DE69522924T2

DE69522924T2 - Verfahren und anordnung zur übertragung eines interaktiven audiovisuellen programms

Info

Publication number: DE69522924T2
Application number: DE69522924T
Authority: DE
Inventors: Frank Bosveld; Marinus Huizer; Bernhard Kaars; Antonius Van Luijt
Original assignee: Koninklijke Philips Electronics NV
Current assignee: Koninklijke Philips NV
Priority date: 1994-10-11
Filing date: 1995-10-10
Publication date: 2002-04-11
Anticipated expiration: 2015-10-11
Also published as: EP0733295B1; DE69522924D1; EP0733295A1; JPH09507364A; US5875303A; WO1996011549A1

Description

BEREICH DER ERFINDUNG

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Übertragung eines interaktiven audiovisuellen Programms von einem entfernt liegenden Server zu einer Multimediastation. Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ein Verfahren zum Empfangen des audiovisuellen Programms und auf den Server und die Multimediastation.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Eine bekannte Anordnung zum Zugreifen auf interaktive audiovisuelle Programme ist der "Compact Disc Interactive (CDi) Spieler". Für diese Anordnung wurde eine Vielzahl Multimedia-Applikationen entwickelt. Eine CDi-Platte umfasst ein audiovisuelles Programm und Applikationssoftware. Durch die Applikationssoftware ist ein Benutzer imstande, auf interaktive Art und Weise auf das Programmaterial zuzugreifen. So hält beispielsweise nach dem Abspielen eines bestimmten Programmteils der Spieler an und dem Benutzer wird die Möglichkeit geboten, anzugeben, ob er wünscht, dass der Programmteil wiederholt wird, oder ob er wünscht, dass das Programm mit einem anderen Programmteil fortgesetzt wird. Benutzerbefehle werden dadurch erteilt, dass der Benutzer einen Cursor in einem Grafikmenü verlagert. Durch Aktivierung des Cursors bestimmt die Applikationssoftware, von welcher Stelle auf der Platte das aufgezeichnete Programm fortgesetzt werden soll.
Das audiovisuelle Programm, die Applikationssoftware und die graphischen Bilder werden gemeinsam als Echtzeit-Datei bezeichnet. Die Echtzeit-Datei ist in vielen Sektoren der CDi-Platte gespeichert. Das CDi-System gewährleistet, dass innerhalb einer Echtzeit-Datei miteinander zusammenhängende Mittel zusammengenommen werden und dass alle Mittel, erforderlich für eine bestimmte Applikation in Echtzeit mit der geeigneten Synchronisation von Video, Audio und graphischen Überlagerungen, die das audiovisuelle Programm verschönern, geliefert werden.
Ein CDi-Spieler ist ein Einplatz-System. Die Echtzeit-Datei ist in Spuren der CDi-Platte gespeichert. Das Speicherformat ist spezifiziert in "CDi Full Functional Specification", Philips Consumer Electronics B.V., März 1993, meisten bezeichnet als das "Grüne Buch". Insofern wichtig für die vorliegende Erfindung wird nachstehend das Speicherformat kurz zusammengefasst. Die CDi-Platte hat eine Einlaufspur, bis zu 99 Informationsspuren und eine Auslaufspur. Die Informationsspuren können entweder CDi- Daten oder digitales Audio (DA) enthalten. Sie werden als CD-Spuren bzw. DA-Spuren bezeichnet. Jeder Spur werden acht Subcode-Kanäle zugeordnet, die meistens als PQRSTUVW-Subcode-Kanäle bezeichnet werden. Die Subcode-Kanäle enthalten Steuer- und Wiedergabeinformation. CDi-Spuren sind in Sektoren von 2352 Bytes aufgeteilt. Jedeb Sektor sind 98 Bytes der Subcode-Daten zugeordnet. DA Spuren sind in Audio- Blöcke von 2352 Bytes aufgeteilt. Jedem Audio-Block sind 98 Bytes der Subcode-Daten zugeordnet. Das Format von DA-Spuren entspricht den durchaus bekannten digitalen Audio-Spezifikationen der Compact Disc, wie diese definiert sind in: "CD-DA System description", Sony Corp. und N. V. Philips, November 1991, ebenfalls als das "Rote Buch" bezeichnet. Weiterhin enthält der Q-Subcode-Kanal, der der Einlauf-Spur zugeordnet ist, die Inhaltstafel (TOC) der Platte.
EP-A-0 579 075 bezieht sich auf die Verarbeitung von Fehlern in den Daten mit variablem Längencodierung. Im Empfänger werden Makro-Blöcke mit variabler Länge in Speichergebieten mit einer festen Größe gespeichert.
In US-A-5.289.276 wird eine Übertragung von Nicht-MPEG-Daten in privaten Datenpaketen eines MPEG-Datenstroms beschrieben.

