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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft poröse, hydrophile Membranen und
Verfahren zu deren Herstellung sowie ihre Verwendung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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In
zahlreichen Anwendungen der Filtrationstechnologie wird besonders
die Nutzung einer porösen Membran
angestrebt, die sowohl hydrophil ist, als auch über wünschenswerte Werkstoffeigenschaften
der Gesamtmasse verfügt,
wie beispielsweise mechanische Festigkeit, Flexibilität, thermische
Stabilität
und chemische Stabilität.
Da viele der bekannten Polymere, die über wünschenswerte Eigenschaften
der Gesamtmasse verfügen,
hydrophob sind, ist es darauf angekommen, Membranen zu entwickeln,
die die wünschenswerten Eigenschaften
der Gesamtmasse der hydrophoben Polymere haben und dennoch über wünschenswerte
hydrophile Oberflächeneigenschaften
verfügen,
die sich von den Eigenschaften des hydrophoben Trägerpolymers
drastisch unterscheiden. Wünschenswerte
Oberflächeneigenschaften
schließen
Benetzbarkeit ein, geringe Proteinadsorption, Thromboresistenz,
kontrollierte Ionenaustauschkapazität und kontrolliertes chemisches
Reaktionsvermögen
der Oberfläche.
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Eines
der Verfahren zum Herstellen von hydrophilen Membranen umfasst das
Pfropfpolymerisieren eines hydrophilen Monomers auf die Oberfläche eines
porösen,
hydrophoben, polymeren Membransubstrats. Allerdings ist es schwierig,
eine Pfropfbeschichtung auf die gesamte Oberfläche des Substrats ohne ein
Verstopfen der Poren des Substrats aufzubringen. Ein typisches Beispiel
für einen
photochemischen Prozess des Pfropfens, wie er zur hydrophilen Modifikation
der Oberfläche
eines hydrophoben Polymers angewendet wird, wurde in der US-P-5468390
beschrieben. Ein Verfahren zum Pfropfen eines nicht pfropfbaren
Substrates wurde in der US-P-5547575 beschrieben. Das Verfahren
umfasst das Beschichten des Substrats mit einem N-enthaltenden Polymer,
das Halogenieren der Beschichtung zur Erzeugung einer intermediären N-halogenierten Spezies
und anschließend
das Pfropfen des behandelten Substrats mit einem ethylenisch ungesättigten,
hydrophilen Monomer. Obgleich diese Herangehensweise anwendbar sein
könnte,
ist sie kostspielig und erfordert ein Beschichten sowie ein N-halogeniertes Intermediat,
das beim Pfropfen des hydrophilen Monomers nach Möglichkeit
verdrängt
wird.
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Ein
anderes Verfahren, das zur Anwendung gelangen kann, um einem hydrophoben
Substrat hydrophile Oberflächeneigenschaften
zu vermitteln, besteht darin, dass man eine vorgeformte hydrophobe
Membran mit grenzflächenaktiven
Mitteln oder wasserlöslichen
Polymeren beschichtet, wie beispielsweise Polyvinylpyrrolidon. Diese
Vorgehensweise ist im Wesentlichen beschränkt und insbesondere in Folge
der Flussverringerng, die durch die Verringerung der Porenweite
hervorgerufen wird. Besonders schwerwiegend ist die Flussverringerung
bei Membranen, die Poren mit kleinen Abmessungen haben (z.B. < 0,1 μm).
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Ein
Versuch, das Problem der Verstopfung der Poren zu lösen, findet
sich in der US-P-4976897 (das '897-Patent),
worin ein mikroporöser
Träger
offenbart wird, der mit einem UV-härtbarem Harz beschichtet ist, das über eine
ausreichend hohe Viskosität
verfügt,
um angeblich eine Füllung
der Poren beim Auftragen und Härten
zu vermeiden. Um ein verstopfen der Poren zu verringern, muss in
dem '897-Patent das Harz zum
Beschichten eine Viskosität
von mindestens 35.000 Centipoise und bevorzugt 50.000 bis 500.000
Centipoise haben. Als Konsequenz daraus ist diese Vorgehensweise
hinsichtlich der Materialien, die zur Beschichtung der Oberfläche der
Membran verwendet werden können,
verhältnismäßig beschränkt. Ein
Harz, das über
eine geringe Viskosität
verfügt,
wird dazu führen,
dass sich das Harz in dem Inneren der Poren während des Härtungsprozesses ansammelt,
wodurch ein Verstopfen der Poren hervorgerufen wird und der Fluss
quer durch die Membran eingeschränkt
wird. Darüber
hinaus können
Harze, die über
Viskositäten
im oberen Bereich verfügen,
in Abhängigkeit
von der Aufbringung ungeeignet sein. Wenn der poröse, polymere
Träger
in Bezug auf die einzelnen Porendurchmesser über eine zu hohe Schwankung
verfügt,
wird die Beschichtung ungleichmäßig verteilt
und einige Poren verstopft und die Oberflächen anderer Poren unzureichend
beschichtet. Vor Allem wird selbst dann, wenn die Viskosität des Harzes
so ausgewogen ist, dass ein Beschichten der Membran auf ein Maximum
gebracht wird, während
eine Porenverstopfung auf ein Minimum gehalten wird, die Beschichtung typischer
Weise einige Poreninnenräume
nicht erreichen. Damit wird lediglich die äußere Oberfläche der Membran hydrophil gemacht.
Da der poröse
Innenraum den überwiegenden
Anteil der Oberfläche
einer porösen Membran
ausmacht, läßt die hydrophile
Modifikation nach dem '897-Patent
einen erheblichen Anteil der Oberfläche der Membran (d.h. der Poreninnenräume) hydrophob.
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In
der US-P-4618533 (das '533-Patent)
wird eine poröse,
hydrophobe Membran beschrieben, die mit einem vernetzten, hydrophilen
Polymer derart modifiziert ist, dass die gesamte Oberfläche angeblich
hydrophil gemacht wird, ohne die Poren zu verstopfen. Die Membran
wird hergestellt, indem eine poröse,
hydrophobe Membran aus Polyvinylidenfluorid (PVDF) in ein Bad mit
einem Reagens eingetaucht wird, das ein radikalisch polymerisierbares
Monomer enthält
(z.B. Hydroxypropylacrylat), einen Polymerisationsinitiator und
ein Vernetzungsmittel (z.B. Tetraethylenglykoldiacrylat), so dass
das Bad mit dem Reagens die gesamte Oberfläche der porösen Membran benetzt. Die Reaktion
der Polymerisation und des Vernetzens wird sodann unter Anwendung
hoher Temperaturen ausgeführt
(z.B. 95°C).
In der US-P-4917793
wird das Verfahren nach dem '533-Patent
auf eine Membran aus Polytetrafluorethylen (PTFE) angewendet, um
Membranen zu erzeugen, die in wässrigen
Medien durchlässig
sind.
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In
der US-P-5158721 (das '721-Patent)
soll eine hydrophile Membran offenbart werden, die aus einem interpenetrierenden
Netzwerk eines hydrophoben Polymers und einer hydrophilen, vernetzten
monomeren Zusammensetzung erzeugt ist. Die Membran wird hergestellt,
indem ein dünner
Film der Präkursoren
auf ein Substrat vergossen wird und der Film an UV-Licht geringer
Intensität
exponiert wird, um das interpenetrierende Polymernetzwerk zu erzeugen.
Das Polymernetzwerk wird sodann unter Erzeugung einer porösen Membran koaguliert.
Anschließend
muss die Membran wärmebehandelt
werden, um die Oberfläche
der resultierenden Membran hydrophil zu machen. Die Wärmebehandlung
führt dazu,
dass das hydrophobe Polymer stärker
kristallin wird, wodurch das hydrophile Polymer von den kristallinen
Bereichen ausgeschlossen wird und die Membranoberfläche hydrophil
gemacht wird. Obgleich bei dieser Vorgehensweise einige der vorgenannten
Nachteile des thermischen Beschichtens vermieden werden, ist nicht
desto weniger ein Wärmebehandeln
der Membran bei hoher Temperatur beteiligt, um die Kristallisation
in dem Massepolymer auszulösen.
