-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
(-)cis-6-(S)-Phenyl-5(R)-[4-(2-pyrrolidin-1-ylethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol-D-tartrat,
welches als ein Östrogenagonist
verwendbar ist, und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
-
Die Herstellung von (-)cis-6(S)-Phenyl-5(R)-[4-(2-pyrrolidin-1-ylethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol als seine freie
Base und R-Binapsalz wird üblicherweise
in der übereigneten
US-Patentanmeldung Seriennr. 08/369 954 beschrieben. Östrogenantagonisten
wurden auch in J. Med. Chem. 12, 5, 1969, Seiten 881–885 beschrieben.
-
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
-
Die Erfindung ist auf (-)cis-6(S)-Phenyl-5(R)-[4-(2-pyrrolidin-1-ylethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydro-naphthalin-2-ol-D-tartrat gerichtet.
-
In einem weiteren Aspekt ist die
Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung von (-)cis-6(S)-Phenyl-5(R)-[4-(2-pyrrolidin-1-ylethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol-D-tartrat gerichtet,
das umfasst:
- 1) Auflösen von racemischem oder teilweise
optisch angereichertem cis-6(S)-Phenyl-5(R)-[4-(2-pyrrolidin-1-yl-ethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol
in siedendem wässerigen
Ethanol zur Bildung einer Lösung;
- 2) Zugeben einer äquimolaren
Menge in wässerigem
Ethanol gelöster
D-Weinsäure
zu der Lösung
zur Bildung einer zweiten Lösung;
- 3) Kühlen
der zweiten Lösung;
und
- 4) Sammeln des in Schritt 3 gebildeten Produkts.
-
In einem weiteren Aspekt stellt diese
Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit, umfassend
(-)cis-6(S)-Phenyl-5(R)-[4-(2-pyrrolidin-1-ylethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol-D-tartrat, und
einen pharmazeutisch verträglichen
Träger.
-
In einem weiteren Aspekt stellt diese
Erfindung außerdem
Verfahren zur Behandlung oder Vorbeugung von Erkrankungen oder Zuständen, die
für eine
Behandlung oder Vorbeugung von Östrogenagonisten anfällig sind,
bereit, welche das Verabreichen einer wirksamen Menge von (-)cis-6(S)-Phenyl-5(R)-[4-(2-pyrrolidin-1-ylethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol-D-tartrat
an einen Säuger
bei Bedarf einer solchen Behandlung oder Vorbeugung umfassen.
-
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
IM EINZELNEN
-
Racemisches cis-6-Phenyl-5-[4-(2-pyrrolidin-1-ylethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol
enthält
zwei asymmetrische Kohlenstoffatome entsprechend zwei optisch aktiven
Verbindungen. Die Auftrennung dieses Racemats wurde früher durch
Kristallisation des Salzes mit R-(-)-1,1'-Binaphthyl-2,2'-diylhydrogenphosphat
(R-Binap), wie in der US-Anmeldung Seriennr. 08/369 954 des Anmelders
beschrieben, durchgeführt.
Da R-Binap kein zur pharmazeutischen Verwendung geeignetes Salz
ist, muss das R-Binap-Produkt weiter in seine freie Base und schließlich zu
einem pharmazeutisch verträglichen
Salz umgewandelt werden.
-
Es wurde gefunden, dass D-Weinsäure ein
1 : 1-Salz mit racemisch oder teilweise optisch angereichertem cis-6-Phenyl-5-[4-(2-pyrrolidin-1-ylethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol
in wässerigem Ethanol
bildet.
-
Nach Kühlen trennt sich das gewünschte (-)Isomer
als ein Feststoff und wird leicht gesammelt, wodurch ein pharmazeutisch
verträgliches
Salz des (-)cis-Isomers in hoher Ausbeute und Reinheit in einem
einzigen Reaktionsschritt anfällt.
Wässeriges
Ethanol ist das für
diesen Zweck bevorzugte Lösungsmittel; 95%iges
wässeriges
Ethanol ist das bevorzugte Gemisch.
-
Diese Erfindung wird leicht durch
Auflösen
von racemischem oder teilweise optisch angereichertem cis-6-Phenyl-5-[4-(2-pyrrolidin-1-ylethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol
mit einer äquimolaren Menge
D-Weinsäure
in siedendem wässerigen
Ethanol, wobei 95%iges wässeriges
Ethanol bevorzugt ist, ausgeführt.
