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Technischer
Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine stabile orale pharmazeutische
Zusammensetzung enthaltend ein substituiertes Pyridylsulfinylbenzimidazol
mit einer die Sekretion von Magensäure inhibierenden Wirkung als
aktivem Bestandteil und einen Träger,
der als stabilisierender Hilfsstoff wirkt. Die Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zur Herstellung der pharmazeutischen Zusammensetzung.
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US 4,255,431 ,
US 4,628,098 und
US 4,758,579 offenbaren substituierte
Pyridylsulfinylbenzimidazole (wie Omeprazol) als sehr wirksame Inhibitoren
der Magensäuresekretion.
Diese Verbindungsklasse inhibiert die Magensäuresekretion durch Inhibierung
der Aktivität
der H
+-K
+-ATPase
(Protonenpumpe). Medikamente dieser Klasse sind als sehr instabil
in saurer Umgebung bekannt. Auch in Gegenwart von Feuchtigkeit und
organischen Lösungsmitteln
sind sie instabil. Daher müssen
die Rezeptur der dem Patienten zu verabreichenden Medikamente und
das Verfahren zur Herstellung der Rezeptur so gestaltet werden,
daß die
Wirkstoffe sowohl vor Feuchtigkeit als auch vor saurer Umgebung
geschützt
werden. Wegen der in sauren Magenflüssigkeiten auftretenden sehr
schnellen Zersetzung sollten die Rezepturen auch eine enterale (darmlösliche)
Beschichtung erhalten.
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US 4,786,505 offenbart eine
orale pharmazeutische Zusammensetzung mit einem Omeprazol zusammen
mit einer alkalisch reagierenden Verbindung oder ein alkalisches
Salz des Omeprazols, ggf. zusammen mit einer alkalischen Verbindung
enthaltenden Kern, einer oder mehreren Unterschichten mit inert
reagierenden Verbindungen, die sich in Wasser lösen oder rasch zerfallen, oder
polymeren wasserlöslichen
filmbildenden Verbindungen, ggf. mit pH-puffernden alkalischen Verbindungen
und einer äußeren enteralen
Beschichtung. Die alkalisch reagierende Verbindung ist eine pharmazeutisch
zulässige
Substanz (oder Substanzen), die um jedes Omeprazolteilchen einen "Mikro-pH" von nicht weniger
als 7, vorzugsweise 8, erzeugt, wenn Wasser auf den Teilchen des
Gemischs adsorbiert wird oder wenn Wasser in kleinen Mengen zum
Gemisch zugefügt
wird. Die Unterschicht trennt den omeprazolhaltigen Kern von den
freie Carboxylgruppen enthaltenden Polymer(en) der enteralen Beschichtung.
Diese können
sonst während
der Beschichtung oder bei der Lagerung Abbau des Omeprazols verursachen.
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JP
05-194,225 offenbart Rezepturen für Tabletten, Granulat und Kapseln,
worin die Magengeschwüre inhibierenden
Benzimidazole durch Mischen mit Aminosäuren und Puffersubstanzen stabilisiert
werden.
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US 5,385,739 offenbart eine
stabile Mikrogranulatrezeptur mit einem neutralen Kern von Zucker
und Stärke
und einer aus einer Verdünnung
von Omeprazol in Mannit in im wesentlichen gleichen Mengen bestehenden
aktiven Schicht, wobei die aktive Omeprazolschicht etwa 10 Gewichtsprozent
einer Carboxymethylstärke
und 5 Gewichtsprozent Natriumlaurylsulfat enthält, und wobei die Verdünnung von
Omeprazol in Mannit mittels Hydroxypropylcellulose als hochviskosem
Bindemittel auf dem neutralen Kern angebracht wird.
