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Hintergrund der Erfindung
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Bis
vor kurzem hat man angenommen, dass eine übermäßige Magenübersäuerung und physischer Stress
die wichtigsten pathophysiologischen Gründe für das Auftreten von Ulcus pepticum
ist. In den frühen 1980er
Jahren berichteten Marshall und Warren (Warren, Lancet 1: 1273–1275, 1983
und Marshall et al., Lancet 2: 1311–1315, 1984) erstmals über ein
nicht identifiziertes gekrümmtes
Bakterium im Magen von Patienten mit Gastritis und Ulcus pepticum.
Es wurde gezeigt, dass diese Bakterien, welche später als
gram-negatives spiralförmiges
Bakterium identifiziert wurden und Helicobacter pylori genannt wurden
(Goodwin et al., Int. J. Syst. Bacteriol. 39: 397–405, 1989),
mit Gastritis und Ulcus pepticum verbunden sind (Buck et al., J.
Infect. Dis. 153: 664–669,
1986 und Graham, Gastroenterology 96: 615–625, 1989) und es wurde angenommen, dass
sie durch einen Kontakt von Person zu Person übertragen werden.
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Neuere
klinische Untersuchungen haben ein definitives Vorhandensein von
H. Pylori im Zahnbelagt gezeigt (Nguyen et al., Journal of Clinical
Microbiology 31 (4): 783–787,
1993; Desai et al., Scandinavian Journal of Gastroenterology 26:
1205–1208,
1991; und Lambert et al., Lancet 341 (8850): 957, 1993) und es wurde auch
gezeigt, dass eine standardmäßige Oralhygienepraxis
nicht hilft, das Vorhandensein von H. Pylori in der Mundhöhle zu verringern
(Nguyen et al., Journal of Clinical Microbiology 31 (4): 783–787, 1993).
Als Ergebnis dieser neueren Befunde, welche eine Bakterieninfektion
mit der Ursache von einer Ulcus pepticum-Erkrankung in Verbindung
bringen, sind Fragen aufgekommen im Hinblick auf die zuvor etablierten
Paradigmen der Behandlung und der Heilungsprozesse von Ulcus.
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Es
sind H2-Rezeptorblocker verwendet worden,
welche die Säuresekretion
unterdrücken,
wie etwa Cimetidin (Tagamet®) und Ranitidin (Zantac®),
um Ulcus duodeni (ein Zwölffingerdarmgeschwür) zu behandeln und
zu heilen (Jones et al., Gut. 28: 1120–1127, 1987; Mclsaac et al.,
Aliment. Pharmacol. Therap. 1: 369–381, 1987; und Boyed et al.,
Amsterdam: Excerpta Medica, 14–42,
1984). Kürzlich
haben jedoch eine Reihe von klinischen Untersuchungen gezeigt, dass
70–80%
der geheilten Zwölffingerdarmgeschwüre innerhalb
des nächsten
Jahres wieder auftreten (Goodwin et al., Int. J. Syst. Bacteriol
39: 397–407,
1989), und dass diese Arzneimittel die Tendenz zur Bildung von Ulcus
nicht umstößt (Wormsley,
British Medical Journal 293: 1501, 1986; Gudman et al., British
Medical Journal i: 1095–1097,
1978; und Bardhan et al., British Medical Journal 284: 621–623, 1982).
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Für viele
Jahre sind Bismutverbindungen verwendet worden, um Ulcus zu behandeln.
Klinische Untersuchungen, in welchen die Effizienz von CBS (auch
als Trikaliumdicitratbismutat (TDB) bekannt) mit einem Placebo (Lambert,
Scandinavian Journal of Gastroenerology 26 (Supplement 185): 13–21, 1991),
mit Cimetidin (Bianchi et al., Lancet 2: 698, 1984), und mit Ranitidin
(Bianchi et al., Gut. 25: 565, 1984; Lee et al., Lancet 1: 1299–1301, 1985;
und Dobrilla et al., Gut. 29: 181–187, 1988) bei der anfänglichen
Heilung und den Rezidivraten von Zwölffingerdarmgeschwüren verglichen
wird, wurden wesentlich geringere Rezidivraten bei Patienten gezeigt,
welche mit CBS behandelt wurden. Die therapeutische Wirksamkeit
von CBS (und anderen Bismutverbindungen) bei der Heilung von Zwölffingerdarmgeschwüren und
bei der Verringerung der Rezidivraten wird der speziellen antibakteriellen
Wirkung gegen H. Pylori zugeschrieben (McNutty et al., Antimicrobial Agents
Chemotherapy 28: 837–838,
1985; Lambert et al., Antimicrob. Agents Chemotherapy 3: 510–511, 1986;
und Goodwin et al., J. of Antimicrobial Agents Chemotherapy 17:
309–314,
1986). Es wird berichtet, dass die minimale inhibitorische Konzentration
(MIC) für
CBS gegen H. Pylori 8 mg/l beträgt
(Lambert et al., Antimicrob. Agents Chemotherapy 3: 510–511) und
dass der Bereich 4–32
ml/l beträgt
(Lambert et al., Antimicrob. Agents Chemotherapie 3: 510–511).
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Es
ist gezeigt worden, dass CBS neben seiner bakteriziden Wirkung die
Sekretion von Mucusglycoprotein erhöht, die viskoelastischen Geleigenschaften
des Mucus verstärkt,
eine verstärkte
Konzentration des epithelialen Wachstumsfaktors (EGF) in Ulcusgewebe
verursacht und die Prostaglandin synthese in der Antrumschleimhaut
des Magens stimuliert (Lee, Scandinavian Journal of Gastroenterology
26 (Supplement 185): 1–6,
1991). Diese gastroprotektiven Eigenschaften von CBS können zum
anfänglichen
Heilen von Zwölffingerdarmgeschwüren und
den beobachteten geringeren Rezidivraten beitragen durch Zurückführen der
Schleimhautzellen des Magens zu ihrer normalen physiologischen Funktion.
Die gastroprotektiven Wirkungen von CBS bei der Prävention
von Magenschäden,
induziert durch verschiedene Geschwüre hervorrufende Mittel und
der Mechanismus der Heilung von Ulcus sind in Tieruntersuchungen
gezeigt worden (Konturek et al., Digestion 37 (Supplement 2): 8–15, 1987
und Konturek et al., Scandinavian Journal of Gastroenterology 21
(Supplement 122): 6–10,
1986).
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Aufgrund
des Befunds, dass Bismut ein wirksames antibakterielles Mittel gegen
H. Pylori ist, sind in vielen klinischen Fällen zur Behandlung von Ulcus
pepticum zunehmend gleichzeitige Dosierungen von Bismut-haltigen
Verbindungen mit anderen Arzneimitteln gegen Ulcus verwendet worden.
