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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Verarbeiten von Kakao. Sie betrifft
im Besonderen das Verarbeiten von Kakaomasse, um Kakaopulver und
Kakaobutter getrennt, beide in gewünschten Qualitätsgraden
und gewünschten
Ausbeuten, zu erzeugen.
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Hintergrund der Erfindung
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Kakaobohnen
können
zu Kakaobutter und Kakaopulver verarbeitet werden. Kakaobutter stellt
einen Anteil des aus Kakaobohnen isolierten Fettgehalts dar. Das
Kakaopulver stellt verbleibende Feststoffe nach der Verarbeitung
zum Gewinnen von Kakaobutter dar.
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Kakaobutter
ist ein weithin genutzter Lebensmittelzusatz. Zum Beispiel wird
Kakaobutter zur Produktion von Schokolade verwendet. Kakaopulver
wird auch als Lebensmittelzusatz für Aroma und Farbe verwendet,
z.B. um Milch mit Schokoladenaroma, Kuchenmischungen und Browniemischungen
herzustellen.
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Im
Allgemeinen werden Kakaobohnen in tropischen Ländern geerntet. Bohnen aus
verschiedenen Regionen weisen dabei etwas unterschiedliche Charakteristika
und Geschmack auf. Für
Schokolade zum Beispiel bevorzugen europäische Hersteller wegen ihres
Aromas Bohnen aus Ghana und Nigeria (Elfenbeinküste). Für Schokolade höchster Qualität werden
oft südamerikanische,
westindische und andere so genannte Aromabohnen genutzt. Die mit
dem Pressen befasste Industrie mag Bohnen aussuchen, die Fette mit
höheren Schmelzpunkten
enthalten, wie die aus Malaysia erhaltenen. Ungeachtet der Herkunftsquelle
sind dieselben allgemeinen Verarbeitungsmethoden benutzt worden.
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Bei
einer typischen Verarbeitung werden die Kakaobohnen in der Schote
geerntet. Typischerweise werden die Bohnen auf den Feldern getrocknet
und entschotet. Die Bohnen werden dann verschiedenen Formen der
Erhitzung unterzogen, beispielsweise einer intensiven Infrarotbehandlung,
um die Schalen aufplatzen zu lassen und in manchen Fällen zur
Debakterisierung. Die entschalten Bohnen werden allgemein als Kakaokernbruch
(nibs) bezeichnet. Zum Verarbeiten wird der Kakaokernbruch von den
Schalen getrennt.
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Bei
typischen Verarbeitungsabläufen
wird der Kakaokernbruch geröstet
und in manchen Fällen
dem so genannten „dutching" unterzogen (alkalische
Behandlung oder Alkalisierung). Der Kakaokernbruch wird dann gemahlen,
oft mit beachtlicher Wärmeerzeugung.
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Das
Mahlen erfolgt im Allgemeinen, um der Masse eine Feinheit zu geben,
so dass kein sandiges Gefühl
im Mund entsteht, wenn die das Kakaopulver enthaltenden Endprodukte
gegessen werden. Das Mahlen erfolgt normalerweise in einer Abfolge
von Mühlen,
beispielsweise das Vormahlen zu einer Größe von weniger als 300 Mikrometer
mit Hilfe einer Hammermühle,
einer Flügelmühle, einer
Scheibenmühle
oder einer Kugelmühle,
gefolgt vom Feinmahlen unter Verwendung einer Dreifachscheibenmühle oder
einer Reihe von Rührwerkskugelmühlen. Im
Allgemeinen wird ein hinreichendes Mahlen durchgeführt, damit
das erhaltene Kakaopulver, nach Abtrennung der Kakaobutter, eine
Partikelgröße hat,
bei der weniger als 1 Gew.-% in einem 200 Mikrometer-Sieb und weniger
als 30% in einem 30 Mikrometer-Sieb zurückgehalten wird. Eine typische
durchschnittliche Teilchengröße läge dann
im Bereich von 2 Mikrometer bis 20 Mikrometer.
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Manche
Hersteller mahlen den Kakaokernbruch nicht genug, um solch eine
Feinheit zu erzielen, sondern führen
eine weitere Verfeinerung bei späteren
Verfahrensschritten durch.
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Im
Allgemeinen wird die Masse, die aus dem Mahlen des Kakaokernbruchs
resultiert, als „Kakaomasse" oder „Kakaoflüssigmasse
(cocoa liquor)" bezeichnet.
Bei Raumtemperatur ist sie eine dicke, feste Masse, jedoch, bildet
sie, wenn über
den Schmelzpunkt des Fetts erhitzt, einen viskosen, fließfähigen Schlamm.
Typischerweise enthält
Kakaoflüssigmasse
ungefähr
50 bis 58 Gew.-% Fett und 42 bis 50 Gew.-% Pulver (oder verbleibende
Feststoffe). Der Feuchtigkeitsgehalt von Kakaoflüssigmasse liegt im Allgemeinen
bei einem Maximum von ungefähr
2,5%. Der pH-Wert liegt typischerweise in einem Bereich von 5,2
bis 6,0. Der Gewichtsanteil an Schalen beträgt im Allgemeinen nicht mehr
als ungefähr
1,75%. Der Fettanteil der Kakaoflüssigmasse ist der Anteil, der
im Allgemeinen als „Kakaobutter" bezeichnet wird,
nachdem er von der verbleibenden Masse getrennt wurde.
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Im
Allgemeinen werden ungefähr
30% der Welt-Kakaobohnenfrüchte
in einem Land, in dem sie angebaut wurden, in Kakaomasse überführt. Dieses
Material wird manchmal als „Original" Masse bzw. Flüssigmasse
bezeichnet. Bei der späteren
Verarbeitung wird eine solche Masse nicht notwendigerweise allein
benutzt, sondern wird manchmal mit Massen bzw. Flüssigmassen
aus anderen Quellen verschnitten. Bei der herkömmlichen „Press"-Verarbeitung
wird Kakaoflüssigmasse
mechanisch gepresst, um physikalisch einen Anteil des Fettes „herauszupressen". In einigen Fällen kann
die Masse gewaschen werden, um Aroma oder Farbe zu beeinflussen.
Im Allgemeinen kann ungefähr
80 bis 85% des Fettgehaltes (der 50 bis 58%) durch mechanisches Pressen
aus der Kakaomasse entfernt werden. Dies hinterlässt typischerweise einen Presskuchen,
der ungefähr
10 bis 20 Gew.-% Butter (oft 11 bis 12%) enthält, wobei der Rest Kakaopulver
ausmacht. Kakaopulver mit einem Fettgehalt von ungefähr 10% oder
weniger wird oft als fettarmes Kakaopulver bezeichnet. Das Fett,
das durch mechanisches Pressen gewonnen wird, wird typischerweise
Pressbutter genannt.
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Die
Zeit und der Druck, die benötigt
werden, um das Fett durch Pressen zu entfernen und die abgetrennte
Pressbutter zu erhalten, nehmen beträchtlich zu, wenn das Verfahren
so durchgeführt
wird, dass der Fettgehalt des verbleibenden Presskuchens von ungefähr 20% Fett
auf ungefähr
11% Fett oder weniger reduziert wird. Den Fettgehalt von 20% auf
ungefähr
10% zu reduzieren, kann ein doppelt so langes Verfahren (Pressen)
erfordern, als den Gehalt auf 20% zu reduzieren. Tatsächlich kann
es unpraktisch oder sogar unmöglich
sein, durch herkömmliche
Pressmethoden zu weniger als ungefähr 5 bis 9 Gew.-% Fett in dem
entstehenden Kakaopresskuchen zu gelangen.
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Einem
Bericht zufolge sind ganze Kakaobohnen ohne vorheriges Schälen mit
einer kontinuierlichen Schneckenpress(Expeller)technik verarbeitet
worden. Der Presskuchen und die verschiedenen entstehenden Kakaoabfallmaterialien
wurden dann anscheinend mit Hilfe einer Lösungsmittelextraktion entfettet.
Die entfetteten Rückstände aus
einem solchen Verfahren sind jedoch wahrscheinlich nicht als Lebensmittelprodukte brauchbar,
da sie große
Teile enthalten, wie Schalen und diverse mit den Schalen verbundene
Zerreibsel, die dem Produkt ein unangenehmes (sensorisches) Gefühl verleihen.
Das abgetrennte Fett aus solchen Quellen (das Fett aus anderen Teilen
der Kakaobohne als dem Kakaokernbruch enthalten kann) wäre wahrscheinlich auch
von niederer Qualität.
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Im
Folgenden wird der Ausdruck „Kakaobutter" zur Bezeichnung
von Fett benutzt, das aus Kakaomasse durch ein Trennungsverfahren
isoliert wurde. Kakaobutter, die in erster Linie Triglyceride von
Säuren,
wie Ölsäure, Palmitinsäure und
Stearinsäure
enthält,
ist ein relativ wertvolles Pflanzenölerzeugnis. Sie ist in gewisser
Weise einzigartig unter den Pflanzenölen wegen der Kombination aus
Aroma, Mundgefühl
und Schmelzcharakteristika. Diese resultieren teilweise aus der
kristallinen Form einiger ihrer Komponenten, die für einen scharfen
Schmelzpunkt gerade unterhalb der Körpertemperatur sorgen. Weiterhin
führt die
Wärme,
die zum Schmelzen der Kristalle in der Kakaobutter benötigt wird,
zu einer charakteristischen Abkühlungsempfindung im
Mund, eine in hohem Grade wünschenswerte
Eigenschaft von Kakaobutter, wenn sie als Lebensmittelzusatz verwendet
wird.
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Die
verbleibende Masse, die aus dem Pressen der Kakaomasse resultiert,
wird im Weiteren als „Kakaokuchen" bezeichnet. Wie
oben angegeben, enthält
der Kakaokuchen bei Anwendung herkömmlicher Pressverfahren ungefähr 10 bis
20 Gew.-% Kakaobutter. Nochmals, dies stellt den (praktikablen)
Maximalanteil dar, bis zu dem Kakaofett aus Kakaoflüssigmasse
durch typische, herkömmliche
mechanische Pressverfahren entfernt werden kann.
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Üblicherweise
stellt der resultierende Kakaokuchen (nach Gewinnen der Butter)
ein weiteres nützliches
Gut dar. Er wird im Allgemeinen zu einem Pulver vermahlen und für eine leihe
von Anwendungen verpackt. Zum Beispiel wird auf diese Weise erhaltenes
Kakaopulver als Aromamittel (und zum Färben) in Produkten wie Kuchenmischungen,
Kuchengüssen,
Plätzchen,
Schokolade und Trinkmischungen verwendet.
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Die
Umwandlung des Kakaokuchens in das Kakaopulver ist keine einfache
Angelegenheit. Wegen des Fettgehalts, typischerweise 10% oder mehr,
ist der Kakaokuchen nach dem Pressen eine verklumpte Masse. Um ihn
in ein Pulver umzuwandeln, muss er genügend gekühlt und kühlgehalten werden, während er
aufgebrochen wird; und in manchen Fällen muss er weiter gemahlen
und gesiebt werden, wiederum, wegen des Fettgehalts, ohne genügend Wärme für ein erneutes
Verklumpen zu erzeugen. Im Allgemeinen muss er unterhalb von ungefähr 27 bis
30°C gehalten
werden, sonst wird der Fettanteil dazu neigen, zu schmelzen und
ein Verklumpen zu erzeugen.
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Kakaobohnen
werden durch Pressen, im Allgemeinen in der oben beschriebenen Art,
schon seit vielen Jahrzehnten verarbeitet. Wie angegeben, sind die
beiden hauptsächlich
erhaltenen Erzeugnisse die durch den Pressschritt isolierte Kakaobutter
und das Kakaopulver, typischerweise ungefähr 10 bis 20 Gew.-% Kakaofett enthaltend.
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Für manche
Anwendungen wurde gefunden, dass der Fettgehalt (10 bis 20%) des
Kakaopulvers unerwünscht
ist. Dies sind Anwendungen, bei denen es erwünscht ist, dass das endgültige Lebensmittelprodukt, welches
hergestellt wird, relativ geringe Anteile an den verschiedenen zugesetzten
Fetten und Ölen
enthält.
In den letzten Jahren wurden dann Verfahren zur Verringerung des
Fettgehalts von Kakaopulver untersucht. Im Allgemeinen wurden fettfreie
Kakaopulver, d.h. Kakaopulver, die nicht mehr als ungefähr 0,5 Gew.-%
Kakaobutter enthalten, durch Extrahieren des nach dem Pressen erhaltenen
Kakaopulvers mit einer überkritischen Kohlendioxid-Extraktion
erhalten. Die überkritische
Extraktion verringert den verbleibenden Fettanteil des Kakaopulvers
und hinterlässt
das Pulver entfettet.