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Die
internationale Anmeldung WO 97/12581 offenbart eine Zusammensetzung,
die a) einen Kern mit Omeprazol als aktivem Prinzip, wobei der Kern
aus miteinander vermischten und dann gepreßten Körnchen und dem aktiven Prinzip
Omeprazol besteht und dieses nicht in Form eines alkalischen Salzes
vorliegt, b) eine Zwischenschicht und c) eine enterale Schicht enthält. Die
dort offenbarte Zusammensetzung wird als frei von alkalisch reagierenden
Verbindungen bezeichnet, die früher
als notwendig angesehen worden waren, jedoch enthält jede
der Beispielzusammensetzungen der WO 97/12581 im Kern entweder ein
Schmiermittel wie Natriumstearylfumarat, Magnesiumstearat oder Talkum
oder in der Zwischenschicht Talkum. Diese Verbindungen sind Alkali-
oder Erdalkalisalze und als naturgemäß alkalisch bekannt.
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WO
96/01623 offenbart eine orale pharmazeutische Darreichungsform in
mehreren Tabletten, welche Tablettenhilfsstoffe und einzeln enteral
beschichtete und geschichtete Einheiten eines Kernmaterials mit
aktiven Substanzen wie ggf. mit alkalischen Verbindungen gemischtes
Omeprazol, bedeckt mit einer oder mehreren Schichten, von denen
mindestens eine eine enterale Schicht ist. Die Anmeldung offenbart
nicht die Verwendung von Polyvinylpyrrolidon als Stabilisator für Omeprazol.
Beispiel 8 der Anmeldung offenbart eine Zusammensetzung mit Omeprazol
und Polyvinylpyrrolidon im Verhältnis
6:1.
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US 5,178,867 beschreibt
ein Medikamentenabgabesystem, bestehend aus einem Fach, einer halbdurchlässigen Wand,
Mittel zur Steigerung des Flüssigkeitsdurchgangs
in die Darreichungsform in der Wand und einem Durchlaß zur Abgabe
des Medikaments aus der Darreichungsform in der Wand Es wird die
Verwendung von Polyvinylpyrrolidon als flüssiges Fließmittel zur Steigerung des
Volumens des Flüssigkeitsdurchgangs
im Fach beschrieben. Da die Ansprüche der vorliegenden Anmeldung
auf vernetztes, wasserunlösliches
Polyvinylpyrrolidon beschränkt
sind, wäre
solches Polyvinylpyrrolidon darüber
hinaus auch nicht als flüssiges
Fließmittel
geeignet.
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EP-A-519
365 beschreibt eine orale Aufmachungsform von Pantoprazol, die aus
einem Kern, einer Zwischenschicht und einer äußeren magensaftresistenten
Schicht besteht.
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WO
97/12580 beschreibt eine orale Zusammensetzung mit einem Kern, der
ein säureempfindliches Benzimidazol,
z. B. Pantoprazol, enthält,
einer Zwischenschicht und einer enteralen Schicht. Omeprazol ist
in den Ansprüchen
der Anmeldung ausdrücklich
ausgenommen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine stabile orale pharmazeutische
Zusammensetzung mit einem substituierten Pyridylsulfinylbenzimidazol
als aktivem Bestandteil bereitzustellen, das eine Inhibitorwirkung
für die
Magensaftsekretion hat, und mit einem Träger, wobei die Zusammensetzung
frei von alkalischen Verbindungen ist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
für die
Herstellung einer stabilen oralen pharmazeutischen Zusammensetzung
in Form einer Mischung, die ein substituierte Pyridylsulfinylbenzimidazol
und einen Träger
enthält,
bereitzustellen, wobei die Mischung nicht unter Bildung harter ganzer
Kerneinheiten gepresst wird, sondern in Form von Pulver oder Granulat
in enteral beschichtete oder aus enteralem Material hergestellte
Kapseln gefüllt
wird. Wenn die Kapseln sich auflösen,
verteilen sich die Teilchen des Medikaments frei in der gastrointestinalen
Flüssigkeit,
um eine schnelle Auflösungs-
und Absorptionsgeschwindigkeit zu bewirken.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Herstellung einer stabilen oralen pharmazeutischen Zusammensetzung
in Form einer Mischung, die ein substituiertes Pyridylsulfinylbenzimidazol
enthält,
bereitzustellen, wobei das Verfahren einfach, weniger zeitraubend
und wirtschaftlicher als die Verfahren des Standes der Technik ist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
wurde überraschenderweise
gefunden, daß in
einer Mischung, die ein substituiertes Pyridylsulfinylbenzimidazol
und eines oder mehrere durch Polymerisation von Monomeren, von denen
mindestens eines Vinylpyrrolidon ist, erhaltene Polymere enthält, das
substituierte Pyridylsulfinylbenzimidazol stabilisiert wird. Die Mischung
zeigt, obwohl sie frei von alkalisch reagierenden Verbindungen ist,
keine Farbänderung,
wie sie an Zusammensetzungen, bei denen das Benzimidazol einen Abbau
erfahren hat, typischerweise beobachtet wird.