Die am häufigsten
verwendeten Therapiepläne
umfassen eine zweifache oder dreifache Therapie mit Bismut; mittlerweile
haben einige neuere Berichte betreffend eine vierfache Therapie
(worin zu der dreifachen Therapie ein Inhibitor der Protonenpumpe
zugegeben wird) Ausrottungsraten von über 90% gezeigt, verursachen
jedoch auch schwere Nebenwirkungen, wie etwa Erbrechen und Diarrhoe.
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Während gezeigt
wurde, dass eine antibakterielle Therapie (Bismut und Amoxycillin
oder Doxycyclin) außerdem
bei der Eliminierung von H. Pylori aus der Magenschleimhaut von
Patienten mit einem Zwölffingerdarmgeschwür wirksam
war, besaß diese
Therapie keine Wirkung auf die H. Pylori-Kolonien in dem Zahnbelag (Desai
et al., Scandinavian Journal of Gastroeneterology 26: 1205–1208, 1991,
Nguyen et al., Journal of Clinical Microbiology 31 (4): 783–787, 1993).
Das kontinuierliche Vorhandensein von H. Pylori im Zahnbelag wirft die
Frage auf, ob ein Rezidiv bei Zwölffingerdarmgeschwüren unvermeidlich
ist (Desai et al., Scandinavian Journal of Gastroenterology 26:
1205–1208,
1991 und Abraham et al., Indian Journal of Gastroenterology 9 (4):
265–6,
Editorial, 1990).
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Es
ist berichtet worden, dass eine dreifache Therapie bestehend aus
einem Antibiotikum (Amoxycillin, Tetracyclin oder Erythromycin),
aus Metronidazol und Bismutverbindungen eine Ausrottungsrate bei
H. Pylory von mehr als 95% ergibt und eine verringerte Ulcus-Rezidivrate
auf weniger als 10% während
einer 12-monatigen Folgeperiode (Graham et al., Gastroenterology
102: 493–496,
1992 und Borody et al., Gastroenterology 102: A 44, 1992). Es ist
interessant, anzumerken, dass Metronidazol als einzelnes Mittel
nur eine 5%ige Ausrottungsrate für
H. Pylori aufweist, als ein Bestandteil einer dreifachen Therapie
die Ausrottungsrate jedoch auf bis zu 95% erhöht wird. Wenn Metronidazol-resistente
Stämme
von H. Pylori betroffen sind (etwa 25% der H. Pylori-Stämme sind
resistent), sinkt die Ausrottungsrate auf etwa 50% ab (Logan et
al., Lancet 338: 1249–1252,
1991).
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Eine
mögliche
Erklärung
für diese
beobachtete klinische Wirksamkeit von Metronidazol in einer Kombinationstherapie
ist, dass Metronidazol aktiv im Speichel sekretiert wird (Mustofa
et al., International Journal of Clinical Pharmacology, Therapy,
and Toxicology 29 (12): 474–478,
1991), wo es seine antimikrobielle Wirkung gegenüber mit dem Zahnbelag verbundenen
H. Pylori-Kolonien ausüben
kann. Der typische, dauernd vorhandene Speichel stellt 10 bis 20
mal die MIC für
H. Pylori dar. Ein anderes Antibiotikum, Clarithromycin, ein Macrolid
der neuen Generation, welches als einzelnes Mittel eine 40 bis 60%ige
Heilungsrate aufweist, wird ebenso in den Speichel sekretiert. Deshalb
ist die Annahme begründet,
dass für
das Erreichen einer nahezu vollständigen Ausrottung von H. Pylori
und der Vorbeugung eines Rezidiv von Ulcus pepticum, die Ausrottung dieses
Organismus aus der Mundhöhle
essenziell ist. Kolloidales Bismutsubcitrat (CBS), das wirksamste
einzelne Mittel gegen H. Pylori, wird jedoch durch den GI nicht
wesentlich absorbiert und erzeugt deshalb keine Speichelkonzentrationen.
Jedoch ist es als einzelnes Mittel etwa 6 bis 8 mal wirksamer beim
Ausrotten von H. Pylori als Metronidazol. Die vorliegende Erfindung
betrifft deshalb die Entwicklung einer therapeutischen Anwendung,
um den Bestand von H. Pylori wirksam aus dem Bereich der Mundhöhle auszurotten.
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Tiomny
et al. (J. Clin. Gastroenterol. 1992, 15 (3): 236–7) untersuchten
die Verwendung von Tabletten von kolloidalem Bismutsubcitrat und
Metronidazol für
die Behandlung von Mundgeruch.
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Außerdem haben
neuer klinische Untersuchungen diesen heimtückischen Organismus mit Magenkrebs
in Verbindung gebracht (Parsonnet, Gastroenterology Clinics of America,
Helicobacter pylori Infection, Dooley CP, Cohen, H. Guest Editors,
Volume 22, Nr. 1, S. 89–104,
März 1993).
