-
Fachgebiet
der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Immunassayverfahren, eine Immunassayvorrichtung und
einen Immunassay-Kit, die einen leichten, schnellen und hochgradig
genauen Nachweis von wenigstens zwei Arten von Testsubstanzen aus
Verotoxin-erzeugendem Escherichia coli, Verotoxin und Human-Hämoglobin in einer Testprobe
gleichzeitig auf demselben Grundmaterial.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
O157, ein Verotoxin-erzeugendes Escherichia
coli, das in den letzten Jahren ernste Probleme verursacht hat,
tritt mit der Nahrung, die die Hauptinfektionsquelle ist, in den
Körper
ein und verursacht das Einsetzen einer Krankheit nach etwa 4 bis
9 Tagen Inkubationszeit. Blutiger Stuhl ist ein Symptom, das schon
in den frühen
Stadien der Infektion auftritt, und in manchen Fällen folgen hämolytische
Anämie,
Nierenversagen und Thrombocytopenie aufgrund der Wirkung des von
O157 erzeugten Verotoxins. Die Krankheit kann letztlich soweit fortschreiten,
dass sie ein hämolytisches
urämisches
Syndrom (HUS) verursacht.
-
Der Vorgang des Nachweises von Verotoxin-erzeugendem
Escherichia coli in Nahrung und Patienten ist äußerst kompliziert und erfordert
viele Tage, bevor Ergebnisse erhalten werden. Ein immunologisches
Assayverfahren hat jedoch vor kurzem einen vergleichsweise leichten
Nachweis der ursächlichen
Quelle ermöglicht.
-
Ein spezifisches Nachweisverfahren
umfasst ein Verfahren (Warenzeichen EHEC-TEC ELISA TEST SYSTEM, hergestellt von
Organon Teknika Corp.) zum Nachweis von O157-Antigen, das das Kultivieren
eines Nahrungsmittels unter Verwendung von mTSB-Medium (modifizierte
Tripticase-Soja-Brühe)
und das Anwenden eines ELISA-Verfahrens (enzyme-linked immunosorbent
assay) umfasst. Zum Nachweis der Verotoxinerzeugung durch Escherichia
coli, das aus Nahrungsmitteln abgetrennt wurde, umfasst ein Verfahren
(Warenzeichen Verotox-F "Seiken", hergestellt von
Denka Seiken Co., Ltd.) seine Kultur in einem CA-YE-Medium und den
Nachweis von Verotoxin 1 und Verotoxin 2 durch einen Latexagglutinierungstest
unter Verwendung des Überstands
als Testprobe.
-
Ein Verfahren zum Nachweis von O157
in einer Testprobe von einem Patienten umfasst die Verwendung eines
Latexagglutinierungstests (Warenzeichen Escherichia coli O157 Detection
Kit "UNI", hergestellt von
Unipath Ltd.).
-
Die oben genannten Verfahren weisen
O157 und Verotoxin als einziges Testobjekt nach, was bedeutet, dass
sie nicht gleichzeitig nachgewiesen werden können. Außerdem erfordern diese Verfahren
eine Anreicherung vor dem Nachweis. Sie sind also zeitraubend und
erfordern eine komplizierte Manipulation.
-
Andererseits hat vor kurzem ein Immunitätschromatographie-Verfahren
als Verfahren, das einen schnellen und leichten Immunassay ermöglicht,
Aufsehen erregt. Bei diesem Verfahren werden die folgenden Schritte
vorgenommen. Eine immobilisierte Phase, auf der eine Immunitätssubstanz,
die an eine Assaytargetsubstanz in einer Testprobe binden kann,
auf einem wasserabsorbierenden Grundmaterial immobilisiert ist, und
eine Markierungsphase, die eine markierte Immunitätssubstanz,
welche an die Assaytargetsubstanz binden kann, in einer solchen
Weise umfasst, dass die markierte Immunitätssubstanz bei Kontakt mit
Wasser aus dem Grundmaterial freigesetzt werden kann, werden in
speziellen Abständen
angeordnet, so dass man einen Teststreifen erhält, und eine Testprobe wird
von einem Ende auf der Markierungsphasenseite des Streifens her absorbiert.
Dann wird eine markierte Immunitätssubstanz
aus der Markierungsphase freigesetzt, an die Assaytargetsubstanz
gebunden, so dass ein Komplex aus markierter Immunitätssubstanz
und Assaytargetsubstanz entsteht, und dieser Komplex wird an eine
immobilisierte Immunitätssubstanz
an der oben genannten immobilisierten Phase gebunden. Durch Bestimmen
der markierten Immunitätssubstanz,
die an der immobilisierten Phase gebunden ist, kann die Assaytargetsubstanz
in der Testprobe bestimmt werden.
-
Beispiele für den Marken, der verwendet
werden soll, um die markierte Immunitätssubstanz zu erhalten, sind
kolloidales Metallteilchen, Enzym, fluoreszentes Material, phosphoreszentes
Material, Farbmaterial und wasserdispergierbare Polymerteilchen,
die an Enzym, fluoreszentes Material, phosphoreszentes Material, Farbmaterial
und dergleichen gebunden sind oder ein solches enthalten. Insbesondere
eine markierte Immunitätssubstanz,
bei der wasserdispergierbare Polymerteilchen, die mit einem fluorophosphoreszenten
Material, Farbmaterial (z. B. Farbstoff und Pigment) und dergleichen
gefärbt
sind, durch physikalische Adsorption an eine Immunitätssubstanz
gebunden sind, und eine markierte Immunitätssubstanz, die durch Bindung
von kolloidalen Goldteilchen an eine Immunitätssubstanz erhalten wird, werden
aufgrund einer hohen Bestimmungsempfindlichkeit und leichten Verwendbarkeit
verbreitet verwendet.
-
In der vorliegenden Erfindung wird
ein Immunitätschromatographie-Verfahren
verwendet, um durch O157 repräsentiertes
Verotoxin-erzeugendes Escherichia coli, das heutzutage große Besorgnis
erregt, Verotoxin und mit Darmblutung assoziiertes Humanhämoglobin
nachzuweisen, und es wird ein Immunassayverfahren bereitgestellt,
das einen leichten, schnellen, hochgradig genauen und gleichzeitigen
Nachweis dieser Assaytargetsubstanzen erlaubt.
