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Diese Erfindung betrifft lichthärtbare Zusammensetzungen,
die insbesondere zur Verwendung in der Stereolithographie (solid
imaging) geeignet sind. Die Zusammensetzungen sind so formuliert,
dass sie die Diffusion derart steuern, dass die lichterzeugten Polymerisationsinitiatoren
innerhalb des belichteten Bereichs enthalten sind, was die Genauigkeit
und die Auflösung
der durch Stereolithographie erzeugten Gegenstände verbessert, während gleichzeitig
die Photogeschwindigkeit der Zusammensetzung und die anfängliche
Grünfestigkeit
der durch Stereolithographie erzeugten Gegenstände verbessert wird.
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Das Stereolithographieverfahren ist
ein Verfahren, bei dem lichthärtbare
Materialien Schicht für Schicht
bildweise polymerisiert werden. Im Allgemeinen muss der durch Stereolithographie
erzeugte Bereich, bei dem es sich um den Bereich handelt, der aktinischer
Strahlung ausgesetzt wird, in einem Maß härten, dass er störenden Kräften, wie
z. B. Scherkräften,
ohne signifikante Verzerrung oder Beschädigung widerstehen kann. In
den meisten gegenwärtigen
Stereolithographiesystemen auf Flüssigkeitsbasis, z. B. in dem
Verfahren, das in der US-PS
5,006,364 (Fan) beschrieben ist, wird eine Rakel verwendet, um die
lichthärtbare
Flüssigkeit auf
der Oberseite einer Plattform, einer Trägerstruktur oder eines Bereichs,
der vorher durch Stereolithographie erzeugt worden ist, zu verteilen
und zu glätten.
Wenn der Bildbereich ausreichend ausgehärtet ist oder eine geringe
anfängliche
Grünfestigkeit
aufweist, kann er leicht durch die Kraft und die Bewegung der Rakel beschädigt werden.
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Nicht auf einem Träger befindliche,
durch Stereolithographie erzeugte Bereiche, wie z. B. freitragende Schichten
und verbrückende
Schichten zwischen Trägern
oder anderen Teilen eines durch Stereolithographie hergestellten
Gegenstands sind von besonderer Bedeutung, da diese Bereiche die äußeren Kanten
des durch Stereolithographie hergestellten Gegenstands darstellen
und jegliche Verformung dieser Schichten bei dem Gegenstand zu einem
Toleranzverlust führen
kann.
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Lichthärtbare Zusammensetzungen auf
Epoxidbasis können
Gegenstände
erzeugen, die einen außergewöhnlich hohen
Modul aufweisen. Es dauert jedoch nach dem Belichten im Vergleich
mit beispielsweise lichthärtbaren
Acrylatrusammensetzungen gewöhnlich
länger,
bis sich die Module entwickeln. Es ist möglich, die Modulentwicklung
lichthärtbarer
Epoxidzusammensetzungen durch Einmischen radikalisch polymerisierbarer
Verbindungen wie z. B.
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Acrylaten oder Vinylverbindungen
in die Epoxidzusammensetzung zu beschleunigen. Wenn jedoch die Acrylmatrix
dazu führt,
dass sich der durch Stereolithographie hergestellte Bereich zu schnell
verfestigt, dann kann die durch Stereolithographie hergestellte
Schicht, die aus einer solchen gemischten Harzzusammensetzung gebildet
worden ist, eine niedrigere anfängliche
Grünfestigkeit
und möglicherweise
sogar eine noch niedrigere Endteilfestigkeit aufweisen als eine
Schicht oder ein fertiggestellter Gegenstand, der aus der langsamer
härtenden
Zusammensetzung ausgebildet ist, die nur Epoxid enthält. Es wurde
gefunden, dass nur bestimmte Formulierungen gemischter radikalisch
und kationisch polymerisierbarer Monomerzusammensetzungen eine geeignete
Steuerung der Geschwindigkeit und des Grads der Vernetzung, die
bzw. der keine Aushärtung
verursacht, und daher eine Diffusion innerhalb des belichteten Bereichs
der lichthärtbaren
Zusammensetzung bereitstellen und zu einer optimalen Ausgewogenheit
führen,
die eine hohe anfängliche
Grünfestigkeit, eine
hohe Gegenstandsgrünfestigkeit
und eine hohe Gegenstandsendfestigkeit bereitstellen.
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Die EP-A-0 207 893 beschreibt ein
Verfahren zur Herstellung dreidimensionaler Gegenstände unter Verwendung
einer lichthärtbaren
Zusammensetzung, die kationische und radikalische Komponenten in
einem Verhältnis
von unter 3 enthält.
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Die EP-A-0 535 828 beschreibt ein
allgemeines Verfahren zur Herstellung dreidimensionaler Gegenstände unter
Verwendung einer lichthärtbaren
Zusammensetzung, die kationische und radikalische Komponenten in
einem Verhältnis
von unter 3 enthält.
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Die EP-A-0 605 361 beschreibt eine
lichthärtbare
Zusammensetzung zur Herstellung dreidimensionaler Gegenstände, die
kationische und radikalische Komponenten in einem Verhältnis von
mehr als 10 enthält.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung einer genau formulierten und gemischten Mischung
von Epoxid- und Acrylmonomeren, -vorpolymeren und -oligomeren zur
Steuerung der Diffusion der aktivierten Photoinitiatoren, so dass
diese aktivierten Spezies in dem durch Stereolithographie hergestellten
Bereich konzentriert werden, was die Kontrolle der Polymerisationsreaktion
verbessert, wodurch die anfängliche
Grünfestigkeit
und die Bildauflösung
verbessert werden. Die genaue Formulierung betrifft die geeignete
Auswahl und Konzentration der Epoxid- und Acrylspezies, die in die
lichthärtbare
Zusammensetzung eingemischt werden.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Steuerung des Starts der Polymerisation über dem
gesamten belichteten Bereich und somit die Steuerung der Belichtungstiefe
durch die Auswahl und die Formulierung der Photoinitiatoren zur
Bereitstellung einer Aktivität
bei mindestens zwei der Wellenlängen
der Aktivierungsstrahlung, die durch die Strahlungsquelle bereitgestellt
wird.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung einer lichthärtbaren Zusammensetzung, die
zur Verwendung mit einem Argonlaser optimiert ist.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung einer lichthärtbaren Zusammensetzung, die
gegenüber
der Gegenwart von Wasser tolerant ist und die Bereitstellung einer
Zusammensetzung, die eine geringe oder keine Variation der anfänglichen
Grünfestigkeit
der durch Stereolithographie hergestellten Bereiche oder der Härtungsgeschwindigkeit
zeigt, die durch eine relative Feuchtigkeit von Arbeitsbereichen
von 50% oder mehr hervorgerufen wird.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens, durch das ein Gegenstand
mit einer hohen anfänglichen
Grünfestigkeit
und einer hohen Bildauflösung
durch Stereolithographietechniken erzeugt werden kann.
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine lichthärtbare
Zusammensetzung bereit, die so formuliert ist, dass sie die anfängliche
Grünfestigkeit
von Gegenständen
verbessert, die aus der Zusammensetzung durch Stereolithographietechniken
ausgebildet worden sind, wobei die Zusammensetzung ein Gemisch von
kationisch polymerisierbaren organischen Substanzen kombiniert mit
einer Mischung von radikalisch polymerisierbaren organischen Substanzen,
einen lichterzeugenden sauren Vorläufer, der gegebenenfalls mit
einem Sensibilisator assoziiert ist, einen radikalischen Initiator
und gegebenenfalls Wasser umfasst, wobei das Verhältnis des
Gemischs von kationischen Polymerisationskomponenten verglichen
mit dem Gewicht der Mischung der radikalischen Polymerisationskomponenten
von 3 bis 10 ist.
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Die Zusammensetzung kann ferner Wasser
umfassen. Die Konzentration des Wassers beträgt 0,2 bis 3 Gew.-% bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Die Zusammensetzung umfasst ferner
einen lichterzeugenden sauren Vorläufer und einen radikalischen
Photoinitiator in Kombination, die zur Verwendung mit einer Multiwellenlängen- Belichtungsquelle
optimiert ist, die mindestens zwei Hauptwellenlängen erzeugt. Der Initiator
und der Vorläufer
sind durch optische molare Extinktionskoeffizienten gekennzeichnet.
