
Verbrennungsverhältnis
ist für
jedes der fünf
Verfahren angegeben. Das natürliche
Gas wird in einem brennstoffarmen Verfahren bei einem primären Verbrennungsverhältnis von
125 durchgeführt,
wohingegen die tief brennstoffreichen Abgasverfahren bei einem primären Verbrennungsverhältnis durchgeführt werden,
das von fünfundsechzig
(65) bis achtundsiebzig (78) Prozent und das FROG-5-Verfahren bei
einem Verhältnis
von fünfundachtzig
Prozent (85%) des stöchiometrischen
Verhältnisses
durchgeführt
wird. Das Abgas, das in allen der tief sauerstoffreichen Abgasverfahren eingesetzt
wurde, war mittels elektrischer Heizelemente auf eine Temperatur
von 550°C
vorgewärmt.
Bei der Berechnung der Prozesse wurde ein Preis für das natürliche Gas
von 0,10 US$ pro Normalkubikmeter (Nm3), ein
Sauerstoffpreis von 0,06 US$/Nm3 und für das Kohlenwasserstoffausgangsmaterial
zur Rußherstellung
ein Preis von 0,11 $/kg und ein Elektrizitätspreis von 0,045 US$/KWh zugrunde
gelegt. Ein Fachmann erkennt, dass unterschiedliche Preise auch
unterschiedliche optimale Verfahrensbedingungen ergeben, wobei bei
den zugrunde liegenden Preisen die folgende Tabelle 1 deutlich zeigt,
dass die Verwendung von entwässerten,
erwärmten
Abgasen in einer tief brennstoffreichen Verbrennungsstrategie ohne
zusätzliche
Zuführung
von Verbrennungsgas zu den geringsten Kosten in Rohmaterial für die Herstellung
eines vorgegebenen Grades bzw. Typus von Ruß und vorgegebenen Durchsatz
führt.
Es muss gewürdigt
werden, dass eine weiter erhöhte
Ausbeute durch das Entfernen von Kohlendioxid aus dem Abgas erreicht
werden kann. Diesbezüglich
hat es sich gezeigt, dass die Verwendung von Abgas als eine Verbrennungsgaszufuhr
zu einem Brenner eines Rußofens wirtschaft lich
erfolgreich ist, ohne Kapital und Betriebskosten der Kohlendioxidentfernung
zu beeinträchtigen. Im
Allgemeinen können
solche Kosten die potentielle höhere
Ausbeute übersteigen,
die ein geringerer Kohlendioxidgehalt erzeugt hätte.
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Es
ist ein Vorteil von zumindest bestimmten bevorzugten Ausführungsformen,
dass eine Sauerstoffanreicherung in der Oxidationsgaszufuhr zum
Brenner durchgeführt
werden kann, um den Durchsatz zu erhöhen sowie eine zusätzliche
Kontrolle der Rußqualität bereitzustellen,
einschließlich
der Oberfläche
und der Struktur. Trotz der in Tabelle 1 angegebenen höheren Rohmaterialkosten
erzeugt der Einsatz einer Sauerstoffanreicherung im Oxidationsgasstrom
gemäß bestimmter
bevorzugter Ausführungsformen
einen signifikanten zusätzlichen
wirtschaftlichen Vorteil. Anstatt oder zusätzlich zum Einsatz der Sauerstoffanreicherung
kann ebenso die Verwendung von eigenem Abgas aus dem Rußofen dadurch
erleichtert werden, dass ein zusätzlicher Brennstoff
verwendet wird, wie z. B. natürliches
Gas etc., und/oder ein zusätzliches
Erhitzen des Abgases, des Oxidationsgases, des Kohlenwasserstoffausgangsmaterials
oder sogar des Verbrennungsgases, das im Brenner erzeugt wird, und
zwar im Besonderen durch die Verwendung von Elektrizität, z. B.
in einer Plasmaheizeinheit. Eine derartige zusätzliche Flexibilität zusammen
mit der zusätzlichen
Kontrolle über
die Produktqualitäten kann
in bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
die etwas höheren
Rohmaterialkosten rechtfertigen, insbesonders da Rohmaterialkosten
gemäß der vorliegenden
Erfindung wesentlich reduziert werden.