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Dementsprechend
liefert die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die stabil und zur oralen Verabreichung an einen Patienten geeignet
ist, die eine Mischung eines substituierten Pyridylsulfinylbenzimidazols
mit Inhibitorwirkung auf die Magensaftsekretion in einer zur Inhibierung
der Magensaftsekretion bei diesem Patienten ausreichenden Menge
mit einem pharmazeutisch zulässigen
Träger
umfaßt,
wobei der Träger
mindestens ein Polymer umfaßt,
das zumindest teilweise aus Vinylpyrrolidon-Monomereinheiten besteht.
Ggf. enthält
die Mischung andere pharmazeutisch zulässige Hilfsstoffe. Die Zusammensetzung
hat erstrebenswert die Form einer einfachen Pulver- oder Granulatmischung
aus aktivem Bestandteil und Träger
zusammen mit anderen einbezogenen Hilfsstoffe, in eine enterale
Kapsel gefüllt,
d. h. in eine Kapsel, die mit einem enteralen Polymer beschichtet
ist oder aus einem solchen hergestellt ist.
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Die
vorliegende Erfindung gibt auch ein Verfahren zur Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung an, die stabil und zur oralen Verabreichung
an einen Patienten geeig net ist, umfassend das Zusammenmischen eines
substituierte Pyridylsulfinylbenzimidazols mit Inhibitorwirkung
für die
Magensäuresekretion
mit einem pharmazeutisch zulässigen
Träger,
der zumindest ein Polymer umfaßt,
das zumindest teilweise aus Vinylpyrrolidon-Monomereinheiten besteht,
zusammen mit irgendwelchen ggf. eingeschlossenen pharmazeutisch
zulässigen
Hilfsstoffen. Das Gemisch in Form einer einfachen Pulvermischung
wird dann in enterale Kapseln gefüllt, d. h. Kapseln, die mit
einem enteralen Polymer beschichtet sind oder aus einem solchen
bestehen. Alternativ wird das Gemisch in Form einer Pulvermischung
granuliert und das Granulat in eine enterale Kapsel gefüllt.
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Während das
Herstellungsverfahren für
die Zusammensetzungen nach dem Stand der Technik Schritte zur Umwandlung
von Pulvergemischen in Kerneinheiten wie Granalien, Pellets oder
Tabletten, und auch den Schritt des Auftragens einer Unterschicht
auf diese Kerneinheiten einschließt, erfordert das Herstellungsverfahren
für die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung diese Schritte nicht, weil das Pulvergemisch ohne
Kompression zu ganzen Kerneinheiten und ohne Auftragen einer Unterschicht
in die enteralen Kapseln gefüllt
wird. Ferner können
die erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen eine einfache Mischung, enthaltend ein substituiertes
Pyridylsulfinylbenzimidazol und ein oder mehrere Polymere, die durch
Polymerisation von Monomeren erhalten werden, von denen zumindest
eines Vinylpyrrolidon ist, sein, während die Kerneinheiten der
Zusammensetzungen des Standes der Technik mehrere pharmazeutische
Hilfsstoffe enthalten. Aus den angeführten Gründen ist das erfindungsgemäße Verfahren
einfach, weniger zeitaufwendig und wirtschaftlicher als das Verfahren
nach dem Stand der Technik.