Die Menge an Lösungsmittel
muss hinreichend sein, um vollständige
Lösung
des Salzes zu bewirken. Es wurde gefunden, dass diese bei etwa 10
bis 15 ml pro Gramm racemischer Verbindung liegt.
-
Nach Kühlen auf Raumtemperatur trennt
sich das gewünschte
(-)cis-Isomer als ein Feststoff. Dieses Produkt hat eine optische
Reinheit von etwa 95%. Waschen mit 95%igem Ethanol unter Rückfluss
erzeugt ein Produkt mit mehr als 99% optischer Reinheit.
-
Die erfindungsgemäße Verbindung ist ein wertvoller Östrogenagonist
und ist für
orale Kontrazeption, Linderung der Symptome von Menopause; Vorbeugung
von drohendem oder habituellem Abort; Linderung von Dysmenorrhoe;
Linderung von fehlfunktionellem Harnleiterbluten; Linderung von
Endometriose; eine Hilfe bei Eierstockentwicklung; Behandlung von
Akne; Senkung von übermäßigem Wuchs
von Körperhaar
bei Frauen (Hirsutismus); die Vorbeugung und Behandlung von kardiovaskulärer Erkrankung;
Vorbeugung und Behandlung von Arteriosklerose; Vorbeugung und Behandlung
von Osteoporose; Behandlung von gutartiger Prostatahyperplasie und
Prostatakarzinomfettsucht; und Zurückdrängen von Post-partum-Lactation
verwendbar. Diese Verbindung hat auch eine vorteilhafte Wirkung
auf Plasmalipidspiegel und ist als solche bei der Behandlung und
Vorbeugung von Hypercholesterolämie
verwendbar.
-
Obwohl die erfindungsgemäße Verbindung
ein Östrogenagonist
im Knochen ist, ist sie ein Antiöstrogen
im Brustgewebe und als solches würde
sie bei der Behandlung und Vorbeugung von Brustkrebs verwendbar
sein.
-
Bekämpfung und Vorbeugung von Endometriose
-
Der Verlauf von chirurgisch induzierter
Endometriose ist identisch mit jenem, beschrieben von Jones, Acta
Endoerinol (Copenh) 106: 282–8.
Erwachsene weibliche Charles River Sprague-Dawley-CD®-Ratten (200–240 g)
werden verwendet. Eine schräge
ventrale Inzision erfolgt durch die Haut und Muskulatur der Körperwand.
Ein Segment des rechten uterinen Horns wird herausgeschnitten, das
Myometrium wird von dem Endometrium abgetrennt und das Segment wird
längs geschnitten.
Eine 5 × 5
mm Sektion des Endometriums, wobei die epitheliale Linie der Körperwand
beigefügt
ist, wird an ihren vier Ecken an dem Muskel unter Verwendung von
Polyesterlitze (Ethiflex, 7–0®)
umnäht.
Das Kriterium eines lebensfähigen
Transplantats ist die Akkumulation von Fluid, ähnlich zu jenem, was im Uterus
im Ergebnis von Östrogenstimulierung
auftritt.
-
Drei Wochen nach Transplantation
des endometrialen Gewebes (+3 Wochen) werden die Tiere laparotomisiert,
wobei das Volumen des Explantats (Länge × Breite × Höhe) in mm mit Tastzirkeln gemessen
wurde und die Behandlung begonnen wird. Den Tieren werden 3 Wochen
10 bis 1000 mg/kg/Tag der erfindungsgemäßen Verbindung injiziert. Tieren,
die endometriale Explantate tragen, werden sc 0,1 ml/Tag Maisöl für 3 Wochen
injiziert, welche als Kontrolle dienen. Am Ende des Zeitraums von
3 Wochen (+6 Wochen) werden die Tiere laparotomisiert und das Volumen
des Explantats bestimmt. Acht Wochen nach Beginn der Behandlung (+14
Wochen) werden die Tiere geopfert; das Explantat wird erneut gemessen.
Statistische Analyse des Explantatvolumens erfolgt durch eine Varianzanalyse.
-
Wirkung auf
Prostatagewicht
-
Männlichen
Sprague-Dawley-Ratten, drei Monate alt, wird durch subcutane Injektion
entweder Träger (10%
Ethanol in Wasser), Östradiol
(30 μg/kg),
Testosteron (1 mg/kg) oder die erfindungsgemäße Verbindung täglich für 14 Tage
(n = 6/Gruppe) verabreicht. Nach 14 Tagen werden die Tiere geopfert,
die Prostata wird entfernt und das Prostatanassge wicht wird bestimmt.
