DE69900924T2

DE69900924T2 - Verfahren zum Reparieren von Rissen in Fahrbahnen

Info

Publication number: DE69900924T2
Application number: DE69900924T
Authority: DE
Inventors: Robert Marino
Original assignee: Mulch Seal LLC
Current assignee: Mulch Seal LLC
Priority date: 1998-04-15
Filing date: 1999-04-01
Publication date: 2002-10-31
Anticipated expiration: 2019-04-02
Also published as: DE69900924D1; EP0950761A3; US6074128A; CA2269008A1; CA2269008C; ES2173705T3; EP0950761A2; ATE213799T1; EP0950761B1

Description

GEBIET DER ERFINDUNG

Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zum Reparieren von Rissen und kleinen Öffnungen in Fahrbahnen und spezieller ein Verfahren zum Verwenden von unterschiedlichen Materialien beim Reparieren von Fahrbahnrissen und -unvollkommenheiten. Spezieller betrifft die Erfindung die Verwendung eines Materials auf organischer Basis mit einer Erdöl-Emulsion.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

In Fahrbahnbelägen entwickeln sich oftmals Risse. Derartige Fahrbahnen sind aus unterschiedlichen Arten von Oberflächen aufgebaut, wie beispielsweise Bitumenbeton, Asphalt- Bindemitteln, Asphalt-Emulsionen und Zementbeton. Risse sind die Folge einer Vielzahl von Bedingungen, wie unter anderem beispielsweise schlechte Qualität der Grundmaterialien, fehlende oder unzureichende Verdichtung, Oberflächenbewegung, Oxidation, Überlastung und Wassereinbruch. Einige Risse resultieren von Ausdehnung und Kontraktion in Folge von Witterungsbedingungen, einschließlich klimabedingter Temperaturschwankungen. Die breitesten und tiefsten Risse treten oftmals in Längsrichtung zu Fahrbahnrändern in Bitumenbeton in Erscheinung, die im typischen Fall durch Kaltwalzen hervorgerufen werden. Einige andere Riss-Typen sind vorsätzlich erzeugt worden. Beispielsweise kommt es bei Arbeitsausschachtungen zu Einschnitten in die Fahrbahnen. Diese Risse befinden sich am Umfang der Ausschachtung selbst. Andere kleinere Öffnungen, z. B. kleine Schlaglöcher und Fahrbahnabschichtungen, lassen sich ebenfalls fixieren, indem Verfahren der Rissreparatur zur Anwendung gelangen. Bei planmäßigen Rissreparatur- und Wartungsarbeiten kann die Lebensdauer der Fahrbahnoberfläche stark verlängert werden und die Notwendigkeit der Fahrbahnerneuerung für die gesamte Fahrbahnoberfläche aufgeschoben werden.
Reparaturen von Rissen und Öffnungen können aus Sicherheitsgründen dringend notwendig werden oder dort, wo Verkehrsbedingungen längere Straßensperren unangenehm oder in einigen Fällen unakzeptabel machen. Diese Reparaturen werden im Idealfall so schnell wie möglich und so sparsam wie möglich ausgeführt.
Es gibt zahlreiche Methoden zur Ausführung von Reparaturen derartiger Risse. Die häufigste Methode ist die Riss-"Heißversiegelung", bei der der Riss zunächst mit Hilfe einer mechanischen Vorrichtung oder durch Aufbringung von Druckluft gereinigt wird. Danach wird der Riss mit einem Material zum Heißversiegeln ausgefüllt und mit einem abdeckenden Material abgestreut. Der nächste Schritt bei diesem Prozess besteht darin, dass man die Stelle härten lässt. Dieser Prozess wird gewöhnlich bei Temperaturen ausreichend oberhalb des Gefrierpunktes ausgeführt.
Die Zubereitung des Materials zum Heißversiegeln erfordert zahlreiche Schritte des Mischens bei erhöhten Temperaturen und ein fortgesetztes Rühren der Dichtungsmassen, die in doppelwandigen Kesseln in erhitztes Öl gebracht werden müssen. Dieser Prozess ist aufgrund der benötigten Spezialausrüstung und des dabei einzubeziehenden erheblichen Arbeitskräftebedarfs kostspielig. Die auf Asphalt basierenden und mit Zuschlag verstärkten Materialien sind vergleichsweise ebenfalls kostspielig.