AUFGABE UND ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Es ist nun u. a. eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Anordnung zu schaffen zum Zugreifen auf entfernt gespeichertes interaktives audiovisuelles Programmaterial.
Zum Erfüllen dieser Aufgabe schafft die Erfindung ein Übertragungsverfahren, wie in Anspruch 1 beansprucht, ein Empfangsverfahren, wie in Anspruch 5 beansprucht, einen Sender, wie in Anspruch 8 beansprucht und eine Multimediastation, wie in Anspruch 12 beansprucht.
Der Ausdruck MPEG bedeutet in diesem Zusammenhang die obere Norm für Codierung von Bewegtbildern und zugeordneter Audioinformation, wie in ISO/IEC 13818-1 definiert, insofern die genannte Norm sich auf Transportströme zur Übertragung audiovisueller Programme über Träger, wie terrestrische oder Satellitenkanäle, Kabelnetzwerke, Telekommunikationsnetzwerke, optische und magnetische Speichermedien usw. bezieht. Das Behandeln von Multimediamitteln, wie Tonspeichern, in Kombination mit Audio- und Videomaterial, hat innerhalb MPEG nicht den Aufmerksamkeitspegel erreicht, der notwendig ist zum Übertragen von CDi-Applikationen. Interaktives audiovisuelles Material, das für CDi-Spieler entwickelt worden ist und die auf CDi-Platten gespeichert sind, können folglich nicht einen entfernt liegenden Sender, beispielsweise einem Server, anlaufen lassen. Die Erfindung schafft nun eine Lösung für dieses Problem dadurch, dass die auf die Platte basierte CDi-Applikation in einem Bitstrom mit der MPEG-Norm eingekapselt wird.
Das entsprechende Verfahren zum Empfangen und Wiedergeben des Signals umfasst den Verfahrensschritt der Unterbringen einer vorbestimmten Anzahl aufeinander folgender Pakete in Sektoren und das Zuführen dieser Sektoren zu einem Decoder, vorgesehen zum Decodieren und Wiedergeben der genannten Sektoren. Auf diese Art und Weise kann das erhaltene Signal unmittelbar der Decoderschaltung eines herkömmlichen CDi-Spielers zugeführt werden.

KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN

Fig. 1 zeigt ein Übertragungssystem zum Durchführen des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2 und 3 zeigen ein Beispiel der Speicherung des Inhaltes einer CDi- Platte in einem MPEG-Transportstrom.
Fig. 4 und 5 zeigen Zeitdiagramme zur Erläuterung des Vorgangs des Systems nach Fig. 1.
Fig. 6 zeigt in Einzelheiten das System nach Fig. 1.

BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN

Fig. 1 zeigt ein Übertragungssystem zum Durchführen zum Durchführen des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung. Das System umfasst einen Server 1, eine interaktive Multimedia-Station 2, ein unidirektionales Hochgeschwindigkeits- Übertragungsnetzwerk 3 zum Übertragen digital codierten audiovisuellen Programmaterials, und einen bidirektionalen Steuerkanal 4. Das Netzwerk 3 kann die Form u.a. eines Kanals in einer ATM-Umgebung haben oder eines HF-Kanals in einem Kabelnetzwerk, einem terrestrischen oder Satellitennetzwerk. Der bidirektionale Steuerkanal 4 kann die gleiche oder eine andere Netzwerktechnologie benutzen.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, dass die interaktive Multimediastation 2 die Form eines abgemagerten CDi-Spielers haben kann, d. h. eines CDi-Spielers mit einer geeigneten Netzwerkschnittstelle statt eines Plattendecks (d. h. einem Plattenspieler mit einer elektronischen Treiberschaltung). Über die Netzwerkschnittstelle kommuniziert die Station mit dem Server auf demselben Abstraktionspegel, auf dem die Steuerschaltung eines CDi-Spielers mit dem Plattenspieler kommuniziert. Die nachfolgenden Befehle sind für die Erfindung relevant: "Baue die Plattennummer # auf", Starte die Wiedergabe im Sektor mm:ss:ff" und "stop". Der Server x beantwortet diese Befehle dadurch, dass er eine Platte selektiert, die genannte Platte von dem spezifizierten Sektor an abspielt, bzw. das Abspielen beendet. Es sei bemerkt, dass der Ausdruck "eine Platte selektiert" nicht unbedingt buchstäblich genommen zu werden braucht, weil der Server eine CDi-Applikation in anderen Speichertypen gespeichert haben kann, wie auf einer Festplatte oder in Form eines Halbleiterspeichers.
Nach der vorliegenden Erfindung wird die CDi-Echtzeit-Datei in einem MPEG-Transportstrom gespeichert. Transportströme zu ISO/IEC 13818-1 gehörend, bestehen aus Transportpaketen mit einer Länge von 188 Bytes. Jedes Paket startet mit einem 4-Bytes langen Paketkopf, dem eventuell ein Anpassungsfeld folgt. Der restliche Teil des Pakets wird als die Nutzinformation bezeichnet. Einer der Parameter in dem Paketkopf ist der Paketbezeichner (PID), ein 13-Bit-Feld, das den Datenstrom angibt, dem das Paket gehört. Unter Anwendung des Standardmechanismus von MPEG2 gibt die programmspezifische Information an, dass der Transportstrom ein privater Strom ist.
Insbesondere wird jeder Sektor einer CDi-Spur und eventuelle die zugeordneten Teile der P- und Q-Subcode-Kanäle in 13 aufeinander folgenden Transportpaketen untergebracht. Eine derartige Folge von 13 Paketen wird nachfolgend als Sektorpaketfolge bezeichnet. Auf gleiche Weise wird jeder Audioblock einer DA-Spur und eventuell die zugeordneten Teile der P- und Q-Subcode-Kanäle in 13 aufeinander folgenden Transportpaketen untergebracht. Diese Folge von 13 Paketen wird nachstehend als Audiopaketfolge bezeichnet. Die TOC der CDi-Platte, wie dieser in dem Q-Subcode- Kanal der Einlaufspur untergebracht ist, ist ebenfalls in 13 Transportpaketen untergebracht. Diese Folge von 13 Paketen wird nachstehend als die TOC-Pketfolge bezeichnet. Die Reihenfolge bei der Übertragung der Paketfolgen entspricht der Reihenfolge der Sektoren und der Audioblöcke auf der CDi-Platte. Die TOC-Paketfolge wird als erste übertragen. Weiterhin wird die TOC-Paketfolge auf Antrag der Station übertragen.