-
Kurzbeschreibung der Erfindung
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung
hat sich gezeigt, dass bei einem herkömmlichen Immunitätschromatographie-Verfahren
die Verwendung eines markierten Antikörpers, wobei ein zweiter Antikörper, der
an die Assaytargetsubstanzen binden kann, mit farbigen Teilchen
markiert wurde, und einer immobilisierten Phase, die wenigstens
zwei erste Antikörper
umfasst, die zur spezifischen Bindung mit wenigstens zwei Arten
von Assaytargetsubstanzen befähigt
sind, welche aus in einer Testprobe enthaltenem Verotoxin-erzeugendem Escherichia coli,
Verotoxin und Human-Hämoglobin
ausgewählt
sind, wobei die ersten Antikörper
an verschiedenen Stellen auf einem wasserabsorbierenden Grundmaterial
immobilisiert sind, den gleichzeitigen Nachweis von mehreren Assaytargetsubstanzen
in einer Testprobe ermöglicht.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
also folgendes bereit.
-
- (1) Ein Immunassayverfahren, das folgendes
umfasst: das In-Kontakt-Bringen einer immobilisierten Phase, die
an verschiedenen Stellen auf einem wasserabsorbierenden Grundmaterial
wenigstens zwei erste Antikörper
umfasst, die zur spezifischen Bindung mit wenigstens zwei Arten
von Assaytargetsubstanzen befähigt
sind, welche aus in einer Testprobe enthaltenem Verotoxinerzeugendem
Escherichia coli, Verotoxin und Human-Hämoglobin ausgewählt sind,
mit einer Testprobe und einer markierte Antikörper enthaltenden Flüssigkeit,
die jeweils einen zweiten Antikörper
umfassen, der mit farbigen Teilchen markiert ist und zur Bindung
mit der Assaytargetsubstanz befähigt
ist, so dass ein Komplex aus Assaytargetsubstanz und markiertem
Antikörper
entsteht und der Komplex an die jeweiligen ersten Antikörper an
der immobilisierten Phase bindet.
- (2) Das Immunassayverfahren gemäß dem obigen Punkt (1), wobei
der Kontakt hergestellt wird, indem man ein Gemisch aus der Testprobe
und der Flüssigkeit
so fließen
lässt,
dass es von einem Ende des wasserabsorbierenden Grundmaterials her
absorbiert wird, wodurch der Komplex an den ersten Antikörper bindet.
- (3) Das Immunassayverfahren gemäß dem obigen Punkt (1), wobei
der Kontakt hergestellt wird, indem man die Testprobe so fließen lässt, dass
sie von einem Ende des wasserabsorbierenden Grundmaterials her absorbiert
wird, wodurch die Assaytargetsubstanz an den ersten Antikörper bindet,
und dann die Flüssigkeit so
fließen
lässt,
dass sie vom Grundmaterial absorbiert werden kann, wodurch der markierte
Antikörper
an die Assaytargetsubstanz bindet.
- (4) Das Immunassayverfahren gemäß dem obigen Punkt (1), wobei
der Kontakt hergestellt wird, indem man die Testprobe bis auf halbem
Weg zur immobilisierten Phase absorbieren lässt, wobei man die Flüssigkeit von
einem Ende des wasserabsorbierenden Grundmaterials her absorbieren
lässt,
wodurch ein Komplex aus dem markierten Antikörper und der Assaytargetsubstanz
entsteht, und der Komplex an den ersten Antikörper an der immobilisierten
Phase bindet.
- (5) Das Immunassayverfahren gemäß dem obigen Punkt (1), wobei
der Kontakt hergestellt wird, indem man eine Markierungsphase an
einer Stelle auf halbem Weg zur immobilisierten Phase bildet, wobei
die Markierungsphase den markierten Antikörper in einer solchen Weise
umfasst, dass der markierte Antikörper bei Kontakt mit Wasser
vom Grundmaterial freigesetzt werden kann, die Testprobe von einem
Ende des wasserabsorbierenden Grundmaterials her absorbieren lässt, wodurch
ein Komplex aus dem markierten Antikörper und der Assaytargetsubstanz
entsteht, und der Komplex an den ersten Antikörper an der immobilisierten
Phase bindet.
- (6) Eine Immunassayvorrichtung, die folgendes umfasst: eine
immobilisierte Phase, welche mehrere erste Antikörper umfasst, die jeweils zur
spezifischen Bindung mit einer Assaytargetsubstanz befähigt sind,
die auf einem wasserabsorbierenden Grundmaterial immobilisiert ist,
und eine Markierungsphase, die einen markierten zweiten Antikörper, der
mit farbigen Teilchen markiert ist und zur Bindung mit der Assaytargetsubstanz
befähigt
ist, in einer solchen Weise umfasst, dass der markierte Antikörper bei
Kontakt mit Wasser vom Grundmaterial freigesetzt werden kann, wobei
die immobilisierte Phase wenigstens zwei erste Antikörper umfasst,
die zur spezifischen Bindung mit wenigstens zwei Arten von Assaytargetsubstanzen
befähigt sind,
welche aus in einer Testprobe enthaltenem Verotoxin-erzeugendem
Escherichia coli, Verotoxin und Human-Hämoglobin
ausgewählt
sind, wobei die ersten Antikörper
an verschiedenen Stellen auf dem Grundmaterial immobilisiert sind.
- (7) Ein Immunassay-Kit, der folgendes umfasst: eine immobilisierte
Phase, welche auf einem wasserabsorbierenden Grundmaterial mehrere
immobilisierte erste Antikörper
umfasst, die jeweils zur spezifischen Bindung mit einer Assaytargetsubstanz
befähigt
sind, und eine markierte Antikörper
enthaltende Flüssigkeit, die
jeweils einen zweiten Antikörper
umfassen, der mit farbigen Teilchen markiert ist und zur Bindung
mit der Assaytargetsubstanz befähigt
ist, wobei es sich bei der Assaytargetsubstanz um wenigstens zwei
Arten von Assaytargetsubstanzen handelt, welche aus Verotoxin-erzeugendem
Escherichia coli, Verotoxin und Human-Hämoglobin ausgewählt sind.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
1 ist
eine Draufsicht, die schematisch eine Ausführungsform des in Beispiel
1 hergestellten Immunassaystreifens der vorliegenden Erfindung zeigt.
In der Figur ist 1 ein wasserabsorbierendes Grundmaterial, 2 ist
eine immobilisierte Phase und 3 ist ein Polyestervlies.
-
2 ist
eine Querschnittsansicht entlang der Linie X-X' des Immunassaystreifens von 1. In der Figur ist 1 ein
wasserabsorbierendes Grundmaterial, 2 ist eine immobilisierte
Phase, 3 ist ein Polyestervlies, und 4 ist eine
Polyesterfolie.
-
3 ist
eine Draufsicht, die schematisch eine Ausführungsform des in Beispiel 4 hergestellten
Immunassaystreifens der vorliegenden Erfindung zeigt. In der Figur
ist 1 ein wasserabsorbierendes Grundmaterial, 2 ist
eine immobilisierte Phase, 3 ist ein Polyestervlies und 5 ist
eine Markierungsphase.