Der Mittelwert wird bestimmt und statistische Signifikanz (p < 0,05) wird bestimmt,
verglichen mit der trägerbehandelten
Gruppe unter Verwendung des Student-t-Tests.
-
Die erfindungsgemäße Verbindung senkt das Prostatagewicht
verglichen mit dem Träger.
Testosteron hat keine Wirkung, während Östrogen
bei 30 μg/kg
das Prostatagewicht vermindert.
-
Knochenmineraldichte
-
Die Knochenmineraldichte, ein Maß des Knochenmineralgehalts,
sorgt für
mehr als 80% einer Knochenfestigkeit. Verlust an Knochenmineraldichte
mit dem Alter und/oder bei Erkrankung vermindert die Festigkeit
eines Knochens und macht ihn anfälliger
für Bruch.
Der Knochenmineralgehalt wird beim Menschen und Tieren durch duale
Röntgenabsorptiometrie
(DEXA) genau gemessen, sodass Veränderungen von nur 1% quantifiziert
werden können.
Wir haben DEXA angewendet, um Veränderungen in der Knochenmineraldichte aufgrund
von Östrogenmangel
nach Ovariektomie (chirurgische Entfernung von Ovarien) und Behandlung
mit Träger, Östradiol
(E2), Keoxifen (Raloxifen) oder anderen Östrogenagonisten zu bewerten.
Der Zweck dieser Studien ist es, die Fähigkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen, Östrogenmangelknochenverlust,
wie durch DEXA gemessen, zu verhindern.
-
Weibliche (S-D) Ratten, 4–6 Monate
alt wurden bilateraler Ovariektomie oder Scheinoperation unterzogen
und wurden sich von der Anästhesie
erholen lassen. Die Ratten werden durch sc Injektion oder orale Gabe
mit verschiedenen Dosen (10–1000 μg/kg/Tag
beispielsweise) der erfindungsgemäßen Verbindung täglich für 28 Tage
behandelt. Alle Verbindungen werden gewogen und in 10%igem Ethanol
in steriler Salzlösung gelöst. Nach
28 Tagen werden die Ratten getötet
und Oberschenkel entfernt und entfleischt. Der Oberschenkel wird
auf einem Hologic QDR1000W (Hologic, Inc. Waltham, MA) angeordnet
und die Knochenmineraldichte wird in dem distalen Teil des Ober schenkels
an einer Seite von 1 cm bis 2 cm von dem distalen Ende des Oberschenkels
unter Verwendung von Hochauflösungssoftware,
bezogen von Hologic, bestimmt. Die Knochenmineraldichte wird durch
Teilen des Knochenmineralgehalts durch die Knochenfläche des
distalen Oberschenkels bestimmt. Jede Gruppe enthält mindestens
6 Tiere. Die mittlere Knochenmineraldichte wird für jedes
Tier erhalten und statistische Unterschiede (p < 0,05) aus der trägerbehandelten Ovariektomie
und der scheinoperierten Gruppe wurden durch t-Test bestimmt.
-
In vitro-Östrogenrezeptor-Bindungsassay
-
Ein in vitro-Östrogenrezeptor-Bindungsassay,
das die Fähigkeit
der erfindungsgemäßen Verbindungen
zum Ersetzen von [3H]-Östradiol
aus menschlichem Östrogenrezeptor,
erhalten durch rekombinante Verfahren in Hefe, misst, wird zum Bestimmen
der Östrogenrezeptor-Bindungsaffinität für die erfindungsgemäße Verbindung
verwendet. Die in diesem Assay verwendeten Materialien sind: (1)
Assaypuffer, TD-0,3 (enthaltend 10 nM Tris, pH 7,6, 0,3 M Kaliumchlorid
und 5 mM DTT, pH 7,6); (2) Der verwendete Radioligand ist [3H]-Östradiol,
erhalten von New England Nuclear; (3) der verwendete kalte Ligand
ist Östradiol,
erhalten von Sigma (4), rekombinantem Humanöstrogenrezeptor hER.
