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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen, die hydroxyfunktionelle
Polymere enthalten, sowie Erzeugnisse, die daraus hergestellt werden.
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Polysaccharide
sind preiswert und weisen gute mechanische Eigenschaften auf; sie
sind allerdings in Form von Thermoplasten nicht leicht zu verarbeiten.
Um den Vorteil ihrer niedrigen Kosten auszunutzen, wurden Versuche
unternommen, diese Verbindungen zusammen mit synthetischen Polymeren,
wie zum Beispiel Polyolefinen, zur Herstellung von zweckmäßigeren
Materialien zu vermischen. Die daraus resultierenden Materialien
kranken jedoch häufig
an verschiedenen Problemen. Beispielsweise werden die physikalischen
Eigenschaften des Gemisches aus der Polysaccharidstärke und
dem Polyolefin in nachteiliger Weise durch die Unverträglichkeit
und der schwachen Haftfähigkeit
der polaren Stärke
und des nicht-polaren Polyolefins beeinträchtigt. Zur Lösung dieses
Problems muss die Stärke
modifiziert oder mit dem Polyolefin verträglich gemacht werden, wobei
aber auf diese Weise die Kosten für das Gemisch erhöht werden.
Im Falle des Einsatzes von Thermoplasten mit ausgeprägteren polaren
Eigenschaften bei der Herstellung des Gemisches können andere physikalische
Eigenschaften, wie zum Beispiel die Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit,
in ungünstiger
Weise beeinträchtigt
werden. Es dürfte
daher der Wunsch bestehen, eine Zusammensetzung zur Verfügung zu stellen,
die zweckmäßige mechanische
Eigenschaften aufweist, wobei jene ein Polysaccharid und ein weiteres hydroxyfunktionelles
Polymer enthält,
das damit verträglich
ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Zusammensetzung dar, die (1) ein
Polysaccharid, ein modifiziertes Polysaccharid oder natürlich vorkommende
Fasern oder einen Füllstoff
in Teilchenform sowie (2) einen thermoplastischen hydroxyfunktionellen
Polyether enthält,
wobei der Polyether von Monomeren mit einem Gehalt an einer oder
mehreren Epoxygruppen abgeleitet ist.
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Es
hat sich herausgestellt, dass der hydroxyfunktionelle Polyether
fest an einem Polysaccharid haftet. Diese Haftfähigkeit und die im allgemeinen
guten physikalischen Eigenschaften der hydroxyfunktionellen Polyether
machen es möglich,
bislang unbekannte Materialien mit zweckmäßigen physikalischen Eigenschaften herzustellen.
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Die
Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung eignen sich für
die Verwendung zur Herstellung von in Formen gefertigten (gegossenen),
extrudierten oder aufgeschäumten
Gegenständen,
Behältern,
Folien, Laminaten aus Filmen oder Beschichtungen unter Einsatz von
konventionellen Produktionstechniken, wie zum Beispiel Extrusion,
Druckguss, Spritzguss, Blasformen und ähnlichen Produktionstechniken, wie
sie in herkömmlicher
Weise zur Herstellung derartiger Erzeugnisse angewendet werden.
Beispiele für
derartige Erzeugnisse schließen
Folien, Schaumstoffe, Flachmaterialien, Rohre, Stangen, Beutel,
Schachteln, Fleischtabletts, Eierkartons, Tassen und Teller, Besteck
und andere wegwerfbare Gegenstände
für den
Verbraucher mit ein. Die Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
sind auch zur Verwendung als Klebstoffe und Verkapselungsmittel
geeignet.
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Die
gemäß der Praxis
der vorliegenden Erfindung eingesetzten hydroxyfunktionellen Polyether
sind:
(1) Polyether mit Hydroxyfunktionen, die Repetiereinheiten
aufweisen, welche durch die Formel
symbolisiert werden,
worin
R
1 in individueller Weise einen zweiwertigen
organischen Molekülrest
darstellt, der vorwiegend als ein Hydrocarbylen (2-wertiger Kohlenwasserstoffrest)
vorliegt, oder eine Kombination aus verschiedenen organischen Molekülresten
bedeutet, welche überwiegend
ein Hydrocarbylen darstellen, und R
3 die
Gruppierungen
bedeutet, wobei R
4 darstellt,
worin R
2 und R
6 zweiwertige
organische Molekülreste
sind, die in vorwiegender Weise ein Hydrocarbylen (einen 2-wertigen
Kohlenwasserstoffrest) bedeuten, wobei R
5 Wasserstoff
oder Alkyl darstellt und R
6 unabhängig davon
in vorwiegender Weise ein Hydrocarbylen und n eine ganze Zahl von
0 bis 100 bedeuten.