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Die
Dokumente des Standes der Technik US-A-5 405 633, WO-A 94 15 483,
EP-A-711 508, GE-A-742 537, International Food Manufacture, Vol.
13, No. 4, 1996, Seite 18, XP002066984, N. N. New fat solvent system
unveiled, Food Marketing and Technology, Vol. 8, No. 6, 1994, Seiten
38–43,
Heidlas, J. E. Propane extraction in food processing und US-A-3
923 847 beschreiben entsprechende diskontinuierliche Verfahren zum Verarbeiten
von Kakaomasse.
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„New Fat
Solvent System",
International Food Manufacture, 13(4): 18(1996) offenbart einen
Extraktionsprozess mit einem verflüssigten Gaslösungsmittel,
erfunden von CF Systems Corp., der genutzt werden kann, um Kakaoflüssigmasse
in Kakaobutter und fettfreies Kakaopulver aufzutrennen. Das Extraktionsverfahren
wird in geheizten, gerührten
Extraktionsgefäßen durchgeführt, wobei
das Lebensmittelprodukt mit einem verflüssigten Gaslösungsmittel,
wie Propan, gemischt wird.
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Heidlas, „Propane
Extraction in Food Processing",
Food Marketing and Technology, 8(6) 38–43 (1994) offenbart die Verwendung
von komprimiertem Propan (d.h. Druck von 20 bar und einer Temperatur
von 50°C), um
lipophile Stoffe aus Lebensmittelprodukten, wie getrocknetem Eiweiß und geröstetem Kakao,
zu extrahieren.
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U.S.
Patent Nr. 3,923,847 (Roselius et al.) offenbart ein Verfahren zur
Extraktion von Kakaobutter, wobei ein überkritisches Gas, wie Kohlendioxid,
verwendet wird.
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Das
deutsche Patent Nr. 41 39 817 (Wilke) offenbart ein Verfahren zum
Gewinnen von Kakaobutter und Kakaopulver aus Kakaomasse durch Versetzen
des Kakaogranulats mit einer Waschflüssigkeit (z.B. Wasser), um
eine Emulsion zu bilden, die im Folgenden bei 27.000 bis 30.000
Umdrehungen pro Minute zentrifugiert wird, um die Emulsion in drei
Fraktionen aufzutrennen: (1) das Fett; (2) die Waschflüssigkeit;
und (3) den verbleibenden Schlamm (z.B. die fettfreie Trockenmasse
der Kakaobohnen).
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Die
Offenlegungsschrift der PCT-Anmeldung Nr. WO 95/03708 (Girsh) offenbart
ein Verfahren zur Verminderung der Allergenizität von Nahrungsmitteln durch
Behandlung mit einer überkritischen
Flüssigkeit,
wie überkritischem
Kohlendioxid.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Methoden
zur Verarbeitung von Kakaomasse werden beschrieben. Im Allgemeinen
betreffen die Methoden die Verarbeitung von Kakaomasse in einer
Weise, welche die folgenden Schritte beinhaltet: (a) Extrahieren
von Kakaomasse mit Lösungsmittel,
um eine Lösungsmittelphase,
die gelöstes
Kakaofett enthält,
und eine verbleibende Feststoffphase, die entfettete Kakaofeststoffe
enthält,
zu erhalten; und Abtrennen der Lösungsmittelphase,
die das gelöste
Kakaofett enthält,
von der Feststoffphase. Anspruchsgemäß kann das Verfahren in mehrfachen
Extraktions-/Abtrennungs-Stufen durchgeführt werden, mit einer abschließenden Abtrennung
vor der Isolierung des oder der Produkte.
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Eine
Vielzahl von Trennmethoden kann angewendet werden. Bestimmte bevorzugte
sind nachstehend beschrieben.
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Im
Allgemeinen wird die erfindungsgemäße Verarbeitung bei einem Druck
durchgeführt,
der ausreichend ist, damit sich das Lösungsmittel im Wesentlichen
in flüssiger
Phase befindet, während
das Verfahren oberhalb des Schmelzpunkts des Kakaofetts durchgeführt wird.
Dies umfasst typischerweise eine Verarbeitung bei Temperaturen in
einem Bereich von ungefähr
40 bis 90°C
und einem Druck in einem Bereich von ungefähr 16 psia bis ungefähr 580 psia,
abhängig
von dem jeweils gewählten
Lösungsmittel.
Beispielsweise wird, wenn Butan genutzt wird, der Druck typischerweise
in einem Bereich von ungefähr
50 psia bis ungefähr
200 psia sein.
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Obwohl
eine Vielfalt von Lösungsmitteln
genutzt werden kann, ist es im Allgemeinen vorgesehen, dass ein
Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
gewählt
aus Propan(en), Butan(en) und/oder Pentan(en) bevorzugt ist. Bezüglich der
Qualität
der aus der Extraktion/Trennung isolierten Butter ist das am meisten
bevorzugte bis heute identifizierte Lösungsmittel, wie die nachstehenden
Experimente zeigen, Butan. Obwohl in (manchen Fällen) verschiedene Isomere
benutzt werden können,
sind im Allgemeinen die linearen Alkane (n-Propan, n-Butan, n-Pentan)
bevorzugt.
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Die
Methoden gemäß der vorliegenden
Erfindung können
in einfacher Weise angewendet werden, um bei der Extraktion eine
Abtrennung von mindestens 95 Gew.-% des gesamten Kakaofetts in der
extrahierten Kakaomasse zu erreichen. Tatsächlich können sie angewendet werden,
um in vielen Fällen
eine Extraktion von mindestens 99 Gew.-% des gesamten Kakaofetts
der Kakaomasse zu erreichen. Im Allgemeinen verlangt dies ein angemessenes
Ausmaß bzw.
Mengen der Extraktion. In einigen Fällen werden mehrstufige Extraktionsverfahren
benutzt, um dies zu erreichen. Zumindest in manchen Fällen kann
ein solcher Grad der Fettgewinnung erzielt werden, egal, ob der
Fettgehalt der extrahierten Masse relativ hoch, d.h. größer als
45% (z.B. 50–58%), oder
relativ gering, d.h. 20–45%
(vielleicht wegen einer vorgehenden Verarbeitung), ist.
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Im
Allgemeinen enthalten Kakaopulver (oder isolierte Feststoffe), die
aus den bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung hervorgehen, nicht mehr als ungefähr 2 Gew.-%
und typischerweise nicht mehr als ungefähr 1 Gew.-% Kakaofett. Fettgehalte
von weniger als 0,5 Gew.-% können
erreicht werden. Die letztgenannten Kakaopulver können insbesondere
bei der Zubereitung von Lebensmittelprodukten nützlich sein, die unter dem
NLEA (Nutritional Labeling Education Act) als „fettfrei" gekennzeichnet werden.
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Im
Allgemeinen, wenn mehrstufige Extraktionen durchgeführt werden,
ist es typischerweise bevorzugt, den am stärksten entfetteten Kuchen mit
dem frischesten Lösungsmittel
in Berührung
zu bringen. Das heißt, die
bevorzugten mehrstufigen Extraktionen werden gewissermaßen im Gegenstrom
durchgeführt.
Bevorzugte Verfahren werden in einer solchen Weise durchgeführt, dass
das Fett verhältnismäßig wirksam
extrahiert wird, beispielsweise durch Kontrolle der Bedingungen
und der relativen Mengen von Lösungsmittel
und Festphase, so dass die Konzentration des Fetts in der Lösungsmittelphase
nach einem Extraktionsschritt (beispielsweise mehrere Stufen enthaltend)
mindestens 15 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 25 Gew.-% und am meisten
bevorzugt mindestens 35 Gew.-% enthält.
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Im
Allgemeinen beinhalten bevorzugte Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
Extraktionen bei Drücken
größer als
Atmosphärendruck,
typischerweise ungefähr
50 psia bis 200 psia (für
Butan) oder 50 psia bis 400 psia (für Propan).
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 ist
ein schematisches Verfahrensfließdiagramm einer ersten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
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2 ist
ein schematisches Verfahrensfließdiagramm einer zweiten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Ausführliche Beschreibung
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I. Einige Nachteile der
herkömmlichen
Kakaoverarbeitung
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Wie
oben angegeben, haben im Allgemeinen viele Verarbeitungsmethoden
für Kakaokernbruch
(um Kakaobutter und Kakaopulver von hoher Qualität zu gewinnen), die in der
Vergangenheit angewendet wurden, einen Schritt des mechanischen
Pressens der Kakaomasse beinhaltet, um Kuchen und die abgetrennte
Butter zu erzeugen. Obwohl verschiedene Ausführungsformen der Anlagen dafür entwickelt
wurden, sind die Anlage dafür
im Allgemeinen so konstruiert, um bei hohen Drücken in der Größenordnung
von ungefähr
6000–8000 psi
gearbeitet werden kann. Dies hat im Allgemeinen relativ teure, wartungsintensive
Anlagen erfordert.
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Außerdem ist
ein Pressverfahren üblicherweise
ein diskontinuierliches („batch") Verfahren. Als
solches ist die Verarbeitung unter Verwendung eines Pressverfahrens
verhältnismäßig langsam.
Wie oben stehend angegeben, wird die Geschwindigkeit in hohem Ausmaß davon
beeinflusst, bis zu welchem Grad das Fett aus der Kakaomasse entfernt
werden soll. Bemühungen,
um eine hohe Ausbeute an Kakaobutter zu erzielen, d. h. größere Anteile
der Fettentfernung, verlangen ein wesentlich höheres Ausmaß an Zeit in der Presse. An
einem bestimmten Punkt ist eine praktische Grenze erreicht, bei
der eine weitere Entfernung des Fetts nicht mehr in einfacher Weise
erzielt werden kann. In vielen Systemen ist dies bei einem Fettgehalt
von ungefähr
11%. In einigen Fällen
kann dies bis auf 9–10%
heruntergehen (unterschiedliche Arten von Kakaopflanzen erzeugen
Bohnen mit unterschiedlichen Eigenschaften im Hinblick auf das Pressen).
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Während des
Pressvorgangs wird der entstehende Kuchen verhältnismäßig heiß, üblicherweise ungefähr 80–110°C. In der
Kakaoverarbeitung ist deswegen im Allgemeinen ein Lagerungsschritt
für den
Kuchen für
ungefähr
einen Tag oder die Benutzung von Wärmeabführungssystemen notwendig gewesen,
um den Kuchen für
die weiter zu unternehmende Verarbeitung genügend abzukühlen. Ein Grund dafür ist, dass,
wenn der Kuchen zu heiß wird,
das verbleibende Fett schmilzt und ein schwerwiegendes Verklumpen
des Kuchens verursacht.
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Im
Allgemeinen stammen das gewünschte
Kakao- oder Schokoladenaroma und/oder die Farbe, welche aus dem
Benutzen von Kakaopulver resultieren, von den nicht-fetten Anteilen
des Kakaopulvers. Das heißt,
der Anteil des Kakaopulvers, d.h. 10–20 Gew.-%, der Kakaofett enthält, ist
im Allgemeinen nicht essenziell für die Funktion des Kakaopulvers
als wünschenswerter
Lebensmittelzusatz für
Kakaoaroma und/oder Farbe. Der Fettanteil stellt jedoch wegen seines
Gewichts und seiner physikalischen Eigenschaften einen Nachteil
dar. Zudem zeigt er unter Umständen
ungewünschte
ernährungstechnische
Eigenschaften.
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Überkritische
Extraktionen des Presskuchens mit CO2, um
den Fettanteil in dem Kuchen zu reduzieren, sind, insbesondere in
größerem Maßstab, unerwünscht, weil
verhältnismäßig teure
Hochdruckapparaturen notwendig sind und große Mengen an CO2 benötigt werden.
Zusätzlich
beeinträchtigt
die relativ geringe Löslichkeit
von Fett in CO2 (typischerweise in der Größenordnung
von einigen Gewichtsprozent oder weniger) die Attraktivität des Verfahrens
erheblich. Zudem sollten CO2-Extraktionen
(in der Praxis) mit einem Pulver (nicht Flüssigkeit) durchgeführt werden,
denn eine große
Oberfläche
ist für
eine brauchbare Extraktion notwendig. So begrenzen im Allgemeinen
die physikalischen Eigenschaften der Kakaomasse, verbunden mit der
geringen Lösungskraft
des CO2, den Masseübergang des Kakaofetts in die
Lösungsmittelphase
und die Nützlichkeit
der CO2-Extraktion
erheblich.