-
Eine Lösung der Verbindung wird in
TD-0,3 mit 4%igem DMSO und 16%igem Ethanol hergestellt. Das tritiierte Östradiol
wird in TD-0,3 gelöst,
sodass die Endkonzentration in dem Assay 5 nM war. Das hER wird auch
verdünnt
mit TD-0,3, sodass 4–10 μg des Gesamtproteins
in jeder Assayvertiefung vorlagen. Unter Verwendung von Mikrotiterplatten
empfing jedes Inkubat 50 μl
kaltes Östradiol
(nicht-spezifisches Binden) oder die Verbindungslösung, 20 μl des tritiierten Östradiols
und 30 μl
der hER-Lösungen.
Jede Platte enthält
dreifach Gesamtbindungs- und variierende Konzentrationen der Verbindung.
Die Platten werden über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Die Bindungsreaktion wird dann durch Zugeben und Mischen
mit 100 ml 3%igem Hydroxylapatit in 10 mM Tris, pH 7,6, und Inkubation
für 15 Minuten
bei 4°C
beendet. Die Gemische werden zentrifugiert und das Pellet viermal
mit 1% Triton-X100 in 10 mM Tris, pH 7,6, gewaschen. Die Hydroxylapatit-Pellets
werden in Ecoscint A suspendiert und radioaktiv unter Verwendung
von Beta-Szintigraphie
bewertet. Der Mittelwert von allen dreifachen Datenpunkten (Zählungen
pro Minute, cpm) wird bestimmt. Spezifisches Binden wird durch Subtrahieren
der spezifischen cpm (definiert als Zählungen, die nach Abtrennung
des Reaktionsgemisches, das rekombinanten Rezeptor, Radioligand
und überschüssigen unmarkierten
Liganden enthält,
verbleibt) von den gesamt gebundenen cpm (definiert als Zählungen,
die nach Abtrennung von Reaktionsgemisch, das nur rekombinanten
Rezeptor, Radioliganden enthält,
verbleibt) berechnet. Die Verbindungsstärke wird mit Hilfe von IC50-Bestimmungen
(die Konzentration einer Verbindung, die benötigt wird zur Inhibierung von
50% des gesamten spezifisch tritiierten gebundenen Östradiols)
bestimmt. Spezifisches Binden in Gegenwart von variierenden Konzentrationen
der Verbindung wird als Prozent spezifisches Binden von gesamt spezifischem
Radioligandenbinden bestimmt und berechnet. Die Daten werden als
Prozent Inhibierung durch eine Verbindung (linearer Maßstab) gegen
die Konzentration der Verbindung (logarithmischer Maßstab) aufgetragen.
-
Wirkung auf Gesamtcholesterinspiegel
-
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung
auf den Plasmaspiegel von Gesamtcholesterin wird in der nachstehenden
Weise gemessen. Blutproben werden über Herzpunktur von anästhesierten
weiblichen (S-D) Ratten, 4–6
Monate alt, gesammelt, welche bilateral ovariektomesiert und mit
der Verbindung (10–1000 μg/kg/Tag
beispielsweise sc oder oral für
28 Tage oder mit Träger
für die
gleiche Zeit) behandelt oder scheinoperiert wurden. Das Blut wird
in einem Röhrchen,
welches 30 μl
5%iges EDTA (10 μl
EDTA/1 ml Blut) enthält, angeordnet.
Nach Zentrifugieren bei 2500 U/min für 10 Minuten bei 20°C wird das
Plasma gewonnen und bei –20°C Einheitsassay gelagert.
Das Gesamtcholesterin wird unter Verwendung eines enzymatischen
Standard-Bestimmungskits von Sigma Diagnostics (Verfahren Nr. 352)
bewertet.
-
Wirkung auf
Fettsucht
-
Weibliche Sprague-Dawley-Ratten mit
dem Alter von 10 Monaten, Gewicht ungefähr 450 Gramm, werden scheinoperiert
(Schein) oder ovariektomisiert (OVX) und oral mit Träger, 17a
Ethinyl-Östradiol
bei 30 mg/kg/Tag oder der erfindungsgemäßen Verbindung bei 10–1000 mg/kg/Tag
für 8 Wochen
behandelt. Es gibt 6 bis 7 Ratten in jeder Untergruppe. Am letzten
Tag der Studie wird die Körperzusammensetzung
von allen Ratten unter Verwendung von Dualenergie-Röntgenabosorptiometrie
(Hologic QDR-1000/W), ausgestattet mit Ganzkörperscansoftware, bestimmt,
was die Anteile der Fettkörpermasse
und Magerkörpermasse
zeigt.