Ferner lehrt das '721-Patent,
dass die hydrophoben Polymere, die in dem offenbarten Verfahren
zum Einsatz gelangen, kristalline Polymere sein müssen, um
die Membranoberfläche
nach dein Wärmebehandeln
hydrophil zu machen. Die Forderung nach einem kristallinen Massepolymer
ist in sofern von Nachteil, dass sie die Verwendung einer großen Zahl
von nicht kristallinen Massepolymeren mit hervorragenden Eigenschaften
ausschließt
(z.B. mechanische Festigkeit, chemische Beständigkeit und Oxidationsbeständigkeit).
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Die
EP-A-0430082 bezieht sich auf eine poröse Membran, die aus einem interpenetrierenden
Polymernetzwerk, aus einem hydrophoben Polymer und einer polymerisierten
und vernetzten hydrophilen, monomeren Zusammensetzung erzeugt wird.
Es wird eine Lösung
des Polymers und der monomeren Zusammensetzung vergossen, an ultravioletter
Strahlung exponiert, koaguliert und getrocknet. Die resultierende,
getrocknete Membran wird wärmebehandelt,
um ihre Oberfläche
hydrophil zu machen.
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Es
bleibt daher ein Bedarf nach einer porösen, hydrophilen Membran, die über die
gewünschten
Eigenschaften der Gesamtmasse verfügt, wie sie üblicher
Weise in hydrophoben Polymeren angetroffen werden, und die auch über hydrophile
Oberflächeneigenschaften
verfügt,
die gleichförmig über die
gesamte Oberfläche der
Membran verteilt sind. Ferner besteht ein Bedarf nach einer hydrophilen
Membran, die "hydrophil
dauerhaft" in sofern
ist, dass sie ihren hydrophilen Charakter unter Bedingungen eines
längeren
und/oder häufigen Kontaktes
mit einem hydrophilen Fluid bewahrt. Darüber hinaus besteht ein Bedarf
nach einem wirksamen Verfahren zum Herstellen derartiger Membranen.
Die vorliegende Erfindung gewährt
eine solche poröse,
hydrophile Membran, sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Diese
und andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden an Hand der
detaillierten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
offensichtlich, wie sie nachfolgend ausgeführt wird.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
eine hydrophile Membran mit einer Porenweite von 0,02 μm bis 10 μm, wobei
die Membran ein interpenetrierendes Polymernetzwerk aus einem nicht
kristallinen, hydrophoben Polymer aufweist, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Polyethersulfon und Polysulfon, sowie
ein hydrophiles Acrylat-Polymer aufweist, das deriviert ist von
einem Polyalkylenglykoldiacrylat, wobei die Polyalkylenglykol-Kette
eine relative Molekülmasse
von mindestens 200 hat. Wahlweise wird das hydrophile Acrylat-Polymer
von einem Polyalkylenglykoldiacrylat deriviert, worin die Polyalkylenglykol-Kette
eine relative Molekülmasse
von mindestens 200 hat, und von einem hydrophilen Monoacrylat.
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
ferner eine Vorrichtung zur Filtration, die ein Gehäuse aufweist,
sowie die hydrophile Membran der vorliegenden Erfindung. Ebenfalls
wird ein Verfahren zum Behandeln eines Fluids gewährt, wobei
das Verfahren das Kontaktieren eines Fluids mit der hydrophilen
Membran der vorliegenden Erfindung umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
ferner ein Verfahren zum Herstellen einer hydrophilen, porösen Membran,
wobei eine Reaktionslösung,
die ein Lösemittel
aufweist, ein nicht kristallines hydrophobes Polymer, das ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Polysulfon und Polyethersulfon, ein
hydrophiles Polyalkylenglykoldiacrylat mit einer Polyalkylenglykol-Kette
einer relativen Molekülmasse
von mindestens etwa 200, einem Porenbildner und einem Initiator
für die
Polymerisation in der Wärme,
bis zu einer ausreichenden Temperatur erhitzt wird, um zu ermöglichen,
dass das hydrophile Polyalkylenglykoldiacrylat eine Polymerisation und/oder
ein Vernetzen in situ eingeht. Auf diese Weise wird eine Gießlösung erzeugt,
die vergossen wird, um die hydrophile Membran der vorliegenden Erfindung
zu schaffen. Wahlweise wird das hydrophile Monoacrylat auch in der
Reaktionslösung
genutzt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
eine hydrophile, poröse
Membran, die ein Netzwerk aus einem nicht kristallinen, hydrophoben
Polymer und einem hydrophilen Acrylat-Polymer aufweist. Die hydrophile,
poröse
Membran der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise eine mikroporöse Membran.
Für einen
Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet ist ohne weiteres ersichtlich,
dass die kleinste Porenweite, mit der sich beispielsweise eine mikroporöse Membran
von einer Ultrafiltrationsmembran unterscheidet, auf dem Fachgebiet
nicht eindeutig definiert ist. Im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung wird eine poröse
Membran im Allgemeinen als mikroporös angesehen, wenn die Porenweite
kleiner ist als etwa 10 μm.
Vorzugsweise hat die Membran der vorliegenden Erfindung eine Porenweite
von etwa 0,02 μm
bis etwa 10 μm
und mehr bevorzugt von etwa 0,02 bis etwa 5 μm und am Meisten bevorzugt von
etwa 0,02 μm
bis kleiner als etwa 1 μm.
Für die
Aufgaben der vorliegenden Erfindung wird davon ausgegangen, dass
eine poröse
Membran zu einer Ultrafiltrationsmembran wird und nicht mehr länger als "mikroporös" hierin beschrieben
wird, wenn die Porenweite unter etwa 0,02 μm abfällt.
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Das
nicht kristalline, hydrophobe Polymer kann jedes beliebige geeignete
Polymer, Copolymer, Blend, Mischung oder Kombination von Polymeren
sein, die über
geeignete Eigenschaften der Gesamtmasse verfügen unter der Voraussetzung,
dass das Polymer, Copolymer, Blend, die Mischung oder die Kombination
von Polymeren unter den bei der Herstellung der Membran zum Einsatz
gelangenden Bedingungen nicht kristallin wird. Nicht kristalline
Polymere schließen
glasartige Polymere und Polymere ein, die in Folge von sterischen Faktoren,
unzureichenden sekundären
Molekularkräften
in der Polymerstruktur oder der Unfähigkeit, sich zu einem kristallinen
Zustand zu ordnen, keine allgemeine Neigung zum Kristallisieren
unter mäßigen Kristallisationsbedingungen
haben, wobei Extremwerte von Zeit, Temperatur und Druck ausgeschlossen
sind.
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Geeignete,
nicht kristalline, hydrophobe Polymere schließen Polymere ein, wie beispielsweise
Polyethersulfone, Polysulfone, Polyarylsulfide, Arylpolyimide und
dergleichen. Ein bevorzugtes, nicht kristallines hydrophobes Polymer,
ist ein Polymer, das ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Polyethersulfon oder ein Polysulfon.
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Das
nicht kristalline, hydrophobe Polymer kann ein Blend von Polymeren
sein, worin eine der Komponenten ein teilkristallines oder kristallines
Polymer ist, wie beispielsweise ultrahochmolekulares Polyethylen, Polytetrafluorethylen
und Poly(vinylidenfluorid) unter der Voraussetzung, dass das Blend
daraus nicht zu der Kristallinität
des hydrophoben Polymers führt.
Vorzugsweise wird das nicht kristalline Polymerblend weniger als
10 Gew.% einer kristallinen Polymerkomponente enthalten. Mehr bevorzugt
wir das nicht kristalline Polymerblend weniger als 3 Gew.% einer
kistallinen Polymerkomponente enthalten. Am Meisten bevorzugt wird das
nicht kristalline Polymer mit lediglich einer Spurenmenge von kristalliner
Polymerkomponente compoundiert. Wahlweise wird die nicht kristalline
Polymerkomponente mit überhaupt
keiner kristallinen Polymerkomponente compoundiert.
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Das
nicht kristalline, hydrophobe Polymer kann auch ein nicht kristallines
Copolymer sein. Das Copolymer kann ein Copolymer aus mindestens
zwei nicht kristallinen Polymeren sein oder ein Copolymer aus einem
nicht kristallinen Polymer und einem kristallinen Polymer. Bevorzugt
enthält
das Copolymer weniger als 10 Gew.% kristalline Copolymer-Einheiten)
und mehr bevorzugt weniger als 3 Gew.% kristalline Copolymer-Einheit(en).
Am Meisten bevorzugt ist das Copolymer ein Copolymer von mindestens
zwei nicht kristallinen Copolymer-Einheiten und enthält keinerlei
kristalline Copolymer-Einheit(en).