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Der
Ausdruck "in vorwiegender
Weise Hydrocarbylen" ist
durch ein zweiwertiges Radikal definiert, der vorwiegend einen Kohlenwasserstoff
darstellt, der aber gewünschtenfalls
eine geringere Menge an einem Bestandteil in Form von Sauerstoff,
Schwefel, Imino, Sulfonyl und Sulfoxyl enthält.
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R
1, R
2 und R
6 wird bevorzugt durch die Formel
symbolisiert,
worin R
7 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff
oder Methyl sowie x und y unabhängig
voneinander (eine Zahl von) 0 bis 100 bedeuten.
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Repräsentative
zweiwertige organische Molekülreste,
die in Form von R1, R2 und
R6 zweckmäßig sind, schließen Alkylen,
Cycloalkylen, Alkylenarylen, Poly-(alkylenoxyalkylen), Alkylenthioalkylen,
Alkylensulfonylalkylen, Alkylen, das mit mindestens einer Hydroxylgruppe
substituiert ist, Cycloalkylen, das mit mindestens einer Hydroxylgruppe
substituiert ist, Alkylenarylen, das mit mindestens einer Hydroxylgruppe
substituiert ist, Poly-(alkylenoxyalkylen), das mit mindestens einer
Hydroxylgruppe substituiert ist, Alkylenthioalkylen, das mit mindestens
einer Hydroxylgruppe substituiert ist, Alkylensulfonylalkylen, das
mit mindestens einer Hydroxylgruppe substituiert ist, sowie Arylen,
Dialkylenarylen, Diarylenketon, Diarylensulfon, Diarylenoxid und
Diarylensulfid mit ein.
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Bei
den bevorzugteren hydroxyfunktionellen Polyethern stellen R1, R2 und R6 unabhängig
voneinander Methylen, Ethylen, Propylen, Butylen, Pentamethylen,
Hexamethylen, Heptamethylen, Octamethylen, Nonamethylen, Decamethylen,
Dodecamethylen, 1,4-Cyclohexylen, 1,3-Cyclohexylen oder 1,2-Cyclohexylen mit
einer wahlweisen Substitution mit mindestens einer Hydroxylgruppe,
p-Phenylen, m-Phenylen oder 2,6-Naphthalen, Diphenylen-isopropyliden,
Sulfodiphenylen, Carbonyldiphenylen, Oxydiphenylen oder 9,9-Fluorendiphenylen
dar, wobei n (eine Zahl von) 0 bis 100 bedeutet.
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Die
durch die Formel I symbolisierten Poly-(hydroxyesterether) werden
anhand der Reaktion von Diglycidylestern von aliphatischen oder
aromatischen Disäuren,
wie zum Beispiel Diglycidylterephthalat, oder Diglycidylethern von
Dihydrophenolen oder -alkoholen mit aliphatischen oder aromatischen
Disäuren,
wie zum Beispiel der Adipin- oder Terephthalsäure, wie in den US-Patenten Nr. 5,171,820
sowie 5,496,910 und in den damit zusammen anhängigen US-Patentanmeldungen mit den Anmeldenummern
131,110, eingereicht am 1. Oktober 1993, Nr. 278,361, eingereicht
am 21. Juli 1994 und Nr. 280,425, eingereicht am 26 Juli 1994 beschrieben
ist.
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Während die
Menge der eingesetzten hydroxyfunktionellen Polyether von einer
Vielfalt an Faktoren abhängig
ist, – das
spezielle Polymer mit inbegriffen, und auch von den gewünschten
Endnutzungen der Zusammensetzung abhängig ist, können die hydroxyfunktionellen
Polyester in einer Menge von 1 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise von 10
bis 95 Gew.-% und in ganz besonders bevorzugter Weise von 20 bis
90 Gew.-% auf der Basis des Gesamtgewichtes des hydroxyfunktionellen
Polyesters und des Polysaccharids vorhanden sein.
