DE695322C - Verfahren und Vorrichtung zur Sterilisation stroemenden Wassers - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Sterilisation stroemenden WassersInfo
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- DE695322C DE695322C DE1932S0103582 DES0103582D DE695322C DE 695322 C DE695322 C DE 695322C DE 1932S0103582 DE1932S0103582 DE 1932S0103582 DE S0103582 D DES0103582 D DE S0103582D DE 695322 C DE695322 C DE 695322C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/46—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods
- C02F1/4606—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods for producing oligodynamic substances to disinfect the water
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
- A61L2/00—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
- A61L2/16—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using chemical substances
- A61L2/23—Solid substances, e.g. granules, powders, blocks, tablets
- A61L2/238—Metals or alloys, e.g. oligodynamic metals
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Description
S 103582
Es ist bekannt, Flüssigkeiten, die entkeimt werden sollen, äußerst geringe. Menge von
oligodynamisch wirksamen Metallen, z. B. von Silber, zuzusetzen. Es ist ferner bekannt,
die Einfuhrung des Silbers oder irgendeines
anderen oligodynamisch wirksamen Metalls in die zu sterilisierende Flüssigkeit durch anodische
Auflösung zu bewirken. Das bisherige Verfahren hat, sobald es sich um große Wassermenjgen handelt, Nachteile.
Man braucht sehr große Elektroden, da man nur mit geringer Stromdichte arbeiten kann;
diese wieder benötigt man wegen der nur geringen ,anwendbaren Stromstärke, die ihrerseits
durch die sehr kleine zu lösende Metallmenge bedingt ist. Ferner wird ein Teil des
an der Anode aufgelösten Silbers an der Kathode wieder abgeschieden. Diese kathodische
Abscheidung bedeutet einen nicht unerhebliehen Energieverlust. Ferner wird durch
den Silbertransport von der Anode zur Kathode die Anode unnötig schnell abgenutzt.
Um dies zu vermeiden, müssen die Elektroden von Zeit zu Zeit umgepolt werden. Wendet
man größere Stromdichten an, so werden die beschriebenen Nachteile noch größer. Ferner
sind die bisherigen Verfahren unwirtschaftlich, weil in den großen Elektroden, man arbeitet
gewöhnlich mit zwei an das Netz angeschlossenen Elektroden und mehreren Zwischenelektroden,
unzweckmäßigerweise unnötig · große Silbermengen festgelegt und anderweitiger
Verwendung entzogen werden.
Wie schon erwähnt, werden die .Silberund Energieverluste "bei erhöhter Stromdichte
unerträglich groß. Dieser Umstand verbietet eine Maßnahme, die durch das Bekanntsein
der verschiedenen Ionenwanderungsgeschwindigkeiten zur Verbesserung der bekannten Verfahren
nahegelegt sein würde, nämlich die unbeschränkte Steigerung der Durchlaufgeschwindigkeit.
' Da die erforderliche aufzulösende Mindestmenge an oligodynamisch
wirksamem Metall bekannt ist, bei Silber z. B. ioo_ bis' 200 γ/l Sterilisiergut beträgt, müßte
bei' übermäßig starkem Durchlauf eine so hohe Stromdichte verwendet werden, daß
Gründe der Wirtschaftlichkeit ihre Anwendung verbieten.
Die Vorzüge des neuen auf der Verwendung 5a
eines Diaphragmas beruhenden Verfahrens bestehen darin, daß diese Übelstände vermieden
werden. Es hat sich gezeigt, daß eine Silberabscheidung an der Kathode nicht eintritt, und
daß man gleichzeitig mit verhältnismäßig großen Stromdichten, also mit kleinen Anoden,
auch bei 'großem Wasserdurchlauf arbeiten kann, wenn man Anode und Kathode durch ein Diaphragma trennt. Als Kathodenflüssigkeit
wird zweckmäßig eine verdünnte
Säure, ζ. B. 2o/oige Salzsäure, verwendet. Die
Trennung von Kathoden- und Anodenflüssigkeit durch ein Diaphragma ist nicht leicht
durchzuführen, da es sich praktisch, z. B. in Wasserwerken, um die Bewältigung großer
Wassermengen handelt und .die Anwendungsweise des Diaphragmas es mit sich bringt,
daß es gegebenenfalls beträchtlichen einseitigen Druckbeanspruchungen unterworfen sein
ίο kann. In Wasserwerken befindet sich der
Reinwasserbehälter gewöhnlich nicht in unmittelbarer Nähe der Pump- und Sterilisationsanlagen. Es kann also bei ungünstigen Verhältnissen
vorkommen, daß die Sterilisations-
• 5 einrichtung unter dem Druck des Wasserleitungsnetzes
steht. Diesen Beanspruchungen muß daher eine brauchbare elektrolytische
Einrichtung standhalten können.