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In
der hydrophilen, porösen
Membran der vorliegenden Erfindung sind das hydrophile Acrylat-Polymer und das nicht
kristalline hydrophobe Polymer in einem interpenetrierenden Polymernetzwerk
integriert. Anders als bei einer Beschichtung oder einer Oberflächenbehandlung
besitzt das Polymernetzwerk der vorliegenden Erfindung im Inneren
der Membran eine ausgeprägte
Querschnittshomogenität
in Bezug auf die Verteilung des hydrophilen Polymers und des nicht
kristallinen, hydrophoben Polymers. Obgleich man nicht an irgendeine spezielle
Theorie gebunden sein will, geht man davon aus, dass das Polymernetzwerk
zum Teil von den physikalischen Eigenschaften des hydrophilen Polymers
in Verbindung mit der Tatsache resultiert, dass die Membran aus
einer homogenen Gießlösung hergestellt
wird. Ebenfalls wird angenommen, dass die Membraneigenschaften,
wie beispielsweise Homogenität
des Netzwerkes und Oberflächeneigenschaften,
in Abhängigkeit
von der Struktur des hydrophilen Polymers variieren.
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Ebenfalls
wird für
einen Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet selbstverständlich sein,
dass das Polymernetzwerk über
einen unterschiedlichen Grad der Querschnittsheterogenität in Bezug
auf die Verteilung von Polymeren verfügt, da das hydrophile Polymer
und das nicht kristalline hydrophobe Polymer unterschiedliche Affinitäten zueinander
haben. Beispielsweise kann das nicht kristalline hydrophobe Polymer
zu sich selbst eine größere Affinität als zu
Molekülen
des hydrophilen Acrylat-Polymers
und umgekehrt haben. Damit kann das Polymernetzwerk Bereiche einer
Phasentrennung besitzen, wie beispielsweise heterogene Phasen, die durch
Taschen des hydrophilen Acrylat-Polymers begrenzt sind, die sich
im Inneren eines Bereiches des hydrophoben Polymers befinden. In
der Membran der vorliegenden Erfindung muss die Struktur des Polymernetzwerkes
so beschaffen sein, dass sich das hydrophile Polymer auf der Außenseite
der Membran und auf den Oberflächen
der Poreninnenräume
befindet.
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Bei
dem hydrophilen Acrylat-Polymer der vorliegenden Erfindung handelt
es sich um ein vernetztes Acrylat-Polymer, das deriviert ist von
einem Polyalkylenglykoldiacrylat, begrenzt durch zwei Acrylat-Gruppen die über Esterbindungen
an gegenüberliegenden
Enden einer hydrophilen Polyalkylenglykol-Kette gebunden sind. Wahlweise
ist das hydrophile Acrylat-Polymer ein vernetztes Polymer, das deriviert
ist von einem hydrophilen Monoacrylat und einem Polyalkylenglykoldiacrylat,
das durch zwei Acrylat-Gruppen begrenzt ist, die sich über Esterverbindungen
an gegenüberliegenden
Enden einer hydrophilen Polyalkylenglykol-Kette befinden. Obgleich
nicht erforderlich, ist das hydrophile Acrylat-Polymer vorzugsweise
von dem vorgenannten Polyalkylenglykoldiacrylat und einem hydrophilen
Monoacrylat deriviert.
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Ein
Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet wird erkennen, dass Polymere,
die von Diacrylat-Vernetzungsmitteln
deriviert sind, wie beispielsweise das Polyalkylenglykoldiacrylat
der vorliegenden Erfindung, dreidimensionale Netzwerke sind, die
untereinander copolymerisieren und/oder vernetzen können. Das
hydrophile Monoacrylat kann, sofern vorhanden, mit sich selbst polymerisiert
werden und/oder mit dem Polyalkylenglykoldiacrylat der vorliegenden
Erfindung vernetzt werden. Ebenfalls wird für den Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet selbstverständlich
sein, dass man mit den gegenwärtig
zur Charakterisierung auf dem Fachgebiet der Polymere angewendeten
Methoden, wie beispielsweise spektroskopische Methoden, die Molekularstruktur des
hydrophilen Acrylatpolymer-Netzwerkes, wie es in der Membran der
vorliegenden Erfindung vorkommt, nicht genau bestimmen kann. Das
hydrophile Acrylat-Polymer
der vorliegenden Erfindung kann unabhängig davon, ob das hydrophile
Monoacrylat vorhanden ist oder nicht, in der Struktur regellos sein
und muss nicht aus ähnlichen
repetierenden Einheiten aufgebaut sein.
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Zur
Veranschaulichung einer der möglichen,
strukturellen Anordnungen, mit Hilfe derer beispielsweise ein Polyethylenglykoldimethacrylat
mit sich selbst vernetzt werden kann und/oder mit 2-Hydroxyethylmethacrylat,
wird das nachfolgende Strukturfragment dargestellt:
eine Polyethylenglykol-Kette
darstellt; Y und Z sind gleich oder verschieden und sind jeweils
Hydroxyethyl oder sind Teil einer anderen Polyethylenglykoldimethacrylat-Einheit;
und Q, R, S und T sind gleich oder verschieden und jedes an dem
Acryloyl-Rest einer 2-Hydroxyethylmethacrylat-Einheit oder einer
Polyethylenglykoldimethacrylat- Einheit gebunden. Die vorstehende,
strukturelle Darstellung dient lediglich für veranschaulichende Zwecke
und soll eine von zahlreichen möglichen,
molekularen Anordnungen darstellen, in denen das hydrophile Acrylat-Polymer
der vorliegenden Erfindung vernetzt und/oder copolymerisiert werden
kann.
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Überraschender
Weise ist entdeckt worden, dass Membran-Hydrophilie und -Stabilität drastisch
verbessert werden können,
wenn die relative Molekülmasse
der Polyalkylenglykol-Kette erhöht
wird. Die Membran ist dann nicht nur stärker hydrophil, sondern auch
in sofern in höherem
Maße dauerhaft,
dass sie ihren hydrophilen Charakter beispielsweise selbst nach
stark beschleunigten Beaufschlagungen mit refluxierendem Isopropanol
bewahrt. Angestrebt wird eine Polyalkylenglykol-Kette mit einer
relativen Molekülmasse
von mindestens etwa 200. Vorzugsweise beträgt die relative Molekülmasse der
Polyalkylenglykol-Kette mindestens etwa 400 und mehr bevorzugt mindestens
etwa 600. Es kann jedes geeignete Polyalkylenglykoldiacrylat in
der Membran der vorliegenden Erfindung zur Anwendung gelangen. Geeignete
Polyalkylenglykoldiacrylate schließen beispielsweise ein: Polyethylenglykoldiacrylate, Polyethylenglykoldimethacrylate,
Polypropylenglykoldiacrylate, Polypropylenglykoldimethacrylate,
Poly(1,3-propandiol)diacrylate, Poly(1,3-propandiol)dimethacrylate
und dergleichen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Polyalkylenglykol
ein Polyethylenglykoldiacrylat. Geeignete Polyethylenglykoldiacrylate
schließen
beispielsweise ein: Polyethylenglykoldiacrylate, Polyethylenglykoldi(alkyl)acrylate
und Kombinationen davon. Geeignete Polyethylenglykoldi(alkyl)acrylate
schließen
Verbindungen ein, wie beispielsweise Polyethylenglykoldimethacrylat,
Polyethylenglykoldiethacrylat und geeignete Kombinationen davon.