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II. Einige erwünschte Eigenschaften
für die
Kakaoverarbeitung
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Wegen
des relativen Wertes von Kakaobutter im Vergleich zu Kakaopulver
ist es wünschenswert,
so viel des Fettgehalts der Kakaomasse als Kakaobutter zu gewinnen,
wie vernünftigerweise
und kosteneffizient möglich
ist. Jedoch sind, wie nachstehend beschrieben ist, die bevorzugten
Eigenschaften von Kakaobutter so, dass obwohl eine Isolierung der
Kakaobutter wünschenswert
ist, diese in einer Weise gesteuert werden muss, die in Kakaobutter
mit bestimmten, bevorzugten, physikalischen und chemischen Eigenschaften
(d.h. Qualität)
resultiert.
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Zudem
enthält
Kakaopulver viele Komponenten, die für das gewünschte Aroma und die Farbe
verantwortlich sind. Es ist bevorzugt, die Kakaoverarbeitung in
einer Weise durchzuführen,
dass keine unerwünschte Veränderungen
in dem Kakaopulver im Hinblick auf diese Eigenschaften vorgenommen
werden. Für
eine Diskussion der komplexen Zusammensetzung von Kakaopulvern siehe:
(1)
Hashim, L., et al., „Extraction
and determination of methylpyrazines in cocoa beans using coupled
steam distillation-microdistillator", Food Research International, Vol.
27, Seiten 537–544
(1994); (2) Ghizzoni, C. et al., "Composition of Volatile Fraction of
Industrial Chocolate",
Italian Food and Beverage Technology, März 1995, Seiten 3–13; und
(3) Keme, T., "Heat
Treatment of Cocoa–Problems
and Controlling",
The Manufacturing Confectioner, Juni 1994, Seiten 101–108.
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Es
ist weiterhin bevorzugt, fettarme und vorzugsweise fettfreie Kakaopulver
bereitzustellen. Dies sind Pulver mit einem Fettgehalt von weniger
als 2 Gew.-%, stärker
bevorzugt weniger als 1 Gew.-% und am stärksten bevorzugt nicht mehr
als (und tatsächlich
weniger als) 0,5 Gew.-% Fett.
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Es
ist bevorzugt, eine Verarbeitung zu entwickeln, bei der, nach dem
Mahlprozess des Kakaokernbruchs, die Kakaomasse: (1) nicht wieder
auf mehr als ungefähr
90°C erhitzt
wird; (2) nicht mit Mitteln behandelt wird, die die gewünschten
Eigenschaften von entweder der abgetrennten Kakaobutter oder dem
zurückbleibenden
Kakaopulver wesentlich verändern;
und (3) nicht mit Mitteln behandelt wird, die wesentliche Rückstände in den
Produkten zurücklassen
oder verursachen.
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Eine
andere Bevorzugung gilt einem Prozess, der Feststoffe aus dem Trennungsschritt
in einer Form erzeugt, die: (1) keine wesentlichen Zeiten für das Vorkühlen vor
der Lagerung benötigt;
(2) keine wesentliche Bearbeitung (Mahlen etc. über einfaches Aufbrechen und
Sieben hinaus) erfordert, um ein feines Pulver zu erzeugen; und
(3) lagerstabil ist, d.h. beim Aussetzen an die typischerweise bei
Lagerung und Transport auftretenden Temperaturen nicht mehr wesentlich
verklumpt.
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Diese
und andere bevorzugte Eigenschaften und Vorteile können in
einfacher Weise mit bestimmten der hierin beschriebenen bevorzugten
Methoden erzielt werden.
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III. Allgemeine Verarbeitungseigenschaften
gemäß der vorliegenden
Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Kakaomasse einer Lösungsmittelextraktion unterzogen, um
daraus die Isolierung der abgetrennten Kakaobutter und des Kakaopulvers
zu erreichen. Die Extraktion wird mit einem Kohlenwasserstoff von
verhältnismäßig niedrigem
Molgewicht (d.h. nicht mehr als 75 molekularen Gewichtseinheiten – Mw) oder
einer Mischung von Kohlenwasserstoffen durchgeführt. Beispielsweise können Propan(e),
Butan(e) und Pentan(e) oder Mischungen davon verwendet werden. Sowohl
lineare wie verzweigte Formen dieser Kohlenwasserstoffe können verwendet
werden, jedoch sind lineare Kohlenwasserstoffe bevorzugt. Vorzugsweise
ist das Lösungsmittel
ein solches, in dem das Kakaofett mindestens bis zu 10 Gew.-%, stärker bevorzugt
mindestens 20 Gew.-% und am stärksten
bevorzugt wesentlich höher,
löslich
ist. Vorzugsweise werden gesättigte
unsubstituierte Alkane eingesetzt. n-Butan ist bevorzugt, obgleich
n-Propan ebenso günstig
ist. Das Verfahren kann kontinuierlich oder als Durchflussverfahren
durchgeführt
werden.
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In
manchen Anwendungen können
ein mechanischer Pressschritt oder andere Vorbearbeitungsschritte
der Kakaomasse vollständig
vermieden werden. Das heißt,
das Kakaofett wird direkt, ohne einen Schritt, bei dem die Masse
gepresst wird, aus der Kakaomasse extrahiert. Vorteile, die sich
daraus ergeben, beinhalten: (1) die Endausbeute an Kakaobutter (basierend
auf dem Fettgehalt der Masse) ist im Vergleich zu Pressmethoden
erhöht,
weil der Extraktionsansatz so durchgeführt werden kann, dass ein höherer Anteil
an isolierter Kakaobutter aus der Kakaomasse erzielt werden kann,
als dies mit den mechanischen Pressverfahren praktisch möglich ist;
(2) das Vermeiden einer starken Erhitzung, die mit dem Pressen verbunden
ist; (3) das Vermeiden der Pressausrüstung; und (4) der Erhalt eines
fettarmen, leicht zu handhabenden Kakaokuchens oder -pulvers. Methoden
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
angewendet werden, um 95% oder mehr, in vielen Fällen 99% oder mehr, des Fettgehalts
der Kakaomasse zu entfernen. Auf diese Weise ist ein Erhalt von 95%
(tatsächlich
99%) oder mehr der Kakaobutter während
der Extraktion möglich;
und ein Kakaopulver, enthaltend 2 Gew.-% oder weniger (tatsächlich 1%
oder sogar 0,5% oder weniger, wenn gewünscht) an Fett ist einfach
erhältlich.
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Trotz
der Tatsache, dass eine Extraktion (statt eines einfachen mechanischen
Verfahrens) durchgeführt
wird, wurde gefunden, dass die entstandene isolierte Kakaobutter
als mögliches
Kakaobutter-Grunderzeugnis von Vorteil ist. Sie zeigt angemessene
Schmelzpunkteigenschaften, Textureigenschaften usw., die für die Verwendung
in der Lebensmittelverarbeitung wünschenswert sind. Abhängig von
der Quelle der Kakaobohnen kann sogar eine Kakaobutter von relativ
hoher Qualität
isoliert werden, wie nachstehend dargestellt.
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Im
Allgemeinen ist die Qualität
der Kakaobutter, die mit den Methoden gemäß der vorliegenden Erfindung,
die eine Extraktion beinhalten, erhältlich ist, zumindest gleichwertig
mit der Qualität
von Butter, die aus dem gleichen Kakaomassenmaterial durch Anwendung
von Pressmethoden isoliert werden kann, obgleich die gewählte Ausbeute
höher sein
kann. Das heißt,
wenn eine Presstechnik bis zu einem 10–12% Kuchen auf eine bestimmte
ausgewählte
Quelle von Kakaomasse angewendet wird und in einer Butter mit einem
speziell definierten d/q-Wert oder β% (d/q und β werden im Folgenden diskutiert)
resultiert, führt
die Anwendung von Methoden gemäß der vorliegenden
Erfindung, die eine Abtrennung des Fetts durch Extraktion beinhalten,
bei Anwendung auf Kakaomasse aus derselben Quelle typischerweise
zu einer isolierten Butter von mindestens denselben d/q und/oder β% Werten
und typischerweise von gleicher oder besserer Gesamtqualität.
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Zudem
wird, trotz der Tatsache, dass die Kakaomasse zur Extraktion mit
einem organischen Lösungsmittel
behandelt wird, gefunden, dass das erhaltene Kakaopulver wünschenswerten
Geschmack, Mundgefühl und ähnliche
Eigenschaften aufweist und nützlich
und vorteilhaft als Lebensmittelzusatz ist.
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In
dieser Anmeldung wird der Ausdruck „Kakaomasse" benutzt, um eine
Mischung aus Kakaofett und Feststoffen zu bezeichnen. Eine „Kakaomasse" ist z.B. gemahlener
Kakaokernbruch, ob alkalisiert (dutched) oder nicht, vor der weiteren
Verarbeitung. Der Ausdruck „Kakaoflüssigmasse" wird hierin benutzt,
um Kakaomasse zu bezeichnen, die aus dem Mahlen des Kakaokernbruchs
resultiert (ob alkalisiert (dutched) oder nicht), die aber hinsichtlich
ihres Fettgehalts (typischerweise 50% oder mehr) nicht verändert wurde.
Das heißt, so
wie die Ausdrücke
hierin benutzt werden, ist „Kakaoflüssigmasse" eine Art von „Kakaomasse". Es ist auch beabsichtigt,
dass der Ausdruck „Kakaomasse" in seinem Umfang
die Ergebnisse der Verarbeitung von Kakaoflüssigmasse beinhaltet, beispielsweise
Zusammensetzungen, die durch Zugabe von weiterer Kakaobutter oder ähnlichen
Materialien modifiziert wurden. Zusätzlich können die Methoden gemäß der vorliegenden
Erfindung auf Kakaomasse angewendet werden, die bereits mechanisch
gepresst wurde (oder in anderer Weise – beispielsweise durch Zentrifugieren – modifiziert
ist), beispielsweise auf einen Fettgehalt von 20% bis 30% oder mehr.
Solch ein Hybridprozess (bei dem sowohl mechanisches Pressen (oder
Zentrifugieren) als auch Extraktion zur Fettentfernung benutzt werden)
kann aus den nachstehend angegebenen allgemeinen Gründen in
manchen Fällen
von Vorteil sein.
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Ein
Grund dafür,
dass die bevorzugten Lösungsmittel
unpolare Alkanlösungsmittel
mit niedrigem Molekulargewicht (d.h. nicht größer als 75 Mw) sind, ist, dass
gefunden wurde, dass solche Lösungsmittel
leicht den Fettanteil extrahieren, ohne Aromakomponenten, die in
dem Pulver wünschenswert
sind, zu extrahieren. Vorzugsweise ist das bei der Extraktion benutzte
Lösungsmittel
ein solches, das leicht von: (1) der extrahierten Butter; und (2)
den gewonnenen Feststoffen (Pulver) abgetrennt werden kann. Vorzugsweise
ist das Lösungsmittel
auch ein solches, das einfach zurückgewonnen werden kann. Am
meisten bevorzugt ist das Lösungsmittel
ein Kategorie I Lösungsmittel,
das vom Rat der Europäischen
Gemeinschaften (13. Juni 1988 Verordnung des Rates) zur Anwendung
in der Lebensmittelverarbeitung zugelassen ist. Propane und Butane
in Lebensmittelqualität
erfüllen
im Allgemeinen alle der oben genannten Bevorzugungen. Die Menge
an Lösungsmittel
wird vorzugsweise so gewählt,
dass vor der Isolierung der Kakaobutter die abgetrennte Lösungsmittelphase
mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 25 Gew.-% und stärker bevorzugt
mindestens 35 Gew.-%, Kakaofett enthält. Dies kann mit den beschriebenen
bevorzugten Lösungsmitteln
erreicht werden.
-
Obwohl
nicht unbedingt bevorzugt, sind alternative Lösungsmittelsysteme möglich. Beispielsweise können Mischungen
von Lösungsmitteln
in manchen Fällen
nützlich
sein. Im Allgemeinen jedoch ist es vorgesehen, dass vorzugsweise
mindestens 90 Gew.-% (typischerweise 95–100%) des benutzten Lösungsmittels einen
gesättigten,
unsubstituierten Kohlenwasserstoff oder Kohlenwasserstoff (Alkan)-Mischung,
enthaltend entweder Butan, Propan oder eine Mischung daraus, ausmachen.