Es ist eine Verlauf der gastrischen Pathologie von Gastritis und
Ulcus zu Krebs beschrieben worden, worin H. Pylori einbezogen wird
(Recavarren-Arie et al., Scandinavian Journal of Gastroenterology
26 (Supplement 181): 51–57,
1991). Es hat sich gezeigt, dass neben einer H. Pylori-Infektion
niedrige Konzentrationsspiegel von Ascorbinsäure in der Magenschleimhaut
einen Risikofaktor für
Magenkrebs darstellen (Schorah et al., American Journal of Clinical
Nutrition 53 (Supplement 1): 287S–2935S, 1991 und Reed et al.,
larc Scientific Publications, 105: 139–142, 1991). Bei Patienten,
welche an Dyspepsie, chronischer Gastritis, Hypochlorhydrie und
einem Zwölffingerdarmkarzinom
leiden, sind die intragastralen Konzentrationen an Vitamin C wesentlich
geringer (Sobala et al., Gastroenterology 97(2): 357–363, 1989
und O'Conner et
al., Gut 30 (4): 436–442,
1989)
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Zusammenfassung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird ein
Kaugummi, Zahnpasta, Zahnlack, viskoses Gel, Aerosol, Gurgelgel
oder eine Mundspülung
bereitgestellt, umfassend eine Bismutverbindung, zur Verwendung
als ein Arzneimittel in einer topischen Dosierungsform für die Behandlung
von Mundgeruch in einer Mundhöhle,
umfassend eine pharmazeutisch akzeptable Bismutverbindung in einer
topischen Dosierungsform, welche für mindestens 5 Minuten eine
kontrollierte Freisetzung der Bismutverbindung in der Mundhöhle in einer
therapeutisch wirksamen Menge von mindestens dem 2-fachen der minimalen
inhibitorischen Konzentration für
Helicobacter Pylori ermöglicht,
worin die Bismutverbindung ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus kolloidalem Bismutsubcitrat, Bismutsubcitrat, Bismutcitrat,
Bismutsalicylat, Bismutsubsalicylat, Bismutsubcarbonat, Bismuttartrat,
Bismutsubgallat, Trikaliumdicitratobismutat, Bismutaluminat, Bismutpolysulfate,
Bismutpolyhydroxyverbindungen, alpha-D-Gluco pyranosid-Bismutkomplex,
beta-D-Fructofuranosyl-oktakis (Hydrogensulfat)-Bismutkomplex, L-Dihydroascorbyl-tetrakis
(Hydrogensulfat)-Bismutkomplex, Dihydrodiascorbyl-Hamstoffamid-deca
(Hydrogensulfat)-Bismutkomplex, Bismutascorbylsulfat, Bismutsubascorbat
und Cyclodextrinbismutsulfat.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Bismutverbindung
bereitgestellt, bei der die Herstellung eines Arzneimittels in einer
topischen Dosierungsform für
die Behandlung von Mundgeruch, worin die Bismutverbindung ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus kolloidalem Bismutsubcitrat, Bismutsubcitrat,
Bismutcitrat, Bismutsalicylat, Bismutsubsalicylat, Bismutsubcarbonat,
Bismuttartrat, Bismutsubgallat, Trikaliumdicitratobismutat, Bismutaluminat,
Bismutpolysulfaten, Bismutpolyhydroxy-Verbindungen, alpha-D-Glucopyranosid-Bismutkomplex,
beta-D-Fructofuranosyl-oktakis (Hydrogensulfat)-Bismutkomplex, L-Dihydroascorbyl-tetrakis
(Hydrogensulfat)-Bismutkomplex, Dihydrodiascorbyl-Hamstoffamid-deca
(Hydrogensulfat)-Bismutkomplex, Bismutascorbylsulfat, Bismutsubascorbat
und Cyclodextrinbismutsulfat, worin die topische Dosierungsform
eine kontrollierte Freisetzung der Bismutverbindung in der Mundhöhle für mindestens
5 Minuten in einer therapeutisch wirksamen Menge von mindestens
dem 2-fachen der minimalen inhibitorischen Konzentration für Helicobacter
Pylori ermöglicht.
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Die
Erfindung stellt orale topische Dosierungsformen bereit mit pharmazeutisch
verwendbaren Bismutverbindungen und/oder antibakteriellen Verbindungen
und/oder Antibiotika, welche H. Pylori im Zahnbelag ausrotten oder
verringern. Die Erfindung stellt weiterhin eine Behandlung mit Bismutverbindungen
und/oder antibakteriellen Verbindungen und/oder Antibiotika bereit,
welche gegen Campylobacter rectus und Treponema denticola wirksam
sind, welche verantwortlich sind beim Verursachen von Mundgeruch.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
ein verallgemeinertes Reaktionsschema für die Synthese von Bismutsulfaten.
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2 ist
ein Diagramm der Konzentration im humanen Speichel, aufgetragen
gegen die Zeit, welches die Freisetzung von Bismut aus einem CBS-Kaugummi
zeigt.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
in dieser Erfindung verwendete Bismutverbindung sollte deshalb ein
pharmazeutisch akzeptables antimikrobielles Mittel gegen H. Pylori
sein, wie etwa kolloidales Bismutsubcitrat (CBS), Bismutsubcitrat,
Bismutcitrat, Bismutsalicylat, Bismutsubsalicylat, Bismutsubnitrat,
Bismutsubcarbonat, Bismuttartrat, Bismutsubgallat, Trikaliumdicitratobismutat
und Bismutaluminat. Bevorzugt werden kolloidales Bismutsubcitrat
(CBS), Trikaliumdicitratobismutat, Bismutsubcitrat, Bismutsubsalicylat
und ihre Kombination ausgewählt.
Mehr bevorzugt werden CBS und Trikaliumdicitratobismuttat ausgewählt. Eine
weitere Auswahl wird hinsichtlich CBS durchgeführt.
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Die
Strukturformel von CBS ist:
[Bi(OH)3]3BiC6H6O7(1,2,3-Propantricarbonsäure, 2-Hydroxy, Bismut(3T)Kalium;
CAS#57644-54-9
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Andere
Bismut-haltige Verbindungen, welche bei der vorliegenden Erfindung
verwendbar sind, sind diejenigen, welche im U.S. Patent Nr. 4,801,608
und in Serfortein, U.S. Patent Nr. 4,153,685 beschrieben werden.
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Andere
Bismutverbindungen, nämlich
Komplexe von Polysulfaten, von Polyhydroxyverbindungen, wie etwa
Zuckern, Zuckeralkoholen und Ascorbinsäure und deren Derivate, ebenso
wie alpha-D-Glucopyranosid-Bismutkomplex, beta-D-Fructofuranosyl-oktakis (Hydrogensulfat)-Bismutkomplex
und L-Dihydroascorbyl-tetrakis (Hydrogensulfat)-Bismutkomplex werden
in der vorliegenden Erfindung verwendet. Ein verallgemeinertes Reaktionsdiagramm
für die
Synthese von Bismutsulfaten ist in 1 gezeigt.
Diese Verbindungen geben Bismut effektiver ab und weisen geringere
Nebenwirkungen bei der Behandlung von H. Pylori auf. Die Verbindungen
eignen sich für
orale Dosierungsformen mit kontrollierter Freisetzung und orale
topische Dosierungsformen für
die Ausrottung von H. Pylori in Zahnbelag.
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Die
chemischen Strukturen der in dieser Erfindung verwendeten Verbindungen
sind unten abgebildet:
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α-D-Glucopyranosid, β-D-Frucofuranosyl-oktakis(Hydrogensulfat)-Bismutkomplex
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Dihydroascorbyl-tetra(Hydrogensulfat)-Bismutkomplex
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Dihydrodiascorbyl-Hamstoffamid-deca(Hydrogensulfat)-Bismutkomplex
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In
allen Fällen
ist R = SO3[Bi2(OH)5·(H2O)2]
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Die
von Ascorbinsäure
abgeleiteten Moleküle
werden auf eine vollständig
analoge Art und Weise synthetisiert, wie es in dem Reaktionsdiagramm
für die
Synthese von Bismutsulfaten oben dargestellt ist.