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Zahlreiche
Vertreter von Polyethylenglykoldiacrylaten lassen sich synthetisch
erhalten oder kommerziell, wobei die mittlere, relative Molekülmasse der
Polyethylenglykol-Kette, die die Verknüpfung zwischen den zwei Acrylat-Gruppen
aufweist, in einen mittleren festgelegten Bereich fällt. Kommerziell
erhalten derartige Polyethylenglykoldiacrylate eine "PEG"-Zahl, mit der die
mittlere relative Molekülmasse
der Polyethylenglykol-Kette angegeben wird, die die Verknüpfung zwischen
den Acrylat-Teilen aufweist. Beispielsweise ist die mittlere relative
Molekülmasse
der Polyethylenglykol-Ketten, die die Methacrylat-Einheiten in dem
Polyethyleglykol-200-dimethacrylat verknüpfen, näherungsweise 200 (damit wird
die Verbindung bezeichnet als "PEG 200"). Andere Ethylenglykoldiacrylate
mit vorgegebener PEG-Zahl, wie beispielsweise Polyethylenglykol-400-diacrylat
(auch bezeichnet als Poly(ethylenglykol-400-diacrylat), Polyethylenglykol-400-dimethacrylat und
Polyethylenglykol-600-dimethacrylat sind kommerziell verfügbar bei
der Aldrich Chemical Company, Milwaukee, Wisconsin. Vorzugsweise
ist das Polyethylenglykoldiacrylat ein Polyethylenglykoldimethacrylat
mit einer PEG-Zahl von 200 oder größer (z.B. größer als
PEG 200 oder sogar PEG 300). Mehr bevorzugt ist das Polyethylenglykoldiacrylat
ein Polyethylenglykoldimethacrylat einer PEG-Zahl von 400 oder größer. Am
Meisten bevorzugt ist das Polyethylenglykoldiacrylat ein Polyethylenglykoldimethacrylat
einer PEG-Zahl von 600 oder größer.
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Ein
bevorzugtes hydrophiles Polyalkylenglykoldiacrylat der vorliegenden
Erfindung läßt sich
auch mit Hilfe der folgenden Formel darstellen:
Worin R
1 und
R
2 gleich oder verschieden sind und jedes
H, CH
3, CH
2CH
3, (CH
2)
2CH
3, CH(CH
3)
2, Hydroxyalkyl, Arylalkyl, Fluoralkyl, Aryl
oder Heteroaryl ist; und A ist eine hydrophile Polyalkylenglykol-Kette der Formel (CH
2CHR
3O)
n oder
(CH
2CH
2CH
2O)
n, worin R
3 H oder CH
3 ist
und n mindestens 5 beträgt.
Vorzugsweise sind R
1 und R
2 gleich
und jeweils H oder CH
3 und A ist (CH
2CH
2O)
n oder
(CH
2CH(CH
3)O)
n.
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Wahlweise
und bevorzugt ist das hydrophile Acrylat-Polymer ein Polymer/Copolymer,
das deriviert ist von dem Polyalkylenglykoldiacrylat der vorliegenden
Erfindung und einem hydrophilen Monoacrylat. Es kann jedes beliebige
geeignete, hydrophile Monoacrylat eingesetzt werden. Geeignete hydrophile
Monoacrylate schließen
beispielsweise unsubstituierte Monoacrylate und substituierte Monoacrylate
ein, zum Beispiel Methacrylate und dergleichen. Geeignete hydrophile
Monoacrylate schließen
außerdem
beispielsweise neutrale Monoacrylate ein, Monoacrylate mit einem
sauren Substituenten, Monoacrylate mit einem positiv geladenen Substituenten
und Monoacrylate mit einem basischen Substituenten. Ein Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet wird erkennen, dass die Beschaffenheit des Substituenten
an dem hydrophilen Monoacrylat einen bedeutenden Einfluss auf die
Oberflächenmerkmale
der Membran haben kann. Beispielsweise vermittelt die Verwendung
eines Monoacrylats mit einem sauren Substituenten der resultierenden
Membran Kationenaustauscheigenschaften, während die Verwendung eines
Acrylats mit einem positiv geladenen Substituenten der Membran Anionenaustauscheigenschaften
vermittelt.
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Geeignete
neutrale Monoacrylate schließen
beispielsweise ein: 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, Polyethylenglykolmonoacrylat,
Polyethylenglykolmonomethacrylat, Hydroxypropylacrylat, Hydroxypropylmethacrylat,
Polypropylenglykolmonoacrylat, Polypropylenglykolmonomethacrylat,
2-Methoxyethylacrylat, 2-Phenoxyethylacrylat, 2-Phenoxyethylmethacrylat und Kombinationen
davon. Das Hydroxyalkylacrylat läßt sich
allgemeiner mit Hilfe einer Verbindung der Formel darstellen:
Worin R
4 H
ist, CH
3, CH
2CH
3, (CH
2)
2CH
3, CH(CH
3)
2, C
1-C
3-Hydroxyalkyl,
C
1-C
3-Arylalkyl,
C
1-C
3-Fluoralkyl oder -Aryl und R
5 ist
(OCH
2CHR
3)
nOH oder (OCH
2CH
2CH
2)
nOH,
worin R
3 H ist oder CH
3 und
n ist eine ganze Zahl von 1 bis 15. Wenn R
5 (OCH
2CH
2)
nOH
ist, ist R
4 vorzugsweise H oder CH
3 und mehr bevorzugt CH
3.
In einer der bevorzugten Ausführungsformen
ist R
4 CH
3 und R
5 (OCH
2CH
2)
nOH, worin n 1
beträgt.
Wenn R
4 CH
3 ist
und R
5 ist (OCH
2CH
2)
nOH ist, beträgt n vorzugsweise
mindestens 5 und am Meisten bevorzugt mindestens 10. Wenn R
5 (OCH
2CHR
3)
nOH ist, ist R
3 vorzugsweise CH
3.
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Geeignete
saure Monoacrylate schließen
beispielsweise Acrylamidocarbonsäuren
ein, Acrylamidophosphonsäuren
und Acrylamidosulfonsäuren.
Acrylamido-organische Säuren
schließen
Acrylamidoalkyl-organische Säuren
und Acrylamidoaryl-organische Säuren
ein. Wahlweise können
die sauren Gruppen in ihre entsprechenden Metallsalze und/oder Ammoniumsalze
umgewandelt werden. Vorzugsweise ist das saure Monoacrylat eine
Acrylamidosulfonsäure,
die im günstigen
Fall eine Verbindung der Formel ist:
Worin R
4 H
ist, CH
3, CH
2CH
3, (CH
2)
2CH
3, CH(CH
3)
2, C
1-C
3-Hydroxyalkyl,
C
1-C
3-Arylalkyl,
C
1-C
3-Fluoralkyl oder -Aryl; R
5 ist
ein C
1-C
3-Alkyl-zweifacher
Rest oder ein -Aryl-zweifacher Rest; und X ist H, ein Alkalimetall,
Ammonium oder Tetraalkylammonium.
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Geeignete
Monoacrylate mit einem geladenen Aminosubstituenten schließen (Trialkylammonium)alkylacrylate
ein, wie beispielsweise 2-(Dimethylamino)ethylacrylat, Methylsulfat
eines quaternären
Ammoniumsalzes und 2-(Dimethylamino)ethylmethacrylat, ein Methylsulfat
eines quaternären
Ammoniumsalzes. Bevorzugt ist das positiv geladene, hydrophile Monoacrylat
ein (Trialkylammonium)alkylacrylat der Formel:
Worin R
4 H
ist, CH
3, CH
2CH
3, (CH
2)
2CH
3, CH(CH
3)
2, C
1-C
3-Hydroxyalkyl,
C
1-C
3-Arylalkyl,
C
1-C
3-Fluoralkyl oder -Aryl; R
6 ist
ein C
1-C
3-Alkyl-zweifacher
Rest oder ein -Aryl-zweifacher Rest; und C ist eine Trialkylammonium-Spezies.
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Geeignete
basische Monoacrylate schließen
Aminoalkylacrylate ein, wie beispielsweise (Dialkylamino)alkylacrylate.
Beispiele für
(Dialkylamino)alkylacrylate schließen Verbindungen ein, wie beispielsweise 2-(Dimethylamino)ethylacrylat,
2-(Dimethylamino)ethylmethacrylat, 2-(Diethylamino)ethylmethacrylat. Weitere Beispiele
für (Dialkylamino)alkylacrylate
schließen
Alkylacrylate ein, die einen zyklischen Aminsubstituenten besitzen,
wie beispielsweise Morpholinoethylacrylat, Morpholinoethylmethacrylat
und dergleichen. Vorzugsweise ist das basische, hydrophile Monoacrylat
ein (Dialkylamino)alkylacrylat der Formel:
Worin R
4 H
ist, CH
3, CH
2CH
3, (CH
2)
2CH
3, CH(CH
3)
2, C
1-C
3-Hydroxyalkyl,
C
1-C
3-Arylalkyl,
C
1-C
3-Fluoralkyl oder -Aryl; R
6 ist
ein C
1-C
3-Alkyl-zweifacher
Rest oder ein -Aryl-zweifacher Rest; und B ist ein Dialkylamino-Substituent
der Formel NR
6R
7,
worin R
6 und R
7 gleich
oder verschieden sind und jeweils H sind, CH
3,
CH
2CH
3, (CH
2)
2CH
3,
CH(CH
3)
2, Hydroxyalkyl,
Arylalkyl, Fluoralkyl oder -Aryl oder ist ein zyklischer Aminosubstituent
der Formel:
Worin n eine ganze Zahl von
4 bis 6 ist und X ist O, NR
4, S, SO oder
SO
2.