-
Eine Senkung der Fettkörpermasse
weist aus, dass die erfindungsgemäße Verbindung beim Vorbeugen
und Behandeln von Fettsucht verwendbar ist.
-
Die Heilmittel gegen Prostataerkrankungen,
Brustkrebs, Fettsucht, kardiovaskuläre Erkrankung, Hypercholästerolemie
und Osteoporose, die die erfindungsgemäße Verbindung enthalten, können an
Lebewesen, einschließlich
Menschen, oral oder parenteral in üblicher Form der Zubereitungen,
wie Kapseln, Mikrokapseln, Tabletten, Granulate, Pulver, Pastillen,
Pillen, Suppositorien, Injektionen, Suspensionen und Sirupen verabreicht
werden.
-
Die Mittel gegen Prostataerkrankungen,
Brustkrebs, Fettsucht, kardiovaskuläre Erkrankung, Hypercholesterolämie und
Osteoporose, die die erfindungsgemäße Verbindung enthalten, können durch
Verfahren, die üblicherweise
unter Verwendung von üblichen
organischen oder anorganischen Additiven, wie einem Exzipienten
(beispielsweise Saccharose, Stärke,
Mannit, Sorbit, Lactose, Glucose, Cellulose, Talkum, Calciumphosphat
oder Calciumcarbonat), einem Bindemittel (beispielsweise Cellulose,
Methylcellulose, Hydroxymethylcellulose, Po lypropylpyrrolidon, Polyvinylpyrrolidon,
Gelatine, Gummi Arabicum, Polyethylenglycol, Saccharose oder Stärke), einem
Sprengmittel (beispielsweise Stärke,
Carboxymethylcellulose, Hydroxypropylstärke, niedrigsubstituierte Hydroxypropylcellulose,
Natriumbicarbonat, Calciumphosphat oder Calciumcitrat), einem Gleitmittel
(beispielsweise Magnesiumstearat, leichte wasserfreie Kieselsäure, Talkum
oder Natriumlaurylsulfat), einem Geschmacksmittel (beispielsweise
Zitronensäure,
Menthol, Glycin oder Orangenpulver), einem Konservierungsmittel
(beispielsweise Natriumbenzoat, Natriumbisulfit, Methylparaben oder
Propylparaben), einem Stabilisator (beispielsweise Zitronensäure, Natriumcitrat
oder Essigsäure),
einem Suspendiermittel (beispielsweise Methylcellulose, Polyvinylpyrrolidon
oder Aluminiumstearat), einem dispergierenden Mittel (beispielsweise
Hydroxypropylmethylcellulose), einem Verdünnungsmittel (beispielsweise
Wasser) und einem Grundlagenwachs (beispielsweise Kakaobutter, weiße Vaseline
oder Polyethylenglycol) hergestellt werden. Die Menge des Wirkbestandteils
in der medizinischen Zusammensetzung kann bei einem Anteil liegen,
der den gewünschten
therapeutischen Effekt bewirken wird, beispielsweise etwa 0,1 mg
bis 50 mg in Einheitsdosierung für
sowohl orale als auch parenterale Verabreichung.
-
Der Wirkbestandteil kann gewöhnlich ein-
bis viermal am Tag mit einer Einheitsdosis von 0,1 mg bis 50 mg
für menschliche
Patienten verabreicht werden, jedoch kann die vorstehend genannte
Dosierung geeigneterweise in Abhängigkeit
von dem Alter, Körpergewicht
und medizinischem Zustand des Patienten und der Verabreichungsart
variieren. Eine bevorzugte Dosis ist 0,25 mg bis 25 mg bei menschlichen
Patienten. Eine Dosis pro Tag ist bevorzugt.
-
Der wie hierin verwendete Begriff "Behandeln" schließt Vorbeugen
(beispielsweise prophylaktisch) und palliative Behandlung ein.
-
HERSTELLUNG I
-
Racemischer cis-6-Phenyl-5-[4-(2-pyrrolidin-1-ylethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol
-
Schritt A
-
cis-1-{2-[4-(6-Methoxy-2-phenyl-1,2,3,4-tetrahydronaphthalin-1-yl)phenoxy]ethyl}pyrrolidin.
