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TECHNISCHES
GEBIET
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Diese Erfindung betrifft allgemein
CRF-Rezeptor-Antagonisten und Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen
durch Verabreichung solcher Antagonisten an ein warmblütiges Tier,
das deren bedarf.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Der erste Corticotropin-freisetzende
Faktor (CRF) wurde aus Schafshypothalamus isoliert und als ein 41
Aminosäuren
langes Peptid identifiziert (Vale et al., Science 213: 1394–1397, 1981).
Anschließend
wurden Sequenzen von menschlichem CRF und Ratten-CRF isoliert und
es wurde festgestellt, daß sie
identisch sind, aber verschieden von Schafs-CRF in 7 der 41 Aminosäurereste
(Rivier et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 4851, 1983; Shibahara
et al., EMBO J. 2: 775, 1983).
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Es ist festgestellt worden, daß CRF tiefgreifende
Veränderungen
in der Funktion des endokrinen, Nerven- und Immunsystems verursacht.
Man glaubt, daß CRF
der wichtigste physiologische Regulator der Basal- und Streß-Freisetzung
von adrenocorticotropen Hormonen ("ACTH"), β-Endorphin
und anderen von Pro-Opiomelanocortin ("POMC")
abgeleiteten Peptiden aus dem Hypophysen-Vorderlappen ist (Vale
et al., Science 213: 1394– 1397,
1981). Kurz gesagt, glaubt man, daß CRF seine biologischen Wirkungen
einleitet, indem es sich an einen Plasmamembranrezeptor bindet,
von dem man festgestellt hat, daß er über das Gehirn (DeSouza et
al., Science 224: 1449–1451,
1984), die Hirnanhangdrüse
(DeSouza et al., Methods Enzymol. 124: 560, 1986; Wynn et al., Biochem.
Biophys. Res. Comm. 110: 602–608,
1983), die Nebenniere (Udelsman et al., Nature 319: 147–150, 1986)
und die Milz (Webster, E. L., and E. B. DeSouza, Endocrinology 122:
609–617,
1988) verteilt ist. Der CRF-Rezeptor wird an ein GTP-Bindungsprotein
gekoppelt (Perrin et al., Endocrinology 118: 1171–1179, 1986),
das CRF-stimulierten Anstieg der intrazellulären Produktion von cAMP vermittelt
(Bilezikjian, L. M., and W. W. Vale, Endocrinology 113: 657–662, 1983).
Der Rezeptor für
CRF ist nunmehr aus Rattenhirn (Perrin et al., Endo 133(6): 3058–3061, 1993)
und menschlichem Hirn (Chen et al., PNAS 90(19): 8967–8971, 1993;
Vita et al., FEBS 335(1): 1–5,
1993) kloniert worden. Dieser Rezeptor ist ein 415 Aminosäuren langes
Protein, das sieben membranüberspannende
Domänen
umfaßt.
Ein Identitätsvergleich
zwischen Rattensequenzen und menschlichen Sequenzen zeigt einen
hohen Grad an Homologie (97%) auf dem Aminosäureniveau.
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Man glaubt auch, daß CRF, zusätzlich zu
seiner Rolle bei der Stimulation von ACTH und POMC, viele der endokrinen,
autonomen und Verhaltensreaktionen auf Streß koordiniert und in der Pathophysiologie
affektiver Erkrankungen involviert sein kann. Überdies glaubt man, daß CRF eine
Schlüsselzwischenstufe
in der Kommunikation zwischen den Immun-, Zentralnerven-, endokrinen
und kardiovasculären
Systemen ist (Crofford et al., J. Clin. Invest. 90: 2555–2564, 1992;
Sapolsky et al., Science 238: 522–524, 1987; Tilders et al.,
Regul. Peptides 5: 77–84,
1982). Insgesamt scheint CRF einer der zentralen Neurotransmitter
des zentralen Nervensystems zu sein und spielt eine entscheidende
Rolle bei der Integration der Gesamtreaktion des Körpers auf
Streß.
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Direkte Verabreichung von CRF an
das Gehirn ruft Verhaltens-, physiologische und endokrine Reaktionen
aus, die identisch sind mit denjenigen, die für ein Tier beobachtet werden,
das einer Streß-Umgebung ausgesetzt
ist. Intracerebroventrikulare Injektionen von CRF führt zum
Beispiel zu einer Verhaltensaktivierung (Sutton et al., Nature 297:
331, 1982), einer persistenten Aktivierung des Elektroencephalogramms
(Ehlers et al., Brain Res. 278: 332, 1983), einer Stimulation des
sympathoadrenomedullären
Weges (Brown et al., Endocrinology 110: 928, 1982), einem Anstieg
der Herzrate und des Blutdrucks (Fisher et al., Endocrinology 110: 2222,
1982), einem Anstieg im Sauerstoffverbrauch (Brown et al., Life Sciences
30: 207, 1982), einer Veränderung
der gastrointestinalen Aktivität
(Williams et al., Am. J. Physiol, 253: G582, 1987); einer Unterdrückung des
Nahrungsverzehrs (Levine et al., Neuropharmacology 22: 337, 1983),
einer Modifikation des sexuellen Verhaltens (Sirinathsinghji et
al., Nature 305: 232, 1983) und einer Beeinträchtigung der Immunfunktion
(Irwin et al., Am. J. Physiol, 255: R744, 1988). Klinische Daten
legen überdies
nahe, daß CRF
bei Depressionen, mit Angstzuständen
zusammenhängenden
Erkrankungen und Anorexia nervosa im Gehirn hypersekretiert wird (DeSouza,
Ann. Reports in Med. Chem. 25: 215–223, 1990). Demgemäß legen
klinische Daten nahe, daß CRF-Rezeptor-Antagonisten
neuartige Antidepressiva und/oder Anxiolytika darstellen könnten, die
bei der Behandlung der neuropsychiatrischen Erkrankungen nützlich sein
könnten,
die Hypersekretion von CRF manifestieren.
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Die ersten CRF-Rezeptor-Antagonisten
waren Peptide (siehe z. B. Rivier et at., U.S. Patent No. 4,605,642;
Rivier et al., Science 224: 889, 1984). Obgleich diese Peptide etablierten,
daß CRF-Rezeptor-Antagonisten
die pharmakologischen Reaktionen auf CRF mildern können, leiden
Peptid-CRF-Rezeptor-Antagonisten an den üblichen Nachteilen von Peptid-Therapeutika, einschließlich Mangel
an Stabilität
und begrenzte orale Aktivität.