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Die Kombination ist derart, dass
ein normiertes Verhältnis
der Extinktionskoeffizienten des Vorläufers und des Initiators bei
einer Hauptwellenlänge
weniger als ein Faktor von 3,0 des Verhältnisses des Extinktionskoeffizienten
bei einer zweiten Hauptwellenlänge
und mehr bevorzugt weniger als ein Faktor von 2 ist.
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Wie es im vorliegenden Anspruch 10
dargestellt ist, wird auch ein Verfahren zur Herstellung eines integralen
dreidimensionalen Gegenstands mit verbesserter Grünfestigkeit
durch Kontrollieren der Diffusion von lichtaktivierten Molekülspezies
in den Bereichen einer lichthärtbaren
flüssigen
Zusammensetzung bereitgestellt, welche aktinischer Strahlung ausgesetzt
ist.
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Für
Stereolithographieanwendungen sind die lichthärtbaren Zusammensetzungen auf
der Basis von Epoxidharzen bevorzugt, da Epoxidzusammensetzungen
feste Gegenstände
ergeben, die eine hohe Genauigkeit und gute physikalische Eigenschaften
aufweisen. Epoxidzusammensetzungen weisen jedoch typischerweise
geringe Photogeschwindigkeiten auf, und zwar insbesondere dann,
wenn sie mit Zusammensetzungen auf Acryl- oder Vinyletherbasis verglichen
werden. Die lange Aushärtungszeit
und die geringe Geschwindigkeit der Entwicklung der Grünfestigkeit
von Epoxidharzen führen
zu verlängerten
Herstellungszeiten für
Gegenstände,
die durch Stereolithographie hergestellt werden. Häufig kann
eine Wartezeit zwischen dem Aufbringen einer Schicht auf die nächste von
70 s nach der Belichtung erforderlich sein, um zu ermöglichen,
dass nicht auf einem Träger
befindliche Bereiche einer durch Stereolithographie hergestellten
Schicht ausreichend fest werden, so dass sie der Belastung widerstehen,
die mit dem Aufbringen nachfolgender Schichten verbunden ist.
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Um die Photogeschwindigkeit der Stereolithographiezusammensetzungen
zu verbessern, wurden den Zusammensetzungen auf Epoxidbasis Acrylmonomere
oder -oligomere zusammen mit radikalischen Initiatoren oder Vinylether
zugesetzt. Obwohl die Zugabe dieser Materialien die Photogeschwindigkeit
einer derartigen Zusammensetzung verbessert, leiden diese gemischten
Harzzusammensetzungen an einem Verlust an anfänglicher Grünfestigkeit und in manchen
Fällen
an einem Verlust der Bildgenauigkeit. Um eine zufriedenstellende
anfängliche
Grünfestigkeit,
Bildgenauigkeit und eine hohe Auflösung zu erreichen, ist es erforderlich, Harze
mit spezifischen Eigenschaften auszuwählen, die Konzentrationen der
Harze in der gemischten Zusammensetzung in geeigneter Weise zu kontrollieren
und die Photoinitiatoren und deren Konzentrationen in geeigneter
Weise auszuwählen,
so dass die Polymerisation zu einer hohen anfänglichen Grünfestigkeit innerhalb des durch
die Stereolithographie hergestellten Bereichs führt. Es ist die geeignete Auswahl
der Harze, der Harzkonzentration und der Harzkonzentrationsverhältnisse,
die zur Bewahrung der reaktiven Produkte innerhalb des durch die
Stereolithographie hergestellten Bereichs führt, während die Polymerisation mit
einer Geschwindigkeit fortschreiten kann, die zu einer guten anfänglichen
Grünfestigkeit
führt.
Beispielsweise wird bei der Belichtung eines lichterzeugenden sauren
Vorläufers,
wie z. B. eines Triarylsulfoniumsalzes, eine Lewissäure erzeugt,
welche die epoxyfunktionellen Harze polymerisieren kann. Wenn die
Diffusion dieser lichterzeugten Säure innerhalb der lichthärtbaren
Flüssigkeit
schneller ist als die Polymerisationsgeschwindigkeit, dann entweicht
die Säure
aus dem belichteten Bereich. Da die Säurekonzentration nunmehr im
belichteten Bereich niedriger ist, wird die Polymerisationsgeschwindigkeit
des Epoxids vermindert, was es ermöglicht, dass noch mehr lichterzeugte
Säure aus
dem belichteten Bereich diffundiert. Das Ergebnis ist häufig eine
Schicht mit einer sehr geringen anfänglichen Grünfestigkeit und einer schlechten
Bildauflösung.
Auch da die lichterzeugte Säure,
die aus dem Bildbereich herausdiffundiert ist, die Epoxidpolymerisation
starten wird, wird die Topfzeit der Zusammensetzung verkürzt. Um
die Diffusion der Säure
aus dem Bildbereich nach der Belichtung zu vermindern, wird der
lichthärtbaren
Epoxidzusammensetzung gewöhnlich
ein Acrylat, wie z. B. Trimethylolpropantriacrylat (TMPTA) zugesetzt.
Obwohl das Triarylsulfoniumsalz bei der Belichtung Radikale bildet, welche
die Polymerisation des Acrylats induzieren können, wird in der Formulierung
gewöhnlich
ein radikalischer Initiator wie z. B. 1-Hydroxycyclohexylphenylketon
(Irgacure 184, von Ciba-Geigy erhältlich) verwendet, um die Radikalkonzentration
während
der Belichtung des durch Stereolithographie hergestellten Bereichs
zu erhöhen.
Nach der Belichtung polymerisiert das Acrylat schnell und bildet
eine schwach vernetzte Matrix, die zum signifikanten Verlangsamen
der Diffusion der lichterzeugten Säure aus dem Bildbereich dient.
Da die Diffusionsgeschwindigkeit der Säure aus dem Bildbereich vermindert
wird, bleibt die Säurekonzentration
in dem Bildbereich hoch und die Polymerisationsgeschwindigkeit des
Epoxids in dem Bildbereich wird erhöht. Während die Zugabe von TMPTA
und eines radikalischen Initiators in der lichthärtbaren Epoxidzusammensetzung die
Bildauflösung
der Schicht signifikant verbessert und auch die anfängliche
Polymerisation des Epoxids aufgrund des Zurückhaltens der lichterzeugten
Säure erleichtert,
führt eine
zu hohe Vernetzungsdichte des Acrylats auch zur Verlangsamung der
Säure-
und Epoxiddiffusion innerhalb des Bildbereichs. Bei hohen Vernetzungsdichten
des Acrylats kann die anfängliche
Grünfestigkeit
der Schicht in der Praxis vermindert werden oder niedriger sein,
als es zur Verhinderung einer Schichtverformung während der
Abscheidung nachfolgender Schichten erforderlich ist. Darüber hinaus
ist die Grünfestigkeit
eines Gegenstands oder sogar die Endfestigkeit des Gegenstands häufig geringer.
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Eine gute Vernetzungsdichte ist für das Erreichen
einer anfänglichen
Grünfestigkeit
und der gewünschten
Bildauflösung
essentiell. In der vorliegenden Erfindung wird einem Gemisch aus
epoxyfunktionellen Harzen ein multifunktionelles Acrylmonomer zugesetzt.