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel der Unterbringung des Inhaltes einer CDi-Platte in einem MPEG2-Transportstrom. Das Einlaufgebiet der Platte wird durch 20 bezeichnet, das Programmgebiet ist durch 21 bezeichnet und das Auslaufgebiet ist durch 22 bezeichnet. Das Bezugszeichen 23 gibt den P-Subcodekanal an, 24 ist der Q-Subcodekanal, 25 bezeichnet die RSTUVW-Subcodekanäle und 26 bezeichnet die Folge der CDi-Spuren (oder DA-Spuren). Das Bezugszeichen 27 bezeichnet den MPEG2-Transportstrom (TS). Wie in der Figur darzustellen versucht worden ist, wird der Q-Subcodekanal 241, der der Einlaufspur zugeordnet ist (d. h. der TOC) wird in 13 TS-Paketen untergebracht, die kollektiv durch 271 bezeichnet sind. Einzelne CDi-Sektoren 262 (oder eventuell DA- Blöcke) mit dem zugeordneten P-Subcodekanal 232 und Q-Subcodekanal 24 : 2 werden in 13 TS-Paketen untergebracht, die kollektiv durch 272 bezeichnet sind. Die Sektoren zwischen 00 : 00 : 00 und 00 : 02 : 00 (durch 261 bezeichnet), werden nicht durch den Transportstrom umgewandelt.
Fig. 3 zeigt detailliert das Unterbringen eines CDi-Sektors 262 mit der Sektornummer mm:ss:ff (oder DA-Block) in einer Folge 272 von 13 TS-Paketen. Jedes Paket hat eine Länge von 188 Bytes, von denen vier Bytes den Paketkopf bilden. Das erste Paket der Sektorpaketfolge (oder Audio-Sektorfolge hat ein Anpassungsfeld 2721 von 40 Bytes, wobei eine Nutzinformation von 144 Bytes übrig bleiben. Die anderen 12 Pakete haben eine Nutzinformation von 184 Bytes. Die 13 Pakete transportieren auf diese Art und Weise 144 + 12 * 184 = 2352 Bytes, d. h. die Daten in einem CDi-Sektor oder DA-Block. Der private Datenteil des Anpassungsfeldes des ersten Pakets transportiert den O- Subcodekanal 232 und den Q-Subcodekanal 242, die dem Sektor sind. Die Bitrate des MPEG2-Transportstroms, der eine CDi-Applikation träg zugeordnet t, beträgt 75 (Sektor/s) * 13 (Paket/Sektor) * 188 (Bytes/Paket) * 8 (BitsByte) = 1.466.400 Bits/s.
Eine mehr detaillierte Definition des Transportpaketkopfes wird nun anhand des Teils 2.4.3.von ISO/IEC 1318-1 gegeben. Alle TS-Pakete haben denselben Wert des PID-Feldes. Das Feld "Transport_error_indicator" aller Pakete wird auf '0' gesetzt. Das Feld "payload_start_indicator" aller Pakete wird auf'0' gesetzt. Das Feld "transport_priority" aller Pakete wird auf '0' gesetzt. Das Feld "adaptation_field control" des ersten Pakets einer Sektorpaketfolge oder Audiopaketfolge (272 in Fig. 2) ist '11', von den anderen Paketen ist dieses Feld auf '01' gesetzt. Die Pakete der TOC-Paketfolge (271 in Fig. 2) haben nur ein Anpassungsfeld und keine Nutzinformation. Auf entsprechende Weise sind die Felder "adaptation_field control" dieser Pakete alle '10'. Der "continuitycounter" ist für alle Pakete des Transportstroms kontinuierlich.
In den Paketen mit einem Anpassungsfeld wird die Subcodekanalinformation als eine Reihe von 'private databytes" transportiert. Dies wird durch den Wert '1' des Feldes "transport_private data_flag" angegeben. Die Anzahl Bytes wird in dem Feld "transport_private_data_length" codiert. Das Anpassungsfeld des ersten Pakets der Sektorpaketfolgen und der Audiopaketfolgen umfasst 31 Bytes mit P- und Q- Subcodekanaldaten. Das Anpassungsfeld jedes Paketes der TOC-Paketfolge umfasst 181 Bytes mit TOC-Daten.
Weiterhin enthält das Anpassungsfeld einen Programmtaktbezugswert (PCR) zum Regenerieren eines Systemtaktes in der Station zur Steuerung der Wiedergabe des audiovisuellen Materials. Die PCR-Werte für den Transportstrom, der das CDi- Programm transportiert, basieren auf die Sektorrate der CDi von 75 Sektoren/s. Folglich sollen je Sekunde 75 Sektorpaketfolgen in den Systemzieldecoder hineingehen. Da jede Sektorpaketfolge genau einen PCR an einer festen Stelle trägt, ist das Zeitintervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden PCR-Feldern fest und ist gleich 1/75 Sekunde. Auf entsprechende Art und Weise nimmt der Wert des Feldes "PCR_base" um 1 : 200 zu, und zwar jede Sektorpaketfolge, während das Feld "PCR_ext" den Wert 0 hat.