Vor kurzem ist über
kleinmolekulare CRF-Rezeptor-Antagonisten berichtet worden. Substituierte
4-Thio-5-oxo-3-pyrazolin-Derivate
(Abreu et al., U.S. Patent No. 5,063,245) und substituierte 2-Aminothiazol-Derivate
(Courtemanche et al., Australian Patent No. AU-A-41399/93) sind
zum Beispiel als CRF-Rezeptor-Antagonisten berichtet worden. Diese
besonderen Derivate haben sich als wirksam bei der Hemmung der Bindung
von CRF an seinen Rezeptor im 1– 10 μM-Bereich
bzw. 0,1–10 μM-Bereich
erwiesen.
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Vor kurzem sind zahlreiche kleinmolekulare
CRF-Rezeptor-Antagonisten vorgeschlagen worden, einschließlich der
in den folgenden Patentdokumenten offenbarten Verbindungen: WO 94/13643,
WO 94/13644, WO 94/13661, WO 94/13676, WO 94/13677, WO 95/10506,
WO 95/33750, WO 96/35689, WO 97/00868, WO 97/35539, WO 97/35580,
WO 97/35846, WO 97/44038, WO 98/03510, WO 98/05661, WO 98/08846,
WO 98/08847, WO 98/11075, WO 98/15543, WO 98/21200 und WO 98/29413.
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Aufgrund der physiologischen Bedeutung
von CRF bleibt die Entwicklung von biologisch aktiven kleinen Molekülen, die
signifikante CRF-Rezeptor-Bindungsaktivität besitzen und die in der Lage
sind, den CRF-Rezeptor zu antagonisieren, ein wünschenswertes Ziel. Solche
CRF-Rezeptor-Antagonisten wären
nützlich
bei der Behandlung von endokrinen, psychiatrischen und neurologischen
Zuständen
oder Erkrankungen, einschließlich
von mit Streß zusammenhängenden
Erkrankungen im allgemeinen.
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Obgleich signifikante Fortschritte
gemacht worden sind, CRF-Regulation durch Verabreichung von CRF-Rezeptor-Antagonisten
zu erreichen, bleibt ein Bedürfnis
im Stand der Technik nach wirksamen kleinmolekularen CRF-Rezeptor-Antagonisten
bestehen. Es besteht auch ein Bedürfnis nach pharmazeutischen
Zusammensetzungen, die solche CRF-Rezeptor-Antagonisten enthalten, sowie
Verfahren, die mit der Verwendung desselben zusammenhängen, um
zum Beispiel mit Streß zusammenhängende Erkrankungen
zu behandeln. Die vorliegende Erfindung erfüllt diese Bedürfnisse
und stellt weitere verwandte Vorteile bereit.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Kurz gesagt betrifft diese Erfindung
allgemein CRF-Rezeptor-Antagonisten und genauer CRF-Rezeptor-Antagonisten
mit der folgenden allgemeinen Struktur (I):
einschließlich Stereoisomeren und pharmezeutisch
annehmbaren Salzen derselben, wobei m, n, X, R, R
1,
R
2 und Ar sind, wie unten definiert.
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Die CRF-Rezeptor-Antagonisten dieser
Erfindung sind über
einen weiten Bereich von therapeutischen Anwendungen nützlich und
können
verwendet werden, um eine Vielzahl von Erkrankungen oder Krankheiten zu
behandeln, einschließlich
mit Streß zusammenhängenden
Erkrankungen. Solche Verfahren schließen die Verabreichung einer
wirksamen Menge eines CRF-Rezeptor-Antagonisten dieser Erfindung,
vorzugsweise in der Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
an ein Tier, das dieser bedarf, ein. Demgemäß sind in einer weiteren Ausführungsform
pharmazeutische Zusammensetzungen offenbart, die einen oder mehrere CRF-Rezeptor-Antagonisten
dieser Erfindung in Kombination mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Trägerstoff
und/oder Verdünnungsmittel
enthalten.
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Diese und weitere Aspekte der Erfindung
werden bei Bezugnahme auf die folgende detaillierte Beschreibung
deutlich werden. Zu diesem Zweck sind verschiedene Entgegenhaltungen
angegeben, die bestimmte Verfahren, Verbindungen und/oder Zusammensetzungen
detaillierter beschreiben, und sind hierdurch durch Bezugnahme in
ihrer Gesamtheit mit einbezogen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein Verbindungen, die als Antagonisten des Rezeptors für Corticotropin-freisetzenden
Faktor (CRF) nützlich
sind.
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In einer ersten Ausführungsform
haben die CRF-Rezeptor-Antagonisten dieser Erfindung die
einschließlich Stereoisomeren und pharmazeutisch
annehmbaren Salzen derselben,
wobei:
n 1 oder 2 ist;
m
0, 1, 2 oder 3 ist;
X N oder CR' ist;
R ein fakultativer Substituent
ist, der, bei jedem Auftreten, unabhängig C
1-6-Alkyl,
C
3-6 -Alkenyl, C
1-6-Alkylidenyl oder
C
1-6-AlkylAr ist;
R' Wasserstoff, Halogen oder C
1-6-Alkyl ist;
R
1 -C(H)
0,1(R
3)(R
4) ist;
R
2 Wasserstoff
oder C
1-6-Alkyl ist;
R
3 Wasserstoff,
Keto, C
1-6-Alkyl, Mono- oder Di(C
3-6-cycloalkyl)methyl, C
3-6-Cycloalkyl, C
3-6-Alkenyl, Hydroxy-C
1-6-alkyl,
C
1-6-Alkylcarbonyloxy-C
1-6-alkyl
oder C
1-6-Alkyloxy-C
1-6-alkyl
ist und
R
4 Wasserstoff, Ar
1,
C
1-6-AlkylAr
1, OAr
1, C
1-8-Alkyl, C
1-6-Alkyloxy, C
3-6-Cycloalkyl,
Mono- oder Di(C
3-6-cycloalkyl)methyl, C
3-6-Alkenyl, C
3-6-Alkinyl,
C
1-6-Alkyloxy-C
1-6-alkyl,
C
1-6-AlkoxyAr
1,
Hydroxy-C
1-6-alkyl, Thienyl-C
1-6-alkyl,
Furanyl-C
1-6-alkyl, C
1-6 -Alkylthio-C
1-6-alkyl,
Morpholinyl, Mono- oder Di(C
1-6-alkyl)amino-C
1-6-alkyl, Amino, (C
1-6-Alkyl)amino, Di(C
1-6-alkyl)amino, (C
1-6-AlkylAr
1)amino, (C
1-6-Alkyl)(Ar
1)amino, C
1-6-Alkylcarbonyl-C
1-6-alkyl, C
1-6-Alkylcarbonyloxy-C
1-6-alkyl, Sulfonyl-(C
1-8-alkyl),
C(=O)-C
1-6 -Alkyl, C
1-8-Alkyl,
substituiert mit Phthalimid, Ar
1, OAr
1, NHAr
1, C(=O)Ar
1, C(=O)NHAr