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Die
natürlich
vorkommenden Fasern oder der Füllstoff
in Form von Teilchen, die beim Praktizieren der vorliegenden Erfindung
zur Herstellung der Zusammensetzung zum Einsatz gelangen können, liegen
zum Beispiel vor in Form von Teilchen als Holzmehl, Zellstoff, Holzfasern,
Baumwolle, Flachs, Hanf oder Chinagrasfasern, Reis- oder Weizenstroh,
Chitin, Chitosan oder als Zellulosematerialien, die sich von Produkten
aus der Landwirtschaft ableiten, oder sind ein Mehl aus Nußschalen,
Maiskolbenmehl oder Gemische daraus. Die Polysaccharide, die beim
Praktizieren der vorliegenden Erfindung zur Herstellung der Zusammensetzung
eingesetzt werden können,
liegen als unterschiedliche Stärkesorten,
Zellulosen, Hemicellulosen, Xylane, Gummisorten, Pektine und Pullulansorten
vor. Die Polysaccharide sind bekannt und beispielsweise in der Encyclopedia
of Polymer Science and Technology, 2. Auflage, 1987 beschrieben.
Die bevorzugten Polysaccharide sind Stärke und Zellulose.
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Modifizierte
Polysaccharide, die beim Praktizieren der vorliegenden Erfindung
zur Herstellung der Zusammensetzung zum Einsatz gelangen können, stellen
die Ester und Ether von Polysacchariden dar, wie zum Beispiel Zellulose-ether
und Zellulose-ester, oder die Ester und Ether von Stärke. Modifizierte
Polysaccharide sind bekannt und beispielsweise in der Encyclopedia
of Polymer Science and Technology, 2. Auflage, 1987 beschrieben.
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Der
Ausdruck "Stärke", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf Kohlenhydrate natürlichen pflanzlichen Ursprungs,
die in der Hauptsache aus Amylose und/oder Amylopektin zusammengesetzt
sind und schließen
nichtmodifizierte Stärkesorten,
physikalisch modifizierte Stärkesorten,
wie zum Beispiel thermoplastische, gelatinierte oder verkochte Stärke, Stärkesorten
mit einem modifizierten Säurewert
(pH) mit ein, wobei die Säure
zur Herabsetzung des Säurewerts
einer Stärke
bis zu einem Bereich von 3 bis 6 hinzugefügt wurde; weiterhin sind gelatinierte
Stärkesorten,
nichtgelatinierte Stärkesorten,
quervernetzte Stärkesorten
und gebrochene Stärkesorten
(Stärkesorten,
die nicht in Form von Teilchen vorliegen) mit eingeschlossen. Die
Stärkesorten
können
in Form von Granulat, Teilchen oder Pulver vorliegen. Sie können aus
verschiedenen Pflanzen extrahiert werden, wie zum Beispiel aus Kartoffeln,
Reis, Tapioka, Mais, Erbsen und Getreidesorten, wie zum Beispiel
Roggen, Hafer und Weizen.
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Zellulosen
sind bekannt und beispielsweise in der Encyclopedia of Polymer Science
and Technology, 2. Auflage, 1987 beschrieben. Die Zellulosen stellen
natürliche
Kohlenhydrate in Form von höheren
Polymeren (Polysaccharide) dar, die aus Anhydroglukose-Einheiten
bestehen, welche über
eine Sauerstoffbindung so verknüpft
sind, dass sie lange Molekülketten
bilden, die im wesentlichen linear sind. Der Polymerisationsgrad liegt
im Bereich von 1000 in Bezug auf Holzpulpe und bis zu 3500 in Bezug
auf Baumwollfasern, was ein Molekulargewicht von 160 000 bis zu
560 000 ergibt. Die Zellulose kann aus pflanzlichen Geweben (Holz,
Gras und Baumwolle) extrahiert werden. Die Zellulosen lassen sich
in Form von Fasern einsetzen.