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Neben
antibakteriellen Bismutverbindungen können Antibiotika für die Verringerung/Eliminierung
von Helicobacter Pylori in der Mundhöhle verwendet werden. Antibiotika,
welche hierin verwendbar sind, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Tetracycline, Amoxicillin, Ampicillin, Doxycyclin, Erythromycin,
Clarithromycin, Metronidazol, Tinidazol, Ciproflaxacin, Oflaxacin,
Norflaxacin, Furazolidin, Nitrofurantoin. Antibakterielle Mittel,
welche hierin verwendbar sind, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
natürlich
vorkommende Peptide und synthetische antibakterielle Peptide, wie
etwa Lanthocine und insbesondere Nicin und verwandte Peptide, Protonenpumpeninhibitoren,
wie etwa Omeprazol und Lansoprazol, Sanguinaria und andere antibakterielle
Mittel, welche aus Pflanzenquellen erhalten werden, ebenso wie Bismut-haltige
Verbindungen.
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Die
vorliegenden Verfahren verwenden topische orale Dosierungsformen,
um Bismutverbindungen, Antibiotika und/oder antibakterielle Mittel
direkt in die Mundhöhle
zu bringen, in Konzentrationen, welche ausreichend sind, um H. Pylori
in einer Mundhöhle
zu verringern oder zu eliminieren.
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Jede
orale topische Dosierungsform dieser Erfindung ist die Dosierungsform,
welche die Freisetzung einer Bismutverbindung und/oder antibakteriellen
Verbindungen und/oder Antibiotika in der Mundhöhle in einer prognostizierbaren
Art und Weise ermöglicht
und eine angemessene antibakterielle Konzentration ergibt. Diejenigen
Beispiele für
solche Formen umfassen die Form eines Kaugummis, eines Zahnlacks,
von viskosen Gelen, eine Zahnpastaform, die Form eines Gurgelgels
und die Form einer Mundspülung.
Bevorzugt wird die Form eines Kaugummis gewählt. Weiterhin ist die Kaugummiform
am meisten bevorzugt aufgrund der einfachen Verwendungseigenschaften,
der prognostizierbaren Arzneimittelfreisetzung und dem erhöhten Kontakt des
Arzneimittels mit der Zahnfläche.
Das Kaugummi-Abgabesystem
ermöglicht
insbesondere einen anhaltenden Kontakt der antibakteriellen Mittel
mit der gesamten Mundhöhle
und verbessert deshalb die bakterizide/bakteriostatische Wirksamkeit.
Wir haben bereits gezeigt, dass eine Kaugummiformulierung, welche
ein antibakterielles Mittel, kolloidales Bismutsubcictrat enthält, die
das Arzneimittels während
einer Kauzeit von 15 Minuten auf eine präzise und reproduzierbare Art
und Weise freisetzt. Viskose Gelformulierungen und Zahnlackformulierungen
ermöglichen
auch die Bereit stellung einer anhaltenden Konzentration von antibakteriellen Mitteln
in der Mundhöhle.
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Erfindungsgemäße orale
topische Dosierungsformen, welche Bismut enthalten, müssen genügend Bismut,
Antibiotikum und/oder antibakterielles Mittel in den Speichel freisetzen,
um H. Pylori in der Mundhöhle auszurotten.
Die minimale inhibitorische Konzentration (MIC) von Bismut für H. Pylori
variiert für
jede Bismutverbindung. Beispielsweise wird berichtet, dass die MIC
von CBS für
H. Pylori 8 mg/l beträgt
und der Bereich von 4 bis 32 mg/l reicht.
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Deshalb
sollte die Dosierungsform Bismut mit den bis zu zweifachen der MIC
in den Speichel freisetzen, bevorzugt mit dem mindestens 2- bis
10-fachen, am meisten
bevorzugt dem 2- bis 250-fachen. Um dieses Ausmaß einer Freisetzungsrate zu
erreichen, sollte der Bismut-Gehalt pro Dosierungsform etwa 50 mg
bis 200 mg, bevorzugt mindestens 10 mg bis 50 mg, am meisten bevorzugt
25 mg bis 50 mg betragen. Beispielsweise sollte jedes Stück CBS-haltigen
Kaugummi ungefähr
50 mg bis 200 mg CBS enthalten, bevorzugt minimal 10 mg bis 50 mg,
am meisten bevorzugt 25 mg bis 50 mg.
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Die
zeitliche Freisetzung jeder Dosierungsform dieser Erfindung muss
lang genug sein, um H. Pylori auszurotten. Obwohl die Dauer der
zeitlichen Freisetzung für
jede Bismutverbindung und für
jede Dosierungsform variiert, ist es erwünscht, dass mindestens 25%
der Dosis innerhalb von 2 Minuten freigesetzt wird, mehr bevorzugt
mindestens 35%, am meisten bevorzugt mindestens 45%, mehr bevorzugt
mindestens 55%, mehr bevorzugt mindestens 65%, am meisten bevorzugt
mindestens 75%, mehr bevorzugt innerhalb von 2 bis 15 Minuten, am
meisten bevorzugt innerhalb von 10 bis 15 Minuten.
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In
anderen bevorzugten Ausführungsformen
der hierin vorgestellten Erfindung wird ein Kaugummi-Abgabesystem
für Arzneimittel
verwendet, um eine anhaltende Konzentration von Bismutverbindungen,
Antibiotika und/oder antibakteriellen Verbindungen bereitzustellen,
welches bewährte
antibakterielle Mittel gegen H. Pylori und Mittel gegen Zahnbelag
sind, um die Durchdringung des Zahnbelags mit diesen Verbindungen
zu fördern,
damit der Ort der H. Pylori-Infektion erreicht wird. Das Kaugummi-Abgabesystem
ermöglicht
einen anhaltenden Kontakt der antibakteriellen Mittel mit der gesamten
Mundhöhle
und verbessert deshalb die bakteriozide Wirksamkeit.
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Wenn
andere antibiotische und/oder antibakterielle Mittel als Bismut
verwendet werden sollen, muss die erfindungsgemäße orale topische Dosierungsform
genügend
Antibiotikum/antibakterielles Mittel in den Speichel freisetzen,
um eine Ausrottung von H. Pylori in der Mundhöhle zu bewirken. Die minimale
inhibitorische Konzentration (MIC) variiert für jedes Antibiotikum/antibakterielles
Mittel. Jedoch liegen die MIC-Werte für die meisten in dieser Erfindung
aufgelisteten Antibiotika zwischen weniger als 1 und 10 mcg/ml oder
1 bis 10 mg/l.
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Deshalb
sollte die topische orale Dosierungsform das antibakterielle Mittel
mit bis zu mindestens dem 2-fachen der MIC in den Speichel freisetzen,
bevorzugt mit mindestens der 2- bis 10-fachen, am meisten bevorzugt
der 2- bis 100-fachen MIC. Um dieses Niveau der Freisetzung zu erreichen,
sollte der antibakterielle Gehalt pro Einheit der Dosierungsform
etwa 10 bis 100 mg, bevorzugt mindestens 5 bis 50 mg, am meisten bevorzugt
10 bis 25 mg betragen. Beispielsweise sollte jeder Kaugummi ungefähr 10 bis
100 mg des Antibiotikums oder des antibakteriellen Mittels enthalten,
bevorzugt mindestens 5 bis 50 mg, am meisten bevorzugt 10 bis 25
mg.