Die Vernetzungsdichte der Acrylkomponente wird durch Einmischen
eines monofunktionellen Acrylats zusätzlich zu dem multifunktionellen
Acrylat in die Zusammensetzung kontrolliert. Die Monoacrylat- und
Triacrylatkonzentrationen und die relativen Konzentrationen werden
so formuliert, dass die Bildung einer Acrylatmatrix in den durch
die Stereolithographie hergestellten Bereichen in einer Weise kontrolliert
wird, dass die Säurediffusion
aus dem Bildbereich heraus vermindert wird, während eine Diffusion innerhalb
des Bildbereichs zugelassen wird, so dass die Epoxidpolymerisation
effizient fortschreitet und die durch die Stereolithographie hergestellten
Schichten eine hohe anfängliche
Grünfestigkeit entwickeln,
während
der durch die Stereolithographie hergestellte Gegenstand sowohl
eine hohe Grün- als auch Endfestigkeit
entwickelt. Das Verhältnis
des Monoacrylatmonomers zu dem Triacrylat (oder einem anderen multifunktionellen
Acrylatmonomer) variiert abhängig
von einer Anzahl von Faktoren, wie z. B. der Viskosität der restlichen
Epoxidzusammensetzung, der Polymerisationsgeschwindigkeit der restlichen
Epoxidzusammensetzung, der Konzentration der gebildeten Radikale
und deren Effekt auf die Vernetzungsdichte der Acrylatmatrix, der
Konzentration der während
der Belichtung gebildeten Lewissäure,
usw. Es ist jedoch bevorzugt, dass ein Monoacrylat/Triacrylat-Verhältnis zwischen
0,12 und 0,9 vorliegt, um eine stärkere Polymerisation und daher
eine höhere
anfängliche
Grünfestigkeit
zu erreichen. Aufgrund des Verlusts an Photogeschwindigkeit ist
jedoch ein Monoacrylat/Triacrylat-Verhältnis zwischen 0,27 und 0,58
mehr bevorzugt. Die Verminderung der Photogeschwindigkeit ist im
Beispiel 1 veranschaulicht. In der hier verwendeten Bedeutung definieren die
Begriffe monofunktionell und multifunktionell in Bezug auf die Acrylkomponente
der Zusammensetzung die Anzahl von funktionellen Acrylgruppen in
dem jeweiligen Monomer.
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Viele der verschiedenen Monoacrylate,
wie z. B. Tetrahydrofurfurylacrylat, Isobornylacrylat und Laurylacrylat
können
verwendet werden, um die Vernetzungsdichte zu vermindern. Caprolactonacrylat
ist jedoch aufgrund der Hydroxylfunktionalität und der schwachen Hautreizung
am meisten bevorzugt.
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Es ist häufig vorteilhaft, ein langsam
bis mäßig schnell
reagierendes Epoxidharz in die lichthärtbare Zusammensetzung einzubeziehen.
Es wird angenommen, dass das langsamer reagierende Epoxid bei der Zwischenschichtadhäsion unterstützt und
eine Verminderung von Spannungen ermöglicht, die z. B. auf thermische
Schwankungen von der exothermen Schichtpolymerisation und auf eine
Schrumpfung des Gemischs während
der Polymerisation zurückzuführen sind.
Gegenwärtige
Epoxid/Acrylat-Zusammensetzungen umfassen für diese Zwecke im Allgemeinen
1,4-Butandioldiglycidylether. 1,4-Butandioldiglycidylether ist eine
Epoxidflüssigkeit
mit niedriger Viskosität
und einer mäßig hohen
Härtungsgeschwindigkeit.
Das Einmischen eines langsam bis mäßig schnell reagierenden, jedoch
eine höhere
Viskosität
aufweisenden Epoxidharzes in eine Zusammensetzung, die ein relativ
schnell reagierendes Epoxid wie z. B. ein cycloaliphatisches Epoxid
enthält, wie
es durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt wird, verbessert
die anfängliche
Grünfestigkeit
der durch die Stereolithographie hergestellten Schichten wesentlich
und stellt auch eine hervorragende Zwischenschichthaftung und eine
hervorragende Relaxation von Spannungen während der Herstellung des Gegenstands
bereit. Das Einbeziehen von funktionellen Epoxidharzen mit höherer Viskosität verbessert
auch die Bildauflösung
signifikant. Funktionelle Epoxidharze mit höherer Viskosität umfassen
z. B. Epoxid-Phenol-Novolak-Harze mit einer durchschnittlichen Funktionalität von etwa
3,6 oder mehr, wie z. B. EPON 1050 (von Shell erhältlich),
oder z. B. Epoxid-Kresol-Novolake,
wie z. B. ECN 1273, 1280 oder 9495 (von Ciba erhältlich). Der bevorzugte Viskositätsbereich
für dieses
langsam härtende
Epoxid liegt bei über
1000 Poise bei 25°C.
Es ist jedoch mehr bevorzugt, ein langsam härtendes Epoxid mit einer Viskosität von über 1000
Poise bei 25°C und
einem Erweichungspunkt von unter 40°C zu verwenden. Das Gemisch
der epoxyfunktionellen Harze ist so formuliert, dass das langsam
bis mäßig reagierende
hochviskose Epoxidharz in einer Konzentration von 5 bis 25 Gew.-%
des Epoxidgemischs in der Zusammensetzung vorliegt.
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Die anfängliche Grünfestigkeit eines solchen gemischten
Epoxids scheint durch den folgenden Mechanismus verbessert zu werden.
Die Phenol-Novolak-Epoxide weisen bei Raumtemperatur eine ziemlich hohe
Viskosität
auf und haben einen Toffee-artigen Charakter. Ihre Viskosität bei 52°C beträgt im Allgemeinen über 200
Poise. Wenn diese mit anderen niedrigviskosen Epoxiden gemischt
werden, wie z. B. mit cycloaliphatischen Epoxiden und/oder mit niedrigviskosen
Acrylaten, dann wird die Viskosität der resultierenden Formulierung
wesentlich vermindert, da das hochviskose Epoxid durch die niedrigviskosen
Flüssigkeiten
wesentlich weichgemacht wird. Wenn diese Gemische, die ferner einen
lichterzeugenden sauren Vorläufer
und/oder einen radikalischen Photoinitiator umfassen, belichtet
werden, dann polymerisiert bzw. polymerisieren das Acrylat und/oder
die lymerisiert bzw. polymerisieren das Acrylat und/oder die cycloaliphatischen
Epoxide rasch und wandeln sich von niedrigviskosen Flüssigkeiten
zu Feststoffen um und können
die hochviskose Flüssigkeit nicht
länger
weichmachen. Tatsächlich
wird nun das hochviskose Epoxid, das zum Polymerisieren mehr Zeit erfordert,
der Weichmacher für
das sich verfestigende cycloaliphatische Epoxid und/oder Acrylat.
Diese Rollenumkehrung, bei der sich die Rolle des Weichmachers und
der weichgemachten Komponenten in dem Harz umkehrt, ist für eine überraschende
Zunahme der anfänglichen
Grünfestigkeit
verantwortlich, da das gehärtete cycloaliphatische
Epoxid und/oder Acrylat durch eine hochviskose Flüssigkeit
weichgemacht bleiben, was der härtenden
Schicht eine wesentliche Steifigkeit verleiht. Da jedoch das hochviskose
Epoxid im Wesentlichen noch eine Flüssigkeit ist, gibt es in der
Matrix nach wie vor eine Mobilität,
wodurch eine weitere Polymerisation selbst bei Raumtemperatur ermöglicht wird.
Mit Epoxiden, die bei Raumtemperatur fest sind oder die einen Erweichungspunkt
von über
32°C aufweisen,
wie z. B. die vorstehend genannten Epoxid-Kresol-Novolake, ist die Polymerisation
bei Raumtemperatur etwas verzögert,
da die schneller härtenden
Komponenten in dem Gemisch polymerisieren. Diese festen Epoxide
erzeugen Schichten mit einer ziemlich hohen anfänglichen Grünfestigkeit. Da jedoch die
Härtung
bei Raumtemperatur oder der Prozesstemperatur verlangsamt wird,
ist die Grünfestigkeit
des Teils etwas niedriger und der Gegenstand kann eine hohe Endfestigkeit
nur mit einer Warmhärtung
erreichen. Durch die Verwendung von Epoxiden mit einer Viskosität von unter
1000 Poise bei 25°C geht
der Versteifungsvorteil verloren, der aufgrund der Rollenumkehrung
bei der Belichtung stattfindet, und die resultierende Schicht weist
eine niedrigere anfängliche
Grünfestigkeit
auf.