1 oder
-C(=O)NH
2, oder ein Rest der Formel -(C
1-6-Alkandiyl)-Y-(CO)
0,1-Ar
1 ist, wobei Y O, NH oder eine direkte Bindung
ist, oder
R
3 und R
4 zusammengenommen
mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, ein C
5-8-Cycloalkyl, ein C
5-8-Cycloalkenyl,
einen C
3-12-Heterozyklus, Phenyl, Naphthyl
oder ein C
5-8-Cycloalkyl, kondensiert an
Ar
1, bilden, wobei jedes davon fakultativ
mit einem oder mehreren Substituenten substituiert ist, die unabhängig ausgewählt sind
aus C
1-6-Alkyl;
Ar Phenyl, Naphthyl
oder ein aromatischer C
3-12-Heterozyklus
ist, jedes fakultativ mit 1, 2 oder 3 Substituenten substituiert,
die unabhängig
ausgewählt
sind aus Halo, C
1-6-Alkyl, Trifluormethyl,
O(Trifluormethyl), Hydroxy, Cyano, C
1-6-Alkyloxy,
Phenoxy, Benzoxy, C
1-6-Alkylthio, Nitro, Amino, Mono- oder
Di(C
1-6-alkyl)amino, (C
1-6-Alkyl)(C
1-6-alkanoyl)amino oder Piperidinyl, oder
wobei zwei Substituenten zusammengenommen ein C
1-6-Alkylidinyl
oder ein C
1-6-Alkylidenyl sind, wobei ein,
zwei oder drei Kohlenstoffatome durch ein Heteroatom ersetzt sind,
das einzeln ausgewählt
ist aus Sauerstoff, Stickstoff oder und Schwefel; und
Ar
1 Phenyl, Naphthyl oder ein aromatischer
C
3-12-Heterozyklus ist, wobei jedes davon
fakultativ mit 1, 2 oder 3 Substituenten substituiert ist, die unabhängig ausgewählt sind
aus Halo, C
1-6-Alkyl, C
1-6-Alkyloxy,
Di(C
1-6-alkyl)amino, Di(C
1-6-alkyl)amino-C
1-6-alkyl, Trifluormethylsulfonyl-(C
1-6-alkyl) und C
1-6-Alkyl,
substituiert mit Morpholinyl.
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Im Kontext dieser Erfindung haben
die vorstehenden Begriffe die unten angegebenen Bedeutungen.
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"Keto" stellt =O dar.
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"C1-6-Alkyl" oder "C1-8-Alkyl" stellt ein geradkettiges
oder verzweigtes Alkyl mit von 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bzw. 1
bis 8 Kohlenstoffatomen dar, wie etwa Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl,
n-Butyl, tert-Butyl, n-Pentyl und dergleichen.
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"C1-6-Alkyloxy" stellt die Gruppe -O(C1-6-Alkyl)
dar, wie etwa Methoxy, Ethoxy und dergleichen.
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"C1-6-Alkylthio" stellt die Gruppe -S(C1-6-Alkyl)
dar, wie etwa -SCH3, -SCH2CH3 und dergleichen.
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"C3-6-Cycloalkyl" stellt ein zyklisches Alkyl mit von
3 bis 6 Kohlenstoffatomen dar, einschließlich Cyclopropyl, Cyclopentyl,
Cyclopentyl und Cyclohexyl.
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"C5-8-Cycloalkyl" stellt ein zyklisches Alkyl mit von
5 bis 8 Kohlenstoffatomen dar, wie etwa Cyclopentyl, Cyclohexyl
und dergleichen.
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"C5-8-Cycloalkenyl" stellt ein zyklisches Alkyl mit von
5 bis 8 Kohlenstoffatomen und wenigstens einer Doppelbindung dar.
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"C3-6-Alkenyl" stellt ein ungesättigtes geradkettiges oder
verzweigtes Alkyl mit von 3 bis 6 Kohlenstoffatomen und mit wenigstens
einer Doppelbindung dar, wie etwa Propylenyl, 1-Butenyl, 2-Butenyl, 2-Methylpropenyl
und dergleichen.
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"C3-6-Alkinyl" stellt ein ungesättigtes geradkettiges oder
verzweigtes Alkyl mit von 3 bis 6 Kohlenstoffatomen und mit wenigstens
einer Dreifachbindung dar, wie etwa Propylinyl, 1-Butinyl, 2-Butinyl,
2-Methylpropinyl und dergleichen.
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"Hydroxy-C1-6-alkyl" stellt
ein C1-6-Alkyl dar, das mit wenigstens einer
Hydroxylgruppe substituiert ist, wie etwa -CH2OH,
-CH(OH)CH3 und dergleichen.
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"Mono-
oder Di(C3-6-cycloalkyl)methyl" stellt eine Methylgruppe
dar, die mit einer oder zwei C3-6-Cycloalkylgruppen
substituiert ist, wie etwa Cyclopropylmethyl, Dicyclopropylmethyl
und dergleichen.
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"C1-6-Alkylcarbonyl-C1-6-alkyl" stellt ein C1-6-Alkyl dar, das mit einer -COC1-6-Alkylgruppe substituiert ist.
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"C1-6-Alkylcarbonyloxy-C1-6-alkyl" stellt ein C1-6-Alkyl dar, das mit einer -COOC1-6-Alkylgruppe
substitiuert ist.
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"C1-6-Alkyloxy-C1-6-alkyl" stellt ein C1-6-Alkyl dar, das mit einer -OC1-6-Alkylgruppe
substituiert ist.
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"C1-6-Alkylthio-C1-6-alkyl" stellt ein C1-6-Alkyl dar, das mit einer -SC1-6-Alkylgruppe
substituiert ist.
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"Sulfanyl(C1-6-alkyl)" bedeutet -SO2(C1-6-Alkyl), wie etwa -SO2-Methyl
und dergleichen.
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"Mono-
oder Di(C1-6-alkyl)amino" stellt ein Amino dar, das mit einem
C1-6-Alkyl bzw. mit zwei C1-6-Alkylen
substituiert ist.
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"(C1-6-Alkyl)(C1-6-alkanoyl)amino" stellt ein Amino
dar, das substituiert ist mit einem C1-6-Alkyl und einem C1-6-Alkanoyl (d. h. C(=O)(C1-6-Alkyl).
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"Mono-
oder Di(C1-6-alkyl)amino-C1-6-alkyl" stellt ein C1-6-Alkyl dar, das mit einem Monooder Di(C1-6-alkyl)amino substituiert ist.