-
Die
poröse
Membran der vorliegenden Erfindung ist hydrophil, womit sie sich
von einer hydrophoben Membran unterscheidet, die einen gewissen
Grad an Hydrophilie besitzt. Der Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet
wird leicht erkennen, dass eine hydrophobe Membran, die einen gewissen
Grad an Hydrophilie besitzt, wie beispielsweise eine hydrophile
Beschichtung, immer noch über
hydrophobe Merkmale verfügen
kann und nicht notwendiger Weise hydrophil ist (sie kann nichts
desto weniger Wasser abweisen oder läßt sich nicht ohne Weiteres
in Wasser benetzen). Im Gegensatz dazu ist die Membran der vorliegenden
Erfindung vollständig
hydrophil und wird in Wasser sofort benetzt. Darüber hinaus ist die Membran
der vorliegenden Erfindung in einem solchen Maße hydrophil, dass sie sich
selbst in einem verdünnten,
wässrigen
Natriumchlorid sofort benetzen läßt. Darüber hinaus
und überraschend
ist entdeckt worden, dass die Membran der vorliegenden Erfindung über eine
hervorragende Beständigkeit
verfügt.
Eine der Methoden, die auf dem Fachgebiet zur Vorhersage der Nutzungsdauer
einer hydrophilen Membran angewendet wird, besteht in der Messung
des Verlustes an Benetzbarkeit in Abhängigkeit von der Zeit, wenn
die Membran eine Extraktion in einem Apparat nach Soxhlet mit Isopropanol
unterworfen wird. Das Nachlassen der Membran wird typischer Weise
durch den Verlust der Benetzbarkeit mit Wasser nachgewiesen. Vorzugsweise
bewahrt die Membran der vorliegenden Erfindung ihre Wasserbenetzbarkeit
nach etwa 6 Stunden Soxhlet-Extraktion mit Isopropanol bei Atmosphärendruck
(etwa 100 kPa). Mehr bevorzugt ist die Membran der vorliegenden
Erfindung in 10%-igem, wässrigen Natriumchlorid
nach einer Extraktion von etwa 6 Stunden im Soxhlet-Apparat mit
Isopropanol bei Atmosphärendruck
(etwa 100 kPa) benetzbar. Am Meisten bevorzugt ist die Membran der
vorliegenden Erfindung in 10%-igem, wässrigen Natriumchlorid nach
etwa 48 Stunden Soxhlet-Extraktion mit Isopropanol bei Atmosphärendruck
(etwa 100 kPa) benetzbar.
-
Die
vorliegende Erfindung gewährt
ferner eine Vorrichtung zur Filtration, in der die hydrophile, poröse Membran
der vorliegenden Erfindung zum Einsatz gelangt. Die Vorrichtung
zur Filtration kann jede beliebige Form annehmen, wie beispielsweise
eine Patrone, einen Plattenfilter, eine Platte und dergleichen.
Die Vorrichtung zur Filtration umfasst ein Gehäuse und die hydrophile, poröse Membran
der vorliegenden Erfindung. Die Membran kann in jeder beliebigen
geeigneten Form vorliegen und kann beispielsweise als integraler
Bestandteil eines Filterelementes genutzt werden.
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
ferner ein Verfahren zum Behandeln eines Fluids, indem ein Fluid mit
der hydrophilen, porösen
Membran der vorliegenden Erfindung kontaktiert wird. Mit der Membran
der vorliegenden Erfindung läßt sich
jedes beliebige, geeignete Fluid behandeln. Geeignete Fluids schließen beispielsweise
wässrige
Flüssigkeiten,
organische Flüssigkeiten
oder Kombinationen davon ein. Geeignete wässrige Flüssigkeiten schließen wässrige Suspensionen
und Lösungen
ein; biologische Fluids, wie beispielsweise Blut, Plasma, Dialysefluids
und intravenöse
Fluids; Nahrungsmittel, wie beispielsweise Trinkwasser, Milch und Bier;
wässrige
Abflüsse,
wie beispielsweise Abwasser; und wässrige, nicht genießbare Materialien,
wie beispielsweise Tinte, Farbe und Farbstofferzeugnisse. Geeignete
organische Flüssigkeiten
schließen
beispielsweise organische Lösemittel
ein und Lacke und Druckfarben auf Ölbasis. In einer bevorzugten
Ausführungsform
umfasst das Verfahren zum Behandeln eines Fluids gemäß der vorliegenden
Erfindung das Kontaktieren eines wässrigen Fluids mit der erfindungsgemäßen Membran,
das Durchleiten des Fluids durch die Membran, um ein Filtrat zu
liefern, und die Gewinnung des Filtrats und/oder des zurückgehaltenen
Stoffes.
-
Die
vorliegende Erfindung gewährt
ferner ein Verfahren zum Herstellen einer hydrophilen Membran, worin
eine Reaktionslösung
ein Lösemittel
aufweist, ein nicht kristallines, hydrophobes Polymer, das ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Polysulfon und Polyethersulfon, einem
hydrophilen Polyalkylenglykoldiacrylat, das durch zwei Acrylat-Gruppen
begrenzt ist, die über
Esterbindungen an gegenüberliegenden Enden
einer hydrophilen Polyalkylenglykol-Kette mit einer relativen Molekühlmasse
von mindestens etwa 200 gebunden sind, einen Porenbildner und einen
Initiator für
die Polymerisation in der Wärme,
die bis zu einer ausreichenden Temperatur erhitzt wird, um zu ermöglichen,
dass das hydrophile Polyalkylenglykoldiacrylat einer in situ-Polymerisation
und/oder einer Vernetzung entsprechend der vorstehend beschriebenen
Weise unterzogen wird. Auf diese Weise wird eine Gießlösung bereitgestellt,
die unter Erzeugung einer hydrophilen, porösen Membran vergossen wird,
die ein Netzwerk eines nicht kristallinen, hydrophoben Polymers
aufweist und eines hydrophilen Acrylat-Polymers, das von einem Polyalkylenglykoldiacrylat
deriviert ist, das durch zwei Acrylat-Gruppen begrenzt ist, die über Esterbindungen
an gegenüberliegenden
Enden einer hydrophilen Polyalkylenglykol-Kette gebunden sind, wobei
die Polyalkylenglykol-Kette eine relative Molekülmasse von mindestens etwa
200 hat.
-
Die
vorliegende Erfindung gewährt
ferner ein Verfahren zum Herstellen einer hydrophilen Membran, wobei
eine Reaktionslösung
ein Lösemittel
aufweist, ein nicht kristallines, hydrophobes Polymer, das ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Polysulfon und Polyethersulfon, einem
hydrophilen Polyalkylenglykoldiacrylat, das durch zwei Acrylat-Gruppen
begrenzt ist, die über
Esterbindungen an gegenüberliegenden Enden
einer hydrophilen Polyalkylenglykol-Kette gebunden sind, die eine
relative Molekülmasse
von mindestens etwa 200 hat, einem hydrophilen Monoacrylat, einem
Porenbildner und einem Initiator zur Polymerisation in der Wärme, die
bis zu einer ausreichenden Temperatur erhitzt wird, um zu ermöglichen,
dass das hydrophile Polyalkylenglykoldiacrylat und das hydrophile
Monoacrylat einer in situ-Polymerisation und/oder einem Vernetzen
entsprechend der vorstehend beschriebenen Weise unterworfen werden.
Auf diese Weise wird eine Gießlösung bereitgestellt,
die vergossen wird, um eine hydrophile, poröse Membran zu erzeugen, die
ein Netzwerk eines nicht kristallinen, hydrophoben Polymers aufweist
und eines hydrophilen Acrylat-Copolymers, das deriviert ist von
einem hydrophilen Monoacrylat und einem Polyalkylenglykoldiacrylat,
das durch zwei Acrylat-Gruppen
begrenzt ist, die über
Esterbindungen an gegenüberliegenden
Enden einer hydrophilen Polyalkylenglykol-Kette gebunden sind, wobei
die Polyalkylenglykol-Kette eine relative Molekülmasse von mindestens etwa
200 hat.