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In einer doppelt-härtenden
lichthärtenden
Zusammensetzung, die einen lichterzeugenden sauren Vorläufer und
einen lichtaktivierten radikalischen Initiator aufweist, wie z.
B. der efindungsgemäßen Epoxid/Acrylat-Zusammensetzung,
sind das Verhältnis
der Lichtabsorption des lichterzeugenden sauren Vorläufers zu
der Lichtabsorption des lichtaktivierten radikalischen Initiators
sowie die anschließende
Konzentration der Radikale und der lichterzeugten Säure auch
zur Kontrolle der Diffusionseigenschaften der Reaktanten nach der
Belichtung wichtig. Insbesondere in Multiwellenlängen-Belichtungssystemen können bestimmte
Zustände
entstehen, bei denen die Konzentration der lichterzeugten Säure an der
Oberfläche
des durch die Stereolithographie hergestellten Bereichs sehr hoch
ist, jedoch tiefer in der belichteten Schicht eine signifikant verminderte
Konzentration aufweist. Gleichzeitig kann die Konzentration der
Radikale, die durch die Belichtung erzeugt werden, und daher anschließend die
Vernetzungsdichte der Acrylatmatrix durch die Tiefe der belichteten
Schicht nicht die gleiche Verteilung der relativen Konzentrationen
aufweisen, wie diejenige der Säure. Eine Zusammensetzung
kann bezüglich
der Initiatorkonzentration einfach für eine einzelne Wellenlänge optimiert
werden, beispielsweise derart, dass die Vernetzungsdichte der Acrylatmatrix
ausreichend offen ist, um innerhalb des durch die Stereolithographie
hergestellten Bereichs eine schnellere Epoxidpolymerisation zu ermöglichen,
und trotzdem nach wie vor eine signifikante Diffusion der lichterzeugten
Säure aus
dem durch die Stereolithographie hergestellten Bereich heraus verhindert.
Bei anderen Wellenlängen,
die durch die Strahlungsquelle erzeugt worden sind, kann jedoch
die gleiche Zusammensetzung bei der Belichtung unter Erzeugung einer
größeren Vernetzungsdichte
der Acrylatmatrix und einer niedrigeren Konzentration der lichterzeugten
Säure reagieren.
Diese Differenz bei den relativen Aktivitäten der Photoinitiatoren bei
verschiedenen Wellenlängen
scheint in erster Linie mit den Absorptionseigenschaften der Photoinitiatoren
und deren Konkurrenz für
die verfügbare
Aktivierungsstrahlung zusammenzuhängen. Daher wird bei einer
zweiten Wellenlänge,
für welche
die Aktivitäten
der Photoinitiatoren nicht aktiviert worden sind, die Polymerisation
des Epoxids durch zwei Faktoren verlangsamt, und zwar durch eine
niedrigere Geschwindigkeit der Diffusion der lichterzeugten Säure und
des Epoxidharzes innerhalb des durch die Stereolithographie hergestellten
Bereichs und durch eine niedrigere Konzentration der lichterzeugten
Säure.
Wenn andererseits die Auswahl des radikalischen Initiators kombiniert
mit der verfügbaren
Aktivierungsstrahlung eine offene und schlecht vernetzte Acrylatmatrix
liefert, jedoch gleichzeitig eine effiziente Erzeugung der lichterzeugten
Säure bereitstellt,
dann wird die Konzentration der lichterzeugten Säure hoch sein und es wird eine
stärkere
Tendenz der Säure
vorliegen, aus dem Bildbereich herauszudiffundieren, da sie leichter
aus der offenen, schlecht vernetzten Matrix herausdiffundieren kann und
der Konzentrationsgradient der lichterzeugten Säure hoch ist.
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Wenn beispielsweise ein Argonionenlaser
im UV verwendet wird, dann sind die vorherrschenden Wellenlängen 333,6
nm (334) (mit etwa 15 bis 20% der Energie), 351,1 nm (351) mit etwa
40% der Energie) und 363,8 nm (364) (mit etwa 40% der Energie).
Von diesen Wellenlängen
werden die 351 nm- und 364 nm-Wellenlängen für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung als Hauptwellenlängen
betrachtet. Im Beispiel 4, Tabelle 4, sind die molaren Extinktionskoeffizienten
von zwei radikalischen Initiatoren, 1-Hydroxycyclohexylphenylketon
(Irgacure 184, von Ciba erhältlich)
und 4-(2-Hydroxyethoxy)phenyl-(2-propyl)keton (Irgacure 2959, von Ciba
erhältlich),
und von einem lichterzeugenden sauren Vorläufer, und zwar gemischten Triarylsulfoniumhexafluorantimonatsalzen
(UVI-6974, von Union Carbide erhältlich)
gezeigt. Der ungefähre
molare Extinktionskoeffizient (l/cm·mol) ist für jedes
Material in Methanol oder Ethanol angegeben. (UVI-6974 ist eine
50%ige Lösung
des lichterzeugenden Vorläufersalzes
und Propylencarbonat. Der Extinktionskoeffizient des Salzes ist
in der Tabelle 4 gezeigt.) Wenn das Verhältnis des Extinktionskoeffizienten
des radikalischen Photoinitiators zu dem Extinktionskoeffizienten
des lichterzeugenden sauren Vorläufers
für jede
Wellenlänge
ermittelt wird und diese Verhältnisse
durch einen Faktor um eine Hauptwellenlänge, z. B. 351 nm, normiert
werden, und dieser Faktor für
die Extinktionskoeffizientenverhältnisse
bei der anderen Wellenlänge
verwendet wird, dann kann ein Vergleich zwischen den Initiatorleistungen
durchgeführt
werden.
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Beispielsweise ist in der Tabelle
4 im Beispiel 4, das nachstehend angegeben ist, das auf 351 nm normierte
Extinktionskoeffizientenverhältnis
bei 364 nm für
Irgacure 184 viel höher
als für
Irgacure 2959. Dies bedeutet, dass dann, wenn eine Formulierung
zur Erzeugung einer radikalisch polymerisierten Matrix mit einer angemessenen
Säurekonzentration
derart optimiert wird, dass ein kationisch polymerisiertes Harz
in einem kurzen Zeitraum gehärtet
werden kann (d. h. derart, dass es eine hohe anfängliche Grünfestigkeit aufweist), diese
Formulierung eine stark radikalisch polymerisierte Matrix mit einer
schwachen Säurekonzentration
aufweist, wenn es mit Licht mit einer Wellenlänge von 364 nm belichtet wird
(d. h. es wird eine schwache Grünfestigkeit
aufweisen), da die Verhältnisse
zwischen 351 nm und 364 nm für
Irgacure 2959 nicht so groß sind. Dies
stellt eine ausgewogenere Formulierung bezüglich der Radikalerzeugung
und der Säureerzeugung
bereit, wenn die Formulierung Multiwellenlängen einer Belichtungsquelle
ausgesetzt wird. Es ist bevorzugt, dass ein normiertes Verhältnis der
Extinktionskoeffizienten des radikalischen Initiators zu dem lichterzeugenden sauren
Vorläufer
bei mindestens zwei Hauptwellenlängen
der Belichtungsquelle weniger als 3 ist. Es ist jedoch mehr bevorzugt,
dass ein Verhältnis
von weniger als 2 vorliegt.
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Mit einem Sensibilisator, der eine
größere Lichtsäureerzeugung
unter Verwendung der, Energie der 364 nm-Wellenlänge ermöglicht, kann der relativ kleine
Verlust an Säureerzeugung
bezüglich
der Radikalerzeugung mit einem mäßig effizienten
Sensibilisator wie z. B. 1,6-Diphenyl-1,3,5-hexatrien
oder 1,8-Diphenyl-1,3,5,7-octatetraen ausgeglichen werden, wenn
z. B. ein Initiator mit einem niedrigen normierten Extinktionskoeffizientenverhältnis wie
z. B. Irgacure 2959 verwendet wird. Es wurde gefunden, dass ein
sehr effizienter Sensibilisator, wie z. B. 1,12-Benzoperylen, ein
hohes normiertes Extinktionskoeffizientenverhältnis ausgleichen kann, wie
z. B. dasjenige, das bei der Verwendung von Irgacure 184 erzeugt
wird, da die Säureerzeugung,
die durch die Benzoperylen-Sensibilisierung von UVI-6974 bei 364
nm realisiert wird, ziemlich gut ist.