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Die
topischen oralen Dosierungsformen dieser Erfindung müssen das
Antibiotikum/antibakterielle Mittel über einen verlängerten
Zeitraum freisetzen. Die Dauer der Freisetzung sollte mindestens
5 Minuten, bevorzugt 10 Minuten, am meisten bevorzugt 15 Minuten
betragen. Weiterhin wird mindestens 25% der Dosierung innerhalb
von 5 Minuten freigesetzt, mehr bevorzugt mindestens 35%, am meisten
bevorzugt mindestens 45%, mehr bevorzugt mindestens 55%, mehr bevorzugt
mindestens 65%, am meisten bevorzugt sollten mindestens 75% des
Gehalts des Antibiotikums/antibakteriellen Mittels innerhalb von
5 Minuten, bevorzugt innerhalb von 2 bis 10 Minuten, am meisten
bevorzugt innerhalb von 10 bis 15 Minuten freigesetzt werden.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung wird ein Kaugummi-Abgabesystem verwendet, um eine
anhaltende Konzentration, mehrfach oberhalb der MIC für H. Pylori,
eines Antibiotikums/antibakteriellen Mittels für mindestens zehnmal bereitzustellen.
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Die
Mittel gegen Zahnbelag tragen weiterhin zu einer verbesserten Wirksamkeit
beim Abbauen des Belags und Exponieren der Bakterienkolonien gegenüber den
antibakteriellen Mitteln bei. Die Kaumgummiformulierung, welche
CBS, ein Antibiotikum und/oder ein antibakterielles Mittel enthält, setzt
das Arzneimittel in einer präzisen
und reproduzierbaren Art und Weise während einer Kauzeit von 15
Minuten frei. Mittel gegen Zahnbelag umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Glucanaseanhydroglucosidase, Glucoseoxidase, Siliconöl, Sanguinarin
und dergleichen. Kaugummiformulierungen können optional kristallines
Sorbit, Sorbitlösung, Mannit,
Nova-BaseTM oder eine andere Gummibasis,
Dextrane, Cellulosederivate, Puffersalze, Süßungsmittel, Aromen und dergleichen
enthalten.
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Optional
kann Metronidazol zu dem CBS-Kaugummi zugegeben werden, um die antimikrobielle
Aktivität
gegen H. Pylori zu erweitern.
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Beispiel 1 – Herstellung
einer therapeutischen Substanz
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Zu
einer wässrigen
Ammoniaklösung
werden Bismutcitrat, Citronensäure
und Kaliumhydroxid in speziellen stöchiometrischen Anteilen und
bei speziellen Temperaturen zugegeben. Die Lösung wird im Hinblick auf die
Trübung
untersucht und, falls erforderlich, wird ein zusätzliches Volumen Ammoniklösung zugegeben, damit
die Lösung
klar wird. Die Lösung
wird dann auf einem Kohlenstoffbett gefiltert und sprühgetrocknet,
um ein frei fließendes
Pulvermaterial zu erhalten. Das Produkt wird in einen luft- und
dampfdichten Glasbehälter gepackt.
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Beispiel 2 – Herstellung
einer topischen Dosierungsform
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Eine
kurze allgemeine Beschreibung der bevorzugten topischen Dosierungsform,
eines Kaugummis, wird wie folgt dargelegt. Die Gummibasis wird (bei
ungefähr
90°C) in
einem Brabender-Mischer, einem ummantelten Mischer mit Sigma-Blättern, vollständig geschmolzen.
Das warme Wasser wird aus dem Mischermantel entfernt, abgekühlt, und
es wird Lecithin zugegeben und gut gemischt. Es wird weiter auf
ungefähr
50°C abgekühlt und
flüssiges
Aroma und Mannit zugegeben. Es wird bis zur Einheitlichkeit gemischt.
Kolloidales Bismutsubcitrat wird in Sorbit trockengemischt und Natriumcitrat
wird in Sorbosirup gemischt. Sorbit und Sorbosirup werden zu der
Gummibasis zugemischt. Das Produkt wird auf 35°C abgekühlt, Aroma und Süßungsmittel
werden zugegeben und es wird bis zur Geschmeidigkeit gemischt. Das
Produkt wird aus Mischkessel entfernt, auf einer Platte zu einer
einheitlichen Dicke ausgerollt und angeritzt, um Kaugummistäbe mit jeweils 2,5
g Gewicht zu erzeugen. Die einzelnen Gummistäbe werden in Aluminiumfolie
eingewickelt und in Plastikbehältern
platziert. Wenn der Gummi Antibiotika oder antibakterielle Verbindungen
enthalten soll, wird das Mittel mit einer polymeren Substanz beschichtet,
um jeglichen unpassenden Geschmack oder Geruch zu maskieren und
weiterhin die Freisetzung in den Speichel zu regulieren.
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Beispiel 3 – Zusammensetzung
eines CBS-haltigen Gummis
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Es
wurden zwei Variationen des 50 mg CBS-Gummis (Tabelle 1) verwendet.
Die beiden verwendeten Formulierungen waren identisch mit der Ausnahme,
dass Formel 2 Natriumcictrat enthielt, um eine festere Struktur
zu verleihen, während
Formel 1 kein Natriumcitrat enthielt.
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Tabelle
1 Formulierungen
des Gummis (etwa 2,5 g pro Stück)
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Kolloidales
Bismutcitrat (CBS) und andere Bismutverbindungen, einschließlich Bismutsubcitrat,
Bismutcitrat, Bismutsalicylat, Bismutsubsalicylat, Bismutsubnitrat,
Bismutsubcarbonat, Bismuttartrat, Bismutsubgallat, Trikaliumdicitratobismutat
und Bismutaluminat, bevorzugt kolloidales Bismutsubcitrat (CBS),
Trikaliumdicitratobismutat, Bismutsubcitrat, Bismutsubsalicylat
werden mit dem folgenden Beschichtungsmittel beschichtet, um ihre
Auflösung
und Freisetzung in den Speichel zu regulieren: Bienenwachs, Carnaubawachs, Schellack,
Celluloseacetatphthalat, Methylcellulose, Propylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Ethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Ethylcellulose, Polymethylmethacrylat
und Eudragit®-Polymere,
Polyvinylpyrolidon, Polyvinylalkohol usw.