Wie oben beschrieben, liefert die Multimediastation 2 (Fig. 1) Befehle zu dem Server, wie "starte die Wiedergabe bei dem Sektor mm:ss:ff' und "beenden" Bei einem Einplatz-System, wie dem CDi-Spieler, werden diese Befehle ohne Zeitverzögerung. Das in Fig. 1 dargestellte System leidet an wesentlichen Zeitverzögerungen. Das nachfolgende Beispiel zeigt die damit einhergehenden probleme. Bei diesem Beispiel wird vorausgesetzt, dass die Station 2 das in Sektoren 02:02:16, 02,02,17, 02:02: 18, 02:2:19, 02:02: 23, 02:02:24 usw. aufgezeichnete audiovisuelle Signal wiedergibt. Dies wird durch die nachfolgenden Verfahrensschritte erzielt:
- das Liefern des Befehls: "starte bei Sektor 01:02:16"
- das Detektieren des Empfangs des Sektors 02:02:19
- das Liefern des Befehls: "Beenden", und virtuell gleichzeitig
- das Liefern des Befehls: "starte bei Sektor 02:02:23"
Fig. 4 zeigt ein Zeitdiagramm, wobei das Problem erläutert wird, das verursacht wird durch Zeitverzögerungen in dem System. In der Figur bezeichnet t&sub1; den Zeitpunkt, an dem der Befehl "starte beim Sektor 02:02:16" von der Multimediastation geliefert wird. Dieser Befehl wird von dem Server mit einer Verzögerung τ&sub1;, d. h. bei t = t&sub2;. In Reaktion auf den Befehl überträgt der Server einen Transportstrom 40, ausgehend von dem Sektor 02:02:16 ("16" kurz in der Figur). Der Transportstrom wird von der Station empfangen, aber mit einer weiteren Zeitverzögerung t&sub2;, wie durch 41 in der Figur angegeben. Auf diese Art und Weise wird der erste Sektor 02:02:16 zu dem Zeitpunkt t = t; empfangen. Zu dem Zeitpunkt t = t&sub4; detektiert die Station den Empfang des Sektors 02:02:19. In Reaktion darauf liefert die Station den Befehl "beenden" und virtuell gleichzeitig damit den Befehl "starte beim Sektor 02:02:23". Der Server empfängt diese zwei Befehle zu dem Zeitpunkt t = t5. Der Server ist inzwischen weiter gefahren mit der Übertragung von Sektoren bis zum Sektor 02:02:27. In Reaktion auf den Stoh/Start-Befehl vervollständigt der Server die Übertragung des Sektors 02:02:27 und überträgt den Sektor 02 : 02 : 23, wie beantragt. Die Station empfängt nicht diesen Sektor 02:02:23, bis t = t&sub6;. Nachdem der Stop-Befehl zu dem Zeitpunkt t = t&sub4; geliefert worden ist, tastet die Multimediastation den empfangenen Transportstrom für den Auftritt des Sektors 02:02:23 ab, der als nächster verarbeitet werden soll. Wie Fig. 4 zeigt, wird dieser Sektor zweimal empfangen, einmal zu dem Zeitpunkt t = t&sub7; als Ergebnis der verzögerten Verarbeitung des Stop-Befehls durch den Server, und einmal zu dem Zeitpunkt t = t&sub6;, wie ausdrücklich von der Station beantragt. Die Station betrachtet den ersten Empfang zu dem Zeitpunkt t = t&sub7; als der beantragte Empfang und gibt den Inhalt dieses Sektors und der nächsten Sektoren wieder. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass dies zu einer nicht einwandfreien Wiedergabe des CDi-Programms.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird dieses Problem dadurch gelöst, dass ein mit MPEG2 übereinstimmendes Steuerpaket in den Transportstrom zwischen dem Ende einer beantragten Reihe von Paketen und dem Anfang einer neuen Reihe eingefügt wird. Die Übertragung eines derartigen Steuerpakets kann durch den Befehl "Stop" oder durch den Befehl "Starte beim Sektor mm:ss:ff" ausgelöst werden. Auf entsprechende Art und Weise ist die Multimediastation angepasst um nach jedem "Start"- Befehl nach dem genannten Steuerpaket und dem beantragten und danach empfangenen Sektor zu suchen.
Fig. 5 zeigt ein Zeitdiagramm, worin das Verfahren nach dieser Ausführungsform dargestellt wird. Zu dem Zeitpunkt t = t&sub5; empfängt der Server den Stop- Befehl, der von der Station zu dem Zeitpunkt t = t&sub4; gegeben wurde. In Reaktion darauf vervollständigt der Server die Übertragung des Stromsektors (02:02:27) und überträgt danach ein Steuerpaket 42 vor der Wiederaufnahme der Übertragung mit dem beantragten Sektor 02:02:23. Bei praktischen Ausführungsformen können dem beantragten Sektor einige Pakete vorhergehen. Weiterhin können Lücken in dem Transportstrom mit der Übertragung von Null-Paketen gefüllt werden.