Eine Lösung
von 1-{2-[4-(6-Methoxy-2-phenyl-3,4-dihydronaphthalin-1-yl)phenoxy]ethyl}pyrrolidinhydrochlorid
(Nafoxidenhydrochlorid) (1,0 g, 2,16 mMol) in 20 ml absolutem Ethanol,
enthaltend 1,0 g Palladiumhydroxid auf Kohlenstoff, wurde bei 50
psi 19 Stunden bei 20°C
filtriert. Filtration und Verdampfung lieferten 863 mg (93%) cis-1-{2-[4-(6-Methoxy-2-phenyl-1,2,3,4-tetrahydronaphthalin-1-yl)phenoxy]ethyl}pyrrolidin: 1H-NMR (CDCl3): d
3,50–3,80
(m, 3H), 3,85 (s, 3H), 4,20–4,40
(m, 3H), 6,80-7,00
(m, 3H); MS 428 (P+ + 1).
-
Schritt B
-
Zu einer Lösung von 400 mg (0,94 mMol)
des Produkts von Schritt A in 25 ml Methylenchlorid wurde bei 0°C tropfenweise
unter Rühren
4,7 ml (4,7 mMol) einer 1,0 M Lösung
von Bortribromid in Methylenchlorid gegeben. Nach 3 Stunden bei
Raumtemperatur wurde das Reaktionsgemisch in 100 ml schnell gerührtes, gesättigtes,
wässeriges
Natriumbicarbonat gegossen. Die organische Schicht wurde abgetrennt, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und auf konzentriert unter Bereitstellung
von 287 mg (74% Ausbeute) der Titelsubstanz als die freie Base. 1H-NMR (CDCl3): d
3,35 (dd, 1H), 4,00 (t, 2H), 4,21 (d, 1H), 6,35 (ABq, 4H). Das entsprechende
Hydrochloridsalz wurde durch Behandeln einer Lösung der freien Base mit überschüssigem 4N HCl
in Dioxan, gefolgt von Eindampfung zur Trockne und Etherverreibung
(MS: 415 [P+ + 1]) hergestellt.
-
Ein für die Herstellung 1 verwendbares
alternatives Verfahren wird nachstehend beschrieben.
-
Schritt A
-
1-{2-[4-(6-Methoxy-3,4-dihydronaphthalin-l-yl)phenoxy]ethyl}pyrrolidin:
Ein Gemisch von wasserfreiem CeCl3 (138
g, 560 mMol) und THF (500 ml) wurde 2 h heftig gerührt. In
einem getrennten Kolben wurde eine Lösung von 1-[2-(4-Bromphenoxy)ethyl]pyrrolidin
(100 g, 370 mMol) in THF (1000 ml) auf –78°C gekühlt und n-BuLi (2,6 M in Hexanen,
169 ml, 440 mMol) wurde langsam innerhalb 20 min. zugegeben. Nach
15 min. wurde die Lösung
zu der CeCl3-Aufschlämmung, gekühlt auf –78°C, über Kanüle gegeben und das Reaktionsgemisch
wurde 2 h bei –78°C gerührt. Eine
Lösung
von 6-Methoxy-1-tetralon (65,2 g, 370 mMol) in THF (1000 ml) bei –78°C wurde zu
dem Arylcerreagens über
die Kanüle
gegeben. Die Reaktion wurde langsam auf Raumtemperatur erwärmen lassen
und wurde für
insgesamt 16 h gerührt.
Das Gemisch wurde durch eine Lage Celite filtriert. Das Filtrat
wurde im Vakuum aufkonzentriert und 3 N HCl (500 ml) und Et2O (500 ml) wurden zugegeben. Nach Rühren für 15 min.
wurden die Schichten abgetrennt. Die wässerige Schicht wurde mit Et2O (2x) weiter gewaschen. Die vereinigten
organischen Schichten wurden getrocknet (MgSO4),
filtriert und aufkonzentriert unter Bereitstellung von 6-Methoxy-1-tetralon (22 g).