In jüngerer Zeit sind Kalt-Prozesse entwickelt worden, die unter Bedingungen einer kälteren Temperatur ausgeführt werden können und kein Spezialgerät erfordern, wie es beim Riss-Heißversiegeln benötigt wird. Allerdings haben sich bei diesen Prozessen speziell in Verbindung mit Staubwolken Probleme ergeben, die sich im Verlaufe des Reparaturprozesses bilden. Ein bekannter Kalt-Prozess wurde von Hulshof offenbart: "Application of bitumen emulsions in surface dressing technology" ("Anwendung von Bitumen-Emulsionen in der Technologie der Deckenversiegelung"), Highways, Bd. 53, Nr. 1902, Juni 1985, Seite 16-17, DR Publications Ltd., Croydon, GB (ISSN: 0142-6147). Dieser Prozess umfasst das Füllen eines Risses oder einer Öffnung mit einer Erdöl-Emulsion so lange, bis keine Hohlräume mehr existieren. Die Erdöl-Emulsion wird sodann mit einer Lage eines mineralischen Füllstoffes abgedeckt. Der mineralische Füllstoff besteht im typischen Fall aus Sand, Gesteinsstaub, Sandstein, Kalkstein und Brechsand, Schlämmsand und dergleichen.
In diesem Prozess wird von dem Ausführenden der Reparatur die Stelle mit Erdöl-Emulsion gefüllt und danach der Mineralfüllstoff auf die umgebende Oberfläche als eine abdeckende Lage aufgetragen. Allerdings erzeugt der Mineralfüllstoff eine große Menge Flugstaub. Es kann durch den Verkehr in der Spur eine Staubwolke erzeugt werden, die dann durch den Verkehr in anderen Spuren verstärkt wird. Dieses kann äußerst schlechte Sichtbedingungen hervorrufen, die zur Straßensperrung führen können.
Zusätzlich zu den Staubproblemen gibt es im Zusammenhang mit den Kalt-Prozessen weitere Probleme. Insbesondere kann der Mineralfüllstoff verhältnismäßig kostspielig sein. Er ist außerdem verhältnismäßig schwer, was die Arbeitsanforderungen erheblich macht. Darüber hinaus kann die Ansammlung des aufgeschütteten Mineralfüllstoffes in Verbindung mit der Erdöl-Emulsion zu einem Riffeleffekt auf der Fahrbahnoberfläche führen, was für den Fahrzeugverkehr eine rauhe Oberfläche schafft.
Einer der Vorteile der Anwendung des Kalt-Prozesses betrifft die Fahrbahnregenerierung. Fahrbahnen werden insbesondere mit dem zusätzlichen Ziel einer längeren Lebensdauer der Fahrbahnoberfläche konstruiert und repariert. Manchmal kann eine Fahrbahn zu einem späteren Zeitpunkt regeneriert werden, wenn das Reparaturmaterial danach durch die Reifen der vorbeifahrenden Fahrzeuge ausgebreitet wird. Die Materialien füllen Haarrisse, die sich auf der Fahrbahn unter Umständen zu bilden beginnen. Dieses tritt in der Regel, wenn überhaupt, nach der Winterzeit in Erscheinung, wenn die Temperaturen zu steigen beginnen und eine reparierte Rissstelle etwas klebrig wird. Die Reifen der vorbeifahrenden Fahrzeuge nehmen Materialien auf und breiten sie auf anderen Flächen der Fahrbahn aus. Ob dieses jedoch bei den bekannten Kalt-Prozessen auftritt, kann unvorhersehbar sein.
Es bleibt ein Erfordernis nach einem Verfahren zum Reparieren von Rissen in Fahrbahnen, mit dem kein gefährdender Flugstaub erzeugt wird und das nicht zu einer Straßensperrung über längere Zeit fuhrt. Es bleibt ferner ein Erfordernis nach einem Verfahren, das insofern weniger kostspielig ist, dass Materialien zum Einsatz gelangen, die vergleichsweise weniger kostspielig sind als die bisher bekannten Materialien, und dass diese Materialien, die leichter sind, geringere Arbeitsanforderungen erfordern als Verfahren bekannter Ausführung. Ein anderes Erfordernis besteht nach in Bezug auf ein Verfahren, das zu einer glatten Oberfläche mit geringem Riffeleffekt führt. Es bleibt ein weiteres Erfordernis in Bezug auf ein Verfahren, das die Wahrscheinlichkeit einer Fahrbahnregenerierung erhöht, wenn Materialien anschließend durch vorbeifahrende Fahrzeuge verbreitet werden.