-
In
beiden der vorgenannten Verfahren (d.h. unabhängig davon, ob ein hydrophiles
Monoacrylat in der Reaktionslösung
verwendet wird oder nicht) kann jedes beliebige, geeignete nicht
kristalline, hydrophobe Polymer verwendet werden. Geeignete nicht
kristalline Polymere schließen
beispielsweise Blends und Copolymer ein, wie sie vorstehend diskutiert
wurden. Vorzugsweise wird das nicht kristalline, hydrophobe Polymer nicht
compoundiert oder copolymerisiert mit irgendeiner kristallinen Polymerkomponente.
Am Meisten bevorzugt ist das nicht kristalline, hydrophobe Polymer,
ein Polymer, das ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Polyethersulfon oder einem Polysulfon.
Es kann jede beliebige, geeignete Konzentration des nicht kristallinen,
hydrophoben Polymers in der Reaktionslösung zur Anwendung gelangen.
Vorzugsweise liegt das nicht kristalline, hydrophobe Polymer in
der Reaktionslösung
mit etwa 5 Gew.% bis etwa 40 Gew.% und mehr bevorzugt von etwa 10
Gew.% bis etwa 30 Gew.% und am Meisten bevorzugt von etwa 10 Gew.%
bis etwa 20 Gew.% vor. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das nicht kristalline,
hydrophobe Polymer Polyethersulfon, das mit etwa 15 Gew.% der Reaktionslösung vorliegt.
-
Unabhängig davon,
ob ein hydrophiles Monoacrylat in der Reaktionslösung verwendet wird oder nicht, kann
jedes beliebige geeignete, hydrophile Polyalkylenglykoldiacrylat
in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Bevorzugt
ist das hydrophile Polyalkylenglykoldiacrylat ein Polyalkylenglykoldiacrylat,
wie es vorstehend festgelegt wurde. Nach Möglichkeit ist das Polyalkylenglykoldiacrylat
ein Polyethylenglykoldiacrylat mit einem PEG-Wert von 200 oder größer und
mehr bevorzugt ein Polyethylenglykoldimethacrylat mit einem PEG-Wert
von 200 oder größer. Am Meisten
bevorzugt hat das Polyethylenglykoldimethacrylat einen PEG-Wert
von 400 oder mehr, oder sogar einen PEG-Wert von 600 oder mehr.
-
Vorzugsweise
können
die hydrophilen Polyalkylenglykoldiacrylate in dem Verfahren der
vorliegenden Erfindung auch durch die Formel dargestellt werden:
Worin R
1 und
R
2 gleich oder verschieden sind und jeweils
H sind, CH
3, CH
2CH
3, (CH
2)
2CH
3, CH(CH
3)
2, C
1-C
3-Hydroxyalkyl,
C
1-C
3-Arylalkyl,
C
1-C
3-Fluoralkyl,
-Aryl oder Heteroaryl; und A ist eine hydrophile Polyalkylenglykol-Kette
der Formel (CH
2CHR
3O)
n oder (CH
2CH
2CH
2O)
n,
worin R
1 H oder CH
3 ist
und n mindestens 5 beträgt.
Vorzugsweise sind R
1 und R
2 gleich
und sind jeweils H oder CH
3, und A ist (CH
2CH
2O)
n oder (CH
2CH(CH
3)O)
n.
-
In
der Reaktionslösung
kann jede beliebige, geeignete Konzentration des hydrophilen Polyalkylenglykoldiacrylats
verwendet werden. Vorzugsweise liegt das Polyalkylenglykoldiacrylat
in einer Konzentration von etwa 0,1 % bis etwa 5 Gew.% und mehr
bevorzugt von etwa 0,2% bis etwa 2 Gew.% und am Meisten bevorzugt von
etwa 0,3% bis etwa 1 Gew.% vor. In einer bevorzugten Ausführungsform
liegt das hydrophile Polyalkylenglykoldiacrylat in einer Konzentration
von etwa 0,6 Gew.% der Reaktionslösung vor.
-
Wahlweise
und bevorzugt wird ein hydrophiles Monoacrylat in dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet. Es kann jedes beliebige geeignete,
hydrophile Monoacrylat in der Reaktionslösung zur Anwendung gelangen.
Geeignete hydrophile Monoacrylate schließen beispielsweise unsubstituierte
Acrylate und substituierte Acrylate ein, wie sie vorstehend diskutiert
wurden. Geeignete hydrophile Monoacrylate schließen auch neutrale Monoacrylate,
Monoacrylate mit einem sauren Substituenten, Monoacrylate mit einem
positiv geladenen Substituenten und Monoacrylate mit einem basischen
Substituenten ein, wie sie vorstehend diskutiert wurden. Geeignete,
neutrale Monoacrylate schließen
beispielsweise ein: 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat,
Polyethylenglykolmonoacrylat, Polyethylenglykolmonomethacrylat,
Hydroxypropylacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, Polypropylenglykolmonoacrylat,
Polypropylenglykolmonomethacrylat, 2-Methoxyethylacrylat, 2-Phenoxyethylacrylat,
2-Phenoxyethylmethacrylat und Kombinationen davon.
-
Bevorzugt
ist das hydrophile Monoacrylat eine Verbindung der Formel:
Worin R
4 H
ist, CH
3, CH
2CH
3, (CH
2)
2CH
3, CH(CH
3)
2, C
1-C
3-Hydroxyalkyl,
C
1-C
3-Arylalkyl,
C
1-C
3-Fluoralkyl oder -Aryl, und R
5 ist
(OCH
2CHR
3)
nOH oder (OCH
2CH
2CH
2)
nOH,
worin R
3 H ist oder CH
3 ist
und n ist eine ganze Zahl von 1 bis 15. Wenn R
5 (OCH
2CH
2)
nOH
ist, ist R
4 vorzugsweise H oder CH
3 und mehr bevorzugt CH
3.
In einer der bevorzugten Ausführungsformen
ist R
4 CH
3 und R
5 ist (OCH
2CH
2)
nOH, worin n 1
beträgt.
Wenn R
4 CH
3 ist
und R
5 ist (OCH
2CH
2)
nOH, beträgt n mehr
bevorzugt mindestens 5 und am Meisten bevorzugt mindestens 10. Wenn
R
5 (OCH
2CHR
3)
nOH ist, ist R
3 vorzugsweise CH
3.
Das hydrophile Monoacrylat liegt in der Regel in der Reaktionslösung in
Konzentrationen von etwa 0,05% bis etwa 5 Gew.% vor und bevorzugt
von 0,1% bis etwa 2 Gew.% und mehr bevorzugt von etwa 0,1% bis etwa
0,5 Gew.%.
-
Wie
der Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet erkennen wird, können Porenbildner,
Co-Lösemittel, Viskositätsregler
und Nicht-Lösemittel
als Komponenten in der Reaktionslösung der vorliegenden Erfindung zur
Anwendung gelangen. In beiden vorgenannten Verfahren wird ein geeigneter
Porenbildner in der Reaktionslösung
verwendet. In einer bevorzugten Ausführungsform schließt die Reaktionslösung Polyethylenglykol ein,
die in Konzentrationen im Bereich von etwa 30% bis etwa 85 Gew.%
und bevorzugt von etwa 40% bis etwa 75 Gew.% und mehr bevorzugt
von etwa 55% bis etwa 70 Gew.% vorliegt.
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In
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Herstellung einer hydrophilen,
porösen
Membran kann jedes beliebige, geeignete Lösemittel verwendet werden.
Geeignete Lösemittel
schließen
beispielsweise N-Methylpyrolidon, Dimethylacetamid, Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid und dergleichen ein. Das Lösemittel liegt in der Regel
in der Reaktion im Bereich von etwa 1% bis etwa 60 Gew.% und bevorzugt
von etwa 5% bis etwa 40 Gew.% und mehr bevorzugt von etwa 10% bis
etwa 30 Gew.% vor. In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der
vorliegenden Erfindung ist das Lösemittel
N-Methylpyrrolidon.
-
Der
Polymerisationsinitiator kann jeder beliebige geeignete Initiator
sein, der die radikalische Polymerisation der vernetzbaren Reaktionsteilnehmer
in der Reaktionslösung
fördert.