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Die
Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann auch verschiedene Zusätze enthalten, wie zum Beispiel
Weichmacher, Schmiermittel, Pigmente, Treibmittel, Streckungsmittel,
Stabilisierungsmittel, chemische Modifiziermittel und Fließbeschleuniger.
All diese Zusätze
sind bekannt, wobei jeweils verschiedene Typen davon im Handel erhältlich sind.
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Im
allgemeinen lassen sich die Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung durch Vermischen (1) eines thermoplastischen hydroxyfunktionellen
Polyethers zusammen mit (2) einem Polysaccharid, einem modifizierten
Polysaccharid, natürlich
vorkommenden Fasern oder einem Füllstoff
in Teilchenform sowie je nach Wunsch (3) zusammen mit anderen Zusatzstoffen
in einem Intensivmischer, zum Beispiel in einem Haake-Mischer, einem
Banbury-Mischer, in einem Einschrauben-Extruder, einem Zweischrauben-Extruder oder
in einer Spritzgußmaschine
bei einer Temperatur und für
eine Zeitdauer, welche dazu ausreichend sind, eine innige, gut dispergierte
Mischung aus diesen Bestandteilen entstehen zu lassen. Vorzugsweise
werden die Bestandteile zusammengebracht und in einem geeigneten
Schmelzteller-Extruder verarbeitet und die Mischung von da aus in
Form von Pulver oder Strängen
extrudiert. Im Anschluß daran
werden die Pulver oder Stränge
zu Pellets verarbeitet oder zum Zwecke des Spritzgusses oder anderer
thermischer Prozesse in die Form von Granula gebracht. Für diese
Prozesse können
standardisierte Techniken und Vorrichtungen verwendet werden.
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Das
Material lässt
sich zu Folien verarbeiten, wobei Verfahren benutzt werden, die
den Fachleuten wohlbekannt sind, wie zum Beispiel das Extrudieren
von Gießfolien
oder von Blasfolien; sie lassen sich in Mehrfachschichtgebilden,
wie zum Beispiel ko-extrudierten Gieß- oder Blasfolien mit oder
ohne haftvermittelnde Zwischenschichten oder solchen Schichten einbauen,
welche ein wieder aufgearbeitetes Abfallmaterial aus dem Herstellungsverfahren
enthalten.
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Das
Material lässt
sich zu Formerzeugnissen, wie zum Beispiel Profilen, Rohren, Stangen,
Streifenmaterialien, Bandmaterialien, Flachmaterialien oder zu Strängen extrudieren,
wobei es sich ferner noch unter Einsatz von wohlbekannten Verfahren
unter Schmelzen ausformen lässt,
zum Beispiel anhand von Druck- oder Spritzguss, Verformen unter
Wärmeeinwirkung
oder Vakuumschmelzfluss.
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Das
Material kann in Form eines Schaums oder einer Zellstruktur als
elastischer, starrer oder als ein Strukturschaum mit einer jeweils
offenzelligen, geschlossenzelligen oder teilweise offenzelligen
Morphologie vorliegen. Der Schaum lässt sich in herkömmlicher
Weise durch Extrudieren oder durch das Expandieren von Kügelchen
in eine erhitzte Form hinein zur Bildung des geformten Gegenstandes
plastifizieren. Der extrudierte Schaum kann ferner noch durch das
Verformen unter Wärmeeinwirkung
zu Formerzeugnissen plastifiziert werden. Der Schaum lässt sich
auch direkt zu zweckmäßigen Formen,
wie zum Beispiel Stäben,
Tafeln, Bohlen oder Kartons extrudieren. Die auf diese Weise ausgeformten
Erzeugnisse und Formen sind beispielsweise für Verpackungs-, Isolier- oder
für Dämpfungszwecke
nützlich.