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"C1-6-Alkylidenyl" stellt einen zweiwertigen C1-6-Alkylrest dar, wie etwa Methylen (-CH2-), Ethylen (-CH2CH2-) und dergleichen.
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"C1-6-Alkylidenyl, bei dem ein, zwei oder drei
Kohlenstoffatome durch ein Heteroatom ersetzt sind, das einzeln
ausgewählt
ist aus Sauerstoff, Stickstoff oder und Schwefel" bedeutet ein C1-6 -Alkylidenyl,
bei dem ein, zwei oder drei Methylenylgruppen (d. h. "CH2") ersetzt sind durch
O, N oder S, wie etwa -OCH2O-, -OCH2CH2O- und dergleichen.
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"C3-12-Heterozyklus" stellt einen Ring dar, der aus mehr
als einer Atomsorte besteht und der 3 bis 12 Kohlenstoffatome enthält, wie
etwa Pyridinyl, Pyrimidinyl, Furanyl, Thienyl, Imidazolyl, Thiazolyl,
Pyrazolyl, Pyridazinyl, Pyrazinyl, Triazinyl (wie etwa 1, 3, 5),
Pyrrolyl, Thiopenyl, Oxazolyl, Isoxazolyl, Pyrrolinyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl
und dergleichen, sowie an Phenyl kondensierte heterozyklische Ringe,
um einen bizyklischen Ring zu bilden, wie etwa Pyrolidinophenyl
und dergleichen.
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"Halo" bedeutet Fluor,
Chlor, Brom oder Iod.
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"(S)" bezeichnet die linkshändige chirale
Konfiguration der Gruppe, auf die es angewendet ist.
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Wie im Kontext dieser Erfindung verwendet,
stellt
-CH
2CH-
oder -CH=CH- dar, fakultativ substituiert mit 1 oder 2 R-Substituenten,
(d. h. wenn n = 1 und m = 0, 1 oder 2) oder -CH
2CH
2CH
2-, fakultativ
substituiert mit 1, 2 oder 3 R-Substituenten (d. h. wenn n = 2 und
m = 0, 1, 2 oder 3). Demgemäß schließen repräsentative
Verbindungen dieser Erfindung Verbindungen mit den folgenden Strukturen
(I-1), (I-2), (I-3), (I-4), (I-5) und (I-6) ein sind aber nicht
hierauf beschränkt):
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Insbesondere und in Abhängigkeit
von der Auswahl der X-Einheit schließen repräsentative CRF-Rezeptor-Antagonisten
diese Erfindung Verbindungen mit den folgenden Strukturen (Ia) bzw.
(Ib) ein:
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In einer bevorzugten Ausführungsform
haben die CRF-Rezeptor-Antagonisten dieser Erfindung Struktur (Ia).
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform haben die CRF-Rezeptor-Antagonisten
dieser Erfindung Struktur (Ib), worin R' Wasserstoff ist. Solche Verbindungen
werden dargestellt durch die folgenden Strukturen (I-1a), (I-1b),
(I-4a) und (I-4b):
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Wie oben angegeben, ist R1 -C(H)0,1(R3)(R4), was -CH(R3)(R4) und -C(R3)(R4) darstellt.
Repräsentative Ausführungsformen
in dieser Hinsicht schließen
die folgenden R1-Einheiten ein:
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In ähnlicher Weise schließen repräsentative
R1-Einheiten, wenn R3 Keto
ist, das folgende ein:
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Repräsentative R1-Einheiten
in dieser Hinsicht schließen
-C(=O)R4, -C(=O)OR4,
-C(=O)NH2, -C(=O)NH(C1-6-Alkyl)
und -C(=O)N(C1-6-Alkyl)(C1-6-Alkyl)
ein.
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In der Ausführungsform, in der die R3- und R4-Gruppen
von R1 zusammengenommen ein C3-8 -Cycloalkyl
bilden, hat die resultierende R1-Gruppe
die Struktur:
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Repräsentative C
3-8-Cycloalkyle
schließen
Cyclopropyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl ein. Überdies hat eine repräsentative
R
1-Einheit, wenn das C
3-8-Cycloalkyl
ein C
5-7-Cycloalkyl ist, fakultativ substituiert
mit einer oder mehreren C
1-6-Alkylgruppen,
die folgende Struktur:
wobei R
5 und
R
6 identisch oder verschieden und unabhängig ausgewählt sind
aus einem C
1-6-Alkyl, wie etwa Methyl oder Ethyl.
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In ähnlicher Weise hat die resultierende
R
1-Gruppe in der Ausführungsform, in der die R
3-und
R
4-Gruppen von R
1 zusammengenommen
ein an Ar kondensiertes C
5-8-Cycloalkyl
bilden, die Struktur:
einschließlich fakultativ substituierten
Analogen derselben, wie oben definiert.
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In spezifischeren Ausführungsformen
dieser Erfindung schließen
repräsentative
Ar-Gruppen dieser Erfindung 2,4,6-Trimethylphenyl, 2-Chlor-4-methylphenyl,
2-Chlor-4-methoxyphenyl, 2-Brom-4-methylphenyl, 2-Methyl-4-chlorphenyl,
2-Methyl-4-bromphenyl, 2-Brom-4-isopropylphenyl,
2,4-Dichlorphenyl, 2,6-Dimethyl-4-bromphenyl, 4-Chlorphenyl, 2,4-Dimethoxyphenyl,
2,4-Dimethylphenyl, 2-Methoxyphenyl, 3-Methoxyphenyl, 2-Methyl-4-methoxyphenyl, 3,4-Dimethoxyphenyl,
3,5-Dimethoxyphenyl, 4-Trifluormethylphenyl, 4- Methoxyphenyl, 2,4,6-Trifluorphenyl,
2-Methyl-4-N(ethyl)2-phenyl, 2-Brom-4-(OCF3)phenyl,
4-Dimethylamino-2-methyl-3-pyridinyl, 4-Dimethylamino-6-methyl-2-pyridinyl, 4-Dimethylamino-3-pyridinyl, 4-N(CH3)(COCH3)phenyl,
3,4-Methylendioxyphenyl
und 3,4-Ethylendioxyphenyl ein.
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Repräsentative fakultative R-Gruppen
dieser Erfindung schließen
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, Isobutyl, =CH2 und
=CHCH3 ein.
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Repräsentative R'-Gruppen sind Wasserstoff, Fluor, Chlor,
Brom, Methyl und Ethyl und vorzugsweise Wasserstoff.