Wiederum sind geradkettige Kohlenwasserstoffe (n-Propan, n-Butan)
bevorzugt und enthalten vorzugsweise mindestens 90 Gew.-% (typischerweise 95–100%) der
unsubstituierten, gesättigten
Alkankomponente oder -mischung. Diese Definitionen von Lösungsmitteln
sollen die Anwesenheit von solchen Verunreinigungen (oder anderen
Komponenten), die typischerweise in Propan- und Butan-Lösungsmitteln von Lebensqualität gefunden
werden, mit umfassen. Das heißt,
solche Lösungsmittel
können
in den meisten Fällen
ohne weitere Reinigung benutzt werden.
-
Obwohl
voraussichtlich in einigen Fällen
polare Zusätze
in der Lösungsmittelmischung
von Vorteil sind, werden bei der Verarbeitung, um sowohl gewünschte Kakaobutterprodukte
und gewünschte
Kakaopulverprodukte zu erhalten, polare Lösungsmittel im Allgemeinen
vermieden. Dies liegt daran, dass polare Lösungsmittel dazu neigen, die
Charakteristika des Pulvers durch Extraktion polarer Komponenten
daraus zu verändern.
Natürlich
kann das Letztgenannte auch in einer Veränderung der isolierten Kakaobutter
resultieren.
-
Voraussichtlich
können
Etherlösungsmittel
oder Mischungen aus Ethern und Alkanen zur Durchführung einer
gewünschten
Extraktion verwendet werden. Jedoch sind im Allgemeinen Etherlösungsmittel
nicht wünschenswert
in Verfahren zur Lebensmittelverarbeitung.
-
Vorzugsweise
wird die Extraktion bei einer Temperatur über dem Schmelzpunkt des Fetts,
d.h. über ungefähr 35°C aber unter
90°C, durchgeführt, oder
die Feststoffe werden bei dieser Temperatur gehalten. Ein Arbeiten über dem
Schmelzpunkt des Fetts ist wünschenswert,
um eine hohe Löslichkeit
(und Mischbarkeit) des Kakaofetts in dem flüssigen Lösungsmittel zu erhalten und
eine gewünschte
Reduktion in der Viskosität der
Mischung zu erzielen. Bei ungefähr
90°C oder
höher können sich
ungewünschte
Wärmeeffekte
in den Produkten und übermäßige Anforderungen
an den Druck ergeben.
-
Es
wurde gefunden, dass sich im Allgemeinen das Kakaofett vollständig mit
dem flüssigen
Lösungsmittel
mischt (Alkan), vorausgesetzt, die Temperatur ist nicht zu nahe
an der kritischen Temperatur. Für
Propan würde
das die obere Extraktionstemperatur auf ungefähr 70°C begrenzen. Für Lösungsmittel
wie Butan wird die bevorzugte obere Temperatur, ungefähr 90°C, wiederum
im Allgemeinen durch die Hitzeempfindlichkeit der resultierenden
Produkte bestimmt.
-
Der
Arbeitsdruck während
der Extraktion sollte im Allgemeinen mindestens gleich dem Dampfdruck des
Mischungssystems sein, um ein Kochen zu verhindern. Für Zwecke
der Systemplanung kann man den Dampfdruck des reinen Lösungsmittels
bei den interessierenden Temperaturen als einen Indikator für den angemessenen
Arbeitsdruck benutzen.
-
Nachstehende
Tabelle I zeigt: den Dampfdruck bei 54°C; die kritische Temperatur;
und den kritischen Druck für
einige der hier interessierenden Lösungsmittel.
-
-
Im
Allgemeinen können
Extraktionen gemäß der vorliegenden
Erfindung in einer Anzahl von Stufen durchgeführt werden. Typischerweise
wird erwartet, dass sie in zwei bis fünf Stufen durchgeführt werden,
wobei die spezielle Wahl vom Verhältnis der Nettokosten zum Nutzen
abhängt.
Im Allgemeinen erlaubt eine Erhöhung
der Anzahl der Stufen, dass eine konzentriertere Lösung des
Fetts erhalten wird, wodurch die Arbeitskosten erniedrigt werden.
-
Wenn
in dieser Anmeldung auf die Schritte: „Extraktion von Kakaomasse
mit einem Lösungsmittel" und „Trennen" einer Lösungsmittelphase
von einer festen Phase Bezug genommen wird, ist beabsichtigt, auf ein
Extraktionsverfahren Bezug zu nehmen, das entweder einstufig oder
mehrstufig ist. Wenn das Verfahren mehrstufig ist, kann der Schritt
der „Extraktion", wegen der verschiedenen
Stufen durchaus verschiedene Extraktions-/Trennungsschritte enthalten.
Der „endgültige" oder „letzte" Schritt der „Trennung" bezieht sich, wenn er
in diesem Kontext benutzt wird, auf die Trennung, die nach der letzten
Stufe der Extraktion erfolgt, d.h. der „Trennungs"schritt oder Schritt der Abtrennung
vor der Isolierung des Fetts und/oder des Pulvers.
-
Nachstehende
Tabelle II zeigt den berechneten Massefluss und die Konzentration
des Fetts im Lösungsmittel
für eine
verschiedene Anzahl von theoretischen Schritten in einem System
basierend auf 8.820 lbs./Stunde an flüssiger Kakaomasse. Der Massefluss
gilt für
jedes der bevorzugten Lösungsmittel.
Es wird allgemein angenommen, dass ein beliebiger verflüssigter
Kohlenwasserstoff bei Temperaturen über dem Schmelzpunkt des Fetts
und mindestens 30°C
unter der kritischen Temperatur des Kohlenwasserstoffs Fett in den
in der Tabelle angegebenen Konzentrationen auflösen kann.
-
-
Im
Allgemeinen, wenn die Kakaoflüssigmasse
unter Benutzung herkömmlicher
Pressmethoden hergestellt wird, sind die Feststoffe der flüssigen Kakaomasse
auf eine mittlere Teilchengröße von ungefähr 7–10 Mikrometer
gemahlen worden. Dies ist eine verhältnismäßig feine Teilchengröße. Während dies
auf der einen Seite hilfreich ist, um eine schnelle Extraktion sicherzustellen,
kann eine so feine Teilchengröße die Abtrennung
der festen Phase von der extrahierten Phase etwas schwierig machen.
-
Im
Allgemeinen, wenn hierin auf die bevorzugten Schritte „Trennung" oder „Trennen", um Feststoffe in der
Lösungsmittelphase
vor der Isolierung von Butter und/oder Pulver abzutrennen, Bezug
genommen wird, so ist allgemein eine Trennung in der Weise gemeint,
dass nicht mehr als ungefähr
6 Gew.-% Feststoffgehalt in der abgetrennten Lösungsmittelphase gefunden wird.
Manchmal wird der gewichtsprozentuale Anteil an Feststoffen, die
in die abgetrennte Lösungsmittelphase
getragen werden, wesentlich geringer als das sein. Weil jedoch manche
der Feststoffe ausgesprochen fein sind, wird erwartet, dass einige
typischerweise nach der Trennung noch in der Lösungsmittelphase gefunden werden.
Diese können
im Allgemeinen durch Filtrations-/Klärmethoden auf jeden gewünschten
Grad reduziert werden, angewendet entweder auf die Lösungsmittel-/Fettphase
vor dem Entfernen des Lösungsmittels
oder die isolierte Butter, nachdem das Lösungsmittel entfernt wurde.
Im Allgemeinen sollte solch ein Filtrations-/Klärverfahren in einem ausreichenden
Maße durchgeführt werden,
damit die am Ende isolierte Kakaobutter von der gewünschten
Klarheit, Textur usw. ist.
-
Im
Allgemeinen kann jedes Trennungsverfahren, welches den oben angegebenen
Grad der Trennung ermöglicht,
bei den eingesetzten Materialien verwendet werden. Voraussichtlich
sind Ansätze
mit einfachen Mischer/Abscheider Methoden zumindest bei Benutzung
herkömmlicher
Ausrüstung
im Allgemeinen nicht bevorzugt. Dies liegt daran, dass die Feststoffphase,
die aus dem Mischen des Lösungsmittels
und der Kakaomasse (die vorher gemahlen wurde) entsteht, so hinreichend
fein ist, dass das Abscheiden keine völlig befriedigende Technik
für die
Abtrennung ist. Deshalb werden voraussichtlich die bevorzugten Trennungssysteme mit
der zurzeit erhältlichen
Ausrüstung
im Allgemeinen von einem der beiden Typen sein: (1) Dekanter/Zentrifuge
oder Hydrozyklonsysteme; oder (2) Mischer/Filtersysteme. In einer
nachstehenden ausführlichen
Beschreibung im Zusammenhang mit 1 ist ein
spezielles Beispiel unter Benutzung eines Dekanter-/Zentrifugensystems
beschrieben. In Verbindung mit 2 wird ein
spezielles Beispiel zur Illustration eines Mischer/Filtersystems
gegeben.
-
IV. Verfahrensfließdiagramme
für typische
Systeme
-
Die
Aufmerksamkeit wird nun auf 1 gerichtet.
In 1 ist ein Verfahrensfließdiagramm beschrieben, welches
die Verarbeitung von Kakaomasse gemäß einer von vielen möglichen
Anwendungen der vorliegenden Erfindung zeigt.
-
Mit
Bezug auf 1 ist eine Zufuhr von Kakaomasse
in das System bei Bezugszeichen 1 illustriert. Es wird angenommen,
dass beim typischen Verarbeiten die Kakaomasse in der Zufuhr 1 das
Ergebnis des Mahlens von Kakaokernbruch beinhaltet und ungefähr 54 Gew.-%
Fett (50–58%)
und 46 Gew.-% Pulver (42–50%)
enthält.
Diese Zufuhr kann beispielsweise Kakaokernbruch-Material enthalten,
das in herkömmlicher Weise
gemahlen wurde, aber nicht zur mechanischen Entfernung von Kakaobutter
gepresst wurde, d.h. es kann Kakaoflüssigmasse in der hierin definierten
Bedeutung des Ausdrucks enthalten. Natürlich kann das Material das
Ergebnis einer Alkalisierung sein, aber dies ist hierfür keine
Voraussetzung.
-
Voraussichtlich
kann die Kakaomasse in Leitung 1 alternativ: (1) Mischungen
von ungepresster Kakaoflüssigmasse
mit anderem Material; oder (2) Kakaomasse, die zu einem gewissen
Entfernen der Kakaobutter daraus mechanisch gepresst (oder zentrifugiert)
wurde, enthalten. Tatsächlich
könnten
in einigen Fällen
die hierin beschriebenen Methoden zum Abtrennen von Kakaofett aus
Kakaokuchen, der aus dem herkömmlichen mechanischen
Pressen stammt, eingesetzt werden.
-
Mit
Bezug auf 1 ist Kakaomasse in Leitung 1 gezeigt,
die in den Tank 2 geleitet wird. In Tank 2 wird
die Kakaomasse gemischt und verflüssigt gehalten. Eine Heizschlange
mit Wasserdampfzirkulation zur Zufuhr von Wärme ist bei 3 angezeigt,
um die Kakaomasse über
dem Schmelzpunkt des Kakaofetts zu halten (der Schmelzpunkt für typische
Kakaofette liegt ungefähr
bei 27–33°C). Voraussichtlich
werden typische Kakaomassen für
eine einfache Verarbeitung in Tank 2 vorzugsweise auf Temperaturen
im Bereich von 40–80°C erwärmt.
-
Weiterhin
mit Bezug auf 1 wird die Weiterleitung von
Kakaomasse durch die Leitung 4 in den Mischtank 5 gezeigt.
Zusätzlich
wird durch die Leitung 6 Lösungsmittel in den Mischtank 5 geleitet.
Die resultierende Lösungsmittel/Kakaomassemischung
wird wie gezeigt aus dem Mischtank 5 durch die Leitung 7 entfernt.
Für das
in 1 gezeigte System wird der Lösungsmittel/Kakaomassenschlamm
aus der Leitung 7 in ein Separatorsystem oder eine Vorrichtung 10 zur
Abtrennung von Feststoff und flüssiger
Phase geleitet. Der Abscheiden 10 kann beispielsweise eine
horizontale Dekantierungszentrifuge enthalten, die betrieben wird, um
den Schlamm in zwei Phasen aufzutrennen, welche (1) eine Kohlenwasserstoff-Lösungsmittelphase,
enthaltend gelöstes
Fett, und (2) eine Pulver (Feststoff)-Phase, enthaltend resultierende
(oder verbleibende) Kakaofeststoffe mit reduziertem Fettgehalt,
enthalten. Die Pulverphase (Feststoffphase) wird wie gezeigt aus dem
Abscheiden 10 über
die Leitung 15 entfernt, und die Lösungsmittelphase wird wie gezeigt
aus dem Abscheiden 10 über
die Leitung 16 entfernt. Die Lösungsmittelphase wird über die
Leitung 16 in den Lagertank 17 geleitet. Lagertank 17 ist
mit einer Dampfheizspirale 18 ausgestattet, um die Löslichkeit
des Fettes (Butter) zu erhalten. Das Lösungsmittel/Fett wird wie gezeigt
aus dem Tank 17 durch die Leitung 19 in den Lösungsmittelabscheider 20 geleitet.