/An sich ist die Anwendung von Diaphrag-
/An sich ist die Anwendung von Diaphrag-
ao men bei elektrolytiscben Vorgängen aller Art
bekannt. Man hat "solche beispielsweise auch bei einem Verfahren zur Vermeidung der
selektiven Korrosion in wasserführenden Vorrichtungen durch elektrolytisches Einbringen
gewisser Metallsalze in das strömende Wasser verwendet, wobei man entweder den Diaphragmenraum
offen in den Strömungsraum hineinragen ließ oder ihn zwar abschloß, aber in reibungstechnisch unvorteilhafter Weise
quer zur Strömungsrichtung anordnete. Die erfindungsgemäße Verwendung von Diaphrag-•
men zur oligodynamischen Sterilisation von Wasser hat den überraschenden Vorteil mit
sich gebracht, die mit älteren Sterilisationsverfahren verknüpften Energie- und Metallverluste
so weit herabzusetzen, daß die unter ihrer Anwendung geschaffenen Vorrichtungen
als praktisch brauchbar für strömendes Wasser zu gelten haben.
Sterilisationsverfahren, die durch Adsorption der zu beseitigenden Keime und Stoffe
mittels eines kombinierten Aluminium- und Eisenhydroxydniederschlages bei gleichzeitiger
Luft- und Magneteinwirkung wirksam sind, sind gleichfalls bekannt; auch ist es schon bekannt, diese kombinierten Niederschläge
elektrolytisch zu erzeugen. Bei diesem Verfahren war aber ebenfalls mit der
sehr beträchtlichen Reibung des Wassers an den dicht aneinanderliegenden Elektroden zu
rechnen; auch wurde dabei nicht die vorteilhafte Eigenschaft gewisser Metalle ausgenutzt,
oligodynamische Wirksamkeit zu zeigen. In der Figur ist ein Ausführungsbeispiel
der zur Ausübung des Verfahrens vorgesehenen Vorrichtung schematisch dargestellt.
ι ist ein Wasserleitungsrohr, in das in geeigneter
Weise ein Diaphragma 2, z. B. ein Tondiaphragma, eingesetzt ist. Das Rohr 1
ist von einem weiteren Rohr 3 umgeben, in dem sich der Katholyt, z. B. verdünnte Salzsäure,
befindet. In dem Diaphragmazylinder 2 befindet sich eine Anode, z. B. ein
Silberstab, ein Silberrohr, ein gerolltes Drahtnetz o. dgl. 4. Das Kathodengefäß 3 trägt
- einen Stutzen 5, durch welchen die Kathodenflüssigkeit eingeführt werden kann, und der
gleichzeitig dazu dient, mit Hilfe einer in der Figur nicht gezeichneten Pump- oder sonstigen
Vorrichtung die Kathodenflüssigkeit auf '/<>
annähernd demselben Druck zu halten, wie das das Rohr 1 durchströmende Wasser. Durch
besondere selbsttätige Vorrichtungen kann dafür vorgesorgt werden, daß der Druck im
Kathodengefäß sich ständig auf denselben Wert einstellt, der in der Leitung 1 herrscht.
Zweckmäßig ist es, den Druck im Kathodenraum etwas niedriger zu halten als im Anodenraum,
damit keine Salzsäure in das zu behandelnde Wasser hineingedrückt wird. Der
verschließbare Stutzen 6 dient zur Durchspülung des Kathodengefäßes bzw. zur Erneuerung
der Kathodenflüssigkeit, die selbsttätig und fortlaufend erfolgen kann. Als Kathode ,
kann entweder, wie im dargestellten Beispiel der Vorrichtung, das Rohr 3 selbst benutzt
werden, oder es kann eine besondere Kathode im Kathodengefäß in beliebiger Befestigungsweise
langebracht werden. Je nach den im praktischen Einzelfall vorliegenden Verhältnissen
kann man die Einrichtung in die Saugoder Druckleitung oder kurz vor dem Reinwasserbehälter
einbauen. Im letzteren Fall sind die Einrichtungen zum Druckausgleich
zwischen Anolyt und Katholyt entbehrlich. Zur Ausübung des Verfahrens können außer der
beschriebenen Anordnung auch beliebige andere Anordnungen dienen.