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Tabelle
1 Kontrollverfahren
unter Verwendung von natürlichem
Gas sowie Verfahren unter Verwendung von Abgas
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Die
folgende Tabelle 2 zeigt ein Experiment in einer Pilotanlage, bei
dem drei Ofenruß erzeugende Verfahren
verglichen werden. In den ersten beiden wird natürliches Gas als Verbrennungsgaszufuhr
eingesetzt. Im Verfahren „NG
arm" wird natürliches
Gas in einer brennstoffarmen Verbrennungsstrategie eingesetzt. Beim
Verfahren „NG
tief reich" wird
natürliches
Gas in einer tief brennstoffreichen Verbrennungsstrategie bei 70%,
und im Prozess „OG
tief brennstoffreich" wird
erhitztes, entwässertes
(5% H2O) Abgas (aus dem Ruß gemäß der vorliegenden,
zuvor beschriebenen Erfindung im Wesentlichen entfernt worden ist)
eingesetzt, und zwar in einer tief brennstoffreichen Verbrennungsstrategie
bei 75%. Der NG tief reiche Prozess war ein tief brennstoffreicher
Prozess zum Zwecke des Vergleichs. In der folgenden Tabelle 2 bedeutet
OC der Gesamtverbrennungslevel. In allen Fällen wurde Ruß des Typus
N339 erzeugt.
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Tabelle
2 Experimenteller
Vergleich in einer Pilotanlage
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Wie
sich entnehmen lässt,
sind die Rohmaterialkosten für
den erfindungsgemäßen tief
brennstoffreichen Abgasprozess im Vergleich zu demjenigen Prozess
wesentlich reduziert, in dem natürliches
Gas als Zufuhr in den Brenner eingespeist wird. Im besonderen Maße wird
dies dennoch unter Einsatz der Sauerstoffanreicherung in der Oxidationsgaszufuhr
zum Brenner erreicht. Es ist auch zu erwähnen, dass das Abgas gemäß den Prinzipien
der hier offenbarten Erfindung auf eine Temperatur von 577°C vorerwärmt wurde.
Besonders vorteilhafterweise wurden auch die geringeren Materialkosten
im erfindungsgemäßen tief
brennstoffreichen Abgasprozess erreicht, der in Tabelle 2 angegeben
ist, wobei gleichzeitig signifikant höhere Ausbeuten in jedem der
natürlichen
Gasprozesse erreicht worden sind. Im Besonderen war die Ausbeute
im „OG
tief brennstoffreichen Prozess" von
19,7% höher
als diejenige im „NG
armen Prozess" und
war im Wesentlichen größer als
die Ausbeute des „NG
tief reichen Prozesses".
Auf diese Weise wurden im Vergleich zum Prozess mit natürlichem
Gas höhere Ausbeuten
bei verringerten Materialkosten erreicht, wobei im Wesentlichen
das gleiche Rußprodukt
erzeugt worden ist.
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Unter
Berücksichtigung
der vorliegenden Offenbarung wird der Fachmann sofort erkennen,
dass durch die Verwendung einer Plasmaheizung, wie sie hier offenbart
ist, wesentliche Vorteile erreicht werden, d. h. dem Plasmaheizen
von rückgeführten Abgas
und/oder Abgasrecycling (wobei hier wieder der Begriff „Recycling" die Verwendung im
gleichen oder verschiedenen Rußofen
bedeutet), im Vergleich zum Verbrennen in „Flairs" oder Verbrennungsöfen. Aufgrund der höheren Rußausbeuten
wird in bestimmten Ausführungsformen des
Prozesses weniger Kohlenwasserstoffausgangsmaterial verbraucht.
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Aus
der vorausgehenden Beschreibung entnimmt der Fachmann, dass ein
signifikanter Vorteil durch die hier beschriebene Erfindung erreicht
wird. Verschiedene Modifikationen und Zusätze vom zuvor beschriebenen
Verfahren zur Herstellung von Ofenruß sind dem Fachmann unter Ausnutzung
dieser Offenbarung erkenntlich. Ebenso sind Modifikationen und Zusätze, die
in den Umfang der Beschreibung fallen, werden als im Rahmen der
Erfindung liegend betrachtet und von den folgenden Ansprüchen mit
umfasst.