Der Lösungsmittelabscheider
kann beispielsweise einen Verdampfer enthalten, wobei die verbleibende
Butter (nicht-flüchtige
Stoffe) wie gezeigt durch die Leitung 21 zur Lagerung abgezogen wird.
Das Lösungsmittel
wird zum Recycling für
die Extraktion aus dem Lösungsmittelverdampfer
durch die Leitung 22 abgezogen und in den Lösungsmittellagertank 23 geleitet
(natürlich
kann auch ein nicht gezeigter Verflüssigen in der Leitung 22 benutzt
werden). Falls gewünscht,
kann das Material zum Abtrennen kleiner Mengen von darin enthaltenen
Feststoffen entweder vor der Einführung in den Lösungsmittelabscheider
oder nachher geklärt
werden. Dies wird gewöhnlich
dadurch erreicht, dass das Material durch einen Klärfilter
zirkuliert wird.
-
Weiterhin
mit Bezug auf 1 wird die Pulver- oder Feststoffphase
aus Leitung 15 wie gezeigt in den geheizten Mixer 30 geleitet.
Lösungsmittel
aus dem Tank 23 wird über
die Leitung 24 in den Mixer 30 geleitet, um eine
weitere Phase der Extraktion durchzuführen. Der erhaltene Schlamm
wird durch die Leitung 31 in den Abscheider 32 geleitet.
Die feste Phase oder Pulverphase aus dem Abscheider 32 wird über die
Leitung 33 entfernt; und die Lösungsmittelphase wird wie gezeigt über die
Leitung 34 entfernt. Das Lösungsmittel wird über die
Leitung 34 durch die Leitung 6 in den Mixer 5 geleitet,
um die oben beschriebene erste Extraktionsstufe durchzuführen. Der
Abscheider 32 kann ebenfalls eine horizontale Dekantierzentrifuge, ähnlich wie
Abscheider 10, enthalten.
-
Hierin
wird die erste Extraktion, der Feststoffe, die in das System geleitet
werden, unterzogen werden, als „erste Stufe" der Extraktion bezeichnet.
Für das
in 1 gezeigte System wäre dies die Extraktion, die
als Ergebnis der Mischung in Mischer 5 mit der begleitenden
Abtrennung in Abscheider 10 stattfindet. Die nächste Stufe
oder zweite Stufe ist die Extraktion, die aus dem Mischen im Mischer 30,
mit der folgenden Abscheidung in Abscheider 32, resultiert.
Das letzte Mal, wenn Lösungsmittel
mit einer Festphase zur Extraktion gemischt wird, wird im Folgenden
allgemein als die „finale" oder „letzte" Stufe der Extraktion
bezeichnet. Für
das in 1 gezeigte System würde dies das in Mixer 30 stattfindende
Mischen mit der darauf folgenden Abscheidung in Abscheider 32 beinhalten.
-
Die
Pulver (Feststoff)-Phase wird über
die Leitung 33 in einen Auffangtank 40 geleitet.
Aus dem Tank 40 wird sie in den Lösungsmittelverdampfer 41 geleitet; woraus das von flüchtigen Stoffen befreite Pulverprodukt
durch die Leitung 42 entfernt wird und die gesammelten
flüchtigen
Stoffe durch die Leitung 43 durch einen Kompressor/Verflüssiger in
den Lösungsmitteltank 23 geleitet
werden. Ein Vorteil der Benutzung von niedermolekulargewichtigen
Alkanlösungsmitteln,
wie Propan und Butan, ist, dass die Feststoffe in einfacher Weise von
Lösungsmitteln
befreit werden können,
ohne dass Dampf angewandt werden muss. Üblicherweise erfordert das
gute Abtrennen des Lösungsmittels
nur etwas Rühren
unter Verminderung des Drucks und in einigen Fällen Erwärmung, um das verbleibende
Lösungsmittel
zu verdampfen. Es sei angemerkt, dass es in einigen Anlagen wünschenswert
ist, den Druck zur Wiedergewinnung des Lösungsmittels weiter als zur
adäquaten Entfernung
des Lösungsmittels
notwendig ist zu vermindern, um die Wiedergewinnung des Lösungsmittels
zu erleichtern.
-
Die
Verarbeitung gemäß den vorliegenden
Methoden ist insbesondere im Hinblick auf die Eigenschaften des
erhaltenen Pulvers vorteilhaft. Das Pulver wird in relativ feiner
Form erhalten. Wenn es etwas klumpt, kann es in einfacher Weise
zerkleinert und gesiebt werden, um ein hochqualitatives, fettarmes,
einfach zu handhabendes, fließfähiges Pulver
zu erhalten. Wegen des aus der Extraktion resultierenden niedrigen
Fettgehalts ist es kein sehr temperaturempfindliches Material. Das
heißt,
unter gewöhnlichen
Lagertemperaturen, Transporttemperaturen und Gebrauchstemperaturen
tritt kein unerwünschtes
Verklumpen etc. auf, wie bei Pulvern, die 10% Fett oder mehr enthalten.
Weil das Material aus der Extraktion in feiner oder leicht zu siebender Form
erhalten wird, kann ein Mahlen oder eine andere drastische mechanische
Behandlung ebensowenig erforderlich sein.
-
In
den folgenden Abschnitten wird die Durchführung des Verfahrens in 1 in
Verbindung mit einem möglichen
Satz von Verfahrensparametern weiter beschrieben. Insbesondere wird
Kakaoflüssigmasse,
enthaltend 54 Gew.-% Fett und 46 Gew.-% Pulver, als Flüssigkeit
bei 54°C
in das erste Mischgefäß gepumpt.
Ungefähr
8.820 lbs./Stunde der Flüssigkeit
werden mit 21.750 lbs./Stunde an verflüssigter Kohlenwasserstoffphase
(beispielsweise Butanlösungsmittel
mit etwas Öl
(oder Fett) darin), die als Ergebnis der zweiten Stufe der Extraktion
erhalten wird, über
die Leitung 6 gemischt. Erwartungsgemäß enthält der Kohlenwasserstoff ungefähr 400 lbs.
an Fett/Stunde, resultierend aus der Extraktion in der zweiten Stufe.
Das Mischgefäß 5 wird
so gewählt,
dass es ein ausreichendes Volumen für eine Verweilzeit von ungefähr 2–10 Minuten
bietet.
-
Der
aus dem Auslass des Mischgefäßes 5 durch
die Leitung 7 abgeleitete Schlammfluss wird in dem horizontalen
Dekantierzentrifugentank in zwei Phasen aufgetrennt. Andere Arten
von Zentrifugen können ebenso
nützlich
sein, wie in Perry's
Chemical Engineer's
Handbook, 6. Auflage (1984), Seiten 19–89 bis 19–103, beschrieben. Anbieter
der Ausrüstung
umfassen beispielsweise Bird Machine Corporation (South Walpole,
Massachusetts), Westfalia (Oelde, Deutschland); und Alfa-Laval (Warminster,
Pennsylvania). Die abgetrennte Flüssigphase, die ungefähr 19.905
lbs./Stunde an Lösungsmittel
und 4.722 lbs./Stunde an Fett enthält, wird durch die Leitung 16 zur
Fettwiedergewinnung geleitet. Die Festphase, die 4.057 lbs./Stunde
an Kakaofeststoffen und ungefähr
1.847 lbs./Stunde an Lösungsmittel
(und 440 lbs./Stunde an Fett) enthält, wird aus dem Abscheider 10 über die
Leitung 15 in das zweite Mixgefäß 30 entleert, wo
sie mit 22.150 lbs./Stunde an Lösungsmittel
aus dem Lösungsmittelarbeitstank 23 in
Kontakt gebracht wird. Die Zeit und Temperatur des Mischens in dem
zweiten Mischgefäß 30 ist
analog zu dem ersten Mischgefäß. Der Austrag
des zweiten Mischgefäßes 30 wird
in die zweite horizontale Dekantierzentrifuge 32 geleitet,
wo er in eine Flüssigphase
(die, wie oben beschrieben, dem ersten Mischgefäß zugeführt wird) und eine feststoffreiche
Phase, enthaltend ungefähr 4.057
lbs./Stunde Pulver, 2.240 lbs./Stunde Lösungsmittel und 40 lbs./Stunde
Butter, aufgetrennt wird.
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Der
Arbeitsdruck des Systems beträgt
ungefähr
80 psia, wenn das Lösungsmittel
Butan ist. Die Feststoffphase wird in ein System mit niedrigerem
Druck weitergeführt,
wo das Lösungsmittel
verdampft und durch erneutes Komprimieren oder Abkühlen gesammelt
wird. Das gewonnene Pulver enthält
weniger als 1% Fett.
-
In
dem Abschnitt zur Fettgewinnung, zu dem die Fette durch die Leitung 16 geleitet
werden, wird das gelöste
Fett zur Wiedergewinnung des Lösungsmittels
zu einem Abschnitt mit einem niedrigeren Druck geleitet. Für Butan
sind eine erste Stufe der Lösungsmittelrückgewinnung
bei ungefähr
50 psia mit einer Verflüssigertemperatur
von ungefähr
38°C und
einer Sumpftemperatur von ungefähr
105°C geeignete
Bedingungen. Bei diesen Bedingungen wird der Lösungsmittelgehalt der Fettphase
auf ungefähr
10 Gew.-% verringert, während
eine Rückgewinnung
des Lösungsmittels
durch Verdampfen/Kondensieren möglich
ist. Das verbleibende Lösungsmittel
wird unter Vakuum ausgetrieben und wiedergewonnen. Das gewonnene
Fett wird in gewöhnlicher
Weise geruchsfrei gemacht, beispielsweise durch Entfernen des Geruchs
mit Dampf (kurzer Kontakt), und einer abschließenden Filtration zum Klären unterzogen.
In manchen Fällen
können
der Schritt zur Abtrennung des Lösungsmittels
und der Schritt zur Geruchlosmachung kombiniert werden.
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Gegebenenfalls
kann die Masse zuerst zentrifugiert werden, um soviel Fett wie möglich zu
entfernen, wodurch der Bedarf an Lösungsmittel verringert wird.
Eine zweite Alternative ist es, eine vorgepresste Masse zu verwenden,
die ebenfalls einen geringeren Fettgehalt als Kakaoflüssigmasse
hat und dadurch weniger Lösungsmittel
benötigt.
Das letztere ist ein besonders günstiger
Ansatz zur Umsetzung in bereits bestehenden Kakao verarbeitenden
Anlagen.
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Insbesondere
beinhalten gewöhnliche
Verarbeitungsanlagen im Allgemeinen das Ergebnis von beträchtlichen
Investitionen in die Pressausrüstung.
Wenn solche Anlagen mit den Methoden gemäß der vorliegenden Erfindung
in einem Hybridverfahren kombiniert werden, können die Pressen nach wie vor
in einem gewissen Umfang für
eine Verarbeitung genutzt werden, um einen Teil der Butter zu entfernen
und den Gehalt an Kakaomasse auf einen gewählten Wert zu verringern, vielleicht
so gewählt,
dass er im Bereich von 15 bis 45 Gew.-% (beispielsweise 20–40%) Fett
liegt. Dies kann relativ rasch mit gewöhnlichem Presswerkzeug durchgeführt werden,
um einen erhöhten
Durchsatz zu erreichen. Weiteres Isolieren von Fett (als Butter)
und eine Verminderung des Fettgehalts des erhaltenen Pulvers wird
dann mit einem nachfolgenden Extraktionsprozess erzielt. Voraussichtlich
wird dies in manchen Fällen
sehr viel vorteilhafter sein, als die gegenwärtige Praxis, wo versucht wird,
die Masse so weit zu pressen, dass der Fettgehalt der erhaltenen
Feststoffe auf einen Gehalt von unter 20 Gew.-% verringert wird,
insbesondere dann, wenn die Verringerung auf unter ungefähr 15% erfolgen
soll.
-
Die
Aufmerksamkeit wird nun auf 2 gerichtet.