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Mäßig wasserlösliche Bismutverbindungen,
wie etwa Bismutascorbylsulfat, Bismutsaccharosesulfat, Bismutsubascorbat,
Cyclodextrinbismutsulfat werden in der Kaugummidosierungsform verwendet,
um eine anhaltende Konzentration im Speichel zu erzeugen.
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Synthetische
und natürliche
Kaugummigrundlagen auf Latexbasis werden verwendet, um die Bismutverbindungen
und andere antibakterielle/antibiotische Verbindungen eng zu umschließen, um
ihre allmähliche Freisetzung
in den Speichel zu bewirken.
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Diese
Modifikationen der Formulierung/Zusammensetzung sind so konzipiert,
dass:
- (1) eine kontrollierte/gesteuerte Freisetzung
der antibakteriellen/antibiotischen Verbindungen bereitgestellt wird,
um deren bakterizide Wirksamkeit gegen in der Mundhöhle/am Zahnbelag
gebundenes H. Pylori zu erhöhen,
und
- (2) eine Färbung/Schwärzung der
Mundhöhle
verhindert/minimiert wird, welche durch eine schnelle oder sofortige
Freisetzung der Bismutverbindungen in den Speichel verursacht wird.
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Beispiel 4 – Messung
der Freisetzungsrate von Bismut in den Speichel
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Von
sechs gesunden humanen Personen, welche nach Information ihre Zustimmung
gaben, kauten drei den CBS-haltigen Gummi mit Natriumcitrat und
die anderen drei kauten einen CBS-haltigen Gummi ohne Natriumcitrat.
Die Personen kauten die Gummiproben für insgesamt 15 Minuten. In
Zeitabständen
von 0, 1, 5, 10 und 15 Minuten während
des Kauens wurden Speichelproben gesammelt. Die Speichelproben wurden dann
an ein analytisches Labor für
eine Bismut-Analyse übermittelt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Tabelle
2 In
vivo-Speichelkonzentration von CBS aus dem Kaugummi
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Die
Speichelproben wurden im Hinblick auf elementares Bismut in ppm-Einheiten analysiert.
Die Ergebnisse wurden dann in mg aktives CBS pro ml Speichel umgewandelt
und auch als ein Vielfaches der minimalen inhibitorischen Konzentration
(MIC) von CBS für
H. Pylori ausgedrückt.
Wie aus den Ergebnissen ersichtlich ist (Formel 2 von Tabelle 3)
betragen die Speichelkonzentrationen an CBS das 156-, 64-, 5- und 1,8-fache
der MIC bei 1, 5, 10 bzw. 15 Minuten. Das konstante Baden der Mundhöhle für bis zu
15 Minuten in Speichel, welcher eine ausreichende Konzentration
an CBS (das 2- bis 5-fache der MIC) enthält, kann erwartungsgemäß die lebensfähigen H.
Pylori-Zellen weiter verringern. Diese Ergebnisse werden in 2 aufgetragen,
welche ein Diagramm der humanen Speichelkonzentration gegen die
Zeit zeigt.
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Beispiel 5 – Sensorische
Analyse des Kaugummis
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Die
sensorischen Eigenschaften des Kaugummis wurden durch die Personen
während
des 15-minütigen
Kauens bewertet. Erneut kauten drei Personen den CBS-Gummi mit Natriumcitrat
und drei Personen kauten den CBS-Gummi ohne Natriumcitrat. Es wurde
eine Neun-Punkte-Wertungsskala verwendet, um jede Kategorie zu bewerten
(Tabellen 3 und 4).
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Tabelle
3 Ergebnisse
der sensorischen Analysebewertung eines CBS-Gummis ohne Natriumcitrat
(Formel 1)
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Tabelle
4 Ergebnisse
der sensorischen Analysebewertung eines CBS-Gummis mit Natriumcitrat
(Formel 2)
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Im
Allgemeinen lagen keine dramatischen Unterschiede in der sensorischen
Analyse zwischen den zwei Formeln vor. Das sensorische Feld zeigt
deutlich, dass beide Kaugummiformulierungen das gewünschte Niveau
an Aroma und Geschmack aufweisen und nach dem Kauen einen minimalen
unangenehmen Nachgeschmack verursachen.
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Beispiel 6 – Topische
Sicherheit
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Die
topische Sicherheit wurde bei den sechs Freiwilligen für bis zu
60 Minuten nach der Verabreichung des Gummis bewertet. Die Personen
wurden gebeten, alle Nebenwirkungen, wie etwa Beschwerden oder eine Reizung
in der Mundhöhle,
zu melden.
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Es
gab bei keiner der Personen Meldungen über irgendwelche Beschwerden
oder eine Reizung in der Mundhöhle,
weder bei der 15- noch bei der 60-minütigen Zeitdauer nach der Verabreichung.
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Beispiel 7 – Untersuchung
der Lagerstabilität
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Proben
des CBS-haltigen Gummis (50 mg) wurden einzeln in Folienpapier eingewickelt.
Die Gummistücke
wurden dann in mit Folie beschichteten Beuteln platziert, verschlossen
und im Lager aufbewahrt. Die Lagerbedingungen umfassten 40°C und Raumtemperatur
(RT). Die Dauer der Untersuchung der Stabilität betrug 90 Tage. Die Ergebnisse
sind in den Tabellen 5–8
unten gezeigt.
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Jedes
Stück der
für die
Stabilitätsuntersuchung
verwendeten Gummis (1 für
Zeitpunkt Null, 2 für
drei Monate, insgesamt 3 Stücke)
war von der gleichen Chargennummer. Die Ergebnisse zeigen, dass
die Bismutkonzentration über
den untersuchten Zeitraum stabil bleibt.
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Beispiel 8 – Expositionsuntersuchung
mit Zahnmaterial
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Es
wurde eine Bewertung der CBS-Speichelkonzentration bei verschiedenen
Zahnmaterialien durchgeführt,
um jegliche potenzielle Färbungswirkung
des CBS auf die Zahnmaterialien zu untersuchen. Es wurde künstlicher
Speichel verwendet (Tabelle 9). Tabelle
9 Die
Zusammensetzung von künstlichem
Speichel
Bestandteile | Konzentration
pro Liter |
Natriumbicarbonat | 0,50
g |
Natriumphosphat,
dibasisch, Dihydrat | 0,85
g |
Calciumchlorid | 0,44
g |
Magnesiumchlorid | 0,06
g |
Kaliumchlorid | 1,40
g |
Natriumcarboxylmethylcellulose | 2,00
g |
Phosphorsäure, um
den pH auf 6,4 einzustellen, | QS |
destilliertes
Wasser | |
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Der
Testspeichel wurde hergestellt durch Lösen von 0,500 g kolloidales
Bismutsubcitrat in 100 ml des oben beschriebenen künstlichen
Speichels. 500 ml künstlicher
Speichel (RT) wurden in eines von zwei identischen Glasgefäßen mit
Deckeln platziert. In dem anderen Gefäß wurden 500 ml des künstlichen
Speichels (RT) mit 0,50% CBS platziert. In jedem der Gefäße wurde
der Zahnmaterialblock und ein Magnetrührer platziert. Die Gefäße wurden
dann auf die Magnetplattform gestellt und bei einer minimalen Geschwindigkeit
bewegt. Die Zahnmaterialien, welche gegen künstlichen Speichel mit CBS
oder Placebo exponiert waren, umfassten (Tabelle 10).