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Eingehende
Beschreibung der Erfindung
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Erfindungsgemäß kann das
substituierte Pyridylsulfinylbenzimidazol mit Inhibitorwirkung auf
die Magensäuresekretion
eines der folgenden sein:
- a) ein substituiertes
Pyridylsulfinylbenzimidazol mit der Struktur der unten gezeigten
Formel I worin
R1 und R2 gleich
oder verschieden sind und beide ausgewählt sind aus der Gruppe, die
aus Wasserstoff, Halogen, Carbomethoxy, Carboethoxy und C1-4-Alkyl, -Alkoxy oder -Alkanoyl in beliebiger
Stellung besteht, R6 aus der aus Wasserstoff,
Methyl und Ethyl bestehenden Gruppe ausgewählt ist, R3 und
R5 gleich oder verschieden sind und beide
aus der aus Wasserstoff, Methyl, Methoxy, Ethoxy, Methoxyethoxy
und Ethoxyethoxy bestehenden Gruppe ausgewählt sind und R4 Methoxy
ist, ODER
- b) ein substituiertes Pyridylsulfinylbenzimidazol mit der Struktur
der unten gezeigten Formel II: worin
R1 Wasserstoff, Methoxy oder Trifluormethyl,
R2 und R3 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder Methyl, R4 ein fluoriertes
C2-5-Alkyl und n 0 oder 1 ist, ODER
- c) ein substituiertes Pyridylsulfinylbenzimidazol mit der Struktur
der unten gezeigten Formel III: worin
R1 C1-3-Alkyl, das
zumindest teilweise fluorsubstituiert ist, oder Chlordifluormethyl,
R2 Wasserstoff, Halogen, Trifluormethyl,
C1-3-Alkyl oder C1-3-Alkoxy,
das ganz oder teilweise fluorsubstituiert sein kann, oder R1 und R2 zusammen
mit dem Sauerstoffatom, an das R1 gebunden
ist, ein ganz oder teilweise fluorsubstituiertes C1-2-Alkylendioxy
oder Chlortrifluorethylendioxy, R4 C1-3-Alkoxy, einer von R3 und
R5 C1-3-Alkoxy und der
andere Wasserstoff oder C1-3-Alkyl und n
0 oder 1 ist.
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Zu
Beispielen substituierter Pyridylsulfinylbenzimidazole, die als
aktive Bestandteile in den neuen erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet
werden können,
gehören
Omeprazol, das unter die Definition der Formel I fällt, Lansoprazol,
das unter die Definition der Formel II fällt und Pantoprazol, das unter
die Definition der Formel III fällt.
Die in der Zusammensetzung verwendete Menge des aktiven Bestandteils
ist jene, die eine therapeutisch wirksame Dosis ergibt, d. h. eine
Menge, die zur Inhibierung der Magensäuresekretion in einem geeigneten
Behandlungsplan mit täglichen
Dosen bei einem Patienten ausreicht.
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Erfindungsgemäß enthält die pharmazeutischen
Zusammensetzung zusätzlich
zum substituierten Pyridylsulfinylbenzimidazol einen Träger, der
ein oder mehrere Polymere enthält,
die durch Polymerisation von Monomeren erhalten werden, von denen
mindestens eins Vinylpyrrolidon ist.
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Ein
Beispiel der erfindungsgemäß verwendbaren
Polymerklasse sind Polyvinylpyrrolidone, auch als Povidon oder PVP
bekannt. Die Pharmakopöe
der Vereinigten Staaten (US Pharmacopoiea XXII) beschreibt Povidon
als ein im Wesentlichen aus 1-Vinyl-2-pyrrolidongruppen
bestehendes synthetisches Polymer. Polyvinylpyrrolidone sind allgemein
von BASF unter der Marke Kollidon oder von ISP unter der Marke Plasdone erhältlich.
Polyvinylpyrrolidon ist als wasserlösliches Polymer oder als vernetztes
wasserunlösliches
Polymer erhältlich.
Beispiele wasserlöslicher
Polyvinylpyrrolidone umfassen PVP K-12, PVP K-15, PVP K-17, PVP K-25, PVP K-30, PVP
K-60, PVP K-90 und PVP K-120 mit angenäherten Molekulargewichten von
2500, 8000, 10000, 30000, 50000, 400000, 1000000 bzw. 3000000. Lösliches
PVP wird herkömmlich
als Bindemittel in Tablettenrezepturen verwendet. Erfindungsgemäß wird lösliches
PVP in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
als stabilisierender Hilfsstoff und als Verdünnungsmittel für das substituierte
Pyridylsulfinylbenzimidazol verwendet.