Nachdem die Sektoren 02:02:16 bis 02:02:19 wiedergegeben worden sind, verzichtet nun der Decoder darauf, weitere Sektoren zu verarbeiten, bis dieses Steuerpaket 42 empfangen worden ist. Es dürfte einleuchten, dass der einwandfreie Sektor 02:02:23, der zu dem Zeitpunkt t = t&sub6; empfangen worden ist, nun verarbeitet wird. Alle Steuerpakete haben denselben Wert des PID-Feldes. Vorzugsweise ist der Wert anders als der PID-Wert der CDi-Pakete. Dadurch kann ein einfacher MPEG2-Demultiplexer die Steuerpakete detektieren.
Fig. 6 zeigt das System nach Fig. 1 in detaillierter Form. In der Figur bezeichnen die Bezugszeichen 5 und 6 eine CDi-Decoder bzw. eine Steuerschaltung eines herkömmlichen CDi-Spielers. Nummer 7 ist eine Netzwerkschnittstelle, die den "abgemagerten" CDi-Spieler mit dem Übertragungskanal 3 hoher Geschwindigkeit und mit dem Steuerkanal 4 verbindet. Der CDi-Decoder 5 und die Steuerschaltung 6 sind mit der Netzwerkschnittstelle 7 sowie mit dem Plattenspieler eines herkömmlichen CDi-Spielers verbunden. Die Netzwerkschnittstelle umfasst einen MPEG2-Demultiplexer 71, eine Sektormodulschaltung 72, einen Schalter 73, einen Steuerpaketdecoder 74 und eine Steuerschnittstellenschaltung 75.
Im Betrieb empfängt der MPEG2-Demultiplexer 71 einen MPEG2- Transportstrom über den Hochgeschwindigkeits-Übertragungskanal x. Die Demultiplexer führt die TS-Pakete mit dem PID-Feld, das einen vorbestimmten Wert X hat, der Sektormodulschaltung 72 zu und er führt TS-Pakete mit dem PID-Feld, das einen vorbestimmten Wert Y hat, dem Steuerpaketdecoder 74 zu. Die Sektormodulschaltung sammelt die Nutzinformation der dreizehn aufeinander folgenden TS-Pakete, die einem Sektor entsprechen und führt die Nutzinformation sektorweise dem CDi-Decoder 5 über den Schalter 73 zu. Der CDi-Decoder gibt das Signal auf gleiche Weise wie in einem CDi- Spieler wieder. Wenn der letzte Sektor einer beantragten Reihe von Sektoren verarbeitet wird, liefert die Steuerschaltung 6 einen "Stop"-Befehl zu dem Server. Die Steuerschnittstellenschaltung 75 detektiert diesen Befehl und führt dem Schalter 73 ein Signal zu, damit vermieden wird, dass weitere Sektoren dem CDi-Decoder zugeführt werden. Auf diese Weise werden dem CDi-Decoder keine neuen Sektoren zugeführt, bis der Schalter 73 in Reaktion auf die Detektion eines Steuerpakets durch den Steuerpaketdecoder 74 geschlossen wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erfindung sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zum Zugreifen auf interaktive audiovisuelle Programme bezieht, die in einem entfernt liegenden Server (1) gespeichert sind, und zwar durch eine Multimediastation (2). Das audiovisuelle Programm ist in demselben Format gespeichert wie es auf einer CDi-Platte gespeichert ist, d. h. in Form von Sektoren. Obschon basiert auf derselben Datenkompressionstechnologie entspricht die CDi- Videocodierungsnorm nicht der MPEG-Codierungsspezifikation. Weiterhin deckt MPEG nicht die Handhabung spezifischer CDi-Merkmale. Damit nun herkömmliche CDi-Decoder über interaktive Netzwerke (3, 4) auf entfernt gespeicherte CDi-Applikationen zugreifen können, wird das interaktive audiovisuelle Programm unter Anwendung des Konzeptes eines MPEG-Transportstroms als privaten MPEG2-Datenstrom übertragen. Die Multimediastation umfasst eine Netzwerkschnittstelle (7) mit einer Schaltungsanordnung (72), welche die Transportpakete zusammensetzt und das Signal sektorweise einem "abgemagerten" CDi-Spieler (5, 6) zuführt.