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Diese und andere Erfordernisse werden mit Hilfe des Verfahrens der vorliegenden Erfindung erfüllt, bei dem es sich um einen Kalt-Prozess zum Reparieren von Fahrbahnen mit geringen Kosten handelt und bei dem Recyclingmaterialien in einem Abstreuschritt des Verfahrens eingesetzt werden. Spezieller umfasst das Verfahren der vorliegenden Erfindung das Füllen einer geeigneten Reparaturstelle mit einer Erdöl-Emulsion, bis die Emulsion die Stelle ausfüllt und die Ränder der Öffnung bis zu einem vorbestimmten Betrag überlappt. Danach umfasst das Verfahren den Schritt des Auftragens eines Abstreumaterials, bestehend aus einem absorbierenden, hochporösen, streufähigen Füllmaterial, in das ein organischer Mulch pflanzlicher Herkunft entsprechend der Festlegung hierin einbezogen ist, und zwar allein oder in Kombination mit gesiebtem, den Fahrbahnbelag kehrendem Material, in das ein organisches Material einbezogen ist. Ohne an irgendeine spezielle Theorie oder Mechanismus gebunden sein zu wollen, wird davon ausgegangen, dass der Prozess des Härtens durch die Anwesenheit des Abstreumaterials unterstützt wird, das zum Teil eine Abstreufunktion übernimmt, indem die geschlossene Phase der Emulsion sowohl adsorbiert als auch absorbiert wird.
Nachdem das Abstreumaterial aufgetragen worden ist, wird die Stelle dem Verkehr wieder freigegeben. Der über die reparierte Stelle laufende Verkehr fördert das Abfangen von Partikeln des Abstreumaterials durch die Erdöl-Emulsion und dient zum Glätten der Reparaturstelle. Ein Vorteil besteht dadurch darin, dass die Fahrbahn frühzeitig dem Verkehr wieder freigegeben wird im Gegensatz zu Reparaturstellen, bei denen loser Feinsplitt, Sand oder anderer mineralischer Füllstoff beteiligt sind, die aufgrund des hierin diskutierten Staubproblems auf Schnellstraßen nicht exponiert bleiben können.
Wie erwähnt, wird mit dem Abstreumaterial der vorliegenden Erfindung Staub stark verringert. Darüber hinaus besteht eine wesentlich höhere Haftung des Abstreumaterials im Vergleich zu dem mineralischen Füllstoff in Erdöl-Emulsion. Es kommt damit zu keinem Abreißen der Aufschüttung in der reparierten Fläche, und der bei Anwendung anderer Methoden auftretende Riffeleffekt wird stark verringert. Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu einer glatteren Fahrbahnoberfläche.
Organischer Mulch hat ein wesentlich leichteres Gewicht als mineralische Füllstoffe, weshalb größere Mengen des Materials von Hand bei einer vorgegebenen Arbeitskosteneinheit im Vergleich zu bekanntem mineralischem Füllstoff eingebracht werden können. Darüber hinaus ist der organische Mulch als ein Recyclingprodukt in großen Mengen kostenlos oder zu geringen Kosten leicht verfügbar. Bei einigen Formen von organischem Mulch kann es beispielsweise Laub sein, das auf kommunaler Ebene eingesammelt wird, wo man im typischen Fall ohne weiteres bereit sein wird, das Material in dieser Weise zu verbringen. In ähnliche Weise ist Fahrbahnkehricht am Ort kostenlos verfügbar. Zusätzlich kann an einer Reparaturstelle mit dem Fahrbahnkehricht zusammengekehrter loser Mulch später recycelt und an einer anderen Reparaturstelle wiederverwendet werden.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG

Die vorgenannten und weitere Vorteile der Erfindung lassen sich besser unter Bezugnahme auf die folgende Beschreibung in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung verstehen, worin die Figur eine Fahrbahn mit einem Riss darstellt, der nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gefüllt und versiegelt werden soll.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM

Die Figur zeigt einen Riss 10 in einer Fahrbahn 12 aus Bitumenbeton. Der Riss 10 hat, wie die Abmessung 14 in der Figur zeigt, eine Tiefe von etwa 2 bis 3 Zoll. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise bei Rissen, Abschichtungen und kleinen Schlaglöchern mit einer solchen Tiefe in verschiedenen Arten von bituminösen Fahrbahndecken oder Fahrbahndecken aus Zementbeton angewendet. Der Geltungsbereich der Erfindung ist jedoch nicht auf Reparaturstellen mit einer solchen Tiefe beschränkt.
Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird der Riss 10 in der Fahrbahndecke mit einer Erdöl-Emulsion 20 gefüllt. Der hierin verwendet Begriff "Erdöl-Emulsion" soll Erdöl-Emulsionen, Asphalt-Emulsionen oder Modifikationen solcher Emulsionen umfassen, einschließend anionische, kationische und nicht ionische Materialien. Eine geeignete Erdöl-Emulsion ist ein unter dem Warenzeichen "CRF" von Golden Bear Oils Specialties of Los Angeles, Kalifornien, vertriebenes Produkt. Vorzugsweise werden diese Erdöl-Emulsionen in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung in einem Viskositätsbereich verwendet, die der Fachmann auf dem Gebiet als Asphalt-Emulsionsrest nach ASTM D-244 mit 10 bis 3.000 Poise bei 60ºC versteht. (Bei dem CRF-Produkt erfolgt die Umrechnung der Viskosität von cSt (Centistokes) des CRF-Produkts bei 60ºC zu Poise mit etwa 1 Poise = 100 cSt). Außerdem hat die in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendete Erdöl-Emulsion vorzugsweise einen Restwert zwischen etwa 55 und 75% (Gew.%).
Der Riss 20 wird mit Erdöl-Emulsion so lange gefüllt, bis sie die Erdöl-Emulsion auf der Fahrbahnoberfläche der Fahrbahn 12 an jeder Seite der Öffnung im Wesentlichen überlappt. Beispielsweise kann die Überlappung, ohne an diesem Beispiel gebunden zu sein, näherungsweise 1 Zoll bis 6 Zoll oder mehr betragen, wie in einer speziellen Anwendung gewünscht wird. Die überlappenden Abschnitte sind in der Figur mit den Bezugszahlen 24 und 26 dargestellt.
Nachdem die Erdöl-Emulsion 20 eingefüllt worden ist und den Riss 10 in der Fahrbahn überlappt, wird der Ausführende der Reparatur den Riss sodann mit einer aufgeschütteten Lage eines Abstreumaterials 30 bedecken. Der hierin verwendete Begriff "Abstreumaterial" bezieht jegliches Mulchmaterial ein, bei dem es sich um eine organische Substanz pflanzlicher Herkunft handelt, wie beispielsweise gemulchtes Laub, ein kombinierter Mulch, der gebildet wird aus Laub, Gras, Rasenschnitt und Gartenabfällen, Baumrindenmulch, Baummulch, gemulchtes Holz, Heu oder Sägespäne und dergleichen. Diese Materialien sind kommerziell verfügbar, aber auch bei bestimmten Einrichtungen für Siedlungsmüll und Abfallwirtschaft als recyclierfähige Abfälle. Das Abstreumaterial umfasst bevorzugt Altmulch, das dem Härtungsprozess Wärme zuführen kann, obgleich dies nicht erforderlich ist. Zusätzlich umfasst der hierin verwendete Begriff "Abstreumaterial" Fahrbahnkehricht, einschließlich Laub usw., die zum Straßenrand driften. Darüber hinaus kann eine Kombination von losem Mulch und Fahrbahnkehricht, die von der einen Reparaturstelle abgefegt worden ist, recycliert und für ein späteres Reparaturprojekt verwendet werden. Das gemulchte Material und der Fahrbahnkehricht werden vorzugsweise gesiebt oder klassiert, um Feststoffteilchen einer gewünschten Größe zu erhalten.