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Repräsentative R1-Gruppen
schließen
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert-Butyl, n-Pentyl,
Isopentyl, Neopentyl, -CH(ethyl)2, -CH(n-propyl)2, -CH(n-butyl)2,
-CH2CH2OCH3, -CH(methyl)(CH2OCH3), -CH(ethyl)(CH2OCH3), -CH(n-propyl)(CH2OCH3), -CH(n-butyl)(CH2OCH3), -CH(tert-butyl)(CH2OCH3), -CH(CH2OCH3)2,
-CH(benzyl)(CH2OCH3),
-CH(4-chlorbenzyl)(CH2OCH3), -CH(CH2OCH3)(CH2CH2SCH3),
-CH(ethyl)(CH2Obenzyl), -CHC≡CH, -CH(methyl)(ethyl),
-CH(methyl)(n-propyl), -CH(methyl)(n-butyl), -CH(methyl)(n-pentyl),
-CH(methyl)(CH2CH2CH2CH(CH3)2),
-CH(ethyl)(n-propyl), -CH(ethyl)(n-butyl), -CH(ethyl)(n-peetyl),
-CH(n-propyl)(n-butyl), -CH(n-propyl)(n-pentyl), Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclohexyl, 2-Methylcyclohexyl, 3-Methylcyclohexyl, 1,2,3,4-Tetrahydronaphthyl
(1 und 2), Benzyl, 2-Chlorbenzyl, -CH(methyl)(benzyl), CH(ethyl)(benzyl),
-CH(n-propyl)(benzyl), -CH(n-butyl)(benzyl), -CH2(cyclopropyl),
-CH2(cyclobutyl), CH2CH(methyl)CH2CH3, -CH2CH(ethyl)CH2CH3, -CH2C(methyl)3, -CH2C≡CH, -CH2C(=O)ethyl, -C(=O)cyclopropyl, -C(=O)NHbenzyl,
-C(=O)methyl, -C(=O)benzyl, -C(=O)phenyl, -C(=O)ethyl, -C(=O)CH2C(=O)Oethyl, -C(=O)CH(phenyl)ethyl, -C(=O)pyridyl,
-C(=O)(4-N,N-dimethylamino)phenyl, -C(=O)CH2Omethyl,
-C(=O)CH(ethyl)2, -C(=O)n-butyl, -C(=O)CH2CH2(methyl)2, -C(=O)n-propyl, -C(=O)CH2CH2phenyl, -CH2pyridyl,
-CH2CH2NHphenyl,
-CH2CH2C(=O)Oethyl,
-CH2CH2CH2phenyl, -CH2CH2-N-phthalimid, -CH2CH2CH2C(=O)Oethyl,
-CH2CH2Oethyl, CH2CH(methyl)2, -CH2C(=O)Oethyl, -CH2C(=O)pyrrolidinophenyl,
-CH2CH2Ophenyl,
-CH2CH2CH2CH2-N-phthalimid,
-CH2C(=O)Ot-butyl, -CH2CH2CH(methyl)2, -CH2C(=O)NH2, -CH2-4-(SO2CH3)phenyl, -CH2CH2pyrolyl und Benzyl ein.
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Repräsentative R2-Gruppen
schließen
Methyl, Ethyl und Wasserstoff und vorzugsweise Methyl ein.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
mit bekannten Techniken der organischen Synthese hergestellt werden,
einschließlich
der Verfahren, die detaillierter in den Beispielen beschrieben sind,
und können
im allgemeinen als die freie Base eingesetzt werden. Alternativ
können
die Verbindungen dieser Erfindung in der Form von Säureadditionssalzen
verwendet werden. Säureadditionssalze
der Aminoverbindungen der vorliegenden Erfindung als freie Base
können
mit im Stand der Technik gut bekannten Verfahren hergestellt werden
und können
von organischen und anorganischen Säuren gebildet werden. Geeignete
organische Säuren
schließen
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Benzoesäure,
Ascorbinsäure,
Bernsteinsäure,
Methansulfonsäure, Essigsäure, Oxasäure, Propionsäure, Weinsäure, Salicylsäure, Zitronensäure, Gluconsäure, Milchsäure, Mandelsäure, Zimtsäure, Asparaginsäure, Stearinsäure, Palmitinsäure, Glycolsäure, Glutaminsäure und
Benzolsulfonsäure
ein. Geeignete anorganische Säuren
schließen
Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure
und Salpetersäure
ein.
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Genauer gesagt können die Verbindungen der Struktur
(I) mit den in den Beispielen 1 und 2 dargestellten Verfahren hergestellt
werden sowie mit dem folgenden allgemeinen Reaktionsschema:
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Die Wirksamkeit einer Verbindung
als ein CRF-Rezeptor-Antagonist kann mit verschiedenen Testmethoden
bestimmt werden. Geeignete CRF-Antagonisten dieser Erfindung sind
in der Lage, die spezifische Bindung von CRF an seinen Rezeptor
zu hemmen und mit CRF assoziierte Aktivitäten zu antagonisieren. Bei
einer Verbindung von Struktur (I) kann Aktivität als ein CRF-Antagonist mit
einem oder mehreren allgemein akzeptierten Tests für den genannten
Zweck bestimmt werden, einschließlich (aber nicht hierauf beschränkt) den Tests,
die offenbart sind von DeSouza et al. (J. Neuroscience 7: 88, 1987)
und Battaglia et al. (Synapse 1: 572, 1987). Wie oben erwähnt, schließen geeignete
CRF-Antagonisten Verbindungen ein, die CRF-Rezeptor-Affinität zeigen.
CRF-Rezeptor-Affinität
kann bestimmt werden durch Bindungsstudien, die die Fähigkeit
einer Verbindung messen, die Bindung eines radioaktiv markierten
CRFs (z. B. [
125]Tyrosin-CRF) an seinen
Rezeptor (z. B. Rezeptoren, die aus Ratten-Cerebralcortexmembranen
präpariert
worden sind) zu hemmen. Der Radioliganden-Bindungstest, der von
DeSouza et al. (aaO, 1987) beschrieben ist, stellt einen Test zur
Bestimmung der Affinität
einer Verbindung für
den CRF-Rezeptor zur Verfügung.
Solche Aktivität
wird typischerweise aus der IC
50 als die
Konzentration einer Verbindung, die notwendig ist, um 50% des radioaktiv
markierten Liganden vom Rezeptor zu verdrängen, berechnet und wird als
ein "K
i"-Wert angegeben,
der mit der folgenden Gleichung berechnet wird:
wobei L = Radioligand und
K
D = Affinität des Radioliganden für den Rezeptor
(Cheng and Prusoff, Biochem. Pharmacol. 22: 3099, 1973).