Geeignete Polymerisationsinitiatoren schließen thermische Initiatoren
und photochemische Initiatoren ein. Geeignete thermische Initiatoren schließen beispielsweise
4,4'-Azobis(4-cyanovalerianäure) ein,
Ammoniumpersulfat, Natriumpersulfat und dergleichen. Geeignete photochemische
Initiatoren schließen
beispielsweise ein: Benzoinether, zum Beispiel Isopropylbenzoinether
und Butylbenzoinether und dergleichen; Benzophenone, zum Beispiel
Benzophenon und Michler's-Keton;
Acetophenone, zum Beispiel 2-Hydroxy-2-methyl-1-phenylpropan-1-on, α,α-Dimethoxy-α-hydroxyacetophenon und dergleichen.
Der Initiator kann in jeder beliebigen, geeigneten Konzentration verwendet
werden, die die Ausbreitung Freier Radikale fördert. Photochemische Initiatoren
werden in der Regel in Konzentrationen im Bereich von etwa 0,1 %
bis etwa 10 Gew.% und bevorzugt von etwa 1% bis etwa 5 Gew.% verwendet.
Thermische Initiatoren werden in der Regel in Konzentrationen im
Bereich von etwa 0,01% bis etwa 5 Gew.% und bevorzugt von etwa 0,05%
bis etwa 0,5 Gew.% verwendet. Vorzugsweise ist der Polymerisationsinitiator
ein thermischer Initiator, bei dem es sich noch mehr bevorzugt um
einen Persulfat-Initiator handelt, der am Meisten bevorzugt Natriumpersulfat
oder Ammoniumpersulfat ist.
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Die
Bedingungen, die eine in situ-Polymerisation und/oder Vernetzung
der Acrylat-Monomere fördern, schließen die
Anwendung jeder beliebigen konventionellen Energiequelle für den Start
der radikalischen Polymerisation ein, wie beispielsweise Wärme, ultraviolettes
Licht, Gammastrahlung, Elektronenstrahlung oder dergleichen. Die
Reaktionsbedingungen, die dazu führen,
dass die Acrylat- Monomere
eine Polymerisation und/oder Vernetzung in situ eingehen, sind thermische.
Vorzugsweise wird die Vernetzungsreaktion thermisch und bevorzugt
bei einer Temperatur von etwa 18°C
(54°F) bis
etwa 50°C
(122°F)
ausgeführt.
Mehr bevorzugt liegt die Temperatur im Bereich von etwa 25°C (77°F) bis etwa
40°C (104°F) und mehr
bevorzugt von etwa 30°C
(86°F) bis
etwa 40°C
(104°F).
-
Die
Gießlösung wird
vergossen, um die hydrophile, poröse Membran der vorliegenden
Erfindung zu schaffen. Eine Wärmebehandlung
oder Kristallisation ist erforderlich um die Membranoberfläche hydrophil
zu machen. Selbstverständlich
läßt sich
die Membran mit Hilfe einer Vielzahl von Methoden gießen, die
in der Fachwelt bekannt sind, wie beispielsweise Gießen in einer
Kammer mit geregelter Umgebung oder durch Abschrecken in einem Nicht-Lösemittel.
Die allgemeine Methode zum Gießen
einer Harzlösung
und zur Erzeugung einer porösen
Membran ist in der Fachwelt gut bekannt. Beispielsweise wurden derartige
Methoden in der US-P-4707266 beschrieben.
-
Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann auf ein Verfahren zum
Herstellen einer hydrophilen, porösen Membran angewendet werden,
die eine geladene Beschichtung aufweist, worin die Membran der vorliegenden
Erfindung mit einem geladenen Harz nachbehandelt wird. Um eine positive
Ladung zu vermitteln, läßt sich
jedes beliebige geeignete Harz einsetzen, das eine positive Ladung
trägt,
wie beispielsweise ein Polyaminharz. Um eine negative Ladung zu
vermitteln, läßt sich
jedes beliebige geeignete Harz einsetzen, das eine negative Ladung
trägt,
wie beispielsweise ein Polystyrolsulfonsäureharz. Die allgemeine Methode,
um einer porösen
Membran eine Ladung zu vermitteln, wurde beispielsweise beschrieben
in den US-P-5282971, 5151189 und 5137633.
-
Die
folgenden Beispiele dienen zur weiteren Veranschaulichung der vorliegenden
Erfindung, die jedoch in keiner Weise als ihren Geltungsbereich
einschränkend
auszulegen sind.
-
BEISPIEL 1
-
Dieses
Beispiel beschreibt eine spezielle Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Die Membran, die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
hierin bereitgestellt wird, ist eine hydrophile, poröse Membran,
die aus einem Netzwerk von Polyethersulfon und dem hydrophilen Acrylat-Polymer
erzeugt wird, das aus der in situ-Polymerisation und der Vernetzung
von Polyethylenglykol(400)-dimethacrylat
deriviert wird.
-
Die
in Tabelle 1 angegebenen Komponenten wurden in einen Mischer aus
rostfreiem Stahl eingewogen und gemischt, um eine Mischung mit einer
vereinten Gesamtmasse von 300 g zu schaffen. Die Mischung wurde
für 30
Minuten bei 32° bis
35°C (90-95°F) gerührt. TABELLE
I
-
Die
resultierende Mischung wurde in einer Gießkammer mit geregelter Umgebung
vergossen, um eine poröse
Membran zu schaffen. Die Gießmembran
wurde mit Wasser ausgewaschen und für 30 Minuten bei 85° bis 90°C ofengetrocknet.
Die getrocknete Membran war hydrophil. Nach einer 3-stündigen Soxhlet-Extraktion mit
Isopropanol (IPA) blieb die Hydrophilie der Membran intakt. Die
Oberflächenspannung
der Membran lag im Bereich von 75,9 bis 77,7 mN/m (dyn/cm) nach
der Soxhlet-Extraktion
mit IPA.
-
BEISPIEL
2 Mit diesem Beispiel wird die Herstellung zweier Membranen der
vorliegenden Erfindung beschrieben. Die hierin mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
bereitgestellten Membranen sind hydrophile, poröse Membranen, die aus einem
Netzwerk von Polyethersulfon und dem Produkt erzeugt werden, das aus
der in situ-Vernetzung von Polyethylenglykol(400)-dimethacrylat
und -2-hydroxyethylmethacrylat
deriviert wird.
-
Die
Membranen wurden in der gleichen Weise hergestellt, wie in Beispiel
1 beschrieben wurde mit der Ausnahme, dass die in diesem Beispiel
verwendeten Komponenten in Tabelle 2 angegeben sind. TABELLE 2
Die Komponenten
der Rezeptur 2A wurden in der gleichen Weise verwendet, wie in Beispiel
1 ausgeführt
wurde, um eine erste Membran (Membran 2A) zu schaffen. Es wurde
die gleiche Prozedur unter Verwendung der Komponenten der Rezeptur
2B wiederholt, um eine zweite Membran (Membran 2B) zu schaffen.
Beide Membranen waren nach dem Trocknen hydrophil. Nach einer 3-stündigen Soxhlet-Extraktion mit Isopropanol
(IPA) blieben die Membranen hydrophil. Nach der Soxhlet-Extraktion
in IPA lagen die Oberflächenspannungen
beider Membranen im Bereich von 75,9 bis 77,7 mN/m (dyne/cm).
-
BEISPIEL
3
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Verbesserung der Stabilität der Membran
und die Hydrophilie der hydrophilen Membran der vorliegenden Erfindung
als Ergebnis der Erhöhung
des PEG-Wertes des Polyethylenglykoldiacrylats.
-
Es
wurden zwei Membranen, Membran 3A und Membran 3B, hergestellt, die
sich lediglich in dem PEG-Wert des Polyethylenglykoldiacrylat-Vernetzers
(Polyethylenglykoldimethacrylat), bezeichnet als "PEG(relative Molekühlmasse)DMA", unterschieden.
Die zwei Membranen wurden sodann vor und nach der Soxhlet-Extraktion
in IPA auf Hydrophilie getestet. Die in der Herstellung dieser Membranen
verwendeten Komponenten sind in Tabelle 3 gezeigt.