Das Abstreumaterial 30 wird derart aufgetragen, dass es die Erdöl-Emulsion 20 im Wesentlichen abdeckt und auf dieser aufgeschüttet ist, wie in der Figur mit den gestrichelten Linien 32 dargestellt ist. Das Abstreumaterial übernimmt eine abstreuende Funktion, indem es eine Saugwirkung zeigt und in der Lage ist, die geschlossene Phase der Emulsion sowohl zu adsorbieren als auch zu absorbieren. Nach dem Aufschütten des Abstreumaterials über der Erdöl-Emulsion fährt man vorzugsweise mit den Reifen eines Lastkraftwagens oder eines anderen großen Fahrzeugs über die Stelle, um das Abstreumaterial in die Emulsion einzudrücken. Danach wird die Stelle auf weitgehend gesamte Flüssigkeitsabstreuung überprüft. Sofern noch irgendwelche Flüssigkeit sichtbar zurück bleibt, wird zusätzliches Abstreumaterial hinzugefügt, bis keine weitere Flüssigkeit zurückbleibt. Das Abstreumaterial verstärkt den Härtungsprozess, da ein Teil des Abstreumaterials 30 von der Erdöl-Emulsion "aufgegriffen" wird und in die Emulsion hinein koaguliert und auf der Oberfläche der Fahrbahn 12 eine Abdeckung erzeugt.
Zur Verbesserung der Konsistenz der Abstreuung können unter bestimmten Umständen verschiedene mineralische Füllstoffe, wie sie hierin beschrieben wurden, mit dem Abstreumaterial in einer gewünschten Proportion kombiniert werden. Dieses verdickt das Abstreumaterial und gewährt im Fall von tieferen oder breiteren Rissen eine größere Stabilität.
Unmittelbar nachdem die Erdöl-Emulsion und das Abstreumaterial aufgetragen worden sind, wird die Stelle dem Verkehr wieder frei gegeben. Dieses ist möglich, da sehr wenig Flugstaub durch die Abstreuung erzeugt wird. Wenn der Verkehr über die Stelle hinweg geht, arbeiten die Gummireifen die Erdöl-Emulsion kontinuierlich in die weich gemachte Fahrbahn ein. Ohne an irgendeine spezielle Theorie oder Mechanismus gebunden zu sein, wird davon ausgegangen, dass das Abstreumaterial in die Erdöl- Emulsion hinein gelangt und von ihr "gegriffen" wird und, wenn das Wasser in der Emulsion verdampft, das Abstreumaterial alle Zwischenräume ausfüllt, die in der Emulsion gelassen wurden, so dass es in der reparierten Stelle ein Minimum an Lufthohlräumen gibt. Ein Vorteil besteht damit in der frühzeitigen Wiederfreigabe des Verkehrs auf der Fahrbahn.
Das Abstreumaterial der vorliegenden Erfindung bleibt teilweise in der Emulsion suspendiert, so dass beim Weichwerden der reparierten Stelle nach der Winterzeit eine erhöhte Haftung von Material an darüber fahrenden Reifen besteht. Dieses dient zum Ausbreiten des Materials über die angrenzende Fahrbahn, und dient zum Regenerieren der Fahrbahn durch erneutes Versiegeln von Haarrissen und dergleichen. Dieses führt zu einer Erhöhung der Dichte und damit zu einer längeren Lebensdauer der Fahrbahnoberfläche.
Zur weiteren Vertiefung der Offenbarung und zur Veranschaulichung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird ein Beispiel in Betracht gezogen. Es gilt jedoch als selbstverständlich, dass das Beispiel eine der Ausführungen der Erfindung veranschaulicht und die Erfindung auf den Umfang des Beispiels nicht beschränkt ist.