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Zusätzlich zu Hemmung der CRF-Rezeptor-Bindung
kann die CRF-Rezeptor-Antagonistenaktivität einer
Verbindung bestimmt werden durch die Fähigkeit der Verbindung, eine
mit CRF assoziierte Aktivität
zu antagonisieren. Es ist zum Beispiel bekannt, daß CRF verschiedene
biochemische Prozesse stimuliert, einschließlich Adenylatcyclase-Aktivität. Daher
können
Verbindungen als CRF-Antagonisten durch ihre Fähigkeit bewertet werden, CRF-stimulierte
Adenylatcyclase-Aktivität
zu hemmen, indem zum Beispiel cAMP-Gehalte gemessen werden. Der
Test auf CRF-stimulierte Adenylatcyclase-Aktivität von Battaglia et al. (aaO,
1987) stellt einen Test zur Bestimmung der Fähigkeit einer Verbindung, CRF-Aktivität zu antagonisieren,
zur Verfügung.
Demgemäß kann CRF-Rezeptor-Antagonistenaktivität mit Testtechniken
bestimmt werden, die im allgemeinen einen anfänglichen Bindungstest einschließen (wie
etwa offenbart von DeSouza (aaO, 1987)), gefolgt von einem cAMP-Screeningprotokoll
(wie etwa offenbart von Battaglia (aaO, 1987)).
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In Bezug auf CRF-Rezeptor-Bindungsaffinitäten haben
CRF-Rezeptor-Antagonisten dieser Erfindung einen Ki von
weniger als 10 μM.
In einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung hat ein CRF-Rezeptor-Antagonist einen Ki von weniger als 1 μM und bevorzugter weniger als
0,25 μM
(d. h. 250 nM). Wie unten detaillierter angegeben, wurden repräsentative
Verbindungen dieser Erfindung mit dem Verfahren von Beispiel 4 getestet.
Bevorzugte Verbindungen mit einem Ki von
weniger als 1 μM
sind die Verbindungen mit den Nummern (I-1) bis (I-25) und (I-29)
bis (I-33). Bevorzugtere Verbindungen mit einem Ki von
weniger als 250 nM sind die Verbindungen mit den Nummern (I-1) bis
(I-14), (I-16) bis (I-25) und (I-29)
bis (I-32).
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Die CRF-Rezeptor-Antagonisten der
vorliegenden Erfindung zeigen Aktivität an der CRF-Rezeptorstelle und
können
als Therapeutika für
die Behandlung eines breiten Bereiches von Erkrankungen oder Krankheiten
verwendet werden, einschließlich
endokrinen, psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen oder Krankheiten.
Genauer gesagt, können
die CRF-Rezeptor-Antagonisten der vorliegenden Erfindung nützlich sein
bei der Behandlung physiologischer Zustände oder Erkrankungen, die
von der Hypersekretion von CRF herrühren. Weil man glaubt, daß CRF ein
zentraler Neurotransmitter ist, der die endokrinen, verhaltensmäßigen und
automatischen Reaktionen auf Streß aktiviert und koordiniert,
können
die CRF-Rezeptor-Antagonisten der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, um neuropsychiatrische Erkrankungen zu behandeln. Neuropsychiatrische
Erkrankungen, die mit den CRF-Rezeptor-Antagonisten dieser Erfindung
behandelbar sein können,
schließen affektive
Erkrankungen wie etwa Depression; mit Angstzuständen zusammenhängende Erkrankungen,
wie etwa generalisierte Angstzustände, panische Erkrankung, obsessivkompulsive
Erkrankung, abnorme Aggression, kardiovaskuläre Abnormitäten wie etwa instabile Angina
und reaktiven Bluthochdruck; und Nahrungsaufnahmestörungen wie
etwa Anorexia nervosa, Bulimie und Reizkolon ein. CRF-Antagonisten können auch
nützlich
sein bei der Behandlung von Streß-induzierter Immunsupression,
die mit verschiedenen Erkrankungszuständen assoziiert ist, sowie
bei Schlaganfall. Weitere Verwendungen der CRF-Antagonisten dieser
Erfindung schließen
die Behandlung von entzündlichen
Zuständen
(wie etwa rheumatoider Arthrits, Uveitis, Asthma, entzündlicher
Darmerkrankung und G. I.-Motilität), Cushing-Erkrankung,
infantilen Spasmen, Epilepsie und anderen Anfällen von sowohl Kindern als
auch Erwachsenen und unterschiedlichem Drogenmißbrauch oder -entzug (einschließlich Alkoholismus)
ein.
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind pharmazeutische Zusammensetzungen offenbart,
die einen oder mehrere CRF-Rezeptor-Antagonisten enthalten. Für die Zwecke
der Verabreichung können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung als pharmazeutische
Zusammensetzungen formuliert werden. Pharmazeutische Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung umfassen einen CRF-Rezeptor-Antagonisten
der vorliegenden Erfindung (d. h. eine Verbindung von Struktur (I))
und einen pharmazeutisch annehmbaren Trägerstoff und/oder Verdünnungsmittel.
Der CRF-Rezeptor-Antagonist liegt in der Zusammensetzung in einer
Menge vor, die darin wirksam ist, eine bestimmte Erkrankung zu behandeln – das heißt in einer Menge,
die ausreichend ist, um CRF-Rezeptor-Antagonistenaktivität zu erreichen,
und vorzugsweise mit annehmbarer Toxizität für den Patienten. Vorzugsweise
können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
einen CRF-Rezeptor-Antagonisten in einer Menge von 0,1 mg bis 250
mg pro Dosierung, in Abhängigkeit
vom Verabreichungsweg, bevorzugter von 1 mg bis 60 mg einschließen. Geeignete
Konzentrationen und Dosierungen können von einem Fachmann ohne
weiteres bestimmt werden.
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Pharmazeutisch annehmbare Trägerstoffe
und/oder Verdünnungsmittel
sind den Fachleuten geläufig. Für Zusammensetzungen,
die als flüssige
Lösungen
formuliert sind, schließen
annehmbare Trägerstoffe und/oder
Verdünnungsmittel
Kochsalzlösung
und steriles Wasser ein und können
fakultativ Antioxidationsmittel, Puffer, Bakteriostatika und andere übliche Zusatzstoffe
einschließen.
Die Zusammensetzungen können auch
als Pillen, Kapseln, Granülen
oder Tabletten formuliert werden, die, zusätzlich zu einem CRF-Rezeptor-Antagonisten, Verdünnungsmittel,
Dispergiermittel und oberflächenaktive
Mittel, Bindemittel und Gleitmittel enthalten. Ein Fachmann kann
weiter den CRF-Rezeptor-Antagonisten in einer geeigneten Art und
Weise formulieren und in Übereinstimmung
mit akzeptierten Praktiken, wie etwa denjenigen, die in Remington's Pharmaceutical
Sciences, Gennaro, Hrg., Mack Publishing Co., Easton, PA 1990, offenbart
sind.