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Der
Schaum gemäß der vorliegenden
Erfindung wird im allgemeinen durch Erhitzen der Zusammensetzung
hergestellt, die ein Polysaccharid, ein modifiziertes Polysaccharid,
eine natürlich
vorkommende Faser oder einen Füllstoff
in Teilchenform sowie einen hydroxyfunktionellen Polyether zur Ausformung
eines plastifizierten oder geschmolzenen polymeren Materials enthält; dabei
wird ein Treibmittel zur Ausbildung eines schäumbaren Gels eingearbeitet
und das Gel zur Bildung des geschäumten Gegenstandes durch eine
Düsenöffnung hindurch
extrudiert. Das Treibmittel kann in das polymere Material vor dem
Schmelzvorgang eingebracht werden, oder es lässt sich dann einbringen, wenn
das polymere Material auf eine Temperatur bei seinem Schmelzpunkt
oder oberhalb seines Schmelzpunkts erhitzt worden ist. Das Treibmittel
kann in das geschmolzene polymere Material mittels beliebiger Vorrichtungen,
wie sie gemäß dem Stand
der Technik bekannt sind, eingebracht oder eingemischt werden, wie
zum Beispiel mittels eines Extruders, Mixers oder Mischgerätes. Das
Treibmittel wird zusammen mit dem polymeren Material unter erhöhtem Druck
vermischt, wobei der Druck dazu ausreichen soll, eine wesentliche
Ausdehnung des geschmolzenen polymeren Materials zu verhindern,
um das Treibmittel darin im allgemeinen homogen zu dispergieren.
Je nach Wunsch kann in das geschmolzene polymere Material ein Nukleator
(Kristallisationskeimbildner) eingemischt oder zusammen mit dem
polymeren Material vor dem Plastifizieren oder Schmelzvorgang trocken
vermischt werden. Das aufschäumbare
Gel wird in typischer Weise zum Optimieren der physikalischen Merkmale
der Schaumstruktur auf eine niedrigere Temperatur herunter gekühlt. Im
Anschluss daran wird das Gel durch eine Düsenöffnung mit der gewünschten
Form bis in eine Zone mit niedrigerem oder vermindertem Druck hinein
extrudiert, und zwar im Vergleich zu dem Druck in der Zone, auf
dem das Gel vor dem Extrudiervorgang durch die Düsenöffnung hindurch gehalten wird.
Der niedrigere Druck kann oberhalb des atmosphärischen Drucks oder darunter
liegen; es wird jedoch ein Druck im Bereich des Atmosphärendrucks
bevorzugt.
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Treibmittel,
die bei der Herstellung der vorliegenden Schaumstrukturen von Nutzen
sind, schließen
anorganische Substanzen, organische Treibmittel und chemische Treibmittel
mit ein. Geeignete anorganische Treibmittel schließen Kohlendioxid,
Stickstoff, Argon, Wasser, Luft und Helium mit ein. Organische Treibmittel schließen aliphatische
Kohlenwasserstoffe mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen sowie vollständig und
teilweise halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen mit ein.
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Der
vorliegende Schaumstoff hat eine Dichte von 5 bis 200 Kilogramm
pro Kubikmeter auf. Der Schaumstoff weist eine durchschnittliche
Zellengröße von 0,1
bis 5,0 mm auf. Der Schaumstoff kann offen- oder geschlossenzellig
sein.
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Obschon
das bevorzugte Verfahren zur Herstellung des vorliegenden Schaums
einen Extrudiervorgang darstellt, versteht es sich, dass die oben
stehende Struktur durch die Expansion von Kügelchen ausgebildet werden
kann, wobei die Kügelchen
zum Zeitpunkt der Expansion zur Bildung von Strukturen verschiedener
Formen geschmolzen werden können.
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Die
Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist auch in Form von Heißschmelzklebern von Nutzen;
sie lässt
sich dabei zusammen mit klebrigen Harzen, Weichmachern, Wachsen
und/oder herkömmlichen
Zusätzen,
wie sie den Fachleuten bekannt sind, in wechselnden Mengenanteilen
formulieren.
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Die
Zusammensetzung lässt
sich auch zu Behältern
verarbeiten, und zwar unter Einsatz von herkömmlichen Verfahren wie zum
Beispiel Blasformen, Spritzguss, Vakuumformen, Formen unter Einwirkung von
Wärme,
Spritzblasguss, Extrudierblasformen und Zieh-Strangpressen (Pultrusion).
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Die
Zusammensetzung lässt
sich auch als Beschichtung oder Laminat einsetzen; sie kann auch
auf ein Substrat anhand von Verfahren appliziert werden, wie sie
zum Beispiel das Kalandern, Florstreichverfahren, Extrudierbeschichten,
Walzenbeschichten oder die Sprühbeschichtung
darstellen.