BEISPIEL

Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung untersucht ein Ausführender der Reparatur einen Riss, eine Abschichtung oder ein kleines Schlagloch in der Fahrbahn, um festzustellen, ob die Größe für das Verfahren der vorliegenden Erfindung geeignet ist. Sobald diese Bestimmung ausgeführt worden ist, besteht keine Notwendigkeit für eine Reinigung der Stelle oder irgendeine Vorbereitung der Stelle für den Versiegelungsprozess. Der die Reparatur Ausführende bringt eine Erdöl-Emulsion auf die Öffnung der Stelle. Die in dem Beispiel verwendete Erdöl-Emulsion ist das CRF-Produkt mit den hierin ausgeführten Technischen Daten. Die Erdöl-Emulsion wird in den Riss eingefüllt und überlappt den Riss um etwa 1 Zoll über den Rand der Öffnung hinaus. Sodann wird über die exponierten Flächen der Erdöl-Emulsion ein Abstreumaterial aufgebracht, das aus einem organischen Mulch gemischt mit einem Teil von gesiebtem Fahrbahnkehricht besteht. Das Abstreumaterial wird, wie hierin festgelegt, aufgeschüttet, um etwaige überschüssige Flüssigkeit abzustreuen. Sodann fährt man mit einem Kipper über die Reparaturstelle. Die flexiblen Reifen haben die Aufgabe, die Stelle gleichmäßiger zu machen, als mit konventionellen Walzen. Stöße und Furchen, die bei einer Walze zurück bleiben können, werden nicht erzeugt. Die Stelle wird dem Verkehr danach wieder freigegeben, und mit dem ablaufenden Verkehr dienen die Gummireifen dazu, die Oberfläche zu bearbeiten und die reparierte Stelle zu glätten, um sie mit der Fahrbahn einzuebnen, wobei der Riffeleffekt stark verringert wird.
Das Verfahren zum Reparieren von Rissen in Fahrbahnen entsprechend der Beschreibung hierin ist ein wirtschaftliches Verfahren insofern, dass es Recyclingmaterialien verwendet, die unter bestimmten Umständen kostenlos bei den städtischen Müllabfuhren verfügbar sind. Sofern andererseits das Material kommerziell erworben wird, ist es im typischen Fall weitaus weniger kostspielig als konventionelles mineralisches Füllstoffmaterial. Darüber hinaus erzeugt das hierin offenbarte Abstreumaterial weniger Staub während des Auftragsprozesses als dies bei den Verfahren bekannter Ausführung der Fall ist. Dieser Prozess führt daher zu weniger und kürzeren Fahrbahnstilllegungen. Darüber hinaus ist bei dem Prozess ein Material mit leichterem Gewicht beteiligt, das leichter ausgebreitet wird. Dementsprechend sind die Arbeitskosten stark reduziert.
Die vorstehende Beschreibung ist auf eine spezielle Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschränkt worden. Es ist jedoch offensichtlich, dass Änderungen und Modifikationen im Rahmen des Geltungsbereichs der Ansprüche der Erfindung vorgenommen werden können.

Claims

1. Verfahren zum Reparieren von Rissen, Öffnungen und kleinen Schlaglöchern in einer Stelle in einer Fahrbahn, einschließend die Schritte:

(A) Füllen der Stelle mit einem ersten Material, das im wesentlichen eine Erdöl-Emulsion aufweist;

(B) Aufbringen eines zweiten Materials auf die Stelle, durch Anhäufeln des zweiten Materials über das erste Material und weitgehendes Abdecken der Gesamtheit der Oberseite des ersten Materials; sowie

(C) Einpressen des ersten Materials in das zweite Material, bis die Stelle mit der Fahrbahn im wesentlichen auf gleicher Höhe ist, um eine reparierte Oberfläche zu erzeugen,

dadurch gekennzeichnet, dass in das zweite Material mindestens ein organisches Mulchmaterial pflanzlicher Herkunft einbezogen ist und/oder ein Fahrbahnbelag kehrendes Material auf organischer Grundlage.

2. Verfahren nach Anspruch 1, ferner einschließend den Schritt des wieder Freigebens der Stelle für den Verkehr, um dem Verkehr das kontinuierliche Einarbeiten des ersten Materials und des zweiten Materials in die Stelle zu ermöglichen.

3. Verfahren nach Anspruch 1, ferner einschließend den Schritt des Zugebens eines mineralischen Füllstoffes zu dem zweiten Material.

4. Verfahren nach Anspruch 1, einschließend den weiteren Schritt des Siebens der zweiten Materials, bevor das zweite Material über dem ersten Material angehäuft wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1, einschließend das Füllen der Stelle mit dem ersten Material mit einer solchem Menge, dass es den Umfang der Stelle überlappt.

6. Verfahren nach Anspruch 1, einschließend das Einpressen des zweiten Materials in das erste Material, indem die Reifen eines Fahrzeugs über die reparierte Oberfläche fahren.

7. Verfahren nach Anspruch 1, einschließend das Auswählen einer Erdöl-Emulsion aus der Gruppe, bestehend aus Erdöl-Emulsionen, Asphalt-Emulsionen, Modifikationen davon, anionischen, kationischen und nichtionischen Emulsionen.

8. Verfahren nach Anspruch 1, einschließend das Auswählen einer Erdöl-Emulsion mit einem Viskositätsbreich an Asphalt-Emulsionsrest nach Standard ASTM D-244 von etwa 10 bis 3.000 Poise bei 60ºC.

9. Verfahren nach Anspruch 1, einschließend das Auswählen einer Erdöl-Emulsion mit einem Rückstandwert zwischen etwa 55 und 75 Prozent.