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In einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegenden Offenbarung ein Verfahren zur Behandlung einer
Vielzahl von Erkrankungen oder Krankheiten zur Verfügung, einschließlich endokrinen,
psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen oder Krankheiten.
Solche Verfahren schließen
die Verabreichung einer Verbindung der vorliegenden Verbindung an
ein warmblütiges
Tier in einer Menge ein, die ausreichend ist, um die Erkrankung
oder Krankheit zu behandeln. Solche Verfahren schließen systemische
Verabreichung eines CRF-Rezeptor-Antagonisten
dieser Erfindung ein, vorzugsweise in der Form einer pharmazeutischen
Zusammensetzung. Wie hierin verwendet, schließt systemische Verabreichung
orale und parenterale Verabreichungsverfahren ein. Für orale
Verabreichung schließen
geeignete pharmazeutische Zusammensetzungen von CRF-Rezeptor-Antagonisten
Pulver, Granülen,
Pillen, Tabletten und Kapseln sowie Flüssigkeiten, Sirupe, Suspensionen
und Emulsionen ein. Diese Zusammensetzungen können auch Geschmacksstoffe,
Konservierungsstoffe, Suspensionsmittel, Verdickungsmittel und Emulgatoren
und weitere pharmazeutisch annehmbare Zusatzstoffe einschließen. Für parenterale
Verabreichung können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung in wäßrigen Injektionslösungen vorgelegt
werden, die, zusätzlich
zum CRF-Rezeptor-Antagonisten, Puffer, Antioxidationsmittel, Bakteriostatika
und weitere in solchen Lösungen üblicherweise
eingesetzte Zusatzstoffe enthalten können.
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Wie oben erwähnt, kann die Verabreichung
einer Verbindung der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um
eine breite Vielfalt von Erkrankungen oder Krankheiten zu behandeln.
Insbesondere können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung einem warmblütigen Tier
zur Behandlung von Depression, Angstzustand, Panikzustand, obsessiv-kompulsiver
Erkrankung, abnomer Aggression, instabiler Angina, reaktivem Bluthochdruck,
Anorexia nervosa, Bulimie, Reizkolon, entzündlicher Darmerkrankung, Stress-Induzierter
Immunsuppression, Entzündung,
Cushing-Erkrankung, Drogenmißbrauch
oder -entzug, infantile Spasmen oder Epilepsie verabreicht werden.
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Die folgenden Beispiele werden zu
Zwecken der Veranschaulichung, nicht Beschränkung vorgelegt.
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BEISPIELE
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Die CRF-Rezeptor-Antagonisten dieser
Erfindung können
mit den in den Beispielen 1–2
offenbarten Verfahren hergestellt werden. Beispiel 3 offenbart repräsentative
Verbindungen dieser Erfindung. Beispiel 4 präsentiert ein Verfahren zur
Bestimmung der Rezeptor-Bindungsaktivität (Ki) und Beispiel 5 offenbart einen Test zum
Screenen von Verbindungen dieser Erfindung auf CRF-stimulierte Adenylatcyclase-Aktivität.
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BEISPIEL
1
SYNTHESE REPRÄSENTATIVER
VERBINDUNGEN VON STRUKTUR (IA)
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Verbindung (4)
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Eine Lösung von 4,6-Dichlor-2-methyl-5-nitropyrimidin
(3; J. Chem. Soc. 1954, 3836)(2,23 g, 11 mmol) in EtOH (30 ml) bei –30°C wurde mit
1-Ethylpropylamin (870 mg, 10 mmol) in EtOH (8 ml) behandelt und
die Reaktionsmischung wurde bei –30°C für eine Stunde gerührt und
anschließend
auf Raumtemperatur erwärmt. Flüchtige Substanzen
wurden abgedampft und der Rückstand
wurde zwischen Wasser und EtOAc aufgeteilt. Die organische Phase
wurde getrocknet (Natriumsulfat), eingedampft, durch Flashchromatographic
(Silica) gereinigt, um Verbindung (4) zu ergeben.
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Verbindung (5)
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Eine Lösung von Verbindung (4)(2,07
g, 8 mmol) in Acetonitril (15 ml) wurde mit 2,4,6-Trimethylanilin (1,35
g, 10 mmol) bei Umgebungstemperatur behandelt, anschließend wurde
Triethylamin (1,52 g, 15 mmol) eingebracht. Die Reaktionsmischung
wurde bei Umgebungstemperatur für
zwei Stunden gerührt.
Flüchtige Substanzen
wurden abgedampft und der Rückstand
wurde zwischen Salzlösung
und EtOAc aufgeteilt. Die organische Phase wurde getrocknet (Natriumsulfat),
eingedampft, durch Flashchromatographie (Silica) gereinigt, um Verbindung
(5) zu ergeben.
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Verbindung (6)
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Verbindung (5)(2,14 g, 6 mmol) wurde
in 1 : 1 Dioxan/Wasser (20 ml) gelöst und mit konzentriertem wäßrigen Ammoniumhydroxid
(5 ml) behandelt. Natriumhydrosulfit (3,12 g, 18 mmol) wurde über eine
Stunde in kleinen Chargen zugegeben und die Lösung wurde bei Umgebungstemperatur
für 8 Stunden
gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde zwischen Salzlösung und EtOAc aufgeteilt.
Die organische Phase wurde getrocknet (Natriumsulfat), eingedampft,
durch Flashchromatographie (Silica) gereinigt, um Verbindung (6)
zu ergeben.
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Verbindung (7)
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Eine Mischung von Verbindung (6)(654
mg, 2 mmol) und Triethylamin (500 mg) in trockenem THF (10 ml) wurde
mit Triphosgen (217 mg, 0,73 mmol) behandelt und die Reaktionsmischung
wurde bei Umgebungstemperatur für
eine Stunde gerührt.
Niederschläge
wurden abfiltriert und das Filtrat wurde eingedampft und der Rückstand
wurde zwischen Salzlösung
und EtOAc aufgeteilt. Die organische Phase wurde getrocknet (Natriumsulfat),
eingedampft, durch Flashchromatographie (Silica) gereinigt, um Verbindung
(7) zu ergeben.
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Verbindung (8)
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Verbindung (7)(353 mg, 1 mmol) in
trockenem DMF (5 ml) wurde mit NaH (120 mg, 3 mmol, 60% in Öl) bei Umgebungstemperatur
behandelt. Anschließend
wurde 1,2-Dibromethan
(654 mg, 3 mmol) zur Reaktionsmischung zugegeben und für 10 Stunden
gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde zwischen Wasser und EtOAc aufgeteilt.
Die organische Phase wurde getrocknet (Natriumsulfat), eingedampft,
durch Flashchromatographie (Silika) gereinigt, um Verbindung (8)
zu ergeben. LC-MS 380 (MH+).