Die wässerige
Schicht wurde mit 5 N NaOH auf pH 12 basisch gemacht und 15%iges
wässeriges
(NH4)2CO3 (1000 ml) wurde zugegeben. Das wässerige
Gemisch wurde mit CH2Cl2 (2x)
extrahiert. Die organische Lösung
wurde getrocknet (MgSO4), filtriert und
aufkonzentriert unter Bereitstellung eines braunen Öls. Verunreinigungen
wurden abdestilliert (110–140°C C 0,2 mmHg)
unter Gewinnung des Produkts (74 g, 57%). 1H-NMR
(250 MHz, CDCl3): d 7,27 (d, J = 8,7 Hz,
2H), 6,92–6,99
(m, 3H), 6,78 (d, J = 2,6 Hz, 1H), 6,65 (dd, J = 8,6, 2,6 Hz, 1H),
5,92 (t, J = 4,7 Hz, 1H), 4,15 (t, J = 6,0 Hz, 2H), 3,80 (s, 3H),
2,94 (t, J = 6,0 Hz, 2H), 2,81 (t, J = 7,6 Hz, 2H), 2,66 (m, 2H),
2,37 (m, 2H), 1,84 (m, 4H).
-
Schritt B
-
1-{2-[4-(2-Brom-6-methoxy-3,4-dihydronaphthalin-1-yl)phenoxy]ethyl}pyrrolidin:
Pyridiniumbromidperbromid (21,22 g, 60,55 mMol) wurde tropfenweise
zu einer Lösung
von 1-(2-[4-(6-Methoxy-3,4-dihydronaphthalin-1-yl)phenoxy]ethyl}pyrrolidin
(23 g, 72 mMol) in THF (700 ml) gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde
60 h gerührt.
Der Niederschlag wurde durch eine Celitelage mit Hilfe von THF filtriert.
Der weißliche Feststoff
wurde in CH2Cl2 und
MeOH gelöst
und wurde von dem Celite abfiltriert. Die organische Lösung wurde mit
0,5 N wässeriger
HCl, gefolgt von gesättigter
NaHCO3 (wässerig) gewaschen. Die organische
Lösung
wurde getrocknet (MgSO4), filtriert und
aufkonzentriert unter Bereitstellung eines braunen Feststoffs (21,5
g, 83%). 1H NMR (250 MHz, CDCl3):
d 7,14 (d, J = 8,7 Hz, 2H), 6,97 (d, J = 8,8 Hz, 2H), 6,71 (d, J
= 2,2 Hz, 1H), 6,55 (m, 2H), 4,17 (t, J = 6,0 Hz, 2H), 3,77 (s,
3H), 2,96 (m, 4H), 2,66 (m, 4H), 1,85 (m, 4H).
-
Schritt C
-
1-{2-[4-(6-Methoxy-2-phenyl-3,4-dihydronaphthalin-1-yl)phenoxy]ethyl}pyrrolidinhydrochlorid
(Nafoxidenhydrochlorid): Zu einem Gemisch von 1-{2-[4-(2-Brom-6-methoxy-3,4-dihydronaphthalin-1-yl)phenoxy]ethyl}pyrrolidin
(19 g, 44 mMol), Phenylboronsäure
(7,0 g, 57 mMol) und Tetrakis(triphenylphosphonium)palladium (1,75
g, 1,51 mMol) in THF (300 ml) wurde Na2CO3 (13 g, 123 mMol) in H2O
(100 ml) gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 18 h unter Rückfluss
erhitzt. Die Schichten wurden abgetrennt und die organische Schicht
wurde mit H2O, gefolgt von Salzlösung, gewaschen.
Die organische Schicht wurde getrocknet (MgSO4),
filtriert und aufkonzentriert unter Gewinnung von 17,96 g eines
braunen Feststoffs. Der Rückstand wurde
in einem 1 : 1-Gemisch von CH2Cl2 und EtOAc (250 ml) gelöst und 1 N HCl in Et2O (100 ml) wurde zugegeben. Nach Rühren für 2 h wurde
das Produkt aus der Lösung
kristallisieren lassen und 11 g Material wurden durch Filtration
ge sammelt. Aufkonzentrierung der Mutterlauge zu ihrem halben Volumen
lieferte zusätzlich
7,3 g Produkt.
-
Schritt D
-
cis-1-{2-[4-(6-Methoxy-2-phenyl-1,2,3,4-tetrahydronaphthalin-1-yl)phenoxy]ethyl}pyrrolidin: 1-{2-[4-(6-Methoxy-2-phenyl-3,4-dihydronaphthalin-1-yl)phenoxy]ethyl}pyrrolidinhydrochlorid
(Nafoxidenhydrochlorid) (75 g, 162 mMol) wurde in 1000 ml EtOH und
300 ml McOH gelöst.