In 2 ist ein mögliches
alternatives Filtrationssystem beschrieben. In dem System gemäß 2 wird
Kakaomasse über
die Leitung 61 in ein erstes Mischgefäß 60 gepumpt. In Mischgefäß 60 wird
die Kakaomasse mit einem Lösungsmittel,
das dorthin über
die Leitung 62 geleitet wird, zusammengegeben. Der erhaltene
Schlamm wird dann aus dem Mischer 60 über die Leitung 63 entfernt.
Er wird dann in ein unter Druck stehendes, geschlossenes Bandfiltersystem
geleitet, allgemein als 65 angezeigt. Im Bandfiltersystem 65 wird
der Schlamm auf dem Band 66 abgesetzt. Die gesammelte Primärflüssigkeit
ist der gezeigte Produktstrom, der bei 67 abgezogen wird.
Eine frische Lösungsmittelwäsche wird
durch Leitung 68 zugeführt
und durch Leitung 69 entfernt. Das Entfernen des entfetteten
Feststoffs (d.h. Kakaopulvers) findet wie gezeigt im Allgemeinen
bei 70 statt, wobei das Entfernen durch den Auslass 71 erfolgt.
-
Das über die
Leitung 69 entfernte Waschlösungsmittel wird wie gezeigt über die
Leitung 75 zum Recycling in den Mixer 60 über die
Leitung 62 zurückgeführt. Das
mit Fett angereicherte Lösungsmittel,
das über Leitung 67 abgezogen
wird, kann zur Buttergewinnungsverarbeitung geleitet werden, ähnlich wie
für Leitung 16 in 1 gezeigt.
Es kann in einen nicht gezeigten Klärer geleitet werden. Geklärtes Lösungsmittel
wird dann zur Buttergewinnung geleitet. Die Rückwäsche aus dem Filter wird durch
die Leitung 62 rezirkuliert.
-
Der
Auslass über
Leitung 71 kann zur Pulver (Feststoff)-Verarbeitung führen, ähnlich wie
durch Leitung 33 für
das Verfahren in 1 beschrieben.
-
Die
in 2 gezeigte Anordnung kann als eine mehrstufige
Extraktionsanordnung gesehen werden, wobei eine erste Stufe wie
angezeigt in Mischer 60 stattfindet, mit einer Trennung
bei Leitung 67, und wobei die folgenden Stufen als ein
Ergebnis des Besprühens 68 und
Materialabzugs bei 69 und 71 auftreten.
-
Voraussichtlich
kann das System gemäß 2 zum
Beispiel mit einer Kakaomasse enthaltend 54% Fett und 46% Pulver,
die bei 54°C
in das Mischgefäß 60 gepumpt
wird, betrieben werden. Dabei werden ungefähr 8.820 lbs./Stunde der Flüssigkeit
mit ungefähr
8.300 lbs./Stunde an Lösungsmittel,
erhalten aus dem Waschen des Filterkuchens, über Leitung 69 gemischt.
Es wird angenommen, dass das System so gestaltet werden kann, dass
solch ein Lösungsmittel
im Durchschnitt ungefähr
800 lbs./Stunde an Fett enthält.
-
Das
System kann so ausgelegt werden, dass die in Leitung 67 gesammelte
Primärflüssigkeit
in dem Produktstrom ungefähr
4.723 lbs./Stunde an Fett und 8.120 lbs./Stunde an Lösungsmittel
enthält.
Während sich
der Kuchen auf dem Band vorwärts
bewegt, wird er mit frischen gleichen Mengen an Lösungsmittel
in einer Gesamtmenge von 8.820 lbs./Stunde gewaschen.
-
Voraussichtlich
kann mit einem solchen System der Kuchen nach dem Abtropfen noch
einen Flüssigkeitsgehalt
von ungefähr
10–20
Gew.-% aufweisen. Dabei enthält
nach Rückgewinnung
des Lösungsmittels das
vom Lösungsmittel
befreite Pulver weniger als 1 Gew.-% Fett.
-
Wenn
ein System gemäß 2 genutzt
wird, wird voraussichtlich der Druck im Inneren des Bandfiltersystems 65 bei
einem Druck gehalten, der hoch genug ist, damit das Lösungsmittel
nach dem Durchlaufen des Filters sich noch bei einem Druck befindet,
der ausreicht, um das Kochen zu verhindern. Mit Butan beispielsweise
wäre das
Vorratsgefäß bei ungefähr 120 psia
mit einem Druckabfall über
das Band von 35 psia, womit die Gefäße zum Auffangen des Lösungsmittels
bei einem Druck von 85 psia verbleiben.
-
V. Produkte
-
Wie
oben angegeben, wird Kakaomasse mit den hierin beschriebenen Methoden
verarbeitet, um zwei isolierte und gewünschte Produkte herzustellen:
Kakaobutter und Kakaopulver.
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Wenn
die bevorzugten Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
werden, kann im Allgemeinen ein Kakaopulver in einer Ausbeute von
97% oder mehr aus der Kakaomasse extrahiert werden, das einen Fettgehalt
von weniger als 2 Gew.-% (oder < 1% oder
sogar ≤ 0,5%
wenn gewünscht),
eine Teilchengröße von 0,1/μ bis 40 μ und eine
mittleren Teilchengröße von ungefähr 6–10 μ hat. Dieses
Material hat erwartungsgemäß ein gewünschtes
Kakaoaroma, Mundgefühl,
Farbe etc. zur Verwendung als Lebensmittelzusatzstoff.
-
Die
isolierte Kakaobutter ist ebenfalls allgemein wünschenswert. Die Hauptkomponente
von Kakaobutter ist ein Triglycerid, das aus Glycerin als Rückgrat besteht,
das mit drei Fettsäuren,
insbesondere Palmitin (P)-, Öl(O)-
und Stearin (ST)-Säuren
verestert ist.
-
Die
Art der Säure
an jeder der drei möglichen
Stellen in dem Triglyceridmolekül
ist wichtig. Diese werden im Allgemeinen mit einer Kurzform der
Triglycerid-Nomenklatur benannt, wobei POST verschieden von PSTO
ist, obgleich die konstituierenden Säuren in beiden dieser Triglyceride
ein Drittel Palmitin-, ein Drittel Öl- und ein Drittel Stearinsäure sind.
-
Das
Triglycerid POST gehört
zu der Gruppe der Triglyceride, die man typischerweise symmetrisch
einfach ungesättigt
nennt, bezeichnet als „SOS
Triglyceride", wobei „S" gesättigte Säurereste
und „O" Ölsäure bezeichnet. Solche „SOS Triglyceride" bilden ungefähr 80 Gew.-%
der Triglyceride in Kakaobutter.
-
Das
Schmelzverhalten des Fetts (Kakaobutter) ist kritisch für sein Verhalten
in Schokoladenformulierungen. Es wird angenommen, dass es im Wesentlichen
durch die Anwesenheit von „SOS
Triglyceriden" in
der Butter beeinflusst wird. Sehr allgemein ausgedrückt sind
z.B. SOS Triglyceride bei Raumtemperatur fest, während SOO Triglyceride bei
Raumtemperatur eher flüssig
sind.
-
In
der nachstehenden Tabelle III aus Industrial Chocolate Manufacture
and Use, 2. Auflage, herausgegeben von S. T. Beckett, Seite 246,
Blackie Academic Professional, Glasgow (1993), findet sich die Triglyceridzusammensetzung
von gewöhnlicher
Kakaobutter aus unterschiedlichen Quellen. In Tabelle IV aus der gleichen
Quelle sind einige Gehalte an festem Fett wiedergegeben. Tabelle
III Triglyceridzusammensetzung von Kakaobutter
- S
- = gesättigte Fettsäuren (hauptsächlich Palmitin
und Stearin)
- O
- = Ölsäure
- Li
- = Linolensäure
Tabelle
IV Gehalt an festem Fett* (nach P-NMR) Kakaobutter - * temperiert bei 26°C (79°F) für 40 Stunden vor der Messung
des festen Fettgehalts
-
Es
ist bedeutsam, dass die Kakaoverarbeitung gemäß der vorliegenden Erfindung
im Vergleich zur herkömmlichen
Verarbeitung anscheinend nicht zu einem negativen Einfluss auf die
Butter führt.
Das heißt, falls
Kakaokernbruch einer angemessenen Qualität zur Herstellung der Kakaobutter
verwendet wird, können die
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung angewandt werden, um eine Butter von guter (oder bevorzugter)
Qualität
zu erhalten.
-
Im
nachstehenden experimentellen Teil werden einige Definitionen zur
funktionellen oder Gütecharakterisierung
von Kakaobutter gegeben (die von Käufern von Kakaobutter als Grunderzeugnis
verwendet werden). Im Allgemeinen sind die d/q-Werte ein Anzeichen
für die
Härte der
Butter. Höhere
d/q-Werte zeigen eine härtere
Butter mit schnellerer Erstarrungszeit an. Käufer von Kakaobutter zur Verwendung
in der Lebensmittelverarbeitung haben typischerweise ein bevorzugtes
d/q für
ihr Verfahren oder Endprodukt. Mit den hierin beschriebenen Methoden
können
diese Bevorzugungen in einfacher Weise erreicht werden. Tatsächlich können die
Methoden gemäß der vorliegenden
Erfindung in einfacher Weise angewendet werden, um Butter zu erhalten,
die abhängig
von der gewählten
Kakaomasse definierte d/q-Werte in dem als wünschenswert definierten Bereich,
in dem als sehr gut identifizierten Bereich oder in dem als außergewöhnlich definierten
Bereich, aufweisen. Wie die Experimente zeigen, sind die vorläufigen Anzeichen,
dass in einigen Fällen
d/q-Werte größer als
0,18 oder sogar größer als
0,20 erreichbar sind.
-
Höhere Beta
(β)-Werte
sind mit einer höheren
Neigung der Butter zum Kristallisieren verbunden. Die Methoden gemäß der vorliegenden
Erfindung können
genutzt werden, um Butter mit prozentualen β-Werten von 15 oder höher zu erzielen.
-
Das
oben Gesagte zeigt, dass: (1) herkömmliche „Vorzugspressbutter" durch Kakaobutter,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung isoliert wurde, in vielen nachfolgenden Verfahren zur
Lebensmittelverarbeitung ersetzt werden kann; und (2) die Extraktionsverfahren
genutzt werden können,
um eine Kakaobutter von vorhersagbarer Qualität (und zumindest von so guter
Qualität
wie sie aus demselben Rohmaterial durch Pressen erhalten würde) bereitzustellen.
Das heißt,
Vorzugspressbutter kann vollständig
und komplett aus Rezepturen, die eine solche verlangen, gestrichen
und durch eine extrahierte Kakaobutter gemäß der vorliegenden Erfindung
ersetzt werden.
-
Es
wird festgestellt, dass ein Restlösungsmittelgehalt von 5 ppm
oder weniger, vorzugsweise 3 ppm oder weniger (und in der Tat manchmal
1 ppm oder weniger) sowohl für
die Kakaobutter wie das Kakaopulver bevorzugt ist. Solche Gehalte
können
mit den hierin beschriebenen Methoden leicht erzielt werden.
-
VI. Rezepturen
-
Wie
oben angegeben werden die Methoden gemäß der vorliegenden Erfindung
zur Isolierung von: Kakaobutter und fettarmem oder sogar „fettfreiem" Kakaopulver aus Kakaomasse
genutzt. Die Kakaobutter kann genutzt werden, um Kakaobutter in
ansonsten herkömmlichen
Rezepturen vorteilhaft zu ersetzen. Die Kakaopulver können ebenso
genutzt werden, um Kakaopulver in herkömmlichen Rezepturen zu ersetzen.
-
Mit
Bezug zuerst auf die Kakaopulver wird festgestellt, dass Kakaopulver,
die gemäß der vorliegenden Erfindung
isoliert werden, im Allgemeinen eine hellere Erscheinung als gewöhnliche
10/12 Pulver (10–12 Gew.-%
Fett) haben. Die hellere Farbe ist im Allgemeinen das Ergebnis des
niedrigeren Fettgehalts. Die nach Extraktion isolierten Pulver sind
jedoch im Allgemeinen sogar nach Rezepturen, die ein 10/12 Pulver
verlangen, verwendbar, da die vom Pulver erwünschten Aroma-, Textur- und
Farbcharakteristika nicht negativ durch das Entfernen des Fettgehalts
nach den hierin beschriebenen Extraktionsmethoden beeinflusst werden.