-
4 ist
eine Querschnittsansicht entlang der Linie X-X' des Immunassaystreifens von 3. In der Figur ist 1 ein
wasserabsorbierendes Grundmaterial, 2 ist eine immobilisierte
Phase, 3 ist ein Polyestervlies, 4 ist eine Polyesterfolie
und 5 ist eine Markierungsphase.
-
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
Der erste Antikörper und der zweite Antikörper in
der vorliegenden Erfindung sind Antikörper, die spezifisch an Verotoxin-erzeugendes
Escherichia coli (im folgenden als VTEC bezeichnet), Verotoxin (im
folgenden als VT bezeichnet) oder Human-Hämoglobin (im folgenden als
Hb bezeichnet) als Assaytargetsubstanz binden. Der erste Antikörper und
der zweite Antikörper
binden an dieselbe Assaytargetsubstanz. Gemäß der vorliegenden Erfindung,
bei der eine gleichzeitige Bestimmung von zwei oder mehr Assaytargetsubstanzen
erreicht werden kann, können
mehrere erste Antikörper
und zweite Antikörper
verwendet werden. Sie binden spezifisch an wenigstens zwei Arten
von Assaytargetsubstanzen von den oben genannten Assaytargetsubstanzen.
Der Antikörper
kann bekannt sein und kann je nach der zu bestimmenden Assaytargetsubstanz
derjenige sein, der im Sandwichassayverfahren verwendet wird. Der
erste Antikörper,
der unter Bildung einer immobilisierten Phase immobilisiert werden
soll, und der zweite Antikörper,
der als markierter Antikörper
verwendet werden soll, können
dieselben sein, oder zwei Arten von Antikörpern, die verschiedene Epitope
erkennen, können
verwendet werden, obwohl sie je nach der Art des zu verwendenden
Antikörpers
und der Assaytargets variiert werden können. Als Antikörper kann
ein monoklonaler Antikörper
und ein polyklonaler Antikörper
verwendet werden. Wenn einer der Antikörper ein monoklonaler Antikörper ist,
ist der andere Antikörper
einer, der ein anderes Epitop erkennt als das Epitop, das der monoklonale
Antikörper
erkennt.
-
In der vorliegenden Erfindung kann
das nachzuweisende VTEC überdies
zu verschiedenen Serumgruppen gehören, und Beispiele dafür sind VTECs
der Serumgruppen O157, 026, O111, O18, O114, O115, O128 und O145.
Einschließlich
des H-Antigens in der Proteinstruktureinheit der Geißeln werden
sie als O157:H7, O157:H-, 026:H11, O26:H-, 0111:H-, 018:H-, O114:H-,
0115:H19, 0128:H2 und 0145:H- bezeichnet. Von diesen sind die Serumgruppen
von VTEC, die in der vorliegenden Erfindung effektiv verwendet werden, O157,
O26 und O111, insbesondere O157:H7, O157:H-, O26:H11, O26:H- und
O111:H-. VT umfasst im Falle des Menschen VT-1 und VT-2 mit verschiedenen
physikalisch-chemischen Eigenschaften und immunologischen Eigenschaften.
In der vorliegenden Erfindung können
diese zwei Arten von Verotoxinen gleichzeitig nachgewiesen werden.
-
Das in der vorliegenden Erfindung
zu verwendende wasserabsorbierende Grundmaterial kann eine Testprobe
absorbieren, die eine Assaytargetsubstanz enthält, wie eine Lösung, die
aus Nahrungsmitteln extrahiert wurde, und Kulturüberstand sowie eine Kotsuspension
(gelöst).
Alternativ dazu können
auch ein Grundmaterial, das mit einem Puffer verdünnte Lösungen der
oben genannten absorbieren kann, und eine Flüssigkeit, die einen markierten
Antikörper
enthält,
verwendet werden. Diese unterliegen keiner Einschränkung, solange
sie die oben genannten Testproben absorbieren können. In der vorliegenden Erfindung
wird ein wasserabsorbierendes Grundmaterial verwendet, um Zeit für eine ausreichende
Reaktion zwischen der Assaytargetsubstanz in einer Testprobe und
dem markierten Antikörper
oder dem ersten Antikörper
auf der immobilisierten Phase zu sichern. Wenn das wasserabsorbierende
Grundmaterial eine schlechtere Wasserabsorption zeigt, wird die
Zeit, die eine Assaytargetsubstanz benötigt, um eine immobilisierte
Phase zu erreichen, oder wenn eine Markierungsphase eingesetzt wird,
um diese Markierungsphase zu erreichen, länger, und ein schneller Assay
ist nicht erreichbar.
-
Wenn das wasserabsorbierende Grundmaterial
andererseits eine zu hohe Wasserabsorption zeigt, kann die notwendige
Zeit für
eine ausreichende Reaktion einer Assaytargetsubstanz in einer Testprobe
mit einem markierten Antikörper
oder einem ersten Antikörper
auf der immobilisierten Phase nicht gewährleistet werden, so dass ein
genauer Assay unerreichbar wird. Zu den bevorzugten Beispielen für das Grundmaterial gehören Vlies,
Filterpapier, Glasfasergewebe, Glasfilter, Nitrocellulosefilter
und poröses
Material. Diese Grundmaterialien haben eine geeignete Wasserabsorptionsgeschwindigkeit
und erlauben eine leichte visuelle Bestätigung, wenn farbige Teilchen
binden und somit eine Farbe entwickeln.
-
Im Hinblick darauf wird die Wasserabsorption
des wasserabsorbierenden Grundmaterials in der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise durch 0,5–5
cm der Länge
des Teils der Wasserabsorption demonstriert, wenn man ein Ende eines
5 mm breiten rechteckigen wasserabsorbierenden Grundmaterials in
Wasser eintaucht und den Streifen eine Minute lang dort belässt.
-
Zur Einstellung der Wasserabsorption
eines Grundmaterials kann die Oberfläche des Grundmaterials mit
einem hydrophilen Polymer oder Tensid bedeckt oder darin eingetaucht
werden. Außerdem
kann das wasserabsorbierende Grundmaterial aus einem einzigen Material
hergestellt werden, oder ein kontinuierliches Grundmaterial, das
man erhält,
indem man heterogene Materialien mit einem wahlfreien Klebemittel
miteinander verbindet, kann verwendet werden.
-
In der vorliegenden Erfindung unterliegt
die Form des wasserabsorbierenden Grundmaterials keiner besonderen
Einschränkung,
solange eine Assaytargetsubstanz entwickelt werden kann. Zum Beispiel
kann vorzugsweise eine rechteckige Platte (Streifen) oder ein stäbchenförmiges Grundmaterial
verwendet werden.