Trockenes Pd(OH)2 auf Kohlenstoff wurde
zugegeben und das Gemisch wurde an einem Parr-Schüttler bei
50°C und
50 psi 68 h hydriert. Der Katalysator wurde mit Hilfe von Celite
abfiltriert und die Lösungsmittel
wurden im Vakuum entfernt. Der erhaltene weiße Feststoff wurde in CH2Cl2 gelöst und die
Lösung
wurde mit gesättigter
NaHCO3 (wässerig) gewaschen. Die organische
Lösung
wurde getrocknet (MgSO4), filtriert und
aufkonzentriert unter Gewinnung eines weißlichen Feststoffs (62,6 g,
90%).
-
Schritt E
-
cis-6-Phenyl-5-[4-(2-pyrrolidin-1-ylethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol:
Ein Gemisch von cis-1-{2-[4-(6-Methoxy-2-phenyl-1,2,3,4-tetrahydronaphthalin-1-yl)-phenoxy]ethyl}pyrrolidin
(12 g, 28 mMol), Essigsäure
(75 ml) und 48%iger HBr (75 ml) wurde 15 h auf 100°C erhitzt.
Die Lösung
wurde gekühlt
und der erhaltene weiße
Niederschlag wurde durch Filtration gesammelt. Das Hydrobromidsalz
(9,6 g, 69%) wurde in CHCl3/MeOH gelöst und wurde
mit gesättigter
NaHCO3 (wässerig) gerührt. Die Schichten wurden abgetrennt und
die wässerige
Schicht wurde mit CHCl3/MeOH weiter extrahiert.
Die vereinigten organischen Schichten wurden getrocknet (MgSO4), filtriert und aufkonzentriert unter Gewinnung
von Produkt als einen weißlichen Schaum. 1H NMR (250 MHz, CDCl3):
d 7,04 (m, 3H), 6,74 (m, 2H), 6,63 (d, J = 8,3 Hz, 2H), 6,50 (m,
3H), 6,28 (d, J = 8,6 Hz, 2H), 4,14 (d, J = 4,9 Hz, 1H), 3,94 (t,
J = 5,3 Hz, 2H), 3,24 (dd, J = 12,5, 4,1 Hz, 1H), 2,95 (m, 4H),
2,78 (m, 4H), 2,14 (m, 1H), 1,88 (m, 4H), 1,68 (m, 1H).
-
BEISPIEL
1
(-)cis-6(S)-Phenyl-5(R)-(4-(2-pyrrolidin-1-yl-ethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol-D-tartrat
-
Das racemische Amin von Herstellung
1 (5 g, 12,1 mMol) in einem 95 : 5-Gemisch von absolutem Ethanol/Wasser
(50 ml) wurde mit einer Lösung
von D-Weinsäure
(1,83 g, 12,1 mMol) in einem 95 : 5-Gemisch von absolutem Ethanol/Wasser
(20 ml) behandelt. Das Gemisch wurde unter mildem Rückfluss
erhitzt und ergab eine homogene Lösung. Nach Erhitzen für 10 Minuten
wurde das Gemisch abkühlen
lassen und bei Umgebungstemperatur (–25°C) über Nacht gerührt. Das
Salz fiel als weiße
Feststoffe aus und wurde durch Saugfiltration gesammelt, mit absolutem
Ethanol (20 ml) gewaschen und trockengesaugt. Die gesammelten weißen Feststoffe
(3,75 g) wurden unter Hausvakuum bei Raumtemperatur (–25°C) weiter
getrocknet zur Gewinnung von 2,77 g (81% der Theorie). Chirale HPLC-Assay
des Salzes wies eine optische Reinheit von 95 : 5 zugunsten des
gewünschten
Enantiomers aus.
-
Die weißen Feststoffe (2,77 g) wurden
in einem 95 : 5-Gemisch
von absolutem Ethanol/Wasser (28 ml) suspendiert, unter Rühren für 3,5 Stunden
unter Rückfluss
erhitzt. Nach Kühlen
auf Raumtemperatur wurde das Gemisch über Nacht granuliert. Die weißen Feststoffe
wurden durch Saugfiltration gesammelt, mit Ethanol (15 ml) gewaschen
und trockengesaugt. Nach Trocknen unter Hausvakuum bei Raumtemperatur
wurden 2,48 g (95% der theoretischen Ausbeute) des erneut gelösten Salzes mit
einer optischen Reinheit von >99 :
1, wie durch chirales HPLC-Assay beurteilt, erhalten.