Der allgemeine Aromaeindruck wird als Ergebnis des Verlustes an
Fettgehalt sogar als verstärkt
wahrgenommen. Zudem kann das pulverförmige Material leichter gehandhabt
werden, wiederum dank der Tatsache, dass es nicht verklumpt, wenn
es warm wird. Weiterhin wird im Allgemeinen der Farbunterschied
nicht wahrgenommen, wenn das Pulver erst in das Lebensmittelprodukt
eingemischt ist.
-
So
können
Kakaopulver, die einen Fettgehalt von 1% oder weniger, insbesondere
0,5% oder weniger haben, wenn sie gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden, in Anwendungen weit jenseits von einfach fettarmen
Anwendungen eingesetzt werden. Sie können vorteilhaft verwendet
werden, um Pulver in fast jeder Anwendung ersetzen zu können.
-
In
diesem Abschnitt werden einige allgemeine Rezepturen gegeben, die
Materialien gemäß der vorliegenden
Erfindung benutzen. Aus diesen Rezepturen können breite Anwendungen der
Materialien, die gemäß der vorliegenden
Erfindung gemacht wurden, genutzt werden. Für eine allgemeine Diskussion
der Lebensmittelverarbeitung unter Nutzung von Kakaobutter und/oder
Kakaopulver siehe: Industrial Chocolate Manufacture and Use, 2.
Auflage, herausgegeben von S. T. Beckett, Blackie Academic and Professional,
London, Kapitel 15 (1993).
-
In
vielen Fällen
können
stabile Bestandteile (oder ausgewählte stabile Bestandteile)
dieser Formulierungen gemischt werden und als vorgefertigte Mischung
(Premix) verkauft werden, um zur Herstellung der beschriebenen Produkte
genutzt zu werden.
-
A. Milchschokolade
-
Milchschokoladen
enthalten im Allgemeinen eine Mischung von: Zucker, Kakaobutter,
Milchfeststoffe (zum Beispiel Milchpulver), Schokoladenflüssigkeit
(chocolate liquor), Lecithin und Vanillin. Eine typische Milchschokoladenformulierung
ist, nach Gewicht, wie folgt:
-
-
Voraussichtlich
kann Kakaobutter gemäß der vorliegenden
Erfindung genutzt werden, um die Kakaobutterkomponenten in solch
einer typischen Milchschokoladenformulierung zu ersetzen.
-
B. Halbbitterschokolade
-
Eine
typische Halbbitterschokolade ist eine Mischung der folgenden Zutaten:
Zucker, Schokoladenflüssigkeit,
Kakaobutter, Lecithin und Vanillin. Die folgende Tabelle gibt eine
typische Formulierung für
eine Zartbitterschokolade nach Gewicht wieder:
-
-
Voraussichtlich
kann Kakaobutter, die gemäß der vorliegenden
Erfindung isoliert wurde, zum Ersetzen von Kakaobutter in einer
solchen Formulierung genutzt werden.
-
C. Kakaokonfekt
-
Ein
typisches Kakaokonfekt enthält
eine Mischung von: Zucker, partiell hydriertem Pflanzenöl, 10/12 Kakaopulver,
Milch, Molkepulver, Lecithin und Vanillin. Eine Formulierung für ein typisches
Kakaokonfekt ist, nach Gewicht, wie folgt:
-
-
Voraussichtlich
kann ein Kakaopulver, das gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde und weniger als 2 Gew.-% Fett enthält und in
manchen Fällen
sogar nicht mehr als 0,5 Gew.-%, genutzt werden, um Kakaopulver
in einem solchen Konfekt zu ersetzen. In manchen Fällen kann
eine geringe Gewichtsverminderung an Kakaopulver in der Formulierung
wegen der Verringerung des Fettgehalts und als Ergebnis der Verstärkung des
Schokoladenaromas von Vorteil sein.
-
Dies
ist in erster Linie eine Frage des Geschmacks.
-
D. Schokoladeneiscreme
-
Schokoladeneiscreme
enthält
im Allgemeinen eine Mischung von: Sahne, Milch, Molkepulver, Zuckerrohrsirup,
Maissirup, Kakaopulver (zum Beispiel 22/24% Fett) und Wasser. Eine
typische Formulierung für
ein Schokoladeneiscreme-Produkt, bei dem 22/24 Aristocrat® Kakaopulver
als Kakaozutat eingesetzt wird, ist im Folgenden aufgeführt:
-
-
Voraussichtlich
kann das höherfettige
22/24 Aristocrat® Pulver (Wilbur Chocolate
Co., Lititz, Pennsylvania) durch ein gemäß der vorliegenden Erfindung
isoliertes Kakaopulver, sogar eine weniger als 2 Gew.-% Fett enthaltendes,
ersetzt werden. Eine gewisse Verringerung im Gehalt des Kakaopulvers
in der Formulierung kann vorteilhaft sein, da die Pulver gemäß der vorliegenden
Erfindung wegen der Verringerung des Fettgehalts einen verstärkten Aromaeindruck
hervorrufen. Dies ist in erster Linie eine Frage des Geschmacks.
-
E. Schokoladenmilch
-
Eine
Schokoladenmilchformulierung enthält im Allgemeinen zusätzlich zur
Milch eine Mischung von: Fett, MSNF, Sucrose, Kakaopulver, Stabilisator
und Vanillin. Eine typische Zusammensetzung für eine Schokoladenmilchformulierung
lautet, wenn man den Milchgehalt außer Betracht lässt, wie
folgt:
- 1 Milchfeststoffe,
nicht fett
-
Voraussichtlich
kann ein Kakaopulver gemäß der vorliegenden
Erfindung herkömmlichen
Kakao, der in solchen Rezepturen verwendet wird, ersetzen. Wiederum
können,
da wegen des geringeren Fettgehalts ein höherer Aromaeindruck resultiert,
etwas geringere Anteile von Kakaopulver in den Rezepturen wünschenswert sein.
Dies ist in erster Linie eine Frage des Geschmacks.
-
F. Schokoguss
-
Typische
Schokogussformulierungen enthalten eine Mischung von: Zucker, Backfett,
Wasser, Kakaopulver, Salz und Vanillin. Eine Zusammensetzung für eine solche
Formulierung, nach Gewicht, lautet wie folgt:
-
-
Voraussichtlich
kann das Kakaopulver gemäß der vorliegenden
Erfindung, enthaltend 2 Gew.-% oder weniger und sogar 0,5 Gew.-%
oder weniger an Fett, benutzt werden, um Kakaopulver in solchen
Zusammensetzungen zu ersetzen. In manchen Fällen mag eine geringe Reduzierung
der Menge an Kakaopulver wünschenswert
sein, da die Kakaopulver gemäß der vorliegenden
Erfindung im Vergleich mit herkömmlichen
Pulvern wegen der Reduzierung im Fettgehalt im Allgemeinen in Bezug
auf das Kakaoaroma eine Verstärkung aufweisen.
Das Letztere ist in erster Linie eine Frage des Tests [sic].
-
G. Schokoladensirup
-
Eine
Schokoladensirupformulierung enthält im Allgemeinen eine Mischung
von: Kakaopulver, Zucker, Wasser, Salz und Vanille. Einige typische
Zusammensetzungen für
Schokoladensirupformulierungen sind wie folgt:
-
-
Typischerweise
werden die Zutaten in Zusammensetzung I gemischt und wie folgt verwendet:
- 1. Man mische alle trockenen Zutaten außer Konservierungsmittel
und Vanille.
- 2. Man erhitze Wasser auf ungefähr 160°F und gebe die trockenen Zutaten
aus Nr. 1 unter ständigem
Rühren
hinzu. Nachdem das gesamte Pulver nass ist, erhöhe man die Hitze auf ungefähr 180–200°F und halte sie
für ungefähr 15 Minuten.
Man schalte die Hitze ab und beginne das Abkühlen.
- 3. Wenn die Temperatur ungefähr
100–110°F beträgt, gebe
man den Stabilisator und die Vanille zu.
- 4. Man homogenisiere, dose ein und kühle ab.
-
-
Üblicherweise
werden die Zutaten in Zusammensetzung II gemischt und wie folgt
verwendet:
- 1. Man vermische alle Feststoffe
außer
K-Sorbat.
- 2. Man erhitze Wasser auf ungefähr 160°F und gebe die trockenen Zutaten
aus Nr. 1 unter ständigem
Rühren
zu. Nachdem das gesamte Pulver nass ist, erhöhe man unter ständigem Rühren die
Hitze auf ungefähr 180–200°F und halte
sie für
ungefähr
15 Minuten. Man drehe die Hitze ab und beginne das Abkühlen.
- 3. Man beginne unter ständigem
Rühren
die Zugabe des Kornsirups. Wenn die Temperatur ungefähr 100–110°F beträgt, gebe
man das Konservierungsmittel und die Vanille zu.
- 4. Man homogenisiere, dose ein und kühle ab.
-
-
Üblicherweise
werden die Zutaten in Zusammensetzung III gemischt und wie folgt
verwendet:
- 1. Während Wasser gerührt und
erhitzt wird, gebe man den mit etwas Zucker gemischten Kakao, dann
das Salz und den Rest des Zuckers zu. Man erhitze auf 180°F.
- 2. Man gebe den Invertzuckersirup zu.
- 3. Man koche auf 220°–225°F auf.
- 4. Man drehe die Hitze ab und gebe das Vanillin zu.
- 5. Man homogenisiere, dose ein und kühle ab.
-
Voraussichtlich
kann das Kakaopulver gemäß der vorliegenden
Erfindung herkömmlichen
Kakao, der in solchen Zusammensetzungen benutzt wird, ersetzen.
Da wegen des geringeren Fettgehalts ein verstärkter Aromaeindruck hervorgerufen
wird, mag es wiederum vorteilhaft sein, geringfügig niedrigere Mengen von Kakaopulver
in den Zusammensetzungen zu verwenden. Das Letztere ist in erster
Linie eine Frage des Geschmacks.
-
H. Schokoladenkuchen
-
Eine
Schokoladenkuchenformulierung enthält im Allgemeinen eine Mischung
von: Backfett, Zucker, Eier, Vanille, Mehl, Natriumbicarbonat, Salz,
Kakao und Sauermilch. Eine typische Rezeptur für eine Schokoladenkuchenformulierung
ist wie folgt:
- *
4 Esslöffel
Essig + Milch auf 2 Tassen = Sauermilch
-
Üblicherweise
werden die Zutaten gemischt und wie folgt verwendet:
- 1. Man wärme
den Ofen auf 350°F
vor.
- 2. Man teige Backfett und Zucker bei kleiner Geschwindigkeit
zusammen an.
- 3. Man gebe Ei und Vanille zu, schlage für zwei Minuten bei mittlerer
Geschwindigkeit.
- 4. Man vermenge Mehl, Natriumbicarbonat, Salz und Kakao und
siebe.
- 5. Man gebe die trockenen Zutaten abwechselnd mit der Sauermilch
zu den angeteigten Zutaten.
- 6. Man gieße
in eine gefettete Form.
- 7. Man backe für
30–40
Minuten oder bis er gar ist.
- 8. Man lasse auf einem Kuchengitter abkühlen.
-
Voraussichtlich
kann das Kakaopulver gemäß der vorliegenden
Erfindung das gewöhnlicherweise
in solchen Formulierungen benutzte Kakaopulver ersetzen. Da aus
dem geringeren Fettgehalt ein verstärkter Aromaeindruck resultiert,
kann es wiederum vorteilhaft sein, geringfügig geringere Mengen von Kakaopulver in
der Formulierung zu verwenden. Das Letztere ist in erster Linie
eine Frage des Geschmacks.
-
I. Schokoladenbrownies
-
Eine
Schokoladenbrownieformulierung enthält üblicherweise eine Mischung
von: Butter, Zucker, Vanille, Eier, Kakao, Mehl und Salz. Eine typische
Zusammensetzung für
eine Schokoladenbrownieformulierung ist wie folgt:
-
-
Typischerweise
werden die Zutaten wie folgt gemischt und verwendet:
- 1. Man heize den Ofen auf 350°F
vor.
- 2. Man schmelze die Butter.
- 3. Man gebe den Kakao zu, schlage bei niedriger Geschwindigkeit,
bis alles gut gemischt ist.
- 4. Man schlage die Eier und das Salz zusammen.
- 5. Man gebe Zucker und Vanille zu den Eier und verschlage.
- 6. Man gebe die Ei-Zucker-Mischung zu der Butter-Kakao-Mischung
und mische bei niedriger Geschwindigkeit.
- 7. Man gebe Mehl zu und vermische bei niedriger Geschwindigkeit.
- 8. Man gebe in eine vorgefettete Form.