Die Stromdichte wird bei Ausübung des Verfahrens derart eingestellt, daß je Kubikmeter
durchströmenden Wassers eine bestimmte Silbermenge, z.B. o,ig, in Lösung
gebracht wird. Durch Regelvorrichtungen, z. B. durch einen Wasserströmungsgeschwindigkeitsmesser,
der die elektrische Stromdichte mittels geeigneter Zwischenvorrichtungen beeinflußt, kann die Silbermenge dem
jeweiligen Wasserverbrauch angepaßt werden, so daß im Wasser jederzeit eine stets gleichbleibende
Silberkonzentration aufrechterhalten wird.
Zu erwähnen ist noch, daß eine Vorrichtung zur Ausübung des neuen Verfahrens in jede
beliebige Druckleitung eingebaut werden kann. 11S
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Sterilisation strömenden Wassers durch elektrisches Einbringen oligodynamisch wirksamer Metalle -unter Vermeidung kathodischer Metallverluste,dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser lediglich als Anolyt dient und von einem besonderen Katholyten durch ein Diaphragma getrennt gehalten wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß als Katholyt eine Säurelösung, vorzugsweise Salzsäure, be-' nutzt wird.
- 3. Ausfiihrungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 bei Druckwasser, dadurch gekennzeichnet, daß der Katholyt unter dem gleichen oder annähernd dem gleichen Druck gehalten wird wie der Anolyt.
- 4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichung des Drucks im Katholyten an den Druck im Anolyten durch selbsttätig wirksam werdende Mittel herbeigeführt wird.
- 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis1 4, dadurch gekennzeichnet, daß der in einem in die ·,.' Wasserleitung eingebauten, zweckmäßig zylindrischen Behälter durch ein ebenfalls zylindrisches, parallel zur Strömungsrichtung angeordnetes Diaphragma ausgesparte innere Raumteil dem Durchfluß des Wassers dient und die Anode enthält, während der äußere, zwischen Diaphragma und Behälterwandung eingeschlossene Raumteil die Kathode und den Katholyten enthält.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Kathode die Behälterwandung dient.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1932S0103582 DE695322C (de) | 1932-03-05 | 1932-03-05 | Verfahren und Vorrichtung zur Sterilisation stroemenden Wassers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1932S0103582 DE695322C (de) | 1932-03-05 | 1932-03-05 | Verfahren und Vorrichtung zur Sterilisation stroemenden Wassers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE695322C true DE695322C (de) | 1940-08-22 |
Family
ID=7525313
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1932S0103582 Expired DE695322C (de) | 1932-03-05 | 1932-03-05 | Verfahren und Vorrichtung zur Sterilisation stroemenden Wassers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE695322C (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2658033A (en) * | 1950-01-07 | 1953-11-03 | Ferris Donald Edward | Electrolytic method and apparatus for sterilizing water |
DE1159800B (de) * | 1957-05-22 | 1963-12-19 | Hughes & Co | Schutzeinrichtung fuer unter der Wasserlinie befindliche Teile eines metallischen Schiffskoerpers |
DE1220798B (de) * | 1959-03-04 | 1966-07-07 | Cem Comp Electro Mec | Verfahren zur elektrolytischen Behandlung kochsalzhaltiger Waesser, insbesondere von Meerwasser, zwecks Verhuetung von Kesselsteinablagerungen |
DE2922275A1 (de) * | 1979-05-18 | 1980-12-04 | Oronzio De Nora Impianti | Halogenierungsverfahren und dafuer geeignete elektrolysezelle |
DE3242124C1 (de) * | 1982-11-13 | 1983-11-24 | Mueller Wolfgang | Verfahren zur Behandlung von Fluessigmist |
DE3332561A1 (de) * | 1983-09-09 | 1985-04-04 | Wolfgang Prof.Dr. 7435 Hülben Müller | Verfahren zur stabilisierung von emulsionen |
-
1932
- 1932-03-05 DE DE1932S0103582 patent/DE695322C/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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