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Die typische Empfehlung für die Verwendung
der gegenwärtigen
flüssigen
lichthärtbaren
Zusammensetzungen ist die Vermeidung von Feuchtigkeit, falls dies
möglich
ist, jedenfalls aber die Vermeidung von Feuchtigkeitskonzentrationen
in den festen Stereolithographiearbeitsbereichen, bei denen die
Harzzusammensetzungen in Kontakt mit der Umgebungsluft stehen, wenn
die Feuchtigkeit mehr als 50% relative Feuchtigkeit beträgt. In der
normalen Praxis wird die Epoxidformulierung in einem im Wesentlichen
trockenen Zustand an einen Kunden geliefert. Wenn die relative Feuchtigkeit
beim Kunden höher
ist, dann wird die Zusammensetzung beginnen, bei der höheren Feuchtigkeit
unter Gebrauchsbedingungen ins Gleichgewicht zu kommen. Da Feuchtigkeitsänderungen
in der Zusammensetzung eine signifikante Änderung bei der Leistung der Zusammensetzung
verursachen, und zwar insbesondere bei dem Vermögen der Zusammensetzung, eine hohe
anfängliche
Grünfestigkeit
zu erreichen, wird dieser Äquilibrierungsprozess
eine signifikante Schwankung hervorrufen, die der Kunde ständig kompensieren
muss, um die beste Leistung zu erreichen. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
wurde jedoch so eingestellt, dass sie eine höhere anfängliche Grünfestigkeit bei relativen Feuchtigkeiten
von über
40% erreicht.
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Ein Teil dieser Formulierungseinstellung
verlangt nach der Zugabe von Wasser zu der Formulierung, und zwar
derart, dass sie im Wesentlichen auf die höhere Feuchtigkeit äquilibriert
ist, wenn sie an den Kunden geliefert wird. Alternativ könnte als
ein Weg, die Formulierung an die Gebrauchsbedingungen des Kunden
zu äquilibrieren,
der Kunde gebeten werden, eine empfohlene Wassermenge zuzusetzen,
so dass eine Übereinstimmung
mit der relativen Feuchtigkeit beim Kunden erzielt wird.
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Ein zweiter Teil dieser Formulierungseinstellung
für eine
höhere
Feuchtigkeit ist die Absenkung der Konzentration des Polyols in
der Formulierung. Die Konzentration des Polyols wird aus zwei Gründen eingestellt.
Erstens wirkt sowohl das Polyol als auch das Wasser in der Epoxidformulierung
als Kettenübertragungsmittel.
Diese Kettenübertragungsmittel
haben einen signifikanten Effekt auf das anfängliche Grünfestigkeitsvermögen der
Formulierung. Wenn mehr Wasser zugesetzt wird, dann wird für das geeignete
Ausmaß der
Kettenübertragung
weniger Polyol benötigt,
um eine hohe anfängliche
Grünfestigkeit
zu erreichen. Da zweitens Polyole typischerweise hydrophil oder
hygroskopisch sind, wird das Ausmaß der Änderung des Gleichgewichtswassergehalts
als Funktion der relativen Feuchtigkeit umso größer, je mehr Polyol sich in
der Zusammensetzung befindet. Dieses größere Ausmaß der Änderung des Wassergehalts als
Funktion der relativen Feuchtigkeit führt zu einer größeren Schwankung
der anfänglichen
Grünfestigkeitsleistung.
Umgekehrt führt ein
niedrigerer Po lyolgehalt dazu, dass die Epoxidformulierung einen
größeren Spielraum
für eine
gute anfängliche
Grünfestigkeitsleistung
aufweist, und zwar trotz der Schwankungen der relativen Feuchtigkeit
in der Gebrauchsumgebung.
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Die Erfinder haben zwei Wege bestimmt,
die geeigneten Polyol- und Wasserkonzentrationen für eine hohe
anfängliche
Grünfestigkeit
für eine
gegebene Epoxidformulierung zu bestimmen. Im Allgemeinen ist es erforderlich,
dieses Testen unter den relativen Feuchtigkeitsbedingungen durchzuführen, von
denen angenommen wird, dass sie während des Gebrauchs vorliegen.
Es ist auch erforderlich, die Belichtungsparameter für die Formulierung
und die Belichtung zu bestimmen, die zur Erzeugung einer Schicht
erforderlich ist, die vom Kunden typischerweise in dem Verfahren
verwendet wird.
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Das erste Verfahren besteht darin,
die Oberfläche
der Epoxidformulierung mit Licht in einer Weise zu belichten, die
dem Belichtungsverfahren ähnlich
ist, das in dem Anwendungsprozess verwendet wird. Dadurch wird eine
Materialschicht gebildet, die von der Oberfläche der Formulierung entfernt
werden kann. Nach einem eingestellten Zeitraum, z. B. nach 1,5 min,
kann die Person, welche die Formulierung durchführt, die Schicht berühren und
deren Steifigkeit fühlen
oder deren Neigung zur Formbewahrung untersuchen, wenn sie verformt wird.
Durch einen Vergleich von Formulierungen mit verschiedenem Wasser-
und Polyolgehalt können
die Formulierungen identifiziert werden, welche die beste anfängliche
Grünfestigkeit
aufweisen.
-
Ein zweites Verfahren zur Bestimmung
des besten Polyol- und Wassergehalts besteht darin, die Temperatur
oder das Exothermieverhalten der belichteten Schicht über einen
Zeitraum beginnend vom Zeitpunkt der Belichtung bis beispielsweise
1,5 min zu überwachen.
Die Formulierung, welche die größte Fläche unter der
Temperatur- oder Exothermie-Zeit-Kurve aufweist, hat typischerweise
eine höhere
ursprüngliche
Grünfestigkeit.
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Es wurde gefunden, dass Epoxidformulierungen,
die nach der Belichtung eine niedrige Peaktemperatur oder Exothermie
aufweisen, dazu neigen, über
einen längeren
Zeitraum einen breiteren Hochtemperatur- oder Exothermieverlauf
zu haben. Diese Formulierungen neigen auch zum Erreichen einer höheren anfänglichen
Grünfestigkeit,
Gegenstandsgrünfestigkeit
und Gegenstandsendfestigkeit. Es wurde auch gefunden, dass der Tasttest
der anfänglichen
Grünfestigkeit
oft den thermischen Test bezüglich
der anfänglichen
Grünfestigkeit
ergänzt,
wenn alle anderen Komponenten in der Zusammensetzung konstant gehalten
werden.
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Schließlich ist es, sobald ein Polyol-
und Wassergehaltsbereich der Formulierung bestimmt ist, erforderlich,
die Formulierungen den relativen Feuchtigkeitsbedingungen auszusetzen,
denen sie beim Gebrauch ausgesetzt sein werden. Durch Überwachen
der Gewichtszunahme oder des Gewichtsverlusts der Formulierung im
Laufe der Zeit kann bestimmt werden, ob die Zusammensetzung bezüglich der
relativen Feuchtigkeit äquilibriert
ist. Es können
kleine Korrekturen des Polyol- und Wassergehalts durchgeführt werden,
um sicherzustellen, dass die Formulierung bezüglich der relativen Feuchtigkeit
der Gebrauchsumgebung äquilibriert
ist. Es wurde gefunden, dass ein Epoxid-Polyol-Äquivalentgewichtsverhältnis von
etwa 3,5 und ein Wassergehalt von etwa 0,75% die beste Kombination
für Gemische,
wie z. B. diejenigen, die in Beispiel 5 gezeigt sind, zum Gebrauch
in einem Raumfeuchtigkeitsbereich von 40 bis 80% relativer Feuchtigkeit
sind. Bei dieser Kombination war das Gemisch bezüglich des Feuchtigkeitsbereichs
sofort äquilibriert
und zeigte eine hervorragende anfängliche Grünfestigkeit, Gegenstandsgrünfestigkeit
und Gegenstandsteilfestigkeit. In den im Beispiel 5 gezeigten lichthärtbaren
Zusammensetzungen kann die Wassermenge, welche der Zusammensetzung
zugesetzt wird, für
Bedingungen mit hoher Feuchtigkeit einen hohen Wert von 1,5% aufweisen.