-
In der vorliegenden Erfindung bedeutet "immobilisierte Phase" den Bereich, wo
ein erster Antikörper, der
eine Assaytargetsubstanz binden kann, auf einem wasserabsorbierenden
Grundmaterial immobilisiert ist. Das Verfahren zum Immobilisieren
des ersten Antikörpers
(Herstellungsverfahren der immobilisierten Phase) auf einem wasserabsorbierenden
Grundmaterial unterliegt keiner besonderen Einschränkung. Ein
herkömmlicherweise
bekanntes physikalisches Verfahren und ein Verfahren der kovalenten
Bindung sind geeignet. Insbesondere ist das Verfahren der kovalenten
Bindung zu bevorzugen, wobei der Antikörper kaum von dem Grundmaterial
freigesetzt wird. Wenn das wasserabsorbierende Grundmaterial keine
funktionelle Gruppe für das
oben genannte Verfahren der kovalenten Bindung aufweist, wird ein
Grundmaterial unter Verwendung eines Polymers mit einer geeigneten
funktionellen Gruppe hergestellt und in einem Ausmaß an dem
wasserabsorbierenden Grundmaterial befestigt, dass die Wasserabsorptionseigenschaft
nicht beeinträchtigt
wird. Alternativ dazu wird eine Lösung, die einen ersten Antikörper und
ein hydrophiles Polymer enthält,
auf ein wasserabsorbierendes Grundmaterial aufgetragen, und dieses
wird dann in ein Koagulanslösungsmittel
eingetaucht, um das oben genannte hydrophile Polymer zu koagulieren,
wodurch eine immobilisierte Phase hergestellt werden kann. Beispiele
für das
hydrophile Polymer sind Hydroxypropylmethylcellulose, Polyvinylalkohol
und Hydroxyethylcellulose. Beispiele für das Koagulanslösungsmittel
sind Aceton, Ethanol, Methanol und Ether.
-
Die zu immobilisierende Menge der
ersten Immunitätssubstanz
variiert je nach der Art und Eigenschaft der zu verwendenden Immunitätssubstanz.
Allgemein gesagt, ein Antikörper
gegen VTEC wird in einer Menge von 0,001–0,5 mg/cm2 aufgetragen,
ein Antikörper
gegen VT wird in einer Menge von 0,01–1 mg/cm2 aufgetragen,
und ein Antikörper
gegen Hb wird in einer Menge von 0,01– 1 mg/cm2 aufgetragen.
-
Die immobilisierte Phase in der vorliegenden
Erfindung umfasst wenigstens zwei erste Antikörper, die an verschiedenen
Stellen auf dem wasserabsorbierenden Grundmaterial immobilisiert
sind. Um die zweiten Antikörper,
die mit farbigen Teilchen markiert sind (markierten Antikörper) und
die durch die später
zu erwähnende
Flüssigabsorption
gewandert sind, auf der immobilisierten Phase einzufangen und um
die Farbentwicklung jeder Assaytargetsubstanz zu ermöglichen,
werden die ersten Antikörper
vorzugsweise in einem Abstand von nicht weniger als 1 mm, vorzugsweise
5 mm, auf dem wasserabsorbierenden Grundmaterial immobilisiert, so
dass die entwickelten Farben sich nicht mit der benachbarten Farbe
vermischen.
-
Der markierte Antikörper in
der vorliegenden Endung umfasst farbige Teilchen, die einen zweiten
Antikörper
markieren, der eine Assaytargetsubstanz binden kann. Die farbigen
Teilchen können
beliebige sein, solange sie visuell wahrnehmbar sind. Beispiele
dafür sind
kolloidale Teilchen von Metallen, wie Gold, Silber und Kupfer, Pigmente,
wie etwa Sudanblau, Sudanrot IV, Sudan III, Ölorange und Chinizaringrün, sowie
farbiger Latex, wobei der Latex mit Farbstoff gefärbt wurde.
Unter dem Aspekt der visuellen Beobachtung werden vorzugsweise Goldkolloid
und farbiger Latex in Blau und Rot, Grün oder Orange verwendet, wobei
farbigem Latex, der aus blau oder rot gefärbten wasserdispergierbaren
Polymerteilchen hergestellt wird, im Hinblick auf die Wasserdispergierbarkeit,
Dispersionsstabilität
und leichte Einstellung der Nachweisempfindlichkeit für die Assaytargetsubstanz
besonderer Vorzug gegeben wird.
-
Die Größe der oben genannten farbigen
Teilchen wird im Hinblick auf die Lagerstabilität und leichte Herstellung so
eingestellt, dass sie in den Bereich von 0,01–3 μm, vorzugsweise 0,05–0,5 μm, fällt. Wenn
die Teilchengröße zu gering
ist, ist der Grad der Färbung
pro Teilchen ebenfalls gering, so dass die visuelle Beobachtung
aufgrund der geringen Farbentwicklung bei der Bindung mit der immobilisierten
Phase schwierig wird. Wenn die Größe zu groß ist, kann eine geringfügige Agglomeration
von farbigen Teilchen eine Verstopfung des wasserabsorbierenden
Grundmaterials verursachen, was wiederum zu einer verschlechterten
Wasserabsorption und einer unspezifischen Farbentwicklung führen kann.
-
Die farbigen Teilchen können nach
einem herkömmlicherweise
bekannten Verfahren, wie einem Verfahren der kovalenten Bindung,
physikalischen Adsorptionsverfahren und Verfahren der ionischen
Bindung an den zweiten Antikörper
gebunden werden. Im Hinblick auf die fehlende Freisetzung von Immunitätssubstanz nach
der Bindung und die überlegene
Stabilität
wird vorzugsweise ein Verfahren der kovalenten Bindung eingesetzt.
Für den
Nachweis von mehreren Assaytargetsubstanzen in einer Testprobe werden
die entsprechenden mehreren Antikörper in der vorliegenden Erfindung
an verschiedene Arten von farbigen Teilchen gebunden. Die zu diesem
Zweck verwendeten farbigen Teilchen können dieselbe Farbe oder verschiedene
Farben haben.
-
In der vorliegenden Erfindung wird
der markierte Antikörper
in einem Puffer dispergiert, was eine Flüssigkeit ergibt, die von einem
Ende des wasserabsorbierenden Grundmaterials, das eine immobilisierte
Phase aufweist, her absorbiert wird. Alternativ dazu kann er auch
in dem wasserabsorbierenden Grundmaterial enthalten sein, so dass
bei Kontakt mit Wasser ein markierter Antikörper aus dem wasserabsorbierenden
Grundmaterial freigesetzt werden kann, wenn der markierte Antikörper mit
der Testprobe in Kontakt tritt. In der vorliegenden Erfindung bezieht
sich "Markierungsphase" auf einen Bereich,
wo der markierte Antikörper
in einer solchen Weise enthalten ist, dass seine Freisetzung vom
Grundmaterial bei Kontakt mit Wasser ermöglicht wird.