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Vernetztes
Polyvinylpyrrolidon ist ein Polymer, das durch ein Polymerisationsverfahren
erhalten wird, das ein physikalisch vernetztes Polyvinylpyrrolidon
erzeugt (
US 3,933,766 ),
das in Wasser und allen üblichen Lösungsmitteln
unlöslich
ist. Beispiele erfindungsgemäß verwendbarer
vernetzter Polyvinylpyrrolidone umfassen verschiedene Qualitäten, wie
jene, die unter den Marken Kollidon CL, Crospovidone M und Kollidon
CL-M von BASF erhältlich
sind. Wegen seiner hohen Quellfähigkeit
wird vernetztes Polyvinylpyrrolidon herkömmlich als Sprengmittel für Tabletten
verwendet, in der vorliegenden Erfindung dient es jedoch als stabilisierender Hilfsstoff
und als Verdünnungsmittel
für das
substituierte Pyridylsulfinylbenzimidazol.
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Ein
anderes Beispiel einer erfindungsgemäß verwendbaren Polymerklasse
sind wasserlösliche
Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymere,
die durch Copolymerisation von Vinylpyrrolidon und Vinylacetat gebildet werden.
Ein Beispiel eines erfindungsgemäß verwendbaren
Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymers ist das von BASF unter der
Marke Kollidon VA-64 erhältliche
Copolymer. In der vorliegenden Erfindung wird das Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymer
als stabilisierender Hilfsstoff und als Verdünnungsmittel für das substituierte
Pyridylsulfinylbenzimidazol verwendet.
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Erfindungsgemäß ist der
pharmazeutisch akzeptable Träger
in einer Menge von etwa 10 % bis etwa 98 %, bevorzugt von etwa 50
% bis etwa 90 %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
vorhanden.
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Erfindungsgemäß kann die
pharmazeutische Zusammensetzung auch übliche pharmazeutisch zulässige Hilfsstoffe
enthalten. In der Pharmazie wohlbekannte pharmazeutische Hilfsstoffe
können
im "Handbook of
Pharmaceutical Excipients, Ed. A. Wade and P.J. Weller, The Pharmaceutical
Press, London",
im "U.S. FDA listing
of inactive ingredients" und
in anderen Quellen der pharmazeutischen Literatur aufgefunden werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
können
die pharmazeutisch zulässigen
Hilfsstoffe Fettsäureglyceride
umfassen. Ein Beispiel für
erfindungsgemäß verwendbare
Fettsäureglyceride
ist eine Glyceridmischung (z. B. Mono-, Di- und/oder Triglyceride)
von langkettigen (z. B. C12-C18)
Fettsäuren,
beispielsweise die Produktlinie, die unter der Marke Gelucire (Gattofosse
Corporation) erhältlich
ist. Ein anderes Beispiel erfin dungsgemäß verwendbarer Fettsäureglyceride
ist ein Glyceridgemisch (z. B. Triglyceride) von Fettsäuren mittlerer
Kettenlänge
(z. B. C8-C10),
beispielsweise die Produktlinie, die unter den Marken Miglyol, Crodamol
GTC/C, MCT-Öl,
Neobee M5, AKOMED, Nesatol und dergleichen erhältlich ist. Die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
eingeschlossenen Fettsäureglyceride
können
auch in Form von Pflanzenölen
vorliegen, wie Rizinusöl,
hydriertes Rizinusöl
oder hydrierte vegetabilische Glyceride, wie die unter der Marke
Witepsol erhältlichen.