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Verbindung (9)
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Eine Lösung von Verbindung (8)(38
mg, 0,1 mmol) in Toluol (2 ml) wurde mit aktiviertem Mangandioxid-Katalysator
(100 mg) bei Rückfluß für 16 Stunden
behandelt. Der Katalysator wurde durch Filtration durch ein Celite-Kissen
entfernt und das Filtrat wurde bis zur Trockne eingedampft und durch
präparative
TLC (Silicagel) mit Ethylacetat-Hexan (1 : 1) gereinigt, um Verbindung
(9) zu liefern.
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BEISPIEL 2
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SYNTHESE VON REPRÄSENTATIVEN
VERBINDUNGEN VON STRUKTUR (IB)
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Verbindungen von Struktur (IB) können mit
demselben Syntheseweg, wie oben in Beispiel 1 offenbart, hergestellt
werden, aber unter Verwendung des entsprechenden Pyridins für Verbindung
(1) statt des Pyrimidins. Repräsentative
Verbindungen dieser Erfindung können
zum Beispiel mit dem folgenden Reaktionsschema hergestellt werden:
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BEISPIEL 3
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SYNTHESE VON
REPRÄSENTATIVEN
VERBINDUNGEN
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Weitere repräsentative Verbindungen dieser
Erfindung wurden mit dem allgemeinen Reaktionsschema hergestellt,
das oben offenbart ist, und/oder mit den Verfahren von Beispiel
1 und 2, und in der folgenden Tabelle dargestellt.
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Tabelle
Repräsentative
Verbindungen
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BEISPIEL 4
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CRF-REZEPTOR-BINDUNGSAKTIVITÄT
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Die Verbindungen dieser Erfindung
können
mit einem standardmäßigen Radioliganden-Bindungstest, wie
allgemein beschrieben von DeSouza et al. (J. Neurosci. 7: 88–100, 1987),
auf Bindungsaffinität
an den CRF-Rezeptor bewertet werden. Durch Verwendung verschiedener
radioaktiv markierter CRF-Liganden kann der Test verwendet werden;
um die Bindungsaktivität
der Verbindungen der vorliegenden Erfindung mit jedem CRF-Rezeptor-Untertyp zu bewerten.
Kurz gesagt, umfaßt
der Bindungstest die Verdrängung
eines radioaktiv markierten CRF-Liganden vom CRF-Rezeptor.
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Genauer gesagt, wird der Bindungstest
durchgeführt
in einem 1,5 ml-Eppendorfröhrchen
unter Verwendung von ungefähr
1 × 106 Zellen pro Röhrchen, die mit menschlichen
CRF- Rezeptoren stabil
transfiziert sind. Jedes Röhrchen
erhält
etwa 0,1 ml Testpuffer (z. B. Dulbecco's Phosphatgepufferte Kochsalzlösung, 10 mM
Magnesiumchlorid, 20 μM
Bacitracin) mit oder ohne nicht-markiertes Sauvagin, Urotensin I
oder CRF (Endkonzentration, 1 μM),
um nicht-spezifische Bindung zu bestimmen, 0,1 ml [125I]-Tyrosin-Schafs-CRF
(Endkonzentration ~ 200 pM oder ungefähr der Kp, wie bestimmt mit
der Scatchard-Analyse) und 0,1 ml einer Membransuspension von Zellen,
die den CRF-Rezeptor
enthalten. Die Mischung wird für
2 Stunden bei 22°C
inkubiert, gefolgt von der Trennung des gebundenen und freien Radioliganden
durch Zentrifugation. Im Anschluß an zwei Waschungen der Pellets
werden die Röhrchen
unmittelbar oberhalb des Pellets abgeschnitten und in einem Gammazähler auf
Radioaktivität
bei ungefähr
80% Leistung überwacht.
Alle Radioliganden-Bindungsdaten können unter Verwendung des nicht-linearen
Kurvenanpassungsprogramms nach der Methode der kleinsten Quadrate
LIGAND von Munson und Rodbard (Anal. Biochem. 107: 220, 1990) analysiert
werden.
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BEISPIEL 5
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CRF-STIMULIERTE
ADENYLATCYCLASE-AKTIVITÄT
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
auch durch verschiedene funktionelle Tests bewertet werden. Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können zum Beispiel auf CRF-stimulierte
Adenylatcyclase-Aktivität
gescreent werden. Ein Test zur Bestimmung von CRF-stimulierter Adenylatcyclase-Aktivität kann durchgeführt werden,
wie allgemein beschrieben von Battaglia et al. (Synapse 1: 572,
1987), mit Modifikationen, um den Test an Vollzellpräparate anzupassen.
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Genauer gesagt, kann die standardmäßige Testmischung
folgendes in einem Endvolumen von 0,5 ml enthalten: 2 mM L-Glutamin,
20 mM HEPES und 1 mM IMBX in DMEM-Puffer. In Stimulierungsstudien
werden Vollzellen mit den transfizierten CRF-Rezeptoren in Platten
mit 24 Vertiefungen plattiert und für 1 h bei 37°C mit verschiedenen
Konzentrationen von mit CRF zusammenhängenden und nicht-zusammenhängenden
Peptiden inkubiert, um das pharmakologische Rangfolgeprofil des
bestimmten Rezeptor-Untertyps zu etablieren. Im Anschluß an die
Inkubation wird das Medium abgesaugt, die Vertiefungen einmal vorsichtig
mit frischem Medium gespült
und das Medium abgesaugt. Um die Menge an intrazellulärem cAMP
zu bestimmen, werden 300 μl
einer Lösung
von 95%-Ethanol und 20 mM wäßriger Salzsäure zu jeder
Vertiefung zugegeben und die resultierenden Suspensionen werden
bei –20°C für 16 bis
18 Stunden inkubiert. Die Lösung
wird in 1,5 ml-Eppendorfröhrchen überführt und
die Vertiefungen mit zusätzlichen
200 μl Ethanol/wäßrige Salzsäure gewaschen
und mit der ersten Fraktion gepoolt. Die Proben werden lyophiliziert
und anschließend
mit 500 μl
Natriumacetat-Puffer erneut suspendiert. Die Messung von cAMP in
den Proben wird durchgeführt
unter Verwendung eines Einzelantikörperkits von Biomedical Technologies
Inc. (Stoughton, MA). Für
die funktionelle Bewertung der Verbindungen wird eine einzelne Konzentration
von CRF oder damit zusammenhängenden
Peptiden, die 80% Stimulation der cAMP-Produktion bewirkt, zusammen
mit verschiedenen Konzentrationen von konkurrierenden Verbindungen
inkubiert (10–12 bis
10–6 M).