-
Der Puffer, in dem der markierte
Antikörper
dispergiert ist, hat einen pH-Wert und eine Salzkonzentration, die
die Antigen-Antikörper-Reaktion
nicht hemmen. Die Konzentration des markierten Antikörpers während des
Nachweises beträgt
0,005–5%,
vorzugsweise 0,01–0,5%.
Wenn die Konzentration zu gering ist, nehmen die an die immobilisierte
Phase gebundenen Teilchen zahlenmäßig ab, was somit zu einer
schlechten Farbentwicklung führt.
Wenn sie zu groß ist,
tritt nicht nur ein ökonomisches
Problem, sondern auch eine obskure Farbentwicklung der immobilisierten
Phase auf, die dadurch verursacht wird, dass überschüssige farbige Teilchen in einem
anderen Bereich als der immobilisierten Phase verbleiben. Im folgenden
wird die Flüssigkeit,
die einen markierten Antikörper
enthält,
auch als markierte Antikörperflüssigkeit
bezeichnet.
-
Der markierte Antikörper wird
zum Beispiel dadurch in das wasserabsorbierende Grundmaterial eingebracht
(Herstellung einer Markierungsphase), dass man eine Lösung, die
einen markierten Antikörper
enthält,
auf ein wasserabsorbierendes Grundmaterial aufträgt und unter geeigneten Bedingungen
trocknet. Die Lösung
kann durch Lyophilisierung getrocknet werden. Ein anderes Verfahren
umfasst das Dispergieren eines markierten Antikörpers in einem wasserlöslichen
Polymer oder einer Saccharoselösung,
das Auftragen dieser Dispersionsflüssigkeit auf ein wasserabsorbierendes
Grundmaterial und Trocknen. Dieses Verfahren ist für die Herstellung
des Immunassaystreifens der vorliegenden Erfindung vorteilhaft.
Mit einer Testprobe in Kontakt gebracht, löst sich ein wasserlösliches
Polymer oder Saccharose leicht in Wasser auf, und der markierte
Antikörper
wird schnell von dem Grundmaterial freigesetzt und reagiert mit
der Assaytargetsubstanz. Durch Einstellen der Konzentration des
wasserlöslichen
Polymers oder der Saccharose kann eine Lösung mit einer geeigneten Viskosität erhalten
werden, so dass ein markierter Antikörper in einem speziellen Bereich
des wasserabsorbierenden Grundmaterials enthalten sein kann und
der markierte Antikörper
frei von Koagulation oder Verformung beim Trocknen ist. Nach dem
Trocknen wird der markierte Antikörper überdies kaum aus dem wasserabsorbierenden
Grundmaterial freigesetzt.
-
Beispiele für das in der oben genannten
Weise zu verwendende wasserlösliche
Polymer sind Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Polyethylenglycol,
Celluloseether (z. B. Methylcellulose, Ethylcellulose, Carboxymethylcellulose,
Carboxyethylcellulose, Oxyethylcellulose, Cyanethylcellulose), Gelatine.
-
In der vorliegenden Erfindung beträgt der Abstand
zwischen der oben genannten immobilisierten Phase und dem Teil,
wo die Absorption der Testprobe und/oder der Flüssigkeit, die markierten Antikörper enthält, eingeleitet
wird (im folgenden als Flüssigkeitsabsorptionsteil
bezeichnet), oder wenn ein Immunassaystreifen mit einer Markierungsphase
verwendet wird, der Abstand zwischen der immobilisierten Phase und
der Markierungsphase 1–6
cm, vorzugsweise 3–4
cm. Wenn der Abstand zu groß ist,
erreicht die Assaytargetsubstanz möglicherweise nicht die immobilisierte
Phase, oder die Farbentwicklung wird zu intensiv, oder der Assay
dauert zu lang. Wenn der Abstand umgekehrt zu kurz ist, wird die
Farbentwicklung an der immobilisierten Phase unbeständig oder
zu gering.
-
Die Menge des markierten Antikörpers, der
in der Markierungsphase aufgetragen werden soll, unterliegt keiner
besonderen Einschränkung,
solange sie ausreichend ist, um die Konzentration des markierten
Antikörpers
während
des Nachweises zu erreichen. Die Menge beträgt 0,005–5 mg/cm2 im
Gewicht eines Latexfestkörpers.
-
Der Flüssigkeitsabsorptionsteil unterliegt
keiner besonderen Einschränkung,
solange er die Übertragung
der Testprobe oder einer Flüssigkeit,
die einen markierten Antikörper
enthält,
zum wasserabsorbierenden Grundmaterial nicht verhindert. Es kann
sich um dasselbe Grundmaterial oder um ein Laminat aus Vliesstoff und
Gewebe, die an dem wasserabsorbierenden Grundmaterial befestigt
sind, handeln.
-
In der vorliegenden Erfindung werden
außerdem
eine immobilisierte Phase, auf der der erste Antikörper immobilisiert
ist, und ein wasserabsorbierendes Grundmaterial, das einen Flüssigkeitsabsorptionsteil
aufweist, als Immunassayvorrichtung der vorliegenden Erfindung bezeichnet.
Die Form der Immunassayvorrich tung der vorliegenden Erfindung unterliegt
keiner Einschränkung
und kann zum Beispiel eine Platte, ein Streifen oder ein Stäbchen sein.
Diese Immunassayvorrichtung kann eine immobilisierte Phase, einen
Flüssigkeitsabsorptionsteil
und eine Markierungsphase enthalten.
-
Das erfindungsgemäße Immunassayverfahren umfasst
die folgenden Verfahren. In einem ersten Verfahren werden eine Testprobe,
die einem Assay unterzogen werden soll, und eine markierte Antikörperflüssigkeit
miteinander gemischt. Zu diesem Zeitpunkt werden mehrere Assaytargetsubstanzen
(VTEC, VT, Hb) in der Testprobe jeweils an den markierten Antikörper gebunden,
so dass jeweils ein Komplex aus markiertem Antikörper und Assaytargetsubstanz
entsteht [markierter Antikörper
(farbiges Teilchen – zweiter
Antikörper) – Assaytargetsubstanz].