Für andere
Zusammensetzungen, z. B. diejenigen, die 1,4-Butandioldiglycidylether
enthalten, der selbst zur Hydrophilie beiträgt, kann es erforderlich sein,
eine große
Menge von 3% Wasser zuzusetzen, um die Zusammensetzung bezüglich der
Bedingungen mit hoher Feuchtigkeit sofort zu äquilibrieren.
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Wenn ein niedrigerer Bereich der
relativen Feuchtigkeit erwünscht
ist, dann ist es am Besten, das Äquivalentgewichtsverhältnis von
Epoxid zu Polyol auf einen Wert zwischen 2 und 3,5 abzusenken und
den Wassergehalt auf etwa 0,25 bis 0,75% abzusenken. Wenn höhere Bereiche
der relativen Feuchtigkeit erwünscht
sind, dann ist es am Besten, das Äquivalentgewichtsverhältnis von
Epoxid zu Polyol auf über
3,5 und den Wassergehalt auf über
0,75% zu erhöhen.
Dabei handelt es sich um die beste Kombination für Gemische, die bei einem Raumfeuchtigkeitsbereich
von etwa 40 bis 80% relativer Feuchtigkeit verwendet werden. In
den erfindungsgemäßen lichthärtbaren
Zusammensetzungen kann das Wasser bis zu einer Konzentration von
3 Gew.-% der Zusammensetzung vorliegen, ohne Probleme bei der Härtung zu
verursachen, die bezüglich
gegenwärtiger
Formulierungen berichtet werden, die bei der Stereolithographie
in Gebrauch sind, obwohl der vorstehend beschriebene Wassergehalt
bevorzugt ist.
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Die Verwendung der erfindungsgemäßen lichthärtbaren
Zusammensetzung stellt ein Verfahren zur Herstellung fester, durch
Stereolithographie hergestellter Gegenstände mit verbesserter anfänglicher
Grünfestigkeit
und verbesserter Bildauflösung
bereit. Die
US-PS 5,014,207 (Lawton)
beschreibt eine Vorrichtung und Verfahren, die zur Erzeugung von
Gegenständen
und zur Erzeugung einer kontrollierten Belichtung innerhalb des
Bildbereichs mit den erfindungsgemäßen Formulierungen angepasst
sind.
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Das Verfahren umfasst die folgenden
Schritte:
- (a) das Bilden einer Schicht der
lichthärtbaren
flüssigen
Zusammensetzung,
- (b) das bildweise Belichten von Bereichen von mindestens einem
Teil der Schichten mit aktinischer Strahlung,
- (c) das Einführen
einer neuen Schicht von Flüssigkeit
auf die Schicht, welche vorher in Schritt (b) bildweise belichtet
wurde,
- (d) das bildweise Belichten von mindestens einem Teil der neuen
flüssigen
Schicht mit aktinischer Strahlung, mit der Bedingung, dass die lichthärtbare Zusammensetzung
ein Gemisch eines kationisch polymerisierbaren Materials kombiniert
mit einer Mischung von radikalisch polymerisierbaren organischen
Substanzen, eines lichterzeugenden sauren Vorläufers, der gegebenenfalls mit
einem Sensibilisator assoziiert ist, eines radikalischen Initiators
und gegebenenfalls Wasser ist, wobei das Verhältnis des Gemischs von kationischen
Polymerisationskomponenten verglichen mit dem Gewicht der Mischung
der radikalischen Polymerisationskomponenten von 3 bis 10 ist.
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Das Gemisch der kationisch polymerisierbaren
organischen Substanz weist mindestens zwei epoxyfunktionelle Harze
auf und die Mischung der radikalisch polymerisierbaren organischen
Substanzen weist mindestens ein monofunktionelles Acrylmonomer und
mindestens ein multifunktionelles Acrylmonomer auf. Die Konzentration
des monofunktionellen Monomers beträgt mindestens 0,12 bis 0,9
Gewichtsteile und mehr bevorzugt 0,27 bis 0,58 Gewichtsteile der
Konzentration des multifunktionellen Monomers. Die epoxyfunktionellen
Harze werden derart ausgewählt,
dass eines der Harze mit einer niedrigeren Geschwindigkeit polymerisiert als
die anderen Harze und derart, dass eines eine Reinviskosität von mindestens
1000 Poise bei 25°C
aufweist. Es ist mehr bevorzugt, dass die Reinviskosität des langsamer
härtenden
Epoxids größer als
1000 Poise bei 25°C
ist, jedoch das Epoxid einen Erweichungspunkt auf weist, der geringer
als 40°C
ist. Das langsamer polymerisierende, viskosere epoxyfunktionelle
Harz bildet 5 bis 25 Gew.-% des Epoxidgemischs.
-
Unter Berücksichtigung des Gewichtsprozentgehalts
der radikalischen Polymerisationskomponenten und der kationischen
Polymerisationskomponenten wurden die folgenden Unterscheidungen
durchgeführt: Diejenigen
Komponenten, die nur ethylenische Ungesättigtheit aufweisen, wurden
auf der Basis des Gesamtgewichts als Teil der radikalischen Komponente
oder Acrylkomponente in der Formulierung berechnet. Diejenigen Komponenten,
die lediglich eine Epoxyfunktionalität aufweisen oder durch Hydroxylendgruppen
abgeschlossen sind, wurden auf der Basis des Gesamtgewichts als
Teil der kationischen Komponente oder Epoxidkomponente in der Formulierung
berechnet. Diejenigen Komponenten, die Hydroxylendgruppen und eine
ethylenische Ungesättigtheit
aufweisen, wie z. B. Caprolactonacrylat, und diejenigen Komponenten,
die Hydroxylendgruppen und ein Vermögen zur Erzeugung von Radikalen
aufweisen, wie z. B. die radikalischen Initiatoren IR-184 und IR-2959,
wurden auf der Basis von 50% des Gewichts zwischen den beiden Polymerisationskomponenten
aufgeteilt. Die lichterzeugenden sauren Vorläufer und die Sensibilisatoren
wurden als Teil der kationischen Polymerisationskomponente betrachtet.
Wasser wurde als Teil der Epoxidkomponente betrachtet.
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Der hier verwendete Begriff Hauptwellenlänge steht
für eine
Wellenlänge,
die mindestens mehr als 15% der Gesamtenergieverteilung der Quelle
liefert. Ein Argonionenlaser hat drei Hauptwellenlängen, nämlich 334,
351 und 364 nm.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Das nachstehende Beispiel veranschaulicht
den Effekt der Gegenwart eines Monoacrylats auf die Härtung der
Epoxidzusammensetzung.
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Zur Bestimmung der erforderlichen
richtigen Belichtung wurden Proben mit den in der Tabelle 1 gezeigten
Zusammensetzungen gemischt und dann in Petrischalen gegossen und
mit einem Strahl von einem Argonionenlaser belichtet, der mit den
Wellenlängen
333, 351 und 364 nm arbeitet. Die Belichtungen wurden mit 1,27-cm-Quadraten
(0,5 Inch-Quadraten) durchgeführt,
die durch Ziehen aufeinander folgender paralleler Linien, die einen
Abstand von etwa 0,002 Inch (0,005 cm) hatten, auf der Oberfläche der
Flüssigkeit
in der Petrischale abgetastet wurden. Der Fleckdurchmesser auf der
Flüssigkeitsoberfläche betrug
etwa 0,0127 cm (1/e2). Nachdem mindestens
15 min gewartet worden war, um die belichteten Quadrate aushärten zu
lassen, wurde die Dicke jedes Quadrats mit einer Schieblehre gemessen,
die mit Federdruck beaufschlagt war (Absolute Digimatic-Schieblehren,
Mitutoyo, Japan). Die Belichtungsparameter Ec und
Dp wurden dann mit Verfahren berechnet,
die auf dem Gebiet der Stereolithographie bekannt sind. Im Allgemeinen
variierten die Dickenwerte von 0,0057 Inch (0,014 cm) bis 0,0514
Inch (0,130 cm). Die Ln(Belichtung) gegen Polymerisationstiefe-Kurve war innerhalb
des Messbereichs im Allgemeinen linear. Der Wert von E10 ist
die Energie, die erforderlich ist, um eine Schicht mit einer Dicke
von etwa 0,01 Inch (0,025 cm) zu bilden. Der E10-Wert
nimmt zu, wenn mehr Monoacrylat in die Zusammensetzung eingebracht
wird. Das Triacrylat/Monoacrylat-Verhältnis ist das einfache Verhältnis der
Prozente innerhalb jeder Zusammensetzung.