- 9. Man backe für
25 Minuten.
-
Voraussichtlich
kann das Kakaopulver gemäß der vorliegenden
Erfindung das übliche
Kakaopulver, das in solchen Zusammensetzungen verwendet wird, ersetzen.
Da wegen des geringeren Fettgehalts ein verstärkter Aromaeindruck resultiert,
kann es wiederum vorteilhaft sein, geringfügig niedrigere Mengen von Kakaopulver
in der Formulierung zu verwenden. Das Letztere ist in erster Linie
eine Frage des Geschmacks.
-
Experimentelles
-
Zusammenfassung
der Methoden
-
Natürliche afrikanische
Kakaoflüssigmasse
und dutched (alkalisierte) Kakaoflüssigmasse (in Tropfenform,
von Wilbur Chocolate Co., Lititz, Pennsylvania) wurden chargenweise
unter Verwendung von verflüssigtem
Propan verarbeitet. Natürliche
afrikanische Flüssigmasse
wurde ebenso chargenweise mit verflüssigtem Butan verarbeitet.
Der Kakaobuttergehalt der Flüssigmassen
vor der Verarbeitung betrug ungefähr 54%.
-
Die
Butan- und Propanextraktionen wurden in zwei Stufen durchgeführt, wobei
Lösungsmittel
zu Beschickungs-Verhältnisse
von 2:1 bei einer Temperatur von 125°F und Drücken im Reaktor von ungefähr 100 psi
für Butan
und 200 psi für
Propan verwendet wurden. Die Kontaktzeit für Lösungsmittel und Flüssigkeit
betrug ungefähr
45 Minuten pro Stufe. Die extrahierte Butter und die fettfreien
Feststoffströme
wurden vom Lösungsmittel
befreit, indem das Material unter Atmosphärendruck für eine Stunde bei 150°F gehalten
wurde.
-
Die
Kakaobutterisolate wurden unter Verwendung der IOCC Abkühlungs/Verfestigungsmethode
110 und Differentialscanningkalorimetrie (DSC) analysiert. Lösungsmittelextrahierte
fettfreie Pulver wurden auf verbleibendes Fett, verbleibendes Lösungsmittel,
Teilchengrößeverteilung
(Coulter-Zähler),
pH, Farbe und Aroma analysiert.
-
IOCC Abkühlungsmethode
-
Diese
Methode (publiziert in „Analytical
Methods of the Office International du Cacao et du Chocolat" (1988), Bioggio,
Schweiz) beinhaltet die Analyse des Verhaltens von Kakaobutter während des
Kühlens
und dient so als wichtiger Indikator für das Verhalten von Kakaobutter
bei der Verwendung. Die latente Wärme der Triglyceridkristallisation
wird während
der Verfestigung des fertigen Produkts gemessen. Eine Probe von
Kakaobutter wird thermisch konditioniert, in einen Shukoff-Kolben
gegeben und in einem 0°C
Wasserbad abgekühlt.
Die Temperatur der Butter wird über
die Zeit aufgenommen. Der Anstieg der Temperatur (ΔT) gibt die latente
Wärme der
Kristallisation über
den Zeitabschnitt wieder (Δt).
Die Abkühlungskurven
ergeben d/q-Werte, die das Verhältnis
von ΔT/Δt darstellen.
Die Gesamtzeit für
die Kristallisation ist ebenso wichtig, weil die latente Wärme der
Kristallisation einen Teil der Kakaobutter zum Schmelzen bringt.
Je mehr Zeit für
die Rekristallisation aufgewendet werden muss, desto weicher wird
die Butter und desto schwieriger ist sie zu verarbeiten. Im Allgemeinen
zeigen höhere
d/q-Werte härtere Butter
an. Butter von der Elfenbeinküste
zeigt typischerweise d/q-Werte im Bereich von 0,10–0,18.
-
Differentialscanningkalorimetrie
(DSC)
-
Mit
dieser Methode analysiert man den Grad an Kristallpolymorphismus
und/oder Selbstfraktionierung in Kakaobutter. Kakaobutter wird konditioniert
und langsam in einem DSC unter Verwendung eines vorprogrammierten
Heizprofils geschmolzen. Der Wärmefluss
(Enthalpie ΔH)
wird bei einer gegebenen Temperatur gemessen. Spitzen des Wärmeflusses
innerhalb einer DSC-Kurve zeigen das Schmelzen der Triglyceridkristalle
an. Per Definition treten β-
und β'-Kristalle in engen
Bereichen des Temperaturkontinuums auf. Integration über deren
jeweilige Peaks erlaubt die Quantifizierung des vollständigen β-β', das als Prozent
der Gesamtbutter (%β)
ausgedrückt
wird. Die anderen Kristalltypen von Bedeutung sind α und γ. Höhere %β-Werte zeigen schnellere
Kristallisationsgeschwindigkeit an.
-
Für die hierin
beschriebenen Messungen wurde eine eigene Abwandlung der Methode
benutzt, die in Lebensm-wiss. Technol. (1982), Band 15, Seiten 195–198 von
Merken, Vaeck & Dewulf
beschrieben wird. Die zitierte publizierte Methode ist hinreichend.
-
Der
Gesamt-β-Kristall
wird zu einem Großteil
vom Herkunftsland beeinflusst. Pressbutter fällt typischerweise in den Bereich
von 15–60.
Butter, die mit den hierin beschriebenen Methoden isoliert wird,
fällt typischerweise
in den Bereich von β-Werten.
-
Teilchengröße-Untersuchung – Coulter
-
Der
Coulter LS 230 (erhältlich
von Coulter Corp., Miami, Florida) bestimmt die Größenverteilung
von Kakaoteilchen. Die tatsächliche
Größe wird
mit einem Laserdiffraktiometer, basierend auf Fraunhofers Theorie der
Lichtbeugung, gemessen. Teilchengrößen unter 0,4 Mikrometer werden
durch PIDS (polarisation intensity differential scattering) gemessen.
Kakaoproben werden mit 2-Propanol gemischt und mit Ultraschall behandelt,
um Agglomerate aufzubrechen. Laserabtastung führt zu einem Defraktionsmuster
und die Teilchen"größe" der Probe ist der
Wert bei 80 Prozent.
-
Siebrückstände
-
Die
Siebrückstandsnassmethode
ergibt die prozentuale Menge an Kakaopulver, die ein 200 Maschen (75 μ)-Sieb passiert.
Kakaopulver wird in heißem
Wasser suspendiert, gesiebt und durch das Filtersieb gedrückt. Der
Rückstand
(> 75 μ) wird mit
Aceton getrocknet, mit Petrolether entfettet, wiederum getrocknet
und zum Schluss gewogen.
-
Ergebnisse
-
Kakaobutter
-
Propan-
und Butan-extrahierte Kakaobutter zeigte Abkühlungskurven und DSC-Charakteristika gleich oder
besser als annehmbare afrikanische (Elfenbeinküste) Pressbutter.
-
Wie
oben bemerkt, geben die Abkühlungskurven
nach IOCC die Geschwindigkeit der Kristallisation der geschmolzenen
Kakaobutter-Triglyceride wieder. Im Allgemeinen werden kurze Kristallisationszeiten
bevorzugt und korrespondieren mit höheren d/q-Werten. Als Hinweis, d/q-Werte (von
Kakaobutter) zwischen 0,10–0,13
werden im Allgemeinen als befriedigend, 0,13–0,17 werden im Allgemeinen
als sehr gut, und Werte von > 0,17
werden im Allgemeinen als außergewöhnlich angesehen.
Reine Vorzugspressbutter (PPB) mit der Herkunft Elfenbeinküste (kommerziell
erhältlich)
geht selten über
0,175 hinaus.
-
Die
aus der Extraktion von afrikanischer natürlicher Kakaoflüssigmasse
unter Verwendung von Propan hervorgehende Kakaobutter weist einen
d/q-Wert von 0,16 (sehr gut) auf. Die aus alkalisierter Flüssigmasse unter
Verwendung von Propan gewonnene Butter gab einen d/q-Wert von 0,15
(ebenso sehr gut). Kakaobutter, extrahiert aus natürlicher
afrikanischer Flüssigmasse
unter Verwendung von Butan, ergab einen beispiellosen d/q-Wert von
0,21.
-
Die
Differentialscanningkalorimetrie liefert Informationen über die
Kristallstruktur von Kakaobuttertriglyceriden. Für afrikanische Pressbutter
werden %β-Werte
von 30,0 oder größer als
gut angesehen. Die propanextrahierte natürliche afrikanische Flüssigmasse
und alkalisierte Flüssigmasse
ergaben Butter mit jeweils 29,7 und 33,4%β. Butanextrahierte natürliche afrikanische
Flüsigmasse
ergab eine Butter mit 40,0%β.
Obwohl die Abkühlungskurve
und DSC-Tests unterschiedliche Eigenschaften analysieren, sind die
Werte für
die butanextrahierte Butter von der Richtung her konsistent, insoweit,
als die Funktionalität
der Butter vorausgesagt wird.
-
Die
gesamten untersuchten Butterextrakte hatten Restlösungsmittelgehalte
von unter 5 ppm. Tatsächlich
betrugen sie weniger als 1 ppm.
-
Das fettfreie
Kakaopulver
-
Propan-
und Butanextraktion von natürlichen
und alkalisierten Flüssigmassen
ergaben Kakaopulver mit null (d.h. nicht mehr als 0,5%) verbleibendem
Fett und weniger als 5 ppm (tatsächlich
weniger als 1 ppm) verbleibendem Lösungsmittel. Der verbleibende
Fettgehalt wurde mit drei verschiedenen Methoden bestimmt: Soxhlet-Extration, überkritische
Flüssigkeitsextraktion
mit Kohlendioxid und NMR. Es wurde gefunden, dass die NMR-Methode
weniger genau beim Quantifizieren von geringen Gehalten an verbleibendem
Fett ist. Verbleibende Propan- und Butanlösungsmittel (aus dem Kopfraum
(Headspace) gewonnen) wurden durch Gaschromatographie untersucht.
-
Die
fettfreien Pulver, die aus den getesteten Verfahren resultieren,
zeigten mit Standardkakaopulvern identische Teilchengrößenverteilungen.
Die Letzteren enthielten 10–12%
Fett, nachdem die Flüssigkeit
gepresst und der entstandene Kuchen gemahlen und gesichtet wurde.
Die Teilchengrößen bewegten
sich zwischen 45 Mikrometer (μ)
am oberen Ende und 0,1 μ am
unteren Ende mit einer durchschnittlichen Größe von 8,2 μ und einer statistischen mittleren
Größe von 6,6 μ. Die fettfreien
Pulver erfüllen
die Größenspezifizierungen
für Standard
10/12% Fettpulver darin, dass 80% der Teilchen kleiner als ungefähr 12,5 μ waren und
mehr als 99,5% desselben Materials durch ein 200 Maschen-Filtersieb
(Teilchen < 75 μ) passieren.
Es wurde gefunden, dass die Teilchengröße durch das Mahlen des Kakaokernbruchs
zum Erhalt von Flüssigmasse
kontrolliert wird, womit die Teilchengröße im weiteren Verlauf des
Verfahrens unabhängig
von der Extraktion der Butter (Lösungsmittel
gegenüber
Pressen) beibehalten wurde.
-
Der
pH-Wert des getesteten fettfreien natürlichen Pulvers, das aus dem
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung hervorgeht, war 5,6 (10% Schlamm in Wasser), und das fettfreie
alkalisierte Pulver hatte einen pH von 7,0. Die Farbe des fettfreien
Pulvers war etwas heller als die seiner Gegenstücke, die 10–12% Fett enthalten, wenn diese
durch herkömmliche
Verarbeitung hergestellt wurden. Die augenfällige Ungleichheit hängt mit
der Interaktion von Licht und Fett zusammen und verschwindet, wenn
die Materialien in Wasser suspendiert werden oder in einem Konfekt
oder Teig mit äquivalenten
Mengen an nichtfetten Feststoffen gemischt werden. Die fettfreien
Pulver, erhalten aus dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung,
hatten im Vergleich zu herkömmlichen
Pulvern vergleichbare Bitterkeits- und adstringierende Aroma-Eigenschaften,
wenn die Produkte dem Fettgehalt angepasst wurden. Ein geübtes sensorisches
Paneel bezeichnete die Aromaunterschiede zwischen den fettfreien
Pulvern, hergestellt durch Verarbeitung gemäß der vorliegenden Erfindung, und
ihren Standardgegenstücken,
enthaltend 10–12%
Fett, als „vernachlässigbar". Die Unterschiede
waren im Bereich von typischen Produktschwankungen bei Chargen in
der Herstellung.