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Die
Zusammensetzung kann als Verkapselungsmittel verwendet werden, welches
dazu befähigt
ist, eine langsame oder gesteuerte Freisetzung eines pharmakologischen
Wirkstoffes herbeizuführen;
es lässt sich
auch als Katalysator, Biozid oder Düngemittel einsetzen, wobei
sie in der Weise hergestellt werden kann, dass das Material mit
dem pharmakologischen Wirkstoff, dem Biozid, Düngemittel (oder Düngemittel)
als zusätzliche
Komponente vereinigt wird, und zwar während oder nach der Herstellung
der Zusammensetzung. In dem Falle, dass die wirksamen Stoffe unter
den Verarbeitungsbedingungen, die zur Herstellung der Zusammensetzung
eingehalten werden, nicht stabil sind, lässt sich die Zusammensetzung
gemäß der Erfindung
auf Wirkstoffteilchen durch Sprühbeschichtung
oder Beschichten mit einer Lösung,
oder anhand von anderen wohlbekannten Verfahren zur Bildung des
verkapselten Wirkstoffes aufbringen.
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Die
Zusammensetzung kann auch in Form eines Substrates vorliegen, das
ein Polysaccharid, wie zum Beispiel Holz, Papier, Textilmaterial
oder ein Erzeugnis aus Stärke
umfasst, wobei je nach Wunsch ein hydroxyfunktioneller Polyether
enthalten sein kann, der sich von Monomeren mit einem Gehalt an
einer oder mehreren Epoxygruppen ableitet, beschichtet mit einem
hydroxyfunktionellen Polyether vorliegt, der sich von Monomeren
mit einem Gehalt an einer oder mehreren Epoxygruppen ableitet. Der
hydroxyfunktionelle Polyether kann zum Modifizieren der Oberfläche oder
von strukturellen Eigenschaften des Substrats verwendet werden, um
das Substrat bei seinem Einsatz zu schützen. Die Beschichtung lässt sich
in herkömmlicher
Weise unter Benutzung bekannter Verfahren aufbringen, zum Beispiel
mittels Extrudieren, Kalandern, Laminieren unter Druck, Walzenbeschichtung,
Pulverbeschichtung, Florstreichverfahren oder Beschichten mit Lösungen.
Vorzugsweise stellt das Substrat ein Papier, einen Pappkarton, Zellulosefilm,
einen modifizierten Zellulosefilm, eine Stärkefolie, eine modifizierte
Stärkefolie,
ein Holzmaterial dar, oder ist eine Folie oder ein Erzeugnis umfassend
ein Polysaccharid, ein modifiziertes Polysaccharid, natürlich vorkommende
Fasern oder einen Füllstoff
in Teilchenform sowie einen hydroxyfunktionellen Polyether. Das
Substrat liegt besonders bevorzugt in Form von Papier, Pappkarton
oder eines Erzeugnisses vor, welches ein Polysaccharid, ein modifiziertes
Polysaccharid, natürlich
vorkommende Fasern oder einen Füllstoff
in Teilchenform sowie einer hydroxyfunktionellen Polyether umfasst.
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Die
folgenden Arbeitsbeispiele sind zur Erläuterung der Erfindung angegeben;
diese sollten aber nicht dazu dienen, deren Schutzumfang zu begrenzen.
Soweit nichts anderes angegeben, sind sämtliche Angaben von Anteilen
und Prozenten als Angaben in Bezug auf das Gewicht zu verstehen.
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BEISPIEL 1
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Ein
Kessel mit 13 Liter Inhalt, der mit einem mechanischen Rührwerk und
einem Einlass für
Stickstoff ausgestattet war, wurde mit Hydrochinondiglycidylether
(1312,5 g, 5,8 Mol, die 113,06 Äquivalenten
Epoxid entsprechen), 1,10-Decandicarbonsäure (1343,5 g, 5,83 Mol) sowie
Tetra-n-butylammoniumbromid
(94,2 g, 0,29 Mol) beschickt. Es wurden 3 Liter Diglyme hinzugegeben
und die Mischung auf 110°C
unter einer Stickstoffatmosphäre
5½ Stunden
lang erhitzt. Sodann wurden 250 ml Eisessig hinzugefügt, wobei
die Wärmezufuhr
bei 110°C über Nacht
fortgesetzt wurde. Die Lösung
wurde auf etwa 50°C
herunter gekühlt
und in einem großen
Waning-Mischer in Anteilen von je 300 ml in 2 Liter Wasser eingegossen.