Dann wird ein Gemisch aus der Testprobe und der markierten Antikörperflüssigkeit
von einem Ende des wasserabsorbierenden Grundmaterials, das eine
immobilisierte Phase aufweist, her absorbiert. Der in dem Gemisch
gebildete Komplex bewegt sich zusammen mit der Bewegung der Flüssigkeit
durch das wasserabsorbierende Grundmaterial, um die immobilisierte
Phase zu erreichen. An der immobilisierten Phase wird der Komplex
an den ersten Antikörper
gebunden, der an der immobilisierten Phase immobilisiert ist, so
dass erneut ein markierter Immunkomplex entsteht, der [markierten
Antikörper
(farbiges Teilchen – zweiter
Antikörper) – Assaytargetsubstanz – ersten
Antikörper]
umfasst, wodurch der Komplex auf der immobilisierten Phase immobilisiert
und an diese gebunden wird.
-
In einem zweiten Verfahren wird eine
Testprobe allein von einem Ende des wasserabsorbierenden Grundmaterials,
das eine immobilisierte Phase aufweist, her absorbiert. Jede Assaytargetsubstanz
in der Testprobe wird an den ersten Antikörper auf der immobilisierten
Phase gebunden (Assaytargetsubstanz – erster Antikörper). Gemäß diesem
Verfahren ist die Testprobe flüssig,
und wenn sie fest ist, wird sie in einem geeigneten Puffer gelöst und einer
Behandlung wie Suspendieren unterzogen, so dass sie vom wasserabsorbierenden
Grundmaterial absorbiert werden kann. Dann wird die markierte Antikörperflüssigkeit
absorbiert, wodurch jeder markierte Antikörper einen Komplex mit der
Assaytarget substanz bildet, die an die immobilisierte Phase bindet,
so dass ein markierter Immunkomplex entsteht, der [markierten Antikörper (farbiges
Teilchen – zweiter Antikörper) – Assaytargetsubstanz – ersten
Antikörper]
umfasst, wodurch der Komplex auf der immobilisierten Phase immobilisiert
und an diese gebunden wird.
-
Gemäß einem dritten Verfahren wird
eine markierte Antikörperflüssigkeit
von einem Ende des wasserabsorbierenden Grundmaterials, das eine
immobilisierte Phase aufweist, her absorbiert. Eine flüssige oder
feste Testprobe wird auf halbem Weg zur immobilisierten Phase absorbiert
oder aufgetragen. Die mehreren Assaytargetsubstanzen in der Testprobe
bilden jeweils einen Komplex mit dem markierten Antikörper. Der
so gebildete Komplex bewegt sich zusammen mit der Bewegung der Flüssigkeit
durch das wasserabsorbierende Grundmaterial, um die immobilisierte
Phase zu erreichen. An der immobilisierten Phase bindet der Komplex an
den ersten Antikörper,
der an der immobilisierten Phase immobilisiert ist, so dass erneut
ein markierter Immunkomplex entsteht, der [markierten Antikörper (farbiges
Teilchen – zweiter
Antikörper) – Assaytargetsubstanz – ersten
Antikörper]
umfasst, wodurch der Komplex auf der immobilisierten Phase immobilisiert
und an diese gebunden wird.
-
Wenn ein erfindungsgemäßer Immunassaystreifen,
auf dem zuvor eine Markierungsphase gebildet wurde, verwendet werden
soll, wird das folgende Verfahren eingesetzt. Zuerst wird eine Testprobe,
die einem Assay unterzogen werden soll, von einem Ende des wasserabsorbierenden
Grundmaterials, das eine immobilisierte Phase aufweist, her absorbiert.
Bei diesem Verfahren ist die Testprobe ebenfalls flüssig, und
wenn sie fest ist, wird sie in einem geeigneten Puffer gelöst und einer
Behandlung wie Suspendieren unterzogen, so dass sie vom wasserabsorbierenden
Grundmaterial absorbiert werden kann. Die Testprobe bewegt sich
durch das wasserabsorbierende Grundmaterial, um die Markierungsphase
zu erreichen, und setzt den markierten Antikörper aus dem Grundmaterial
frei. Die in der Testprobe enthaltenen mehreren Assaytargetsubstanzen (VTEC,
VT, Hb) binden an die jeweiligen markierten Antikörper, so
dass jeweils ein Komplex aus dem markierten Antikörper und
der Assaytargetsubstanz entsteht [markierter Antikörper (farbiges
Teilchen – zweiter
Antikörper) – Assaytargetsubstanz].
Dann bewegt sich der so gebildete Komplex zusammen mit der Bewegung
der Flüssigkeit
durch das wasserabsorbierende Grundmaterial, um die immobilisierte
Phase zu erreichen. An der immobilisierten Phase bindet der Komplex
an den ersten Antikörper,
der an der immobilisierten Phase immobilisiert ist, so dass erneut
ein markierter Immunkomplex entsteht, der [markierten Antikörper (farbiges
Teilchen – zweiter
Antikörper) – Assaytargetsubstanz – ersten
Antikörper]
umfasst, wodurch der Komplex auf der immobilisierten Phase immobilisiert
und an diese gebunden wird.
-
Die farbigen Teilchen, die den markierten
Antikörper
bilden, sammeln sich aufgrund der Immobilisierung an einem Teil,
wo sie kollektiv eine klare Farbentwicklung erzeugen, die eine visuelle
Bestätigung
der Existenz der Assaytargetsubstanz ermöglicht. Soweit die immobilisierte
Phase in der vorliegenden Erfindung erste Antikörper, die mehreren Assaytargetsubstanzen
entsprechen, an verschiedenen Stellen umfasst, kann die Anwesenheit
von wenigstens zwei Arten von Assaytargetsubstanzen aus VTEC, VT
und Hb nachgewiesen werden.
-
Daher ermöglicht die vorliegende Erfindung
den gleichzeitigen Nachweis von VTEC und VT, die in Nahrungsmitteln
vorhanden sind, oder von Hb, das mit in Kot vorhandenem VTEC und/oder
VT coexistiert.
-
Das Immunassayverfahren der vorliegenden
Erfindung wird vorteilhafterweise durch den erfindungsgemäßen Immunassaykit
oder die erfindungsgemäße Immunassayvorrichtung
verkörpert.
Das wasserabsorbierende Grundmaterial mit einer immobilisierten
Phase, auf der ein erster Antikörper,
der eine Assaytargetsubstanz zu binden vermag, immobilisiert ist,
und einer Flüssigkeit,
die einen markierten Antikörper
enthält,
der an einen zweiten Antikörper
gebunden ist, der mit farbigen Teilchen markiert ist und an die
Assaytargetsubstanz zu binden vermag, oder der Markierungsphase,
die den markierten Antikörper
umfasst, die den Kit bilden, sind dieselben, wie sie oben erwähnt sind.