Claims

1. Verfahren zur Übertragung eines interaktiven audiovisuellen Programms, das in betreffenden Sektoren eines Aufzeichnungsmediums an einer ersten Stelle gespeichert ist, zu einer entfernt von der ersten Stelle liegenden zweiten Stelle, wobei dieses Verfahren die nachfolgenden Verfahrensschritte aufweist:

- das Unterbringen an der ersten Stelle, jedes Sektors in einer vorbestimmten Anzahl Transportpakete einer festen Größe eines privaten Datenstroms innerhalb eines MPEG- Transportstroms, und

- das Übertragen des genannten MPEG-Transportstroms zu der zweiten Stelle.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das genannte Aufzeichnungsmedium eine CDi-Platte ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein Steuerpaket zwischen den Transportpaketen übertragen wird, die verschiedenen Reihen von Sektoren entsprechen.

4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Steuerpakete MPEG-Transportpakete sind mit einem PID, der von dem PID der Transportpakete abweicht, die das audiovisuelle Programm enthalten.

5. Verfahren zum Empfangen und Wiedergeben eines interaktiven audiovisuellen Programms, wobei dieses Verfahren die nachfolgenden Verfahrensschritte umfasst:

- das Empfangen eines MPEG-Transportstroms mit einem privaten Datenstrom mit einer Reihe von Transportpaketen mit einer festen Größe,

- das Aufteilen einer vorbestimmten Anzahl aufeinanderfolgender Transportpakete in Sektoren, und

- das Zuführen der genannten Sektoren zu einem Decoder zum Decodieren und Wiedergeben der genannten Sektoren.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei der genannte Decoder der Decoder eines CDi-Plattenspielers ist.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei ein Steuerpaket zwischen den Transportpaketen übertragen wird, die zu verschiedenen Sektoren gehören, wobei das Verfahren weiterhin den Verfahrensschritt der Verarbeitung der Transportpakete jeder Reihe, und zwar in Reaktion auf die Detektion des genannten Steuerpakets aufweist.

8. Sender zum Übertragen eines interaktiven audiovisuellen Programms, das in betreffenden Sektoren eines Aufzeichnungsmediums gespeichert ist, zu einer Stelle, die von dem Sender entfernt liegt, wobei dieser Sender die nachfolgenden Elemente aufweist:

- Mittel zum Unterbringen jedes Sektors in einer vorbestimmten Anzahl Transportpakete mit einer festen Größe eines privaten Datenstroms innerhalb eines MPEG-Transportstroms, und

- Übertragungsmittel zum Übertragen des genannten MPEG-Transportstroms zu der entfernt liegenden Stelle.

9. . Sender nach Anspruch 8, wobei das genannte Aufzeichnungsmedium eine CDi-Platte ist.

10. Sender nach Anspruch 8 Oder 9, weiterhin mit Mitteln zum Übertragen eines Steuerpakets zwischen den Transportpaketen, die zu verschiedenen Reihen von Sektoren gehören.

11. Sender nach Anspruch 10, wobei die Steuerpakete MPEG-Transportpakete sind, die eine PID haben, die anders ist als die PID der Transportpakete, die das audiovisuelle Programm enthalten.

12. Multimediastation zum Empfangen und Wiedergeben eines interaktiven, audiovisuellen Programms, wobei diese Station die nachfolgenden Elemente aufweist:

- Mittel zum Empfangen eines MPEG-Transportstroms mit einem privaten Datenstrom mit einer Reihe Transportpakete fester Größe,

- Mittel zum Unterbringen einer vorbestimmten Anzahl aufeinanderfolgender Transportpakete in Sektoren, und

- einen Decoder zum Decodieren und Wiedergeben der genannten Sektoren.

13. Station nach Anspruch 12, wobei der genannte Decoder der Decoder eines CDi-Plattenspielers ist.

14. Station nach Anspruch 12 oder 13, wobei ein Steuerpaket zwischen den Transportpaketen übertragen wird, die zu verschiedenen Reihen von Sektoren gehören, wobei die Station weiterhin Mittel aufweist zum Detektieren des genannten Steuerpakets und dazu vorgesehen ist, die Transportpakete jeder Reihe in Reaktion auf die Detektion des genannten Steuerpakets zu verarbeiten.