Die faserige Ausfällung
wurde durch Abnutschen aufgefangen und in frischem Wasser 3 Tage
lang suspendiert. Das Produkt wurde noch einmal durch Abnutschen
aufgefangen und über
Nacht an der Luft trocknen gelassen. Das Produkt wurde in einem
Vakuumofen bei 100°C
bis 115°C über Nacht
getrocknet. Das Polymer wies eine inhärente Viskosität von 0,42
dL/g auf (DMF, 25°C,
0,5 g/dL), einen Tg von 5°C und ein
Tm von 75 °C.
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Es
wurden trockene Gemische aus dem oben beschriebenen Polymer und
nichtmodifizierter Kartoffelstärke
unter Benutzung der in der Tabelle gezeigten Gewichtsverhältnisse
hergestellt. Die Gemische wurden unter Einsatz eines Haake-Mischers
(60 ccm Schale) bei 120°C
wie angegeben 6 Minuten lang verdichtet. Mittels Druckguss wurden
aus dem Material aus dem Haake-Mischer Plättchen (4 Zoll × 4 Zoll
zu 1/16 Zoll) gefertigt. Die Proben für die Austestung der mechanischen
Eigenschaften wurden aus diesen Plättchen erhalten. Ausgewählte Eigenschaften
der Zugfestigkeit sind in der Tabelle I aufgelistet.
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TABELLE
I
Mechanische Eigenschaften von Mischungen aus Stärke und
Poly-(esterether)
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BEISPIEL 2
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Der
Poly-(hydroxyesterether), der sich aus der Reaktion des Diglycidylethers
von Bisphenol A mit der Adipinsäure
ableitet, wurde mit unterschiedlichen Mengenanteilen an Hartholzmehl
(Amerikanische Holzfasern vom Reinheitsgrad 20010) unter Einsatz
eines mechanischen Brabender-Plasticorders mit Walzenklingen in
einem nominellen Counter-Rotationsmischerkopf (60 ccm) bei 150°C verdichtet.
Das Polymer wurde eingetragen und bei 63 UpM 2 Minuten lang bearbeitet;
anschließend
wurde das Holzmehl hinzugefügt
und unter den in der Tabelle II aufgezeigten Bedingungen weiter
verarbeitet.
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Die
verdichteten Materialien wurden mittels Spritzguss zu Testplättchen verarbeitet,
wobei ein 4 × 4 Zoll
großer
Rahmen mit einer Dicke von 1/16 Zoll als Metallgießform zwischen
zwei Edelstahlplatten unter Verwendung von FluoroglideWZ CP
als Formentrennmittel verwendet wurde. Die Materialien gemäß der Beispiele 3(a)
und 3(b) wurden bei 150°C
unter Einwirkung von 1125 bis 1250 Psi 3 Minuten lang in dem Formenhohlraum
geschmolzen. Das Material gemäß dem Beispiel
2(c) wurde bei 175°C
geschmolzen. Die Plättchen
wurden vor der Entnahme aus der Form unter Druck auf eine Temperatur
unterhalb von 30°C
abgekühlt.
Die Teststäbe
in Bezug auf den Zugversuch gemäß Typ ASTM
IV wurden aus diesen Plättchen
maschinell hergestellt und unter Verwendung eines Instron-Testrahmens 4507
bei einer Kreuzkopfgeschwindigkeit von 0,2 Zoll pro Minute ausgetestet.
Die Ergebnisse des Tests sind in der Tabelle III dargestellt.
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Durch
die oben stehenden Werte wird aufgezeigt, dass ein Zusatz von Stärke zu einem
hydroxyfunktionellen Polyether gemäß der vorliegenden Erfindung
zu Materialien führt,
die brauchbare mechanische Eigenschaften aufweisen.