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Tabelle 10
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Zahnmaterialien
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- 1) Natürlicher
Zahn mit Silberamalgamfüllung
- 2) Compositharz (für
die Füllung
von Frontzähnen
verwendet)
- 3) Zahnbasisacrylharz
- 4) Porzellan, verbunden mit Metall
- 5) Teilzahnmetallrahmen
- 6) Acrylzahn (künstlich)
- 7) natürlicher
Zahn
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Die
vierstündige
Exposition eines natürlichen
Zahns oder der anderen Zahnmaterialien gegen 0,5% CBS in künstlichem
Speichel unter sanfter Bewegung verursachte keinerlei Färbung, Verfärbung oder Änderungen
der Struktur.
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Beispiel 9 – Daten
der klinischen Wirksamkeit
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Es
ist eine Placebo-kontrollierte klinische „Open-Label"-Pilotuntersuchung
bei zehn Patienten mit einer anfänglich
positiven Resonanz für
H. Pylori im Zahnbelag begonnen worden. Daten von sechs Patienten (vier
Patienten behandelt mit CBS 50 mg Kaugummi sechs mal am Tag und
zwei Patienten behandelt mit Placebo-Kaugummi sechs mal am Tag für fünfzehn Tage)
sind erhalten worden. Die Zahnbelagproben der Patienten wurden vor
der Behandlung, an Tag 7 und Tag 15 nach der Behandlung gesammelt
und durch eine mikrobiologische Kultur und einen CLO-Test untersucht.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 11 unten angeführt: Tabelle
11 Behandelte
Gruppe (n = 4)
- Mittlere CLO-Reaktionszeit
nach 15 Tagen = 4,125 h
Placebo
(n = 2) - Mittlere CLO-Reaktionszeit
nach 15 Tagen = 2,0 h
- NA = Nicht verfügbar
- NE = Nicht bewertet (vor dem Kauen)
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Die
Daten zeigen, dass bei Patienten, welche mit CBS 50 mg Kaugummi
und mit Placebo-Kaugummi behandelt wurden, am Tag 15 die mittleren
CLO-Reaktionszeiten
4,125 Stunden bzw. 2,0 Stunden betrugen. Die längere CLO- Test-Reaktionszeit für die Gruppe mit CBS 50 mg
Kaugummi im Vergleich mit der Placebo-Kaugummi-Gruppe ist hinweisend
für die
substanzielle Verringerung der H. Pylori-Dichte in der Mundhöhle bei
der Gruppe mit der aktiven Behandlung.
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Beispiel 10 – Toxikologie
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Eine
Anzahl von tierischen Toxizitätsuntersuchungen
und humanen klinischen Untersuchungen haben die Sicherheit von Bismutverbindungen,
insbesondere von CBS, in therapeutischen Dosierungsbereichen gezeigt.
Bei Ratten, welche für
drei Monate behandelt wurden oder bei Hunden, welche für sechs
Monate behandelt wurden, wurde bei einer chronischen täglichen
Verabreichung von hohen Dosen an CBS (160, 320 und 640 mg/kg Körpergewicht,
was das 2-, 4- bzw. 8-fache der humanen therapeutischen Dosis darstellt), über keine
Toxizität
berichtet. Siehe Wieriks et al., Journal of Gastroenterology 17
(Supplemental 80): 11–16
(1982).
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Die
langfristige Sicherheit von CBS und die Behandlung von Ulcus pepticum
mit einer Standarddosis von 480 mg (ausgedrückt als Bismuttrixoid) in vier
täglich
unterteilten Dosierungen ist von Bader, Digestion 37 (Ergänzung 2):
53–59
(1987) untersucht worden. CBS wurde zuerst 1971 in Europa eingeführt und
seit dieser Zeit sind 1,5 Millionen Behandlungen abgegeben worden.
Während
der 8 Jahre dauernden Verwendung von CBS-Tabletten [De-Nol®] in
Europa zwischen 1978 und 1986 unter einem umfassenderen Überwachungssystem
für Nebenwirkungen,
wurden nur 13 Formulare für
Nebenwirkungen ausgefüllt.
Fünf dieser
Nebenwirkungsreaktionen wurden dem CBS zugeschrieben: ein Fall von
Kopfschmerzen, ein Fall von Magenschmerzen, ein Fall von Diarrhoe
und zwei Fälle
einer Allergie (hauptsächlich
in Form von Hautausschlägen).
In einem neueren Review über
die Pharmakologie von Bismut-haltigen Verbindungen von Lambert,
Review of Infectious Diseases 13 (Ergänzung 8): 691–695 (1991)
wird über
ein hohes Maß an
Sicherheit von CBS in therapeutischen Anwendungen bei der Behandlung
von Ulcus pepticum berichtet. Beim Bewerten der Sicherheit und der pharmakokinetischen
Eigenschaften von CBS hat Bennet, Scandinavian Journal of Gastroenterology
26 (Ergänzung
185): 29–35
(1991) berechnet, dass die systemische Bioverfügbarkeit von Bismut nach einer
oralen Dosierung von CBS im Bereich von 0,16 bis 0,28% der verabreichten
Dosis liegt und gefolgert, dass es unwahrscheinlich ist, dass die
ständigen
Blutspiegel von 50–100
mg/ml irgend eine Neurotoxizität
verursachen.
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Beispiel 11 – Zusammensetzung
eines Gummis, enthaltend ein Antibiotikum oder eine antibakterielle
Substanz
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Die
Kaugummiformulierung umfasst antibiotische oder antibakterielle
Mittel in Konzentrationsbereichen von 10 bis 50 mg pro Stück Kaugummi.
Die Kaugummibasis besteht aus kristallinem Sorbit, Gummibasis, Sorbitlösung, Mannit,
Pfefferminzöl,
sprühgetrockneter
Pfefferminze, Lecithin Grad t, Aspartam und Natriumcitrat, wie in
Tabelle 1 oben angeführt
ist. Die Formulierung kann auch Glucanase, Anhydroglucosidase, Glucoseoxidase,
Siliconöl,
Sanguinarin und verwandte Verbindungen als Mittel gegen Zahnbelag
enthalten; Carboxymethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Poylethylenglycol, Polymethylmethacrylate, Acrylsäurecopolymere
und andere Polymere als Beschichtungsmittel.