-
Sobald die Belichtungsparameter bestimmt
worden sind, wurde jede Probe über
einem Bereich von einem Inch (2,54 cm) abgetastet, und zwar derart,
dass jede Probe eine Belichtung erhielt, die erforderlich war, um
eine Schichtdicke von 0,01 Inch (0,025 cm) zu erzeugen. Während des
Abtastens und mehrere Minuten danach wurde die Oberflächentemperatur
des belichteten Bereichs mit einem Infrarotthermometer von Linear Laboratories,
Modell C-600 E, gemessen. Der Sensorkopf dieses Thermometers war
so positioniert, dass die Temperatur der Oberfläche der abgetasteten Schicht
mit einem Durchmesser von etwa ¾ Inch (1,905 cm) gemessen
wurde. Das durch diesen Sensor abgegebene Signal wurde dann mit
einem Bandschreiber aufgezeichnet, der so kalibriert war, dass er
eine Teilung pro °C
lieferte. Der Bandschreiber wurde während jeder Belichtung mit
1 cm pro Minute betrieben. Dieses Verfahren der Temperaturmessung
stellt keine adiabatischen Qualitätsdaten bereit. Es hat sich
jedoch zur Bestimmung des relativen Polymerisationsgrads verschiedener Zusammensetzungen
im Zeitverlauf als sehr nützlich
erwiesen. Die Fläche
unter der Kurve für
etwa 1,6 min für
jede Probe wurde berechnet. Die Ergebnisse sind in der Temperatur
bei gleicher Dicke/Zeit-Fläche
gezeigt. Dieser Wert bezieht sich auf den Polymerisationsgrad, der
innerhalb des belichteten Bereichs vorlag. Je höher dieser Wert ist, desto
höher ist
der Polymerisationsgrad. Im Allgemeinen wird festgestellt, dass
die Polymerisation für
die Proben mit höheren
Monoacrylat/Triacrylat-Verhältnissen
innerhalb der ersten 1,6 min stärker war.
Die größere Temperatur/Zeit-Fläche ist
jedoch auf die stärkeren
Belichtungen zurückzuführen, mit
denen die Proben mit höheren
Monoacrylat/Triacrylat-Verhältnissen
behandelt wurden.
-
Aus diesem Grund wurde eine Reihe
von Tests mit gleicher Belichtung durchgeführt. Unter Verwendung der gleichen
Geräte
zur Überwachung
und Aufzeichnung der Temperatur der belichteten Proben im Zeitverlauf
wurde jede Probe mit einer identischen Belichtung von etwa 62,44
mJ/cm2 über
einer Fläche
von 1 Inch2 (6,45 cm2)
abgetastet. Die Peaktemperatur jedes Gemischs schwankte nur um 1
bis 2°C.
Die Temperatur/Zeit-Fläche
für jede
dieser identischen Belichtungen ist in der Tabelle 1 für die Zusammensetzungen
mit verschiedenen Monoacrylat/Triacrylat-Verhältnissen gezeigt. Der allgemeine
Trend ist derart, dass der Polymerisationsgrad innerhalb der ersten
1,6 min umso höher
ist, je höher
das Verhältnis
ist. Dies gilt trotz der Tatsache, dass die Dicke der Schichten
mit dem niedrigeren Verhältnis
größer ist
als die Dicke der Schichten mit dem höheren Verhältnis.
-
In dem letzten Eintrag in der Tabelle
1 wird die Temperatur/Zeit-Fläche
pro cm3 berechnet. Das Volumen ist ein berechneter
Wert auf der Basis der 1 Inch2-Belichtung
und der vorhergesagten Dicke der Schicht. Im Allgemeinen wird festgestellt,
dass die Proben mit höherem
Verhältnis
innerhalb der ersten 1,6 min der Belichtung einen höheren Polymerisationsgrad
pro Volumen des polymerisierten Bereichs aufweisen.
-
-
Die Tabelle 2 zeigt die gleiche Testreihe,
wobei anstelle von Caprolactonacrylat Tetrahydrofurfurylacrylat
in den gleichen Anteilen eingesetzt wurde. Nachstehend sind die
Ergebnisse angegeben: Tabelle
2
-
Das vorstehende Beispiel zeigt den
gleichen allgemeinen Trend, dass höhere Monoacrylat/Triacrylat-Verhältnisse
innerhalb der ersten 1,6 min nach der Belichtung zu einer stärkeren Polymerisation
führen. Im
Allgemeinen zeigten jedoch die Proben mit höherem Verhältnis, bei denen Tetrahydrofurfurylacrylat
verwendet wurde, niedrigere Peak-Exothermiewerte. Während die
Zusammensetzungen mit höherem
Verhältnis
während
der ersten 1,6 min nach dem Belichten eine stärkere Polymerisation zeigten,
wiesen sie auch eine Verminderung der Photogeschwindigkeit auf.
-
Beispiel 2
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Nachstehend sind einige Beispielformulierungen
angegeben, die verschiedene langsamer härtende Epoxide in einer Epoxid-Triol-Zusammensetzung
aufweisen. Das langsam härtende
Epoxid (18% in jedem Beispiel) wird in jeder Spalte an erster Stelle
angegeben. Heloxy® ist ein Diglycidylether
von 1,4-Butandiol (von Shell erhältlich).
Es weist eine Viskosität
von 13 bis 18 cps bei 25°C
auf. DEN 431 ist ein Epoxid-Phenol-Novolak-Harz (von Dow erhältlich).
Es weist eine Viskosität
von etwa 40000 cps bei 25°C
auf. EPON HPT® 1050 ist
auch ein Epoxid-Phenol-Novolak-Harz (von Shell erhältlich).
Es ist bei Raumtemperatur eine Toffee-artige Flüssigkeit (wenn die Oberfläche des
Harzes gestört
wird, dann wird sie sich innerhalb von Stunden oder Tagen glätten) mit
einer Viskosität über etwa
5000000 cps bei 25°C.
ECN 1273 ist ein Epoxid-Kresol-Novolak-Harz (von Ciba erhältlich).
Es ist bei Raumtemperatur ein Feststoff und weist einen Erweichungspunkt
von 32 bis 42°C
auf. Auch ECN 9495 ist ein Epoxid-Kresol-Novolak-Harz (von Ciba
erhältlich).
Es weist einen Erweichungspunkt von etwa 85 bis 100°C auf. Das
verwendete Caprolactontriol ist TONES 0301 (von Union Carbide erhältlich).
UVR-6105 und UVI-6974 sind an anderer Stelle beschrieben.
-
Die Viskosität eines so hochviskosen Materials
wie EPON HPT® 1050
kann durch Messen der Zeit bestimmt werden, die ein Gegenstand mit
einer bestimmten Dichte benötigt,
um eine abgemessene Distanz in das viskose Material einzudringen.
Bei dem EPON HPT® 1050 wurde eine 316-Edelstahlstange
mit einem Gewicht von 130 g und einem Durchmesser von 9,54 mm auf
der Oberfläche
des Harzes platziert. Die Zeit, die von der vertikalen Stange benötigt wurde,
um 2 cm in das Harz einzudringen, betrug bei 23,5°C etwa 30
s. Aus dieser Messung wurde die Viskosität bestimmt.