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden ein substituiertes Pyridylsulfinylbenzimidazol mit Inhibitorwirkung
für die
Magensäuresekretion,
ein Träger
mit einem oder mehreren, Vinylpyrrolidon-Monomereinheiten enthaltenden
Polymeren, ggf. zusammen mit pharmazeutisch zulässigen Hilfsstoffen, zur Herstellung
einer Mischung oder eines Granulats zusammengemischt, die so erhaltene
Mischung oder das Granulat werden in Kapseln gefüllt und die Kapseln dann enteral
beschichtet, oder Mischung oder Granulat werden in Kapseln gefüllt, die
eine enterale Beschichtung haben oder aus enteralem Material hergestellt
sind. In Ausführungsformen,
bei denen einer der pharmazeutisch zulässigen Hilfsstoffe ein Fettsäureglycerid
ist, wird ein flüssiges
Fettsäureglycerid
mit den anderen Zutaten der Zusammensetzung gemischt oder ein festes
Fettsäureglycerid
wird erst über
seinen Schmelzpunkt erwärmt
und die erhaltene Flüssigkeit
mit den anderen Bestandteilen der Zusammensetzung vermischt, um
ein Granulat zu erhalten.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Kapseln können
Hart- oder Weichkapseln
sein. Die äußere Schale der
Kapseln kann aus einem oder mehreren filmbildenden Mitteln, Wasser
und Weichmacher bestehen. Die Schale kann auch färbende oder opak machende Mittel
enthalten. Beispiele von filmbildenden Mitteln, die für die Schale
verwendet werden können,
umfassen Gelatine, Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcel lulose
und dergleichen. Wenn die Schale vom üblichen Typ, z. B. aus Gelatine
hergestellt ist, erhält
sie eine enterale Beschichtung. Alternativ ist die Kapsel eine enterale
Kapsel, wobei die Schale selbst von enteraler Art ist. Die Schale
enteraler Kapseln kann aus einem oder mehreren filmbildenden Polymeren hergestellt
werden, von denen mindestens eines enteraler Art ist. Die Zusammensetzung
enteraler Kapseln ist eine bekannte Technik. Beispielsweise kann
die Schale aus einem Gemisch von Gelatine oder Hydroxypropylmethylcellulose
mit einem oder mehreren enteralen Polymeren, wie enterales Polyacrylatpolymer,
Celluloseacetatphthalat, Hydroxymethylcelluloseacetatsuccinat oder
Celluloseacetatbutyrat, oder aus einer Mischung von Gelatine oder
Hydroxypropylmethylcellulose und Polyvinylacetatphthalat oder aus
Calciumalginat oder dergleichen hergestellt werden. Die enteralen
Polymere können
als freie Säuren
oder als Salze vorliegen. Wenn die Schale vom herkömmlichen
Typ ist, kann nach bekannter Technik eine äußere Beschichtung aufgetragen
werden. Die Beschichtungszusammensetzung kann wäßrig sein oder auf organischem
Lösungsmittel basieren.
Die Trocknung der aufgetragenen Beschichtungszusammensetzung kann
durch übliche
Mittel oder Anwenden von Vakuum erfolgen.
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Bei
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden ein substituiertes Pyridylsulfinylbenzimidazol mit Inhibitorwirkung
für die
Magensäuresekretion,
ein Träger
mit einem oder mehreren Vinylpyrrolidonpolymeren, ggf. zusammen
mit pharmazeutisch zulässigen
Hilfsstoffen, miteinander vermischt, um eine Pulvermischung zu erhalten,
und die so erhaltenen Pulvermischung wird üblichen Arbeitsschritten zur
Herstellung von Granulat oder Tabletten unterworfen.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch folgende Beispiele weiter erläutert.
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Beispiel 1
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Omeprazol
und vernetztes Polyvinylpyrrolidon wurden in den in Tabelle 1 angegebenen
Mengen miteinander vermischt. Die so erhaltene Mischung wurde in
Kapseln gefüllt.
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Die
Kapseln wurden in einem "Freund-Hi-Coater" unter Verwendung
der in Tabelle 2 angegebenen Beschichtungszusammensetzung bis zu
einer Gewichtszunahme von 10 % enteral beschichtet.
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Beispiel 2
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Omeprazol
und Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymer wurden in den in Tabelle
3 angegebenen Mengen miteinander vermischt. Die so erhaltene Mischung
wurde in Kapseln gefüllt.