-
Wenn ein Assay unter Verwendung des
erfindungsgemäßen Immunassayverfahrens,
der Immunassayvorrichtung oder des Assaykits durchgeführt wird,
kann vorzugsweise eine Testprobe in einer Flüssigkeit von 1–500 μl, eine Assaytargetsubstanz
mit VTEC in 102-109 cfu,
VT in 0,01–100
000 ng und Hb in 0,5– 500000 ng
bestimmt werden, obwohl dies auch je nach der Art und Größe des zu
verwendenden wasserabsorbierenden Grundmaterials und den Eigenschaften
der zu verwendenden Immunitätssubstanz
geändert
werden kann.
-
Die vorliegende Erfindung wird ausführlicher
anhand der folgenden Beispiele beschrieben.
-
Beispiel 1: Nachweis der
Assaytargetsubstanz (1)
-
1) Herstellung von markierter
Immunitätssubstanzflüssigkeit
-
Zu einer Dispersion (3 ml), die blau
gefärbte
carboxylierte Polystyrollatexteilchen enthält (Feststoffkonzentration
5 Gew.-%, mittlere Teilchengröße 0,1 μm, 0,01 M
Boratpuffer, pH 8), wurden wasserlösliches Carbodiimid (1 ml,
1 mg/ml, 0,01 M Boratpuffer, pH 8) und Anti-Escherichia-coli-O157:H7-Antikörper (1
ml, Ziegen-IgG (hergestellt von Kirkegaard & Perry Laboratories Inc.); 1 mg/ml,
0,01 M Boratpuffer, pH 8) gegeben, und das Gemisch wurde 3 h lang
bei 10°C
umgesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde durch Zentrifugation gewaschen,
wobei man 0,01 M Boratpuffer (pH 8) als Waschlösung verwendete, was einen
Komplex aus blau gefärbten
Latexteilchen und markiertem Anti-Escherichia-coli-O157:H7-Antikörper ergab
(Feststoffkonzentration 2 Gew.-%).
-
In derselben Weise wie oben wurden
Anti-Verotoxin-1-Antikörper
(Maus-IgG, 1 mg/ml) und Anti-Verotoxin-2-Antikörper (Maus-IgG, 1 mg/ml) unabhängig voneinander
an eine getrennte Dispersion von grün gefärbten carboxylierten Polystyrollatexteilchen
(mittlere Teilchengröße 0,1 μm) gebunden.
-
In derselben Weise wie oben wurde
Anti-Human-Hämoglobin-Antikörper (Kaninchen-IgG
(hergestellt von Nippon Bio-Test Laboratories Inc.), 5 mg/ml) an
rot gefärbte
carboxylierte Polystyrollatexteilchen (mittlere Teilchengröße 0,1 μm) gebunden.
-
Dann wurde jeder mit Latexteilchen
markierte Antikörper
in 0,01 M Boratpuffer (pH 8, jeweils Feststoffkonzentration 2 Gew.-%)
suspendiert.
-
2) Herstellung einer immobilisierten
Phase
-
Auf einer Nitrocellulosemembran (Porengröße 8 μm, 6 mm × 60 mm,
entspricht 1 in den Figuren) wurde in einem Abstand von 30 mm von
einem Ende (2-4 in den Figuren) Anti-Escherichia-coli-O157:H7-Antikörper (Ziegen-IgG,
1 mg/ml, 0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,4) aufgetragen, im Abstand von
25 mm (2-3 in den Figuren) wurde Anti-Verotoxin-1-Antikörper (Kaninchen-IgG,
2 mg/ml) aufgetragen, im Abstand von 20 mm (2-2 in den
Figuren) wurde Anti-Verotoxin-2-Antikörper (Kaninchen-IgG,
2 mg/ml) aufgetragen, und im Abstand von 15 mm (2-1 in
den Figuren) wurde Anti-Human-Hämoglobin-Antikörper (Kaninchen-IgG,
1 mg/ml) aufgetragen, in einer Menge von jeweils 1,5 μl zum Ziehen
einer Linie mit einer Ausgabevorrichtung.
-
Diese Membran wurde 10 Minuten lang
in eine wässrige
Lösung
von Rinderserumalbumin (1 Gew.-%) und Polyoxyethylen(10)octylphenylether
(Wako Pure Chemical, 0,1 Gew.-%) eingetaucht und 2 h lang bei 40°C getrocknet.
-
Dann wurde eine Polyesterfolie (90 μm dick, entspricht 4 in
den Figuren) mit einem Sprühleim
auf die Rückseite
dieser Membran (Seite gegenüber
der Oberfläche,
auf die Antikörper
aufgetragen wurde) geklebt.
-
In einem Abstand von 0–8 mm vom
gegenüberliegenden
Ende bezüglich
der Auftragung der Antikörper
wurde ein Polyestervlies (6 mm × 8
mm, Dicke 2,5 mm, entspricht 3 in den Figuren) aufgeklebt,
was den erfindungsgemäßen Immunassaystreifen
ergab.
-
3) Assay
-
Eine Testprobe wurde hergestellt,
die 0,1 M Phosphatpuffer (der NaCl (0,9 Gew.-%) enthielt, pH 7,4) und
Escherichia coli O157:H7, Verotoxin Typ 1, Verotoxin Typ 2 und Human-Hämoglobin
umfasste, die in den Konzentrationen, die in den Tabellen 1–3 gezeigt
sind, darin dispergiert waren.
-
Diese Testprobe wurde mit den oben
in 1) hergestellten Suspensionen von mit farbigem Latex markiertem
Antikörper
(markierte Immunitätssubstanz)
bis zu einer Feststoffkonzentration von jeweils 0,02 Gew.-% gemischt.
Nach dem Mischen und Rühren
wurde die gemischte Lösung
(60 μl)
tropfenweise zu dem oben in 2) hergestellten Teststreifen aus Polyestervlies
gegeben, und die Anwesenheit oder Abwesenheit einer Farbentwicklung
in 20 Minuten wurde visuell beobachtet.
-
Die Tabellen 1–3 zeigen die Assayergebnisse,
wenn jede Assaytargetsubstanz allein oder in Kombination in der
Testprobe verwendet wurde. Das verwendete Escherichia coli O157:H7
erzeugte kein Verotoxin, so dass die Assayergebnisse einer gemischten
Testprobe nicht beeinflusst wurden. In jeder Tabelle waren die Bewertungskriterien
wie folgt.