-
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Jede Probe mit der in der Tabelle
3 angegebenen Zusammensetzung wurde gemischt und bei Raumtemperatur
ins Gleichgewicht gebracht. Die Proben wurden in Petrischalen gegossen
und dann in einem Schrittkeilmuster belichtet, das über einer
Fläche
von 0,5 Inch2 verschiedene Belichtungen
ergab. Die Belichtungen wurden unter Verwendung eines Argonionenlaserstrahls
durchgeführt,
der bei einem Wellenlängenbereich
von 333 bis 364 nm betrieben wurde und einen Durchmesser von etwa
127 μm (1/e2) aufwies. Mit dem Strahl wurde in einer
parallelen Linienabtastung abgetastet, wobei die Linien einen Abstand
von etwa 0,002 Inch aufwiesen. Nach 15 min wurden die Quadrate aus
der Petrischale entfernt und die Dicke jedes Quadrats wurde mit
einer Schieblehre gemessen. Die Belichtungsparameter Ec und
Dp wurden durch Verfahren berechnet, die auf dem Gebiet der Stereolithographie
bekannt sind. Der E10-Wert ist die Belichtung,
die erforderlich ist, um eine Schicht mit einer Dicke von etwa 0,01
Inch zu erzeugen. In allen Fällen
hatten die Lösungen
mit höherer
Viskosität
(von links nach rechts zunehmend) eine signifikant bessere Bildauflösung.
-
Als nächstes wurden neue Petrischalenproben
der vorstehenden Zusammensetzungen ausgegossen und jede wurde mit
der E10-Belichtung über einer Fläche von
1 Inch2 belichtet. Die Temperatur/Zeit-Antwort
jeder Probe wurde unter Verwendung eines Infrarotthermometers von
Linear Laboratories, Modell C-600 E, das mit einem Bandschreiber
verbunden war. Die Temperatur bei gleicher Dicke/Zeit-Fläche ist
die Fläche
unter der Kurve für
die ersten 1,5 min nach dem Start jeder Belichtung. Jedes belichtete
Quadrat wurde sofort entfernt (nach 1,5 min Warten) und bezüglich der
anfänglichen
Grünfestigkeit
befühlt.
Durch das Befühlen
zeigte sich, dass die EPON-1050-Probe nach den ersten 1,5 min die
größte anfängliche
Grünfestigkeit
aufwies, wobei ECN 1273, ECN 9495, DEN 431 und Heloxy 67 eine geringere
anfängliche
Grünfestigkeit
aufwiesen, und zwar in der Reihenfolge von der größten zur
geringsten anfänglichen
Grünfestigkeit.
Die Erfinder haben gefunden, dass dieses „Fühlen" der anfänglichen Grünfestigkeit nach etwa 1,5 min
gut mit der verringerten Schichtverzerrung im nicht gestützten Zustand
während
der Herstellung des Gegenstands durch ein Stereolithographieverfahren
korreliert.
-
Auf der Basis der vorstehenden Erkenntnisse
ist es bevorzugt, in die Formulierung ein langsam härtendes
Epoxid mit hoher Viskosität
in einer Konzentration von etwa 5 bis 25 Gew.-% einzubringen, um
eine höhere
anfängliche
Grünfestigkeit
und eine gute Zwischenschichtadhäsion
und Verminderung der Spannung während
der Herstellung von Gegenständen
mit einem Stereolithographieverfahren zu erreichen. Der bevorzugte
Viskositätsbereich
für dieses
langsam härtende
Epoxid beträgt über 1000
Poise bei 25°C.
Es ist jedoch mehr bevorzugt, ein langsam härtendes Epoxid mit einer Viskosität von über 1000
Poise bei 25°C
und einem Erweichungspunkt von unter 40°C zu verwenden.
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Beispiel 4
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Auswahl der Photoinitiatoren.
-
Die Tabelle 4 zeigt die Extinktionskoeffizienten
von Irgacure 2959 (2959), Irgacure 184 (184) und UVI-6974 (6974)
für die
Hauptwellenlängen,
die von dem Argonionenlaser erzeugt werden, nämlich 333, 351 und 364 nm.
-
-
IR-2959 ist Irgacure 2959, IR-184
ist Irgacure 184.
-
Bei einem Vergleich des 351 nm-normierten
Extinktionskoeffizientenverhältnisses
zwischen Irgacure 2959 und Irgacure 184 ist ersichtlich, dass dann,
wenn eine Formulierung zur Verwendung bei 351 nm bezüglich der
Radikalerzeugung und der Säureerzeugung
bei der Belichtung optimiert worden ist, Irgacure 2959 beim Aussetzen
gegenüber
Licht mit 364 nm eine ähnliche
Radikalerzeugungs- und Säureerzeugungsleistung aufweist.
Irgacure 184 wird jedoch beim Aussetzen gegenüber Licht mit 364 nm eine signifikant
höhere
Radikalerzeugung und eine signifikant niedrigere Säureerzeugung
aufweisen. Das bevorzugte normierte Extinktionskoeffizientenverhältnis zwischen
mindestens zwei Hauptwellenlängen
einer Belichtungsquelle ist für
eine Formulierung geringer als ein Faktor 3. Noch mehr bevorzugt
ist ein normiertes Extinktionskoeffizientenverhältnis, das geringer als ein
Faktor 2 ist.
-
Beispiel 5
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
bevorzugten erfindungsgemäßen lichthärtbaren
Zusammensetzungen. Es sind zwei Formulierungen angegeben. Der Unterschied
bei den Formulierungen betrifft die Kombination der ausgewählten radikalischen
Photoinitiatoren und Sensibilisatoren. Obwohl die Übereinstimmung der
Initiatoraktivität
in der Zusammensetzung 1 veranschaulicht ist, ermöglicht die
Verwendung des effizienteren Sensibilisators 1,12-Benzoperylen den
effizienten Einsatz von Irgacure 184 als radikalischen Initiator.
Es wird angenommen, dass eine solche Kombination besser ist, da
das Benzoperylen bezüglich
der Absorption bei 364 nm gut mit Irgacure 184 konkurriert und durch
diese Energie zur Erzeu gung einer höheren Säurekonzentration führt, was
sowohl bei 351 nm als auch bei 364 nm ein ähnliches Verhältnis von
Radikal zu Säure bereitstellt.
-
Zusammensetzung
1
Sensibilisator: Hexatrien/radikalischer Initiator: Irgacure
2959
Angegebene Zusammensetzung in Gew.-%
Cyracureharz
UVR-6105 | 30,26 |
Cyracureharz
UVR-6128 | 25,00 |
EPON
1050 | 10,00 |
Tone
301 | 10,13 |
Irgacure
2959 | 2,70 |
SR-351 | 12,00 |
Caprolactonacrylat | 7,00 |
UVI-6974 | 2,15 |
Destilliertes
Wasser | 0,75 |
1,6-Diphenyl-1,3,5-hexatrien | 0,0035 |
Gesamt | 100,00 |
6128-Epoxyäquivalentgewichtswert | 210 |
6105-Epoxyäquivalentgewichtswert | 135 |
EPON
1050-Äquivalentgewichtswert | 179 |
Epoxyäquivalentgewichtsverhältnis | 3,5 |
Zusammensetzung
2
Sensibilisator: Benzoperylen/radikalischer Initiator: Irgacure
184
Angegebene Zusammensetzung in Gew.-%
Cyracureharz
UVR-6105 | 33,07 |
Cyracureharz
UVR-6128 | 25 |
EPON
1050 | 10 |
Tone
301 | 10,98 |
Irgacure
184 | 2 |
SR-351 | 10 |
Caprolactonacrylat | 6 |
UVI-6974 | 2,15 |
Benzoperylen | 0,02 |
Destilliertes
Wasser | 0,75 |
Gesamt | 100 |
6128-Epoxyäquivalentgewichtswert | 210 |
6105-Epoxyäquivalentgewichtswert | 135 |
EPON
1050-Äquivalentgewichtswert | 179 |
Epoxyäquivalentgewichtsverhältnis | 3,5 |