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Die
Kapseln wurden unter Verwendung der in Tabelle 2 angegebenen Beschichtungszusammensetzung
in einem "Freund-Hi
Coater" zu einer
Gewichtszunahme von 10 % enteral beschichtet.
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Beispiel 3
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Omeprazol,
Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymer und vernetztes Polyvinylpyrrolidon
wurden in den in Tabelle 4 angegebenen Mengen miteinander vermischt.
Die so erhaltene Mischung wurde in Kapseln gefüllt.
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Die
Kapseln wurden unter Verwendung der in Tabelle 2 angegebenen Beschichtungszusammensetzung
in einem "Freund-Hi
Coater" zu einer
Gewichtszunahme von 10 % enteral beschichtet.
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Beispiel 4
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Omeprazol
und Polyvinylpyrrolidon (PVP-K 30) wurden in den in Tabelle 5 angegebenen
Mengen miteinander vermischt. Die so erhaltene Mischung wurde in
Kapseln gefüllt.
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Die
Kapseln wurden unter Verwendung der in Tabelle 2 angegebenen Beschichtungszusammensetzung
in einem "Freund-Hi
Coater" zu einer
Gewichtszunahme von 10 % enteral beschichtet.
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Beispiel 5
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Omeprazol
und die anderen Bestandteile wurden in den in Tabelle 6 angegebenen
Mengen miteinander vermischt. Die so erhaltene Mischung wurde in
Kapseln gefüllt.
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Die
Kapseln wurden in einem "Freund-Hi-Coater" zu einer Gewichtszunahme
von 10 % enteral beschichtet.
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Beispiel 6
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Omeprazol
und Kollidon CL-M wurden in den in Tabelle 7 angegebenen Mengen
miteinander vermischt. AKOMED R (Fettsäureglycerid bestehend aus Capryl/Caprinsäuretriglycerid
und hergestellt aus Kokosnuß-
und/oder Palmkernöl)
und Gelucire 33/01 (Glyceridgemisch, z. B. Mono-, Di- und/oder Triglyceride langkettiger
Fettsäuren)
wurden 20 min auf 60°C
erwärmt,
gut gerührt
und auf 30°C
gekühlt.
Mit dem flüssigen Gemisch
wurde die Omeprazol-Kollidon-Mischung granuliert. Die Granalien
wurden durch ein Nr. 22 mesh-Sieb gesiebt und in Kapseln gefüllt. Die
Kapseln wurden in einem "Freund-Hi-Coater" unter Verwendung der
Beschichtungszusammensetzung der Tabelle 2 bis zu einer Gewichtszunahme
von 10 % enteral beschichtet.
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Die
enteral beschichteten Kapseln der Beispiele 1 bis 6 wurden geprüft, wie
in der US-Pharmacopoiea XIII, Seite 1795, unter Lösetest (Methode
B) für
Darreichungsformen mit verzögerter
Freigabe (enteral beschichtet) beschrieben. Im sauren Zustand wurde
Omeprazol nicht aus den Kapseln freigesetzt. Die Daten für die prozentuale
Freisetzung im Pufferzustand sind in Tabelle 8 angegeben.
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In
einem anderen Versuch wurden die enteralen Kapseln der Beispiele
1 bis 6 in Flaschen aus Polyethylen hoher Dichte bei 40°C/75 % RF
(relative Feuchte) aufbewahrt. Die in die enteralen Kapseln eingefüllten pharmazeutischen
Zusammensetzungen zeigten keine Anzeichen von Instabilität wie Änderung
der Farbe oder des Aussehens, wie in Tabelle 9 angegeben.
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Der
Gehalt an Omeprazol in den 30 d wie oben angegeben gelagerten Kapseln
wurde durch ein stabilitätsanzeigendes
HPLC-Verfahren bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 10 gezeigt.
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Obwohl
die Erfindung mit Bezug auf spezielle Ausführungsformen beschrieben wurde,
geschah dies nur zur Veranschaulichung. Zahlreiche alternative Ausführungsformen
sind für
den Fachmann offensichtlich und werden als im Bereich der beanspruchten
Erfindung liegend angesehen.