- +
- linienartige Farbentwicklung
auf der immobilisierten Phase gefunden
- –
- keine linienartige
Farbentwicklung auf der immobilisierten Phase gefunden
-
-
-
-
Beispiel 2: Nachweis der
Assaytargetsubstanz (2)
-
In derselben Weise wie in Beispiel
1 wurden die Testproben (60 μl),
die so hergestellt wurden, dass sie die in den Tabellen 4–6 gezeigten
Konzentrationen haben, tropfenweise zu dem Polyestervliesteil des
in Beispiel 1, 2) hergestellten Teststreifens gegeben und zur immobilisierten
Phase entwickelt. Dann wurde 0,1 M Phosphatpuffer (der NaCl (0,9
Gew.-%) enthielt, pH 7,4) hinzugefügt, um die feste Komponente
jeder markierten Immunitätssubstanz
auf eine Konzentration von 0,02 Gew.-% zu verdünnen. Die erhaltene markierte
Immunitätssubstanzflüssigkeit
(60 μl)
wurde tropfenweise zu dem Polyestervliesteil der oben genannten
Teststreifen gegeben, und die Anwesenheit oder Abwesenheit der Farbentwicklung
an der immobilisierten Phase wurde 20 Minuten später visuell beobachtet.
-
Die Tabellen 4–6 zeigen die Assayergebnisse,
als jede Assaytargetsubstanz allein oder in Kombination in der Testprobe
verwendet wurde.
-
-
-
-
Beispiel 3: Nachweis der
Assaytargetsubstanz (3)
-
In derselben Weise wie in Beispiel
1 wurden die Testproben (2 μl),
die so hergestellt wurden, dass sie die in den Tabellen 7–9 gezeigten
Konzentrationen haben, auf der Oberflächenseite des in Beispiel 1,
2) hergestellten Immunassaystreifens in einem Abstand von 12–20 mm von
dem Ende, das dem Teil, wo der Antikörper aufgetragen wurde, entgegengesetzt
war, absorbiert (immobilisierte Phase). Dann wurde 0,1 M Phosphatpuffer
(der NaCl (0,9 Gew.-%) enthielt, pH 7,4) hinzugefügt, um die
feste Komponente jeder markierten Immunitätssubstanz auf eine Konzentration
von 0,02 Gew.-% zu verdünnen.
Die beim Mischen erhaltene markierte Immunitätssubstanzflüssigkeit
(60 μl)
wurde tropfenweise zu dem Polyestervliesteil der oben genannten Teststreifen
gegeben, und die Anwesenheit oder Abwesenheit der Farbentwicklung
an der immobilisierten Phase wurde 20 Minuten später visuell beobachtet.
-
Die Tabellen 7–9 zeigen die Assayergebnisse,
als jede Assaytargetsubstanz allein oder in Kombination in der Testprobe
verwendet wurde.
-
-
-
-
Beispiel 4: Nachweis der
Assaytargetsubstanz (4)
-
1) Herstellung eines Immunassaystreifens
-
Die in Beispiel 1, 1) hergestellte
Dispersion des mit blau gefärbten
Latexteilchen markierten Anti-Escherichia-coli-O157:H7-Antikörpers (1
ml, Feststoffkonzentration 2 Gew.-%), eine Dispersion des mit grün gefärbten Latexteilchen
markierten Anti-Verotoxin-1-Antikörpers (1 ml, Feststoffkonzentration
2 Gew.-%), eine Dispersion des mit grün gefärbten Latexteilchen markierten
Anti-Verotoxin-2-Antikörpers (1
ml, Feststoffkonzentration 2 Gew.-%), eine Dispersion des mit rot
gefärbten
Latexteilchen markierten Anti-Human-Hämoglobin-Antikörpers (1
ml, Feststoffkonzentration 2 Gew.-%) und eine wässrige Lösung von Saccharose (6 ml,
20 Gew.-%) wurden miteinander gemischt, und ein Rayonvlies (6 mm × 8 mm)
wurde mit diesem Gemisch (10 μl) imprägniert und
2 h lang bei 40°C
getrocknet.
-
Diese vlieshaltigen, mit farbigen
Latexteilchen markierten Antikörper
wurden auf die Vorderfläche
der in Beispiel 1, 2) hergestellten Membran mit der immobilisierten
Phase geklebt, wobei eine Polyesterfolie (90 μm dick) wie in Beispiel 1 in
einem Abstand von 12–20
mm von dem der immobilisierten Phase entgegenge setzten Ende auf
die Rückseite
geklebt wurde (die der Seite des Auftragens der Antikörper entgegengesetzte Seite).
Außerdem
wurde ein Polyestervlies (6 mm × 8
mm, Dicke 2,5 mm, entspricht 3 in den Figuren) in einem Abstand
von 0– 8
mm daraufgeklebt, was den Immunassaystreifen der vorliegenden Erfindung
ergab.
-
2) Assay
-
Escherichia coli O157:H7, Verotoxin
Typ 1, Verotoxin Typ 2 und Human-Hämoglobin wurden in 0,1 M Phosphatpuffer
(der NaCl (0,9 Gew.-%) enthielt, pH 7,4) auf die in den Tabellen
10–14
gezeigten Konzentrationen dispergiert, was Testproben ergab.
-
Die erhaltene Testprobe (60 μl) wurde
tropfenweise zu dem Polyestervliesteil der oben genannten Teststreifen
gegeben, und die Anwesenheit oder Abwesenheit einer Farbentwicklung
auf der immobilisierten Phase wurde 20 Minuten später visuell
beobachtet.
-
Die Tabellen 10–13 zeigen die Assayergebnisse,
als jede Assaytargetsubstanz allein oder in Kombination in der Testprobe
verwendet wurde. Tabelle 14 zeigt die Assayergebnisse, als jede
Testprobe gemischt und dem Assay unterzogen wurde.
-
Das verwendete Escherichia coli O157:H7
erzeugte kein Verotoxin, so dass die Assayergebnisse einer gemischten
Testprobe nicht beeinflusst wurden. In jeder Tabelle waren die Bewertungskriterien
wie in Beispiel 1.
-
Tabelle
10
Testprobe mit E. coli O157:H7 allein
-
Tabelle
11
Testprobe mit Verotoxin 1 allein
-
Tabelle
12
Testprobe mit Verotoxin 2 allein
-
Tabelle
13
Testprobe mit Human-Hämoglobin
allein
-
Tabelle
14
Testprobengemisch der Assaytargetsubstanz
-
Wie aus den obigen Ergebnissen hervorgeht,
ermöglichen
das Immunassayverfahren, die Immunassayvorrichtung und der Immunassaykit
der vorliegenden Erfindung eine leichte und gleichzeitige Analyse
von O157 (VTEC), VT und Hb in einer Testprobe, und sie ermöglichen
den Nachweis mit Präzision
auf demselben Niveau wie die individuelle Analyse. Sofern die Analyse
von einer Farbentwicklung abhängt,
ergibt die visuelle Beobachtung eine qualitative oder halbqualitative
Analyse. Bei Verwendung einer optischen Vorrichtung wird eine quantitative
Analyse möglich.
-
Diese Anmeldung beruht auf der in
Japan eingereichten Anmeldung Nr. 213177/1997.