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Speichelproben
wurden im Hinblick auf die antibiotischen oder antibakteriellen
Mittel in ppm-Einheiten analysiert. Die Ergebnisse werden dann in
mg wirksames Mittel pro ml Speichel umgewandelt und auch als Vielfaches
der minimalen inhibitorischen Konzentration (MIC) des Mittels für H. Pylori
ausgedrückt.
Die Speichelkonzentrationen des Mittels betragen das 156-, 64-,
5- und 1,8-fache der MIC bei 1, 5, 10 bzw. 15 Minuten. Das konstante
Baden der Mundhöhle
mit Speichel mit einer ausreichenden Konzentration des Mittels (das
2- bis 5-fache der MIC) für
bis zu 15 Minuten kann erwartungsgemäß die lebensfähigen Zellen
von H. Pylori weiter verringern. Diese Ergebnisse werden aufgetragen,
um eine Abbildung der Konzentration des humanen Speichels gegen
die Zeit zu zeigen.
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Die
sensorischen Eigenschaften des Kaugummis werden durch die Personen
während
des 15-minütigen
Kauens bewertet. Erneut kauen drei Personen den Gummi mit Natriumcitrat
und drei Personen kauten das Gummi ohne Natriumcitrat. Um jede Kategorie
zu bewerten, wird eine Neun-Punkt-Bewertungsskala verwendet.
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Im
Allgemeinen liegen keine dramatischen Unterschiede in der sensorischen
Analyse zwischen den zwei Formeln vor. Das sensorische Feld zeigt,
dass beide Kaugummiformulierungen ein gewünschtes Niveau an Aroma und
Geschmack aufweisen und nach dem Kauen einen minimalen unangenehmen
Nachgeschmack verursachen.
-
Die
topische Sicherheit wird in den sechs Freiwilligen für bis zu
60 Minuten nach der Verabreichung des Gummis bewertet. Die Personen
werden gebeten, alle Nebenwirkungen, wie etwa Beschwerden oder eine Reizung
in der Mundhöhle,
zu melden.
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Bei
keiner der Personen gibt es Berichte von irgendwelchen Beschwerden
oder einer Reizung in der Mundhöhle,
werder in der 15- noch der 60-minütigen Zeitdauer nach der Verabreichung.
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Proben
des mittelhaltigen Gummis (50 mg) wurden einzeln in Folienhüllen eingewickelt.
Die Gummistücke
werden kann in mit Folie beschichteten Beuteln platziert, verschlossen
und im Lager aufbewahrt. Die Lagerbedingungen umfassen 40°C und Raumtemperatur
(RT). Die Dauer der Stabilitätsuntersuchung
beträgt 90
Tage.
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Jedes
Stück des
Gummis, welches für
die Stabilitätsuntersuchung
verwendet wird (1 für
Zeitpunkt Null, 2 für
drei Monate, insgesamt 3 Stücke)
stammt von der gleichen Chargennummer. Die Ergebnisse zeigen, dass
die Bismut-Konzentration während
des untersuchten Zeitraums stabil bleibt.
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Eine
Bewertung der Speichelkonzentration des Mittels mit verschiedenen
Zahnmaterialien wird durchgeführt,
um jeglichen potenziellen färbenden
Effekt von CBS auf Zahnmaterialien zu untersuchen. Es wird künstlicher
Speichel verwendet (Tabelle 9).
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Der
Testspeichel wird hergestellt durch Lösen von 0,500 g des Antibiotikums
oder des antibakteriellen Mittels in 100 ml des obigen künstlichen
Speichels. 500 ml des künstlichen
Speichels (RT) werden in einem von zwei identischen Glasgefäßen mit
Deckeln platziert. In dem anderen Gefäß werden 500 ml des künstlichen Speichels
(RT) mit 0,50% des Mittels platziert. In jedem der Gefäße wird
ein Zahnmaterialblock und ein Magnetrührer platziert. Die Gefäße werden
dann auf der Magnetplattform platziert und mit einer minimalen Geschwindigkeit
bewegt. Die Zahnmaterialien, welche gegen den künstlichen Speichel mit dem
Mittel oder dem Placebo exponiert wurden, sind umfasst. Die vierstündige Exposition
eines natürlichen
Zahns oder der anderen Zahnmaterialien gegenüber 0,5% des Mittels in künstlichem
Speichel unter sanfter Bewegung verursacht keinerlei Färbung, Verfärbung oder
Veränderungen
der Struktur.
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Um
die klinische Effizienz zu bewerten, wurden Patienten mit einer
positiven Reaktion im Hinblick auf das Vorliegen von H. Pylori im
Zahnbelag/in der Mundhöhle
in zwei Behandlungsgruppen unterteilt. Gruppe 1 wird ein Placebo-Kaugummi
verabreicht, welcher 2 bis 6 mal am Tag für 2 oder 4 Wochen gekaut wird.
Gruppe 2 wird ein Kaugummi verabreicht, welcher ein Antibiotikum/antibakterielles
Mittel enthält,
welcher 2 oder 6 mal am Tag für
2 oder 4 Wochen gekaut wird. Patientenproben von Zahnbelag/Speichel
wurden zum Zeitpunkt 0 (vor der Behandlung), an den Tagen 7, 14,
28 gesammelt und im Hinblick auf das Vorliegen und die Dichte von H.
Pylori untersucht. Es wird die Häufigkeit
des Vorliegens von H. Pylori in der Placebo-Gruppe und der Gruppe mit
einer aktiven Behandlung verglichen. Die Gruppe, welche den Kaugummi
mit Antibiotikum/antibakteriellem Mittel erhält, zeigt nach 2 und 4 Wochen
der Behandlung eine wesentlich geringere Häufigkeit des Vorliegens von
H. Pylori im Zahnbelag/Speichel im Vergleich mit der Gruppe mit
Placebo-Kaugummi.
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Beispiel 12 – Antibakterielle
Wirksamkeit für
eine Behandlung von Mundgeruch
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Es
ist gezeigt worden, dass Campylobacter rectus, Helicobacter pylori
und Treponema denticola mit Mundgeruch (schlechtem Atem) verbunden
sind. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
und Verfahren, einschließlich
CBS ebenso wie einem Ascorbylbismut-Derivat, haben in vitro eine
Aktivität
gegen alle drei Bakterien gezeigt, wie durch ihre minimalen wirksamen
Konzentrationen (MICs) gezeigt wird, welche in Tabelle 12 unten
dargestellt werden.
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