-
TABELLE
3
Die Komponenten
der Rezeptur 3A wurden in einem Mischer aus rostfreiem Stahl bei
35° bis
46°C (95-115°F) eingewogen
und gemischt. Es wurde eine Membran hergestellt, indem die resultierende
Mischung auf ein Substrat in einer Gelierungskammer mit geregelter
Umgebung vergossen wurde. Die resultierende Membran wurde sodann
in einem Wasserbad gewaschen und in einem konventionellen Ofen getrocknet,
um Membran 3A zu schaffen, die einen PEG 400-Polyethylenglykoldimethacrylat-Vernetzer
hat. Die identische Prozedur wurde unter Verwendung der Komponenten
der Rezeptur 3B wiederholt, um die Membran 3B zu schaffen, die einen PEG
200-Polyethylenglykoldimethacrylat-Vernetzer hat. Die hydrophilen
Eigenschaften der zwei Membranen sind in Tabelle 4 gezeigt. Der
Wasserdurchlass jeder der Membranen wurde bei einem Druck von 68,9
kPa (10 psi) ermittelt. Das "Benetzen" (Benetzbarkeit)
der getrockneten Membran wurde vor und nach einer 3-stündigen Soxhlet-Extraktion
mit IPA bestimmt und mit Hilfe des maximalen, prozentualen Gewichtsanteils
von wässrigem
NaCl (bezogen auf Gewicht) angegeben, das die Membran benetzte.
-
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 4 demonstrieren eindeutig, dass die Membran
3A vor der Soxhlet-Extraktion mit
IPA stärker
hydrophil ist, als Membran 3B (Membran 3A ist in 15% NaCl gegenüber 10%
NaCl bei Membran 3B benetzbar). Diese Daten demonstrieren ferner,
dass Membran 3A stabiler ist als Membran 3B (Membran 3A bewahrt
100% ihrer Hydrophilie und spiegelt die Benetzbarkeit nach einer
Soxhlet-Extraktion mit IPA nach 3 Stunden bei Atmosphärendruck
(etwa 100 kPa) wieder, während
die Hydrophilie von Membran 3B nach 3-stündiger Soxhlet-Extraktion mit
IPA deutlich verringert ist).
-
BEISPIEL
4 Diese Beispiel veranschaulicht den Einfluss auf die Hydrophilie
und Beständigkeit
der Membran, wenn die mittlere relative Molekülmasse der Polyethylenglykol-Kette
des Polyethylenglykoldimethacrylats von null (d.h. kein Diacrylat-Vernetzer)
auf 600 zunimmt.
-
Es
wurden sechs Membranen, die Membranen 4A-4F, aus den entsprechenden
Rezepturen 4A-4F hergestellt, deren Komponenten in Tabelle 5 gezeigt
sind.
-
-
Für jede der
folgenden Rezepturen wurden identische Prozeduren angewendet. Die
Komponenten der jeweiligen Rezepturen 4A-4F wurden in einem Mischer
aus rostfreiem Stahl gemischt und für 6 Stunden bewegt. Die Temperatur
der Reaktionslösung
wurde bei 38° ± 5°C (100°F ± 10°F) gehalten,
indem die Geschwindigkeit der Bewegung geregelt wurde. Die resultierenden
Gießlösungen wurden
für 4 Stunden
unter Vakuum gasfrei gemacht und in einer Gelierungskammer vergossen,
um Membranproben in flächiger
Form zu schaffen. Die resultierenden Membranproben wurden mit kaltem
Wasser (5 Min.) gewaschen, gefolgt von Ethanol (15 Min.) und anschließend mit
heißem
Wasser (60°C),
um restliche Reaktionsteilnehmer, Lösemittel und/oder Porenbildner
zu entfernen. Die gewaschenen Membranen wurden sodann in einen Ofen
gegeben und für
2 Stunden bei 80°C
getrocknet.
-
Die
getrockneten Membranen wurden zu 47 mm-Scheiben geschnitten und
die Hälfte
von Ihnen direkt auf Benetzungsvermögen in Wasser und wässrigem
Natriumchlorid getestet (die ungefähre Oberflächenspannung der Testlösung wurde
in Klammern angegeben). Die andere Hälfte der Membranen wurde in
einen Soxhlet-Extraktor gegeben und einer Extraktion mit Isopropanol
(IPA) für
6 Stunden bei Atmosphärendruck
(etwa 100 kPa) unterworfen. Die mit IPA extrahierten Membranen wurden
mit Wasser gewaschen, um das restliche IPA zu entfernen, und wurden
in einen Ofen gegeben und für
2 Stunden bei 80°C
getrocknet. Die mit IPA extrahierten, getrockneten Membranen wurden
auf Benetzungsvermögen
getestet. Das Benetzungsvermögen der
Membranen vor und nach der Soxhlet-Extraktion ist in Tabelle 6 gezeigt.
In Tabelle 6 wurden die Membranen, die keiner Soxhlet-Extraktion
mit IPA unterworfen wurden, bezeichnet mit "vorher", während
die mit IPA extrahierten Membranen bezeichnet wurden mit "nachher". Membranen, die
in der angegebenen Testlösung sofort
benetzbar waren, wurden mit "W" bezeichnet, während Membranen,
die in der angegebenen Testlösung nur
langsam oder gar nicht benetzt wurden, mit "N" bezeichnet
werden.
-
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 6 demonstrieren eindeutig die bedeutende Verbesserung
der Membraneigenschaften unter Verwendung einer höhermolekularen
Polyethylenglykol-Kette in dem Diacrylat-Vernetzer und zwar sowohl
hinsichtlich des Umfanges der Hydrophilie als auch der Stabilität bei dieser
Hydrophilie. Die Membran 4A (kein Diacrylat) hatte eine nur geringe
Hydrophilie vor der Extraktion und wurde nach der Extraktion hydrophob.
Die Membran 4B (PEG 44, technisch insofern kein "Poly"-ethylenglykol, als
lediglich eine Ethylenglykol-Einheit (MW 44) mit den zwei Methacrylat-Gruppen
zusammen verknüpft
ist) wurde stärker
hydrophil, verlor jedoch ihre Benetzbarkeit in 5%-igem, wässrigen
NaCl nach der Soxhlet-Extraktion. Membran 4C (PEG 200) war sogar
noch stärker
hydrophil und bewahrte ihre Benetzbarkeit in 5%-igem, wässrigen
NaCl nach der Soxhlet-Extraktion. Die Membranen 4D beziehungsweise
4E (PEG 400 beziehungsweise PEG 600) hatten eine hervorragende Hydrophilie
und bewahrten ihre Fähigkeit
zur sofortigen Benetzung in 10%-igem, wässrigen NaCl nach der Soxhlet-Extraktion. Membran
4F, in der das hydrophile Monomer ein Polyethylenglykolmonomethacrylat
war, war am Stärksten
hydrophil und war nach der Soxhlet-Extraktion in 20%-igem, wässrigen NaCl
benetzbar, was demonstriert, dass die hydrophile Membran und das
Herstellungsverfahren der vorliegenden Erfindung ohne Weiteres auf
eine Vielzahl von hydrophilen Monoacrylat-Vertretern angewendet
werden können.
-
Die
Stabilität
der Membran der vorliegenden Erfindung wurde darüber hinaus durch verlängerte Soxhlet-Extraktionsbelastungen
bestätigt.
Andere Proben der Membranen 4D und 4E (PEG 400 beziehungsweise PEG
600), die in dem vorliegenden Beispiel hergestellt wurden, wurden
für 48
Stunden bei Atmosphärendruck (etwa
100 kPa) einer Soxhlet-Extraktion in IPA unterworfen und wie vorstehend
getrocknet und bewahrten nichts desto weniger ihre Fähigkeit
zur sofortigen Benetzung in 10%-igem, wässrigen NaCl. Von der Membran 4F
läßt sich
voraussagen, dass sie mindestens so gut wie die Membranen 4D und
4E arbeitet, nachdem sie einer längeren
Soxhlet-Extraktionsbelastung unterworfen wurde.
-
Sämtliche
Fundstellen, einschließlich
Patentschriften und die vorliegende Anmeldung, die hierin zitiert wurden,
sind hiermit in ihrer Gesamtheit als Fundstelle einbezogen.
-
Obgleich
spezielle Ausführungsformen
der Erfindung gezeigt worden sind, gilt als selbstverständlich, dass
die Erfindung darauf nicht beschränkt ist, da Modifikationen
von einem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet und speziell angesichts
der vorangegangenen Lehren vorgenommen werden können. An Hand der beigefügten Ansprüche ist
daher davon auszugehen, dass diese alle derartigen Modifikationen
unter Einbeziehung solcher Merkmale abdecken, die wesentliche Merkmale
dieser Verbesserungen im Rahmen des rechtmäßigen Erfindungsgedanken und
Schutzumfanges der Erfindung darstellen.